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    Plenarprotokoll 15/37 Dr. Angela Merkel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Gernot Erler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . Krista Sager BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Uta Zapf SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Hintze CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . Claudia Roth (Augsburg) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Karl-Josef Laumann, Dagmar Wöhrl, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Ausbildungsbereitschaft der Betriebe stärken – Verteuerung der Ausbildung verhindern (Drucksache 15/739) . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: 3001 C 3006 D 3008 C 3011 D 3015 B 3018 B 3020 A 3022 B 3024 C 3025 B 3026 D 3031 A Deutscher B Stenografisc 37. Sit Berlin, Donnerstag I n h a Nachträgliche Gratulation zum 60. Geburtstag des Abgeordneten Detlef Dzembritzki . . . . . Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . Absetzung der Tagesordnungspunkte 13 und 18 a . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung der neuen Abgeordneten Angelika Brunkhorst . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: Abgabe einer Erklärung durch den Bun- deskanzler zur internationalen Lage und zu den Ergebnissen des Eur opäischen Rates in Brüssel am 20./21. März 2003 Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . 2995 A 2995 A 2996 A 3001 C 2996 B 2996 B Günter Gloser SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Vogelsänger SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3027 D 3029 D undestag her Bericht zung , den 3. April 2003 l t : Tagesordnungspunkt 4: a) Antrag der Abgeordneten Katherina Reiche, Thomas Rachel, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Reformen in der beruflichen Bildung vorantreiben – Lehrstellen- mangel bekämpfen (Drucksache 15/653) . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Cornelia Pieper, Christoph Hartmann (Hom- burg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Für die Stärkung der dualen Berufsausbildung in Deutschland – mehr Chancen durch Flexibilisierung und einen indivi- duellen Ausbildungspass (Drucksache 15/587) . . . . . . . . . . . . . . 3030 D 3031 A Antrag der Abgeordneten W illi Bras Jörg Tauss, weiterer Abgeordneter und d Fraktion der SPD sowie der Abgeordnete Grietje Bettin, Dr. Thea Dückert, weitere e, er n r II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Offen- sive für Ausbildung – Modernisierung der beruflichen Bildung (Drucksache 15/741) . . . . . . . . . . . . . . . . . Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer CDU/CSU . . . . . . . Dr. Michael Fuchs CDU/CSU . . . . . . . . . Katherina Reiche CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Grietje Bettin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Willi Brase SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Schummer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Jutta Dümpe-Krüger BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Werner Bertl SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . Michael Kretschmer CDU/CSU . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann SPD . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 17: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 31. Juli 2001 zwischen der Regie- rung der Bundesr epublik Deutsch- land und der Regierung des König- reiches Thailand über den Seeverkehr (Drucksache 15/716) . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Siebenten Gesetzes zur Änderung des Gemeindefinanzreformgesetzes (Drucksache 15/510) . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 4: a) Antrag der Abgeordneten Maria Eichhorn, Hannelore Roedel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der 3031 A 3031 B 3033 B 3034 C 3035 C 3037 C 3038 C 3040 B 3040 C 3041 B 3042 D 3044 D 3045 D 3046 A 3046 C 3048 A 3049 A 3050 C 3051 B 3052 D 3053 D 3055 A 3055 A CDU/CSU: Benachteiligung von Frauen wirksam bekämpfen – Kon- sequenzen ziehen aus dem CEDAW- Bericht der Bundesregierung (Drucksache 15/740) . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Lothar Mark, Hans Büttner (Ingolstadt), wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Hans-Christian Ströbele, Dr . Ludger Volmer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Wiederbelebung des Friedensprozesses in Kolumbien (Drucksache 15/742) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 18: b) Beschlussempfehlung des Rechtsaus- schusses: Übersicht 2 über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfas- sungsgericht (Drucksache 15/656) . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 5: Beschlussempfehlung des Ausschusses nach Art. 77 des Grundgesetzes (V er- mittlungsausschuss) zu dem Ersten Ge- setz zur Änderung des Gesetzes zur Neuregelung des Energiewirtschafts- rechts (Drucksachen 15/197, 15/432, 15/657, 15/712) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 5: Unterrichtung durch den W ehrbeauftrag- ten: Jahresbericht 2002 (44. Bericht) (Drucksache 15/500) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Willfried Penner, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages . . . . . . . . . . . . . . Anita Schäfer (Saalstadt) CDU/CSU . . . . . . Walter Kolbow, Parl. Staatssekretär BMVg Helga Daub FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Evers-Meyer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Lietz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Rolf Kramer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christa Reichard (Dresden) CDU/CSU . . . . Ulrike Merten SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3055 A 3055 B 3055 C 3055 C 3055 D 3056 A 3058 A 3060 C 3062 B 3063 D 3065 B 3066 A 3067 A 3068 D 3070 A 3071 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 III Tagesordnungspunkt 6: a) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Dr . Michael Meister, Otto Bernhardt, weiteren Ab- geordneten und der Fraktion der CDU/ CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung des Vermö- gensteuergesetzes (Drucksachen 15/196, 15/436) . . . . . . b) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung des Vermögensteuer- gesetzes (Drucksache 15/408) . . . . . . . . . . . . . . Florian Pronold SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . Hubert Ulrich BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Carl-Ludwig Thiele FDP . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 7: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Waldzustandsbericht 2002 – Ergebnisse des forstlichen Umweltmonitorings – (Drucksache 15/270) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerald Thalheim, Parl. Staatssekretär BMVEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cajus Caesar CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Behm BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan FDP . . . . . . . . . Gabriele Hiller-Ohm SPD . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Dirk Niebel, Dr. Heinrich L. Kolb, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der FDP: Reform des Kündigungsschutzgesetzes zur Schaf- fung von me hr Arbeitsplätzen – V or- schlag des Sachverständigenrates jetzt aufgreifen (Drucksache 15/430) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wilfried Schreck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Bietmann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . Dr. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . Dr. Reinhard Göhner CDU/CSU . . . . . . . . . . Doris Barnett SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3072 D 3073 A 3073 A 3075 B 3078 B 3079 D 3080 D 3081 A 3081 D 3083 D 3084 D 3085 C 3086 D 3086 D 3088 C 3091 A 3093 A 3094 B 3095 A 3095 C 3097 A Tagesordnungspunkt 9: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Sondergutachten des Rates von Sach- verständigen für Umweltfragen – Für eine Stärkung und Neuorientierung des Naturschutzes (Drucksache 14/9852) . . . . . . . . . . . . . . . Astrid Klug SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth CDU/CSU . . . . . . . . . Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . Angelika Brunkhorst FDP . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Lösekrug-Möller SPD . . . . . . . . . . Josef Göppel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 10: Antrag der Abgeordneten Henry Nitzsche, Arnold Vaatz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Stadtent- wicklung Ost – Mehr Effizienz und Fle- xibilität, weniger Regulierung und Bü- rokratie (Drucksache 15/352) . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Joachim Günther (Plauen), Horst Friedrich (Bay- reuth), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Stadtumbau Ost – ein wichtiger Beitrag zum Aufbau Ost (Drucksache 15/750) . . . . . . . . . . . . . . . . Henry Nitzsche CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Ernst Kranz SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Günther (Plauen) FDP . . . . . . . . . . Peter Hettlich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manfred Grund CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Iris Gleicke, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 11: Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Christian Ruck, Dr . Friedbert Pflüger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Gegen Terror, Völkermord und Hunger- katastrophe in Simbabwe, um 3099 C 3099 C 3101 A 3103 A 3104 C 3105 D 3107 C 3108 D 3109 A 3109 A 3111 A 3113 D 3114 D 3116 A 3117 B IV Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 Destabilisierung des südlichen Af- rikas zu vermeiden – zu dem Antrag der Abgeordneten Brigitte Wimmer (Karlsruhe), W alter Riester, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeord- neten Thilo Hoppe, Hans-Christian Ströbele, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Hungerkatastrophe in Simbabwe weiter bekämpfen – In- ternationalen Druck auf die Regie- rung Simbabwes aufrechterhalten – zu dem Antrag der Abgeordneten Markus Löning, Ulrich Heinrich, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Gemeinsame europäisch- afrikanische Initiative zur Lösung der Krise in Simbabwe starten (Drucksachen 15/353, 15/428, 15/429, 15/613) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegmund Ehrmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Rudolf Kraus CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Löning FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anke Eymer (Lübeck) CDU/CSU . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 12: a) Antrag der Abgeordneten Cornelia Pieper, Ulrike Flach, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der FDP: Die Europäische Spallations-Neutro- nenquelle (ESS) in Deutschland för- dern (Drucksache 15/472) . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Katherina Reiche, Thomas Rachel, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Sachgerechte Planungsent- scheidungen zum Bau einer Europäi- schen Spallations-Neutronenquelle ermöglichen (Drucksache 15/654) . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kasparick SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christoph Bergner CDU/CSU . . . . . . . . . Dietmar Nietan SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3118 D 3119 B 3120 D 3122 A 3122 C 3123 C 3124 D 3124 D 3125 A 3126 A 3126 D 3127 B 3128 D Thomas Rachel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Anwendung des Grunds atzes der Bundes- anstalt für Arbeit für Fort- und W eiterbil- dungsmaßnahmen „Erst platzieren, dann qua- lifizieren“; Zuordnung der Arbeitssuchenden zu Personal-Service-Agenturen, Begleitung der Übernahme durch Fort- und W eiterbil- dungsmaßnahmen MdlAnfr 39, 40 (36. Sitzung) Ulrich Petzold CDU/CSU Antw PStSekr Rezzo Schlauch BMWA . . . . . Anlage 3 Kritik des BRH an der Stellenbewirtschaftung des BMVEL MdlAnfr 45 (36. Sitzung) Albert Deß CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Gerald Thalheim BMVEL Anlage 4 Maßnahmen gegen Preisdumping im Lebens- mittelhandel; Erlass gesetzlicher Vorschriften MdlAnfr 46, 47 (36. Sitzung) Gitta Connemann CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Gerald Thalheim BMVEL Anlage 5 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung über die Anträge – Die Europäische Spallations-Neutronen- quelle (ESS) in Deutschland fördern – Sachgerechte Planungsentscheidungen zum Bau einer Europäischen Spallations- Neutronenquelle ermöglichen (Tagesordnungspunkt 12 a und b) . . . . . . . . . Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 3130 C 3131 A 3132 C 3133 A 3133 B 3134 A 3134 A 3135 C 3135 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 2995 (A) (C) (B) (D) 37. Sit Berlin, Donnerstag Beginn: 9
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    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 3133 (A) (C) (B) (D) auf das Vorhandensein qualifizierter Arbeitskräfte Ansiedlun- gen befördern will? sonal-Service-Agentur betreut und eventuell auch qualifi- ziert werden. Dabei wird es sich jedoch in der Regel nicht sen einer Wirtschaftspolitik gerecht werden, die unter V erweis vice-Agentur zugewiesenen Arbeitnehmer durch die Per- Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen V ersamm- lung des Europarates Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rezzo Schlauch auf die Fragen des Abgeordneten Ulrich Petzold (CDU/CSU) (36. Sit- zung, Drucksache 15/724, Fragen 39 und 40): Inwieweit kann – aus Sicht der Bundesregierung – der Grundsatz der Bundesanstalt fü r Arbeit, BA, im Rahmen ihrer aktuellen Geschäftspolitik für Maßnahmen der Fort- und W ei- terbildung „Erst platzieren, dann qualifizieren“ den Erfordernis- Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing, Sabine SPD 03.04.2003 Bindig, Rudolf SPD 03.04.2003* Deittert, Hubert CDU/CSU 03.04.2003* Fahrenschon, Georg CDU/CSU 03.04.2003 Götz, Peter CDU/CSU 03.04.2003* Haupt, Klaus FDP 03.04.2003 Höfer, Gerd SPD 03.04.2003* Irber, Brunhilde SPD 03.04.2003 Jäger, Renate SPD 03.04.2003* Jonas, Klaus Werner SPD 03.04.2003* Dr. Köhler, Heinz SPD 03.04.2003 Kramme, Anette SPD 03.04.2003 Leibrecht, Harald FDP 03.04.2003* Letzgus, Peter CDU/CSU 03.04.2003* Lintner, Eduard CDU/CSU 03.04.2003* Dr. Lucyga, Christine SPD 03.04.2003* Riester, Walter SPD 03.04.2003* Dr. Scheer, Hermann SPD 03.04.2003* Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 03.04.2003 Siebert, Bernd CDU/CSU 03.04.2003* Tritz, Marianne BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.04.2003* Anlagen zum Stenografischen Bericht Nach welchen Gesichtspunkten sollen Arbeitsuchende den aufzubauenden Personal-Service-Agenturen zugeordnet wer- den und inwieweit soll die Übernahme in Personal-Service- Agenturen durch Maßnahmen de r Fort- und W eiterbildung flankiert werden? Zu Frage 39: Dieser Grundsatz der Bundesanstalt für Arbeit ent- spricht dem geltenden Recht. § 4 des Dritten Buches Sozialgesetzbuch regelt wörtlich: „(1) Die Vermittlung in Ausbildung und Arbeit hat Vorrang vor den Leistungen zum Ersatz des Ar- beitsentgelts bei Arbeitslosigkeit. Der Vermittlungsvorrang gilt auch im Verhältnis zu den sonstigen Leistungen der aktiven Arbeitsförde- rung, es sei denn, die Leistung ist für eine dauerhaf- tere Eingliederung erforderlich.“ Wenn die Bundesanstalt für Arbeit also die V ermitt- lung in Arbeit einer Qualifiz ierung vorzieht, entspricht sie einem gesetzlichen Auftrag. Geschäftspolitisches Ziel der Bundesanstalt für Arbeit im Bereich der beruflichen W eiterbildungsförderung ist es, nun noch die T eilnahme an solchen Maßnahmen zu fördern, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auch zu einer beruflichen Eingliederung fü hren. Eine strengere Aus- richtung der W eiterbildungsförderung an den betrieb- lichen und arbeitsmarktlichen Erfordernissen entspricht der von vielen Seiten geforderten Effizienzverbesserung und liegt sowohl im Interesse der T eilnehmer als auch der Unternehmen. Eine frühzeitige Einbeziehung der Bundesanstalt für Arbeit in Entscheidungsprozesse zu Neuansiedlungen kann in besonderer Weise dazu beitra- gen, die berufliche W eiterbildung an einem konkreten Qualifikationsbedarf auszurichten und hohe Eingliede- rungsquoten zu realisieren. Zu Frage 40: Entsprechend den Vorschlägen der Kommission Mo- derne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt über die Nut- zung der vermittlungsorientierten Arbeitnehmerüberlas- sung sollen die Personal-Service-Agenturen zum Abbau der Arbeitslosigkeit beitragen. Ziel ist die V ermittlung von Arbeitslosen, indem die Personal-Service-Agentu- ren Arbeitslose einstellen, um diese vorrangig zu verlei- hen. Verleihfreie Zeiten sollen für die Qualifizierung und Weiterbildung genutzt werden. W elche Arbeitslosen in eine Personal-Service-Agentur einmünden, richtet sich nach den Erfordernissen und den V oraussetzungen im Einzelfall. Hierüber entscheidet das örtliche Arbeitsamt. Arbeitslose mit geringer Qualifikation und/oder indivi- duellen Vermittlungshemmnissen sollen besonders ge- fördert werden (Bundestagsdrucksache 15/25, Seite 28 zu § 37c Abs. 2). In verleihfreien Zeiten sollen die der Personal-Ser- 3134 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 (A) (C) (B) (D) um umfassende Qualifizierungsmaßnahmen handeln, da die Arbeitnehmer vorrangig verliehen werden sollen. Daraus folgt auch, dass eine Flankierung durch eine er- gänzende, durch das Arbeitsamt geförderte W eiterbil- dung im Regelfall nicht erfolgen wird. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr . Gerald Thalheim auf die Frage des Abgeordneten Albert Deß (CDU/CSU) (36. Sitzung, Drucksache 15/724, Frage 45): Hat die Bundesregierung Erkenntnisse darüber , dass der Bundesrechnungshof kürzlich ge gen die Stellenbewirtschaf- tung im BMVEL größte Bedenken angemeldet hat, und, wenn ja, was kritisiert der Bundesrechnungshof? Der Bundesrechnungshof prüft derzeit die V erwen- dung der neuen Stellen, die das BMVEL im Haushalt 2002 erhalten hat. Das Prüf verfahren ist noch nicht ab- geschlossen. Eine abschließende Äußerung ist daher ge- genwärtig nicht möglich. Es trifft jedoch zu, dass der Bundesrechnungshof in diesem Prüfverfahren bisher die Auffassung vertritt, BMVEL habe einen Teil dieser Stel- len nicht bestimmungsgemäß eingesetzt. Das Ministe- rium widerspricht dieser Auf fassung nachhaltig und hat ausführlich dargelegt, dass die Stellen zweckentspre- chend verwandt wurden. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretär Dr. Gerald Thalheim auf die Fra- gen der Abgeordneten Gitta Connemann (CDU/CSU) (36. Sitzung, Drucksache 15/724, Fragen 46 und 47): Trifft der Bericht in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom 6. Februar 2003, Seite 12 zu, demzufolge die Bundesmi- nisterin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Renate Künast, trotz des W iderstandes von Bundes kanzler Gerhard Schröder weiter gegen „Preisdumping“ im Lebens- mittelhandel vorgehen wolle, und sind weitere, über die in der Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs bei der Bundes- ministerin für V erbraucherschutz, Ernährung und Landwirt- schaft Matthias Berninger vom 13. März 2003 auf meine schrift- liche Frage in B undestagsdrucksache 15/730, Arb.-Nr . 2/280, geschilderten Gespräche mit betrof fenen Marktbeteiligten hi- nausgehende Maßnahmen geplant? Erwägt die Bundesregierung angesichts der wiederholten Ankündigung der Bundesministe rin für V erbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Renate Künast, gegen Preis- dumping vor allem im Bereich des Verkaufs von Lebensmit- teln vorgehen zu wollen, den Erlass gesetzlicher Vorschriften, die über die auf Betreiben de r Fraktion der CDU/CSU 1998 eingeführte Vorschrift des § 20 Abs. 4 Satz 2 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen – V erbot von Unter - Einstands-Verkäufen von Lebensmitteln – hinausgehen, und, wenn nein, warum nicht? Zu Frage 46: Der in der Frage genannte Bericht in der F AZ ver- deutlicht in zutreffender Weise, dass Preisdumping wei- terhin ein Thema für die Bundesministerin für V erbrau- cherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Renate Künast, ist. Nähere Ausführungen der Ministerin zu den in diesem Zusammenhang mö glicherweise beabsichtig- ten Maßnahmen sind in dem Bericht nicht enthalten. Die derzeit im Zusammenhang mit der Thematik des Preisdumping angedachten Maßnahmen sind Ihnen be- reits in der Antwort auf ihre schriftliche Frage am 13. März 2003 durch den Parl . Staatssekretär im Bun- desministerium für V erbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Matthias Berninger, mitgeteilt worden. Zu Frage 47: Die Bundesregierung erwägt nicht, gesetzliche V or- schriften zu erlassen, die über das bereits geltende Verbot des systematischen Verkaufs unter Einstandspreis hinaus- gehen. Wie die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes im Falle Wal-Mart zeigt, ist dieses Verbot durchaus geeig- net, missbräuchlichen Niedrigpreisstrategien entgegen zu wirken. Es ist Aufgabe der Kartellbehörden, auf die Ein- haltung des Verbots zu achten und Verstöße durch Miss- brauchsverfahren zu ahnden. Anlage 5 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung über die Anträge: – Die Europäische Spallations-Neutronenquelle (ESS) in Deutschland fördern – Sachgerechte Planungsentscheidungen zum Bau einer Europäischen Spallatons-Neutro- nenquelle ermöglichen (Tagesordnungspunkt 12 a und b) Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Neutronenforschung ist unver zichtbar. Sie leistet einen wichtigen Beitrag zum Beispi el für die Biotechnologie, für die Materialforschung, für die Grundlagenforschung ganz allgemein. Eine mo derne Industrienation wie Deutschland braucht leistungsfähige Neutronenfor- schung, gerade auch für die Herausforderungen im welt- weiten Wettbewerb neuer Pr odukte. Deutschland hat eine gute Basis in der Neutronenforschung. Nach Auffassung von Bündnis 90/Die Grünen muss die Erzeugung von Neutronen in ihren gesamten gesell- schaftlichen Auswirkungen betrachtet werden. Dazu ge- hört auch die Proliferation. Eine existenzielle Vorgabe jeder Neutronenforschung muss es sein, keine Proliferationsgefahren durch hoch angereichertes Uran zu schaffen. Die momentanen weltpolitischen kriegerischen Ent- wicklungen, deren Ursache auch im V ersuch der Ein- dämmung von Massenvernichtungswaf fen liegt, zeigen die Berechtigung dieser Forderung. Aufgrund dieser Vorgabe besteht ein entsch eidender Unterschied zwi- schen den beiden Arten der Erzeugung von Forschungs- neutronen. Zunächst die Kernspaltungsreaktoren: Sie haben den Nachteil, dass zu ihrem Be trieb kernwaffentaugliches Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 3135 (A) (C) (B) (D) Material wie hoch angereichertes Uran, HEU, besonders geeignet ist. Dieses HEU fi ndet die Begehrlichkeit von Terroristen oder Regimen, die ein Nuklearwaf fenarsenal aufbauen. Die USA haben aus diesem Grund bereits seit 1980 ein weltweit erfolgreiches Programm zur Umrüs- tung von Forschungsreakto ren auf nicht waf fentaug- liches, niedrig angereichertes Uran begonnen. Aus der Sicht der grünen Bundestagsfraktion ist es bedauerlich, dass die Bayeri sche Staatsregierung in den Verhandlungen mit der Bundes regierung sich weigerte, eine Umrüstung für den neuen Forschungsreaktor in Garching auf niedrig angereichertes Uran vor Inbetrieb- nahme durchzuführen. Eine solche Umrüstung vor Inbe- triebnahme wäre möglich gewesen. Die gerade in den USA neu in der Entwicklung be- findlichen hoch dichten ni edrig angereicherten Uran- brennstoffe eröffnen dafür eine technologische Option, die keinerlei Einschränkung für die Forschung bedeutet. Die zweite Form der Erzeugung von Neutronen ist die Spallation: Dafür sind keine waf fentauglichen Uran- brennstoffe erforderlich. Wir sehen daher in der Spalla- nal knappen Kassen lassen si ch nicht alle Projekte ver- wirklichen, die eine hohe Forschungsqualität aufweisen. Bündnis 90/Die Grünen wollen daher auch Großpro- jekte aus anderen Forschungszweigen in diese Diskussion einbeziehen. So wird beispielsweise die Fusionsforschung der Energieforschung zugeordnet. Fusionsener gie wird aber in den nächsten 50 Jahren nicht zur V erfügung ste- hen. Nach den Untersuchungen vieler W issenschaftler wird es in 50 Jahren aber möglich sein, den gesamten Energiebedarf aus erneuerbaren Energien zu decken. Die Forschung im Bereich der Fusionsener gie halten wir für überflüssig, wegen ihren hohen Kosten gar für schädlich. Wir schlagen daher vor , zur Erfüllung der Aufgaben der Grundlagenforschung die für den ITER vorgesehenen Mittel für die Erforschung von erneuerba- ren Energien sowie die Errichtung einer europäischen Spallationsquelle zu verwenden. Auch wenn die Anträge der Union und der FDP da- rauf abzielen, die Debatte über die ESS neu aufzurollen, können wir ihnen dennoch ni cht zustimmen. Union und FDP machen in ihren Anträgen – wie so oft – keinerlei tionsquelle die optimale Lösung zur Erzeugung von For- schungsneutronen. Bündnis 90/Die Grünen begrüssen daher seit langem die Entw icklung einer europäischen Spallationsquelle. Umso be dauerlich fanden wir , dass die Begutachtung des Wissenschaftsrates negativ ausfiel. Selbstverständlich akzeptieren wir dieses Votum als wis- senschaftlich fundiert. Allerdings sind wir der Meinung, dass in eine politische Entscheidung auch die nicht wis- senschaftlichen Argumente wie eben die Non-Prolifera- tion in die Entscheidungs findung einbezogen werden müssen. Wir sind uns allerdings be wusst, wie schwierig die Finanzierung wird. Sie kann nur im europäischen Kon- text stattfinden. Es ist daher erforderlich, auf nationaler und internationaler Ebene einen Abwägungsprozess über die Notwendigkeit verschie dener Formen der Grundla- genforschung voranzutreiben. Angesichts der internatio- Finanzierungsvorschläge. Wir von der grünen Bundes- tagsfraktion schlagen einen Verzicht auf den Fusions- energiereaktor ITER vor und liefern damit den Finanzie- rungsvorschlag für die ESS. Damit hätte auch der Osten Deutschland eine Chance, endlich eine Großforschungs- einrichtung zu bekommen. Auch wir halten dies zur Stärkung des Wissenschafts- und Technologiestandortes Ostdeutschland für erforderlich. Wir würden uns freuen, wenn auch die FDP diesen Vorschlag aufgreifen würde, damit eine wirkliche Reali- sierungschance entsteht. Für ITER gibt es keine realisti- sche Bewerbung eines ostdeutschen Standortes, damit gibt es auch keine V erwirklichung einer Großfor- schungseinrichtung für Ostdeutschland. Wir von Bünd- nis 90/Die Grünen dagegen haben einen konkreten V or- schlag und bitten Sie deshal b um Ihre Unterstützung in der Diskussion. 37. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Antje Vollmer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Kollege, das ist doch ein schöner Schlusssatz.



Rede von Dr. Ernst Dieter Rossmann
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Danke schön.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Antje Vollmer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich schließe damit die Aussprache.

    Interfraktionell wird die Überweisung der V orlagen
    auf den Drucksachen 15/653, 15/587, 15/739 und 15/741






    (A) (C)



    (B) (D)


    Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer
    an die in der T agesordnung aufgeführten Ausschüsse
    vorgeschlagen. Sind Sie damit einverstanden? – Das ist
    der Fall. Dann sind die Überweisungen so beschlossen.

    Ich rufe die T agesordnungspunkte 17 a und 17 b so-
    wie die Zusatzpunkte 4 a und 4 b auf:

    17 a) Erste Beratung des von der Bundesregierung ein-
    gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Ab-
    kommen vom 31. Juli 2001 zwischen der Re-
    gierung der Bundesrepublik Deutschland und
    der Regierung des Königreiches Thailand
    über den Seeverkehr

    – Drucksache 15/716 –
    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (f)

    Finanzausschuss
    Ausschuss für Tourismus

    b) Erste Beratung des von der Bundesregierung ein-
    gebrachten Entwurfs eines Siebenten Gesetzes
    zur Änderung des Gemeindefinanzr eformge-
    setzes

    – Drucksache 15/510 –
    Überweisungsvorschlag:
    Finanzausschuss (f)

    Innenausschuss
    Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit

    ZP 4 Weitere Überweisungen im vereinfachten Ver-
    fahren (Ergänzung zu TOP 17.)


    a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Maria
    Eichhorn, Hannelore Roedel, Dr . Maria Böhmer,
    weiterer Abgeordneter und der Fraktion der
    CDU/CSU

    Benachteiligung von Frauen wirksam be-
    kämpfen – Konsequenzen ziehen aus dem
    CEDAW-Bericht der Bundesregierung

    – Drucksache 15/740 –
    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (f)

    Innenausschuss
    Rechtsausschuss
    Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe
    Ausschuss für Bildung, Forschung und
    Technikfolgenabschätzung
    Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
    Entwicklung

    b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Lothar
    Mark, Hans Büttner (Ingolstadt), Detlef
    Dzembritzki, weiterer Abgeordneter und der
    Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Hans-
    Christian Ströbele, Dr . Ludger Volmer, Volker
    Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der
    Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN

    Wiederbelebung des Friedensprozesses in Ko-
    lumbien

    – Drucksache 15/742 –
    Überweisungsvorschlag:
    Auswärtiger Ausschuss (f)

    Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe
    Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
    Entwicklung
    Es handelt sich um Überwe isungen im vereinfachten
    Verfahren ohne Debatte.

    Interfraktionell wird vorgeschlagen, die Vorlagen an
    die in der T agesordnung aufgeführten Ausschüsse zu
    überweisen. Der Gesetzentwurf auf Drucksache 15/510
    soll zusätzlich zur Mitberatung und gemäß § 96 der Ge-
    schäftsordnung an den Haushaltsausschuss überwiesen
    werden. Sind Sie einverstanden? – Das scheint der Fall
    zu sein. Dann sind die Überweisungen so beschlossen.

    Ich rufe Tagesordnungspunkt 18 b auf:

    Beratung der Beschlusse mpfehlung des Rechts-
    ausschusses (6. Ausschuss)


    Übersicht 2
    über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten
    Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht

    – Drucksache 15/656 –

    Es handelt sich um eine Beschlussfassung, zu der
    keine Aussprache vorgesehen ist. Wer stimmt für diese
    Beschlussempfehlung? – Gibt es Gegenstimmen? – Ent-
    haltungen? – Die Beschlusse mpfehlung ist einstimmig
    angenommen worden.

    Ich rufe den Zusatzpunkt 5 auf:

    Beratung der Beschlussempfehlung des Aus-

    (V ermittlungsausschuss)

    Änderung des Gesetzes zur Neur egelung des
    Energiewirtschaftsrechts

    – Drucksachen 15/197, 15/432, 15/657, 15/712 –

    Berichterstattung:
    Abgeordneter Ludwig Stiegler

    Wird das W ort zur Berichterstattung gewünscht? –
    Wird das Wort zur Erklärung gewünscht? – W ir kom-
    men dann unmittelbar zur Abstimmung. Der V ermitt-
    lungsausschuss hat gemäß § 10 Abs. 3 Satz 1 seiner Ge-
    schäftsordnung beschlossen, dass im Deutschen
    Bundestag über die Änderung gemeinsam abzustim-
    men ist. Wer stimmt für di e Beschlussempfehlung des
    Vermittlungsausschusses auf Drucksache 15/712? – Ge-
    genprobe! – Enthaltungen? – Die Beschlussempfehlung
    ist mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen und der
    CDU/CSU gegen die Stimmen der FDP angenommen
    worden.

    Ich rufe den Tagesordnungspunkt 5 auf:

    Beratung der Unterrichtung durch den W ehrbe-
    auftragten

    Jahresbericht 2002 (44. Bericht)


    – Drucksache 15/500 –

    Überweisungsvorschlag:
    Verteidigungsausschuss

    Nach einer interfraktionelle n Vereinbarung sind für
    die Aussprache eineinviertel Stunden vor gesehen. – Ich
    höre keinen Widerspruch. Dann ist auch so beschlossen.






    (A) (C)



    (B) (D)


    Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer
    Ich eröffne die Aussprache. Das Wort hat zunächst
    der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages,
    Dr. Willfried Penner. Herzlich willkommen!

    Dr. Willfried Penner, Wehrbeauftragter des Deut-
    schen Bundestages:

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich be-
    danke mich sehr für den fre undlichen Gruß, Frau Präsi-
    dentin.

    Heute ist Veränderung das zentrale Thema der Bun-
    deswehr, ohne dass die seit langem bekannten sonstigen
    Angelegenheiten des militärischen Alltags damit bewäl-
    tigt seien. Veränderung, das bedeutet eine zunehmende
    Anzahl von Einsätzen sowie eine zunehmend abstrakter
    werdende Notwendigkeit der Landes- und Bündnisver-
    teidigung. Dies hat Auswirkungen auf die Soldaten und
    deren Familien und infolgedessen auf die Quantität und
    Beschaffenheit der Eingaben und des mündlichen V or-
    bringens. Es kommt nicht von ungefähr , dass die Einga-
    ben aus dem Einsatz mit mehr als 100 Prozent die
    höchste Steigerungsquote gegenüber dem V orjahr auf-
    weisen. In konkreten Zahl en: Es gab 1 150 Vorgänge
    dieser Art in 2002 gegenüber 570 Eingaben in 2001.

    Der Einsatz ist für immer mehr Soldaten zum Be-
    standteil des Dienstes geworden. Diese Einsätze funktio-
    nieren teilweise vorbildlich; aber es gibt unübersehbar
    Schwächen, Missstände und Fehler.

    Ein Beispiel: Allein zum Auslandsverwendungszu-
    schlag haben mich 450 Eingaben erreicht. Einmal wurde
    eine Herabstufung generell beklagt, ein anderes Mal
    wurden Umstände zur Ermittlung der Herabstufung kri-
    tisiert. In anderen Fällen wurden Einwände gegen eine
    zu geringe Einstufung vor gebracht. Es wurde außerdem
    kritisiert, dass eine Herabs tufung nach einer Stichtags-
    regelung für Soldaten eines im Einsatz befindlichen
    Kontingents – trotz eines gegebenen Ministerwortes –
    vorgenommen wurde.

    Ein weiteres Beispiel: Immer wieder gibt es V ersor-
    gungsfragen an die Adress e des Dienstherrn für den
    „Fall des Falles“. Nicht zu ver gessen sind Probleme im
    Zusammenhang mit der einges chränkten „Einsatztaug-
    lichkeit“ des deutschen No rmen- und V orschriftenge-
    flechts. In einem Fall wurden Soldaten bei einem Aus-
    landseinsatz im Gebir ge die leichten Bergstiefel nicht
    ausgegeben, weil diese nach dem Ausstattungssoll nur
    für die Gebirgsjäger vorgesehen waren.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Natürlich gibt es auch Ei ngaben, die mit der Proble-
    matik der sechsmonatigen Einsatzdauer – sie hat be-
    sonders herbe Auswirkungen für junge Familien – zu tun
    haben. Die Eingaben aus dem Einsatz haben übrigens
    nicht nur Bedingungen des Einsatzes selbst zum Gegen-
    stand, sondern es geht auch um die künftige Verwendung
    im Inland, um Konsequenz en aus der Auflösung der
    Stammeinheit, um Umzugskosten, um Fragen zu Reich-
    weite und Umfang des V ersicherungsschutzes, also um
    Alltagsfragen, usw.
    Ein Problem, für das inzwischen eine Lösung gefun-
    den wurde, ist der mangelhafte Zustand des Feldlaza-
    retts Rajlovac: Der vom Bundesministerium der Vertei-
    digung favorisierte Neubau kann nun endlich beginnen;
    das Bundesministerium der Finanzen hat dafür endlich
    grünes Licht gegeben – und das ist gut so.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Die Eingaben bezogen auf Bundeswehr im Inland ha-
    ben – neben dem Flickenteppich völlig unterschiedlicher
    Problemfelder – einen herausragenden Schwerpunkt: die
    Personalangelegenheiten.

    Gewiss hat das auch mit den Auswirkungen des At-
    traktivitätsprogramms zu tun, etwa damit, dass die
    Kompaniechefs und Einheits führer nunmehr nach A 12
    und nicht mehr wie bisher nach A 11 besoldet werden,
    was diejenigen zu Zweifeln an der Gerechtigkeit heraus-
    forderte, die sich schon au f einem A-12-Dienstposten
    bewährt hatten und sich in Folgeverwendungen weiter
    mit A 11 zufrieden geben mussten. Man kann den Är ger
    eines Hauptmanns schon verstehen, wenn sein Nachfol-
    ger auf dem Dienstposten, te ilweise im Dienstgrad nie-
    driger und regelmäßig an Lebensjahren jünger , Nutznie-
    ßer der Neuregelung wird und damit an ihm vorbeizieht.
    Natürlich beschwert sich der Begünstigte nicht.

    Auch zur Einführung der neuen Laufbahn der Fach-
    unteroffiziere hat es nicht wenige kritische Stimmen ge-
    geben. Fest steht, das Interesse an dieser neuen Laufbahn
    ist groß. Die hohe Anzahl der Bewerber beweist dies: Im
    Jahre 2001 gab es im Bereich der Unterof fiziere und
    Mannschaften rund 33 000 Bewerber bei den Zentren für
    Nachwuchsgewinnung; im Jahre 2002, also nach Ein-
    führung der neuen Laufbahn, waren es rund 46 000. Das
    bedeutet aber nicht, dass die „alten“ Unteroffiziere nicht
    ihre Schwierigkeiten mit den neuen Möglichkeiten hät-
    ten. Ihnen fällt es schwer , die „neuen“ Kameraden als
    gleichwertig zu akzeptieren, weil sie deren militärische
    Qualitäten bezweifeln und sich gegenüber den „Neuen“
    zurückgesetzt fühlen.

    Überhaupt lassen Unteroffiziere im unmittelbaren Ge-
    spräch zunehmend Verdruss, Resignation und berufliche
    Unzufriedenheit erkennen. Dies bezieht sich nicht allein
    auf die geläufigen Probleme des militärischen Alltags
    wie etwa die W underlichkeiten der Militärbürokratie.
    Die stärker werdende Bede utung der Bundeswehr als
    Einsatzarmee wirkt sich zunehmend zulasten der Solda-
    ten im Inland aus. Mehrf achvertretungen können die
    Folge sein und sind die Folge. Ausbilder fehlen, worun-
    ter die Ausbildung leiden ka nn. Qualitativ hochwertiges
    Gerät wird im Einsatz benö tigt und die Ersatzteillage
    wird nach wie vor als nicht zufriedenstellend geschildert.
    Es ist ja auch nicht motivierend, wenn ein Fahrzeug we-
    gen Fehlens eines Dichtungsr ings, den man für 50 Cent
    überall kaufen kann, wochen lang stillsteht und zugleich
    ein weiteres Kraftfahrzeug abgezogen wird. Bisweilen
    aber – auch dies ist wahr – lässt sich der Eindruck nicht
    von der Hand weisen, dass ge rade bei den Soldaten, die
    sich besonders kritisch ä ußern, falsche V orstellungen
    über berufliche Chancen au f dem zivilen Arbeitsmarkt
    vorherrschen.






    (A) (C)



    (B) (D)


    Wehrbeauftragter Dr. Willfried Penner
    Auch folgender Punkt gehört zum Thema Personalan-
    gelegenheiten und war für die Soldaten wichtig: die ge-
    setzlich eröffnete Möglichkeit des vorzeitigen Ausschei-
    dens aus der Bundeswehr für insgesamt 3 000 Soldaten
    der Jahrgänge 1956 und älte r bis zum Ende des Jahres
    2006. Rund 5 800 Soldaten waren bisher daran interes-
    siert. Sie waren teilweise enttäuscht, weil sie nicht in Be-
    tracht kamen. Das dienstliche Interesse am Abbau der
    Personalüberhänge ist allein ausschlaggebend dafür, ob
    jemand in Betracht kommt od er nicht. Die hohe Anzahl
    der vor der üblichen Zeit Ausscheidungswilligen ist al-
    lerdings als Indikator im Zusammenhang mit Berufszu-
    friedenheit bemerkenswert.

    Frau Präsidentin, meine Damen und Herren, die Qua-
    lität des Sanitätswesens ist gewiss auch für die Berufs-
    zufriedenheit maßgeblich. Sie nimmt Schaden, wenn
    operative Eingriffe in den Bundeswehrkrankenhäusern
    nicht stattfinden können, we il Chirurgen, Anästhesisten
    und Orthopäden fehlen, da sie im Einsatz unabkömmlich
    sind. Noch eines muss ich be richten: Tagesantrittsstär-
    ken zwischen 40 und 60 Prozent sind für T ruppenärzte
    keine Seltenheit. Jüngst ist mir sogar von einer Tagesan-
    trittsstärke von nur 16 Prozent berichtet worden. Damit
    sind Personalprobleme im Bereich der Sanitätsof fiziere
    nicht abschließend aufgezählt. Die Zahl der Berufsbe-
    werber ist weiterhin rückläufig. Auf eine Stelle kommen
    zwei geeignete Bewerber; die Möglichkeiten, Seitenein-
    steiger zu gewinnen, sind eher mäßig.

    Frauen in der Bundeswehr , das ist inzwischen ein
    Kapitel des militärischen Alltags. Mit anderen W orten:
    Sie gehören einfach dazu. Dies spiegelt sich auch in den
    Gesprächen und Eingaben wider und unterscheidet sich
    vielfach nicht vom Vorbringen ihrer männlichen Kame-
    raden. Das reicht von einer zu langen Bearbeitungsdauer
    von Anträgen bis hin zu unerfüllten V ersetzungswün-
    schen.

    Aber auch dies ist wahr: Die Zahl der Verstöße gegen
    die sexuelle Selbstbestimmung von weiblichen Soldaten
    ist angestiegen. Im Berichtsjahr waren es 57, im Jahre
    2001 waren es 20. Regelmäßig ging es um plumpe An-
    mache oder noch plumpere V erbalerotik, ergänzt durch
    Betatschen und andere körperliche Kontakte. Durchweg
    passt die Bundeswehr auf und reagiert richtig, was gele-
    gentliche Schwächen nicht ausschließt.

    Ein Beispiel für eine solche Schwäche in der Reaktion
    sei hier berichtet: Ein Oberleutnant zur See betrat in
    stark alkoholisiertem Zustand die Stube einer schlafen-
    den Soldatin und legte sich nackt neben sie ins Bett. Als
    sie aufwachte, versuchte er sie zu küssen; auf ihre Auf-
    forderung hin verließ er die Stube. Gegen den Soldaten
    wurde ein Verweis verhängt. Ich meine, es geht nicht,
    dass eine solche Angelegenheit gewissermaßen unter
    vier Augen beigelegt wird.


    (Ursula Lietz [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


    Eines schätzen die Soldaten im Übrigen ganz und gar
    nicht: ein angestrengtes, ja angespanntes Verhalten von
    Vorgesetzten im Umgang mit ihnen bis hin zur unge-
    wöhnlichen Wortwahl, und dies nur , um Fehler zu ver-
    meiden.
    Frau Präsidentin, meine Da men und Herren, es sieht
    so aus, als werde die Phase der Veränderungen in der
    Bundeswehr noch Jahre dauern. Jüngsten Äußerungen
    des Bundesministers der V erteidigung zufolge werden
    die diesbezüglichen Prozesse der Anpassung und Um-
    steuerung bis weit in das nächste Jahrzehnt reichen und
    das sind möglicherweise we itere Standortschließungen,
    weniger Panzer, weniger Tiger, Außerdienstnahme von
    Waffensystemen der Luftwaffe, Übernahme von Luftge-
    rät und Auftrag von Marinefliegern durch die Luftwaf fe
    sowie Außerdienstnahme von Schnellbooten, um die Ar-
    mee im Einsatz so gut wie möglich ausstatten zu können.

    Meine Damen und Herren, es besteht Veranlassung,
    darauf hinzuweisen, dass solche Veränderungen nur grei-
    fen können, wenn die im engeren Sinne Betrof fenen,
    nämlich die Soldaten, auch mittun und sie nicht nur über
    sich ergehen lassen. Die Parlamentsarmee Bundeswehr
    muss gerade insoweit erfahr en, dass sie tatsächlich eine
    Angelegenheit des Parlaments ist.


    (Beifall bei der FDP sowie des Abg. Winfried Nachtwei [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Vielleicht gehört dazu auch die große sicherheitspoli-
    tische Debatte über die Rolle des vereinigten Deutsch-
    lands in der Welt. Sie hätte nach der Wende stattfinden
    müssen und ist bis heute ausgeblieben. Nach meiner Ein-
    schätzung ist sie für die Justierung der Bundeswehr und
    die Orientierung der Soldaten weiterhin geboten.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Es ist und bleibt politisch unbefriedigend, dass das Bun-
    desverfassungsgericht und nicht das Parlament oder die
    Bundesregierung die entsch eidenden diesbezüglichen
    politischen Markierungen gesetzt hat.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD, der CDU/ CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP)


    Im Übrigen bin und bleibe ich der Überzeugung, dass
    gerade eine Bundeswehr im Einsatz eine nach Ost und
    West unterschiedliche Besoldung nicht verträgt.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD, der CDU/ CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP)


    Frau Präsidentin, meine Damen und Herren, eine ab-
    schließende Bemerkung: Di e Einsätze mit Beteiligung
    deutscher Soldaten sind noch gefährlicher geworden, als
    sie es ohnehin schon waren, auch wenn die Bundeswehr
    und ihre Soldaten nicht am Krieg im Irak teilnehmen.
    Das ist Herausforderung und Verpflichtung für politische
    Verantwortung. Unbeschadet politischer Meinungsunter-
    schiede und über die Parteigr enzen hinweg müssen ge-
    rade Soldaten im Einsatz wissen und darauf vertrauen
    können, dass ihr Dienst po litisch und gesellschaftlich
    ganz breit getragen wird.

    Schönen Dank fürs Zuhören.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der FDP)







    (A) (C)



    (B) (D)