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    Plenarprotokoll 15/37 Dr. Angela Merkel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Gernot Erler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . Krista Sager BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Uta Zapf SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Hintze CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . Claudia Roth (Augsburg) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Karl-Josef Laumann, Dagmar Wöhrl, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Ausbildungsbereitschaft der Betriebe stärken – Verteuerung der Ausbildung verhindern (Drucksache 15/739) . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: 3001 C 3006 D 3008 C 3011 D 3015 B 3018 B 3020 A 3022 B 3024 C 3025 B 3026 D 3031 A Deutscher B Stenografisc 37. Sit Berlin, Donnerstag I n h a Nachträgliche Gratulation zum 60. Geburtstag des Abgeordneten Detlef Dzembritzki . . . . . Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . Absetzung der Tagesordnungspunkte 13 und 18 a . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung der neuen Abgeordneten Angelika Brunkhorst . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: Abgabe einer Erklärung durch den Bun- deskanzler zur internationalen Lage und zu den Ergebnissen des Eur opäischen Rates in Brüssel am 20./21. März 2003 Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . 2995 A 2995 A 2996 A 3001 C 2996 B 2996 B Günter Gloser SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Vogelsänger SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3027 D 3029 D undestag her Bericht zung , den 3. April 2003 l t : Tagesordnungspunkt 4: a) Antrag der Abgeordneten Katherina Reiche, Thomas Rachel, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Reformen in der beruflichen Bildung vorantreiben – Lehrstellen- mangel bekämpfen (Drucksache 15/653) . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Cornelia Pieper, Christoph Hartmann (Hom- burg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Für die Stärkung der dualen Berufsausbildung in Deutschland – mehr Chancen durch Flexibilisierung und einen indivi- duellen Ausbildungspass (Drucksache 15/587) . . . . . . . . . . . . . . 3030 D 3031 A Antrag der Abgeordneten W illi Bras Jörg Tauss, weiterer Abgeordneter und d Fraktion der SPD sowie der Abgeordnete Grietje Bettin, Dr. Thea Dückert, weitere e, er n r II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Offen- sive für Ausbildung – Modernisierung der beruflichen Bildung (Drucksache 15/741) . . . . . . . . . . . . . . . . . Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer CDU/CSU . . . . . . . Dr. Michael Fuchs CDU/CSU . . . . . . . . . Katherina Reiche CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Grietje Bettin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Willi Brase SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Schummer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Jutta Dümpe-Krüger BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Werner Bertl SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . Michael Kretschmer CDU/CSU . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann SPD . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 17: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 31. Juli 2001 zwischen der Regie- rung der Bundesr epublik Deutsch- land und der Regierung des König- reiches Thailand über den Seeverkehr (Drucksache 15/716) . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Siebenten Gesetzes zur Änderung des Gemeindefinanzreformgesetzes (Drucksache 15/510) . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 4: a) Antrag der Abgeordneten Maria Eichhorn, Hannelore Roedel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der 3031 A 3031 B 3033 B 3034 C 3035 C 3037 C 3038 C 3040 B 3040 C 3041 B 3042 D 3044 D 3045 D 3046 A 3046 C 3048 A 3049 A 3050 C 3051 B 3052 D 3053 D 3055 A 3055 A CDU/CSU: Benachteiligung von Frauen wirksam bekämpfen – Kon- sequenzen ziehen aus dem CEDAW- Bericht der Bundesregierung (Drucksache 15/740) . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Lothar Mark, Hans Büttner (Ingolstadt), wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Hans-Christian Ströbele, Dr . Ludger Volmer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Wiederbelebung des Friedensprozesses in Kolumbien (Drucksache 15/742) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 18: b) Beschlussempfehlung des Rechtsaus- schusses: Übersicht 2 über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfas- sungsgericht (Drucksache 15/656) . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 5: Beschlussempfehlung des Ausschusses nach Art. 77 des Grundgesetzes (V er- mittlungsausschuss) zu dem Ersten Ge- setz zur Änderung des Gesetzes zur Neuregelung des Energiewirtschafts- rechts (Drucksachen 15/197, 15/432, 15/657, 15/712) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 5: Unterrichtung durch den W ehrbeauftrag- ten: Jahresbericht 2002 (44. Bericht) (Drucksache 15/500) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Willfried Penner, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages . . . . . . . . . . . . . . Anita Schäfer (Saalstadt) CDU/CSU . . . . . . Walter Kolbow, Parl. Staatssekretär BMVg Helga Daub FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Evers-Meyer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Lietz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Rolf Kramer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christa Reichard (Dresden) CDU/CSU . . . . Ulrike Merten SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3055 A 3055 B 3055 C 3055 C 3055 D 3056 A 3058 A 3060 C 3062 B 3063 D 3065 B 3066 A 3067 A 3068 D 3070 A 3071 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 III Tagesordnungspunkt 6: a) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Dr . Michael Meister, Otto Bernhardt, weiteren Ab- geordneten und der Fraktion der CDU/ CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung des Vermö- gensteuergesetzes (Drucksachen 15/196, 15/436) . . . . . . b) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung des Vermögensteuer- gesetzes (Drucksache 15/408) . . . . . . . . . . . . . . Florian Pronold SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . Hubert Ulrich BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Carl-Ludwig Thiele FDP . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 7: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Waldzustandsbericht 2002 – Ergebnisse des forstlichen Umweltmonitorings – (Drucksache 15/270) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerald Thalheim, Parl. Staatssekretär BMVEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cajus Caesar CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Behm BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan FDP . . . . . . . . . Gabriele Hiller-Ohm SPD . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Dirk Niebel, Dr. Heinrich L. Kolb, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der FDP: Reform des Kündigungsschutzgesetzes zur Schaf- fung von me hr Arbeitsplätzen – V or- schlag des Sachverständigenrates jetzt aufgreifen (Drucksache 15/430) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wilfried Schreck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Bietmann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . Dr. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . Dr. Reinhard Göhner CDU/CSU . . . . . . . . . . Doris Barnett SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3072 D 3073 A 3073 A 3075 B 3078 B 3079 D 3080 D 3081 A 3081 D 3083 D 3084 D 3085 C 3086 D 3086 D 3088 C 3091 A 3093 A 3094 B 3095 A 3095 C 3097 A Tagesordnungspunkt 9: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Sondergutachten des Rates von Sach- verständigen für Umweltfragen – Für eine Stärkung und Neuorientierung des Naturschutzes (Drucksache 14/9852) . . . . . . . . . . . . . . . Astrid Klug SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth CDU/CSU . . . . . . . . . Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . Angelika Brunkhorst FDP . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Lösekrug-Möller SPD . . . . . . . . . . Josef Göppel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 10: Antrag der Abgeordneten Henry Nitzsche, Arnold Vaatz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Stadtent- wicklung Ost – Mehr Effizienz und Fle- xibilität, weniger Regulierung und Bü- rokratie (Drucksache 15/352) . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Joachim Günther (Plauen), Horst Friedrich (Bay- reuth), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Stadtumbau Ost – ein wichtiger Beitrag zum Aufbau Ost (Drucksache 15/750) . . . . . . . . . . . . . . . . Henry Nitzsche CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Ernst Kranz SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Günther (Plauen) FDP . . . . . . . . . . Peter Hettlich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manfred Grund CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Iris Gleicke, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 11: Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Christian Ruck, Dr . Friedbert Pflüger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Gegen Terror, Völkermord und Hunger- katastrophe in Simbabwe, um 3099 C 3099 C 3101 A 3103 A 3104 C 3105 D 3107 C 3108 D 3109 A 3109 A 3111 A 3113 D 3114 D 3116 A 3117 B IV Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 Destabilisierung des südlichen Af- rikas zu vermeiden – zu dem Antrag der Abgeordneten Brigitte Wimmer (Karlsruhe), W alter Riester, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeord- neten Thilo Hoppe, Hans-Christian Ströbele, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Hungerkatastrophe in Simbabwe weiter bekämpfen – In- ternationalen Druck auf die Regie- rung Simbabwes aufrechterhalten – zu dem Antrag der Abgeordneten Markus Löning, Ulrich Heinrich, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Gemeinsame europäisch- afrikanische Initiative zur Lösung der Krise in Simbabwe starten (Drucksachen 15/353, 15/428, 15/429, 15/613) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegmund Ehrmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Rudolf Kraus CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Löning FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anke Eymer (Lübeck) CDU/CSU . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 12: a) Antrag der Abgeordneten Cornelia Pieper, Ulrike Flach, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der FDP: Die Europäische Spallations-Neutro- nenquelle (ESS) in Deutschland för- dern (Drucksache 15/472) . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Katherina Reiche, Thomas Rachel, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Sachgerechte Planungsent- scheidungen zum Bau einer Europäi- schen Spallations-Neutronenquelle ermöglichen (Drucksache 15/654) . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kasparick SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christoph Bergner CDU/CSU . . . . . . . . . Dietmar Nietan SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3118 D 3119 B 3120 D 3122 A 3122 C 3123 C 3124 D 3124 D 3125 A 3126 A 3126 D 3127 B 3128 D Thomas Rachel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Anwendung des Grunds atzes der Bundes- anstalt für Arbeit für Fort- und W eiterbil- dungsmaßnahmen „Erst platzieren, dann qua- lifizieren“; Zuordnung der Arbeitssuchenden zu Personal-Service-Agenturen, Begleitung der Übernahme durch Fort- und W eiterbil- dungsmaßnahmen MdlAnfr 39, 40 (36. Sitzung) Ulrich Petzold CDU/CSU Antw PStSekr Rezzo Schlauch BMWA . . . . . Anlage 3 Kritik des BRH an der Stellenbewirtschaftung des BMVEL MdlAnfr 45 (36. Sitzung) Albert Deß CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Gerald Thalheim BMVEL Anlage 4 Maßnahmen gegen Preisdumping im Lebens- mittelhandel; Erlass gesetzlicher Vorschriften MdlAnfr 46, 47 (36. Sitzung) Gitta Connemann CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Gerald Thalheim BMVEL Anlage 5 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung über die Anträge – Die Europäische Spallations-Neutronen- quelle (ESS) in Deutschland fördern – Sachgerechte Planungsentscheidungen zum Bau einer Europäischen Spallations- Neutronenquelle ermöglichen (Tagesordnungspunkt 12 a und b) . . . . . . . . . Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 3130 C 3131 A 3132 C 3133 A 3133 B 3134 A 3134 A 3135 C 3135 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 2995 (A) (C) (B) (D) 37. Sit Berlin, Donnerstag Beginn: 9
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    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 3133 (A) (C) (B) (D) auf das Vorhandensein qualifizierter Arbeitskräfte Ansiedlun- gen befördern will? sonal-Service-Agentur betreut und eventuell auch qualifi- ziert werden. Dabei wird es sich jedoch in der Regel nicht sen einer Wirtschaftspolitik gerecht werden, die unter V erweis vice-Agentur zugewiesenen Arbeitnehmer durch die Per- Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen V ersamm- lung des Europarates Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rezzo Schlauch auf die Fragen des Abgeordneten Ulrich Petzold (CDU/CSU) (36. Sit- zung, Drucksache 15/724, Fragen 39 und 40): Inwieweit kann – aus Sicht der Bundesregierung – der Grundsatz der Bundesanstalt fü r Arbeit, BA, im Rahmen ihrer aktuellen Geschäftspolitik für Maßnahmen der Fort- und W ei- terbildung „Erst platzieren, dann qualifizieren“ den Erfordernis- Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing, Sabine SPD 03.04.2003 Bindig, Rudolf SPD 03.04.2003* Deittert, Hubert CDU/CSU 03.04.2003* Fahrenschon, Georg CDU/CSU 03.04.2003 Götz, Peter CDU/CSU 03.04.2003* Haupt, Klaus FDP 03.04.2003 Höfer, Gerd SPD 03.04.2003* Irber, Brunhilde SPD 03.04.2003 Jäger, Renate SPD 03.04.2003* Jonas, Klaus Werner SPD 03.04.2003* Dr. Köhler, Heinz SPD 03.04.2003 Kramme, Anette SPD 03.04.2003 Leibrecht, Harald FDP 03.04.2003* Letzgus, Peter CDU/CSU 03.04.2003* Lintner, Eduard CDU/CSU 03.04.2003* Dr. Lucyga, Christine SPD 03.04.2003* Riester, Walter SPD 03.04.2003* Dr. Scheer, Hermann SPD 03.04.2003* Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 03.04.2003 Siebert, Bernd CDU/CSU 03.04.2003* Tritz, Marianne BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.04.2003* Anlagen zum Stenografischen Bericht Nach welchen Gesichtspunkten sollen Arbeitsuchende den aufzubauenden Personal-Service-Agenturen zugeordnet wer- den und inwieweit soll die Übernahme in Personal-Service- Agenturen durch Maßnahmen de r Fort- und W eiterbildung flankiert werden? Zu Frage 39: Dieser Grundsatz der Bundesanstalt für Arbeit ent- spricht dem geltenden Recht. § 4 des Dritten Buches Sozialgesetzbuch regelt wörtlich: „(1) Die Vermittlung in Ausbildung und Arbeit hat Vorrang vor den Leistungen zum Ersatz des Ar- beitsentgelts bei Arbeitslosigkeit. Der Vermittlungsvorrang gilt auch im Verhältnis zu den sonstigen Leistungen der aktiven Arbeitsförde- rung, es sei denn, die Leistung ist für eine dauerhaf- tere Eingliederung erforderlich.“ Wenn die Bundesanstalt für Arbeit also die V ermitt- lung in Arbeit einer Qualifiz ierung vorzieht, entspricht sie einem gesetzlichen Auftrag. Geschäftspolitisches Ziel der Bundesanstalt für Arbeit im Bereich der beruflichen W eiterbildungsförderung ist es, nun noch die T eilnahme an solchen Maßnahmen zu fördern, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auch zu einer beruflichen Eingliederung fü hren. Eine strengere Aus- richtung der W eiterbildungsförderung an den betrieb- lichen und arbeitsmarktlichen Erfordernissen entspricht der von vielen Seiten geforderten Effizienzverbesserung und liegt sowohl im Interesse der T eilnehmer als auch der Unternehmen. Eine frühzeitige Einbeziehung der Bundesanstalt für Arbeit in Entscheidungsprozesse zu Neuansiedlungen kann in besonderer Weise dazu beitra- gen, die berufliche W eiterbildung an einem konkreten Qualifikationsbedarf auszurichten und hohe Eingliede- rungsquoten zu realisieren. Zu Frage 40: Entsprechend den Vorschlägen der Kommission Mo- derne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt über die Nut- zung der vermittlungsorientierten Arbeitnehmerüberlas- sung sollen die Personal-Service-Agenturen zum Abbau der Arbeitslosigkeit beitragen. Ziel ist die V ermittlung von Arbeitslosen, indem die Personal-Service-Agentu- ren Arbeitslose einstellen, um diese vorrangig zu verlei- hen. Verleihfreie Zeiten sollen für die Qualifizierung und Weiterbildung genutzt werden. W elche Arbeitslosen in eine Personal-Service-Agentur einmünden, richtet sich nach den Erfordernissen und den V oraussetzungen im Einzelfall. Hierüber entscheidet das örtliche Arbeitsamt. Arbeitslose mit geringer Qualifikation und/oder indivi- duellen Vermittlungshemmnissen sollen besonders ge- fördert werden (Bundestagsdrucksache 15/25, Seite 28 zu § 37c Abs. 2). In verleihfreien Zeiten sollen die der Personal-Ser- 3134 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 (A) (C) (B) (D) um umfassende Qualifizierungsmaßnahmen handeln, da die Arbeitnehmer vorrangig verliehen werden sollen. Daraus folgt auch, dass eine Flankierung durch eine er- gänzende, durch das Arbeitsamt geförderte W eiterbil- dung im Regelfall nicht erfolgen wird. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr . Gerald Thalheim auf die Frage des Abgeordneten Albert Deß (CDU/CSU) (36. Sitzung, Drucksache 15/724, Frage 45): Hat die Bundesregierung Erkenntnisse darüber , dass der Bundesrechnungshof kürzlich ge gen die Stellenbewirtschaf- tung im BMVEL größte Bedenken angemeldet hat, und, wenn ja, was kritisiert der Bundesrechnungshof? Der Bundesrechnungshof prüft derzeit die V erwen- dung der neuen Stellen, die das BMVEL im Haushalt 2002 erhalten hat. Das Prüf verfahren ist noch nicht ab- geschlossen. Eine abschließende Äußerung ist daher ge- genwärtig nicht möglich. Es trifft jedoch zu, dass der Bundesrechnungshof in diesem Prüfverfahren bisher die Auffassung vertritt, BMVEL habe einen Teil dieser Stel- len nicht bestimmungsgemäß eingesetzt. Das Ministe- rium widerspricht dieser Auf fassung nachhaltig und hat ausführlich dargelegt, dass die Stellen zweckentspre- chend verwandt wurden. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretär Dr. Gerald Thalheim auf die Fra- gen der Abgeordneten Gitta Connemann (CDU/CSU) (36. Sitzung, Drucksache 15/724, Fragen 46 und 47): Trifft der Bericht in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom 6. Februar 2003, Seite 12 zu, demzufolge die Bundesmi- nisterin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Renate Künast, trotz des W iderstandes von Bundes kanzler Gerhard Schröder weiter gegen „Preisdumping“ im Lebens- mittelhandel vorgehen wolle, und sind weitere, über die in der Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs bei der Bundes- ministerin für V erbraucherschutz, Ernährung und Landwirt- schaft Matthias Berninger vom 13. März 2003 auf meine schrift- liche Frage in B undestagsdrucksache 15/730, Arb.-Nr . 2/280, geschilderten Gespräche mit betrof fenen Marktbeteiligten hi- nausgehende Maßnahmen geplant? Erwägt die Bundesregierung angesichts der wiederholten Ankündigung der Bundesministe rin für V erbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Renate Künast, gegen Preis- dumping vor allem im Bereich des Verkaufs von Lebensmit- teln vorgehen zu wollen, den Erlass gesetzlicher Vorschriften, die über die auf Betreiben de r Fraktion der CDU/CSU 1998 eingeführte Vorschrift des § 20 Abs. 4 Satz 2 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen – V erbot von Unter - Einstands-Verkäufen von Lebensmitteln – hinausgehen, und, wenn nein, warum nicht? Zu Frage 46: Der in der Frage genannte Bericht in der F AZ ver- deutlicht in zutreffender Weise, dass Preisdumping wei- terhin ein Thema für die Bundesministerin für V erbrau- cherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Renate Künast, ist. Nähere Ausführungen der Ministerin zu den in diesem Zusammenhang mö glicherweise beabsichtig- ten Maßnahmen sind in dem Bericht nicht enthalten. Die derzeit im Zusammenhang mit der Thematik des Preisdumping angedachten Maßnahmen sind Ihnen be- reits in der Antwort auf ihre schriftliche Frage am 13. März 2003 durch den Parl . Staatssekretär im Bun- desministerium für V erbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Matthias Berninger, mitgeteilt worden. Zu Frage 47: Die Bundesregierung erwägt nicht, gesetzliche V or- schriften zu erlassen, die über das bereits geltende Verbot des systematischen Verkaufs unter Einstandspreis hinaus- gehen. Wie die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes im Falle Wal-Mart zeigt, ist dieses Verbot durchaus geeig- net, missbräuchlichen Niedrigpreisstrategien entgegen zu wirken. Es ist Aufgabe der Kartellbehörden, auf die Ein- haltung des Verbots zu achten und Verstöße durch Miss- brauchsverfahren zu ahnden. Anlage 5 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung über die Anträge: – Die Europäische Spallations-Neutronenquelle (ESS) in Deutschland fördern – Sachgerechte Planungsentscheidungen zum Bau einer Europäischen Spallatons-Neutro- nenquelle ermöglichen (Tagesordnungspunkt 12 a und b) Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Neutronenforschung ist unver zichtbar. Sie leistet einen wichtigen Beitrag zum Beispi el für die Biotechnologie, für die Materialforschung, für die Grundlagenforschung ganz allgemein. Eine mo derne Industrienation wie Deutschland braucht leistungsfähige Neutronenfor- schung, gerade auch für die Herausforderungen im welt- weiten Wettbewerb neuer Pr odukte. Deutschland hat eine gute Basis in der Neutronenforschung. Nach Auffassung von Bündnis 90/Die Grünen muss die Erzeugung von Neutronen in ihren gesamten gesell- schaftlichen Auswirkungen betrachtet werden. Dazu ge- hört auch die Proliferation. Eine existenzielle Vorgabe jeder Neutronenforschung muss es sein, keine Proliferationsgefahren durch hoch angereichertes Uran zu schaffen. Die momentanen weltpolitischen kriegerischen Ent- wicklungen, deren Ursache auch im V ersuch der Ein- dämmung von Massenvernichtungswaf fen liegt, zeigen die Berechtigung dieser Forderung. Aufgrund dieser Vorgabe besteht ein entsch eidender Unterschied zwi- schen den beiden Arten der Erzeugung von Forschungs- neutronen. Zunächst die Kernspaltungsreaktoren: Sie haben den Nachteil, dass zu ihrem Be trieb kernwaffentaugliches Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 3135 (A) (C) (B) (D) Material wie hoch angereichertes Uran, HEU, besonders geeignet ist. Dieses HEU fi ndet die Begehrlichkeit von Terroristen oder Regimen, die ein Nuklearwaf fenarsenal aufbauen. Die USA haben aus diesem Grund bereits seit 1980 ein weltweit erfolgreiches Programm zur Umrüs- tung von Forschungsreakto ren auf nicht waf fentaug- liches, niedrig angereichertes Uran begonnen. Aus der Sicht der grünen Bundestagsfraktion ist es bedauerlich, dass die Bayeri sche Staatsregierung in den Verhandlungen mit der Bundes regierung sich weigerte, eine Umrüstung für den neuen Forschungsreaktor in Garching auf niedrig angereichertes Uran vor Inbetrieb- nahme durchzuführen. Eine solche Umrüstung vor Inbe- triebnahme wäre möglich gewesen. Die gerade in den USA neu in der Entwicklung be- findlichen hoch dichten ni edrig angereicherten Uran- brennstoffe eröffnen dafür eine technologische Option, die keinerlei Einschränkung für die Forschung bedeutet. Die zweite Form der Erzeugung von Neutronen ist die Spallation: Dafür sind keine waf fentauglichen Uran- brennstoffe erforderlich. Wir sehen daher in der Spalla- nal knappen Kassen lassen si ch nicht alle Projekte ver- wirklichen, die eine hohe Forschungsqualität aufweisen. Bündnis 90/Die Grünen wollen daher auch Großpro- jekte aus anderen Forschungszweigen in diese Diskussion einbeziehen. So wird beispielsweise die Fusionsforschung der Energieforschung zugeordnet. Fusionsener gie wird aber in den nächsten 50 Jahren nicht zur V erfügung ste- hen. Nach den Untersuchungen vieler W issenschaftler wird es in 50 Jahren aber möglich sein, den gesamten Energiebedarf aus erneuerbaren Energien zu decken. Die Forschung im Bereich der Fusionsener gie halten wir für überflüssig, wegen ihren hohen Kosten gar für schädlich. Wir schlagen daher vor , zur Erfüllung der Aufgaben der Grundlagenforschung die für den ITER vorgesehenen Mittel für die Erforschung von erneuerba- ren Energien sowie die Errichtung einer europäischen Spallationsquelle zu verwenden. Auch wenn die Anträge der Union und der FDP da- rauf abzielen, die Debatte über die ESS neu aufzurollen, können wir ihnen dennoch ni cht zustimmen. Union und FDP machen in ihren Anträgen – wie so oft – keinerlei tionsquelle die optimale Lösung zur Erzeugung von For- schungsneutronen. Bündnis 90/Die Grünen begrüssen daher seit langem die Entw icklung einer europäischen Spallationsquelle. Umso be dauerlich fanden wir , dass die Begutachtung des Wissenschaftsrates negativ ausfiel. Selbstverständlich akzeptieren wir dieses Votum als wis- senschaftlich fundiert. Allerdings sind wir der Meinung, dass in eine politische Entscheidung auch die nicht wis- senschaftlichen Argumente wie eben die Non-Prolifera- tion in die Entscheidungs findung einbezogen werden müssen. Wir sind uns allerdings be wusst, wie schwierig die Finanzierung wird. Sie kann nur im europäischen Kon- text stattfinden. Es ist daher erforderlich, auf nationaler und internationaler Ebene einen Abwägungsprozess über die Notwendigkeit verschie dener Formen der Grundla- genforschung voranzutreiben. Angesichts der internatio- Finanzierungsvorschläge. Wir von der grünen Bundes- tagsfraktion schlagen einen Verzicht auf den Fusions- energiereaktor ITER vor und liefern damit den Finanzie- rungsvorschlag für die ESS. Damit hätte auch der Osten Deutschland eine Chance, endlich eine Großforschungs- einrichtung zu bekommen. Auch wir halten dies zur Stärkung des Wissenschafts- und Technologiestandortes Ostdeutschland für erforderlich. Wir würden uns freuen, wenn auch die FDP diesen Vorschlag aufgreifen würde, damit eine wirkliche Reali- sierungschance entsteht. Für ITER gibt es keine realisti- sche Bewerbung eines ostdeutschen Standortes, damit gibt es auch keine V erwirklichung einer Großfor- schungseinrichtung für Ostdeutschland. Wir von Bünd- nis 90/Die Grünen dagegen haben einen konkreten V or- schlag und bitten Sie deshal b um Ihre Unterstützung in der Diskussion. 37. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Willi Brase


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Pieper, Sie sollten zur Kenntnis nehmen, dass

    wir mittlerweile 28 Ausbil dungsberufe mit zwölf Ab-
    schlüssen auf der ersten Stufe nach zwei Jahren und
    16 Abschlüssen auf der zweiten Stufe nach drei Jahren
    haben. Ich nenne Ihnen als ein Beispiel den Ausbaufach-
    arbeiter mit den Ausbildungsstufen Trockenbaumonteur,
    Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer , Estrichleger,
    Fliesen-, Platten- und Mosaikleger, Stuckateur, Zimmer-
    mann/Zimmerin, Textilmaschinenführer usw. Nur bin
    ich der Auffassung – ob sie auch von anderen Verbänden
    getragen wird, interessiert mich an dieser Stelle nicht –,
    dass wir für die jungen Leute heute eine vernünftige und
    qualifizierende Berufsausbildung brauchen, die auch das
    Berufskonzept beinhaltet. Sie selber schreiben in Ihrem
    Antrag, dass für lernschwächere Jugendliche die Mög-
    lichkeit gegeben sein müsse, über eine dreieinhalbjäh-
    rige Ausbildungsphase das zu erreichen, was andere
    vielleicht in drei Jahren schaffen. Diesen W iderspruch
    müssen Sie also schon aufklären.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich sage ganz deutlich, dass ich glaube – das ist mir
    bei Ihrem Antrag klar geworden –, dass die FDP die Be-
    teiligung von Gewerkschaften ein Stück weit beseitigen
    will. Sie will das alleinige Unternehmerrecht. Dabei fällt
    mir natürlich das ein, was Ihr Parteivorsitzender und an-
    dere seit Wochen und Monaten behaupten: Die Gewerk-
    schaften seien eine Plage für unserer Land. Der Kurs, der
    auch in diesem Antrag zu m Ausdruck kommt, belegt,
    dass nicht die Gewerkschaft en, sondern Sie die T oten-
    gräber unseres Systems der beruflichen Bildung sind.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Sie haben Qualifizierungsbausteine und -module und
    im Zusammenhang damit den Streitpunkt der V erkür-
    zung der Ausbildungsdauer angesprochen. Darauf bin
    ich eben eingegangen. Ohne Zweifel brauchen wir die
    Flexibilisierung der Ausb ildungswege und die Er gän-
    zung der Ausbildungsordnung durch mehr Bausteine ge-
    rade für lernschwache und arbeitsmarktferne Jugend-
    liche.


    (Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Wie lange regieren Sie?)


    Ich glaube aber , dass die Op position dies nicht richtig
    wertet. Die Bundesregierung tut auf diesem Feld ihre
    Pflicht. Sie will die Möglichke iten gestufter Ausbildung
    ausbauen, wie sie heute sc hon nach § 26 BBiG existie-
    ren; Beispiele dazu habe ich eben dargelegt.

    Allerdings hat dies aus un serer Sicht innerhalb des
    Systems des Berufskonzeptes stattzufinden. Diese Ab-
    stufungen und Qualifizier ungsbausteine müssen genau
    zu dem Ziel führen, dass am Ende die Beruflichkeit und
    das Berufskonzept stehen, damit gerade jüngere Leute
    mit Schwächen ebenfalls eine Chance haben, ihre Be-
    schäftigungsfähigkeit langfristig auch durch lebensbe-
    gleitendes Lernen zu behalten bzw. immer wieder zu er-
    langen.


    (Beifall bei der SPD)


    Meine Damen und Herren, die CDU/CSU singt in ih-
    rem Antrag unter anderem das Lied der Erprobungsver-
    ordnungen nach § 28 BBiG; sie zielt auf die Möglichkeit,
    Ausbildungsordnungen ohne Konsens der Sozialpartner






    (A) (C)



    (B) (D)


    Willi Brase
    zu erlassen. Dies sollten wir nur in Ausnahmefällen zu-
    lassen; denn wir sind der Au ffassung, dass dadurch die
    Situation auf dem Ausbildungs stellenmarkt nicht rele-
    vant verändert wird. Mögliche rweise haben Sie aber et-
    was anderes im Hinterkopf und wollen auch hier ein
    Stück weit einen Systemw echsel auf den W eg bringen.
    Ich bleibe dabei: Ein Sammelsurium von Bausteinen und
    Modulen können wir nicht gebrauchen; vielmehr sollten
    und müssen wir dies gemein sam mit den Sozialpartnern
    – dazu gehören natürlich die Gewerkschaften – vernünf-
    tig auf den W eg bringen. Dies ist notwendig und wird
    auch geschehen.

    Ich glaube, dass die Diskussion über die Finanzie-
    rungsfrage in den nächsten W ochen und Monaten span-
    nend werden wird. Wenn wir uns die vorläufigen Berech-
    nungen des BIBB und des Bundesministeriums für
    Bildung und Forschung zu Gemüte führen, dann stellen
    wir fest, dass die Unternehme n, die derzeitig ausbilden,
    dafür netto circa 14 Milliarden Euro aufwenden. Die öf-
    fentliche Hand – Bund, Länder, Kommunen und die euro-
    päische Ebene – ergänzt dies mit fast 6 Milliarden Euro.
    Angesichts dessen kann ich nur sagen, dass dieses V er-
    hältnis sehr ungesund ist und dass Unternehmen – vor
    allem die, die ausbildungsfähig sind – endlich einen wei-
    teren zusätzlichen Beitrag zur Schaf fung von Ausbil-
    dungsplätzen leisten müssen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Man muss darüber nachdenke n, ob es hierbei nicht
    Sinn macht, auch eine Bonus-Malus-Regelung auf den
    Weg zu bringen. Dies bedeut ete, dass diejenigen Unter-
    nehmen, die Ausbildungsplät ze zur Verfügung stellen,
    unterstützt würden und sozu sagen einen Bonus hätten,
    während diejenigen, die dies ebenfalls könnten und es
    aber – aus welchen Gründen auch immer – nicht ma-
    chen, ein Stück weit die fina nziellen Lasten mit zu tra-
    gen hätten.


    (Ilse Falk [CDU/CSU]: „Aus welchen Gründen auch immer“ gilt nicht!)


    Wir können dies nicht einseitig nur der öf fentlichen
    Hand, der Politik, den verschiedenen Ebenen aufbürden.
    Das werden wir zukünftig nicht mehr mitmachen.


    (Beifall bei der SPD – Hartmut Schauerte [CDU/ CSU]: Neue Lasten oben drauf!)


    – Ich wäre etwas vorsichtig, von neuen Lasten zu spre-
    chen. Denn ich sehe, wie dies teilweise hervorragend in
    der Bauindustrie und anderen Bereichen läuft. Es gibt
    also Beispiele, über die man nachdenken muss.

    Lassen Sie mich noch ein, zwei Punkte ansprechen. In
    der Reform der beruflichen Bildung ist wichtig, sich dar-
    über zu verständigen, dass die Verantwortung und die
    Möglichkeiten in den Regionen stärker beachtet werden.
    Ich plädiere nachdrücklich dafür, dass wir die Rolle, die
    Funktion und die Mitwirkungs- und Mitbestimmungs-
    möglichkeiten der örtlichen Berufsbildungsausschüsse
    erhöhen, dass wir da, wo es notwendig ist, regionale
    Partner mit ins Boot nehmen. Denn ich glaube, dass sie
    am besten wissen, wie berufliche Bildung umgesetzt
    werden kann und wie wir es schaffen, den Menschen zu-
    sätzliche Formen und Möglichkeiten anzubieten.

    Meine Damen und Herren, die aktuelle Ausbildungs-
    krise ist nach unserer Auf fassung im Wesentlichen kon-
    junkturbedingt. Sie kann m itnichten der Bundesregie-
    rung angelastet werden, wie es die Opposition gern tut.
    Diese Krise sollte ein Anlass dafür sein, eine Of fensive
    in der beruflichen Bildung zu führen. W ir haben den
    Eindruck, dass seit längerer Zeit, seit Mitte der 90er -
    Jahre, das duale System of fensichtlich an Attraktivität
    eingebüßt hat. Ein wesent liches Ziel bei der Debatte
    sollte sein – das werden wir auf den Weg zu bringen ha-
    ben –, die Attraktivität des dualen Systems für die jun-
    gen Leute zu verbessern. Wir brauchen eine Renaissance
    des Facharbeiters, der im dualen Ausbildungssystem
    fachlich ausgebildeten Jugendlichen. Es muss klar sein,
    dass das duale Ausbildungssystem mit seiner Dif feren-
    ziertheit, mit dem Berufsko nzept, mit der Übertragbar-
    keit, auch hinsichtlich der europäischen Komponente,
    eine echte Alternative zum Studium und zu einer rein
    schulischen Laufbahn für junge Leute ist. W enn uns ge-
    lingt, das umzusetzen, dann – da bin ich mir sicher –
    werden wir auch wieder me hr Ausbildungsplätze erhal-
    ten.


    (Abg. Cornelia Pieper [FDP] meldet sich zu einer Zwischenfrage)


    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Antje Vollmer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Frau Pieper, es tut mir Leid. Es hat schon heftig ge-

blinkt. Möchten Sie eine Kurzintervention machen? –
Nein.

Dann hat der Kollege Hinsken das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ernst Hinsken


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Werte Frau Präsidentin! Werte Kolleginnen und Kol-

    legen! Herr Kollege Brase, ich pflichte Ihnen bei, wenn
    Sie sich eindeutig für das duale Berufsausbildungssys-
    tem aussprechen. Da gibt es Gemeinsamkeiten. An dem
    System sollte man festhalten . Verehrte Frau Ministerin
    Bulmahn, es ist richtig, wenn Sie sagen, dass gerade die
    Ausbildung eine der wichtigst en gesellschaftlichen He-
    rausforderungen für uns ist. Auch darüber besteht Kon-
    sens. Diese Debatte heute is t aber angesetzt worden, um
    einmal genau zu durchleuchten, wo Fehler gemacht wor-
    den sind, wo angesetzt werden muss, um wieder mehr
    Ausbildungsplätze zu schaffen und vielen Jugendlichen
    wieder Perspektiven zu geben, woran es momentan ja
    mangelt.

    Zu diesem Zeitpunkt gibt Herr Gerster im Rahmen ei-
    ner Pressekonferenz die neuen Arbeitsmarktzahlen be-
    kannt. Wenn wir leider fest stellen müssen, dass auch zu
    Beginn des Frühjahrs die Arbe itslosigkeit fast nicht zu-
    rückgeht, wenn die Zahl der Arbeitslosen insgesamt bei
    über 4,6 Millionen liegt, wenn 580 000 jugendliche Ar-
    beitslose unter 25 Jahren verzeichnet werden müssen,






    (A) (C)



    (B) (D)


    Ernst Hinsken
    dann stimmt das mehr als nachdenklich; es ist katastro-
    phal. Es ist alles zu tun, da mit das möglichst schnell ge-
    ändert wird.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Es sind 580 000 Einzelschicksale junger Men-
    schen. Das sind, verehrte Frau Ministerin Bulmahn,
    212 000 mehr, als es 1998 – da haben Sie die Regie-
    rungsgeschäfte übernommen – waren.


    (Edelgard Bulmahn, Bundesministerin: Das stimmt nun wiederum nicht!)


    Das Ausbildungsstellenangebot sinkt radikal, insbe-
    sondere in den neuen Bundesländern.


    (Jörg Tauss [SPD]: Das stimmt nicht!)


    Im Jahr 2002 gab es 6,8 Prozent weniger Ausbildungs-
    verträge. Viele Jugendliche verlieren den Glauben an
    den Staat, weil so viel ve rsprochen wurde und zu guter
    Letzt nichts gehalten wurde.

    Sie, verehrte Kolleginnen und Kollegen, ganz gleich,
    von welcher Seite des Hauses, erleben sicherlich das
    Gleiche wie ich, nämlich dass sich in den Sprechstun-
    den, die wir immer wieder du rchführen, Eltern einfin-
    den, die den Jungen oder das Mädchen dabeihaben und
    händeringend darum ersuchen, man möge doch mithel-
    fen, dass das Kind endlic h einen Ausbildungsplatz be-
    kommt, den es dringend braucht, um für das Leben ge-
    rüstet zu sein. Ihnen zu helf en ist nur zum Teil möglich,
    weil nur noch 30 Prozent der Betriebe ausbilden. W a-
    rum? – Weil die Lage für sie so schlecht geworden ist,


    (Ulla Burchardt [SPD]: Da ist doch Unfug!)


    weil viele Betriebe aufgrund verfehlter W irtschaftspoli-
    tik inzwischen Bankrott gegangen sind. Daraus resul-
    tiert, dass 48 Prozent der Jugendlichen keinen Ausbil-
    dungsplatz mehr finden.

    110 000 betriebliche Ausb ildungsplätze fehlen. Über
    50 Prozent der Jugendlichen befinden sich nicht in regu-
    lären Ausbildungsverhältnissen, sondern in staatlich fi-
    nanzierten Ersatzmaßnahmen bzw. in der Warteschleife.
    Heute ist von den verschiedensten Rednern von Ihrer
    Seite, aber auch von Frau Mi nisterin herausgestellt wor-
    den, dass das JUMP-Programm ein Allheilmittel für
    die Jugendarbeitslosigkeit war und ist. So wurde es ein-
    mal angepriesen. In der Zwischenzeit hat es Milliarden
    von D-Mark, Jahr für Jahr 1 Milliarde DM, gekostet.
    Jetzt stellen wir fest, dass das JUMP-Programm nicht
    das bewirkt hat, was man erwartet hat, und dass die Ju-
    gendarbeitslosigkeit damals, bevor das JUMP-Pro-
    gramm aufgelegt worden ist, niedriger war, als sie jetzt
    ist.

    Gerade für Jugendliche mit Hauptschulabschluss, die
    auch eine Zukunftsperspek tive wollen, haben sich die
    Chancen auf dem Ausbildungsmarkt deutlich ver-
    schlechtert. Die Bundesregierung liefert immer neue
    Kreationen und auch in der Namensgebung für Gesetze
    sind Sie sehr erfinderisch. So haben Sie ein Programm
    „Kapital für Arbeit“ aufgelegt. Doch daran, dass Ausbil-
    dungsplätze durch Kredite finanziert werden müssen, er-
    kennt man, dass die deutschen Ausbildungslokomotiven,
    Mittelstand und Handwerk, herunter gewirtschaftet wor-
    den sind.


    (Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Muss man sich einmal vorstellen! – Nicolette Kressl [SPD]: Der Zusammenhang ist unzulässig!)


    Heute, verehrte Ministerin Bulmahn, schlagen Sie
    nun vor, die Geltung der Ausbilder-Eignungsverord-
    nung für fünf Jahre auszusetzen. Auf einen besonderen
    Nachweis der Eignung zum Au sbilder sollte Ihrer Mei-
    nung nach also verzicht et werden. Dadurch sollen
    20 000 zusätzliche Ausbildun gsplätze geschaffen wer-
    den. Es ist natürlich zu be grüßen, wenn dadurch zusätz-
    liche Ausbildungsplätze, un d zwar auf dem ersten Ar-
    beitsmarkt, entstehen. Dass sich damit allerdings die
    angespannte Lehrstellensituation verbessern lässt, ist un-
    wahrscheinlich, denn Lehrstellen fehlen deshalb, weil
    die Unternehmen aufgrund der katastrophalen W irt-
    schaftspolitik von Rot-Grün nicht mehr in dem Maße
    wie früher ausbilden. Der Rückgang bei der Zahl der
    Lehrstellen liegt deshalb nicht in erster Linie an der Aus-
    bilder-Eignungsverordnung, sondern an den katastropha-
    len Wirtschaftsbedingungen, die wir haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Gerade im Handwerk bringt eine solche Änderung auf
    dem Lehrstellensektor keine Erleichterung, denn in allen
    derzeit nicht ausbildenden Betrieben wird durch die
    Meisterprüfung bereits das Erfordernis der berufs- und
    arbeitspädagogischen Prüfung erfüllt und auch alle Exis-
    tenzgründer im Handwerk, bei denen ein Betrieb von ei-
    nem Meister bzw. von einer fachlich geeigneten Person
    geleitet wird, bringen diese V oraussetzung mit. Das
    Handwerk ist somit zunächst einmal dringend darauf an-
    gewiesen, dass es beispiel sweise durch Reformen bei
    den Sozialsystemen entlastet wird. Das ist das Gebot der
    Stunde.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Andere Bereiche der W irtschaft warten nun ab, wie
    sich die von Ihnen angekündigten Maßnahmen konkret
    auswirken. Gerade der Mittelstand hat schlechte Erfah-
    rungen mit der Ankündigungspolitik der Regierung
    Schröder gemacht, die v on Ihnen, meine Damen und
    Herren, gestützt wird. Mor gens ankündigen, mittags re-
    lativieren und am Abend zurückziehen. Ich bin neugie-
    rig, wie das bei dem, was Sie jetzt wieder angekündigt
    haben, läuft. Deshalb fordere ich Sie, verehrte Frau Mi-
    nisterin, auf, diesen Vorschlag umgehend zu konkretisie-
    ren, damit sich die Betriebe und die einen Ausbildungs-
    platz suchenden jungen Mens chen darauf einstellen
    können.

    Der wichtigste Ausbilder in der Bundesrepublik
    Deutschland – das steht ja unbestritten fest; das wurde
    öfter schon zum Ausdruck gebracht – ist und bleibt der
    Mittelstand. Den aber hat man nicht gepflegt, sondern
    systematisch vor die W and gefahren. Insolvenzen über
    Insolvenzen.


    (Willi Brase [SPD]: Quatsch! Zahlen lesen! Unglaublich!)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Ernst Hinsken
    Ein Pleite gegangener Betrieb kann nämlich keine Aus-
    bildungsplätze mehr zur Verfügung stellen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Alleine in der Baubranche sind nämlich in den beiden
    letzten Jahren über 18 000 Betriebe von der Bildfläche
    verschwunden.

    Ich meine, die wichtigste Maßnahme zur Schaf fung
    neuer Ausbildungsplätze wäre die Herbeiführung eines
    Wirtschaftsaufschwungs. Denn ohne W irtschaftsauf-
    schwung gibt es keinen Au fschwung auf dem Lehrstel-
    lenmarkt, den wir so dringend brauchen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Darum müssen sich unsere V orstellungen durchsetzen.
    Wir müssen möglichst bald das, was S ie hier aufgelegt
    haben, korrigieren.


    (Jörg Tauss [SPD]: Welche Vorstellungen? Die von Stoiber, die von Merkel oder die von Merz?)


    – Herr Tauss, passen Sie ei nmal auf! Ich gehe ja davon
    aus, dass Sie bei dem Antrag, den SPD und Grüne einge-
    bracht haben, haben mitarb eiten dürfen. Da heißt es
    nämlich:

    In den vergangenen Jahren ist es gelungen, die Aus-
    bildungschancen junger Menschen deutlich zu ver-
    bessern.


    (Willi Brase [SPD]: Richtig! – Zuruf von der CDU/CSU: Der blanke Hohn!)


    Das Bild, das da gezeichnet wird, ist realitätsfern und
    entspricht nicht der W ahrheit. Sie leben doch in einer
    völlig anderen Welt und haben den Bezug zur Realität,
    also zu dem, was draußen los ist, verloren.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Der Bundeskanzler hat seinerzeit gesagt: Jeder Jugend-
    liche, der einen Ausbildungsplatz braucht, wird einen
    Ausbildungsplatz bekommen. – Diese Blase ist geplatzt.
    Die Regierung, die den Karren in den Dreck gefahren hat,
    kommt mit den führenden Leuten der SPD-Fraktion daher
    und droht den Unternehmen, sie hätten in Zukunft eine
    Ausbildungsplatzabgabe zu bezahlen, wenn sie nicht be-
    reit seien, auszubilden. So etwas Unverfrorenes ist mir
    zeit meines Lebens noch nicht untergekommen.


    (Lachen bei der SPD)


    Ich weiß, jeder Betrieb ist be reit, auszubilden, aber er
    muss diese Ausbildung auch leisten können.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Meine Damen und Herren, lassen Sie mich deshalb
    kurz zusammenfassen, was meiner Meinung nach getan
    werden muss; denn die Modernisierung des Systems der
    beruflichen Ausbildung ist die Kernfrage für die Zukunft
    der dualen Berufsausbildung in Deutschland. Um dieses
    System werden wir weltweit beneidet. V iele Länder ko-
    pieren es und das soll weiterhin so bleiben.

    Deshalb fordern wir erstens die Umgestaltung derje-
    nigen tarifrechtlichen Regelungen, die sich, weil die
    Übernahmegarantie für ein Jahr nach der Ausbildung
    Bedingung ist, als Hemmnis bei der Einstellung von
    Auszubildenden erweisen. Die Tarifparteien sind aufge-
    fordert, diese Hemmnisregelungen zu ändern.

    Zweitens.