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    Plenarprotokoll 15/37 Dr. Angela Merkel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Gernot Erler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . Krista Sager BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Uta Zapf SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Hintze CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . Claudia Roth (Augsburg) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Karl-Josef Laumann, Dagmar Wöhrl, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Ausbildungsbereitschaft der Betriebe stärken – Verteuerung der Ausbildung verhindern (Drucksache 15/739) . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: 3001 C 3006 D 3008 C 3011 D 3015 B 3018 B 3020 A 3022 B 3024 C 3025 B 3026 D 3031 A Deutscher B Stenografisc 37. Sit Berlin, Donnerstag I n h a Nachträgliche Gratulation zum 60. Geburtstag des Abgeordneten Detlef Dzembritzki . . . . . Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . Absetzung der Tagesordnungspunkte 13 und 18 a . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung der neuen Abgeordneten Angelika Brunkhorst . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: Abgabe einer Erklärung durch den Bun- deskanzler zur internationalen Lage und zu den Ergebnissen des Eur opäischen Rates in Brüssel am 20./21. März 2003 Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . 2995 A 2995 A 2996 A 3001 C 2996 B 2996 B Günter Gloser SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Vogelsänger SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3027 D 3029 D undestag her Bericht zung , den 3. April 2003 l t : Tagesordnungspunkt 4: a) Antrag der Abgeordneten Katherina Reiche, Thomas Rachel, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Reformen in der beruflichen Bildung vorantreiben – Lehrstellen- mangel bekämpfen (Drucksache 15/653) . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Cornelia Pieper, Christoph Hartmann (Hom- burg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Für die Stärkung der dualen Berufsausbildung in Deutschland – mehr Chancen durch Flexibilisierung und einen indivi- duellen Ausbildungspass (Drucksache 15/587) . . . . . . . . . . . . . . 3030 D 3031 A Antrag der Abgeordneten W illi Bras Jörg Tauss, weiterer Abgeordneter und d Fraktion der SPD sowie der Abgeordnete Grietje Bettin, Dr. Thea Dückert, weitere e, er n r II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Offen- sive für Ausbildung – Modernisierung der beruflichen Bildung (Drucksache 15/741) . . . . . . . . . . . . . . . . . Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer CDU/CSU . . . . . . . Dr. Michael Fuchs CDU/CSU . . . . . . . . . Katherina Reiche CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Grietje Bettin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Willi Brase SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Schummer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Jutta Dümpe-Krüger BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Werner Bertl SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . Michael Kretschmer CDU/CSU . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann SPD . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 17: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 31. Juli 2001 zwischen der Regie- rung der Bundesr epublik Deutsch- land und der Regierung des König- reiches Thailand über den Seeverkehr (Drucksache 15/716) . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Siebenten Gesetzes zur Änderung des Gemeindefinanzreformgesetzes (Drucksache 15/510) . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 4: a) Antrag der Abgeordneten Maria Eichhorn, Hannelore Roedel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der 3031 A 3031 B 3033 B 3034 C 3035 C 3037 C 3038 C 3040 B 3040 C 3041 B 3042 D 3044 D 3045 D 3046 A 3046 C 3048 A 3049 A 3050 C 3051 B 3052 D 3053 D 3055 A 3055 A CDU/CSU: Benachteiligung von Frauen wirksam bekämpfen – Kon- sequenzen ziehen aus dem CEDAW- Bericht der Bundesregierung (Drucksache 15/740) . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Lothar Mark, Hans Büttner (Ingolstadt), wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Hans-Christian Ströbele, Dr . Ludger Volmer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Wiederbelebung des Friedensprozesses in Kolumbien (Drucksache 15/742) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 18: b) Beschlussempfehlung des Rechtsaus- schusses: Übersicht 2 über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfas- sungsgericht (Drucksache 15/656) . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 5: Beschlussempfehlung des Ausschusses nach Art. 77 des Grundgesetzes (V er- mittlungsausschuss) zu dem Ersten Ge- setz zur Änderung des Gesetzes zur Neuregelung des Energiewirtschafts- rechts (Drucksachen 15/197, 15/432, 15/657, 15/712) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 5: Unterrichtung durch den W ehrbeauftrag- ten: Jahresbericht 2002 (44. Bericht) (Drucksache 15/500) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Willfried Penner, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages . . . . . . . . . . . . . . Anita Schäfer (Saalstadt) CDU/CSU . . . . . . Walter Kolbow, Parl. Staatssekretär BMVg Helga Daub FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Evers-Meyer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Lietz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Rolf Kramer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christa Reichard (Dresden) CDU/CSU . . . . Ulrike Merten SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3055 A 3055 B 3055 C 3055 C 3055 D 3056 A 3058 A 3060 C 3062 B 3063 D 3065 B 3066 A 3067 A 3068 D 3070 A 3071 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 III Tagesordnungspunkt 6: a) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Dr . Michael Meister, Otto Bernhardt, weiteren Ab- geordneten und der Fraktion der CDU/ CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung des Vermö- gensteuergesetzes (Drucksachen 15/196, 15/436) . . . . . . b) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung des Vermögensteuer- gesetzes (Drucksache 15/408) . . . . . . . . . . . . . . Florian Pronold SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . Hubert Ulrich BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Carl-Ludwig Thiele FDP . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 7: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Waldzustandsbericht 2002 – Ergebnisse des forstlichen Umweltmonitorings – (Drucksache 15/270) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerald Thalheim, Parl. Staatssekretär BMVEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cajus Caesar CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Behm BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan FDP . . . . . . . . . Gabriele Hiller-Ohm SPD . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Dirk Niebel, Dr. Heinrich L. Kolb, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der FDP: Reform des Kündigungsschutzgesetzes zur Schaf- fung von me hr Arbeitsplätzen – V or- schlag des Sachverständigenrates jetzt aufgreifen (Drucksache 15/430) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wilfried Schreck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Bietmann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . Dr. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . Dr. Reinhard Göhner CDU/CSU . . . . . . . . . . Doris Barnett SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3072 D 3073 A 3073 A 3075 B 3078 B 3079 D 3080 D 3081 A 3081 D 3083 D 3084 D 3085 C 3086 D 3086 D 3088 C 3091 A 3093 A 3094 B 3095 A 3095 C 3097 A Tagesordnungspunkt 9: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Sondergutachten des Rates von Sach- verständigen für Umweltfragen – Für eine Stärkung und Neuorientierung des Naturschutzes (Drucksache 14/9852) . . . . . . . . . . . . . . . Astrid Klug SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth CDU/CSU . . . . . . . . . Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . Angelika Brunkhorst FDP . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Lösekrug-Möller SPD . . . . . . . . . . Josef Göppel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 10: Antrag der Abgeordneten Henry Nitzsche, Arnold Vaatz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Stadtent- wicklung Ost – Mehr Effizienz und Fle- xibilität, weniger Regulierung und Bü- rokratie (Drucksache 15/352) . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Joachim Günther (Plauen), Horst Friedrich (Bay- reuth), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Stadtumbau Ost – ein wichtiger Beitrag zum Aufbau Ost (Drucksache 15/750) . . . . . . . . . . . . . . . . Henry Nitzsche CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Ernst Kranz SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Günther (Plauen) FDP . . . . . . . . . . Peter Hettlich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manfred Grund CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Iris Gleicke, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 11: Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Christian Ruck, Dr . Friedbert Pflüger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Gegen Terror, Völkermord und Hunger- katastrophe in Simbabwe, um 3099 C 3099 C 3101 A 3103 A 3104 C 3105 D 3107 C 3108 D 3109 A 3109 A 3111 A 3113 D 3114 D 3116 A 3117 B IV Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 Destabilisierung des südlichen Af- rikas zu vermeiden – zu dem Antrag der Abgeordneten Brigitte Wimmer (Karlsruhe), W alter Riester, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeord- neten Thilo Hoppe, Hans-Christian Ströbele, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Hungerkatastrophe in Simbabwe weiter bekämpfen – In- ternationalen Druck auf die Regie- rung Simbabwes aufrechterhalten – zu dem Antrag der Abgeordneten Markus Löning, Ulrich Heinrich, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Gemeinsame europäisch- afrikanische Initiative zur Lösung der Krise in Simbabwe starten (Drucksachen 15/353, 15/428, 15/429, 15/613) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegmund Ehrmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Rudolf Kraus CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Löning FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anke Eymer (Lübeck) CDU/CSU . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 12: a) Antrag der Abgeordneten Cornelia Pieper, Ulrike Flach, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der FDP: Die Europäische Spallations-Neutro- nenquelle (ESS) in Deutschland för- dern (Drucksache 15/472) . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Katherina Reiche, Thomas Rachel, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Sachgerechte Planungsent- scheidungen zum Bau einer Europäi- schen Spallations-Neutronenquelle ermöglichen (Drucksache 15/654) . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kasparick SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christoph Bergner CDU/CSU . . . . . . . . . Dietmar Nietan SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3118 D 3119 B 3120 D 3122 A 3122 C 3123 C 3124 D 3124 D 3125 A 3126 A 3126 D 3127 B 3128 D Thomas Rachel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Anwendung des Grunds atzes der Bundes- anstalt für Arbeit für Fort- und W eiterbil- dungsmaßnahmen „Erst platzieren, dann qua- lifizieren“; Zuordnung der Arbeitssuchenden zu Personal-Service-Agenturen, Begleitung der Übernahme durch Fort- und W eiterbil- dungsmaßnahmen MdlAnfr 39, 40 (36. Sitzung) Ulrich Petzold CDU/CSU Antw PStSekr Rezzo Schlauch BMWA . . . . . Anlage 3 Kritik des BRH an der Stellenbewirtschaftung des BMVEL MdlAnfr 45 (36. Sitzung) Albert Deß CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Gerald Thalheim BMVEL Anlage 4 Maßnahmen gegen Preisdumping im Lebens- mittelhandel; Erlass gesetzlicher Vorschriften MdlAnfr 46, 47 (36. Sitzung) Gitta Connemann CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Gerald Thalheim BMVEL Anlage 5 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung über die Anträge – Die Europäische Spallations-Neutronen- quelle (ESS) in Deutschland fördern – Sachgerechte Planungsentscheidungen zum Bau einer Europäischen Spallations- Neutronenquelle ermöglichen (Tagesordnungspunkt 12 a und b) . . . . . . . . . Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 3130 C 3131 A 3132 C 3133 A 3133 B 3134 A 3134 A 3135 C 3135 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 2995 (A) (C) (B) (D) 37. Sit Berlin, Donnerstag Beginn: 9
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    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 3133 (A) (C) (B) (D) auf das Vorhandensein qualifizierter Arbeitskräfte Ansiedlun- gen befördern will? sonal-Service-Agentur betreut und eventuell auch qualifi- ziert werden. Dabei wird es sich jedoch in der Regel nicht sen einer Wirtschaftspolitik gerecht werden, die unter V erweis vice-Agentur zugewiesenen Arbeitnehmer durch die Per- Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen V ersamm- lung des Europarates Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rezzo Schlauch auf die Fragen des Abgeordneten Ulrich Petzold (CDU/CSU) (36. Sit- zung, Drucksache 15/724, Fragen 39 und 40): Inwieweit kann – aus Sicht der Bundesregierung – der Grundsatz der Bundesanstalt fü r Arbeit, BA, im Rahmen ihrer aktuellen Geschäftspolitik für Maßnahmen der Fort- und W ei- terbildung „Erst platzieren, dann qualifizieren“ den Erfordernis- Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing, Sabine SPD 03.04.2003 Bindig, Rudolf SPD 03.04.2003* Deittert, Hubert CDU/CSU 03.04.2003* Fahrenschon, Georg CDU/CSU 03.04.2003 Götz, Peter CDU/CSU 03.04.2003* Haupt, Klaus FDP 03.04.2003 Höfer, Gerd SPD 03.04.2003* Irber, Brunhilde SPD 03.04.2003 Jäger, Renate SPD 03.04.2003* Jonas, Klaus Werner SPD 03.04.2003* Dr. Köhler, Heinz SPD 03.04.2003 Kramme, Anette SPD 03.04.2003 Leibrecht, Harald FDP 03.04.2003* Letzgus, Peter CDU/CSU 03.04.2003* Lintner, Eduard CDU/CSU 03.04.2003* Dr. Lucyga, Christine SPD 03.04.2003* Riester, Walter SPD 03.04.2003* Dr. Scheer, Hermann SPD 03.04.2003* Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 03.04.2003 Siebert, Bernd CDU/CSU 03.04.2003* Tritz, Marianne BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.04.2003* Anlagen zum Stenografischen Bericht Nach welchen Gesichtspunkten sollen Arbeitsuchende den aufzubauenden Personal-Service-Agenturen zugeordnet wer- den und inwieweit soll die Übernahme in Personal-Service- Agenturen durch Maßnahmen de r Fort- und W eiterbildung flankiert werden? Zu Frage 39: Dieser Grundsatz der Bundesanstalt für Arbeit ent- spricht dem geltenden Recht. § 4 des Dritten Buches Sozialgesetzbuch regelt wörtlich: „(1) Die Vermittlung in Ausbildung und Arbeit hat Vorrang vor den Leistungen zum Ersatz des Ar- beitsentgelts bei Arbeitslosigkeit. Der Vermittlungsvorrang gilt auch im Verhältnis zu den sonstigen Leistungen der aktiven Arbeitsförde- rung, es sei denn, die Leistung ist für eine dauerhaf- tere Eingliederung erforderlich.“ Wenn die Bundesanstalt für Arbeit also die V ermitt- lung in Arbeit einer Qualifiz ierung vorzieht, entspricht sie einem gesetzlichen Auftrag. Geschäftspolitisches Ziel der Bundesanstalt für Arbeit im Bereich der beruflichen W eiterbildungsförderung ist es, nun noch die T eilnahme an solchen Maßnahmen zu fördern, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auch zu einer beruflichen Eingliederung fü hren. Eine strengere Aus- richtung der W eiterbildungsförderung an den betrieb- lichen und arbeitsmarktlichen Erfordernissen entspricht der von vielen Seiten geforderten Effizienzverbesserung und liegt sowohl im Interesse der T eilnehmer als auch der Unternehmen. Eine frühzeitige Einbeziehung der Bundesanstalt für Arbeit in Entscheidungsprozesse zu Neuansiedlungen kann in besonderer Weise dazu beitra- gen, die berufliche W eiterbildung an einem konkreten Qualifikationsbedarf auszurichten und hohe Eingliede- rungsquoten zu realisieren. Zu Frage 40: Entsprechend den Vorschlägen der Kommission Mo- derne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt über die Nut- zung der vermittlungsorientierten Arbeitnehmerüberlas- sung sollen die Personal-Service-Agenturen zum Abbau der Arbeitslosigkeit beitragen. Ziel ist die V ermittlung von Arbeitslosen, indem die Personal-Service-Agentu- ren Arbeitslose einstellen, um diese vorrangig zu verlei- hen. Verleihfreie Zeiten sollen für die Qualifizierung und Weiterbildung genutzt werden. W elche Arbeitslosen in eine Personal-Service-Agentur einmünden, richtet sich nach den Erfordernissen und den V oraussetzungen im Einzelfall. Hierüber entscheidet das örtliche Arbeitsamt. Arbeitslose mit geringer Qualifikation und/oder indivi- duellen Vermittlungshemmnissen sollen besonders ge- fördert werden (Bundestagsdrucksache 15/25, Seite 28 zu § 37c Abs. 2). In verleihfreien Zeiten sollen die der Personal-Ser- 3134 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 (A) (C) (B) (D) um umfassende Qualifizierungsmaßnahmen handeln, da die Arbeitnehmer vorrangig verliehen werden sollen. Daraus folgt auch, dass eine Flankierung durch eine er- gänzende, durch das Arbeitsamt geförderte W eiterbil- dung im Regelfall nicht erfolgen wird. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr . Gerald Thalheim auf die Frage des Abgeordneten Albert Deß (CDU/CSU) (36. Sitzung, Drucksache 15/724, Frage 45): Hat die Bundesregierung Erkenntnisse darüber , dass der Bundesrechnungshof kürzlich ge gen die Stellenbewirtschaf- tung im BMVEL größte Bedenken angemeldet hat, und, wenn ja, was kritisiert der Bundesrechnungshof? Der Bundesrechnungshof prüft derzeit die V erwen- dung der neuen Stellen, die das BMVEL im Haushalt 2002 erhalten hat. Das Prüf verfahren ist noch nicht ab- geschlossen. Eine abschließende Äußerung ist daher ge- genwärtig nicht möglich. Es trifft jedoch zu, dass der Bundesrechnungshof in diesem Prüfverfahren bisher die Auffassung vertritt, BMVEL habe einen Teil dieser Stel- len nicht bestimmungsgemäß eingesetzt. Das Ministe- rium widerspricht dieser Auf fassung nachhaltig und hat ausführlich dargelegt, dass die Stellen zweckentspre- chend verwandt wurden. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretär Dr. Gerald Thalheim auf die Fra- gen der Abgeordneten Gitta Connemann (CDU/CSU) (36. Sitzung, Drucksache 15/724, Fragen 46 und 47): Trifft der Bericht in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom 6. Februar 2003, Seite 12 zu, demzufolge die Bundesmi- nisterin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Renate Künast, trotz des W iderstandes von Bundes kanzler Gerhard Schröder weiter gegen „Preisdumping“ im Lebens- mittelhandel vorgehen wolle, und sind weitere, über die in der Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs bei der Bundes- ministerin für V erbraucherschutz, Ernährung und Landwirt- schaft Matthias Berninger vom 13. März 2003 auf meine schrift- liche Frage in B undestagsdrucksache 15/730, Arb.-Nr . 2/280, geschilderten Gespräche mit betrof fenen Marktbeteiligten hi- nausgehende Maßnahmen geplant? Erwägt die Bundesregierung angesichts der wiederholten Ankündigung der Bundesministe rin für V erbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Renate Künast, gegen Preis- dumping vor allem im Bereich des Verkaufs von Lebensmit- teln vorgehen zu wollen, den Erlass gesetzlicher Vorschriften, die über die auf Betreiben de r Fraktion der CDU/CSU 1998 eingeführte Vorschrift des § 20 Abs. 4 Satz 2 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen – V erbot von Unter - Einstands-Verkäufen von Lebensmitteln – hinausgehen, und, wenn nein, warum nicht? Zu Frage 46: Der in der Frage genannte Bericht in der F AZ ver- deutlicht in zutreffender Weise, dass Preisdumping wei- terhin ein Thema für die Bundesministerin für V erbrau- cherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Renate Künast, ist. Nähere Ausführungen der Ministerin zu den in diesem Zusammenhang mö glicherweise beabsichtig- ten Maßnahmen sind in dem Bericht nicht enthalten. Die derzeit im Zusammenhang mit der Thematik des Preisdumping angedachten Maßnahmen sind Ihnen be- reits in der Antwort auf ihre schriftliche Frage am 13. März 2003 durch den Parl . Staatssekretär im Bun- desministerium für V erbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Matthias Berninger, mitgeteilt worden. Zu Frage 47: Die Bundesregierung erwägt nicht, gesetzliche V or- schriften zu erlassen, die über das bereits geltende Verbot des systematischen Verkaufs unter Einstandspreis hinaus- gehen. Wie die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes im Falle Wal-Mart zeigt, ist dieses Verbot durchaus geeig- net, missbräuchlichen Niedrigpreisstrategien entgegen zu wirken. Es ist Aufgabe der Kartellbehörden, auf die Ein- haltung des Verbots zu achten und Verstöße durch Miss- brauchsverfahren zu ahnden. Anlage 5 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung über die Anträge: – Die Europäische Spallations-Neutronenquelle (ESS) in Deutschland fördern – Sachgerechte Planungsentscheidungen zum Bau einer Europäischen Spallatons-Neutro- nenquelle ermöglichen (Tagesordnungspunkt 12 a und b) Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Neutronenforschung ist unver zichtbar. Sie leistet einen wichtigen Beitrag zum Beispi el für die Biotechnologie, für die Materialforschung, für die Grundlagenforschung ganz allgemein. Eine mo derne Industrienation wie Deutschland braucht leistungsfähige Neutronenfor- schung, gerade auch für die Herausforderungen im welt- weiten Wettbewerb neuer Pr odukte. Deutschland hat eine gute Basis in der Neutronenforschung. Nach Auffassung von Bündnis 90/Die Grünen muss die Erzeugung von Neutronen in ihren gesamten gesell- schaftlichen Auswirkungen betrachtet werden. Dazu ge- hört auch die Proliferation. Eine existenzielle Vorgabe jeder Neutronenforschung muss es sein, keine Proliferationsgefahren durch hoch angereichertes Uran zu schaffen. Die momentanen weltpolitischen kriegerischen Ent- wicklungen, deren Ursache auch im V ersuch der Ein- dämmung von Massenvernichtungswaf fen liegt, zeigen die Berechtigung dieser Forderung. Aufgrund dieser Vorgabe besteht ein entsch eidender Unterschied zwi- schen den beiden Arten der Erzeugung von Forschungs- neutronen. Zunächst die Kernspaltungsreaktoren: Sie haben den Nachteil, dass zu ihrem Be trieb kernwaffentaugliches Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 3135 (A) (C) (B) (D) Material wie hoch angereichertes Uran, HEU, besonders geeignet ist. Dieses HEU fi ndet die Begehrlichkeit von Terroristen oder Regimen, die ein Nuklearwaf fenarsenal aufbauen. Die USA haben aus diesem Grund bereits seit 1980 ein weltweit erfolgreiches Programm zur Umrüs- tung von Forschungsreakto ren auf nicht waf fentaug- liches, niedrig angereichertes Uran begonnen. Aus der Sicht der grünen Bundestagsfraktion ist es bedauerlich, dass die Bayeri sche Staatsregierung in den Verhandlungen mit der Bundes regierung sich weigerte, eine Umrüstung für den neuen Forschungsreaktor in Garching auf niedrig angereichertes Uran vor Inbetrieb- nahme durchzuführen. Eine solche Umrüstung vor Inbe- triebnahme wäre möglich gewesen. Die gerade in den USA neu in der Entwicklung be- findlichen hoch dichten ni edrig angereicherten Uran- brennstoffe eröffnen dafür eine technologische Option, die keinerlei Einschränkung für die Forschung bedeutet. Die zweite Form der Erzeugung von Neutronen ist die Spallation: Dafür sind keine waf fentauglichen Uran- brennstoffe erforderlich. Wir sehen daher in der Spalla- nal knappen Kassen lassen si ch nicht alle Projekte ver- wirklichen, die eine hohe Forschungsqualität aufweisen. Bündnis 90/Die Grünen wollen daher auch Großpro- jekte aus anderen Forschungszweigen in diese Diskussion einbeziehen. So wird beispielsweise die Fusionsforschung der Energieforschung zugeordnet. Fusionsener gie wird aber in den nächsten 50 Jahren nicht zur V erfügung ste- hen. Nach den Untersuchungen vieler W issenschaftler wird es in 50 Jahren aber möglich sein, den gesamten Energiebedarf aus erneuerbaren Energien zu decken. Die Forschung im Bereich der Fusionsener gie halten wir für überflüssig, wegen ihren hohen Kosten gar für schädlich. Wir schlagen daher vor , zur Erfüllung der Aufgaben der Grundlagenforschung die für den ITER vorgesehenen Mittel für die Erforschung von erneuerba- ren Energien sowie die Errichtung einer europäischen Spallationsquelle zu verwenden. Auch wenn die Anträge der Union und der FDP da- rauf abzielen, die Debatte über die ESS neu aufzurollen, können wir ihnen dennoch ni cht zustimmen. Union und FDP machen in ihren Anträgen – wie so oft – keinerlei tionsquelle die optimale Lösung zur Erzeugung von For- schungsneutronen. Bündnis 90/Die Grünen begrüssen daher seit langem die Entw icklung einer europäischen Spallationsquelle. Umso be dauerlich fanden wir , dass die Begutachtung des Wissenschaftsrates negativ ausfiel. Selbstverständlich akzeptieren wir dieses Votum als wis- senschaftlich fundiert. Allerdings sind wir der Meinung, dass in eine politische Entscheidung auch die nicht wis- senschaftlichen Argumente wie eben die Non-Prolifera- tion in die Entscheidungs findung einbezogen werden müssen. Wir sind uns allerdings be wusst, wie schwierig die Finanzierung wird. Sie kann nur im europäischen Kon- text stattfinden. Es ist daher erforderlich, auf nationaler und internationaler Ebene einen Abwägungsprozess über die Notwendigkeit verschie dener Formen der Grundla- genforschung voranzutreiben. Angesichts der internatio- Finanzierungsvorschläge. Wir von der grünen Bundes- tagsfraktion schlagen einen Verzicht auf den Fusions- energiereaktor ITER vor und liefern damit den Finanzie- rungsvorschlag für die ESS. Damit hätte auch der Osten Deutschland eine Chance, endlich eine Großforschungs- einrichtung zu bekommen. Auch wir halten dies zur Stärkung des Wissenschafts- und Technologiestandortes Ostdeutschland für erforderlich. Wir würden uns freuen, wenn auch die FDP diesen Vorschlag aufgreifen würde, damit eine wirkliche Reali- sierungschance entsteht. Für ITER gibt es keine realisti- sche Bewerbung eines ostdeutschen Standortes, damit gibt es auch keine V erwirklichung einer Großfor- schungseinrichtung für Ostdeutschland. Wir von Bünd- nis 90/Die Grünen dagegen haben einen konkreten V or- schlag und bitten Sie deshal b um Ihre Unterstützung in der Diskussion. 37. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 3. April 2003 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Krista Sager


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



    Ich bin jetzt gerade so gu t in Fahrt; deswegen aus-
    nahmsweise heute nicht, nächstes Mal gerne.


    (Dr. Hans-Peter Friedrich [Hof] [CDU/CSU]: Unglaublich!)


    Frau Merkel, einige Medien haben es so dar gestellt,
    dass Sie in Ihrer eigenen Partei gewissermaßen unter
    Friendly Fire geraten sind. Über Geschmack kann man
    streiten. Ich halte diese Wortwahl in dieser Zeit nicht un-
    bedingt für passend.


    (Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Aber trotzdem gerade benutzt!)


    Aber Tatsache ist: Ihr Kurs wird von großen Teilen Ihrer
    Partei so nicht mehr für richtig gehalten. Das gilt vor al-
    lem für Ihre Wählerschaft. Ich finde es gut, dass Sie da-
    rüber streiten. Mein Problem ist nicht, dass Sie in der
    CDU streiten; mein Problem ist, dass Sie viel zu spät
    und viel zu halbherzig streiten.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Dass Sie sich jetzt so schnell wieder um Ihre Vorsitzende
    scharren – manche scharren, manche scharen; das weiß
    man bei Ihnen nicht so recht –, dass Sie sich so schnell
    wieder um Ihre Vorsitzende versammeln


    (Dr. Andreas Schockenhoff [CDU/CSU]: Das ist anders als bei euch! Da versammelt sich niemand!)

    und Burgfrieden jetzt die Ansage in Ihren Reihen ist, hat
    doch nur einen einzigen Grund, nämlich den: Alle wis-
    sen, dass die Haltung Ihrer V orsitzenden zum Irakkrieg
    für die Außenpolitik in Deutschland irrelevant ist. Das
    ist der einzige Grund dafür , dass das bei Ihnen funktio-
    niert.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Einige sind auch froh darüber , dass das so ist. Für Ihre
    Wählerschaft und den Großteil Ihrer Mitglieder wäre es
    ein Graus, wenn die Haltung von Frau Merkel zum Irak-
    krieg in diesem Lande in irgendeiner Weise gestaltungs-
    relevant wäre.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Dr . Friedbert Pflüger [CDU/CSU]: Dann könnt ihr uns aber nicht für den Krieg verantwortlich machen! Das passt irgendwie nicht so ganz!)


    Selbst dann, wenn es mi litärisch noch zu einem
    schnellen Sieg der V erbündeten kommen sollte, ist aus
    meiner Sicht der Alleingang der USA schon heute als
    Desaster anzusehen.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD)


    Ich will Ihnen eines aber ganz deutlich sagen: Ich habe
    die durchaus begründete Hof fnung, dass die W elt aus
    diesem Desaster lernen wird.


    (Michael Glos [CDU/CSU]: Sie haben nichts gelernt!)


    Es zeigt sich schon heute, dass auch die mächtigste Su-
    permacht der Welt nicht in der Lage ist, in unserer immer
    komplexeren Welt, in unserer Welt, in der zahlreiche Ur-
    sachen und Wirkungen miteinander auf komplizierteste
    Weise verschränkt sind, einfach im Alleingang eine poli-
    tische Neuordnung herbeizuführen. Es ist doch so, dass
    selbst in Großbritannien, aber auch in den USA die Men-
    schen geradezu erschreckt reagiert haben, als Powell das
    Stichwort Syrien und Iran in die Debatte gebracht hat.
    Niemand glaubt doch mehr daran, dass Abrüstungs-
    kriege heute die Antwort auf Massenvernichtungswaffen
    sind. Alle fordern umso mehr eine Stärkung der UNO
    und eine Stärkung von wirk samen Waffenkontrollregi-
    men, die die V erbreitung von Massenvernichtungswaf-
    fen auf andere Art unterbinden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Ich bin ganz sicher: Die UNO wird ihre Rolle wieder
    finden und sie muss sie auch wieder finden. Ich bin aus-
    gesprochen froh darüber, dass auch Tony Blair die UNO
    wieder ins Spiel gebracht hat. Was wir mit der UNO er-
    leben, erleben wir ganz ähnlich auch mit Europa. W er
    mit den Menschen in diesem Land spricht, der merkt:
    Das Interesse an der UNO ist größer denn je; es ist nicht
    kleiner geworden. Das Gleiche gilt auch für Europa.
    Die Menschen wollen gerade vor dem Hinter grund der
    Erfahrung mit dem Irakkrieg heute mehr denn je ein star-






    (A) (C)



    (B) (D)


    Krista Sager
    kes Europa. Es ist eine Riesenchance, dass die Menschen
    dieses Europa endlich als ihr Europa begreifen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Wir haben doch lange die Situation gehabt, dass viele
    Menschen gesagt haben: Europa ist ein Europa für die
    Bürokraten und für die Dipl omaten. Es ist ein Europa,
    das viel kostet und mit den Bür gerinnen und Bür gern
    nicht so viel zu tun hat. – In den Gesprächen, die wir
    heute führen, erleben wir, dass die Menschen jetzt sagen:
    Ja, wir brauchen ein starkes Europa, und zwar als starken
    Partner in multilateralen Zusammenhängen und Struktu-
    ren. – Das wollen die Menschen und deswegen ist es
    richtig, dass sich die Bundesregierung dafür einsetzt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Es ist keinesfalls so, Herr Westerwelle, dass die Bun-
    desregierung hier einseitig operiert. Die Gespräche mit
    den osteuropäischen Staaten, mit den osteuropäischen
    Außenministern werden doch längst geführt. Natürlich
    ist es unsere Aufgabe als Politikerinnen und Politiker ,
    den Menschen zu sagen: W ir wollen ein starkes Europa
    nicht als Gegengewicht zu den USA, sondern als starken
    Partner für die USA, denn wir brauchen die USA weiter-
    hin, um auf der Basis der transnationalen Zusammen-
    hänge auf Konflikte in dieser Welt zu reagieren und sie
    friedlich zu lösen, beispiel sweise im Nahen Osten, aber
    auch zwischen Indien und Pakistan. Das ist überhaupt
    keine Frage.

    Es ist auch überhaupt keine Frage, dass wir die osteu-
    ropäischen Länder nicht vo r die Wahl zwischen NATO
    und EU stellen wollen. W eil wir ihnen diesen Spagat
    nicht zumuten wollen, sagen wir: Wir wollen ein starkes
    Europa in einem transatlanti schen Bündnis. Das ist für
    uns überhaupt keine Frage; dafür werden wir auch ein-
    treten.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Aber, meine Damen und Herren von der Opposition,
    in einer Frage gehen wir Ihnen nicht auf den Leim: Sie,
    Frau Merkel – bei Herrn Westerwelle hat das leider auch
    ein bisschen angeklungen –, versuchen uns hier einzure-
    den, dass ein bedingungsloses Ja zur US-Politik, also so-
    zusagen eine stillschweigende Unterstützung des ameri-
    kanischen Präventivschlags gegen den Irak, der Preis für
    europäische Einigkeit und für Einigkeit in der UNO sei.
    Dazu sage ich Ihnen: So kann Einigkeit in Partnerschaf-
    ten nicht aussehen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Auch in einer Partnerschaft ist verantwortliches Han-
    deln, in diesem Fall also ei ne verantwortbare Politik,
    notwendig. Das bedeutet: W enn ein Partner eine ekla-
    tante Fehlentscheidung trifft, muss man zu dieser Fehl-
    entscheidung Nein sagen können. Ein Europa, das darauf
    basiert, dass man wegen der Einigkeit zu Dingen Ja sa-
    gen muss, die für alle anderen Menschen in der W elt
    hochgefährlich sind, wäre kein starkes Europa.
    Herr Westerwelle, Sie haben gesagt: Die Außenpolitik
    muss daran gemessen werden, wie sie sich auf die Men-
    schen auswirkt. Hierbei sind aber bitte schön auch die
    Auswirkungen auf die Menschen im Nahen Osten zu be-
    rücksichtigen und nicht nur die auf die Menschen in Eu-
    ropa.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Meine Damen und Herren, auch wir werden dazu bei-
    tragen, dass es im Rahmen einer Europäischen Sicher-
    heits- und Verteidigungspolitik zu einer stärkeren Zu-
    sammenarbeit kommt. Dazu gehören auch gemeinsame
    militärische Strukturen, aber nicht nur . Ich sage aus-
    drücklich: Dazu gehört auch die Stärkung der Struktu-
    ren, die die friedliche Konfliktbewältigung ertüchtigen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Wir brauchen einen ganzheitlichen, einen erweiterten Si-
    cherheitsbegriff und nicht einen, der nur das Militärische
    umfasst.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Natürlich ist die belgisch e Initiative, an der sich
    Deutschland und Frankreich beteiligen,


    (Zuruf von der CDU/CSU: Luxemburg!)


    keine exklusive Veranstaltung; alle europäischen Staaten
    sind eingeladen. Ich glaube, dass viele europäische Staa-
    ten sehen werden, dass ihnen eine solche Initiative auch
    deswegen nützt, weil sie Ressourcen sinnvoll bündelt.
    Wenn in Zukunft nicht mehr jeder Nationalstaat für sich
    alleine seine Militärpolitik macht, sondern man die
    Kräfte bündelt, können alle europäischen Länder ihre
    Ressourcen vernünftig einsetzen.

    Das entbindet uns aber ni cht von der Aufgabe, die
    Umstrukturierung der Bundeswehr weiter voranzutrei-
    ben. Deswegen ist es wichtig, zu sagen, dass die Verab-
    redungen, die wir für die näch sten drei Jahre getrof fen
    haben – Herr Minister Eichel schaut schon ganz erwar-
    tungsvoll –, selbstverständlich weiter gelten. Wir müssen
    nämlich diese Umstrukturierung voranbringen. Natürlich
    werden wir im Rahmen entsprechender innereuropä-
    ischer Verständigungen auch in Zukunft einen angemes-
    senen Beitrag für die Stär kung Europas leisten müssen.
    Dafür werden wir auch um Verständnis bei der Bevölke-
    rung werben. Das ist für mich gar keine Frage. W ir
    Grüne werden aber , wenn wir in Zukunft über die
    Neustrukturierung der Bundeswehr sprechen und disku-
    tieren, auf die Agenda auch das Thema der W ehrpflicht
    in diesem Lande setzen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Meine Damen und Herren, natürlich wird die Bundes-
    wehr weiter eine Parlamentsarmee bleiben. Dafür wer-
    den wir sorgen.


    (Michael Glos [CDU/CSU]: Da sind Sie wieder gegen den Kanzler!)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Krista Sager
    Wir werden gleichzeitig dafü r sorgen, dass die Bundes-
    republik Deutschland ihre Handlungsfähigkeit auch in
    multilateralen Zusammenhängen behält. W ir werden
    aber, Herr Westerwelle, Ihnen nicht dabei behilflich sein,
    wenn Sie im Schatten des Irakkrieges Ihre innenpoliti-
    schen Spielchen betreiben.


    (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Dummes Geschwätz!)


    Wenn Sie der Meinung sind, dass, wenn die FDP eine
    Watsche vom Bundesverfassungsgericht bekommt, eine
    solche Watsche zu Rechtssicherheit in diesem Lande bei-
    trägt, dann ist mir um di e Rechtssicherheit in diesem
    Lande gar nicht bang; das muss ich Ihnen sagen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir werden auf jeden Fall die Bundesregierung dabei
    unterstützen, die multilateralen Strukturen auf der Basis
    internationalen Rechts zu st ärken und in diesen multila-
    teralen Strukturen dafür zu sorgen, dass Europa ein star-
    ker und zuverlässiger Partner wird.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


Ich erteile Kollegen Michael Glos, CDU/CSU-Frak-
tion, das Wort.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Michael Glos


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)



    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und
    Herren! Wir stehen natürlich alle unter dem Eindruck
    des Krieges im Irak und wir hof fen alle, dass der Krieg
    schnell mit einem Sieg der Amerikaner und ihrer V er-
    bündeten zu Ende geht.

    Herr Bundeskanzler, ich habe eigentlich erwartet,
    dass Sie dies auch bei Ihrer heutigen Regierungserklä-
    rung so sagen;


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    denn wir können bei diesem Krieg, auch wenn wir ihn in
    der Konsequenz alle nicht gewollt haben – uns wären an-
    dere Lösungen lieber gewesen –, nicht neutral sein. Inso-
    fern begrüße ich das, was der SPD-Generalsekretär
    Scholz gesagt hat, nämlich dass ihm an einem schnellen
    Sieg der Alliierten gelegen sei, nicht zuletzt um die
    Zahl der Opfer so gering wie möglich zu halten. Ich
    glaube, das sollte Konsens in diesem Hause sein.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Über das Versagen der Polit ik und das Nicht-halten-
    Können des Friedens ist hier viel diskutiert worden.
    Auch heute hat das wieder eine Rolle gespielt. Ich
    möchte nur noch einmal sagen: Der Einfluss der Parla-
    mente auf die Außenpolitik der Regierungen ist an sich
    gering, außer es gibt Parlam entsmehrheiten, die richtig
    aufbegehren, wie es zum Beispiel in Großbritannien und
    anderen Ländern geschieht.
    Sie haben großes Glück: Sie haben in den Grünen im
    Prinzip eine Schoßhundpartei. W enn es um die Unter-
    stützung Ihrer Politik geht, sind sie so friedlich und
    fromm wie Schoßhündchen. Aber nach außen gehen sie
    mit verbalen Angriffen gegen die Opposition vor und tun
    so, als ob wir die Kriegstreiber gewesen wären. Das
    finde ich unverschämt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Frau Sager, zu dem, was Sie soeben geboten haben,
    kann man nur fragen: Soll das bedeuten, dass man sich
    – der Bundeskanzler, die Bundesregierung, vielleicht das
    ganze deutsche Volk – dafü r bedanken muss, dass Sie
    ausnahmsweise keinen Sonderp arteitag der Grünen zu-
    gelassen haben? Im Falle ei nes Sonderparteitages wüss-
    ten wir nicht, wie es um di e Fähigkeit der Bundesregie-
    rung stünde, das zu tun, was bündnispolitisch notwendig
    ist.

    Herr Bundeskanzler, wir waren unlängst, einen T ag
    vor Ausbruch des Krieges, beim Bundespräsidenten
    eingeladen. Ich fand das sehr gut. Es waren alle Parteien
    vertreten. Außer der PDS hat sich niemand direkt gegen
    das gestellt, was notwendig ist. Ich will nur daran erin-
    nern: Die PDS ist in einigen Landesregierungen Bünd-
    nispartner der SPD.

    Es bestand dort Konsens darüber , dass die Frage der
    Überflugrechte und die Frag e der Stützpunktbenutzung
    nicht angezweifelt werden; denn es ist ein Stück Staats-
    räson, dass wir im Bündnis nicht noch mehr zerstören,
    als zerstört worden ist. Dass man sich dennoch in T alk-
    shows und bei anderer Gelegenheit von führenden Mit-
    gliedern nicht nur der SPD und der Grünen, sondern
    auch der Bundesregierung ständig anhören muss, wir
    seien diejenigen, die einen völkerrechtswidrigen Krieg
    unterstützen, das finde ich den Gipfel. Lassen Sie sich
    das alles einmal zeigen. Die vorhin neben Ihnen sitzende
    Staatsministerin im Auswär tigen Amt, die V ertreterin
    von Herrn Fischer , ist eine der Schlimmsten in dieser
    Hinsicht.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Meine sehr verehrten Damen und Herren, noch ein Wort
    zu schlimmem Verhalten. Frau Sager , vielleicht leihen
    Sie mir einen Moment Ihr Ohr. Ich konnte Ihnen meines
    nicht verweigern; denn Ihre Stimme ist ziemlich durch-
    dringend. Frau Sager, wie ich weiß, sind Sie aus Ham-
    burg, Sie waren früher Mitglied des Hambur ger Senats.
    Wie Sie allerdings mit der führenden Hambur ger Wo-
    chenzeitung „Die Zeit“ umgegangen sind, das finde ich
    höchst empörend. Die „Zeit“ hat ganz klar gesagt, sie
    bürge für die Seriosität der Aussagen der UN-Inspek-
    teure, weil die sich namentlich nicht äußern dürfen.
    Dann in dieser Art und W eise gegen die „Zeit“, deren
    Herausgeber immerhin Staatsministerin Ihrer Regierung
    gewesen ist, vorzugehen, finde ich ein bisschen seltsam
    und sehr komisch.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich be-
    schuldige die Bundesregierung nicht, an diesem Krieg
    schuld zu sein. Sie ist nicht direkt schuld und trägt schon






    (A) (C)



    (B) (D)


    Michael Glos
    überhaupt keine Alleinschuld. Aber eines ist auch sicher:
    Rot-Grün hat diesen Krieg nicht verhindert und hat ei-
    gentlich auch nichts Entscheidendes zu seiner Verhinde-
    rung beigetragen.

    Ich meine, dass wir unsere Bündnisverpflichtungen
    nicht in Frage stellen sollten, weil wir selbstverständlich
    dieses Bündnis für die Zuku nft brauchen. Dazu war in
    Ihrer Regierungserklärung, Herr Bundeskanzler , ja sehr
    viel zu hören, obwohl ic h mir manches konkreter ge-
    wünscht hätte.


    (Vorsitz: Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms)


    Die Verstöße von Saddam Hussein gegen internatio-
    nales Recht sind of fenkundig und vor diesem Hinter-
    grund mutet die Diskussion in den Reihen von Rot-Grün
    über die rechtliche Zulässigkeit der militärischen
    Intervention im Irak schon sehr seltsam an. Der Herr
    Bundesaußenminister hat heute ein Interview im „Han-
    delsblatt“ gegeben, das ic h zumindest eindrucksvoller
    und konkreter finde als Ihre Regierungserklärung. Ich
    möchte ihn aber nicht mit dem „Handelsblatt“, sondern
    mit dem „Spiegel“ zitieren. Dort hat er im Dezember die
    Resolution 1441 für rechtlic h ausreichend erklärt. Nun
    gibt es große Völkerrechtsabteilungen im Auswärtigen
    Amt und im Bundeskanzleramt. Es gibt allerdings auch
    ein Gutachten des W issenschaftlichen Dienstes des
    Deutschen Bundestages, das zu einer anderen Aussage
    kommt. Ich habe mich gefrag t: Wie kannst du als Laie
    dir eine Schneise durch di eses Dilemma schlagen? Ich
    habe die Völkerrechtsabteilung des Auswärtigen Amtes
    gebeten, das von Herrn Thierse vor gelegte Gutachten
    des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages zu be-
    werten. Das wurde natürlich a bgelehnt. Also bleibt die-
    ser Streit offen und – seien wir ehrlich – er ist ja auch
    nicht seriös zu Ende zu führen.

    Nur sollten wir uns dann keine gegenseitigen Vor-
    würfe machen. Ich wehre mich dagegen, dass die Oppo-
    sition, die nicht handelnd ist in diesem Land, sich stän-
    dig den Vorwurf gefallen lassen muss, sie unterstütze
    einen völkerrechtswidrigen Krieg. Wir haben in der Hin-
    sicht nichts zu unterstützen, die Regierung ist handelnd.
    Würde dieser Vorwurf, der aus Ihren Reihen immer wie-
    der erhoben wird, stimmen, müssten Sie eigentlich da-
    nach handeln und mit Hilfe von Müntefering und ande-
    ren, die sich scharf durchz usetzen wissen, verhindern,
    dass diese Vorwürfe ständig gegen uns erhoben werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Meine sehr verehrten Dame n und Herren, ich glaube
    auch, dass die Politik der ei nseitigen Vorfestlegung der
    amtierenden Bundesregierung den Scherbenhaufen, ins-
    besondere in den internationalen Beziehungen, schon ein
    Stück zu verantworten hat. Die UNO hat ungeachtet ih-
    rer erfolgreichen Bemühungen im humanitären Bereich
    als System kollektiver Sicher heit jetzt leider jegliche
    Überzeugungskraft verloren. Die NATO – Sie haben das
    ebenfalls beklagt – befindet sich trotz der Osterweite-
    rung und der einmütigen So lidaritätsbekundungen auf
    dem Gipfel in Prag in der größten Krise ihrer Ge-
    schichte. Insofern ist es richtig: W ir haben nach dem
    Krieg Wiederaufbauarbeiten zu leisten: Wiederaufbauar-
    beiten an der UNO, Wiederaufbauarbeiten an der NATO
    und auch gewaltige W iederaufbauarbeiten in der Euro-
    päischen Union. Die Europä ische Union wird ja heute
    im Prinzip nur noch durch die Gemeinschaftswährung
    Euro zusammengehalten. Frau Merkel hat es zu Recht
    gesagt, ich möchte es hier wiederholen: Wir haben nicht
    vergessen, dass Sie den Euro als kränkelnde Frühgeburt
    beklagt haben. Hätten wir diese kränkelnde Frühgeburt
    nicht, wäre die ganze Europäische Union jetzt am Ende.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Sie haben in Ihrer Regierungserklärung den Mangel
    an Einigkeit in Europa beklagt; sie wäre wünschenswert
    gewesen. Ehrlicherweise hätten Sie auch zugeben müs-
    sen, dass Sie zu dieser Un einigkeit entscheidend beige-
    tragen haben. W enn man einen Sonderweg ankündigt
    und wenn man sagt: Mit uns niemals!, dann ist man von
    vornherein kein ernst zu nehmender Gesprächspartner
    mehr. Diesen Vorwurf müssen Sie sich gefallen lassen.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Günter Gloser [SPD]: Nein!)


    Wir müssen natürlich auch den Hinter grund in den
    Vereinigten Staaten sehen. Nach dem Selbstverständnis
    der Vereinigten Staaten befindet sich dieses Land seit
    dem 11. September 2001 praktisch im Krieg. Herr Bun-
    deskanzler, Sie haben sofort nach diesen schrecklichen
    Attentaten die uneingeschränkte Solidarität verspro-
    chen. Damals sind hohe Er wartungen geweckt worden.
    Ich meine, dass das Durchsetzen der 17 Resolutionen
    des Sicherheitsrats schon dann begonnen hatte, als sich
    die Vereinigten Staaten überlegt haben, von wo Gefahren
    für sie ausgehen. W ir wissen, dass aus diesem T eil der
    Welt die Anschläge erfolgt sind, obwohl kein unmittel-
    barer Zusammenhang zwischen al-Qaida und Saddam
    Hussein nachzuweisen ist.

    Wir diskutieren nach vorne. Unser Kontinent, das alte
    und selbstverständlich auch das neue Europa, benötigt
    ein Fundament, wenn es sich nicht im Status einer Zoll-
    und Währungsunion verlieren sollte. Die Europäische
    Union braucht deswegen drin gend ein neues Selbstver-
    ständnis. Sie muss ihre kontinentalen und globalen Inte-
    ressen genau definieren. Auch das ist eine der Lehren aus
    diesem Krieg. Franz Josef Strauß hat vor mehr als 30 Jah-
    ren einmal gesagt: Ohne eine gemeinsame Stimme ist Eu-
    ropa auf der Bühne der W eltpolitik kein mitspielendes
    Subjekt, sondern ein Objekt, mit dem gespielt wird. –
    Dieses Gefühl hatten wir in dieser schwierigen Zeit wie-
    der.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP])


    Deswegen bekennen wir uns dazu, dass Europa eine
    gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik braucht. Die
    früheren europäischen Großmächte sind zu klein, um
    eine globale Rolle übernehmen zu können. Nur durch
    ein abgestimmtes Verhalten vermag Europa im Zeitalter
    der Globalisierung auch globale Verantwortung zu über-
    nehmen und globalpolitisches Gewicht einzubringen.






    (A) (C)



    (B) (D)


    Michael Glos
    Deswegen muss das Misstrauen überwunden werden.
    Wenn man einen Gipfel von Franzosen, Deutschen,
    Belgiern und vielleicht von Luxembur gern anberaumt,
    dann weckt das anderswo Misstrauen. Ich hof fe, dass
    nicht dieses Sondertreffen, sondern ein Treffen der maß-
    geblichen Kräfte in Europa stattfinden wird.

    Die Arbeit des Reformkonvents für einen Verfas-
    sungsvertrag ist weit fortgeschritten. V orhin ist wieder
    die Forderung nach einem europäischen Außenminister
    erhoben worden. W ir sind selbstverständlich dafür; so
    steht es auch in unserem Wahlprogramm. Wie hätte aber
    dieser Außenminister in der entstandenen Situation ab-
    stimmen sollen, mit der einen Hand so und mit der ande-
    ren Hand so? Es gehört dazu, dass der Wille zur Gemein-
    samkeit vorher stärker definiert wird. Es gehört dazu,
    dass wir gemeinsame Sicherheitsstrukturen schaffen.

    Sie haben in Ihrer Regierungserklärung von europä-
    ischen Blauhelmen gesprochen. Sie sind schon jetzt im
    Einsatz. Ich finde es großartig – das hat mich bei meinen
    Besuchen im Kosovo am meisten beeindruckt und nicht,
    dass mir Ihr früherer V erteidigungsminister den Flieger
    weggenommen hat –, dass man dort sehen konnte, dass
    die europäischen Nationen bis hin zu den Ukrainern in
    der Praxis zusammenarbeiten, um gemeinsam Frieden zu
    schaffen und Frieden zu erhalten. Wenn das jetzt endlich
    unter europäischer Führung möglich ist und wenn wir
    dazu die Amerikaner nicht mehr brauchen, dann bekla-
    gen wir das nicht. Aber ohne den Einsatz der Vereinigten
    Staaten und ohne die NATO wäre es nicht einmal mög-
    lich gewesen, terroristische Regime in Europa zu be-
    kämpfen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir benötigen eine abgestimmte Struktur . Wenn Eu-
    ropa militärisch ernst genommen werden will, benötigen
    wir eine Einsatzfähigkeit, die politisch und militärisch
    – quasi unter einem Kommando – sicher gestellt ist. Wir
    brauchen natürlich entsprec hende Fähigkeiten, auf Kri-
    sen zu reagieren. Selbstverständlich bedarf es dazu
    Mehrausgaben für die V erteidigungspolitik; anders
    geht es nicht. Ansonsten wä re es eine leere und hohle
    Forderung.

    Je stärker und je schnelle r wir uns von den V ereinig-
    ten Staaten von Amerika entfernen – ich plädiere nicht
    dafür; das muss klar sein; aber viele von Rot-Grün träu-
    men davon –, desto mehr Mittel werden gebraucht und
    desto rascher werden sie benötigt.

    Um die T agungen, die Sie, Herr Bundeskanzler , in
    diesem Zusammenhang jetzt halten müssen, beneide ich
    Sie nicht. Wir sehen manchmal Fernsehbilder davon, wie
    Sie diese emphatisch mit „Liebe Genossinnen! Liebe
    Genossen!“ eröffnen. Sie versuchen, die lieben Genos-
    sinnen und Genossen davon zu überzeugen, dass wir von
    vielem lieb Gewordenen Abstriche machen müssen, weil
    unser Sozialstaat nicht mehr finanzierbar ist und die öf-
    fentlichen Haushalte überschuldet sind.

    Wenn Sie ehrlich sein woll en, sollten Sie gleichzeitig
    hinzufügen, dass mehr Geld aufgebracht werden muss
    und wir an anderer Stelle no ch stärker sparen müssen,
    weil wir in der Sicherheit einen gemeinsamen europä-
    ischen Weg gehen wollen. Das zu sagen gebietet die Ehr-
    lichkeit. Es gibt hier nichts zum Nulltarif.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Dass Deutschland und Frankreich wieder besser har-
    monieren, ist zunächst nicht zu beklagen. Nur darf sich
    das nicht gegen das übrige Europa richten. Es hilft
    nichts, wenn der Motor wied er läuft. Zweitaktmotoren
    sind nicht mehr in; wir brauchen heute andere Motoren.
    Aber wenn das Auto wieder fährt, da der Motor läuft,
    muss es in die richtige Richtung gehen. Die richtige
    Richtung ist natürlich: Gemeinsamkeit.

    Wir haben heute bereits kurz über die Brüskierung
    diskutiert, die gegenüber den osteuropäischen Ländern
    erfolgt ist. Ich habe in de r letzten Zeit zwei Besuche in
    dieser Region gemacht. Ich weiß, wie durcheinander
    man dort ist. Man sagt dort: W ir hatten eigentlich das
    Gefühl, einem anderen Europa beizutreten. Jetzt müssen
    wir plötzlich zwischen unserer Freundschaft zu Deutsch-
    land und unserer Freundschaft zu Großbritannien sortie-
    ren. Wir müssen auch sortiere n, ob wir für oder gegen
    die USA sind.


    (Franz Müntefering [SPD]: CDU und CSU dazu!)


    Ich glaube, das haben sich a lle nicht gewünscht und das
    wünschen sie sich auch jetzt nicht.