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  • tocInhaltsverzeichnis
    Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 2127 A Zur Geschäftsordnung: Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2127 D Walter Schöler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2129 A Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 2129 D Anja Hajduk BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2130 D Tagesordnungspunkt 3: a) Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Einsetzung einer Enquete-Kommission „Ethik und Recht der modernen Medizin“ (Drucksache 15/464) . . . . . . . . . . . . . . 2132 A b) Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Neue Initiative für ein internationales Verbot des Klonens menschlicher Embryonen starten (Drucksache 15/463) . . . . . . . . . . . . . . 2132 A c) Antrag der Abgeordneten Ulrike Flach, Cornelia Pieper, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Reproduk- tives Klonen weltweit verbieten – das Machbare schnell umsetzen (Drucksache 15/314) . . . . . . . . . . . . . . 2132 A Gudrun Schaich-Walch SPD . . . . . . . . . . . . . 2132 B Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 2133 C Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2135 D Ulrike Flach FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2137 C Christoph Matschie, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2139 A Thomas Rachel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 2139 D Christa Nickels BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2141 B Detlef Parr FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2142 D Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 2143 D René Röspel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2144 C Hubert Hüppe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 2146 A Dr. Wolfgang Wodarg SPD . . . . . . . . . . . . . . 2147 B Barbara Lanzinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 2148 D Dr. Carola Reimann SPD . . . . . . . . . . . . . . . 2150 A Katherina Reiche CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 2151 A Helga Kühn-Mengel SPD . . . . . . . . . . . . . . . 2152 B Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 2153 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2154 C Tagesordnungspunkt 4: a) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Straßenbaubericht 2002 (Drucksache 15/265) . . . . . . . . . . . . . . 2156 A b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Bericht zum Ausbau der Schie- nenwege 2002 (Drucksache 15/280) . . . . . . . . . . . . . . 2156 A c) Erste Beratung über den von den Abge- ordneten Horst Friedrich (Bayreuth), Joachim Günther (Plauen), weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP Plenarprotokoll 15/28 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 28. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 2003 I n h a l t : eingebrachten Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Verkehrs- wegeplanungsbeschleunigungsgesetzes (Drucksache 15/221) . . . . . . . . . . . . . . 2156 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Erste Beratung über den von den Abgeord- neten Arnold Vaatz, Dirk Fischer (Ham- burg), weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Ent- wurf eines Gesetzes zur Änderung des Verkehrswegeplanungsbeschleunigungs- gesetzes (Drucksache 15/461) . . . . . . . . . . . . . . . . 2156 B Dr. h. c. Manfred Stolpe, Bundesminister BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2156 C Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/CSU 2158 C Peter Hettlich BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2160 A Horst Friedrich (Bayreuth) FDP . . . . . . . . . . 2161 C Sören Bartol SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2163 C Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 2165 B Siegfried Scheffler SPD . . . . . . . . . . . . . . 2165 D Albert Schmidt (Ingolstadt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2168 B Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 2168 D Eduard Lintner CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 2170 A Karin Rehbock-Zureich SPD . . . . . . . . . . . . 2172 C Gerhard Wächter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 2174 A Siegfried Scheffler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 2175 C Zusatztagesordnungspunkt 3: a) Erste Beratung über den vom Bundesrat eingebrachten Entwurf eines ... Straf- rechtsänderungsgesetzes – Graffiti- Bekämpfungsgesetz – (... StrÄndG) (Drucksache 15/404) . . . . . . . . . . . . . . 2177 B b) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und der FDP: Für eine Internationale Sicherheitsinitiative für Nordostasien (Drucksache 15/469) . . . . . . . . . . . . . . 2177 C Tagesordnungspunkt 12: a) – d) Beschlussempfehlungen des Petitions- ausschusses: Sammelübersicht 15, 16, 17 und 18 zu Petitionen (Drucksachen 15/424, 15/425, 15/426 und 15/427) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2177 C Zusatztagesordnungspunkt 4: Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses zu den Streitsachen vordem Bundesverfassungsgericht 2 BvE 1/02 und 2 BvE 2/02 (Drucksache 15/479) . . . . . . . . . . . . . . . . 2178 A Tagesordnungspunkt 5: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen zu dem Antrag der Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup), Dirk Fischer (Hamburg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Seesicherheit optimie- ren – nationaler und europäischer Handlungsbedarf nach Tankerunter- gang der „Prestige“ (Drucksachen 15/192, 15/370) . . . . . . 2178 A b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung zur „Mariti- men Sicherheit auf der Ostsee“ (Drucksachen 14/9487, 15/345 Nr. 69, 15/488) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2178 B Wolfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU 2178 B Angelika Mertens, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2180 B Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 2181 B Rainder Steenblock BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2182 B Werner Kuhn (Zingst) CDU/CSU . . . . . . . . . 2183 C Annette Faße SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2184 D Dr. Wolfgang Methling, Minister (Mecklenburg-Vorpommern) . . . . . . . . . . . . . 2186 A Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . 2186 C Tagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Birgit Homburger, Dr. Christian Eberl, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Ökologisch sinnvolle und effiziente Alternativen zum Zwangspfand auf Getränkever- packungen (Drucksache 15/315) . . . . . . . . . . . . . . . . 2188 A Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 2188 B Gerd Friedrich Bollmann SPD . . . . . . . . . . . 2189 B Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 2192 B Gerd Friedrich Bollmann SPD . . . . . . . . . . . 2192 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 2003II Werner Wittlich CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 2192 D Dr. Antje Vogel-Sperl BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2195 C Kristina Köhler (Wiesbaden) CDU/CSU . . . 2197 A Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Peter Weiß (Em- mendingen), Dr. Christian Ruck, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Neue Initiative zur Wiederbele- bung des kolumbianischen Friedenspro- zesses international unterstützen (Drucksache 15/203) . . . . . . . . . . . . . . . . 2198 B Hartwig Fischer (Göttingen) CDU/CSU . . . 2198 C Karin Kortmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2199 C Dr. Werner Hoyer FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 2200 D Thilo Hoppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2201 C Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU . . . . . . . . . 2202 D Anke Hartnagel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2203 D Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung über den vom Bundesrat eingebrachten Entwurf eines Gesetzes über eine einmalige Entschädigung an die Heimkehrer aus dem Beitrittsgebiet (Heimkehrerentschädigungsgesetz) (Drucksache 15/407) . . . . . . . . . . . . . . . . 2204 D Hartmut Büttner (Schönebeck) CDU/CSU 2205 A Gerold Reichenbach SPD . . . . . . . . . . . . . . . 2206 C Dr. Christoph Bergner CDU/CSU . . . . . . 2207 D Klaus Haupt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2208 D Silke Stokar von Neuforn BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2209 C Arnold Vaatz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 2210 B Horst Rasch, Staatsminister (Sachsen) . . . . . 2210 D Tagesordnungspunkt 11: Erste Beratung über den von den Abgeord- neten Jörg van Essen, Rainer Funke, weite- ren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zum verbesserten Schutz der Intimsphäre (Drucksache 15/361) . . . . . . . . . . . . . . . . 2211 D Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2212 A Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ 2212 C Siegfried Kauder (Bad Dürrheim) CDU/CSU 2213 C Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2215 A Dirk Manzewski SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2216 A SiegfriedKauder(BadDürrheim) CDU/CSU 2217 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2217 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2219 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Rolf Stöckel, Kurt Bodewig, Siegmund Ehrmann, Gabriele Frechen, Kerstin Griese, Jelena Hoffmann (Chemnitz), Eike Hovermann, Eckhart Lewering, Lothar Mark, Dr. Erika Ober, Silvia Schmidt (Eisleben), Carsten Schneider, Karsten Schönfeld, Rita Streb-Hesse, Dr. Marlies Volkmer, Dr. Rainer Wend, Karin Evers-Meyer, Sören Bartol und Dr. Margit Spielmann (alle SPD) zu der Abstimmung über den Antrag: Neue Initiative für ein internationales Verbot des Klo- nens menschlicher Embryonen starten (Drucksache 15/463) (Tagesordnungspunkt 3) 2219 C Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Petra Selg, Werner Schulz (Berlin), Dr. Uschi Eid und Jerzy Montag (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) zu der Abstimmung über den Antrag: Neue Initiative für ein internationales Verbot des Klonens menschlicher Embryonen starten (Drucksache 15/463) (Tagesordnungspunkt 3) 2219 D Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Martin Mayer (Siegertsbrunn), Georg Fahrenschon, Peter Hintze und Ursula Heinen (alle CDU/CSU) zu der Abstimmung über den Antrag: Neue Initiative für ein internationales Verbot des Klonens menschlicher Embryonen starten (Drucksache 15/463) (Tagesordnungspunkt 3) 2220 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 2003 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 2003 2127 28. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 2003 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 2003 2219 (C) (D) (A) (B) Bahr (Münster), Daniel FDP 20.02.2003 Büttner (Ingolstadt), SPD 20.02.2003 Hans Deittert, Hubert CDU/CSU 20.02.2003* Dobrindt, Alexander CDU/CSU 20.02.2003 Ernstberger, Petra SPD 20.02.2003 Dr. Faust, Hans Georg CDU/CSU 20.02.2003 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 20.02.2003 Göbel, Ralf CDU/CSU 20.02.2003 Götz, Peter CDU/CSU 20.02.2003* Höfer, Gerd SPD 20.02.2003** Hoffmann (Chemnitz), SPD 20.02.2003 Jelena Jäger, Renate SPD 20.02.2003* Kossendey, Thomas CDU/CSU 20.02.2003** Künast, Renate BÜNDNIS 90/ 20.02.2003 DIE GRÜNEN Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ 20.02.2003 DIE GRÜNEN Nitzsche, Henry CDU/CSU 20.02.2003 Raidel, Hans CDU/CSU 20.02.2003** Rauber, Helmut CDU/CSU 20.02.2003** Schmidt (Eisleben), SPD 20.02.2003 Silvia Thiele, Carl-Ludwig FDP 20.02.2003 Volquartz, Angelika CDU/CSU 20.02.2003 Weisskirchen SPD 20.02.2003** (Wiesloch), Gert Wettig-Danielmeier, SPD 20.02.2003 Inge Widmann-Mauz, CDU/CSU 20.02.2003 Annette Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 20.02.2003** Zapf, Uta SPD 20.02.2003** * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der OSZE entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Rolf Stöckel, Kurt Bodewig, Siegmund Ehrmann, Gabriele Frechen, Kerstin Griese, Jelena Hoffmann (Chemnitz), Eike Hovermann, Eckhart Lewering, Lothar Mark, Dr. Erika Ober, Silvia Schmidt (Eisleben), Carsten Schneider, Karsten Schönfeld, Rita Streb-Hesse, Dr. Marlies Volkmer, Dr. Rainer Wend, Karin Evers-Meyer, Sören Bartol und Dr. Margrit Spielmann (alle SPD) zu der Ab- stimmung über den Antrag: Neue Initiative für ein internationales Verbot des Klonens mensch- licher Embryonen starten (Drucksache 15/463) (Tagesordnungspunkt 3) Die oben genannten Abgeordneten können diesem An- trag nicht zustimmen und geben dazu folgende persön- liche Erklärung ab: Internationale Initiativen gegen das reproduktive Klonen mit dem Ziel, eine Konvention der Vereinten Nationen zu ethischen Fragen der Biomedizin zu erreichen, sind zu be- grüßen.Wünschenswert ist einebessereHarmonisierungder bioethischen Standards, die internationale Kontrollmecha- nismenmit forschungsfreundlichenRegelungen vereinbart. Wir sind nicht einverstanden, dass unter Begrifflich- keiten wie „umfassendes Klonverbot“ reproduktives und therapeutisches Klonen gleichgesetzt und beides damit in einen negativen Diskussionszusammenhang gebracht wird. Gerade in einer Zeit rasanter wissenschaftlicher Entwicklungen mit vielfältigen, durchaus berechtigten Hoffnungen auf eine verbesserte medizinische Versor- gung und Heilung brauchen wir einen offenen, aufklä- renden gesellschaftlichen Diskurs über Chancen und Ri- siken der Gentechnik, der Stammzellenforschung und des „therapeutischen Klonens“. Zurzeit kann noch nicht eingeschätzt werden, in welcher Art undWeise, inwelchemUmfang und inwelchenZeiträu- menErgebnisse der Forschungmit embryonalen Stammzel- len sowie des „therapeutischen Klonens“ klinisch relevant werden.MöglicheChancendürfenabernichtdurchgenerelle Verbote verbaut werden. Unter strengenAuflagen sollte die Forschung zugelassen werden. Dies ist allerdings nur dann vertretbar, wenn mit staatlichen Rahmenbedingungen und Kontrollmechanismen Forschungsprojekte sowie neue Dia- gnose- und Therapiemöglichkeiten begleitet und in einem gesellschaftlichenDialog transparent gemacht werden. Der Deutsche Bundestag wird in diesem Zusammen- hang auch in Zukunft mit wichtigen Fragestellungen und Anforderungen konfrontiert werden, denen wir uns nicht durch absolute Verbote entziehen können und sollten. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Petra Selg, Werner Schulz (Berlin), Dr. Uschi Eid und Jerzy Montag (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zu der Abstim- mung über den Antrag: Neue Initiative für ein in- ternationales Verbot des Klonens menschlicher Embryonen starten (Drucksache 15/463) (Tages- ordnungspunkt 3) Die oben genannten Abgeordneten werden diesem An- trag zwar zustimmen, aber geben dazu folgende persönli- che Erklärung ab: Internationale Initiativen gegen das reproduktive Klo- nen mit dem Ziel, eine Konvention der Vereinten Natio- nen zu ethischen Fragen der Biomedizin zu erreichen, sind zu begrüßen. Wünschenswert ist eine bessere Harmonisierung der bioethischen Standards, die internationale Kontrollmecha- nismen mit forschungsfreundlichen Regelungen vereinbart. Wir finden es unangemessen, dass unter Begrifflich- keiten wie „umfassendes Klonverbot“ reproduktives und therapeutisches Klonen gleichgesetzt und beides damit in einen gleichgewichtigen negativen Diskussionszusam- menhang gebracht wird. Gerade in einer Zeit rasanter wis- senschaftlicher Entwicklungen mit vielfältigen, zum Teil auch berechtigten Hoffnungen auf eine verbesserte medi- zinische Versorgung und Heilung brauchen wir einen of- fenen, aufklärenden gesellschaftlichen Diskurs über Chancen und Risiken der Gentechnik, der Stammzellenfor- schung und des so genannten therapeutischen Klonens. Zurzeit kann noch nicht eingeschätzt werden, in welcher Art und Weise, in welchem Umfang und in welchen Zeiträumen Ergebnisse der Forschung mit embryonalen Stammzellen sowie des so genannten therapeutischen Klo- nens klinisch relevant werden. Unter strengen Auflagen sollte die Forschung zugelassen werden. Dies ist allerdings nur dann vertretbar, wenn mit staatlichen Rahmenbedin- gungen und Kontrollmechanismen Forschungsprojekte so- wie neue Diagnose- und Therapiemöglichkeiten begleitet und in einem gesellschaftlichen Dialog transparent ge- macht werden. Der Deutsche Bundestag wird in diesem Zusammen- hang auch in Zukunft mit wichtigen Fragestellungen und Anforderungen konfrontiert werden, denen wir uns nicht durch absolute Verbote entziehen können und sollten. Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Martin Mayer (Siegerts- brunn), Georg Fahrenschon, Peter Hintze und Ursula Heinen (alle CDU/CSU) zu der Abstim- mung über den Antrag: Neue Initiative für ein in- ternationales Verbot des Klonens menschlicher Embryonen starten (Drucksache 15/463) (Tages- ordnungspunkt 3) Wir befürworten nachdrücklich ein weltweites Verbot des reproduktiven Klonens beim Menschen. Allerdings verlangt der Antrag ein weltweites Verbot jeglichen Klo- nens bei menschlichen Zellen. Er verlangt damit auch ein Verbot der Transplantation menschlicher Zellkerne zu Forschungszwecken. Auch wenn umstritten ist, ob dieser Weg einmal zu therapierelevanten Erkenntnissen führen kann, so sollten die möglicherweise darin liegenden Chancen nicht von vornherein ausgeschlossen werden. Deshalb können wir diesem Antrag nicht zustimmen. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 20032220 (C) (D) (A) (B) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
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    Rede von Dr. Hermann Otto Solms


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Das Wort hat jetzt der Kollege Rainder Steenblock von

    Bündnis 90/Die Grünen.

    (Werner Kuhn [Zingst] [CDU/CSU]: Das ist ein Mann, der eine leidvolle Erfahrung hinter sich hat! Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Kol-
    lege Börnsen, wir wissen, dass Sie ein begnadeter Frei-
    zeitkabarettist sind. Es macht wirklich immer wieder
    Spaß, Ihnen an dieser Stelle zuzuhören.


    (Dirk Fischer [Hamburg] [CDU/CSU]: Sie sollten die Sache etwas ernster nehmen, Herr Kollege!)


    Unser Problem besteht nicht darin, dass wir in den Zielen
    nicht übereinstimmten. Aufgrund der vielen Debatten, die

    wir darüber geführt haben, wissen Sie, dass wir in Bezug
    auf die Erfordernisse der Schiffssicherheit deckungsglei-
    che Positionen haben. 80 bis 85 Prozent dessen, was die
    CDU/CSU in ihrem Antrag hier vorgelegt hat, können wir
    unterschreiben. Das Problem ist jedoch, dass Sie diese
    Debatten immer noch dazu benutzen, populistisch zu
    agieren.

    Die Ausführungen in dem CDU/CSU-Antrag zu dem
    Havariekommando in Cuxhaven sind in der Sache falsch.
    Die Beschimpfungen in Richtung der schleswig-holstei-
    nischen Landesregierung sind so falsch wie überflüssig.
    Auch das, was Sie zum Standort der europäischen
    Schiffssicherheitsagentur, der EMSA, sagen, geht an der
    Sache vorbei. Wenn Sie all das rausgelassen hätten, hät-
    ten wir uns auch verständigen können, denn wir sind uns
    ja einig:

    Die Häfen in Europa werden in jedem Jahr von Schif-
    fen mit einer Gesamtladung von 800Millionen Tonnen Öl
    angelaufen. Der gefährlichste und giftigste Teil dieser
    Fracht, 15 Prozent von diesen 800Millionen Tonnen, sind
    Schweröle, also schwere Heizöle und schwere Rohöle.
    Auf diesen Schiffen befindet sich im Grunde genommen
    Sonderabfall und je giftiger die Fracht ist, desto älter und
    unsicherer sind die Pötte, auf denen die Fracht befördert
    wird. Das ist ein unerträglicher Zustand. Die Sicherheit
    der Schiffe auf unseren Meeren ist mit dem Begriff
    „Russisches Roulette“ zum Teil noch sehr harmlos um-
    schrieben.

    Wir müssen alle gemeinsam die Sicherheitsstandards
    erhöhen. Das ist überhaupt keine Frage. Deshalb bin ich
    froh, dass wir heute einen gemeinsamen Antrag vorliegen
    haben. Ich weiß auch Ihre Initiative, Herr Börnsen, sehr
    zu schätzen.

    Ich möchte Ihnen zur Illustration einen kurzen Auszug
    aus einem Bericht in der „Deutschen Schifffahrtszeitung“
    über einen Prozess vorlesen. Darin wird ein Kapitän be-
    fragt, der sagt:

    Ich hatte keine Ahnung, dass das Wrack dort lag. Ich
    sah einige Leuchttonnen, verstand aber deren Bedeu-
    tung nicht und warum sie dort lagen. Ich versuchte,
    den Kurs nach Steuerbord zu ändern. Die Sicht war
    normal und ich konnte Brandung sehen. Plötzlich
    wusste ich, dass es sich um ein Wrack handeln
    musste.

    Das war die Aussage des Kapitäns der „Vicky“ – der
    Tanker war mit 70 000 Tonnen Kerosin beladen –, die vor
    wenigen Wochen auf das Wrack der „Tricolor“ aufgelau-
    fen ist. So hat der Kapitän die Situation wahrgenommen.
    Das kann nicht wahr sein.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Richtig!)

    Deshalb muss die Frage danach, was auf den Schiffen

    los ist – der Kollege Goldmann hat das bereits angespro-
    chen –, ernsthaft aufgegriffen werden. Häufig sind die
    Schiffe sicher, aber die Besatzung ist nicht in der Lage,
    Gefahrensituationen zu erkennen. So war es im Ärmelka-
    nal, aber auch in der Kadetrinne in der Ostsee, obwohl
    dort jede halbe Stunde gewarnt wird. Kapitäne und Be-
    satzungsmitglieder, die nicht in der Lage sind, gefährliche


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    2182


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    Situationen richtig einzuschätzen, gehören nicht auf sol-
    che Schiffe.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Die Schiffsbesetzungsverordnung betrifft also eine
    zentrale Frage. Die EU ist auf dem Weg, die Mindestan-
    forderungen an Zeugnisse von Seeleuten aus Drittländern
    anzuheben. Darüber hinaus brauchen wir aber auch Ver-
    einbarungen, um die Sprachanforderungen an die Schiffs-
    besatzungen zu erhöhen. Es kann nicht sein, dass auf den
    Schiffen keine Kommunikation zwischen den Beschäftig-
    ten möglich ist. Es kann nicht sein, dass zwischen den
    Schiffen oder zwischen Schiff und Land keine Kommuni-
    kation möglich ist. Deshalb müssen wir gemeinsam mit
    der EU an dieser Stelle nachbessern. Solche Ausbil-
    dungsdefizite dürfen auf den Hightech-Tankern nicht vor-
    handen sein. Während die Technologie auf den Schiffen
    immer weiter entwickelt wurde, sind die Qualitätsanfor-
    derungen an das Personal immer weiter gesunken. Das
    kann so nicht weitergehen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)


    An dieser Stelle sollten wir uns gemeinsam bemühen;
    das Argument mit der Konkurrenz darf nicht mehr Platz
    greifen. Hierbei spielt auch das Ausflaggen eine große
    Rolle. Wir müssen möglichst viele Schiffe unter deutscher
    Flagge behalten; dazu müssen wir aber die wirtschaftli-
    chen Rahmenbedingungen im Auge behalten und die
    Standards bezüglich der Qualifikation innerhalb der EU
    angleichen.

    Darüber hinaus brauchen wir den Zugriff auf die Flag-
    genstaaten. Deshalb bin ich sehr dafür, ein externes Au-
    dit vorzuschreiben. Bemühungen dazu gibt es in der IMO
    bereits. Diese sollten wir unterstützen. Ein externes Audit,
    das die Flaggenstaaten bei der Wahrnehmung ihrer Auf-
    gaben kontrolliert, wird dazu führen, dass die Konkur-
    renz, die heute mit Dumpingstandards auf ihren Schiffen
    die Sicherheit unserer Küsten gefährdet, international
    ausgeschlossen wird und die Flaggenstaaten tatsächlich
    ihre Verantwortung übernehmen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten bei der SPD und der FDP)


    Lassen Sie mich noch einige Stichworte anfügen: Es
    gibt die Ausweisung von PSSA-Gebieten mit der Mög-
    lichkeit, dort regulierend einzugreifen, bereits für die
    deutsche Nordseeküste. Diese sollten wir auch in der Ost-
    see verstärkt ausweisen, um besondere Auflagen für die
    Schifffahrt durchzusetzen.

    Daneben müssen wir die Hafenstaatkontrollen – auch
    das ist schon gesagt worden – deutlich ausweiten. Darüber
    hinaus sollten wir die Häfen in den baltischen Ländern
    – ich stimme mit dem überein, was zu Russland gesagt
    worden ist – stärker unterstützen, damit sie in die Lage
    versetzt werden – sie wollen die Hafenstaatkontrolle aus-
    üben, aber sie müssen dabei von uns verwaltungsmäßig
    unterstützt werden –, diese strengen Kontrollen selber
    durchzuführen.

    Gestatten Sie mir zum Schluss noch eine Bemerkung:
    Bei der Begeisterung für den Schutz unserer Mee-
    resumwelt durch verstärkte Anforderungen bei der
    Schiffssicherheit sollten wir nicht außer Acht lassen, dass
    die größte Belastung für unsere Meeresumwelt aus der At-
    mosphäre und aus den Flüssen kommt. Aus ihnen kom-
    men die Hauptschadstoffe, die immer noch jeden Tag
    chronisch eingeleitet werden. Leider ist unsere Medien-
    landschaft nicht so, dass die chronischen Beeinflussun-
    gen, also das alltägliche Leiden unserer Meere, die ihnen
    gebührende Aufmerksamkeit erhalten, sondern nur die
    Skandale. Aber wir sollten das nicht außer Acht lassen,
    wenn wir die Ursachen der Meeresverschmutzung ernst-
    haft bekämpfen wollen.

    Vielen Dank.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat jetzt der Kollege Werner Kuhn von der

CDU/CSU-Fraktion.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Werner Kuhn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Kolleginnen und

    Kollegen! Ich habe sehr aufmerksam verfolgt, wie die
    Frau Kollegin Staatssekretärin in ihrer Rede die Schiffs-
    sicherheit auf der Ostsee beschrieben hat. Das hat mich
    schon beeindruckt; denn während Sie behauptet haben,
    man habe alles im Griff – ich füge hinzu: auf einem sin-
    kenden Schiff –, bin ich der Meinung, dass hier Gefahr im
    Verzug ist. Auf der Ostsee gibt es ständig 30Tanker. 60 Tan-
    ker werden kontinuierlich beladen; in den Häfen und auf
    See. Einer davon ist unter Garantie – das haben die wilden
    Gesellen von Greenpeace anhand ihrer statistischen Erhe-
    bungen nachgewiesen – ein so genannter Einhüllentanker
    mit einem technischen Standard, wie ihn die „Prestige“
    hatte. Ich sage Ihnen – Herr Steenblock hat das richtig
    dargestellt –: Wir spielen russisches Roulette; denn es ist
    nur eine Frage der Zeit, bis das nächste Tankerunglück mit
    noch nie da gewesenen wirtschaftlichen und ökologi-
    schen Schäden auf der Ostsee geschehen wird. Deshalb
    muss schnell gehandelt werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Reinhard Weis [Stendal] [SPD]: Dass Sie sich hier echauffieren, ändert nichts daran! Was soll diese künstliche Aufregung?)


    Ich habe die Situation im Ausschuss so beschrieben,
    wie ich sie wahrgenommen habe, als die „Prestige“ vor
    der galizischen Küste auseinander gebrochen ist und
    35 000Tonnen Schweröl die wunderbaren Strände und die
    Fischgründe verseucht haben. Auch den Menschen an der
    Ostsee, zum Beispiel in Mecklenburg-Vorpommern und
    in Schleswig-Holstein, stockte der Atem, als sie festge-
    stellt haben, dass die „Prestige“, die in einem russischen
    Erdölhafen betankt wurde, die Ostsee durch die Kadet-
    rinne, einen der kompliziertesten Schifffahrtswege der

    Rainder Steenblock




    Werner Kuhn (Zingst)

    Weltmeere, überquert hat. Wir haben großes Glück ge-
    habt, dass dieses Schiff nicht vor unseren Küsten ausei-
    nander gebrochen ist und dass sich nicht 35 000 Tonnen
    Schweröl zwischen Darßer Ort und Gedser ausgebreitet
    haben. Wenn das geschehen wäre, dann hätten Sie zu Fuß
    nach Dänemark laufen können. Man kann also nicht ein-
    fach behaupten, dass wir alles im Griff hätten, auch wenn
    wir über entsprechende Schleppkapazitäten und Öl-
    bekämpfungsschiffe verfügen. Hier muss sofort gehandelt
    werden. Solche Tanker gehören auf die schwarze Liste und
    müssen mit sofortiger Wirkung verboten werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    In dem Bericht der Bundesregierung wird Bedauern

    über das Desaster bei der Havarie der „Baltic Carrier“
    geäußert, die sich im Jahr 2001 in der Kadetrinne ereig-
    nete. Darin steht weiter, dass man sofort etwas tun müsse.
    Ich kann dazu nur sagen: Hier ist Deutschland noch ein-
    mal mit einem blauen Auge davongekommen. Wenn der
    Wind anders gestanden hätte, dann wären unsere Strände
    verschmutzt gewesen. Vor den dänischen Stränden ergos-
    sen sich damals 2 700 Tonnen Schweröl und Masut ins
    Meer. Das war die größte Ölkatastrophe, die die Dänen je
    zu bewältigen hatten. Was lernen wir daraus? Die Bun-
    desregierung hat bisher keine Aktivitäten gezeigt. Bis
    jetzt wurde keine Taskforce eingerichtet und es gab auch
    keine wirkungsvolle Konferenz mit allen Ostseeanrainer-
    staaten. Eine solche Konferenz müsste die Russische Fö-
    deration zwingen, nicht nur ihre Erdölhäfen auszubauen,
    sondern auch keine Seelenverkäufer für den Transport
    von Erdöl auf den Weltmeeren einzusetzen.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Sie wissen doch, dass die gar nicht mehr im Markt sind!)


    – Das ist der entscheidende Punkt, Herr Goldmann. Das
    hat nur wenig mit dem Unglück der „Prestige“ zu tun.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Das wird der Sache nicht gerecht!)


    Sie müssen sich einmal vorstellen, wie die Menschen
    inMecklenburg-Vorpommern – das ist eine sehr struk-
    turschwache Region –, deren einziges Faustpfand für die
    wirtschaftliche Entwicklung die Naturschönheiten der
    Ostseeküste sind und die darauf ihre gesamten wirtschaft-
    lichen Aktivitäten ausgerichtet haben, auf solche Kata-
    strophen reagieren, während sie täglich die Nachricht in
    den Medien lesen und hören, dass der Transport von
    Schweröl mit Tankern auf der Ostsee zunimmt. Es muss
    deshalb sofort die Lotsenpflicht in der Kadetrinne ein-
    geführt werden. Ich sage Ihnen: Wellen und Wogen ru-
    schen wie mien Weigenlied. Ich bin in Zingst, also in un-
    mittelbarer Nähe der Ostsee, zur Welt gekommen. Von
    dort aus ist die Kadetrinne nur einen Steinwurf entfernt.
    Sie müssen verstehen, dass die Menschen an der Küste
    Sorge um ihre Existenz haben. Deswegen müssen wir so-
    fort eingreifen. Ich fordere nicht nur das Einsetzen einer
    Taskforce, sondern auch ein flächendeckendes Über-
    wachungssystem, das auf den Hauptschifffahrtslinien
    Radare einsetzt. Wir sind uns völlig einig darüber, dass
    man nachvollziehen können muss, wo sich diese Frachter
    tatsächlich bewegen.


    (Angelika Mertens, Parl. Staatssekretärin: Das ist doch alles schon geregelt!)


    – Das ist eben noch nicht geregelt; sonst wäre die
    „Acushnet“ im Kattegat nicht auf Grund gelaufen. Kein
    Mensch wusste genau, welche Ladung sie hat, welche
    Route sie eingeschlagen hatte, wie die Besatzung ausge-
    bildet ist, ob eine Hafenstaatkontrolle stattgefunden hat
    und ob es ein GPS-System gibt, ohne das man in Amerika
    überhaupt nicht mehr arbeiten kann.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Annette Faße [SPD]: Das ist vielleicht eine unglaubwürdige Debatte hier!)


    – Das ist keine unglaubwürdige Debatte.
    Ich muss darauf hinweisen, dass ich überhaupt nicht

    verstehen kann, dass Herr Methling als Umweltminister
    von Mecklenburg-Vorpommern einer der Avantgardisten
    auf dem Gebiet der Offshore-Windkraftanlagen ist. Ich
    halte diese Anlagen zwar für technisch vertretbar; aber ich
    kann überhaupt nicht verstehen, dass in unmittelbarer
    Nähe der Kadetrinne eine solche Anlage gebaut werden
    soll. Sie ist ein zusätzliches Sicherheitsrisiko, mit dem wir
    uns in Mecklenburg-Vorpommern überhaupt nicht einver-
    standen erklären können.

    Angesichts der Probleme, die bei der Kontrolle dieser
    Tanker in den schwierigen Fahrwassern bestehen, ist
    natürlich nicht nur eine ausreichende Schleppkapazität
    notwendig; vielmehr brauchen wir für den Katastrophen-
    fall auch mehrere funktionsfähige Ölauffangschiffe, un-
    abhängig davon wie viel Öl ausläuft. Die „Strelasund“ ist
    auf einer rheinland-pfälzischen Werft gebaut worden. Sie
    liegt jetzt leider in Stralsund an der Kette und kann nicht
    zum Einsatz kommen. Herr Minister, dort ist Gefahr im
    Verzug. Sie müssen alles daransetzen, dass sämtliche
    Garantieleistungen sofort erbracht werden. Wir können es
    nicht hinnehmen, dass die mecklenburg-vorpommerische
    Küste einem solchen Sicherheitsrisiko ausgesetzt wird.

    Wir fordern das sofortige Verbot des Fahrens von
    Einhüllentankern auf der Ostsee. Wir brauchen eine
    United Coast Guard in der Europäischen Union. Sie
    soll es schließlich in der Zukunft geben. Sie sagen, es han-
    dele sich dabei um eine unglaubwürdige Forderung. Wo
    sind Ihre Aktivitäten, bitte schön? Wenn es eine United
    Coast Guard gäbe, dann hätte die Bundesmarine am
    Skagerrak eine richtige Aufgabe. Sie würde verhindern,
    dass Einhüllentanker auf der Ostsee fahren.

    Unsere Forderungen lauten: Verbot der Einhüllentan-
    ker, Lotsenpflicht für die Kadetrinne und sofortiger Voll-
    zug aller notwendigen Maßnahmen, damit die deutsche
    Ostseeküste geschützt wird.

    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU so wie bei Abgeordneten der FDP)