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  • tocInhaltsverzeichnis
    Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 2127 A Zur Geschäftsordnung: Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2127 D Walter Schöler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2129 A Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 2129 D Anja Hajduk BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2130 D Tagesordnungspunkt 3: a) Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Einsetzung einer Enquete-Kommission „Ethik und Recht der modernen Medizin“ (Drucksache 15/464) . . . . . . . . . . . . . . 2132 A b) Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Neue Initiative für ein internationales Verbot des Klonens menschlicher Embryonen starten (Drucksache 15/463) . . . . . . . . . . . . . . 2132 A c) Antrag der Abgeordneten Ulrike Flach, Cornelia Pieper, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Reproduk- tives Klonen weltweit verbieten – das Machbare schnell umsetzen (Drucksache 15/314) . . . . . . . . . . . . . . 2132 A Gudrun Schaich-Walch SPD . . . . . . . . . . . . . 2132 B Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 2133 C Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2135 D Ulrike Flach FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2137 C Christoph Matschie, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2139 A Thomas Rachel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 2139 D Christa Nickels BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2141 B Detlef Parr FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2142 D Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 2143 D René Röspel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2144 C Hubert Hüppe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 2146 A Dr. Wolfgang Wodarg SPD . . . . . . . . . . . . . . 2147 B Barbara Lanzinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 2148 D Dr. Carola Reimann SPD . . . . . . . . . . . . . . . 2150 A Katherina Reiche CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 2151 A Helga Kühn-Mengel SPD . . . . . . . . . . . . . . . 2152 B Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 2153 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2154 C Tagesordnungspunkt 4: a) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Straßenbaubericht 2002 (Drucksache 15/265) . . . . . . . . . . . . . . 2156 A b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Bericht zum Ausbau der Schie- nenwege 2002 (Drucksache 15/280) . . . . . . . . . . . . . . 2156 A c) Erste Beratung über den von den Abge- ordneten Horst Friedrich (Bayreuth), Joachim Günther (Plauen), weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP Plenarprotokoll 15/28 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 28. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 2003 I n h a l t : eingebrachten Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Verkehrs- wegeplanungsbeschleunigungsgesetzes (Drucksache 15/221) . . . . . . . . . . . . . . 2156 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Erste Beratung über den von den Abgeord- neten Arnold Vaatz, Dirk Fischer (Ham- burg), weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Ent- wurf eines Gesetzes zur Änderung des Verkehrswegeplanungsbeschleunigungs- gesetzes (Drucksache 15/461) . . . . . . . . . . . . . . . . 2156 B Dr. h. c. Manfred Stolpe, Bundesminister BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2156 C Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/CSU 2158 C Peter Hettlich BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2160 A Horst Friedrich (Bayreuth) FDP . . . . . . . . . . 2161 C Sören Bartol SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2163 C Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 2165 B Siegfried Scheffler SPD . . . . . . . . . . . . . . 2165 D Albert Schmidt (Ingolstadt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2168 B Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 2168 D Eduard Lintner CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 2170 A Karin Rehbock-Zureich SPD . . . . . . . . . . . . 2172 C Gerhard Wächter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 2174 A Siegfried Scheffler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 2175 C Zusatztagesordnungspunkt 3: a) Erste Beratung über den vom Bundesrat eingebrachten Entwurf eines ... Straf- rechtsänderungsgesetzes – Graffiti- Bekämpfungsgesetz – (... StrÄndG) (Drucksache 15/404) . . . . . . . . . . . . . . 2177 B b) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und der FDP: Für eine Internationale Sicherheitsinitiative für Nordostasien (Drucksache 15/469) . . . . . . . . . . . . . . 2177 C Tagesordnungspunkt 12: a) – d) Beschlussempfehlungen des Petitions- ausschusses: Sammelübersicht 15, 16, 17 und 18 zu Petitionen (Drucksachen 15/424, 15/425, 15/426 und 15/427) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2177 C Zusatztagesordnungspunkt 4: Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses zu den Streitsachen vordem Bundesverfassungsgericht 2 BvE 1/02 und 2 BvE 2/02 (Drucksache 15/479) . . . . . . . . . . . . . . . . 2178 A Tagesordnungspunkt 5: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen zu dem Antrag der Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup), Dirk Fischer (Hamburg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Seesicherheit optimie- ren – nationaler und europäischer Handlungsbedarf nach Tankerunter- gang der „Prestige“ (Drucksachen 15/192, 15/370) . . . . . . 2178 A b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung zur „Mariti- men Sicherheit auf der Ostsee“ (Drucksachen 14/9487, 15/345 Nr. 69, 15/488) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2178 B Wolfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU 2178 B Angelika Mertens, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2180 B Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 2181 B Rainder Steenblock BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2182 B Werner Kuhn (Zingst) CDU/CSU . . . . . . . . . 2183 C Annette Faße SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2184 D Dr. Wolfgang Methling, Minister (Mecklenburg-Vorpommern) . . . . . . . . . . . . . 2186 A Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . 2186 C Tagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Birgit Homburger, Dr. Christian Eberl, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Ökologisch sinnvolle und effiziente Alternativen zum Zwangspfand auf Getränkever- packungen (Drucksache 15/315) . . . . . . . . . . . . . . . . 2188 A Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 2188 B Gerd Friedrich Bollmann SPD . . . . . . . . . . . 2189 B Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 2192 B Gerd Friedrich Bollmann SPD . . . . . . . . . . . 2192 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 2003II Werner Wittlich CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 2192 D Dr. Antje Vogel-Sperl BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2195 C Kristina Köhler (Wiesbaden) CDU/CSU . . . 2197 A Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Peter Weiß (Em- mendingen), Dr. Christian Ruck, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Neue Initiative zur Wiederbele- bung des kolumbianischen Friedenspro- zesses international unterstützen (Drucksache 15/203) . . . . . . . . . . . . . . . . 2198 B Hartwig Fischer (Göttingen) CDU/CSU . . . 2198 C Karin Kortmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2199 C Dr. Werner Hoyer FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 2200 D Thilo Hoppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2201 C Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU . . . . . . . . . 2202 D Anke Hartnagel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2203 D Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung über den vom Bundesrat eingebrachten Entwurf eines Gesetzes über eine einmalige Entschädigung an die Heimkehrer aus dem Beitrittsgebiet (Heimkehrerentschädigungsgesetz) (Drucksache 15/407) . . . . . . . . . . . . . . . . 2204 D Hartmut Büttner (Schönebeck) CDU/CSU 2205 A Gerold Reichenbach SPD . . . . . . . . . . . . . . . 2206 C Dr. Christoph Bergner CDU/CSU . . . . . . 2207 D Klaus Haupt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2208 D Silke Stokar von Neuforn BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2209 C Arnold Vaatz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 2210 B Horst Rasch, Staatsminister (Sachsen) . . . . . 2210 D Tagesordnungspunkt 11: Erste Beratung über den von den Abgeord- neten Jörg van Essen, Rainer Funke, weite- ren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zum verbesserten Schutz der Intimsphäre (Drucksache 15/361) . . . . . . . . . . . . . . . . 2211 D Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2212 A Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ 2212 C Siegfried Kauder (Bad Dürrheim) CDU/CSU 2213 C Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2215 A Dirk Manzewski SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2216 A SiegfriedKauder(BadDürrheim) CDU/CSU 2217 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2217 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2219 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Rolf Stöckel, Kurt Bodewig, Siegmund Ehrmann, Gabriele Frechen, Kerstin Griese, Jelena Hoffmann (Chemnitz), Eike Hovermann, Eckhart Lewering, Lothar Mark, Dr. Erika Ober, Silvia Schmidt (Eisleben), Carsten Schneider, Karsten Schönfeld, Rita Streb-Hesse, Dr. Marlies Volkmer, Dr. Rainer Wend, Karin Evers-Meyer, Sören Bartol und Dr. Margit Spielmann (alle SPD) zu der Abstimmung über den Antrag: Neue Initiative für ein internationales Verbot des Klo- nens menschlicher Embryonen starten (Drucksache 15/463) (Tagesordnungspunkt 3) 2219 C Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Petra Selg, Werner Schulz (Berlin), Dr. Uschi Eid und Jerzy Montag (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) zu der Abstimmung über den Antrag: Neue Initiative für ein internationales Verbot des Klonens menschlicher Embryonen starten (Drucksache 15/463) (Tagesordnungspunkt 3) 2219 D Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Martin Mayer (Siegertsbrunn), Georg Fahrenschon, Peter Hintze und Ursula Heinen (alle CDU/CSU) zu der Abstimmung über den Antrag: Neue Initiative für ein internationales Verbot des Klonens menschlicher Embryonen starten (Drucksache 15/463) (Tagesordnungspunkt 3) 2220 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 2003 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 2003 2127 28. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 2003 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 2003 2219 (C) (D) (A) (B) Bahr (Münster), Daniel FDP 20.02.2003 Büttner (Ingolstadt), SPD 20.02.2003 Hans Deittert, Hubert CDU/CSU 20.02.2003* Dobrindt, Alexander CDU/CSU 20.02.2003 Ernstberger, Petra SPD 20.02.2003 Dr. Faust, Hans Georg CDU/CSU 20.02.2003 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 20.02.2003 Göbel, Ralf CDU/CSU 20.02.2003 Götz, Peter CDU/CSU 20.02.2003* Höfer, Gerd SPD 20.02.2003** Hoffmann (Chemnitz), SPD 20.02.2003 Jelena Jäger, Renate SPD 20.02.2003* Kossendey, Thomas CDU/CSU 20.02.2003** Künast, Renate BÜNDNIS 90/ 20.02.2003 DIE GRÜNEN Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ 20.02.2003 DIE GRÜNEN Nitzsche, Henry CDU/CSU 20.02.2003 Raidel, Hans CDU/CSU 20.02.2003** Rauber, Helmut CDU/CSU 20.02.2003** Schmidt (Eisleben), SPD 20.02.2003 Silvia Thiele, Carl-Ludwig FDP 20.02.2003 Volquartz, Angelika CDU/CSU 20.02.2003 Weisskirchen SPD 20.02.2003** (Wiesloch), Gert Wettig-Danielmeier, SPD 20.02.2003 Inge Widmann-Mauz, CDU/CSU 20.02.2003 Annette Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 20.02.2003** Zapf, Uta SPD 20.02.2003** * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der OSZE entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Rolf Stöckel, Kurt Bodewig, Siegmund Ehrmann, Gabriele Frechen, Kerstin Griese, Jelena Hoffmann (Chemnitz), Eike Hovermann, Eckhart Lewering, Lothar Mark, Dr. Erika Ober, Silvia Schmidt (Eisleben), Carsten Schneider, Karsten Schönfeld, Rita Streb-Hesse, Dr. Marlies Volkmer, Dr. Rainer Wend, Karin Evers-Meyer, Sören Bartol und Dr. Margrit Spielmann (alle SPD) zu der Ab- stimmung über den Antrag: Neue Initiative für ein internationales Verbot des Klonens mensch- licher Embryonen starten (Drucksache 15/463) (Tagesordnungspunkt 3) Die oben genannten Abgeordneten können diesem An- trag nicht zustimmen und geben dazu folgende persön- liche Erklärung ab: Internationale Initiativen gegen das reproduktive Klonen mit dem Ziel, eine Konvention der Vereinten Nationen zu ethischen Fragen der Biomedizin zu erreichen, sind zu be- grüßen.Wünschenswert ist einebessereHarmonisierungder bioethischen Standards, die internationale Kontrollmecha- nismenmit forschungsfreundlichenRegelungen vereinbart. Wir sind nicht einverstanden, dass unter Begrifflich- keiten wie „umfassendes Klonverbot“ reproduktives und therapeutisches Klonen gleichgesetzt und beides damit in einen negativen Diskussionszusammenhang gebracht wird. Gerade in einer Zeit rasanter wissenschaftlicher Entwicklungen mit vielfältigen, durchaus berechtigten Hoffnungen auf eine verbesserte medizinische Versor- gung und Heilung brauchen wir einen offenen, aufklä- renden gesellschaftlichen Diskurs über Chancen und Ri- siken der Gentechnik, der Stammzellenforschung und des „therapeutischen Klonens“. Zurzeit kann noch nicht eingeschätzt werden, in welcher Art undWeise, inwelchemUmfang und inwelchenZeiträu- menErgebnisse der Forschungmit embryonalen Stammzel- len sowie des „therapeutischen Klonens“ klinisch relevant werden.MöglicheChancendürfenabernichtdurchgenerelle Verbote verbaut werden. Unter strengenAuflagen sollte die Forschung zugelassen werden. Dies ist allerdings nur dann vertretbar, wenn mit staatlichen Rahmenbedingungen und Kontrollmechanismen Forschungsprojekte sowie neue Dia- gnose- und Therapiemöglichkeiten begleitet und in einem gesellschaftlichenDialog transparent gemacht werden. Der Deutsche Bundestag wird in diesem Zusammen- hang auch in Zukunft mit wichtigen Fragestellungen und Anforderungen konfrontiert werden, denen wir uns nicht durch absolute Verbote entziehen können und sollten. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Petra Selg, Werner Schulz (Berlin), Dr. Uschi Eid und Jerzy Montag (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zu der Abstim- mung über den Antrag: Neue Initiative für ein in- ternationales Verbot des Klonens menschlicher Embryonen starten (Drucksache 15/463) (Tages- ordnungspunkt 3) Die oben genannten Abgeordneten werden diesem An- trag zwar zustimmen, aber geben dazu folgende persönli- che Erklärung ab: Internationale Initiativen gegen das reproduktive Klo- nen mit dem Ziel, eine Konvention der Vereinten Natio- nen zu ethischen Fragen der Biomedizin zu erreichen, sind zu begrüßen. Wünschenswert ist eine bessere Harmonisierung der bioethischen Standards, die internationale Kontrollmecha- nismen mit forschungsfreundlichen Regelungen vereinbart. Wir finden es unangemessen, dass unter Begrifflich- keiten wie „umfassendes Klonverbot“ reproduktives und therapeutisches Klonen gleichgesetzt und beides damit in einen gleichgewichtigen negativen Diskussionszusam- menhang gebracht wird. Gerade in einer Zeit rasanter wis- senschaftlicher Entwicklungen mit vielfältigen, zum Teil auch berechtigten Hoffnungen auf eine verbesserte medi- zinische Versorgung und Heilung brauchen wir einen of- fenen, aufklärenden gesellschaftlichen Diskurs über Chancen und Risiken der Gentechnik, der Stammzellenfor- schung und des so genannten therapeutischen Klonens. Zurzeit kann noch nicht eingeschätzt werden, in welcher Art und Weise, in welchem Umfang und in welchen Zeiträumen Ergebnisse der Forschung mit embryonalen Stammzellen sowie des so genannten therapeutischen Klo- nens klinisch relevant werden. Unter strengen Auflagen sollte die Forschung zugelassen werden. Dies ist allerdings nur dann vertretbar, wenn mit staatlichen Rahmenbedin- gungen und Kontrollmechanismen Forschungsprojekte so- wie neue Diagnose- und Therapiemöglichkeiten begleitet und in einem gesellschaftlichen Dialog transparent ge- macht werden. Der Deutsche Bundestag wird in diesem Zusammen- hang auch in Zukunft mit wichtigen Fragestellungen und Anforderungen konfrontiert werden, denen wir uns nicht durch absolute Verbote entziehen können und sollten. Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Martin Mayer (Siegerts- brunn), Georg Fahrenschon, Peter Hintze und Ursula Heinen (alle CDU/CSU) zu der Abstim- mung über den Antrag: Neue Initiative für ein in- ternationales Verbot des Klonens menschlicher Embryonen starten (Drucksache 15/463) (Tages- ordnungspunkt 3) Wir befürworten nachdrücklich ein weltweites Verbot des reproduktiven Klonens beim Menschen. Allerdings verlangt der Antrag ein weltweites Verbot jeglichen Klo- nens bei menschlichen Zellen. Er verlangt damit auch ein Verbot der Transplantation menschlicher Zellkerne zu Forschungszwecken. Auch wenn umstritten ist, ob dieser Weg einmal zu therapierelevanten Erkenntnissen führen kann, so sollten die möglicherweise darin liegenden Chancen nicht von vornherein ausgeschlossen werden. Deshalb können wir diesem Antrag nicht zustimmen. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 20032220 (C) (D) (A) (B) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
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    Rede von Karin Rehbock-Zureich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen!

    Herr Lintner, Sie reden immer von Veränderungen in der
    Verkehrspolitik und meinen damit die einseitige Festle-
    gung aller Mittel zugunsten der Straße. Da muss ich Ihnen
    doch einfach einmal sagen: Wer eine solche Verkehrspo-
    litik betreibt, lebt verkehrspolitisch in der Steinzeit.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wer hier den Kopf in den Sand steckt,

    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Der kriegt irgendwann keine Luft mehr!)

    das sind nämlich Sie. Sie sprechen von 64 Prozent Wachs-
    tum im Bereich Güterverkehr. Wie bekommen wir das in
    den Griff? Wenn Sie keine ideologische Verkehrspolitik
    betreiben wollen, muss Ihnen doch völlig klar sein, dass
    dies nicht ausschließlich auf der Straße abzuwickeln ist.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wenn Sie hier die Haushaltszahlen von 1997 und 1998
    hervorkehren, um darzustellen, was die CDU/CSU-Frak-
    tion Großes im Bereich Schiene geleistet hat,


    (Dr. Uwe Küster [SPD]: Fehlleistungen und nicht Leistungen!)


    so will ich Ihnen noch einmal sagen, was auch der Kollege
    Schmidt schon gesagt hat.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist die Wahrheit!)


    Vorgesehen waren bei der Bahnreform einmal mindes-
    tens 10 Milliarden DM, also 5 Milliarden Euro, als Fi-
    nanzmittel. Aber nicht einmal 3 Milliarden Euro haben
    Sie 1998 für die Schiene ausgegeben.


    (Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Nein, das steht nirgendwo!)


    Damit war ein trauriger Tiefpunkt erreicht. Hinterher haben
    Sie beklagt, dass der Schienenverkehr von der Substanz le-
    ben musste. Der Erfolg Ihrer Politik war nämlich ein maro-


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    2172


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    des Netz, da keine Investitionen in den Bestand getätigt
    wurden. Das heißt, die Schiene gammelte vor sich hin.

    Wir haben endlich damit Schluss gemacht und Neu-
    und Ausbaumaßnahmen finanziert: Wir haben 4,3 Mil-
    lionen Euro – Sie können das im vorliegenden Bericht
    nachlesen – ins Bestandnetz und 6,8 Milliarden Euro in
    den Nahverkehr und die Regionalisierung investiert. Das
    hätten Sie während Ihrer 16-jährigen Regierungszeit erst
    einmal erreichen müssen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Obwohl die Mittel für die Schiene massiv angehoben
    wurden, kam es in den ersten Jahren angesichts der zu ge-
    ringen Planungskapazitäten für den Ausbau zu wirklichen
    Problemen. Der komplette Mittelabfluss wurde im ersten
    Jahr, nachdem die ZIP-Mittel geflossen sind, nicht er-
    reicht.


    (Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Er wurde auch im zweiten Jahr nicht erreicht!)


    2002 jedoch sind von den zur Verfügung stehenden
    Mitteln nur 3,5 Prozent nicht abgerufen worden, also
    150 Millionen Euro.


    (Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Wer sagt denn das? – Gegenruf des Abg. Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir!)


    Es kann doch niemand sagen, dass der Mittelabfluss im
    Schienenverkehr nicht funktioniert, wenn bis zu 97 Pro-
    zent der Mittel abgerufen und 4,1Milliarden Euro verbaut
    werden.


    (Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Die Bahn behauptet, es seien nur 44Millionen! Was stimmt denn nun?)


    Selbstverständlich erwarten wir als Parlamentarier, dass
    alle Mittel abfließen; das ist ganz klar. Hier hat die Bahn
    natürlich auch die unternehmerische Verpflichtung, Bau-
    projekte fortzusetzen, Planungen zügig in Gang zu setzen
    und Baumaßnahmen noch besser als bisher abzustimmen.


    (Beifall des Abg. Reinhard Weis [Stendal] [SPD])


    Der erheblich erweiterte Finanzrahmen macht deut-
    lich, was dieses Parlament und diese Koalition erreicht
    haben. Wir haben erreicht, dass einerseits der Verkehrs-
    träger Schiene mit der Straße gleichgesetzt wurde, dass
    andererseits aber auch die Kontrollfunktionen in Bezug
    auf die Haushalte immer wahrgenommen wurden. Wir
    werden das in Zukunft bei der Verabschiedung der Be-
    darfspläne genauso tun.

    Wir haben auch die Rahmenbedingungen für den Ver-
    kehrsträger Schiene verbessert: Auf europäischer Ebene
    bringt die Öffnung der Netze mehr Wettbewerb auf der
    Schiene. Mit der Öffnung werden grenzüberschreitende,
    lang laufende Verkehre möglich. Dies ist die Chance für
    die Zukunft. Dies müssen wir voranbringen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wir haben – das ist ein ganz wichtiger Einstieg – die
    LKW-Maut auf den Weg gebracht. Ab Sommer 2003
    werden LKWs an ihren Wegekosten beteiligt. Die hier-
    durch eingenommenen Mittel fließen nicht ausschließlich
    in den Verkehrsträger Straße, sondern nur zu 50 Prozent;
    50 Prozent kommen der Schiene und den Wasserstraßen
    zugute. Dies ist im Gegensatz zu Ihrer Steinzeitpolitik
    wirklich ein integrierter Ansatz.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Als ganz wichtig sehen wir es auch an, hier nicht nur
    für Wettbewerb zwischen den Verkehrsträgern, sondern
    auch für Wettbewerb auf der Schiene zu sorgen. Unser
    Ziel ist dabei ein flächendeckendes Schienennetz. Da
    müssen alle Wettbewerber gleich behandelt werden; alle
    müssen die gleichen Chancen haben.

    Diese fairen Wettbewerbsbedingungen brauchen wir,
    Herr Lintner, für die Verdoppelung des Güterverkehrs auf
    der Schiene, die nötig ist, damit wir nicht alle im Stau ste-
    hen.


    (Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Das glaubt ja nicht mal die Bahn, dass ihr das schafft!)


    – Das glaubt die Bahn sehr wohl.

    (Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Nein!)


    Ein Weg dahin ist die Sanierung des Netzes, die wir in
    Gang gesetzt haben. Das ist die Voraussetzung für funk-
    tionierende Güterverkehre auf der Schiene. Außerdem
    müssen wir dafür sorgen, dass mehr Unternehmen als bis-
    her an die Schiene angebunden werden.


    (Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Wie wollen Sie das denn machen?)


    So ist es sehr wohl richtig und wichtig, dass wir Gleis-
    anschlüsse fördern, die direkt an das Schienennetz ange-
    bunden sind.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Nachdem die Bahn sie abgebaut hat!)


    Man kann der Meinung sein, das Gleisanschlussprojekt,
    das Georg Leber gefordert und eingeführt hat und dessen
    verrostete Gleise wir heute vor Augen haben, habe nicht
    funktioniert, weil es nicht nach Bedarf eingerichtet wor-
    den sei.


    (Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Das ist doch Unsinn! Die Gleisanschlüsse werden nicht mehr bedient! Das ist Realität!)


    Die Österreicher sind für uns ein wichtiges Vorbild, weil
    sie es geschafft haben, mit Beteiligung der Unternehmen
    mehr Güterverkehr auf die Schiene zu bringen.

    Wenn Sie immer beklagen, dass wir nicht ausreichend
    Güterverkehr auf die Schiene bekommen, dann fordere
    ich Sie auf: Tragen Sie doch zur Entwicklung dieses Pro-
    gramms bei und stimmen Sie zu,


    (Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Genau!)


    Karin Rehbock-Zureich




    Karin Rehbock-Zureich
    wenn wir dafür sorgen wollen, dass Finanzmittel auch für
    die Förderung von neuen Gleisanschlüssen zur Verfügung
    gestellt werden! Ich denke, es ist nicht sinnvoll, den Ver-
    kehrsträger Straße einseitig zu bevorzugen. Wir benötigen
    alle Verkehrsträger. Kehren Sie zu einer Politik zurück,
    die alle Verkehrsträger integriert sieht, zum Wohle von
    uns allen und gegen den Stau!

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat jetzt der Kollege Gerhard Wächter von

der CDU/CSU.

(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gerhard Wächter


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen!

    Zunächst zu Ihnen, Frau Rehbock-Zureich. Wenn Sie sa-
    gen, dass Herr Lintner in der Steinzeit lebt, weil er auf die
    Probleme des Straßenverkehrs hinweist, dann muss ich
    Sie fragen: Wo leben Sie eigentlich? Jedenfalls leben Sie
    nicht in der Realität, wo wir entsprechende Probleme tag-
    täglich feststellen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Meine Damen und Herren, in fast allen Debatten-

    beiträgen wurde zu Recht betont, dass Mobilität und ein
    hoch entwickeltes Verkehrssystem entscheidende Voraus-
    setzungen für wirtschaftliches Wachstum sowie für den
    Erhalt und die Schaffung von Arbeitsplätzen sind. Das
    war in der Vergangenheit so und das wird für die Zukunft
    von noch größerer Bedeutung sein. Es ist ja schon auf die
    EU-Osterweiterung hingewiesen worden, die wir in ei-
    nigen Monaten zu erwarten haben.

    Es gilt: Zukunftssicherung des Wirtschaftsstandortes
    Deutschland heißt Zukunftssicherung und Optimierung
    der Verkehrsinfrastruktur.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Für uns Verkehrspolitiker ist das gewiss unbestritten, aber
    für andere durchaus keine Selbstverständlichkeit, wenn es
    darauf ankommt, die immer knapper werdenden Haus-
    haltsmittel zu verteilen und zu beurteilen, wo das Geld am
    notwendigsten gebraucht wird und letztendlich hin soll.
    Wenn man im Blick hat, dass wir wieder mit 2 Milliar-
    den Euro weniger Steuereinnahmen zu rechnen haben,
    wird man schnell feststellen, wie dieser Verteilungskampf
    aussehen wird.

    Schuld daran ist die Bundesregierung, die nicht in der
    Lage ist, die Weichen so zu stellen, dass endlich ein Ruck
    durch Deutschland geht, dass Unternehmer und Arbeit-
    nehmer wieder Hoffnung schöpfen und Licht im Tunnel
    sichtbar wird. Das ist die Wahrheit.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    So sicher wie das Amen in der Kirche wird dies

    zwangsläufig auch Folgen für die zukünftige Finanzie-

    rung der notwendigen Investitionen in den Ausbau und
    Erhalt vor allem im Straßenbereich haben, der am nötigs-
    ten Geld braucht. Denn der Straßenverkehr ist und bleibt
    der Motor unserer Wirtschaft. Wir wissen, dass in
    Deutschland jeder siebte Arbeitsplatz vom Auto abhängt
    und dass das Auto das Verkehrsmittel Nummer eins ist
    und weiterhin bleiben wird. Da ich aus dem ländlichen
    Raum komme, kann ich das besonders gut beurteilen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Das Ergebnis der vierjährigen rot-grünen Politik ist

    – trotz aller gegenteiligen Darstellungen –, dass das deut-
    sche Autobahnnetz kaum noch europäisches Mittelmaß
    erreicht.


    (Widerspruch bei der SPD)

    Gemessen an der Ausstattung mit Autobahnen im Ver-
    gleich zum Fahrzeugbestand befindet sich Deutschland
    im europäischen Vergleich nur noch auf Rang zehn. Hier
    hat uns mittlerweile – das kann man nachlesen – sogar
    Portugal überholt.


    (Lachen der Abg. Karin Rehbock-Zureich [SPD])


    Das kann sich der Wirtschaftsstandort Deutschland nicht
    leisten. Er kann sich auch – das müssen wir besonders be-
    achten – die staubedingten Kosten in Höhe von 100 Mil-
    liarden Euro pro Jahr nicht leisten. Das ist eine unglaub-
    liche Verschwendung.


    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Wahnsinn!)

    Alle Prognosen zeigen eindeutig, dass Deutschland als

    Land in der geographischen Mitte Europas in den nächs-
    ten Jahren und Jahrzehnten durch die Entwicklung des
    Personen- und Güterverkehrs vor großen Herausforde-
    rungen steht. Bis 2015 müssen wir in Richtung Osten mit
    einem Zuwachs beim grenzüberschreitenden Verkehr um
    circa 200 Prozent rechnen. Schätzungen für die Zunahme
    im Bereich des Personenverkehrs liegen zwischen 25 und
    fast 70 Prozent. Deutschland ist auf diese Entwicklung
    nicht vorbereitet, unter anderem auch deswegen, weil die
    bis zum Regierungswechsel 1998 eingeleiteten Maßnah-
    men seit vier Jahren stagnieren.


    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Das ist das Problem! – Reinhard Weis [Stendal] [SPD]: Da sind Sie uns den Beweis noch schuldig geblieben!)


    Das wird sich bitter rächen.
    Anfang September soll endlich die Maut für LKWs

    kommen. Ich habe allerdings Zweifel, ob sie funktionie-
    ren wird; denn der Bundesverband Güterkraftverkehr hat
    bekanntlich mit einem Boykott des Einbaus der Maut-
    erfassungsgeräte gedroht. Man spricht vom so genannten
    „Super-GAU Maut“. Grund dafür ist, dass die Bundes-
    regierung nur 300Millionen Euro für die Harmonisierung
    zahlen will. Dieser Betrag reicht bei weitem nicht aus,
    um die mautbedingten Wettbewerbsnachteile auch nur
    annähernd auszugleichen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich will noch einmal deutlich betonen, dass die

    CDU/CSU-Fraktion diese Entscheidung der Bundes-


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    2174


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    regierung für völlig inakzeptabel hält; denn die Maut wird
    die schon jetzt äußerst angespannte Situation der Branche
    weiter verschärfen und noch mehr Betriebe in diesem mit-
    telständischen Gewerbe in den Ruin treiben. Das bedeu-
    tet gleichzeitig, dass zigtausend Arbeitsplätze verloren
    gehen und dass die Wahrscheinlichkeit von 5 Millionen
    Arbeitslosen immer größer wird.

    Die Bundesregierung hat vollmundig versprochen, die
    Maut werde zur Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur
    vor allem im Straßenbau genutzt. Tatsache ist aber, dass
    der größte Teil – darauf ist schon hingewiesen worden –
    zur Sanierung des Haushalts in die Kassen des Finanzmi-
    nisters fließt und nicht der direkten Finanzierung der Ver-
    kehrsinfrastruktur zugute kommt. Es muss gelten: Wer die
    Zeche zahlt, hat einen Anspruch darauf, dass dafür adä-
    quate Gegenleistungen erbracht werden, und zwar 1 : 1.
    Ansonsten handelt es sich um reine Abzockerei.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Was den Schienenverkehr betrifft, ist es eine reine

    Wunschvorstellung – das ist schon gesagt worden –,
    durch die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene
    den Anteil des Schienenverkehrs zu verdoppeln. Ich will
    in diesem Zusammenhang daran erinnern, dass seit 1999
    deutlich mehr als 100 regionale Schienenstrecken von
    rund 1 300 Kilometer Länge, insbesondere in ländlichen
    Räumen, stillgelegt und dass mittlerweile rund zwei Drit-
    tel der Containerbahnhöfe geschlossen worden sind.


    (Reinhard Weis [Stendal] [SPD]: Wie viele gehen denn davon auf das Konto von CDU/CSUgeführten Ländern?)


    Aber auch da, wo Stadt und Kreis bereit waren, sich an der
    Finanzierung der Einrichtung eines Containerbahnhofs zu
    beteiligen, hat die Bahn – wie zum Beispiel bei mir im
    Kreis Paderborn – klar abgewinkt.

    Da kommt wenig Hoffnung auf, ein solch ehrgeiziges
    Ziel zu erreichen. Wir als Politiker und insbesondere die
    Bundesregierung sind verpflichtet, die Bahn auf ihre Ver-
    antwortlichkeit hinzuweisen. Sie bekommt viel Geld aus
    dem Haushalt. Dies muss sie dem Steuerzahler gegenüber
    rechtfertigen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Abschließend zu den beiden vorliegenden Gesetzent-

    würfen; einiges ist dazu schon vorgetragen worden. Wich-
    tigstes Ziel war 1991, für den Aufbau einer ausreichenden
    Verkehrsinfrastruktur in den neuen Bundesländern
    schnellere Zulassungs- und Verwaltungsverfahren zu
    schaffen, als sie es in den alten Bundesländern gibt. Es
    handelt sich also um Sonderrechte für die neuen Bundes-
    länder. Wir können mit Genugtuung feststellen, dass sich
    das bestehende Gesetz sehr positiv auf den Aufbau Ost
    ausgewirkt hat.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Aber der Aufbauprozess ist noch lange nicht abge-
    schlossen und wird auch nicht bis zum Ende des Jahres 2004
    erledigt sein. Deshalb ist eine erneute Verlängerung der
    Geltungsdauer dieses Gesetzes notwendig. Aus unserer
    Sicht sollte eine Verlängerung bis 2019 erfolgen, weil zu

    diesem Zeitpunkt der Solidarpakt II auslaufen wird. Vor
    allen Dingen geben wir damit den neuen Bundesländern
    ein richtiges Signal, nämlich Planungssicherheit für einen
    langen Zeitraum. Dieses Signal und diese Sicherheit brau-
    chen die neuen Bundesländer.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Ich hoffe, dass wir im Interesse der Bürgerinnen und

    Bürger in den neuen Bundesländern im weiteren Verlauf
    der Beratungen zu einem Konsens kommen werden.

    Ich danke Ihnen vielmals.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord neten der FDP)