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  • tocInhaltsverzeichnis
    Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 2127 A Zur Geschäftsordnung: Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2127 D Walter Schöler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2129 A Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 2129 D Anja Hajduk BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2130 D Tagesordnungspunkt 3: a) Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Einsetzung einer Enquete-Kommission „Ethik und Recht der modernen Medizin“ (Drucksache 15/464) . . . . . . . . . . . . . . 2132 A b) Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Neue Initiative für ein internationales Verbot des Klonens menschlicher Embryonen starten (Drucksache 15/463) . . . . . . . . . . . . . . 2132 A c) Antrag der Abgeordneten Ulrike Flach, Cornelia Pieper, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Reproduk- tives Klonen weltweit verbieten – das Machbare schnell umsetzen (Drucksache 15/314) . . . . . . . . . . . . . . 2132 A Gudrun Schaich-Walch SPD . . . . . . . . . . . . . 2132 B Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 2133 C Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2135 D Ulrike Flach FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2137 C Christoph Matschie, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2139 A Thomas Rachel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 2139 D Christa Nickels BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2141 B Detlef Parr FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2142 D Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 2143 D René Röspel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2144 C Hubert Hüppe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 2146 A Dr. Wolfgang Wodarg SPD . . . . . . . . . . . . . . 2147 B Barbara Lanzinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 2148 D Dr. Carola Reimann SPD . . . . . . . . . . . . . . . 2150 A Katherina Reiche CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 2151 A Helga Kühn-Mengel SPD . . . . . . . . . . . . . . . 2152 B Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 2153 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2154 C Tagesordnungspunkt 4: a) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Straßenbaubericht 2002 (Drucksache 15/265) . . . . . . . . . . . . . . 2156 A b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Bericht zum Ausbau der Schie- nenwege 2002 (Drucksache 15/280) . . . . . . . . . . . . . . 2156 A c) Erste Beratung über den von den Abge- ordneten Horst Friedrich (Bayreuth), Joachim Günther (Plauen), weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP Plenarprotokoll 15/28 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 28. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 2003 I n h a l t : eingebrachten Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Verkehrs- wegeplanungsbeschleunigungsgesetzes (Drucksache 15/221) . . . . . . . . . . . . . . 2156 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Erste Beratung über den von den Abgeord- neten Arnold Vaatz, Dirk Fischer (Ham- burg), weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Ent- wurf eines Gesetzes zur Änderung des Verkehrswegeplanungsbeschleunigungs- gesetzes (Drucksache 15/461) . . . . . . . . . . . . . . . . 2156 B Dr. h. c. Manfred Stolpe, Bundesminister BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2156 C Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/CSU 2158 C Peter Hettlich BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2160 A Horst Friedrich (Bayreuth) FDP . . . . . . . . . . 2161 C Sören Bartol SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2163 C Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 2165 B Siegfried Scheffler SPD . . . . . . . . . . . . . . 2165 D Albert Schmidt (Ingolstadt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2168 B Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 2168 D Eduard Lintner CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 2170 A Karin Rehbock-Zureich SPD . . . . . . . . . . . . 2172 C Gerhard Wächter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 2174 A Siegfried Scheffler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 2175 C Zusatztagesordnungspunkt 3: a) Erste Beratung über den vom Bundesrat eingebrachten Entwurf eines ... Straf- rechtsänderungsgesetzes – Graffiti- Bekämpfungsgesetz – (... StrÄndG) (Drucksache 15/404) . . . . . . . . . . . . . . 2177 B b) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und der FDP: Für eine Internationale Sicherheitsinitiative für Nordostasien (Drucksache 15/469) . . . . . . . . . . . . . . 2177 C Tagesordnungspunkt 12: a) – d) Beschlussempfehlungen des Petitions- ausschusses: Sammelübersicht 15, 16, 17 und 18 zu Petitionen (Drucksachen 15/424, 15/425, 15/426 und 15/427) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2177 C Zusatztagesordnungspunkt 4: Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses zu den Streitsachen vordem Bundesverfassungsgericht 2 BvE 1/02 und 2 BvE 2/02 (Drucksache 15/479) . . . . . . . . . . . . . . . . 2178 A Tagesordnungspunkt 5: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen zu dem Antrag der Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup), Dirk Fischer (Hamburg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Seesicherheit optimie- ren – nationaler und europäischer Handlungsbedarf nach Tankerunter- gang der „Prestige“ (Drucksachen 15/192, 15/370) . . . . . . 2178 A b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung zur „Mariti- men Sicherheit auf der Ostsee“ (Drucksachen 14/9487, 15/345 Nr. 69, 15/488) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2178 B Wolfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU 2178 B Angelika Mertens, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2180 B Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 2181 B Rainder Steenblock BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2182 B Werner Kuhn (Zingst) CDU/CSU . . . . . . . . . 2183 C Annette Faße SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2184 D Dr. Wolfgang Methling, Minister (Mecklenburg-Vorpommern) . . . . . . . . . . . . . 2186 A Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . 2186 C Tagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Birgit Homburger, Dr. Christian Eberl, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Ökologisch sinnvolle und effiziente Alternativen zum Zwangspfand auf Getränkever- packungen (Drucksache 15/315) . . . . . . . . . . . . . . . . 2188 A Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 2188 B Gerd Friedrich Bollmann SPD . . . . . . . . . . . 2189 B Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 2192 B Gerd Friedrich Bollmann SPD . . . . . . . . . . . 2192 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 2003II Werner Wittlich CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 2192 D Dr. Antje Vogel-Sperl BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2195 C Kristina Köhler (Wiesbaden) CDU/CSU . . . 2197 A Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Peter Weiß (Em- mendingen), Dr. Christian Ruck, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Neue Initiative zur Wiederbele- bung des kolumbianischen Friedenspro- zesses international unterstützen (Drucksache 15/203) . . . . . . . . . . . . . . . . 2198 B Hartwig Fischer (Göttingen) CDU/CSU . . . 2198 C Karin Kortmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2199 C Dr. Werner Hoyer FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 2200 D Thilo Hoppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2201 C Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU . . . . . . . . . 2202 D Anke Hartnagel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2203 D Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung über den vom Bundesrat eingebrachten Entwurf eines Gesetzes über eine einmalige Entschädigung an die Heimkehrer aus dem Beitrittsgebiet (Heimkehrerentschädigungsgesetz) (Drucksache 15/407) . . . . . . . . . . . . . . . . 2204 D Hartmut Büttner (Schönebeck) CDU/CSU 2205 A Gerold Reichenbach SPD . . . . . . . . . . . . . . . 2206 C Dr. Christoph Bergner CDU/CSU . . . . . . 2207 D Klaus Haupt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2208 D Silke Stokar von Neuforn BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2209 C Arnold Vaatz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 2210 B Horst Rasch, Staatsminister (Sachsen) . . . . . 2210 D Tagesordnungspunkt 11: Erste Beratung über den von den Abgeord- neten Jörg van Essen, Rainer Funke, weite- ren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zum verbesserten Schutz der Intimsphäre (Drucksache 15/361) . . . . . . . . . . . . . . . . 2211 D Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2212 A Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ 2212 C Siegfried Kauder (Bad Dürrheim) CDU/CSU 2213 C Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2215 A Dirk Manzewski SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2216 A SiegfriedKauder(BadDürrheim) CDU/CSU 2217 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2217 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2219 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Rolf Stöckel, Kurt Bodewig, Siegmund Ehrmann, Gabriele Frechen, Kerstin Griese, Jelena Hoffmann (Chemnitz), Eike Hovermann, Eckhart Lewering, Lothar Mark, Dr. Erika Ober, Silvia Schmidt (Eisleben), Carsten Schneider, Karsten Schönfeld, Rita Streb-Hesse, Dr. Marlies Volkmer, Dr. Rainer Wend, Karin Evers-Meyer, Sören Bartol und Dr. Margit Spielmann (alle SPD) zu der Abstimmung über den Antrag: Neue Initiative für ein internationales Verbot des Klo- nens menschlicher Embryonen starten (Drucksache 15/463) (Tagesordnungspunkt 3) 2219 C Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Petra Selg, Werner Schulz (Berlin), Dr. Uschi Eid und Jerzy Montag (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) zu der Abstimmung über den Antrag: Neue Initiative für ein internationales Verbot des Klonens menschlicher Embryonen starten (Drucksache 15/463) (Tagesordnungspunkt 3) 2219 D Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Martin Mayer (Siegertsbrunn), Georg Fahrenschon, Peter Hintze und Ursula Heinen (alle CDU/CSU) zu der Abstimmung über den Antrag: Neue Initiative für ein internationales Verbot des Klonens menschlicher Embryonen starten (Drucksache 15/463) (Tagesordnungspunkt 3) 2220 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 2003 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 2003 2127 28. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 2003 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 2003 2219 (C) (D) (A) (B) Bahr (Münster), Daniel FDP 20.02.2003 Büttner (Ingolstadt), SPD 20.02.2003 Hans Deittert, Hubert CDU/CSU 20.02.2003* Dobrindt, Alexander CDU/CSU 20.02.2003 Ernstberger, Petra SPD 20.02.2003 Dr. Faust, Hans Georg CDU/CSU 20.02.2003 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 20.02.2003 Göbel, Ralf CDU/CSU 20.02.2003 Götz, Peter CDU/CSU 20.02.2003* Höfer, Gerd SPD 20.02.2003** Hoffmann (Chemnitz), SPD 20.02.2003 Jelena Jäger, Renate SPD 20.02.2003* Kossendey, Thomas CDU/CSU 20.02.2003** Künast, Renate BÜNDNIS 90/ 20.02.2003 DIE GRÜNEN Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ 20.02.2003 DIE GRÜNEN Nitzsche, Henry CDU/CSU 20.02.2003 Raidel, Hans CDU/CSU 20.02.2003** Rauber, Helmut CDU/CSU 20.02.2003** Schmidt (Eisleben), SPD 20.02.2003 Silvia Thiele, Carl-Ludwig FDP 20.02.2003 Volquartz, Angelika CDU/CSU 20.02.2003 Weisskirchen SPD 20.02.2003** (Wiesloch), Gert Wettig-Danielmeier, SPD 20.02.2003 Inge Widmann-Mauz, CDU/CSU 20.02.2003 Annette Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 20.02.2003** Zapf, Uta SPD 20.02.2003** * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der OSZE entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Rolf Stöckel, Kurt Bodewig, Siegmund Ehrmann, Gabriele Frechen, Kerstin Griese, Jelena Hoffmann (Chemnitz), Eike Hovermann, Eckhart Lewering, Lothar Mark, Dr. Erika Ober, Silvia Schmidt (Eisleben), Carsten Schneider, Karsten Schönfeld, Rita Streb-Hesse, Dr. Marlies Volkmer, Dr. Rainer Wend, Karin Evers-Meyer, Sören Bartol und Dr. Margrit Spielmann (alle SPD) zu der Ab- stimmung über den Antrag: Neue Initiative für ein internationales Verbot des Klonens mensch- licher Embryonen starten (Drucksache 15/463) (Tagesordnungspunkt 3) Die oben genannten Abgeordneten können diesem An- trag nicht zustimmen und geben dazu folgende persön- liche Erklärung ab: Internationale Initiativen gegen das reproduktive Klonen mit dem Ziel, eine Konvention der Vereinten Nationen zu ethischen Fragen der Biomedizin zu erreichen, sind zu be- grüßen.Wünschenswert ist einebessereHarmonisierungder bioethischen Standards, die internationale Kontrollmecha- nismenmit forschungsfreundlichenRegelungen vereinbart. Wir sind nicht einverstanden, dass unter Begrifflich- keiten wie „umfassendes Klonverbot“ reproduktives und therapeutisches Klonen gleichgesetzt und beides damit in einen negativen Diskussionszusammenhang gebracht wird. Gerade in einer Zeit rasanter wissenschaftlicher Entwicklungen mit vielfältigen, durchaus berechtigten Hoffnungen auf eine verbesserte medizinische Versor- gung und Heilung brauchen wir einen offenen, aufklä- renden gesellschaftlichen Diskurs über Chancen und Ri- siken der Gentechnik, der Stammzellenforschung und des „therapeutischen Klonens“. Zurzeit kann noch nicht eingeschätzt werden, in welcher Art undWeise, inwelchemUmfang und inwelchenZeiträu- menErgebnisse der Forschungmit embryonalen Stammzel- len sowie des „therapeutischen Klonens“ klinisch relevant werden.MöglicheChancendürfenabernichtdurchgenerelle Verbote verbaut werden. Unter strengenAuflagen sollte die Forschung zugelassen werden. Dies ist allerdings nur dann vertretbar, wenn mit staatlichen Rahmenbedingungen und Kontrollmechanismen Forschungsprojekte sowie neue Dia- gnose- und Therapiemöglichkeiten begleitet und in einem gesellschaftlichenDialog transparent gemacht werden. Der Deutsche Bundestag wird in diesem Zusammen- hang auch in Zukunft mit wichtigen Fragestellungen und Anforderungen konfrontiert werden, denen wir uns nicht durch absolute Verbote entziehen können und sollten. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Petra Selg, Werner Schulz (Berlin), Dr. Uschi Eid und Jerzy Montag (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zu der Abstim- mung über den Antrag: Neue Initiative für ein in- ternationales Verbot des Klonens menschlicher Embryonen starten (Drucksache 15/463) (Tages- ordnungspunkt 3) Die oben genannten Abgeordneten werden diesem An- trag zwar zustimmen, aber geben dazu folgende persönli- che Erklärung ab: Internationale Initiativen gegen das reproduktive Klo- nen mit dem Ziel, eine Konvention der Vereinten Natio- nen zu ethischen Fragen der Biomedizin zu erreichen, sind zu begrüßen. Wünschenswert ist eine bessere Harmonisierung der bioethischen Standards, die internationale Kontrollmecha- nismen mit forschungsfreundlichen Regelungen vereinbart. Wir finden es unangemessen, dass unter Begrifflich- keiten wie „umfassendes Klonverbot“ reproduktives und therapeutisches Klonen gleichgesetzt und beides damit in einen gleichgewichtigen negativen Diskussionszusam- menhang gebracht wird. Gerade in einer Zeit rasanter wis- senschaftlicher Entwicklungen mit vielfältigen, zum Teil auch berechtigten Hoffnungen auf eine verbesserte medi- zinische Versorgung und Heilung brauchen wir einen of- fenen, aufklärenden gesellschaftlichen Diskurs über Chancen und Risiken der Gentechnik, der Stammzellenfor- schung und des so genannten therapeutischen Klonens. Zurzeit kann noch nicht eingeschätzt werden, in welcher Art und Weise, in welchem Umfang und in welchen Zeiträumen Ergebnisse der Forschung mit embryonalen Stammzellen sowie des so genannten therapeutischen Klo- nens klinisch relevant werden. Unter strengen Auflagen sollte die Forschung zugelassen werden. Dies ist allerdings nur dann vertretbar, wenn mit staatlichen Rahmenbedin- gungen und Kontrollmechanismen Forschungsprojekte so- wie neue Diagnose- und Therapiemöglichkeiten begleitet und in einem gesellschaftlichen Dialog transparent ge- macht werden. Der Deutsche Bundestag wird in diesem Zusammen- hang auch in Zukunft mit wichtigen Fragestellungen und Anforderungen konfrontiert werden, denen wir uns nicht durch absolute Verbote entziehen können und sollten. Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Martin Mayer (Siegerts- brunn), Georg Fahrenschon, Peter Hintze und Ursula Heinen (alle CDU/CSU) zu der Abstim- mung über den Antrag: Neue Initiative für ein in- ternationales Verbot des Klonens menschlicher Embryonen starten (Drucksache 15/463) (Tages- ordnungspunkt 3) Wir befürworten nachdrücklich ein weltweites Verbot des reproduktiven Klonens beim Menschen. Allerdings verlangt der Antrag ein weltweites Verbot jeglichen Klo- nens bei menschlichen Zellen. Er verlangt damit auch ein Verbot der Transplantation menschlicher Zellkerne zu Forschungszwecken. Auch wenn umstritten ist, ob dieser Weg einmal zu therapierelevanten Erkenntnissen führen kann, so sollten die möglicherweise darin liegenden Chancen nicht von vornherein ausgeschlossen werden. Deshalb können wir diesem Antrag nicht zustimmen. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 20032220 (C) (D) (A) (B) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
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    Rede von Horst Friedrich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr

    verehrter Herr Minister, Sie haben in zugegebenermaßen
    sehr schönen Bildern den Straßenbaubericht und den
    Schienenwegeausbaubericht erläutert. Aber immer dann,
    wenn es spannend wurde, nämlich dann, wenn Sie hätten
    konkret werden müssen, haben Sie geschwiegen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    In Ihrem Bericht haben Sie heute dargestellt – das war

    der eigentliche Punkt –, dass Kombiverkehr die Lösung
    des Problems beim Güterverkehr sei. Und tatsächlich, in
    Ihrem Bericht ist zu lesen, dass im Kombiverkehr im
    Jahr 2001 36,3 Millionen Tonnen Güter befördert worden
    sind. Im Verhältnis zu der Gesamtgütermenge von 4 Mil-
    liarden Tonnen, die in Deutschland befördert wird, ist
    diese Menge allerdings zu vernachlässigen. Das heißt
    nicht, dass man den Kombiverkehr abschaffen sollte.
    Aber setzen Sie endlich auf das richtige Pferd und reden
    Sie nicht nur über Randerscheinungen, die das Problem
    angeblich lösen können!

    Sie drücken sich vor der Beantwortung der wirklich
    entscheidenden Fragen, nämlich wie die von Ihnen pro-
    gnostizierten 64 Prozent Zuwachs im Güterverkehr
    tatsächlich bewältigt werden können, und das gerade vor
    dem Hintergrund der EU-Osterweiterung. Sie und Ihre
    Fraktionen haben unsere Anträge auf besondere Finanzie-
    rung und Planung hinsichtlich der Osterweiterung immer
    abgelehnt. Ich frage mich, wie Sie bis Mai 2004, wenn die
    EU-Osterweiterung ansteht, Antworten auf die Fragen bei
    der Infrastruktur geben wollen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Renate Blank [CDU/CSU]: Darauf gibt es keine Antworten!)


    In diesem Zusammenhang wäre es auch interessant, zu
    erfahren, wie Sie sich beim Finanzminister durchsetzen
    wollen, der vor dem Hintergrund der Beschlüsse von Rot-
    Grün die Belastungen für Autofahrer seit 1. April 1999 in
    Deutschland gewaltig angehoben hat. Die Investitions-
    quote, also das, was in die Straße zurückfließt, ist dagegen
    bestenfalls gleich geblieben. Wenn Sie die Investitions-
    quote um den Prozentsatz anheben würden, um den Sie
    die Belastung für den Autofahrer gesteigert haben, hätten
    wir ein paar Probleme weniger. Herr Minister, auch dazu

    Peter Hettlich




    Horst Friedrich (Bayreuth)

    sind Sie, zumindest bis jetzt, die Antwort schuldig geblie-
    ben.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Herr Kollege Hettlich, den wesentlichen Punkt im
    Straßenbaubericht haben Sie nicht dargestellt, nämlich
    dass die Fahrleistungen auf der Autobahn nicht abge-
    nommen, sondern zugenommen haben. Die Regierung
    hat festgestellt – das ist bemerkenswert –, dass durch die
    überdurchschnittliche Auslastung der Fahrzeuge im Fern-
    verkehr die Anteile der Verkehrsleistungen auf den Bun-
    desfernstraßen deutlich über denen der Fahrleistungen
    liegen. Das steht aber genau im Gegensatz zu dem Argu-
    ment, warum Sie die Maut einführen wollen. Sie sagen
    doch, dass die Maut dazu dient, die Leerfahrten auf Auto-
    bahnen zu reduzieren. Was denn nun? Entweder sind auf
    den Autobahnen die Güterleistung und die Auslastung der
    LKW überproportional gestiegen – das ist Ihre Aussage –
    oder es stimmt Ihr Argument für die Einführung der Maut.
    Irgendetwas ist hier nicht schlüssig.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)

    Deswegen wäre es ganz interessant, Sie dazu zu hören.


    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Das müssen wir aufklären!)


    Noch etwas wurde im Straßenbaubericht festgestellt:
    Die Mittel, die für den Bereich der Straße zur Verfügung
    gestellt wurden, wurden auch tatsächlich ausgegeben.
    Das ist ein Unterschied zum Schienenwegeausbaube-
    richt. Dort wurde sinnigerweise nicht der Vergleich zwi-
    schen den zur Verfügung gestellten Mitteln und den aus-
    gegebenen Mitteln gezogen. Es wurde nur aufgeführt,
    was ausgegeben worden ist.


    (Renate Blank [CDU/CSU]: Viel zu wenig!)

    Im Bereich der Schiene ist man seit 2000 – das setzt

    sich also fort – offensichtlich nicht in der Lage, die für In-
    vestitionen zur Verfügung gestellten Mittel auch tatsäch-
    lich abzurufen. Vielleicht wäre es interessant, im nächsten
    Ausbaubericht für Schienenwege einen reellen Soll-Ist-
    Vergleich anzustellen. In ihm muss stehen, welche Inves-
    titionen tatsächlich getätigt wurden. Es geht nicht um die
    Mittel, die als Sonderleistungen vorher schon weggenom-
    men wurden, sodass die Bahn mit kleineren Zahlen arbei-
    ten konnte. Es wäre schon interessant, zu erfahren, wie
    das funktioniert.

    Es ist auch hochinteressant, dass Sie sagen, dass die
    Schiene gestärkt werden muss. Gleichzeitig höre ich näm-
    lich, dass bezüglich der so bedeutsamen Schienenstrecke
    München–Mühldorf–Freilassing erklärt wird, dass es im
    Jahre 2001 keine Bauleistungen gegeben hat. Wenn die
    Schienenwege wirklich zur Ertüchtigung der Transit-
    strecken dienen sollen, muss man auch einmal über diese
    Schienenstrecke nachdenken. Sie befindet sich seit Jahr-
    zehnten im Ausbau, aber für das Jahr 2001 wurde für diese
    Strecke kein Euro angesetzt.

    Herr Minister, viel interessanter sind allerdings Ihre
    Haltung und Ihre Aussagen zu den vorliegenden Gesetz-
    entwürfen zum Verkehrswegeplanungsbeschleunigungs-

    gesetz. Wenn ich alles richtig verstanden habe, haben
    Sie in Ihrer Regierungserklärung an dieser Stelle er-
    klärt, dass es durchaus angebracht wäre, die positiven
    Erfahrungen mit dem Verkehrswegeplanungsbeschleu-
    nigungsgesetz, die in den neuen Ländern gemacht wor-
    den sind, auf die alten Länder zu übertragen. Ich habe
    Ihnen damals schon gesagt, dass Sie das gerne tun kön-
    nen. Einen entsprechenden Gesetzentwurf gab es be-
    reits in der letzten Legislaturperiode. Sie haben das in
    einem Interview in der „Berliner Zeitung“ am 1. Fe-
    bruar nochmals bekräftigt und das bis heute nicht
    zurückgenommen.

    Heute blieben Sie wiederum sehr nebulös; denn genau
    ein solcher Antrag liegt Ihnen nun vor. Die FDP hat einen
    Antrag vorgelegt, wonach die Geltungsdauer des Ver-
    kehrswegeplanungsbeschleunigungsgesetzes bis zum
    31. Dezember 2010 verlängert und gleichzeitig der Gel-
    tungsbereich auf die alten Bundesländer ausgedehnt wer-
    den soll.


    (Zuruf von der FDP: Das ist auch vernünftig!)

    Das ginge relativ einfach. In der Überschrift über das Ge-
    samtgesetz müsste man nur die Wörter „in den neuen Län-
    dern sowie im Land Berlin“ streichen und in § 1 die Gel-
    tungsdauer verlängern. Das ist alles, was Sie machen
    müssen. Sie müssen es nur wollen.


    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Das können wir heute noch tun!)


    Aber nach dem, was ich höre, glaube ich, dass Sie bei
    Ihren eigenen Fraktionen auf Granit beißen werden.


    (Reinhard Weis [Stendal] [SPD]: Warten wir einmal ab!)


    Wie will man denn erklären, dass die EU-Osterweite-
    rung ein Problem ist – das haben Sie selbst festgestellt –
    und dass die Verkehrswege in Deutschland, insbesondere
    in Ost-West-Richtung, erkennbar nicht ausreichend sind,
    um die Verkehrsleistungen aller Verkehrsträger, also nicht
    nur der Straße, sondern auch der Schiene, auszugleichen,
    wenn man sich gleichzeitig weigert, bei den entscheiden-
    den Punkten, nämlich dem Planungsrecht, das sich in den
    neuen Ländern am Anfang einem harten Widerstand von
    Rot-Grün ausgesetzt sah – das muss man auch einmal do-
    kumentieren; Sie hätten das Planungsrecht der alten
    Bundesrepublik gerne auf die neuen Länder übertragen –,
    etwas zu tun?

    Wie hätten wir die deutsche Einheit infrastrukturmäßig
    bewältigen sollen, wenn man für große Verkehrsprojekte
    eine Planungs- und Realisierungszeit von im Schnitt zwi-
    schen 25 und 33 Jahren benötigt hätte, wie es im Westen
    vor der deutschen Einheit üblich gewesen ist? Nein, durch
    das Verkehrswegeplanungsbeschleunigungsgesetz, das
    von uns mitinitiiert wurde, haben wir es geschafft, dass in
    den zehn Jahren nicht nur Verkehrsmaßnahmen geplant,
    sondern auch Schienen und Straßen gebaut werden konn-
    ten. Mittlerweile fahren sogar schon Züge und Autos da-
    rauf.

    Das alles hätte es mit dem alten Planungsrecht in die-
    ser Form nicht gegeben. Deswegen verstehe ich nicht,
    warum Sie sich heute angesichts der Vorlage dieser Ge-


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    2162


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    setzentwürfe nicht etwas intensiver und deutlicher zu dem
    Thema geäußert haben.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Zum Gesetzentwurf der Union kann ich nur sagen:
    Liebe Freunde, ihr seid mal wieder auf dem halben Wege
    stehen geblieben;


    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Das geht jetzt zu weit, Herr Friedrich! – Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Politisches Zerwürfnis!)


    denn es ist zwar sehr probat, einfach nur die Geltungs-
    dauer zu verlängern, es löst aber keine Probleme. Hier
    gebe ich dem Kollegen Hettlich ausnahmsweise Recht.


    (Reinhard Weis [Stendal] [SPD]: Du willst auch bloß bis 2010!)


    – Man kann das Sonderrecht nicht für eine Seite bis 2019
    verlängern. Damals lautete die Begründung, dass es die
    Planungsinstitute, die Einrichtungen und vor allem die
    Oberverwaltungsgerichte noch nicht gegeben hat. Es ist
    zu einfach, das einfach fortzuschreiben. Wir wollen etwas
    anderes. Wir wollen, dass in ganz Deutschland die Bedin-
    gungen gemäß dem Verkehrswegeplanungsbeschleuni-
    gungsgesetz gelten. Ein erster Test soll bis 2010 durchge-
    führt werden. Wenn die Ergebnisse positiv sind, was ich
    erwarte, dann kann man es unbefristet übernehmen.


    (Renate Blank [CDU/CSU]: Dann fehlt allerdings das Geld!)


    Herr Minister Stolpe, wenn Sie nicht dafür sorgen, dass
    Rot-Grün wenigstens einen dieser Gesetzentwürfe zum
    Planungsrecht tatsächlich übernimmt und verabschiedet,


    (Reinhard Weis [Stendal] [SPD]: Vielleicht dürfen wir auch etwas Eigenes machen!)


    dann sind Sie in Zukunft nicht mehr nur der Minister für
    Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, sondern wahrschein-
    lich auch der zuständige Minister für das Zünden riesen-
    großer Luftballons ohne Inhalt, gewissermaßen der Car-
    golifter der Bundesregierung.


    (Beifall bei der FDP)

    Sie haben angekündigt, zusätzlich 1 Milliarde Euro für

    die neuen Ländern bereitzustellen. Dies wurde dann
    schamhaft auf die alten Länder ausgeweitet, ohne bisher
    konkret zu sagen, woher Sie das Geld nehmen wollen. Die
    Goldschätze der Bundesbank sind offensichtlich verschlos-
    sen. Sie kündigen ein neues und modernes Planungsrecht
    an – das ist zugegebenermaßen richtig –, aber haben offen-
    sichtlich nicht die Kraft, um dies tatsächlich umzusetzen.
    Wir werden Sie an Ihren Aussagen messen, und zwar so-
    wohl bei der Gesetzesberatung im Ausschuss als auch bei
    der zweiten und dritten Lesung hier im Bundestag.

    Danke sehr.

    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Ich erteile dem Kollegen Sören Bartol, SPD-Fraktion,

das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Sören Bartol


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren! Der heute vor-
    liegende Bericht bestätigt, was meine Kollegin Petra Weis
    zum Straßenbaubericht 2001 gesagt hat: Der Bundesfern-
    straßenbau ist kein Stiefkind der Verkehrspolitik dieser Ko-
    alition. Die Behauptung von Herrn Lippold und der gesam-
    ten Opposition, die Bundesregierung würde den Straßenbau
    vernachlässigen, wird durch Wiederholung nicht richtiger.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Im Gegenteil: Wurden im Jahr 2000 für die Bundes-
    fernstraßen noch 5 Milliarden Euro verausgabt, so waren
    es 2001 5,58 Milliarden Euro.


    (Siegfried Scheffler [SPD]: So ist es!)

    Damit erreichen wir eine Rekordhöhe. Nur 1992 lagen die
    Mittel für den Straßenbau aufgrund von Sondermitteln für
    den Aufbau Ost höher, sonst immer niedriger. 70 Ver-
    kehrsfreigaben bei Ortsumgehungen, insgesamt 150 Ki-
    lometer neue und erweiterte Bundesstraßen, 78 Kilometer
    erweiterte Autobahnstrecken und zusätzlich 77 Kilometer
    an Autobahn zeigen, dass die Bundesregierung 2001 viel
    erreicht hat.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wir tragen damit der Tatsache Rechnung, dass ein mo-
    dernes, gut ausgebautes und leistungsfähiges Verkehrssys-
    tem Voraussetzung und Motor für Wachstum und Be-
    schäftigung ist. Ohne Zweifel werden die Straßen und
    insbesondere die Bundesfernstraßen auch in Zukunft eine
    herausragende Rolle bei den Verkehrsleistungen spielen.
    Auch für 2001 bestätigt der Verkehrsbericht: Die Bedeu-
    tung der Bundesfernstraßen bleibt mit 51 Prozent der Jah-
    resfahrleistungen hoch. Die Bedeutung der Autobahnen
    hat sogar weiter zugenommen. Die Autobahnen mussten
    2001 56 Prozent der Autofahrten und 72 Prozent der
    LKW-Fahrten bewältigen. Die seit längerem beobachtete
    Konzentration des Straßenverkehrs auf den Autobahnen
    setzt sich somit ungebrochen fort.

    Die Kolleginnen und Kollegen von der Opposition lie-
    gen falsch mit der Annahme, die gegenwärtigen Probleme
    ließen sich nur durch weiteren Straßenbau lösen. Ihre wie-
    derholte Forderung, die Einnahmen aus der LKW-Maut
    in erster Linie für die Straße zu nutzen, zeigt deutlich ihre
    einseitige, ideologisch begründete Orientierung.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr. Klaus W. Lippold [Offenbach] [CDU/CSU]: Er hat es immer noch nicht begriffen!)


    Uns stellen sich angesichts des zu erwartenden weite-
    ren Verkehrswachstums zwei große Herausforderungen:
    Erstens. Wir müssen die Leistungsfähigkeit der Fern-
    straßen durch eine hohe Qualität ihres Ausbaus sicher-
    stellen. Zweitens. Wir müssen den Weg weiter beschrei-
    ten, Verkehr auf Schiene und Wasserstraße zu verlagern
    und die Schnittstellen zwischen den verschiedenen Ver-
    kehrsträgern zu optimieren.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Horst Friedrich (Bayreuth)





    Sören Bartol

    Nicht nur die begrenzten finanziellen Ressourcen, son-
    dern auch die begrenzte Verfügbarkeit von Flächen setzen
    einem Ausbau des Straßennetzes Grenzen. In der EU wer-
    den 1,2 Prozent aller Flächen vom Verkehr benutzt, davon
    90 Prozent von der Straße. Die Sicherstellung von Leis-
    tungsfähigkeit und Qualität der Fernstraßen verlangt in
    zunehmendem Maße, in den Erhalt des bestehenden
    Netzes zu investieren. Diese Notwendigkeit muss bereits
    heute gesehen werden, selbst wenn erst im Straßenbaube-
    richt 2003 die Ergebnisse der Untersuchungsperiode
    2001/2002 zur Bewertung der Fahrbahnbefestigungen der
    Bundesautobahnen vorliegen werden. Auf dieser Grund-
    lage werden dann die sich ergebenden angemessenen In-
    vestitionsentscheidungen getroffen werden.

    Gefragt sind bei begrenzten Ressourcen intelligente
    Lösungen, die eine effiziente und sichere Nutzung des
    Straßennetzes ermöglichen. Ein hervorragender Ansatz ist
    das Programm zur Verkehrsbeeinflussung auf Bundes-
    autobahnen, das im letzten Jahr gestartet wurde und die
    Förderung von Telematiklösungen fortsetzt. Für die Jahre
    2002 bis 2007 stehen dafür insgesamt 200Millionen Euro
    bereit. Damit sollen auf 350 Kilometern Streckenbeein-
    flussungsanlagen – zusätzlich zu den bestehenden auf
    850 Kilometern Länge – installiert werden.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Bis zu 30 Prozent weniger Unfälle auf unfallträchtigen
    Strecken sind ein beachtlicher Erfolg.

    Von einer weiteren Idee zur Verbesserung des Ver-
    kehrsflusses, die der Bericht darstellt, kann man sich in
    Hessen auf der A 5 zwischen dem Bad Homburger Kreuz
    und der Abfahrt Friedberg in Richtung Norden überzeu-
    gen. Durch die Nutzung des Seitenstreifens ist der Ver-
    kehrsfluss auf diesem überlasteten und staugefährdeten
    Abschnitt wieder besser geworden.


    (Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Wer hat denn den Bau betrieben?)


    Die Verkehrsbeeinflussungsanlage auf der A 5, die bereits
    seit 1989 in Betrieb ist, wurde damit um eine weitere
    Komponente ergänzt.

    Die Seitenstreifennutzung, die seit Anfang 2002 mög-
    lich ist, ist sicherlich nur eine temporäre, aber sehr intel-
    ligente Lösung für Zeiten mit Spitzenbelastungen. Klar
    ist, dass die Nutzung des Seitenstreifens nicht auf Kosten
    der Verkehrssicherheit gehen darf. Aber das Risiko von
    Auffahrunfällen ist bei stockendem Verkehr und Stau be-
    sonders hoch, sodass die Vorteile der Kapazitätserhöhung
    die Nachteile des entfallenden Seitenstreifens aufwiegen,
    da sich dadurch dieses Risiko vermeiden lässt.

    Es lässt sich auch ein anderes Risiko verringern, indem
    die Sicherheit in Straßentunneln durch Ergänzung der be-
    triebstechnischen Ausstattung erhöht wird. Hierfür sind in
    den kommenden Jahren entsprechende Mittel vorgese-
    hen. Diese eigenen Maßnahmen zusammen mit den
    Bemühungen der Bundesregierung um eine Erhöhung der
    Sicherheitsstandards in Tunneln im Bereich der Europä-
    ischen Union sind ein sinnvoller Ansatz zur Erhöhung der
    Sicherheit der Verkehrsteilnehmer.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Der Bericht macht insgesamt den großen Stellenwert
    deutlich, den die Verkehrssicherheit für die Bundesregie-
    rung einnimmt. Dies wird auch durch das neue Instrument
    der Sicherheitsaudits bei der Straßenplanung unterstrichen,
    die den Ländern aufgrund der Forschungen des Bundes
    empfohlen werden und mit denen schon bei der Straßen-
    planung Sicherheitsbelange berücksichtigt werden.

    Ganz oben auf der Tagesordnung der nächsten Monate
    steht der neue Bundesverkehrswegeplan, Herr Lippold.


    (Dr. Klaus W. Lippold [Offenbach] [CDU/CSU]: Das sagen Sie schon seit drei Jahren! – Renate Blank [CDU/CSU]: Seit November 1998!)


    Der Bericht stellt den Stand der Überarbeitung des Plans
    bis 2002 dar und macht damit noch einmal deutlich, dass
    die Bundesregierung ein modernisiertes, wissenschaftlich
    fundiertes Vorgehen gewählt hat, das Umwelt, Raumord-
    nung und Städtebau und deren Wechselwirkungen und
    Wechselbeziehungen stärker als bisher schon bei der Pro-
    jektbewertung berücksichtigt und fachlich integriert.

    Der Entwurf für den Bundesverkehrswegeplan wird
    bald vorliegen und die Ausbaugesetze werden vom Parla-
    ment beschlossen.


    (Renate Blank [CDU/CSU]: Der Entwurf liegt doch schon längst vor! Er muss vom Kabinett beschlossen werden!)


    Anders als der von der CDU verantwortete Plan von
    1992 wird es kein ungedeckter Scheck sein, sondern eine
    verlässliche Planungsgrundlage.


    (Beifall bei der SPD)

    Wir werden sicherlich noch ausreichend Gelegenheit ha-
    ben, das in den Ausschüssen und auch im Plenum zu dis-
    kutieren.


    (Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Da bin ich gespannt! – Gegenruf des Abg. Siegfried Scheffler [SPD]: Ihr werdet euch noch wundern!)


    Wir haben dabei das Verkehrssystem als Ganzes im Blick.
    Es ist falsch, nur auf einen Verkehrsträger zu setzen, wenn
    wir das zu erwartende Mobilitätswachstum bewältigen
    wollen.

    Der Bericht bestätigt den Handlungsbedarf: Den
    Löwenanteil der zurückgelegten Personenkilometer macht
    nach wie vor mit fast 83 Prozent der motorisierte Indivi-
    dualverkehr aus. Schiene und öffentlicher Straßenver-
    kehr erreichen bei leicht gesteigerten Personenkilometer-
    zahlen nur einen Anteil von unter 9 Prozent.

    BeimGüterverkehr hat sich die Zahl der Tonnenkilo-
    meter sogar zuungunsten von Schiene und Schifffahrt ent-
    wickelt. Ihr Leistungsanteil nahm um 2,2 bzw. 2,6 Prozent
    ab. Die Zunahme der Güterverkehrsleistung wurde im
    Wesentlichen von der Straße getragen, wobei entgegen
    der vielfach geäußerten Vermutung die Steigerung durch
    inländische Lastkraftwagen erfolgte.


    (Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: So ist es!)



    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    2164


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    Dem können wir nicht durch eine einseitige Orientie-
    rung auf die Straße begegnen, wie sie CDU/CSU und FDP
    propagieren. Vielmehr brauchen wir eine integrierte Ver-
    kehrspolitik, die auf die unterschiedlichen Stärken der
    einzelnen Verkehrsträger setzt.


    (Beifall bei der SPD – Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Wie wollen Sie Güterverkehr unter 100 Kilometern auf die Schiene bringen? Haben Sie darüber schon mal nachgedacht?)


    Wir haben dies finanzpolitisch in Angriff genommen,
    indem wir nicht nur die Investitionen in den Straßenbau
    auf ein hohes Niveau angehoben haben, sondern auch
    Schritt für Schritt die Investitionen für den Schienenver-
    kehr erhöht haben,


    (Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Ich habe ganz konkret nach Güterverkehr unter 100 Kilometern gefragt! Wie wollen Sie diesen auf die Schiene bringen?)


    sodass sie mit den Straßeninvestitionen mithalten können,
    Herr Friedrich. Wir brauchen, wie es in dem Bericht ver-
    deutlicht wird – vielleicht lesen Sie ihn einfach noch ein-
    mal –,


    (Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Im Unterschied zu Ihnen haben wir ihn gelesen!)


    eine Verkehrsplanung, die alle Ansprüche an eine mobile
    Zukunft integriert,


    (Dr. Klaus W. Lippold [Offenbach] [CDU/CSU]: Dann macht sie doch! Nicht immer nur: „Wir brauchen“!)


    die neben ökonomischen auch ökologische Anforderun-
    gen akzeptiert, ebenso wie sie gesellschaftliche und so-
    ziale Notwendigkeiten und Bedürfnisse einbezieht. Auf
    dieser Basis wird ein Verkehrssystem entstehen, das zu-
    kunftsfähig und nachhaltig zugleich ist und das zuvor-
    derst dem dient, wozu es geschaffen ist: dem Menschen
    das Leben zu erleichtern.

    Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)