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  • tocInhaltsverzeichnis
    Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 2127 A Zur Geschäftsordnung: Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2127 D Walter Schöler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2129 A Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 2129 D Anja Hajduk BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2130 D Tagesordnungspunkt 3: a) Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Einsetzung einer Enquete-Kommission „Ethik und Recht der modernen Medizin“ (Drucksache 15/464) . . . . . . . . . . . . . . 2132 A b) Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Neue Initiative für ein internationales Verbot des Klonens menschlicher Embryonen starten (Drucksache 15/463) . . . . . . . . . . . . . . 2132 A c) Antrag der Abgeordneten Ulrike Flach, Cornelia Pieper, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Reproduk- tives Klonen weltweit verbieten – das Machbare schnell umsetzen (Drucksache 15/314) . . . . . . . . . . . . . . 2132 A Gudrun Schaich-Walch SPD . . . . . . . . . . . . . 2132 B Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 2133 C Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2135 D Ulrike Flach FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2137 C Christoph Matschie, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2139 A Thomas Rachel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 2139 D Christa Nickels BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2141 B Detlef Parr FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2142 D Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 2143 D René Röspel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2144 C Hubert Hüppe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 2146 A Dr. Wolfgang Wodarg SPD . . . . . . . . . . . . . . 2147 B Barbara Lanzinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 2148 D Dr. Carola Reimann SPD . . . . . . . . . . . . . . . 2150 A Katherina Reiche CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 2151 A Helga Kühn-Mengel SPD . . . . . . . . . . . . . . . 2152 B Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 2153 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2154 C Tagesordnungspunkt 4: a) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Straßenbaubericht 2002 (Drucksache 15/265) . . . . . . . . . . . . . . 2156 A b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Bericht zum Ausbau der Schie- nenwege 2002 (Drucksache 15/280) . . . . . . . . . . . . . . 2156 A c) Erste Beratung über den von den Abge- ordneten Horst Friedrich (Bayreuth), Joachim Günther (Plauen), weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP Plenarprotokoll 15/28 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 28. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 2003 I n h a l t : eingebrachten Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Verkehrs- wegeplanungsbeschleunigungsgesetzes (Drucksache 15/221) . . . . . . . . . . . . . . 2156 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Erste Beratung über den von den Abgeord- neten Arnold Vaatz, Dirk Fischer (Ham- burg), weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Ent- wurf eines Gesetzes zur Änderung des Verkehrswegeplanungsbeschleunigungs- gesetzes (Drucksache 15/461) . . . . . . . . . . . . . . . . 2156 B Dr. h. c. Manfred Stolpe, Bundesminister BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2156 C Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/CSU 2158 C Peter Hettlich BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2160 A Horst Friedrich (Bayreuth) FDP . . . . . . . . . . 2161 C Sören Bartol SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2163 C Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 2165 B Siegfried Scheffler SPD . . . . . . . . . . . . . . 2165 D Albert Schmidt (Ingolstadt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2168 B Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 2168 D Eduard Lintner CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 2170 A Karin Rehbock-Zureich SPD . . . . . . . . . . . . 2172 C Gerhard Wächter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 2174 A Siegfried Scheffler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 2175 C Zusatztagesordnungspunkt 3: a) Erste Beratung über den vom Bundesrat eingebrachten Entwurf eines ... Straf- rechtsänderungsgesetzes – Graffiti- Bekämpfungsgesetz – (... StrÄndG) (Drucksache 15/404) . . . . . . . . . . . . . . 2177 B b) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und der FDP: Für eine Internationale Sicherheitsinitiative für Nordostasien (Drucksache 15/469) . . . . . . . . . . . . . . 2177 C Tagesordnungspunkt 12: a) – d) Beschlussempfehlungen des Petitions- ausschusses: Sammelübersicht 15, 16, 17 und 18 zu Petitionen (Drucksachen 15/424, 15/425, 15/426 und 15/427) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2177 C Zusatztagesordnungspunkt 4: Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses zu den Streitsachen vordem Bundesverfassungsgericht 2 BvE 1/02 und 2 BvE 2/02 (Drucksache 15/479) . . . . . . . . . . . . . . . . 2178 A Tagesordnungspunkt 5: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen zu dem Antrag der Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup), Dirk Fischer (Hamburg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Seesicherheit optimie- ren – nationaler und europäischer Handlungsbedarf nach Tankerunter- gang der „Prestige“ (Drucksachen 15/192, 15/370) . . . . . . 2178 A b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung zur „Mariti- men Sicherheit auf der Ostsee“ (Drucksachen 14/9487, 15/345 Nr. 69, 15/488) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2178 B Wolfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU 2178 B Angelika Mertens, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2180 B Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 2181 B Rainder Steenblock BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2182 B Werner Kuhn (Zingst) CDU/CSU . . . . . . . . . 2183 C Annette Faße SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2184 D Dr. Wolfgang Methling, Minister (Mecklenburg-Vorpommern) . . . . . . . . . . . . . 2186 A Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . 2186 C Tagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Birgit Homburger, Dr. Christian Eberl, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Ökologisch sinnvolle und effiziente Alternativen zum Zwangspfand auf Getränkever- packungen (Drucksache 15/315) . . . . . . . . . . . . . . . . 2188 A Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 2188 B Gerd Friedrich Bollmann SPD . . . . . . . . . . . 2189 B Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 2192 B Gerd Friedrich Bollmann SPD . . . . . . . . . . . 2192 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 2003II Werner Wittlich CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 2192 D Dr. Antje Vogel-Sperl BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2195 C Kristina Köhler (Wiesbaden) CDU/CSU . . . 2197 A Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Peter Weiß (Em- mendingen), Dr. Christian Ruck, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Neue Initiative zur Wiederbele- bung des kolumbianischen Friedenspro- zesses international unterstützen (Drucksache 15/203) . . . . . . . . . . . . . . . . 2198 B Hartwig Fischer (Göttingen) CDU/CSU . . . 2198 C Karin Kortmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2199 C Dr. Werner Hoyer FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 2200 D Thilo Hoppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2201 C Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU . . . . . . . . . 2202 D Anke Hartnagel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2203 D Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung über den vom Bundesrat eingebrachten Entwurf eines Gesetzes über eine einmalige Entschädigung an die Heimkehrer aus dem Beitrittsgebiet (Heimkehrerentschädigungsgesetz) (Drucksache 15/407) . . . . . . . . . . . . . . . . 2204 D Hartmut Büttner (Schönebeck) CDU/CSU 2205 A Gerold Reichenbach SPD . . . . . . . . . . . . . . . 2206 C Dr. Christoph Bergner CDU/CSU . . . . . . 2207 D Klaus Haupt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2208 D Silke Stokar von Neuforn BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2209 C Arnold Vaatz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 2210 B Horst Rasch, Staatsminister (Sachsen) . . . . . 2210 D Tagesordnungspunkt 11: Erste Beratung über den von den Abgeord- neten Jörg van Essen, Rainer Funke, weite- ren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zum verbesserten Schutz der Intimsphäre (Drucksache 15/361) . . . . . . . . . . . . . . . . 2211 D Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2212 A Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ 2212 C Siegfried Kauder (Bad Dürrheim) CDU/CSU 2213 C Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2215 A Dirk Manzewski SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2216 A SiegfriedKauder(BadDürrheim) CDU/CSU 2217 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2217 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2219 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Rolf Stöckel, Kurt Bodewig, Siegmund Ehrmann, Gabriele Frechen, Kerstin Griese, Jelena Hoffmann (Chemnitz), Eike Hovermann, Eckhart Lewering, Lothar Mark, Dr. Erika Ober, Silvia Schmidt (Eisleben), Carsten Schneider, Karsten Schönfeld, Rita Streb-Hesse, Dr. Marlies Volkmer, Dr. Rainer Wend, Karin Evers-Meyer, Sören Bartol und Dr. Margit Spielmann (alle SPD) zu der Abstimmung über den Antrag: Neue Initiative für ein internationales Verbot des Klo- nens menschlicher Embryonen starten (Drucksache 15/463) (Tagesordnungspunkt 3) 2219 C Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Petra Selg, Werner Schulz (Berlin), Dr. Uschi Eid und Jerzy Montag (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) zu der Abstimmung über den Antrag: Neue Initiative für ein internationales Verbot des Klonens menschlicher Embryonen starten (Drucksache 15/463) (Tagesordnungspunkt 3) 2219 D Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Martin Mayer (Siegertsbrunn), Georg Fahrenschon, Peter Hintze und Ursula Heinen (alle CDU/CSU) zu der Abstimmung über den Antrag: Neue Initiative für ein internationales Verbot des Klonens menschlicher Embryonen starten (Drucksache 15/463) (Tagesordnungspunkt 3) 2220 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 2003 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 2003 2127 28. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 2003 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 2003 2219 (C) (D) (A) (B) Bahr (Münster), Daniel FDP 20.02.2003 Büttner (Ingolstadt), SPD 20.02.2003 Hans Deittert, Hubert CDU/CSU 20.02.2003* Dobrindt, Alexander CDU/CSU 20.02.2003 Ernstberger, Petra SPD 20.02.2003 Dr. Faust, Hans Georg CDU/CSU 20.02.2003 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 20.02.2003 Göbel, Ralf CDU/CSU 20.02.2003 Götz, Peter CDU/CSU 20.02.2003* Höfer, Gerd SPD 20.02.2003** Hoffmann (Chemnitz), SPD 20.02.2003 Jelena Jäger, Renate SPD 20.02.2003* Kossendey, Thomas CDU/CSU 20.02.2003** Künast, Renate BÜNDNIS 90/ 20.02.2003 DIE GRÜNEN Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ 20.02.2003 DIE GRÜNEN Nitzsche, Henry CDU/CSU 20.02.2003 Raidel, Hans CDU/CSU 20.02.2003** Rauber, Helmut CDU/CSU 20.02.2003** Schmidt (Eisleben), SPD 20.02.2003 Silvia Thiele, Carl-Ludwig FDP 20.02.2003 Volquartz, Angelika CDU/CSU 20.02.2003 Weisskirchen SPD 20.02.2003** (Wiesloch), Gert Wettig-Danielmeier, SPD 20.02.2003 Inge Widmann-Mauz, CDU/CSU 20.02.2003 Annette Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 20.02.2003** Zapf, Uta SPD 20.02.2003** * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der OSZE entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Rolf Stöckel, Kurt Bodewig, Siegmund Ehrmann, Gabriele Frechen, Kerstin Griese, Jelena Hoffmann (Chemnitz), Eike Hovermann, Eckhart Lewering, Lothar Mark, Dr. Erika Ober, Silvia Schmidt (Eisleben), Carsten Schneider, Karsten Schönfeld, Rita Streb-Hesse, Dr. Marlies Volkmer, Dr. Rainer Wend, Karin Evers-Meyer, Sören Bartol und Dr. Margrit Spielmann (alle SPD) zu der Ab- stimmung über den Antrag: Neue Initiative für ein internationales Verbot des Klonens mensch- licher Embryonen starten (Drucksache 15/463) (Tagesordnungspunkt 3) Die oben genannten Abgeordneten können diesem An- trag nicht zustimmen und geben dazu folgende persön- liche Erklärung ab: Internationale Initiativen gegen das reproduktive Klonen mit dem Ziel, eine Konvention der Vereinten Nationen zu ethischen Fragen der Biomedizin zu erreichen, sind zu be- grüßen.Wünschenswert ist einebessereHarmonisierungder bioethischen Standards, die internationale Kontrollmecha- nismenmit forschungsfreundlichenRegelungen vereinbart. Wir sind nicht einverstanden, dass unter Begrifflich- keiten wie „umfassendes Klonverbot“ reproduktives und therapeutisches Klonen gleichgesetzt und beides damit in einen negativen Diskussionszusammenhang gebracht wird. Gerade in einer Zeit rasanter wissenschaftlicher Entwicklungen mit vielfältigen, durchaus berechtigten Hoffnungen auf eine verbesserte medizinische Versor- gung und Heilung brauchen wir einen offenen, aufklä- renden gesellschaftlichen Diskurs über Chancen und Ri- siken der Gentechnik, der Stammzellenforschung und des „therapeutischen Klonens“. Zurzeit kann noch nicht eingeschätzt werden, in welcher Art undWeise, inwelchemUmfang und inwelchenZeiträu- menErgebnisse der Forschungmit embryonalen Stammzel- len sowie des „therapeutischen Klonens“ klinisch relevant werden.MöglicheChancendürfenabernichtdurchgenerelle Verbote verbaut werden. Unter strengenAuflagen sollte die Forschung zugelassen werden. Dies ist allerdings nur dann vertretbar, wenn mit staatlichen Rahmenbedingungen und Kontrollmechanismen Forschungsprojekte sowie neue Dia- gnose- und Therapiemöglichkeiten begleitet und in einem gesellschaftlichenDialog transparent gemacht werden. Der Deutsche Bundestag wird in diesem Zusammen- hang auch in Zukunft mit wichtigen Fragestellungen und Anforderungen konfrontiert werden, denen wir uns nicht durch absolute Verbote entziehen können und sollten. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Petra Selg, Werner Schulz (Berlin), Dr. Uschi Eid und Jerzy Montag (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zu der Abstim- mung über den Antrag: Neue Initiative für ein in- ternationales Verbot des Klonens menschlicher Embryonen starten (Drucksache 15/463) (Tages- ordnungspunkt 3) Die oben genannten Abgeordneten werden diesem An- trag zwar zustimmen, aber geben dazu folgende persönli- che Erklärung ab: Internationale Initiativen gegen das reproduktive Klo- nen mit dem Ziel, eine Konvention der Vereinten Natio- nen zu ethischen Fragen der Biomedizin zu erreichen, sind zu begrüßen. Wünschenswert ist eine bessere Harmonisierung der bioethischen Standards, die internationale Kontrollmecha- nismen mit forschungsfreundlichen Regelungen vereinbart. Wir finden es unangemessen, dass unter Begrifflich- keiten wie „umfassendes Klonverbot“ reproduktives und therapeutisches Klonen gleichgesetzt und beides damit in einen gleichgewichtigen negativen Diskussionszusam- menhang gebracht wird. Gerade in einer Zeit rasanter wis- senschaftlicher Entwicklungen mit vielfältigen, zum Teil auch berechtigten Hoffnungen auf eine verbesserte medi- zinische Versorgung und Heilung brauchen wir einen of- fenen, aufklärenden gesellschaftlichen Diskurs über Chancen und Risiken der Gentechnik, der Stammzellenfor- schung und des so genannten therapeutischen Klonens. Zurzeit kann noch nicht eingeschätzt werden, in welcher Art und Weise, in welchem Umfang und in welchen Zeiträumen Ergebnisse der Forschung mit embryonalen Stammzellen sowie des so genannten therapeutischen Klo- nens klinisch relevant werden. Unter strengen Auflagen sollte die Forschung zugelassen werden. Dies ist allerdings nur dann vertretbar, wenn mit staatlichen Rahmenbedin- gungen und Kontrollmechanismen Forschungsprojekte so- wie neue Diagnose- und Therapiemöglichkeiten begleitet und in einem gesellschaftlichen Dialog transparent ge- macht werden. Der Deutsche Bundestag wird in diesem Zusammen- hang auch in Zukunft mit wichtigen Fragestellungen und Anforderungen konfrontiert werden, denen wir uns nicht durch absolute Verbote entziehen können und sollten. Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Martin Mayer (Siegerts- brunn), Georg Fahrenschon, Peter Hintze und Ursula Heinen (alle CDU/CSU) zu der Abstim- mung über den Antrag: Neue Initiative für ein in- ternationales Verbot des Klonens menschlicher Embryonen starten (Drucksache 15/463) (Tages- ordnungspunkt 3) Wir befürworten nachdrücklich ein weltweites Verbot des reproduktiven Klonens beim Menschen. Allerdings verlangt der Antrag ein weltweites Verbot jeglichen Klo- nens bei menschlichen Zellen. Er verlangt damit auch ein Verbot der Transplantation menschlicher Zellkerne zu Forschungszwecken. Auch wenn umstritten ist, ob dieser Weg einmal zu therapierelevanten Erkenntnissen führen kann, so sollten die möglicherweise darin liegenden Chancen nicht von vornherein ausgeschlossen werden. Deshalb können wir diesem Antrag nicht zustimmen. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 20032220 (C) (D) (A) (B) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
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    Rede von Gudrun Schaich-Walch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Wir haben heute die Möglichkeit, in verbunde-
    ner Debatte sowohl über die Einsetzung der Enquete-
    Kommission „Ethik und Recht der modernen Medizin“ als
    auch über den Antrag „Klonverbot“ zu beschließen. Der
    letztgenannte Antrag basiert auf der Diskussion und den
    Ergebnissen der Enquete-Kommission „Recht und Ethik
    der modernen Medizin“ der letzten Legislaturperiode.

    Ich möchte dies als ein positives Omen für die Arbeit
    der kommenden Kommission bewerten.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Ich möchte mich aber auch bei den Kolleginnen und Kol-
    legen der Fraktion des Bündnisses 90/Die Grünen und der
    CDU/CSU sowie der eigenen Fraktion dafür bedanken,
    dass es uns gelungen ist, diese von drei Fraktionen getra-
    genen Anträge schnell und trotz des heiklen Themas in ei-
    nem, wie ich finde, sehr pfleglichen Umgang miteinander
    zu erarbeiten. Dafür ganz herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    In meinem folgenden Beitrag werde ich mich auf die
    Wiedereinsetzung der Enquete-Kommission konzentrie-
    ren. Alle diesen Antrag tragenden Fraktionen waren sich
    in der Diskussion sehr bald einig, dass die Arbeit der En-
    quete-Kommission „Recht und Ethik der modernen Me-
    dizin“ fortgesetzt werden sollte. In diesem Wunsch
    drücken sich meiner Meinung nach zwei Dinge aus.

    Zum einen ist es gelungen, das verfassungsrechtlich
    geschützte ganzheitliche Menschenbild und die Wahrung
    der Menschenwürde gemäß Art. 1 des Grundgesetzes in
    Bezug zur heutigen biomedizinischen Entwicklung zu
    setzen. Es ist auch gelungen, zukunftsweisende Antwor-
    ten zu entwickeln. Die fachlich herausragenden Stellung-
    nahmen und Berichte der Kommission waren Basis der
    Diskussion im Bundestag. Sie ermöglichten die fundierte
    Auseinandersetzung im Spannungsfeld zwischen Ethik
    und Forschung und führten letztlich zu Normensetzun-
    gen, die mit breiter Mehrheit getroffen werden konnten.
    Zum anderen müssen wir aber auch feststellen: Es sind
    Fragen offen geblieben und neue hinzugekommen.

    Die Enquete-Kommission der letzten Legislaturperi-
    ode hat sich zugunsten der Qualität ihrer Arbeit Beschei-
    denheit auferlegt. Sie hat sich für einige Fragestellungen
    entschieden, diese in die Tiefe gehend behandelt und be-
    rechtigt gehofft, in dieser Legislaturperiode weiterarbei-
    ten zu können.

    In Zeiten, in denen sich Forschung und moderne Tech-
    nologie in geradezu explosionsartiger Geschwindigkeit
    entwickeln, laufen wir Gefahr, von der Entwicklung über-
    rollt zu werden, wenn wir uns nicht die Zeit nehmen, die
    Dinge aus verschiedenen Blickwinkeln zu ergründen und
    zu bewerten.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Das Parlament hat gerade bei diesen Fragestellungen eine
    herausgehobene Führungsrolle. Es muss Anstoß zu einer
    tief gehenden öffentlichen Diskussion geben. Dafür
    braucht die Kommission fundierte Grundlagen.

    Die im Deutschen Bundestag zu diesen grundlegenden
    Fragestellungen jenseits von Fraktionsgrenzen vertretene
    Meinungsvielfalt spiegelt die Situation in unserer Gesell-
    schaft wider. Die einen stehen den sich aus der modernen
    Forschung ergebenden Möglichkeiten fasziniert, die an-
    deren vorsichtig bis ablehnend gegenüber. Beide Positio-
    nen und alle dazwischenliegenden Facetten sind in der
    Regel wohl begründbar und damit respektabel. Deshalb
    wäre es falsch, hierauf mit einer Kommission zu reagie-
    ren, die diese verschiedenen Haltungen oberflächlich zu-
    sammenbringt, indem sie möglichst vage formulierte Ant-
    worten anbietet, die zwar alle Positionen einschließen,
    aber schlussendlich nichts mehr wirklich deutlich ma-
    chen. Deshalb ist es für unsere Arbeit wichtig, nicht nur
    den Willen zum Konsens, sondern auch zutage getretene
    Konflikte deutlich zu machen.

    Unser Mandat verpflichtet jeden Einzelnen von uns,
    sich am Ende der Debatte seiner Verantwortung zu stel-
    len, dort, wo es einer rechtlichen Regulierung bedarf, um
    eine gemeinverträgliche Lösung zu ringen und schließlich
    Entscheidungen zu treffen – und dies auch dann, wenn


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    2132


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    diese von einer Tragweite sind, die an unseren Grund-
    überzeugungen und manchmal auch an unseren Möglich-
    keiten rühren.

    Den bisher geschilderten Aufgaben und der Kultur, mit
    der in der letzten Legislaturperiode gearbeitet wurde,
    sollte sich eine neu zu bildende Kommission verpflichtet
    fühlen. Als inhaltlicher Leitfaden werden die im Ab-
    schlussbericht der letzten Kommission dargestellten, offen
    gebliebenen und neu hinzukommenden Fragen dienen.

    Die neue Kommission wird sich mit einer Reihe von
    Problemen beschäftigen. Zwei Punkte möchte ich heraus-
    greifen: Wie können wir therapeutische Angebote für
    Menschen entwickeln, die nicht in der Lage sind, ihre per-
    sönliche Einwilligung im Forschungsprozess zu geben?
    Wir werden Antworten auf die Fragen derer finden müs-
    sen, die sich wünschen, dass mehr transplantiert wird, die
    aber meiner Meinung nach in diesem Wunsch weit über
    das Ziel hinausschießen, wenn sie glauben, es gebe in die-
    ser Gesellschaft einen berechtigten Anspruch darauf, dass
    lebenden Menschen Organe abgekauft werden könnten.
    Wir werden uns damit auseinander setzen müssen, ob es
    auch andere Möglichkeiten der Organgewinnung gibt.
    Ich hoffe, wir werden für die Beantwortung auch dieser
    Fragen zu einer guten Entscheidungsgrundlage kommen.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, wenn wir uns heute
    dafür entscheiden, diese enormen Herausforderungen
    nicht in unserem normalen Alltagsgeschäft abzuwickeln,
    sondern im Rahmen einer Enquete-Kommission, dann tun
    wir dies, weil wir die sich aus der biomedizinischen For-
    schung ergebenden Herausforderungen annehmen und
    deren Auswirkungen in ihrer ganzen Tragweite gerecht
    werden wollen.

    Die einzusetzende Kommission ist deshalb gut beraten,
    nicht nur ihre Zielsetzungen und den abzuhandelnden
    Fragenkatalog zu definieren, sondern auch hinsichtlich
    ihrer Grenzen Klarheit zu schaffen.

    Jeder Parlamentarier ebenso wie jedes Mitglied der
    Kommission hat persönliche Wertvorstellungen, Ideale
    oder Grundüberzeugungen einzubringen, die die Diskus-
    sion bereichern, aber nicht dominieren sollen. Denn auch
    wenn der Einzelne das Menschenwürdeprinzip aus seiner
    christlichen Grundüberzeugung ableitet und verteidigt,
    muss uns die Einsicht einen, dass das Institut der Men-
    schenwürde ebenso aus anderen Grundüberzeugungen
    abgeleitet werden kann.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP)


    Diese Einsicht, liebe Kolleginnen und Kollegen, mag
    sie uns heute noch manchmal banal erscheinen, sollten
    wir nie aus dem Blick verlieren, auch und insbesondere
    dann nicht, wenn die einen oder die anderen glauben, die
    Wahrheit auf ihrer Seite zu haben. Letztlich wird auch
    diese Kommission nichts daran ändern, dass es oftmals
    die letzte Wahrheit nicht gibt und dass es oftmals auch, je
    nachdem, auf welcher Seite man steht, für den Einzelnen
    mehrere Wahrheiten geben kann. Sie wird aber neben Er-
    kenntnisgewinn einen wichtigen Beitrag zur Weiterent-
    wicklung unserer Streitkultur im Bundestag leisten können,
    wenn die in der Diskussion zutage getretenen Konflikte in

    wechselseitiger Achtung ausgetragen werden. Ich bin
    überzeugt, dass wir, wenn bei uns allen die Bereitschaft be-
    steht, abweichende Meinungen zu respektieren, uns mit
    den anderen Argumenten sachlich auseinander zu setzen,
    politisch überzeugende Lösungen finden werden, die den
    Ansprüchen der Menschen gerecht werden und die letzt-
    endlich auf einer breiten Basis beruhen und eine Binde-
    kraft in unserem Volk entwickeln können.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich möchte Sie bitten,
    dem vorliegenden Antrag zur Einsetzung einer Enquete-
    Kommission „Ethik und Recht der modernen Medizin“
    zuzustimmen, die Arbeit dieser Kommission ebenso be-
    herzt wie kritisch zu begleiten und sie für die von Ihnen
    künftig zu fällenden Entscheidungen als ernst zu neh-
    mende Hilfestellung in Anspruch zu nehmen.

    Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich erteile das Wort Kollegin Maria Böhmer, CDU/

CSU-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Maria Böhmer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Es ist angebracht, einen Moment innezuhalten,
    denn wir legen heute zwei gemeinsame Anträge vor: ei-
    nen Antrag zur Wiedereinsetzung der Enquete-Kommis-
    sion „Ethik und Recht der modernen Medizin“ und einen
    Antrag für ein internationales generelles Klonverbot. Die
    Tatsache, dass wir uns zu einem solchen gemeinsamen
    Vorgehen zusammengefunden haben, veranlasst mich,
    herzlichen Dank zu sagen an alle Kolleginnen und Kolle-
    gen, die beteiligt waren und die es möglich gemacht ha-
    ben, dass wir mit diesen Anträgen heute im Deutschen
    Bundestag ein so klares Signal setzen können.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Dieses Signal bedeutet, dass wir in diesem Hohen Hause
    eine breite und nachdrückliche Übereinstimmung für den
    Schutz des menschlichen Lebens und für die unbedingte
    Wahrung der Menschenwürde haben. Darum geht es
    und das gilt es heute wieder zum Klingen zu bringen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wir zeigen auch, dass wir den Weg, den wir in der ver-
    gangenen Legislaturperiode und auch davor eingeschla-
    gen haben, weiter gehen wollen. Der Deutsche Bundestag
    war, ist und bleibt der Ort der Beratung, der Diskussion
    und der Entscheidung in diesen wesentlichen Fragen des
    menschlichen Lebens. Das kann nicht durch Kommissio-
    nen oder Gremien außerhalb ersetzt werden. Hier müssen
    die Entscheidungen gefällt werden und dessen sind wir
    uns als Abgeordnete sehr wohl bewusst.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Gudrun Schaich-Walch




    Dr. Maria Böhmer

    Wir sind uns auch bewusst: Der Mensch muss seine
    Grenzen sehen und er muss sie achten. Wir sind Ge-
    schöpfe und nicht Schöpfer. Wir stehen in der Verantwor-
    tung, die Schöpfung zu bewahren. Davon ausgehend ha-
    ben wir vor 13 Jahren mit dem Embryonenschutzgesetz
    eine klare Grenzziehung vorgenommen, die wir mit dem
    Stammzellgesetz bekräftigt haben.

    Wir sind von einer Grundposition ausgegangen, und
    diese Grundposition ist auch heute für die Frage „Wie
    verhalten wir uns beim internationalen umfassenden
    Klonverbot?“ von entscheidender Bedeutung. Menschli-
    ches Leben ist von Anfang an, das heißt schon ab dem
    frühen Stadium der Totipotenz, zu schützen. Menschli-
    ches Leben steht nicht in der Verfügung anderer. Mensch-
    lichem Leben kommt in jeder Phase, vom Beginn bis zum
    Ende, die volle Menschenwürde zu. Das ist Ausdruck von
    Art. 1 und Art. 2 des Grundgesetzes. Das ist die Richt-
    schnur für unsere Entscheidung und für unser Handeln in
    diesem Land.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Nicht nur national, sondern global werden wir mit
    Schlüsselfragen der Menschheit konfrontiert wie nie zu-
    vor. Eine dieser Schlüsselfragen lautet, wie wir als Men-
    schen in Zukunft existieren wollen. Diese Frage betrifft
    jeden Einzelnen, also das Individuum, sie betrifft aber
    auch unsere gesamte Gattung. Sie ist nicht nur für unsere
    Gesellschaft wichtig, sondern für die globale Gesellschaft
    der Menschen. Es geht um die Klärung, wie wir mit dem
    immer weiter anwachsenden biomedizinischen Wissen
    umgehen sollen. Es geht darum, zu klären, in welchen Be-
    reichen wir bereit sind, dieses Wissen auf unsere eigene
    Gattung anzuwenden, und wo wir sagen, hier sind Gren-
    zen zu beachten und zu respektieren. Diese Grenzen wol-
    len wir nicht nur national, sondern auch international ge-
    würdigt sehen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Bei der Diskussion um ein internationales umfassen-

    des Klonverbot – ich will mich darauf konzentrieren,
    weil die Kollegin Schaich-Walch schon sehr ausführlich
    zur Enquete-Kommission gesprochen hat – wird die
    ganze Wucht und Brisanz dieser Frage deutlich. Die
    Empörung war einmütig, als in der Weihnachtszeit die
    Raelianersekte behauptete, es sei das erste Klonbaby ge-
    boren. Unabhängig davon, ob diese Behauptung wirklich
    wahr ist – das bezweifle ich wie viele andere –, gilt es
    trotzdem, ein deutliches Signal zu setzen. Wir müssen
    festhalten: Das Klonen von Menschen ist in jeder Hinsicht
    verantwortungslos und verwerflich.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Die Meinungen zu dem so genannten therapeutischen
    Klonen sind dagegen gespalten. Das erleben wir heute
    auch im Deutschen Bundestag. Es liegt ein Antrag der
    FDP vor, der im Grunde genommen das Bemühen wider-
    spiegelt, die Tür offen zu halten. Aber was Not tut, ist,
    Klarheit in der Sache und in der Entscheidung zu schaf-
    fen. Darum muss es gehen. Wir zielen mit unserem ge-

    meinsamen Antrag auf ein weltweites generelles Klon-
    verbot. Wir folgen damit der Position, die wir im letzten
    Juni im Deutschen Bundestag beschlossen haben und von
    der wir wissen, dass sie zur Richtschnur für die Bundes-
    regierung in den Verhandlungen bei den Vereinten Natio-
    nen werden muss.

    Viele werden natürlich fragen, warum wir ein umfas-
    sendes Klonverbot erreichen wollen. Reicht es denn nicht,
    nur das reproduktive Klonen zu ächten? Muss es denn
    auch das so genannte therapeutische Klonen sein? Liegen
    darin denn nicht Heilungschancen für Menschen? Könnte
    das denn nicht vielen Menschen helfen, die heute nicht
    wissen, ob die Medizin jemals einen Weg findet, um sie
    von einer schweren Krankheit zu heilen?

    Hier ist es wichtig, zu verdeutlichen, was das so ge-
    nannte therapeutische Klonen überhaupt ist und was die
    Forscher hierzu sagen. Das haben wir in unserem Antrag
    sehr deutlich gefasst. Wir haben niedergelegt – das ent-
    spricht der Wissenschaft –, dass der Weg bis hin zum Ent-
    stehen des Embryos beim reproduktiven und beim so ge-
    nannten therapeutischen Klonen identisch ist: Es wird
    eine Eizelle entnommen; sie wird entkernt; in sie wird der
    Kern zum Beispiel einer Hautzelle eingesetzt; dann findet
    Teilung statt; das Ergebnis ist ein Embryo. Ein Embryo
    ist aber doch ein Mensch und nichts anderes. Er ist kein
    Zellhaufen und auch nicht – wie die FDP schreibt – ein
    unvollständiger Mensch. Ich frage mich, was denn ein un-
    vollständiger Mensch ist. Ab wann ist denn ein Mensch
    vollständig? Ist er das ab dem dritten Tag, ab dem 14. Tag
    oder erst ab Geburt? Ich glaube, eine solche Festsetzung
    wäre Willkür. Deshalb müssen wir ganz klar und deutlich
    sagen: Dort, wo ein menschlicher Embryo ist, ist mensch-
    liches Leben. Das haben wir als Gesetzgeber im Stamm-
    zellgesetz auch so definiert. Ich rate allen, dort § 3 Abs. 4
    nachzulesen. Dort haben wir festgeschrieben – die FDP
    hat übrigens zugestimmt –:

    Im Sinne dieses Gesetzes ... ist Embryo bereits jede
    menschliche totipotente Zelle, die sich bei Vorliegen
    der dafür erforderlichen weiteren Voraussetzungen
    zu teilen und zu einem Individuum zu entwickeln
    vermag.

    Das ist die Grundlage, von der wir ausgehen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich finde es höchst bedenklich, wenn uns mit dem Be-
    griff therapeutisches Klonen etwas suggeriert wird, von
    dem uns die Wissenschaftler sagen, dass es nicht einlösbar
    ist. Therapeutisches Klonen, das suggeriert in der Tat, Hei-
    lung könnte morgen greifbar sein. Professor Winnacker
    hat aber in seiner Neujahrsansprache bei der Deutschen
    Forschungsgemeinschaft klar erklärt: Therapeutisches
    Klonen ist ein Irrweg. Er begründet das in dreierlei Hin-
    sicht. Ich will hier nur einen Aspekt nennen. Er sagt: Aus
    den Stammzellen, die dem Embryo entnommen werden,
    können sich genauso gut auch Tumorzellen entwickeln.

    Was bedeutet das? Wir haben es bei der Gentherapie
    in der Klinik Necker in Paris gerade erlebt. Dort bestand
    die Hoffnung, dass Kindern, die eine große Immun-


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    2134


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    schwäche haben, durch die Gentherapie geholfen werden
    könnte. Das Ergebnis ist erschreckend: Viele dieser Kin-
    der sind heute leukämiekrank. Ich halte es für nicht ver-
    antwortbar, zu Möglichkeiten zu greifen, die nicht über-
    schaubar sind und die den Menschen statt Heilung neues
    Leid bringen.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wenn man mit Wissenschaftlern, die wahrlich nicht
    aus der zweiten oder dritten Reihe kommen, spricht, stellt
    sich ein Zweites heraus. Die Nobelpreisträgerin Nüsslein-
    Vollhard sagt – ich möchte es mit meinen Worten wieder-
    geben –, dass es von den Methoden und vom Verfahren
    her fast utopisch ist, zu einem therapeutischen Klonen zu
    kommen, weil schon das Entwickeln einer Blastozyste na-
    hezu unmöglich ist. Daraus Stammzellen zu gewinnen ist
    mit erheblichen Schwierigkeiten behaftet. Sie spricht da-
    von, dass wahrscheinlich selbst die verbissensten For-
    scher von dieser Methode Abstand nehmen und zu viel-
    versprechenderen Methoden überwechseln werden.


    (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Dann können wir es doch abwarten! Warten wir es doch einmal ab!)


    – Herr Gerhardt, als Antwort auf Ihren Zwischenruf sage
    ich: Wir dürfen keinen Weg beschreiten, der Utopien und
    falsche Heilungserwartungen bedient.


    (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Richtig! Einverstanden!)


    Wir müssen Wege beschreiten, die ethisch verantwortbar
    sind und zum medizinisch Machbaren führen, damit Men-
    schen wirklich Hilfe zuteil wird und damit wir die Kräfte
    dort konzentrieren können, wo es einen Sinn macht, wo
    wir also nicht in die falsche Richtung laufen. Deshalb ist
    unsere Position an dieser Stelle so klar.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich will noch einen weiteren Aspekt zur Sprache brin-
    gen. Ich frage Sie: Was würde es bedeuten, wenn das so
    genannte therapeutische Klonen entgegen allen Erwar-
    tungen tatsächlich gelingen könnte, wir also Therapien er-
    halten könnten? Der Nobelpreisträger Jaenisch hat uns
    auf einen Punkt aufmerksam gemacht:Wir bräuchten eine
    Vielzahl von Eizellen. Um für 17 Millionen Diabetespati-
    enten allein in den USA Therapien bereitstellen zu kön-
    nen, bräuchte man hochgerechnet 850Millionen Eizellen.
    Jetzt frage ich Sie: Wo wollen Sie 850 Millionen Eizellen
    herbekommen? Jaenisch sprach hier von einer sich ab-
    zeichnenden neuen Form der Prostitution von Frauen.
    Das würde besonders Frauen in der Dritten Welt betref-
    fen, die in einer neuenArt undWeise ausgebeutet werden
    würden.

    Ich muss Sie fragen: Ist es von uns wirklich verant-
    wortbar, einen solchen Weg auch nur zu erwägen? Wir
    müssen sowohl das, was ethisch geboten ist, als auch das,
    was von der Forschung her überlegenswert ist, sowie die
    Tatsache, dass Frauen nicht als neue Rohstofflieferantin-
    nen missbraucht werden dürfen, berücksichtigen. Das ist
    ein zweiter Grund dafür, zu sagen: Diesen Weg wollen wir

    nicht beschreiten. Deshalb sind wir für ein internationales
    Klonverbot.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich bin sehr froh, dass wir diese Einigung im Deut-
    schen Bundestag erzielen, auch wenn immer wieder an-
    gezweifelt wurde, dass der Weg richtig ist. Wir leiten hier
    eine Strategieveränderung ein, sodass bei der UN nicht
    auf zwei Stufen verhandelt wird. Wir wollen stattdessen,
    dass auf einer Stufe verhandelt und beides zugleich er-
    reicht wird. Weil es ansonsten schwer erreichbar wäre, ha-
    ben wir uns sehr intensiv darüber verständigt. Ich habe die
    Signale der Bundesregierung aufgenommen, dass sie be-
    reit ist, diesen Weg mitzugehen.

    Angesichts der neuen Entwicklungen im amerikani-
    schen Senat und angesichts der Entwicklungen bei der
    französischen Regierung – ganz in unserem Sinne ist man
    dort im Bereich der Gesetzgebung für Bioethik und Gen-
    technologie vorangeschritten – schätze ich es so ein, dass
    es eine gute Chance gibt, diesen Weg gemeinsam mit
    Frankreich weiterzuentwickeln und auf UN-Ebene zu ei-
    ner internationalen Konvention zu kommen, die es
    möglich macht, beides zugleich zu ächten. Das muss alle
    Kraftanstrengung wert sein. Ich hoffe, dass die Bundesre-
    gierung diese Kraft aufbringen und einsetzen wird.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Lassen Sie mich zum Schluss sagen – dies bedeutet die

    Einbettung in die neue Enquete-Kommission –: Wir wer-
    den nicht nur mit einer Schlüsselfrage konfrontiert sein,
    sondern wir haben eine Vielzahl von Fragen zu beantwor-
    ten; denn die Entwicklung führt uns in immer neue Grenz-
    bereiche. Ich will an einen Satz aus Faust II erinnern.
    Mephisto ist im Laboratorium und fragt Wagner: Was gibt
    es denn? – Wagner antwortet ihm: Es wird ein Mensch ge-
    macht. Ein großer Vorsatz scheint im Anfang toll.

    Wir werden in der Tat mehr können, als wir dürfen.
    Aber es kommt jedes Mal unvermeidbar die Frage auf uns
    zu, die Dieter Grimm aufgeworfen hat: Man muss immer
    fragen, ob man das, was möglich ist, auch wollen soll. Wir
    können diese Frage nur auf der Grundlage unser Verfas-
    sung und unseres Menschenbildes beantworten: Die
    Würde des Menschen ist unantastbar.

    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)