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  • tocInhaltsverzeichnis
    Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 2127 A Zur Geschäftsordnung: Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2127 D Walter Schöler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2129 A Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 2129 D Anja Hajduk BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2130 D Tagesordnungspunkt 3: a) Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Einsetzung einer Enquete-Kommission „Ethik und Recht der modernen Medizin“ (Drucksache 15/464) . . . . . . . . . . . . . . 2132 A b) Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Neue Initiative für ein internationales Verbot des Klonens menschlicher Embryonen starten (Drucksache 15/463) . . . . . . . . . . . . . . 2132 A c) Antrag der Abgeordneten Ulrike Flach, Cornelia Pieper, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Reproduk- tives Klonen weltweit verbieten – das Machbare schnell umsetzen (Drucksache 15/314) . . . . . . . . . . . . . . 2132 A Gudrun Schaich-Walch SPD . . . . . . . . . . . . . 2132 B Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 2133 C Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2135 D Ulrike Flach FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2137 C Christoph Matschie, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2139 A Thomas Rachel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 2139 D Christa Nickels BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2141 B Detlef Parr FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2142 D Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 2143 D René Röspel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2144 C Hubert Hüppe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 2146 A Dr. Wolfgang Wodarg SPD . . . . . . . . . . . . . . 2147 B Barbara Lanzinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 2148 D Dr. Carola Reimann SPD . . . . . . . . . . . . . . . 2150 A Katherina Reiche CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 2151 A Helga Kühn-Mengel SPD . . . . . . . . . . . . . . . 2152 B Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 2153 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2154 C Tagesordnungspunkt 4: a) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Straßenbaubericht 2002 (Drucksache 15/265) . . . . . . . . . . . . . . 2156 A b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Bericht zum Ausbau der Schie- nenwege 2002 (Drucksache 15/280) . . . . . . . . . . . . . . 2156 A c) Erste Beratung über den von den Abge- ordneten Horst Friedrich (Bayreuth), Joachim Günther (Plauen), weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP Plenarprotokoll 15/28 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 28. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 2003 I n h a l t : eingebrachten Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Verkehrs- wegeplanungsbeschleunigungsgesetzes (Drucksache 15/221) . . . . . . . . . . . . . . 2156 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Erste Beratung über den von den Abgeord- neten Arnold Vaatz, Dirk Fischer (Ham- burg), weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Ent- wurf eines Gesetzes zur Änderung des Verkehrswegeplanungsbeschleunigungs- gesetzes (Drucksache 15/461) . . . . . . . . . . . . . . . . 2156 B Dr. h. c. Manfred Stolpe, Bundesminister BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2156 C Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/CSU 2158 C Peter Hettlich BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2160 A Horst Friedrich (Bayreuth) FDP . . . . . . . . . . 2161 C Sören Bartol SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2163 C Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 2165 B Siegfried Scheffler SPD . . . . . . . . . . . . . . 2165 D Albert Schmidt (Ingolstadt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2168 B Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 2168 D Eduard Lintner CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 2170 A Karin Rehbock-Zureich SPD . . . . . . . . . . . . 2172 C Gerhard Wächter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 2174 A Siegfried Scheffler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 2175 C Zusatztagesordnungspunkt 3: a) Erste Beratung über den vom Bundesrat eingebrachten Entwurf eines ... Straf- rechtsänderungsgesetzes – Graffiti- Bekämpfungsgesetz – (... StrÄndG) (Drucksache 15/404) . . . . . . . . . . . . . . 2177 B b) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und der FDP: Für eine Internationale Sicherheitsinitiative für Nordostasien (Drucksache 15/469) . . . . . . . . . . . . . . 2177 C Tagesordnungspunkt 12: a) – d) Beschlussempfehlungen des Petitions- ausschusses: Sammelübersicht 15, 16, 17 und 18 zu Petitionen (Drucksachen 15/424, 15/425, 15/426 und 15/427) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2177 C Zusatztagesordnungspunkt 4: Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses zu den Streitsachen vordem Bundesverfassungsgericht 2 BvE 1/02 und 2 BvE 2/02 (Drucksache 15/479) . . . . . . . . . . . . . . . . 2178 A Tagesordnungspunkt 5: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen zu dem Antrag der Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup), Dirk Fischer (Hamburg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Seesicherheit optimie- ren – nationaler und europäischer Handlungsbedarf nach Tankerunter- gang der „Prestige“ (Drucksachen 15/192, 15/370) . . . . . . 2178 A b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung zur „Mariti- men Sicherheit auf der Ostsee“ (Drucksachen 14/9487, 15/345 Nr. 69, 15/488) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2178 B Wolfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU 2178 B Angelika Mertens, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2180 B Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 2181 B Rainder Steenblock BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2182 B Werner Kuhn (Zingst) CDU/CSU . . . . . . . . . 2183 C Annette Faße SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2184 D Dr. Wolfgang Methling, Minister (Mecklenburg-Vorpommern) . . . . . . . . . . . . . 2186 A Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . 2186 C Tagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Birgit Homburger, Dr. Christian Eberl, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Ökologisch sinnvolle und effiziente Alternativen zum Zwangspfand auf Getränkever- packungen (Drucksache 15/315) . . . . . . . . . . . . . . . . 2188 A Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 2188 B Gerd Friedrich Bollmann SPD . . . . . . . . . . . 2189 B Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 2192 B Gerd Friedrich Bollmann SPD . . . . . . . . . . . 2192 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 2003II Werner Wittlich CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 2192 D Dr. Antje Vogel-Sperl BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2195 C Kristina Köhler (Wiesbaden) CDU/CSU . . . 2197 A Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Peter Weiß (Em- mendingen), Dr. Christian Ruck, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Neue Initiative zur Wiederbele- bung des kolumbianischen Friedenspro- zesses international unterstützen (Drucksache 15/203) . . . . . . . . . . . . . . . . 2198 B Hartwig Fischer (Göttingen) CDU/CSU . . . 2198 C Karin Kortmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2199 C Dr. Werner Hoyer FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 2200 D Thilo Hoppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2201 C Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU . . . . . . . . . 2202 D Anke Hartnagel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2203 D Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung über den vom Bundesrat eingebrachten Entwurf eines Gesetzes über eine einmalige Entschädigung an die Heimkehrer aus dem Beitrittsgebiet (Heimkehrerentschädigungsgesetz) (Drucksache 15/407) . . . . . . . . . . . . . . . . 2204 D Hartmut Büttner (Schönebeck) CDU/CSU 2205 A Gerold Reichenbach SPD . . . . . . . . . . . . . . . 2206 C Dr. Christoph Bergner CDU/CSU . . . . . . 2207 D Klaus Haupt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2208 D Silke Stokar von Neuforn BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2209 C Arnold Vaatz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 2210 B Horst Rasch, Staatsminister (Sachsen) . . . . . 2210 D Tagesordnungspunkt 11: Erste Beratung über den von den Abgeord- neten Jörg van Essen, Rainer Funke, weite- ren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zum verbesserten Schutz der Intimsphäre (Drucksache 15/361) . . . . . . . . . . . . . . . . 2211 D Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2212 A Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ 2212 C Siegfried Kauder (Bad Dürrheim) CDU/CSU 2213 C Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2215 A Dirk Manzewski SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2216 A SiegfriedKauder(BadDürrheim) CDU/CSU 2217 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2217 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2219 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Rolf Stöckel, Kurt Bodewig, Siegmund Ehrmann, Gabriele Frechen, Kerstin Griese, Jelena Hoffmann (Chemnitz), Eike Hovermann, Eckhart Lewering, Lothar Mark, Dr. Erika Ober, Silvia Schmidt (Eisleben), Carsten Schneider, Karsten Schönfeld, Rita Streb-Hesse, Dr. Marlies Volkmer, Dr. Rainer Wend, Karin Evers-Meyer, Sören Bartol und Dr. Margit Spielmann (alle SPD) zu der Abstimmung über den Antrag: Neue Initiative für ein internationales Verbot des Klo- nens menschlicher Embryonen starten (Drucksache 15/463) (Tagesordnungspunkt 3) 2219 C Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Petra Selg, Werner Schulz (Berlin), Dr. Uschi Eid und Jerzy Montag (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) zu der Abstimmung über den Antrag: Neue Initiative für ein internationales Verbot des Klonens menschlicher Embryonen starten (Drucksache 15/463) (Tagesordnungspunkt 3) 2219 D Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Martin Mayer (Siegertsbrunn), Georg Fahrenschon, Peter Hintze und Ursula Heinen (alle CDU/CSU) zu der Abstimmung über den Antrag: Neue Initiative für ein internationales Verbot des Klonens menschlicher Embryonen starten (Drucksache 15/463) (Tagesordnungspunkt 3) 2220 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 2003 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 2003 2127 28. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 2003 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 2003 2219 (C) (D) (A) (B) Bahr (Münster), Daniel FDP 20.02.2003 Büttner (Ingolstadt), SPD 20.02.2003 Hans Deittert, Hubert CDU/CSU 20.02.2003* Dobrindt, Alexander CDU/CSU 20.02.2003 Ernstberger, Petra SPD 20.02.2003 Dr. Faust, Hans Georg CDU/CSU 20.02.2003 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 20.02.2003 Göbel, Ralf CDU/CSU 20.02.2003 Götz, Peter CDU/CSU 20.02.2003* Höfer, Gerd SPD 20.02.2003** Hoffmann (Chemnitz), SPD 20.02.2003 Jelena Jäger, Renate SPD 20.02.2003* Kossendey, Thomas CDU/CSU 20.02.2003** Künast, Renate BÜNDNIS 90/ 20.02.2003 DIE GRÜNEN Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ 20.02.2003 DIE GRÜNEN Nitzsche, Henry CDU/CSU 20.02.2003 Raidel, Hans CDU/CSU 20.02.2003** Rauber, Helmut CDU/CSU 20.02.2003** Schmidt (Eisleben), SPD 20.02.2003 Silvia Thiele, Carl-Ludwig FDP 20.02.2003 Volquartz, Angelika CDU/CSU 20.02.2003 Weisskirchen SPD 20.02.2003** (Wiesloch), Gert Wettig-Danielmeier, SPD 20.02.2003 Inge Widmann-Mauz, CDU/CSU 20.02.2003 Annette Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 20.02.2003** Zapf, Uta SPD 20.02.2003** * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der OSZE entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Rolf Stöckel, Kurt Bodewig, Siegmund Ehrmann, Gabriele Frechen, Kerstin Griese, Jelena Hoffmann (Chemnitz), Eike Hovermann, Eckhart Lewering, Lothar Mark, Dr. Erika Ober, Silvia Schmidt (Eisleben), Carsten Schneider, Karsten Schönfeld, Rita Streb-Hesse, Dr. Marlies Volkmer, Dr. Rainer Wend, Karin Evers-Meyer, Sören Bartol und Dr. Margrit Spielmann (alle SPD) zu der Ab- stimmung über den Antrag: Neue Initiative für ein internationales Verbot des Klonens mensch- licher Embryonen starten (Drucksache 15/463) (Tagesordnungspunkt 3) Die oben genannten Abgeordneten können diesem An- trag nicht zustimmen und geben dazu folgende persön- liche Erklärung ab: Internationale Initiativen gegen das reproduktive Klonen mit dem Ziel, eine Konvention der Vereinten Nationen zu ethischen Fragen der Biomedizin zu erreichen, sind zu be- grüßen.Wünschenswert ist einebessereHarmonisierungder bioethischen Standards, die internationale Kontrollmecha- nismenmit forschungsfreundlichenRegelungen vereinbart. Wir sind nicht einverstanden, dass unter Begrifflich- keiten wie „umfassendes Klonverbot“ reproduktives und therapeutisches Klonen gleichgesetzt und beides damit in einen negativen Diskussionszusammenhang gebracht wird. Gerade in einer Zeit rasanter wissenschaftlicher Entwicklungen mit vielfältigen, durchaus berechtigten Hoffnungen auf eine verbesserte medizinische Versor- gung und Heilung brauchen wir einen offenen, aufklä- renden gesellschaftlichen Diskurs über Chancen und Ri- siken der Gentechnik, der Stammzellenforschung und des „therapeutischen Klonens“. Zurzeit kann noch nicht eingeschätzt werden, in welcher Art undWeise, inwelchemUmfang und inwelchenZeiträu- menErgebnisse der Forschungmit embryonalen Stammzel- len sowie des „therapeutischen Klonens“ klinisch relevant werden.MöglicheChancendürfenabernichtdurchgenerelle Verbote verbaut werden. Unter strengenAuflagen sollte die Forschung zugelassen werden. Dies ist allerdings nur dann vertretbar, wenn mit staatlichen Rahmenbedingungen und Kontrollmechanismen Forschungsprojekte sowie neue Dia- gnose- und Therapiemöglichkeiten begleitet und in einem gesellschaftlichenDialog transparent gemacht werden. Der Deutsche Bundestag wird in diesem Zusammen- hang auch in Zukunft mit wichtigen Fragestellungen und Anforderungen konfrontiert werden, denen wir uns nicht durch absolute Verbote entziehen können und sollten. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Petra Selg, Werner Schulz (Berlin), Dr. Uschi Eid und Jerzy Montag (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zu der Abstim- mung über den Antrag: Neue Initiative für ein in- ternationales Verbot des Klonens menschlicher Embryonen starten (Drucksache 15/463) (Tages- ordnungspunkt 3) Die oben genannten Abgeordneten werden diesem An- trag zwar zustimmen, aber geben dazu folgende persönli- che Erklärung ab: Internationale Initiativen gegen das reproduktive Klo- nen mit dem Ziel, eine Konvention der Vereinten Natio- nen zu ethischen Fragen der Biomedizin zu erreichen, sind zu begrüßen. Wünschenswert ist eine bessere Harmonisierung der bioethischen Standards, die internationale Kontrollmecha- nismen mit forschungsfreundlichen Regelungen vereinbart. Wir finden es unangemessen, dass unter Begrifflich- keiten wie „umfassendes Klonverbot“ reproduktives und therapeutisches Klonen gleichgesetzt und beides damit in einen gleichgewichtigen negativen Diskussionszusam- menhang gebracht wird. Gerade in einer Zeit rasanter wis- senschaftlicher Entwicklungen mit vielfältigen, zum Teil auch berechtigten Hoffnungen auf eine verbesserte medi- zinische Versorgung und Heilung brauchen wir einen of- fenen, aufklärenden gesellschaftlichen Diskurs über Chancen und Risiken der Gentechnik, der Stammzellenfor- schung und des so genannten therapeutischen Klonens. Zurzeit kann noch nicht eingeschätzt werden, in welcher Art und Weise, in welchem Umfang und in welchen Zeiträumen Ergebnisse der Forschung mit embryonalen Stammzellen sowie des so genannten therapeutischen Klo- nens klinisch relevant werden. Unter strengen Auflagen sollte die Forschung zugelassen werden. Dies ist allerdings nur dann vertretbar, wenn mit staatlichen Rahmenbedin- gungen und Kontrollmechanismen Forschungsprojekte so- wie neue Diagnose- und Therapiemöglichkeiten begleitet und in einem gesellschaftlichen Dialog transparent ge- macht werden. Der Deutsche Bundestag wird in diesem Zusammen- hang auch in Zukunft mit wichtigen Fragestellungen und Anforderungen konfrontiert werden, denen wir uns nicht durch absolute Verbote entziehen können und sollten. Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Martin Mayer (Siegerts- brunn), Georg Fahrenschon, Peter Hintze und Ursula Heinen (alle CDU/CSU) zu der Abstim- mung über den Antrag: Neue Initiative für ein in- ternationales Verbot des Klonens menschlicher Embryonen starten (Drucksache 15/463) (Tages- ordnungspunkt 3) Wir befürworten nachdrücklich ein weltweites Verbot des reproduktiven Klonens beim Menschen. Allerdings verlangt der Antrag ein weltweites Verbot jeglichen Klo- nens bei menschlichen Zellen. Er verlangt damit auch ein Verbot der Transplantation menschlicher Zellkerne zu Forschungszwecken. Auch wenn umstritten ist, ob dieser Weg einmal zu therapierelevanten Erkenntnissen führen kann, so sollten die möglicherweise darin liegenden Chancen nicht von vornherein ausgeschlossen werden. Deshalb können wir diesem Antrag nicht zustimmen. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 20. Februar 20032220 (C) (D) (A) (B) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
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    Rede von Anja Hajduk


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Her-

    ren! Der haushaltspolitische Sprecher der großen Opposi-
    tionsfraktion, der hier gerade lautstarke Worte gefunden


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    2130


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    hat, der sich zwei Wochen vor Abschluss des Haus-
    halts 2002 um 8 Milliarden Euro vertan hat, als er sagte,
    dass dieser Haushalt noch einmal 8 Milliarden Euro drauf-
    satteln müsse – was erwiesenermaßen falsch war und nur
    Sprücheklopferei in diesem Hause bedeutete –, der hat
    seine Seriosität doch schon vor zwei Monaten verspielt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Zu dem Antrag der FDP – „Haushaltsentwurf 2003
    überarbeitet vorlegen“ –, über den wir hier beraten, kann
    ich nur sagen, sehr geehrter Kollege Koppelin: Wir sitzen
    seit acht Wochen intensiv zusammen und beraten diesen
    Haushalt.


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Aber ihr bewegt ja nichts! – Lachen bei der SPD)


    Jetzt diesen Antrag vorzulegen ist eine Sonderinszenie-
    rung Ihrer Partei.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD)


    Sie zwingen uns mit gespieltem Ernst eine Debatte auf. Im
    Grunde zeigt das nur, dass Sie zur Spaß- und Gagfraktion
    Ihrer Partei gehören.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Können Sie mal was zum Haushalt sagen?)


    Das passt aber eigentlich nicht zu der schwierigen
    Lage, in der wir uns befinden. In diesem Punkt haben wir
    keine Differenz. Wir haben eine schwierige wirtschaft-
    liche und finanzpolitische Lage.


    (Hans Michelbach [CDU/CSU]: Und eine schlechte Regierung!)


    Dazu passt nicht, dass man nach acht Wochen Beratungen
    sagt, es sei alles so schwierig und man wolle noch einmal
    von vorne anfangen. Das ist schlicht und ergreifend
    lächerlich.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Was sich eigentlich zeigt – ich will durchaus auf die Sa-
    che eingehen, denn das Thema ist es wert, in der Sache zu
    streiten –, ist, dass Sie vor diesen wirtschaftlichen und fi-
    nanzpolitischen Schwierigkeiten kapitulieren oder ange-
    sichts dessen zumindest unentschlossen sind.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Ich kann das auch belegen, und zwar anhand Ihrer vier
    Punkte; Sie haben sich ja Mühe gegeben, das aufzu-
    schreiben. Sie schreiben, der Haushalt sei unter der An-
    nahme eines Wirtschaftswachstums von 1,5 Prozent auf-
    gestellt worden. Richtig! Wir haben in diesem Hause
    öffentlich diskutiert, dass wir mittlerweile ein Wirt-
    schaftswachstum von 1 Prozent erwarten. Daraus haben
    wir Konsequenzen gezogen. Sie waren doch dabei! Wir
    werden nach der alten Kalkulation Steuermindereinnah-
    men von 1 Milliarde Euro haben. Dazu gibt es mittler-
    weile den Haushaltsabschluss 2002, in dem man erkennen

    kann, dass wir positive Basiseffekte aus den Steuerein-
    nahmen haben. Das wird sich fortsetzen. Darüber hinaus
    bekommen wir eine Zinsabgeltungsteuer, über die Sie
    gerade sogar einen positiven Nebensatz verloren haben.
    Das Thema wurde aufgegriffen, vielleicht nicht so, wie
    Sie es wünschen; aber das Argument, dass das Thema
    Steuereinnahme nicht aktualisiert sei, stimmt nicht.

    Zweitens: Steuervergünstigungsabbaugesetz. Es ist
    schlicht falsch, was in Ihrem Antrag steht. In dem Antrag
    der Bundesregierung ist genau das gleiche Volumen wie
    im Haushalt enthalten. Haben Sie Ihren Antrag zu früh ge-
    schrieben? Das Risiko besteht darin, dass im Bundesrat
    viele unionsgeführte Länder vertreten sind. Deshalb ha-
    ben wir ein Problem. Man muss sich den Realitäten an-
    passen, meine Damen und Herren, und überlegen, ob man
    nicht in einem gewissen Maße die Einnahmebasis der
    Länder und Kommunen stabilisieren muss und dafür
    selber Verantwortung trägt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Johannes Singhammer [CDU/ CSU]: Mehr Wachstum ist nötig!)


    Zum dritten und vierten Punkt. Das ist mein Hauptan-
    liegen; in diesem Zusammenhang möchte ich auf den
    Kollegen Austermann eingehen. Kernpunkt der Haus-
    haltsberatungen und im Grunde auch der politischen De-
    batte der letzten Monate ist doch, dass wir Strukturrefor-
    men und Änderungen auf dem Arbeitsmarkt brauchen. Sie
    scheinen zu kapitulieren, weil Sie davon sprechen, dass
    die Arbeitslosenhilfezahlungen höher liegen werden und
    dass die Bundesanstalt für Arbeit einen Zuschuss braucht.

    Ich fordere Sie daher auf: Stellen Sie Anträge, die kon-
    sumptiven Ausgaben im Haushalt 2003 zu erhöhen! Wir
    werden Ihnen dabei aber nicht folgen; denn wir sind be-
    reit, Strukturreformen auf den Weg zu bringen und Ein-
    sparungen vorzunehmen. Sie müssten einmal selber er-
    kennen, welche Hilflosigkeit Sie zeigen, indem Sie immer
    nur Pessimismus ausstrahlen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Ich komme abschließend zum Fazit. Eine solide Politik,
    auch Finanzpolitik, muss sich auch unter schwierigen
    wirtschaftlichen Bedingungen bewähren.


    (Beifall des Abg. Jürgen Koppelin [FDP])

    Sie muss Orientierung geben. Man darf aber nicht die
    Hände in den Schoß legen und sagen, es werde alles viel
    schlimmer. Ich fordere Sie auf, bei den Strukturmaßnah-
    men in einen Wettbewerb mit uns zu treten, aber nicht mit
    Bitterkeit auf die Ergebnisse des Jahres 2002 zurückzu-
    blicken. Das hilft uns nicht weiter. Wir packen an. Unsere
    Pläne sind nach vorne gerichtet. Eine ausführliche De-
    batte darüber führen wir bei den abschließenden Haus-
    haltsberatungen im März.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Wir kommen zur Abstimmung. Wer stimmt für den

Aufsetzungsantrag der Fraktion der FDP? – Wer stimmt

Anja Hajduk




Präsident Wolfgang Thierse
dagegen? – Wer enthält sich der Stimme? – Der Aufset-
zungsantrag ist mit den Stimmen von SPD und Bündnis 90/
Die Grünen gegen die Stimmen von CDU/CSU und FDP
bei Stimmenthaltung der beiden fraktionslosen Abgeord-
neten abgelehnt.

Ich rufe die Tagesordnungspunkte 3 a bis 3 c auf:
a) Beratung des Antrags der Fraktionen der SPD,

der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE
GRÜNEN
Einsetzung einer Enquete-Kommission „Ethik
und Recht der modernen Medizin“
– Drucksache 15/464 –

b) Beratung des Antrags der Fraktionen der SPD,
der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE
GRÜNEN
Neue Initiative für ein internationales Verbot
des Klonens menschlicher Embryonen starten
– Drucksache 15/463 –

c) Beratung des Antrags der Abgeordneten Ulrike
Flach, Cornelia Pieper, Christoph Hartmann

(Homburg), weiterer Abgeordneter und der Frak-

tion der FDP
Reproduktives Klonen weltweit verbieten – das
Machbare schnell umsetzen
– Drucksache 15/314 –

Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für die
Aussprache zwei Stunden vorgesehen. – Ich höre keinen
Widerspruch. Dann ist es so beschlossen.

Ich eröffne die Aussprache und erteile das Wort der
Kollegin Gudrun Schaich-Walch.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gudrun Schaich-Walch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Wir haben heute die Möglichkeit, in verbunde-
    ner Debatte sowohl über die Einsetzung der Enquete-
    Kommission „Ethik und Recht der modernen Medizin“ als
    auch über den Antrag „Klonverbot“ zu beschließen. Der
    letztgenannte Antrag basiert auf der Diskussion und den
    Ergebnissen der Enquete-Kommission „Recht und Ethik
    der modernen Medizin“ der letzten Legislaturperiode.

    Ich möchte dies als ein positives Omen für die Arbeit
    der kommenden Kommission bewerten.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Ich möchte mich aber auch bei den Kolleginnen und Kol-
    legen der Fraktion des Bündnisses 90/Die Grünen und der
    CDU/CSU sowie der eigenen Fraktion dafür bedanken,
    dass es uns gelungen ist, diese von drei Fraktionen getra-
    genen Anträge schnell und trotz des heiklen Themas in ei-
    nem, wie ich finde, sehr pfleglichen Umgang miteinander
    zu erarbeiten. Dafür ganz herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    In meinem folgenden Beitrag werde ich mich auf die
    Wiedereinsetzung der Enquete-Kommission konzentrie-
    ren. Alle diesen Antrag tragenden Fraktionen waren sich
    in der Diskussion sehr bald einig, dass die Arbeit der En-
    quete-Kommission „Recht und Ethik der modernen Me-
    dizin“ fortgesetzt werden sollte. In diesem Wunsch
    drücken sich meiner Meinung nach zwei Dinge aus.

    Zum einen ist es gelungen, das verfassungsrechtlich
    geschützte ganzheitliche Menschenbild und die Wahrung
    der Menschenwürde gemäß Art. 1 des Grundgesetzes in
    Bezug zur heutigen biomedizinischen Entwicklung zu
    setzen. Es ist auch gelungen, zukunftsweisende Antwor-
    ten zu entwickeln. Die fachlich herausragenden Stellung-
    nahmen und Berichte der Kommission waren Basis der
    Diskussion im Bundestag. Sie ermöglichten die fundierte
    Auseinandersetzung im Spannungsfeld zwischen Ethik
    und Forschung und führten letztlich zu Normensetzun-
    gen, die mit breiter Mehrheit getroffen werden konnten.
    Zum anderen müssen wir aber auch feststellen: Es sind
    Fragen offen geblieben und neue hinzugekommen.

    Die Enquete-Kommission der letzten Legislaturperi-
    ode hat sich zugunsten der Qualität ihrer Arbeit Beschei-
    denheit auferlegt. Sie hat sich für einige Fragestellungen
    entschieden, diese in die Tiefe gehend behandelt und be-
    rechtigt gehofft, in dieser Legislaturperiode weiterarbei-
    ten zu können.

    In Zeiten, in denen sich Forschung und moderne Tech-
    nologie in geradezu explosionsartiger Geschwindigkeit
    entwickeln, laufen wir Gefahr, von der Entwicklung über-
    rollt zu werden, wenn wir uns nicht die Zeit nehmen, die
    Dinge aus verschiedenen Blickwinkeln zu ergründen und
    zu bewerten.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Das Parlament hat gerade bei diesen Fragestellungen eine
    herausgehobene Führungsrolle. Es muss Anstoß zu einer
    tief gehenden öffentlichen Diskussion geben. Dafür
    braucht die Kommission fundierte Grundlagen.

    Die im Deutschen Bundestag zu diesen grundlegenden
    Fragestellungen jenseits von Fraktionsgrenzen vertretene
    Meinungsvielfalt spiegelt die Situation in unserer Gesell-
    schaft wider. Die einen stehen den sich aus der modernen
    Forschung ergebenden Möglichkeiten fasziniert, die an-
    deren vorsichtig bis ablehnend gegenüber. Beide Positio-
    nen und alle dazwischenliegenden Facetten sind in der
    Regel wohl begründbar und damit respektabel. Deshalb
    wäre es falsch, hierauf mit einer Kommission zu reagie-
    ren, die diese verschiedenen Haltungen oberflächlich zu-
    sammenbringt, indem sie möglichst vage formulierte Ant-
    worten anbietet, die zwar alle Positionen einschließen,
    aber schlussendlich nichts mehr wirklich deutlich ma-
    chen. Deshalb ist es für unsere Arbeit wichtig, nicht nur
    den Willen zum Konsens, sondern auch zutage getretene
    Konflikte deutlich zu machen.

    Unser Mandat verpflichtet jeden Einzelnen von uns,
    sich am Ende der Debatte seiner Verantwortung zu stel-
    len, dort, wo es einer rechtlichen Regulierung bedarf, um
    eine gemeinverträgliche Lösung zu ringen und schließlich
    Entscheidungen zu treffen – und dies auch dann, wenn


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    2132


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    diese von einer Tragweite sind, die an unseren Grund-
    überzeugungen und manchmal auch an unseren Möglich-
    keiten rühren.

    Den bisher geschilderten Aufgaben und der Kultur, mit
    der in der letzten Legislaturperiode gearbeitet wurde,
    sollte sich eine neu zu bildende Kommission verpflichtet
    fühlen. Als inhaltlicher Leitfaden werden die im Ab-
    schlussbericht der letzten Kommission dargestellten, offen
    gebliebenen und neu hinzukommenden Fragen dienen.

    Die neue Kommission wird sich mit einer Reihe von
    Problemen beschäftigen. Zwei Punkte möchte ich heraus-
    greifen: Wie können wir therapeutische Angebote für
    Menschen entwickeln, die nicht in der Lage sind, ihre per-
    sönliche Einwilligung im Forschungsprozess zu geben?
    Wir werden Antworten auf die Fragen derer finden müs-
    sen, die sich wünschen, dass mehr transplantiert wird, die
    aber meiner Meinung nach in diesem Wunsch weit über
    das Ziel hinausschießen, wenn sie glauben, es gebe in die-
    ser Gesellschaft einen berechtigten Anspruch darauf, dass
    lebenden Menschen Organe abgekauft werden könnten.
    Wir werden uns damit auseinander setzen müssen, ob es
    auch andere Möglichkeiten der Organgewinnung gibt.
    Ich hoffe, wir werden für die Beantwortung auch dieser
    Fragen zu einer guten Entscheidungsgrundlage kommen.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, wenn wir uns heute
    dafür entscheiden, diese enormen Herausforderungen
    nicht in unserem normalen Alltagsgeschäft abzuwickeln,
    sondern im Rahmen einer Enquete-Kommission, dann tun
    wir dies, weil wir die sich aus der biomedizinischen For-
    schung ergebenden Herausforderungen annehmen und
    deren Auswirkungen in ihrer ganzen Tragweite gerecht
    werden wollen.

    Die einzusetzende Kommission ist deshalb gut beraten,
    nicht nur ihre Zielsetzungen und den abzuhandelnden
    Fragenkatalog zu definieren, sondern auch hinsichtlich
    ihrer Grenzen Klarheit zu schaffen.

    Jeder Parlamentarier ebenso wie jedes Mitglied der
    Kommission hat persönliche Wertvorstellungen, Ideale
    oder Grundüberzeugungen einzubringen, die die Diskus-
    sion bereichern, aber nicht dominieren sollen. Denn auch
    wenn der Einzelne das Menschenwürdeprinzip aus seiner
    christlichen Grundüberzeugung ableitet und verteidigt,
    muss uns die Einsicht einen, dass das Institut der Men-
    schenwürde ebenso aus anderen Grundüberzeugungen
    abgeleitet werden kann.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP)


    Diese Einsicht, liebe Kolleginnen und Kollegen, mag
    sie uns heute noch manchmal banal erscheinen, sollten
    wir nie aus dem Blick verlieren, auch und insbesondere
    dann nicht, wenn die einen oder die anderen glauben, die
    Wahrheit auf ihrer Seite zu haben. Letztlich wird auch
    diese Kommission nichts daran ändern, dass es oftmals
    die letzte Wahrheit nicht gibt und dass es oftmals auch, je
    nachdem, auf welcher Seite man steht, für den Einzelnen
    mehrere Wahrheiten geben kann. Sie wird aber neben Er-
    kenntnisgewinn einen wichtigen Beitrag zur Weiterent-
    wicklung unserer Streitkultur im Bundestag leisten können,
    wenn die in der Diskussion zutage getretenen Konflikte in

    wechselseitiger Achtung ausgetragen werden. Ich bin
    überzeugt, dass wir, wenn bei uns allen die Bereitschaft be-
    steht, abweichende Meinungen zu respektieren, uns mit
    den anderen Argumenten sachlich auseinander zu setzen,
    politisch überzeugende Lösungen finden werden, die den
    Ansprüchen der Menschen gerecht werden und die letzt-
    endlich auf einer breiten Basis beruhen und eine Binde-
    kraft in unserem Volk entwickeln können.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich möchte Sie bitten,
    dem vorliegenden Antrag zur Einsetzung einer Enquete-
    Kommission „Ethik und Recht der modernen Medizin“
    zuzustimmen, die Arbeit dieser Kommission ebenso be-
    herzt wie kritisch zu begleiten und sie für die von Ihnen
    künftig zu fällenden Entscheidungen als ernst zu neh-
    mende Hilfestellung in Anspruch zu nehmen.

    Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)