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    Gratulation der Abgeordneten Ernst Hinsken und Rainer Eppelmann zum 60. Geburtstag 1873 A Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 1873 A Begrüßung des Parlamentspräsidenten Herrn Halilow aus Usbekistan und seiner De- legation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1884 A Zusatztagesordnungspunkt 3: Abgabe einer Regierungserklärung zur aktuellen internationalen Lage . . . . . . . 1874 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Dr. Friedbert Pflüger, Dr. Wolfgang Schäuble, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Europa und Amerika müssen zu- sammenstehen (Drucksache 15/421) . . . . . . . . . . . . . . . . 1874 A Gerhard Schröder Bundeskanzler . . . . . . . . . . 1874 A Dr. Angela Merkel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1879 D Joseph Fischer Bundesminister AA . . . . . . . . 1884 B Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . 1887 D Gernot Erler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1889 D Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 1891 C Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . 1894 C Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . 1895 C Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . 1896 B Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . 1896 D Dr. Wolfgang Gerhardt FDP . . . . . . . . . . . . . 1898 B Dr. Ludger Volmer BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1899 C Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . . . . 1901 C Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . . . . . . 1904 D Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1906 B Dr. Christoph Zöpel SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1907 A Namentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . 1909 A, B Ergebnisse der namentlichen Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . . . . 1910 A, 1914 D Tagesordnungspunkt 3: – Zweite und dritte Beratung über den von den Abgeordneten Peter Götz, Dr. Michael Meister, weiteren Abgeord- neten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Neu- ordnung der Gemeindefinanzen (Ge- meindefinanzreformgesetz) (Drucksache 15/30) . . . . . . . . . . . . . . . 1909 C – Zweite und dritte Beratung über den vom Bundesrat eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Neuordnung der Gemeindefinan- zen (Gemeindefinanzreformgesetz) (Drucksachen 15/109, 15/384, 15/385, 15/386) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1909 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Ge- meindefinanzen dauerhaft stärken (Drucksache 15/433) . . . . . . . . . . . . . . . . 1909 D Plenarprotokoll 15/25 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 25. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 13. Februar 2003 I n h a l t : Bernd Scheelen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1912 A Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1917 A Kerstin Andreae BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1918 D Dr. Andreas Pinkwart FDP . . . . . . . . . . . . . . 1920 B Horst Schild SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1921 B Otto Bernhardt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1923 A Christine Scheel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1924 D Gisela Piltz FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1925 D Dr. Hans-Ulrich Krüger SPD . . . . . . . . . . . . 1926 D Hans Michelbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1928 B Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1929 C Bernhard Kaster CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 1931 B Namentliche Abstimmungen . . . . . . 1932 D, 1935 B Ergebnisse der namentlichen Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . . . . 1933 C, 1938 C Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Hans-Joachim Otto (Frank- furt), weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der FDP: Finanzplatz Frankfurt stärken (Drucksache 15/369) . . . . . . . . . . . . . . . . 1935 D Tagesordnungspunkt 14: a) – c) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersicht 11, 12 und 13 zu Petitionen (Drucksachen 15/363, 15/364 und 15/365) 1936 A Zusatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktio- nen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Zukunftsprogramm Bildung und Betreuung für Ganztagsschulen . . . 1936 B Edelgard Bulmahn Bundesministerin BMBF 1936 B Uwe Schummer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1940 B Grietje Bettin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1941 D Christoph Hartmann (Homburg) FDP . . . . . . 1943 A Ute Berg SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1944 B Dr. Christoph Bergner CDU/CSU . . . . . . . . . 1945 B Ekin Deligöz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1946 C Heinz Schmitt (Landau) SPD . . . . . . . . . . . . 1947 C Marion Seib CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 1948 C Andrea Wicklein SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1949 D Hannelore Roedel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1950 D Caren Marks SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1952 A Markus Grübel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1952 D Dr. Ernst Dieter Rossmann SPD . . . . . . . . . . 1954 A Tagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Verlängerung der Ladenöffnung an Samstagen (Drucksache 15/396) . . . . . . . . . . . . . . . . 1955 B Dr. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1955 B Dr. Hermann Kues CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1957 A Hubert Ulrich BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1958 C Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1959 C Gudrun Kopp FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1960 C Wolfgang Grotthaus SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1961 D Gudrun Kopp FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1963 B Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1964 A Wolfgang Grotthaus SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1964 C Johannes Singhammer CDU/CSU . . . . . . . . 1965 A Manfred Helmut Zöllmer SPD . . . . . . . . . . . 1966 B Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1967 C Tagesordnungspunkt 5: Erste Beratung über den vom Bundesrat eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zur Sicherung der Hilfsmittelversorgung von Pflegebedürftigen (Hilfsmittelsicherungs- gesetz – HSG) (Drucksache 15/308) . . . . . . . . . . . . . . . . 1969 A Dr. Erika Ober SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1969 B Matthias Sehling CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 1970 C Petra Selg BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . 1972 C Daniel Bahr (Münster) FDP . . . . . . . . . . . . . 1973 A Tagesordnungspunkt 6: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Verkehr, Bau- und Wohnungs- wesen zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundes- regierung über Maßnahmen auf dem Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 25. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. Februar 2003II Gebiet der Unfallverhütung im Straßen- verkehr und Übersicht über das Ret- tungswesen 2000 und 2001 – Unfallverhü- tungsbericht Straßenverkehr 2000/2001 – (Drucksachen 14/9730, 15/99 Nr. 1.1, 15/388) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1974 A Angelika Mertens, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1974 B Gero Storjohann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 1975 B Ursula Sowa BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1976 D Horst Friedrich (Bayreuth) FDP . . . . . . . . . . 1977 D Heidi Wright SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1979 A Klaus Hofbauer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1980 B Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Annette Widmann-Mauz, Dr. Norbert Röttgen, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Versorgungsausgleich umge- hend regeln – Keine Schlechterstellung von Frauen bei der Alterssicherung (Drucksache 15/354) . . . . . . . . . . . . . . . . 1981 D Annette Widmann-Mauz CDU/CSU . . . . . . 1982 A Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 1983 D Sibylle Laurischk FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 1985 C Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1986 C Ute Granold CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 1987 B Christine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1988 D Tagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Detlef Parr, Dr. Dieter Thomae, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Für ein Ge- samtkonzept zur Verbesserung der Früherkennung und Behandlung von Demenz (Drucksache 15/228) . . . . . . . . . . . . . . . . 1990 B Detlef Parr FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1990 C Hilde Mattheis SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1991 B Verena Butalikakis CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1993 A Petra Selg BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . 1994 D Tagesordnungspunkt 9: Antrag der Abgeordneten Dr. Christian Ruck, Dr. Friedbert Pflüger, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Gegen Terror, Völkermord und Hungerkatastrophe in Simbabwe, um Destabilisierung des südlichen Afri- kas zu vermeiden (Drucksache 15/353) . . . . . . . . . . . . . . . . 1995 D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Brigitte Wimmer (Karlsruhe), Walter Riester, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Thilo Hoppe, Hans- Christian Ströbele, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Hungerkatastrophe in Sim- babwe weiter bekämpfen – Internationa- len Druck auf die Regierung Simbabwes aufrechterhalten (Drucksache 15/428) . . . . . . . . . . . . . . . . 1996 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Markus Löning, Ulrich Heinrich, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der FDP: Gemeinsame europäisch-afrikanische Initiative zur Lösung der Krise in Simbabwe starten (Drucksache 15/429) . . . . . . . . . . . . . . . . 1996 A Hans Martin Bury, Staatsminister für Europa 1996 B Dr. Christian Ruck CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1997 B Walter Riester SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1998 D Markus Löning FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2000 A Dr. Uschi Eid, Parl. Staatssekretärin BMZ . . . 2001 A Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU . . . . . . . . . 2002 D Brigitte Wimmer (Karlsruhe) SPD . . . . . . . . 2003 D Dr. Egon Jüttner CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 2004 C Dr. Uschi Eid, Parl. Staatssekretärin BMZ . . . 2005 C Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU . . . . . . . . . 2006 A Zusatztagesordnungspunkt 9: Erste Beratung über den von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurf eines Ge- setzes zur Neuordnung des gesellschaftlichen Spruchverfahrens (Spruchverfahrensneu- ordnungsgesetz) (Drucksache 15/371) . . . . . . . . . . . . . . . . 2006 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2006 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2007 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 25. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. Februar 2003 III Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Hans-Ulrich Klose (SPD) zu den namentlichen Abstimmungen über die Anträge der Fraktio- nen der CDU/CSU: – Zu der Abgabe einer Erklärung durch den Bundeskanzler: Zur aktuellen internationalen Lage (Drucksache 15/434) – Europa und Amerika müssen zusammenstehen (Drucksache 15/421) (Zusatztagesordnungspunkt 4) . . . . . . . . . . . . 2007 B Anlage 3 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung über den Bericht des Entwurfs eines Gesetzes zur Neuordnung des gesellschaftlichen Spruchverfahrens (Spruchverfahrensneuord- nungsgesetz) (Zusatztagesordnungspunkt 9) 2007 C Bernhard Brinkmann (Hildesheim) SPD . . . . 2007 C Dr. Jürgen Gehb CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 2008 B Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2009 C Rainer Funke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2010 B Alfred Hartenbach SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 2010 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 25. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. Februar 2003IV (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 25. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. Februar 2003 1873 25. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 13. Februar 2003 Beginn: 9.00 Uhr
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    (A) (B) (C) (D) 2006 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 25. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. Februar 2003 2007 (C) (D) (A) (B) Andres, Gerd SPD 13.02.2003 Breuer, Paul CDU/CSU 13.02.2003 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 13.02.2003 Göbel, Ralf CDU/CSU 13.02.2003 Günther (Plauen), FDP 13.02.2003 Joachim Janssen, Jann-Peter SPD 13.02.2003 Kaupa, Gerlinde CDU/CSU 13.02.2003 Künast, Renate BÜNDNIS 90/ 13.02.2003 DIE GRÜNEN Dr. Lippold CDU/CSU 13.02.2003 (Offenbach), Klaus W. Mayer (Baiersbronn), CDU/CSU 13.02.2003 Conny Meckelburg, Wolfgang CDU/CSU 13.02.2003 Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ 13.02.2003 DIE GRÜNEN Dr. Nüßlein, Georg CDU/CSU 13.02.2003 Polenz, Ruprecht CDU/CSU 13.02.2003 Repnik, Hans-Peter CDU/CSU 13.02.2003 Ronsöhr, CDU/CSU 13.02.2003 Heinrich-Wilhelm Thiele, Carl-Ludwig FDP 13.02.2003 Volquartz, Angelika CDU/CSU 13.02.2003 Wettig-Danielmeier, SPD 13.02.2003 Inge Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Hans-Ulrich Klose (SPD) zu den namentlichen Abstimmungen über die An- träge der Fraktion der CDU/CSU: – Zu der Abgabe einer Erklärung durch den Bundeskanzler: Zur aktuellen internationalen Lage (Drucksache 15/434) – Europa und Amerika müssen zusammenste- hen ((Drucksache 15/421) (Zusatztagesordnungspunkt 4) entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenografischen Bericht Aus politischen Gründen werde ich mich an den Ab- stimmungen über die beiden CDU/CSU-Anträge zur Außenpolitik nicht beteiligen. Anlage 3 Zu Protokoll gegeben Reden Zur Beratung des Berichts des Entwurfs ei- nes Gesetzes zur Neuordnung des gesellschaftli- chen Spruchverfahrens (Spruchverfahrensneu- ordnungsgesetz) (Zusatztagesordnungspunkt 9) Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD):Am Ende einer umfangreichen Tagesordnung der heutigen Plenar- sitzung befassen wir uns mit der ersten Lesung des Spruchverfahrensneuordnungsgesetzes. Worum geht es dabei? Das gesellschaftliche Spruchverfahren ist im Akti- engesetz und im Umwandlungsgesetz vorgesehen, um bei so genannten unternehmerischen Strukturmaßnahmen den Minderheitsgesellschaftern, die einen Anspruch auf angemessenen Ausgleich bzw. Abfindung haben, mög- lichst effektiven Rechtsschutz zu gewähren, ohne dass die jeweiligen Strukturmaßnahmen durch Anfechtungskla- gen blockiert werden können. Die bisherige Praxis hat allerdings gezeigt, dass diese Verfahren übermäßig lange dauern und damit nicht ver- tretbare Zeitverzögerungen entstehen. So liegt die durch- schnittliche Verfahrensdauer bei etwa fünf Jahren. In ein- zelnen Fällen dauerten die Spruchverfahren sogar erheblich länger. Daher wurde in jüngster Zeit verstärkt an den Gesetzgeber appelliert, hier möglichst schnell für Ab- hilfe zu sorgen. Die hierfür erforderlichen Aktivitäten wurden auch durch die Regierungskommission „Corporate Gover- nance“ unterstützt und darüber hinaus wurden durch die Kommission auch konkrete Lösungsvorschläge unter- breitet. Durch den vorliegenden Gesetzentwurf wird die Bundesregierung der Reformforderung gerecht und folgt ebenfalls den Empfehlungen der „Corporate Gover- nance“-Kommission. Dabei geht es auch um eine Verbes- serung des Anlegerschutzes. Im Abschlussbericht der Kommission wird unter anderem auch darauf hingewie- sen und eine Reform des Beschlussverfahrens empfohlen. Ziel des Gesetzentwurfes ist es, durch verbesserte Ver- fahrensstrukturen auf der Grundlage der bewährten Teile der bisherigen Regelung ein gestrafftes und erheblich ver- kürztes Gerichtsverfahren zu ermöglichen. Dabei sollen die bisher geltenden Vorschriften behutsam überarbeitet und auch punktuell verbessert werden. Im Einzelnen sind insbesondere folgende Maßnahmen vorgesehen, auf die ich näher eingehen möchte: Es ist dies zum einen die ge- nerelle Einführung der gerichtlichen Auswahl und Bestel- lung der sachverständigen Prüfer bei so genannten Umstrukturierungsmaßnahmen wie zum Beispiel Unter- nehmensvertrag, Eingliederung, Umwandlung. Nach Möglichkeit soll es keine Erstellung flächendeckender Gesamtgutachten, sondern stattdessen die gezielte Beur- teilung spezieller Einzelfragen geben. Hiermit wird die Rolle der Sachverständigen im Spruchverfahren neu ge- regelt und damit auch der zeitliche Ablauf gestrafft. Es wird eine Neugestaltung der Kostenvorschriften durch Einführung eines Mindestwertes und einer Obergrenze für die Gerichtskosten bei gleichzeitiger Verdoppelung der Gebühren und eine stärkere Unterscheidung zwischen den Gerichtskosten und außergerichtlichen Kosten bei der Kostenverteilung geben. Lassen Sie mich abschließend noch auf die Empfeh- lungen des Bundesrates und die diesbezügliche Stellung- nahme der Bundesregierung zu sprechen kommen, die sich mit der Kostensituation befasst: Ich zitiere: „Bund und Kommunen werden durch die Gegenäußerung nicht mit Kosten belastet. Auch für die Länderhaushalte ent- stehen keine zusätzlichen Kosten. Wegen der Sorge des Bundesrates, es könnte zu einer Verringerung des Ge- richtsgebührenaufkommens kommen, wird sich die Bun- desregierung im weiteren Gesetzgebungsverfahren für eine Anhebung der im Regierungsentwurf vorgesehenen Mindest- und Höchstbeträge des für die Gerichtsgebühren maßgeblichen Geschäftswertes einsetzen.“ Damit dürften auch diese Bedenken des Bundesrates ausgeräumt sein. Ich würde mich daher freuen, wenn dieser Gesetzent- wurf die gesamte Zustimmung des hohen Hauses finden würde. Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU): Seit dem vergangenen Jahr können erstmals in unserer Rechtsordnung Minder- heitsaktionäre auch gegen ihren Willen durch einen Hauptaktionär aus einem Unternehmen ausgeschlossen werden. Im Rahmen eines so genannten „Squeeze-out“ können diese Kleinaktionäre, sofern es sich nur noch um Splitterbesitz handelt, aus einem Unternehmen gegen eine Barabfindung „herausgequetscht“ werden. In diesem „Squeeze-out“-Verfahren darf selbstver- ständlich der Kleinaktionär nicht unter die Räder geraten. Daher gibt es ein gesetzlich fundiertes Recht des Minder- heitsaktionärs, einen angemessenen – und aus seinem Blickwinkel bedeutet dies natürlich einen möglichst hohen – Ausgleich für die Veränderungen zu seinen Las- ten zu erhalten. Dass der Mehrheitsaktionär seine Auf- wendungen möglichst klein halten möchte, bedarf auch keiner besonderen Ausführungen. Damit ist der Interes- senkonflikt strukturell angelegt, und es bedarf aus diesem Grunde auch Regeln zur Lösung dieses Konfliktes. Doch nicht nur im neuen „Squeeze-out“-Verfahren, sondern auch bei der Verschmelzung oder der Auf- und Abspaltung von Gesellschaften, bei den Abschlüssen von Beherrschungs- oder Gewinnabführungsverträgen oder der Vermögensübertragung, um nur einige wenige Bei- spiele zu nennen, sind Regeln und Verfahren für einen fai- ren Interessenausgleich nötig. Der Gesetzgeber hat daher das so genannte Spruchver- fahren ins deutsche Gesellschaftsrecht eingeführt. Es han- delt sich hierbei um ein so genanntes echtes Streitverfahren der Freiwilligen Gerichtsbarkeit. Dies geschah zunächst für den Bereich des Umwandlungsrechts. Seit fast vier Jahrzehnten finden wir dieses Verfahren aber auch in un- serem Aktiengesetz wieder. Ich darf uns alle nochmals an den Sinn dieses gesell- schaftsrechtlichen Spruchverfahrens erinnern. Es geht um den Rechtsschutz des Aktionärs gegenüber der Gesell- schaft, es geht um seinen Kapital- und Anlagenschutz, ohne die Gesellschaft durch langwierige Gerichtsverfah- ren handlungsunfähig zu machen. Wie sah denn nun die Praxis in den vergangenen Jah- ren aus? Zum einen hat sich das Spruchverfahren gerade für die Kleinaktionäre bewährt. Denn in vielen Fällen hat- ten die Minderheitsgesellschafter in diesen Verfahren Er- folg. Sie erstritten eine höhere Kompensation, als ur- sprünglich von den Gesellschaften festgelegt wurde. Zum anderen häuften sich doch vermehrt die Klagen über gewisse Unzulänglichkeiten des Spruchverfahrens. Beklagt wurde beispielsweise durchgängig die Dauer der Verfahren, die im Durchschnitt um die fünf Jahre lagen – in manchen Fällen allerdings auch erheblich länger dau- erten. Ich kann daher schon Verständnis für manch drastische Formulierung der Kritiker der gegenwärtigen Rechtslage und Rechtspraxis aufbringen. Ob wir allerdings wirklich eine Situation bei der Verfahrensdauer haben, „die derzeit mitunter praktisch auf Rechtsverweigerung hinausläuft“, so die Formulierung im Bericht der Regierungskommis- sion „Corporate Governance“ – Drucksache 14/7515, Sei- te 83 – will ich einmal dahingestellt sein lassen. Unstrit- tig ist die lange Verfahrensdauer ein Ärgernis, das es möglichst mit der Reform des Spruchverfahrens abzustel- len gilt. Der Reformdebatte nahm sich auch der 63. Deutsche Juristentag im September 2000 an. Die wirtschaftsrechtli- che Abteilung forderte uns als Gesetzgeber mit großer Mehrheit auf, das geltende Recht zu überprüfen. Wir Christdemokraten begrüßen es daher, dass die Bun- desregierung sich diesem Bereich des Gesellschaftsrechts endlich zugewandt und nunmehr einen Gesetzentwurf zur Neuordnung des Spruchverfahrens auch vorgelegt hat, nachdem dies für die vergangene Legislaturperiode be- reits geplant war. Die grundsätzliche Zustimmung zu einer Neuregelung ist auch bei den betroffenen Verbänden und in der wis- senschaftlichen Fachdiskussion gegeben, wenn ich das richtig überschaue. Wer soll auch etwas dagegen haben, dass endlich die Zersplitterung der gesetzlichen Regelung für das Spruch- verfahren beseitigt wird? Wer wird sich darüber beschwe- ren, dass wir eine Konzentration aller Vorschriften und Regeln anwenderfreundlich in einem eigenen Spruchver- fahrensgesetz erhalten? Hier dürfen Sie selbstverständlich auch unserer Zuneigung sicher sein. Allerdings wird es Sie nicht wundern, dass die Zu- stimmung im Grundsatz nicht die Kritik im Detail aus- schließt. In dieser Form hat sich auch der Bundesrat dem vorliegenden Entwurf im ersten Durchgang angenom- men. In konstruktiver Weise wurden eine Vielzahl von einzelnen Änderungswünschen gegenüber dem Regie- rungsentwurf eingebracht, über die es sich lohnt, auch Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 25. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. Februar 20032008 (C) (D) (A) (B) ernsthaft während der weiteren parlamentarischen Bera- tungen nachzudenken. Ich nenne nur beispielhaft die Zuständigkeitsregelung in § 2 Spruchverfahrensgesetz. Hier sollte präzise geregelt werden, wenn bei einer Verschmelzung mehrerer Antrag- steller verschiedener Rechtsträger mit unterschiedlichem Sitz vorhanden sind. Bisher wird dies nicht befriedigend gelöst. Auch über die Kostenregelung in § 15, die wesent- lich neue Elemente enthält und auch die Länder nicht un- wesentlich tangiert, sollte noch einmal gesprochen wer- den. Etwas intensiver möchte ich allerdings einen anderen Punkt in dieser Debatte noch ansprechen. Wir alle wissen, dass die Spruchverfahren weitgehend Gutachterprozesse sind. Völlig zu Recht sollen die Berichte und das Spezial- wissen der sachverständigen Prüfer, die im Vorfeld mit der Umstrukturierung befasst und nach den geltenden Vorschriften des Aktiengesetzes und Umwandlungsgeset- zes auch einzuschalten waren, stärker im Spruchverfahren Berücksichtigung finden. Folgerichtig sollen die vom Ge- richt bestellten Sachverständigen auch nicht mehr um- fangreiche Gesamtgutachten erstellen, sondern eher ge- zielt Einzelfragen beurteilen. Ich halte dies für ziemlich unstrittig und teile die Hoffnung, dass hierdurch eine Be- schleunigung des Verfahrens eintreten wird. Die ver- schiedenen Regelungen hierzu im vorliegenden Entwurf zählen sicherlich zu den Kernelementen der Reform. Ein wenig überrascht war ich allerdings, dass in § 7 Abs. 6 keine Regelung hinsichtlich der Vergütung des vom Gericht beauftragten Sachverständigen vorgesehen ist. Auf den ersten Blick mag dies als ein unwichtiger Punkt angesehen werden. Allerdings auch nur auf den ers- ten Blick, denn die Qualität und nicht zuletzt die Schnel- ligkeit, in der Gutachten dann in der Praxis erstellt wer- den, ist hiervon wesentlich abhängig und damit im Interesse letztendlich aller Beteiligten. In diesem Kontext will ich noch einmal auf den Bericht der Regierungskommission „Corporate Governance“ zu- rückkommen, um auch die Regierungsfraktionen noch ein wenig für dieses Anliegen zu sensibilisieren. Dort heißt es: Um die Verfahrensdauer zu verkürzen, ist des Weite- ren eine angemessene, verkehrsübliche Vergütung der Sachverständigen unerlässlich. Eine Vergütung von grundsätzlich 50 bis höchstens 150 DM pro Stunde, wie sie das Gesetz über die Entschädigung von Zeugen und Sachverständigen für gerichtlich be- auftragte Sachverständige vorsieht, stellt regelmäßig keinen hinreichenden Kostendeckungsbeitrag dar und bietet erst recht keinen hinreichenden Anreiz, den Prüfungsbericht zügig zu erstatten. Qualifizierte Wirtschaftsprüfer oder vergleichbare Sachverstän- dige sind zu derartigen Konditionen nicht zu haben. In der Praxis sind in den Spruch(stellen)verfahren daher häufig Gutachter geringerer Güte tätig. ... Die Regierungskommission ist vor diesem Hintergrund der Auffassung, dass eine verkehrsübliche Vergü- tung der Sachverständigen gewährleistet sein muss. Sie spricht sich insoweit dafür aus, dass mit der vor- geschlagenen gerichtlichen Bestellung des Sachver- ständigen künftig ein gesetzlich geregeltes Rechts- verhältnis auftragsähnlicher Art zwischen diesem und der Gesellschaft zustande kommen sollte, etwa nach dem Vorbild der §§ 306 Abs. 4 Satz 6 Aktien- gesetz, 308 Abs. 2 Satz 1 Umwandlungsgesetz, aus dem der Sachverständige sodann einen Anspruch auf angemessene, verkehrsübliche Vergütung gegen die Gesellschaft hätte. – Drucksache 14/7515, Seite 83 – Ich bin mir bewusst, dass eine verkehrsübliche Vergü- tung der Sachverständigen im vorliegenden Gesetzent- wurf auch eine Ausstrahlung auf andere Bereiche entfal- ten könnte. Vielleicht ist diese auch einer der Gründe, warum im Regierungsentwurf keine Regelung hinsicht- lich der Vergütung des vom Gericht beauftragten Sach- verständigen vorgesehen ist? Ich würde mir wünschen, wenn wir in unseren Beratungen diesen Punkt noch ein- mal aufgreifen und das Für und Wider intensiv diskutie- ren würden. Meine Fraktion hält den vorliegenden Gesetzentwurf insgesamt für diskussionswürdig. Wir Christdemokraten bieten allen Seiten des Hauses eine zügige Beratung an, damit den Betroffenen recht bald ein effektives Spruch- verfahren zur Verfügung steht. Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN): Der heute beratene Gesetzentwurf mit dem etwas spröde klingenden Titel kommt praktischen Bedürfnissen der Wirtschaft sowie Forderungen in Rechts- und Verwal- tungslehre nach. Das Spruchverfahren soll bei Umstrukturierungsmaß- nahmen von Gesellschaften nach dem Aktien- oder Um- wandlungsgesetz Minderheitsaktionären im Streit um Kompensationszahlungen effektiven Rechtsschutz ge- währleisten, ohne die unternehmerische Handlungsfrei- heit der Gesellschaften zu beeinträchtigen. In der Vergangenheit wurde oft kritisiert, das Spruch- verfahren dauere zu lange, lasse rechtsmissbräuchliche Anrufungen des Gerichts sowie kostentreibende Ver- schleppungstaktik zu und die verstreuten Verfahrensvor- schriften seien schlecht handhabbar. Der 63. Deutsche Juristentag 2000 forderte daher eine Überprüfung; die Regierungskommission „Corporate Governance“ emp- fahl eine Modernisierung bzw. Neuordnung. Solche Re- form wurde noch dringlicher auch zum Anlegerschutz, seit durch das Übernahmegesetz 2001 Mehrheits- aktionären ermöglicht wurde, Minderheitsaktionäre ge- gen Abfindung aus einer AG oder Kommandit-AG auszu- schließen. Der Entwurf der Bundesregierung fasst die bislang ver- streuten Einzelregelungen in einem Gesetz zusammen. Die Zuständigkeit für das Spruchverfahren bleibt beim Landgericht konzentriert. Die Regelungen zum Antrags- gegner, Bekanntmachung etc. wurden vereinheitlicht. Für die nicht antragstellenden, aber im Streit um Aus- gleich und Abfindung mit betroffenen Anteilseigner soll das Gericht auch künftig „gemeinsame Vertreter“ bestel- len könne, aber zur Kostenminderung regelmäßig nur noch einen statt mehrere. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 25. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. Februar 2003 2009 (C) (D) (A) (B) Ferner wird das Verfahren gestrafft und beschleunigt. Obligatorisch soll zur raschen Aufklärung des Sachver- halts eine mündliche Verhandlung stattfinden. Die An- tragsteller müssen ihre Einwände gegen die angebotenen Ausgleichs- oder Abfindungszahlungen nun binnen ver- längerter Frist konkret begründen. Allerdings sollte die Regelung noch verdeutlichen, dass Abweichungen mög- lich sind, wo Antragsteller wegen mangelnder Informa- tion noch nicht spezifiziert vortragen können. Verspätetes oder andere Beteiligte benachteiligendes Vorbringen soll das Gericht zurückweisen können, was grundsätzlich zu begrüßen ist. Doch soweit der Entwurf dies bisher schon bei einfachem Verschulden ermöglichen will und die Kriterien hierfür erst durch die Rechtspre- chung entwickelt werden sollen, muss die Vorlage nach unserer Auffassung noch einmal überdacht werden. Meine Fraktion neigt stark dazu, stattdessen auf grobe Fahrlässigkeit abzustellen und dazu die bewährte Vor- schrift des § 296 Abs. 2 ZPO wörtlich in § 10 Abs. 2 Spruchgesetz zu übernehmen. Ferner sieht der Entwurf zwecks Verfahrensbeschleu- nigung vor, dass das Gericht den mündlichen Verhand- lungstermin umfassend vorzubereiten hat. Dabei kann es etwa geheimhaltungsbedürftige Unternehmensunterlagen auch „in camera“ beiziehen und verwenden, ohne sie an andere Beteiligte zu übermitteln. Der Amtsermittlungsgrundsatz wird zwecks Verfah- rensstraffung eingeschränkt, indem die Parteien selbst Tatsachen rechtzeitig und vollständig vorbringen müssen. Das Verhältnis zum Beibringungsgrundsatz bedarf hier al- lerdings noch größerer Klarstellung: Denkbar wäre, die richterliche Aufklärungspflicht gemäß § 139 ZPO für ent- sprechend anwendbar zu erklären. Flankierend schafft der Entwurf attraktive Möglichkei- ten zu einer gütlichen Einigung bzw. einem Vergleich. Zahlt das Unternehmen auf den gefundenen Spruch hin nicht, bleibt für die dann notwendige Leistungsklage sinnvollerweise das schon sachkundige Spruchgericht zu- ständig. Ferner soll der so genannte sachverständige Prüfer bes- ser in das Spruchverfahren eingebunden werden, um teure und zeitraubende Zweitgutachten zu vermeiden. Die neue abgewogene Kostenregelung wird rechtsmissbräuchliche und mutwillige Spruchverfahrensanträge verhindern helfen. Insgesamt meine ich, dass die Bundesregierung einen sehr durchdachten Entwurf vorgelegt hat zur Regelung ei- nes Wirtschaftsbereichs mit zunehmender praktischer Re- levanz. Mit den zahlreichen ergänzenden Vorschlägen des Bundesrats werden wir uns in der Ausschussberatung sorgfältig auseinander setzen. Rainer Funke (FDP): Die FDP-Fraktion begrüßt den Gesetzentwurf zur Neuordnung des gesellschaftlichen Spruchverfahrens. Insbesondere begrüßt die FDP-Frak- tion das Ziel des Entwurfes, durch verbesserte Verfah- rensstrukturen auf der Grundlage der bewährten bisheri- gen Regelung, ein gestrafftes und erheblich verkürztes Gerichtsverfahren zu ermöglichen. In der Tat dauern die Verfahren viel zu lange. Dies ist auch nachteilig für den Finanzmarkt Deutschland. Bei allem guten Willen gegenüber dem Gesetzentwurf der Bundesregierung, den wir sehr begrüßen, sind in dem bereits nachgebesserten Entwurf einige Schwachstellen zu beseitigen. Dies wird bei gutem Willen aller Beteilig- ten im Rechtsausschuss und im Berichterstattergespräch auch gelingen. So könnte der in § 1 geregelte Anwendungsbereich zum Beispiel auch für die Anfechtung eines Sachkapita- lerhöhungsbeschlusses erweitert werden. Auch die Zu- ständigkeit könnte noch stärker als bisher vorgesehen auf ein Landgericht konzentriert werden. Die Antragsfrist könnte von drei auf zwei Monate verkürzt werden und die Konzentration auf einen gemeinsamen Vertreter gemäß §6 wäre eher zweckmäßig und könnte der Kostenerspar- nis dienen. In diesem Zusammenhang sollten die Kosten- regelungen des § 15 überprüft werden. Wichtig scheint mir vor allem, die Rolle des unabhän- gigen Sachverständigen, der sein Gutachten in meinen Augen auf die streitigen Teile zu beschränken hat, zu stär- ken. Die Bestellung des Sachverständigen sollte auch zü- gig erfolgen, um das Verfahren weiter zu beschleunigen. Ich bin mir sicher, dass wir bei den Beratungen im Rechtsausschuss zu vernünftigen Lösungen gelangen wer- den. Dann ist es jedoch für die Umsetzung dieses Gesetzes ganz besonders wichtig, dass die Landesjustizverwaltun- gen gerade für dieses Spruchverfahren eine Konzentration auf bestimmte Spezialkammern beim Landgericht oder auf die Kammern für Handelssachen ermöglichen. Hier müssen die qualifiziertesten Richter eingesetzt werden, die auch über betriebswirtschaftliche und bilanzrechtliche Kenntnisse verfügen müssen. Hier zu investieren lohnt sich, denn langjährige Verfahren schaden nicht nur den betroffenen Aktionären, sondern vor allem den Unterneh- men mit ihrer Investitionsbereitschaft und damit der Schaffung von Arbeitsplätzen. Bei dieser Gelegenheit lassen Sie mich auch sagen, dass wir von der Bundesregierung nunmehr alsbald erwarten, dass die Vorschläge der Baums-Kommission zu Corporate Governance umgesetzt werden. Einer dieser Vorschläge war auch eine Novellierung des Spruchverfahrens. Bei der weiteren Umsetzung der Baums-Vorschläge sollten wir je- doch eine in sich geschlossene Regelung bevorzugen. Punktuelle Lösungen sollten wir ablehnen. Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär bei der Bun- desministerin der Justiz: Sie beraten heute in erster Le- sung über den Entwurf eines Gesetzes zur Neuordnung des gesellschaftsrechtlichen Spruchverfahrens. Mit der Neuregelung greifen wir wesentliche Empfehlungen der Regierungskommission „Corporate Governance“ aus dem Jahr 2001 auf. Die Novelle ist ein wichtiger Beitrag zur Mo- dernisierung und Beschleunigung gerichtlicher Verfahren. Oberstes Ziel ist es, die Verfahrensdauer spürbar zu verkürzen und damit den Rechtsschutz für Aktionäre er- heblich zu verbessern. Mehr Übersichtlichkeit und Trans- parenz schafft der Entwurf, indem die bisher in verschie- denen Gesetzen geregelten Verfahrensvorschriften in einem neuen Verfahrensgesetz konzentriert werden. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 25. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. Februar 20032010 (C) (D) (A) (B) Im gesellschaftsrechtlichen Spruchverfahren können Minderheitsaktionäre, die nach dem Aktien- oder Um- wandlungsgesetz Ausgleichs- oder Abfindungszahlungen erhalten, die Höhe dieser Kompensation vor dem zustän- digen Landgericht überprüfen lassen. Ein solcher An- spruch auf Abfindungs- oder Ausgleichszahlung besteht bei Strukturmaßnahmen, wie zum Beispiel der Umwand- lung von Gesellschaften oder dem Ausschluss von Min- derheitsaktionären im Wege des so genannten Squeeze- out. Bei der Überprüfung der Kompensation trifft das Ge- richt seine Bewertung in der Regel aufgrund einer umfas- senden Unternehmensbewertung. Die Neuregelung sieht nun vor, dass das Gericht nicht regelmäßig neue, zeitrau- bende Gutachten in Auftrag geben muss, sondern ver- stärkt auf die bereits nach den Vorschriften des Aktien- und Umwandlungsgesetzes zur Vorbereitung der Struk- turmaßnahme erstellten Berichte und Prüfungsberichte zurückgreifen kann. Damit diese Unterlagen einen höhe- ren Beweiswert für das spätere Spruchverfahren erlangen, werden die vorbereitenden Prüfungsberichte künftig zwingend durch gerichtlich bestellte unabhängige Prüfer erstellt. Dies wirkt dem Eindruck einer Parteinähe des Be- richts von vornherein entgegen und erhöht die Akzeptanz der Prüfungsergebnisse auch für die Minderheitsaktio- näre. Zusätzliche Begutachtungsaufträge an Sachverstän- dige im Spruchverfahren können dann gezielt auf die Klärung verbliebener Streitpunkte beschränkt werden. Das wird zu einer erheblichen Verfahrensbeschleunigung führen. Das Spruchverfahren wird zudem durch neu einge- führte Verfahrensförderungspflichten für die Beteiligten geordnet und gestrafft. So muss der Minderheitenaktionär beispielsweise künftig umfassend darlegen und begrün- den, in welchen Punkten er die Berechnungsgrundlagen seiner Kompensation angreift. Durch die Reform soll die derzeit durchschnittliche Verfahrensdauer von rund fünf Jahren spürbar verkürzt werden. Dies entlastet die Gerichte und die Anleger kom- men so schneller zu ihrem Recht. Die wichtigsten Punkte der Neuregelung lassen sich wie folgt zusammenfassen: Es werden ausschließlich vom Gericht ausgewählte und bestellte sachverständige Prüfer tätig. Der Einsatz von Sachverständigengutachten im Spruchverfahren wird auf Streitpunkte begrenzt und so ef- fizienter gestaltet. Den Beteiligten werden bei gleichzeiti- ger Rückführung des Amtsermittlungsgrundsatzes Verfah- rensförderungspflichten auferlegt. Die Kostenvorschriften werden neu gestaltet, um eine ausgewogene Risikovertei- lung sicherzustellen, die den Minderheitsaktionär nicht benachteiligt, gleichzeitig aber Missbrauchsfällen vor- beugt. Und die bisher verstreuten Regelungen werden in einem neuen Verfahrensgesetz zusammengestellt. Der Bundesrat hat sich am 20. Dezember 2002 mit dem Gesetzentwurf befasst und eine Reihe sehr nützlicher Än- derungshinweise gegeben. Ich denke, dass diese zum größten Teil im weiteren Gesetzgebungsverfahren aufge- griffen werden können. Dies gilt insbesondere auch für die vom Bundesrat angesprochenen Mindest- und Höchst- geschäftswerte zur Berechnung der Gerichtskosten. Ich bin zuversichtlich, dass wir dieses Reformgesetz in den weiteren Beratungen schnell und parteiübergreifend auf den Weg bringen können. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 25. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. Februar 2003 2011 (C) (D) (A) (B) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hans-Ulrich Krüger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Verehrte Kolleginnen

    und Kollegen! Die aktuelle Situation der kommunalen
    Haushalte ist in der Tat durch steigende Ausgaben im Ju-
    gend- und Sozialhilfebereich und durch Einbrüche bei
    den Steuereinnahmen bei gleichzeitiger Talfahrt der kom-
    munalen Investitionen geprägt. Sparbemühungen der ver-
    gangenen Jahre haben – das ist auch einzugestehen – viel-
    fach die vorhandenen Potenziale aufgezehrt und die
    Handlungsspielräume nahezu auf null verengt.


    (Heinz Seiffert [CDU/CSU]: Leider wahr!)

    Angesichts dieser Situation ist unstreitig nach Lösun-

    gen zu suchen, welche das Steueraufkommen von Städten
    und Gemeinden in ihrer Gesamtheit auf einem Niveau
    verstetigen, das verantwortungsbewusstes kommunales
    Handeln auf Dauer gewährleistet.

    Die Bundesregierung hat daher, wie ich meine, richtig
    gehandelt, als sie im März des vergangenen Jahres eine
    Kommission zur Reform der Gemeindefinanzen unter
    umfassender Beteiligung von Vertretern kommunaler
    Spitzenverbände, der Länder, Wirtschaftsverbände und
    Gewerkschaften eingesetzt hat. Dabei ist mein Vertrauen
    in Minister Beckstein aus Bayern offenbar größer als das


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    1926


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    Ihre, Frau Kollegin Piltz. Ich habe jedenfalls keine Zwei-
    fel, dass diese Kommission, in der der nordrhein-westfä-
    lische Innenminister Fritz Behrens die A-Länder und der
    Kollege Beckstein die B-Länder vertreten, qualitativ
    hochwertig mit entsprechendem Sachverstand besetzt ist.


    (Beifall bei der SPD – Hans Michelbach [CDU/CSU]: Die tagt doch nie!)


    Es geht in der Tat nicht an – darin sind wir uns schnell
    einig –, dass in einem Bundesland wie Nordrhein-West-
    falen, das eben bereits erwähnt wurde, die Kommunen
    allein im Kalenderjahr 2001 ein Minus von 550 Milli-
    onen Euro Gewerbesteuer verkraften müssen und dem-
    gemäß die vom Kollegen Pinkwart erwähnten 105 von
    396 Kommunen ein Haushaltssicherungskonzept schrei-
    ben müssen.

    Hier ist nach vernünftigen und auf Dauer tragfähigen
    Ansätzen zu suchen. Darin liegt eine wichtige Aufgabe für
    jeden, der es mit der kommunalen Selbstverwaltungsga-
    rantie ernst meint. Dabei ist allerdings eine umfassende
    Reform der kommunalen Finanzen notwendig, und zwar
    eine Reform an Haupt und Gliedern, die auch in die Zu-
    kunft weist, statt einer Notreparatur mit untauglichem
    Werkzeug.

    Zentraler Punkt aller Reformbemühungen ist und
    bleibt die modernisierte kommunale Gewerbesteuer. Ihr
    Hebesatzrecht stärkt die kommunale Finanzautonomie.
    Gleichzeitig belohnt sie die Kommune mit einer zusätzli-
    chen Einnahme, welche sich ihrer gesamtwirtschaftlichen
    Verantwortung durch die Bereitstellung von Gewerbe-
    und Industrieflächen stellt.

    Sämtliche Bestrebungen zur Abschaffung der Gewer-
    besteuer – meinetwegen zugunsten einer so genannten
    Bürgersteuer – sind demgegenüber wirtschaftspolitische
    Selbsttore.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Welche Kommune würde denn überhaupt noch das im
    Vergleich zu Bauland wesentlich preiswertere Gewerbe-
    oder Industrieland ausweisen, wenn es ihr, gerade im
    Speckgürtel größerer Städte, auch möglich wäre, die gut
    verdienenden Angestellten und Freiberufler in attraktive
    Wohngebiete zu ziehen und sich über den Anteil an der
    Einkommensteuer bzw. über die allgemeinen Mittel-
    zuweisungen zu finanzieren?


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Wenn Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, im Zwei-

    fel darüber sein sollten, fragen Sie bitte die Wirtschafts-
    förderer Ihrer Region, welches Gewicht die Gewerbe-
    steuerprognosen für viele Städte bei der Ansiedlung
    großer Unternehmen in der Vergangenheit gehabt haben.
    Ein Modell, das auf die Abschaffung der Gewerbesteuer
    zielt, wird daher den ureigenen Interessen von Gewerbe
    und Industrie zuwiderlaufen. Oder – um ein kleines Zah-
    lenspiel zu wagen, Herr Kollege Pinkwart –: Dann hätten
    im Jahr 2001 in Nordrhein-Westfalen nicht 105, sondern
    wahrscheinlich 150 Kommunen ein HSK verfasst.

    Eine Lösung der kommunalen Einnahmeprobleme
    kann daher zum einen nur in einer modernisierten Ge-
    werbesteuer liegen, welche insbesondere die Freibe-

    rufler und die Selbstständigen einbezieht, wobei diese be-
    kanntermaßen die von ihnen gezahlte Gewerbesteuer in
    einem pauschalen Verfahren mit der Einkommensteuer
    verrechnen dürfen. Zum anderen bedarf es auch einer Ver-
    besserung und Verstetigung der Einnahmen durch eine
    Verbreiterung der Bemessungsgrundlage.

    Hier, sehr verehrte Kolleginnen und Kollegen von
    CDU/CSU und FDP, liegt es nun allerdings auch an Ihnen
    und Ihren Kollegen im Bundesrat, dafür zu sorgen, dass
    die diesbezüglichen Kommunen, Bund und Land stärken-
    den Aspekte des Steuersubventionsabbaugesetzes mög-
    lichst schnell in die Tat umgesetzt werden,


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Zuruf von der SPD: So ist es!)


    wenn es Ihnen denn mit der Stärkung der kommunalen
    Selbstverwaltungshoheit ernst ist. Eines muss nämlich
    klar sein: Eine Gewerbesteuer als wesentliche kommu-
    nale Steuer, welche in den letzten Jahren in der Tat und
    bedauerlicherweise zu einer Steuer für wenige Großbe-
    triebe mutiert ist, kann für keinen Rat der Stadt die not-
    wendige verlässliche Bemessungsgrundlage darstellen,
    die der Bürger zu Recht verlangt.

    Wer es daher mit der Sanierung unserer kommunalen
    Finanzen ernst meint, der muss diese Dinge auf der Ein-
    nahmeseite der Kommune bedenken und insbesondere
    auch konstruktiv an der Verbesserung der Ausgabeseite
    mitwirken.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Das Stichwort, das ich Ihnen hier zurufe, ist beispiels-

    weise die von der Hartz-Kommission empfohlene Zu-
    sammenlegung von Sozial- und Arbeitslosenhilfe für Er-
    werbsfähige. Ich hoffe, dass Sie Ihren eigenen Antrag,
    meine Damen und Herren von der CDU/CSU, so verste-
    hen, dass Sie in dieser Kommission unter diesen Aspek-
    ten mitwirken wollen, und insofern hoffe ich auf die
    Einhaltung Ihres diesbezüglich für mich konkludent ab-
    gegebenen Versprechens.

    Angesichts dieser fundamentalen Herausforderungen,
    welche im Übrigen einen Schlussstrich unter eine nahezu
    30-jährige Diskussion ziehen würden, sind – ich muss sa-
    gen: leider – sowohl Ihr aktueller Gesetzentwurf wie auch
    die Vorstellungen der FDP untauglich.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Die Senkung der Gewerbesteuerumlage würde das

    vorgezeichnete Grundübel nicht beseitigen, sondern nur
    diejenigen Kommunen begünstigen – das ist schon er-
    wähnt worden –, welche zurzeit noch über nennenswerte
    Gewerbesteuereinnahmen verfügen, jedoch diejenigen
    ins Abseits stellen, denen wegen fast gen null tendierender
    Einnahmen in Wirklichkeit am stärksten geholfen werden
    müsste. Damit würde der Unterschied zwischen einer
    aufkommensstärkeren und einer aufkommensschwachen
    Kommune und damit das Ungleichgewicht gestärkt, ohne
    dass das grundsätzliche Problem der Nichtberechenbar-
    keit kommunaler Steuern auf der Einnahmeseite ange-
    gangen worden wäre.

    Wenn Sie, verehrte Damen und Herren von der Oppo-
    sition, daher etwas für die Kommunen tun wollen, kann ich
    Sie nur auffordern, in der Gemeindereformkommission

    Dr. Hans-Ulrich Krüger




    Dr. Hans-Ulrich Krüger
    konstruktiv und zum Wohl unserer Kommunen mitzuar-
    beiten, anstatt Anträge zu stellen, bei denen im Dunkeln
    verborgen bleibt, woher beispielsweise die von den Län-
    dern allein in diesem Jahr zu tragenden 1,135 Milliar-
    den Euro kommen sollen.

    Die Bayerische Staatsregierung – sie ist bereits mehr-
    fach erwähnt worden – kann es offenbar nicht sein. Auch
    kann es offenbar nicht der Ministerpräsident des Landes
    Hessen sein, der die 140 Millionen Euro aus dem Steuer-
    subventionsabbaugesetz bereits verplanen musste – ob-
    wohl er dieses Gesetz bekämpfen möchte –, um seinen
    Haushalt einigermaßen im Gleichgewicht zu halten. Wo
    also sollen die zusätzlichen Summen als Anteil der Län-
    der herkommen? Wo sollen da ehrlicherweise Spielräume
    sein? Sagen Sie es uns, meine Damen und Herren!


    (Beifall bei der SPD)

    Unterstützen Sie daher bitte mit uns allen diejenigen

    – wir nehmen das sehr ernst –, die das Selbstverwaltungs-
    recht der Kommunen auch in Zukunft als ein starkes und
    unabhängiges Selbstverwaltungsrecht erleben möchten.
    Unterstützen Sie die Arbeit der Kommission zur Reform
    der Gemeindefinanzen. Legen Sie mit uns bitte Wert da-
    rauf, dass dort eine nachhaltige und umfassende Moderni-
    sierung der Gewerbesteuer geregelt wird. Sorgen Sie mit
    uns auch für eine effiziente Zusammenlegung von Arbeits-
    losen- und Sozialhilfe und schaffen Sie damit ein verlässli-
    ches Korsett für die Kommunen, in dessen Rahmen dann
    meinetwegen zu irgendeinem Zeitpunkt auch eine Diskus-
    sion über die Gewerbesteuerumlage geführt werden kann!

    Das ist der richtige, der solide, der ehrliche Weg, der
    letzten Endes uns allen in Form gesicherter industrieller
    Standorte dienen und der in Form gesicherter kommuna-
    ler Investitionen verlässlich sein wird.

    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Antje Vollmer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Das Wort hat jetzt der Kollege Hans Michelbach.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hans Michelbach


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Kolleginnen und Kolle-

    gen! Wir erleben in Deutschland die finanzpolitische
    Geisterfahrt einer überforderten Bundesregierung.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Am Steuer sitzt ein Geisterfahrer namens Hans Eichel, der
    jedes Gebot der ökonomischen Vernunft missachtet und
    ein finanzpolitisches Stoppschild nach dem anderen über-
    fährt. Eigentlich hätten es unsere Kommunen verdient,
    dass der Herr Bundesfinanzminister heute selbst an dieser
    für die Kommunen wichtigen Entscheidung teilnimmt


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    und damit auch dokumentiert, dass ihm die kommunalen
    Finanzen wichtig sind im Hinblick auf das Gesamtwohl.

    Seine Fahrt in die falsche Richtung macht sich an ver-
    schiedenen Orientierungsfehlern fest: an der wachstums-
    feindlichen Erhöhung des Staatsanteils am Volkseinkom-
    men durch immer mehr Steuern und Abgaben, an den
    unzureichenden Einsparungen auf der Ausgabenseite, an
    der hohen Neuverschuldung der öffentlichen Haushalte,
    an dem Verstoß gegen den Wachstums- und Stabilitäts-
    pakt, an der Investitionsvernichtung durch die einseitigen
    Belastungen der Kommunalfinanzen.

    Meine sehr geehrten Damen und Herren, wer einen sol-
    chen chaotischen Zickzackkurs fährt, wer die Inlands-
    nachfrage immer weiter verhindert, wer alles immer nur
    – wie in Ihrem Antrag – auf die Weltwirtschaft schiebt,
    wer Wachstum vernichtet und gleichzeitig die Verschul-
    dung erhöht, erleidet einen Totalschaden. Er vernichtet
    die Grundlagen für die Einnahmen der öffentlichen Haus-
    halte, insbesondere der Kommunen, die sich am Ende der
    Fahnenstange befinden.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Die Bundesregierung erweist sich geradezu als un-

    fähig, eine moderne und wachstumsorientierte Wirt-
    schafts-, Finanz- und Sozialpolitik zu entwickeln und
    letzten Endes auch durchzusetzen. Darunter leiden unsere
    Bürger, unsere Betriebe und insbesondere unsere Kom-
    munen. Dabei sind wir bereit zu einer konstruktiven Zu-
    sammenarbeit zum Wohle der Kommunen und zum
    Wohle der Wirtschaft. Nicht bereit dagegen sind wir, Ih-
    rer Steuererhöhungspolitik zuzustimmen.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Bernd Scheelen [SPD]: Wir bauen Subventionen ab! Dazu haben Sie nie den Mut gehabt!)


    Notwendig sind eine Förderung der Wachstumskräfte,
    eine Verbesserung der Investitionschancen bei Wirtschaft
    und Kommunen, eine Konsolidierung der öffentlichen
    Haushalte durch Ausgabenreduzierung, gezielte Beschäf-
    tigungsanreize am Arbeitsmarkt und eine Verbilligung des
    Faktors Arbeit durch Senkung der Lohnzusatzkosten auf
    unter 40 Prozent. Meine Damen und Herren, es muss end-
    lich gehandelt werden. So kann es nicht weitergehen.
    Sonst ruinieren Sie endgültig unsere wirtschafts-, finanz-
    und sozialpolitischen Fundamente in diesem Land.

    Deutschland hat 2002 – deshalb ist das, was Sie jetzt dis-
    kutieren, besonders verwerflich – die EU-Defizitgrenze
    von 3 Prozent mit einem unverantwortlichen gesamtstaat-
    lichen Defizit von 3,8 Prozent weit überschritten. Auch im
    Jahr 2003 wird gegen die Vorgaben des Wachstums- und
    Stabilitätspakts bei der Defizitquote und auch bei der Ge-
    samtverschuldung deutlich verstoßen werden. Alle anders
    lautenden Versprechungen des Bundesfinanzministers
    sind – wie vor den Wahlen – wieder die Unwahrheit und
    werden wider besseres Wissen gemacht. Die Überschrei-
    tung der Defizitobergrenze hat alleine er selbst zu verant-
    worten.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Das Finanzierungsdefizit des Bundes einschließlich

    der Sozialversicherungen – hören Sie genau zu – beträgt,
    bezogen auf die vom Finanzplanungsrat festgelegte Be-
    messungsgröße von 45 Prozent des Bruttoinlandspro-
    dukts, rund 4,6 Prozentpunkte. Wie wollen Sie denn auf


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    1928


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    unter 3 Prozent kommen, wenn Sie selbst ein so schlech-
    tes Beispiel geben? Die Kommunen sollen also nach
    Ihrem Dafürhalten sparen, während Sie im Bund einen
    großen Schluck aus der Pulle nehmen. Das ist Ihre Fi-
    nanzpolitik. So darf es nicht weitergehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Die deutliche Überschreitung durch den Bund ist trotz der
    finanziellen Verschiebebahnhöfe zulasten der Länder und
    Kommunen die Hauptursache für das Finanzdesaster.
    Übrigens, akzeptieren Sie endlich, dass Bayerns Kommu-
    nen noch die geringste Verschuldung und die höchste In-
    vestitionsquote aufweisen. Wenn Sie die bayerischen Ver-
    hältnisse auf Ihre Finanzpolitik übertragen würden, dann
    ginge es uns allen besser.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Der Bundesfinanzminister hat es versäumt, in den kon-

    junkturell guten Jahren die notwendigen Konsolidie-
    rungsmaßnahmen zu ergreifen und die Wachstumskräfte
    gezielt zu stärken. Ich kann die Regierungskoalition nur
    warnen, die angelaufenen Bemühungen in der SPD-Frak-
    tion zur Aufweichung des Wachstums- und Stabilitäts-
    paktes der EU weiter zu verfolgen. Nach dem Verlust Ih-
    rer Glaubwürdigkeit in vielen politischen Bereichen
    sollten Sie zumindest die Stabilität unserer Währung so-
    wie die finanziellen Fundamente unseres Landes nicht
    weiter gefährden. Ich bitte Sie: Lassen Sie die Finger vom
    Wachstums- und Stabilitätspakt! Die von Ihnen beabsich-
    tigte Aufweichung ist eine riesige Gefahr für unser Land,
    für die Arbeitsplätze, für die Betriebe und für unsere
    Währung.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Damit zerstören Sie jegliches Vertrauen in die Zukunft.

    Wir brauchen eine nationale Kraftanstrengung insbe-
    sondere im Bereich der Wirtschafts-, der Finanz- und der
    Sozialpolitik. Nur so ist die zweifellos vorhandene fi-
    nanzpolitische Krise zu meistern. Es darf kein zusätz-
    liches Potenzial an Risiken für die öffentlichen Kassen
    mehr entstehen. Wir brauchen eine wachstumsfördernde
    Konzeption, klare Signale und zielgenaue Sofortmaßnah-
    men.

    Heute haben Sie die Chance, Sofortmaßnahmen zur
    Stärkung der Kommunen, des Wirtschaftskreislaufs und
    insbesondere der Investitionsbereitschaft auf den Weg zu
    bringen. Frau Scheel, nicht prüfen, sondern endlich etwas
    machen – das ist das Motto, nach dem jetzt gehandelt wer-
    den muss.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Das heißt konkret: Rücknahme der Erhöhung der Gewer-
    besteuerumlage als Sofortmaßnahme für die Gesundung
    der Kommunalfinanzen, Verzicht auf das so genannte
    Steuervergünstigungsabbaugesetz als vertrauensbildende
    Maßnahme zur Konjunkturförderung, ein Steuerabbau-
    programm als Entlastungssignal für mehr Wachstum,
    keine Erweiterung und Erhöhung der Gewerbesteuer, son-
    dern eine innovative und wettbewerbsfähige Gemeinde-
    finanzreform. Mit diesen wachstumsfördernden Maßnah-
    men ließe sich eine finanzpolitische Wende herbeiführen.

    Ich bitte Sie herzlich: Stimmen Sie unserem Gesetz-
    entwurf zu, dessen Ziel die Rücknahme der Erhöhung der
    Gewerbesteuerumlage ist. Geben Sie unseren Kommunen
    und unserer Wirtschaft mehr Freiraum für Investitionen
    sowie für mehr wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und
    Dynamik in unserem Land.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Legen Sie endlich ein konkretes Konzept für eine Ge-
    meindefinanzreform vor! Das, was Sie im Steuervergüns-
    tigungsabbaugesetz festgelegt haben, wird für viele Kom-
    munen insbesondere in den neuen Bundesländern einem
    Kahlschlag im Bereich der gewerbesteuerlichen Organ-
    schaften gleichkommen. Bringen Sie einmal ein Gesamt-
    konzept auf den Weg. Geben Sie heute Gas für die Kom-
    munalfinanzen und für die wirtschaftliche Verbesserung.
    Dann machen Sie schnell eine Gemeindefinanzreform aus
    einem Guss! Dazu werden wir unseren Beitrag leisten.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Bernd Scheelen [SPD]: Da bin ich aber sehr gespannt!)