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    Gratulation der Abgeordneten Ernst Hinsken und Rainer Eppelmann zum 60. Geburtstag 1873 A Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 1873 A Begrüßung des Parlamentspräsidenten Herrn Halilow aus Usbekistan und seiner De- legation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1884 A Zusatztagesordnungspunkt 3: Abgabe einer Regierungserklärung zur aktuellen internationalen Lage . . . . . . . 1874 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Dr. Friedbert Pflüger, Dr. Wolfgang Schäuble, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Europa und Amerika müssen zu- sammenstehen (Drucksache 15/421) . . . . . . . . . . . . . . . . 1874 A Gerhard Schröder Bundeskanzler . . . . . . . . . . 1874 A Dr. Angela Merkel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1879 D Joseph Fischer Bundesminister AA . . . . . . . . 1884 B Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . 1887 D Gernot Erler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1889 D Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 1891 C Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . 1894 C Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . 1895 C Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . 1896 B Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . 1896 D Dr. Wolfgang Gerhardt FDP . . . . . . . . . . . . . 1898 B Dr. Ludger Volmer BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1899 C Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . . . . 1901 C Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . . . . . . 1904 D Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1906 B Dr. Christoph Zöpel SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1907 A Namentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . 1909 A, B Ergebnisse der namentlichen Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . . . . 1910 A, 1914 D Tagesordnungspunkt 3: – Zweite und dritte Beratung über den von den Abgeordneten Peter Götz, Dr. Michael Meister, weiteren Abgeord- neten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Neu- ordnung der Gemeindefinanzen (Ge- meindefinanzreformgesetz) (Drucksache 15/30) . . . . . . . . . . . . . . . 1909 C – Zweite und dritte Beratung über den vom Bundesrat eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Neuordnung der Gemeindefinan- zen (Gemeindefinanzreformgesetz) (Drucksachen 15/109, 15/384, 15/385, 15/386) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1909 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Ge- meindefinanzen dauerhaft stärken (Drucksache 15/433) . . . . . . . . . . . . . . . . 1909 D Plenarprotokoll 15/25 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 25. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 13. Februar 2003 I n h a l t : Bernd Scheelen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1912 A Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1917 A Kerstin Andreae BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1918 D Dr. Andreas Pinkwart FDP . . . . . . . . . . . . . . 1920 B Horst Schild SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1921 B Otto Bernhardt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1923 A Christine Scheel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1924 D Gisela Piltz FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1925 D Dr. Hans-Ulrich Krüger SPD . . . . . . . . . . . . 1926 D Hans Michelbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1928 B Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1929 C Bernhard Kaster CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 1931 B Namentliche Abstimmungen . . . . . . 1932 D, 1935 B Ergebnisse der namentlichen Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . . . . 1933 C, 1938 C Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Hans-Joachim Otto (Frank- furt), weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der FDP: Finanzplatz Frankfurt stärken (Drucksache 15/369) . . . . . . . . . . . . . . . . 1935 D Tagesordnungspunkt 14: a) – c) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersicht 11, 12 und 13 zu Petitionen (Drucksachen 15/363, 15/364 und 15/365) 1936 A Zusatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktio- nen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Zukunftsprogramm Bildung und Betreuung für Ganztagsschulen . . . 1936 B Edelgard Bulmahn Bundesministerin BMBF 1936 B Uwe Schummer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1940 B Grietje Bettin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1941 D Christoph Hartmann (Homburg) FDP . . . . . . 1943 A Ute Berg SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1944 B Dr. Christoph Bergner CDU/CSU . . . . . . . . . 1945 B Ekin Deligöz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1946 C Heinz Schmitt (Landau) SPD . . . . . . . . . . . . 1947 C Marion Seib CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 1948 C Andrea Wicklein SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1949 D Hannelore Roedel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1950 D Caren Marks SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1952 A Markus Grübel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1952 D Dr. Ernst Dieter Rossmann SPD . . . . . . . . . . 1954 A Tagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Verlängerung der Ladenöffnung an Samstagen (Drucksache 15/396) . . . . . . . . . . . . . . . . 1955 B Dr. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1955 B Dr. Hermann Kues CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1957 A Hubert Ulrich BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1958 C Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1959 C Gudrun Kopp FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1960 C Wolfgang Grotthaus SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1961 D Gudrun Kopp FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1963 B Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1964 A Wolfgang Grotthaus SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1964 C Johannes Singhammer CDU/CSU . . . . . . . . 1965 A Manfred Helmut Zöllmer SPD . . . . . . . . . . . 1966 B Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1967 C Tagesordnungspunkt 5: Erste Beratung über den vom Bundesrat eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zur Sicherung der Hilfsmittelversorgung von Pflegebedürftigen (Hilfsmittelsicherungs- gesetz – HSG) (Drucksache 15/308) . . . . . . . . . . . . . . . . 1969 A Dr. Erika Ober SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1969 B Matthias Sehling CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 1970 C Petra Selg BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . 1972 C Daniel Bahr (Münster) FDP . . . . . . . . . . . . . 1973 A Tagesordnungspunkt 6: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Verkehr, Bau- und Wohnungs- wesen zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundes- regierung über Maßnahmen auf dem Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 25. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. Februar 2003II Gebiet der Unfallverhütung im Straßen- verkehr und Übersicht über das Ret- tungswesen 2000 und 2001 – Unfallverhü- tungsbericht Straßenverkehr 2000/2001 – (Drucksachen 14/9730, 15/99 Nr. 1.1, 15/388) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1974 A Angelika Mertens, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1974 B Gero Storjohann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 1975 B Ursula Sowa BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1976 D Horst Friedrich (Bayreuth) FDP . . . . . . . . . . 1977 D Heidi Wright SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1979 A Klaus Hofbauer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1980 B Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Annette Widmann-Mauz, Dr. Norbert Röttgen, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Versorgungsausgleich umge- hend regeln – Keine Schlechterstellung von Frauen bei der Alterssicherung (Drucksache 15/354) . . . . . . . . . . . . . . . . 1981 D Annette Widmann-Mauz CDU/CSU . . . . . . 1982 A Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 1983 D Sibylle Laurischk FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 1985 C Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1986 C Ute Granold CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 1987 B Christine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1988 D Tagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Detlef Parr, Dr. Dieter Thomae, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Für ein Ge- samtkonzept zur Verbesserung der Früherkennung und Behandlung von Demenz (Drucksache 15/228) . . . . . . . . . . . . . . . . 1990 B Detlef Parr FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1990 C Hilde Mattheis SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1991 B Verena Butalikakis CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1993 A Petra Selg BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . 1994 D Tagesordnungspunkt 9: Antrag der Abgeordneten Dr. Christian Ruck, Dr. Friedbert Pflüger, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Gegen Terror, Völkermord und Hungerkatastrophe in Simbabwe, um Destabilisierung des südlichen Afri- kas zu vermeiden (Drucksache 15/353) . . . . . . . . . . . . . . . . 1995 D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Brigitte Wimmer (Karlsruhe), Walter Riester, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Thilo Hoppe, Hans- Christian Ströbele, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Hungerkatastrophe in Sim- babwe weiter bekämpfen – Internationa- len Druck auf die Regierung Simbabwes aufrechterhalten (Drucksache 15/428) . . . . . . . . . . . . . . . . 1996 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Markus Löning, Ulrich Heinrich, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der FDP: Gemeinsame europäisch-afrikanische Initiative zur Lösung der Krise in Simbabwe starten (Drucksache 15/429) . . . . . . . . . . . . . . . . 1996 A Hans Martin Bury, Staatsminister für Europa 1996 B Dr. Christian Ruck CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1997 B Walter Riester SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1998 D Markus Löning FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2000 A Dr. Uschi Eid, Parl. Staatssekretärin BMZ . . . 2001 A Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU . . . . . . . . . 2002 D Brigitte Wimmer (Karlsruhe) SPD . . . . . . . . 2003 D Dr. Egon Jüttner CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 2004 C Dr. Uschi Eid, Parl. Staatssekretärin BMZ . . . 2005 C Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU . . . . . . . . . 2006 A Zusatztagesordnungspunkt 9: Erste Beratung über den von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurf eines Ge- setzes zur Neuordnung des gesellschaftlichen Spruchverfahrens (Spruchverfahrensneu- ordnungsgesetz) (Drucksache 15/371) . . . . . . . . . . . . . . . . 2006 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2006 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2007 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 25. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. Februar 2003 III Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Hans-Ulrich Klose (SPD) zu den namentlichen Abstimmungen über die Anträge der Fraktio- nen der CDU/CSU: – Zu der Abgabe einer Erklärung durch den Bundeskanzler: Zur aktuellen internationalen Lage (Drucksache 15/434) – Europa und Amerika müssen zusammenstehen (Drucksache 15/421) (Zusatztagesordnungspunkt 4) . . . . . . . . . . . . 2007 B Anlage 3 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung über den Bericht des Entwurfs eines Gesetzes zur Neuordnung des gesellschaftlichen Spruchverfahrens (Spruchverfahrensneuord- nungsgesetz) (Zusatztagesordnungspunkt 9) 2007 C Bernhard Brinkmann (Hildesheim) SPD . . . . 2007 C Dr. Jürgen Gehb CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 2008 B Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2009 C Rainer Funke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2010 B Alfred Hartenbach SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 2010 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 25. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. Februar 2003IV (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 25. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. Februar 2003 1873 25. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 13. Februar 2003 Beginn: 9.00 Uhr
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    (A) (B) (C) (D) 2006 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 25. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. Februar 2003 2007 (C) (D) (A) (B) Andres, Gerd SPD 13.02.2003 Breuer, Paul CDU/CSU 13.02.2003 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 13.02.2003 Göbel, Ralf CDU/CSU 13.02.2003 Günther (Plauen), FDP 13.02.2003 Joachim Janssen, Jann-Peter SPD 13.02.2003 Kaupa, Gerlinde CDU/CSU 13.02.2003 Künast, Renate BÜNDNIS 90/ 13.02.2003 DIE GRÜNEN Dr. Lippold CDU/CSU 13.02.2003 (Offenbach), Klaus W. Mayer (Baiersbronn), CDU/CSU 13.02.2003 Conny Meckelburg, Wolfgang CDU/CSU 13.02.2003 Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ 13.02.2003 DIE GRÜNEN Dr. Nüßlein, Georg CDU/CSU 13.02.2003 Polenz, Ruprecht CDU/CSU 13.02.2003 Repnik, Hans-Peter CDU/CSU 13.02.2003 Ronsöhr, CDU/CSU 13.02.2003 Heinrich-Wilhelm Thiele, Carl-Ludwig FDP 13.02.2003 Volquartz, Angelika CDU/CSU 13.02.2003 Wettig-Danielmeier, SPD 13.02.2003 Inge Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Hans-Ulrich Klose (SPD) zu den namentlichen Abstimmungen über die An- träge der Fraktion der CDU/CSU: – Zu der Abgabe einer Erklärung durch den Bundeskanzler: Zur aktuellen internationalen Lage (Drucksache 15/434) – Europa und Amerika müssen zusammenste- hen ((Drucksache 15/421) (Zusatztagesordnungspunkt 4) entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenografischen Bericht Aus politischen Gründen werde ich mich an den Ab- stimmungen über die beiden CDU/CSU-Anträge zur Außenpolitik nicht beteiligen. Anlage 3 Zu Protokoll gegeben Reden Zur Beratung des Berichts des Entwurfs ei- nes Gesetzes zur Neuordnung des gesellschaftli- chen Spruchverfahrens (Spruchverfahrensneu- ordnungsgesetz) (Zusatztagesordnungspunkt 9) Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD):Am Ende einer umfangreichen Tagesordnung der heutigen Plenar- sitzung befassen wir uns mit der ersten Lesung des Spruchverfahrensneuordnungsgesetzes. Worum geht es dabei? Das gesellschaftliche Spruchverfahren ist im Akti- engesetz und im Umwandlungsgesetz vorgesehen, um bei so genannten unternehmerischen Strukturmaßnahmen den Minderheitsgesellschaftern, die einen Anspruch auf angemessenen Ausgleich bzw. Abfindung haben, mög- lichst effektiven Rechtsschutz zu gewähren, ohne dass die jeweiligen Strukturmaßnahmen durch Anfechtungskla- gen blockiert werden können. Die bisherige Praxis hat allerdings gezeigt, dass diese Verfahren übermäßig lange dauern und damit nicht ver- tretbare Zeitverzögerungen entstehen. So liegt die durch- schnittliche Verfahrensdauer bei etwa fünf Jahren. In ein- zelnen Fällen dauerten die Spruchverfahren sogar erheblich länger. Daher wurde in jüngster Zeit verstärkt an den Gesetzgeber appelliert, hier möglichst schnell für Ab- hilfe zu sorgen. Die hierfür erforderlichen Aktivitäten wurden auch durch die Regierungskommission „Corporate Gover- nance“ unterstützt und darüber hinaus wurden durch die Kommission auch konkrete Lösungsvorschläge unter- breitet. Durch den vorliegenden Gesetzentwurf wird die Bundesregierung der Reformforderung gerecht und folgt ebenfalls den Empfehlungen der „Corporate Gover- nance“-Kommission. Dabei geht es auch um eine Verbes- serung des Anlegerschutzes. Im Abschlussbericht der Kommission wird unter anderem auch darauf hingewie- sen und eine Reform des Beschlussverfahrens empfohlen. Ziel des Gesetzentwurfes ist es, durch verbesserte Ver- fahrensstrukturen auf der Grundlage der bewährten Teile der bisherigen Regelung ein gestrafftes und erheblich ver- kürztes Gerichtsverfahren zu ermöglichen. Dabei sollen die bisher geltenden Vorschriften behutsam überarbeitet und auch punktuell verbessert werden. Im Einzelnen sind insbesondere folgende Maßnahmen vorgesehen, auf die ich näher eingehen möchte: Es ist dies zum einen die ge- nerelle Einführung der gerichtlichen Auswahl und Bestel- lung der sachverständigen Prüfer bei so genannten Umstrukturierungsmaßnahmen wie zum Beispiel Unter- nehmensvertrag, Eingliederung, Umwandlung. Nach Möglichkeit soll es keine Erstellung flächendeckender Gesamtgutachten, sondern stattdessen die gezielte Beur- teilung spezieller Einzelfragen geben. Hiermit wird die Rolle der Sachverständigen im Spruchverfahren neu ge- regelt und damit auch der zeitliche Ablauf gestrafft. Es wird eine Neugestaltung der Kostenvorschriften durch Einführung eines Mindestwertes und einer Obergrenze für die Gerichtskosten bei gleichzeitiger Verdoppelung der Gebühren und eine stärkere Unterscheidung zwischen den Gerichtskosten und außergerichtlichen Kosten bei der Kostenverteilung geben. Lassen Sie mich abschließend noch auf die Empfeh- lungen des Bundesrates und die diesbezügliche Stellung- nahme der Bundesregierung zu sprechen kommen, die sich mit der Kostensituation befasst: Ich zitiere: „Bund und Kommunen werden durch die Gegenäußerung nicht mit Kosten belastet. Auch für die Länderhaushalte ent- stehen keine zusätzlichen Kosten. Wegen der Sorge des Bundesrates, es könnte zu einer Verringerung des Ge- richtsgebührenaufkommens kommen, wird sich die Bun- desregierung im weiteren Gesetzgebungsverfahren für eine Anhebung der im Regierungsentwurf vorgesehenen Mindest- und Höchstbeträge des für die Gerichtsgebühren maßgeblichen Geschäftswertes einsetzen.“ Damit dürften auch diese Bedenken des Bundesrates ausgeräumt sein. Ich würde mich daher freuen, wenn dieser Gesetzent- wurf die gesamte Zustimmung des hohen Hauses finden würde. Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU): Seit dem vergangenen Jahr können erstmals in unserer Rechtsordnung Minder- heitsaktionäre auch gegen ihren Willen durch einen Hauptaktionär aus einem Unternehmen ausgeschlossen werden. Im Rahmen eines so genannten „Squeeze-out“ können diese Kleinaktionäre, sofern es sich nur noch um Splitterbesitz handelt, aus einem Unternehmen gegen eine Barabfindung „herausgequetscht“ werden. In diesem „Squeeze-out“-Verfahren darf selbstver- ständlich der Kleinaktionär nicht unter die Räder geraten. Daher gibt es ein gesetzlich fundiertes Recht des Minder- heitsaktionärs, einen angemessenen – und aus seinem Blickwinkel bedeutet dies natürlich einen möglichst hohen – Ausgleich für die Veränderungen zu seinen Las- ten zu erhalten. Dass der Mehrheitsaktionär seine Auf- wendungen möglichst klein halten möchte, bedarf auch keiner besonderen Ausführungen. Damit ist der Interes- senkonflikt strukturell angelegt, und es bedarf aus diesem Grunde auch Regeln zur Lösung dieses Konfliktes. Doch nicht nur im neuen „Squeeze-out“-Verfahren, sondern auch bei der Verschmelzung oder der Auf- und Abspaltung von Gesellschaften, bei den Abschlüssen von Beherrschungs- oder Gewinnabführungsverträgen oder der Vermögensübertragung, um nur einige wenige Bei- spiele zu nennen, sind Regeln und Verfahren für einen fai- ren Interessenausgleich nötig. Der Gesetzgeber hat daher das so genannte Spruchver- fahren ins deutsche Gesellschaftsrecht eingeführt. Es han- delt sich hierbei um ein so genanntes echtes Streitverfahren der Freiwilligen Gerichtsbarkeit. Dies geschah zunächst für den Bereich des Umwandlungsrechts. Seit fast vier Jahrzehnten finden wir dieses Verfahren aber auch in un- serem Aktiengesetz wieder. Ich darf uns alle nochmals an den Sinn dieses gesell- schaftsrechtlichen Spruchverfahrens erinnern. Es geht um den Rechtsschutz des Aktionärs gegenüber der Gesell- schaft, es geht um seinen Kapital- und Anlagenschutz, ohne die Gesellschaft durch langwierige Gerichtsverfah- ren handlungsunfähig zu machen. Wie sah denn nun die Praxis in den vergangenen Jah- ren aus? Zum einen hat sich das Spruchverfahren gerade für die Kleinaktionäre bewährt. Denn in vielen Fällen hat- ten die Minderheitsgesellschafter in diesen Verfahren Er- folg. Sie erstritten eine höhere Kompensation, als ur- sprünglich von den Gesellschaften festgelegt wurde. Zum anderen häuften sich doch vermehrt die Klagen über gewisse Unzulänglichkeiten des Spruchverfahrens. Beklagt wurde beispielsweise durchgängig die Dauer der Verfahren, die im Durchschnitt um die fünf Jahre lagen – in manchen Fällen allerdings auch erheblich länger dau- erten. Ich kann daher schon Verständnis für manch drastische Formulierung der Kritiker der gegenwärtigen Rechtslage und Rechtspraxis aufbringen. Ob wir allerdings wirklich eine Situation bei der Verfahrensdauer haben, „die derzeit mitunter praktisch auf Rechtsverweigerung hinausläuft“, so die Formulierung im Bericht der Regierungskommis- sion „Corporate Governance“ – Drucksache 14/7515, Sei- te 83 – will ich einmal dahingestellt sein lassen. Unstrit- tig ist die lange Verfahrensdauer ein Ärgernis, das es möglichst mit der Reform des Spruchverfahrens abzustel- len gilt. Der Reformdebatte nahm sich auch der 63. Deutsche Juristentag im September 2000 an. Die wirtschaftsrechtli- che Abteilung forderte uns als Gesetzgeber mit großer Mehrheit auf, das geltende Recht zu überprüfen. Wir Christdemokraten begrüßen es daher, dass die Bun- desregierung sich diesem Bereich des Gesellschaftsrechts endlich zugewandt und nunmehr einen Gesetzentwurf zur Neuordnung des Spruchverfahrens auch vorgelegt hat, nachdem dies für die vergangene Legislaturperiode be- reits geplant war. Die grundsätzliche Zustimmung zu einer Neuregelung ist auch bei den betroffenen Verbänden und in der wis- senschaftlichen Fachdiskussion gegeben, wenn ich das richtig überschaue. Wer soll auch etwas dagegen haben, dass endlich die Zersplitterung der gesetzlichen Regelung für das Spruch- verfahren beseitigt wird? Wer wird sich darüber beschwe- ren, dass wir eine Konzentration aller Vorschriften und Regeln anwenderfreundlich in einem eigenen Spruchver- fahrensgesetz erhalten? Hier dürfen Sie selbstverständlich auch unserer Zuneigung sicher sein. Allerdings wird es Sie nicht wundern, dass die Zu- stimmung im Grundsatz nicht die Kritik im Detail aus- schließt. In dieser Form hat sich auch der Bundesrat dem vorliegenden Entwurf im ersten Durchgang angenom- men. In konstruktiver Weise wurden eine Vielzahl von einzelnen Änderungswünschen gegenüber dem Regie- rungsentwurf eingebracht, über die es sich lohnt, auch Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 25. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. Februar 20032008 (C) (D) (A) (B) ernsthaft während der weiteren parlamentarischen Bera- tungen nachzudenken. Ich nenne nur beispielhaft die Zuständigkeitsregelung in § 2 Spruchverfahrensgesetz. Hier sollte präzise geregelt werden, wenn bei einer Verschmelzung mehrerer Antrag- steller verschiedener Rechtsträger mit unterschiedlichem Sitz vorhanden sind. Bisher wird dies nicht befriedigend gelöst. Auch über die Kostenregelung in § 15, die wesent- lich neue Elemente enthält und auch die Länder nicht un- wesentlich tangiert, sollte noch einmal gesprochen wer- den. Etwas intensiver möchte ich allerdings einen anderen Punkt in dieser Debatte noch ansprechen. Wir alle wissen, dass die Spruchverfahren weitgehend Gutachterprozesse sind. Völlig zu Recht sollen die Berichte und das Spezial- wissen der sachverständigen Prüfer, die im Vorfeld mit der Umstrukturierung befasst und nach den geltenden Vorschriften des Aktiengesetzes und Umwandlungsgeset- zes auch einzuschalten waren, stärker im Spruchverfahren Berücksichtigung finden. Folgerichtig sollen die vom Ge- richt bestellten Sachverständigen auch nicht mehr um- fangreiche Gesamtgutachten erstellen, sondern eher ge- zielt Einzelfragen beurteilen. Ich halte dies für ziemlich unstrittig und teile die Hoffnung, dass hierdurch eine Be- schleunigung des Verfahrens eintreten wird. Die ver- schiedenen Regelungen hierzu im vorliegenden Entwurf zählen sicherlich zu den Kernelementen der Reform. Ein wenig überrascht war ich allerdings, dass in § 7 Abs. 6 keine Regelung hinsichtlich der Vergütung des vom Gericht beauftragten Sachverständigen vorgesehen ist. Auf den ersten Blick mag dies als ein unwichtiger Punkt angesehen werden. Allerdings auch nur auf den ers- ten Blick, denn die Qualität und nicht zuletzt die Schnel- ligkeit, in der Gutachten dann in der Praxis erstellt wer- den, ist hiervon wesentlich abhängig und damit im Interesse letztendlich aller Beteiligten. In diesem Kontext will ich noch einmal auf den Bericht der Regierungskommission „Corporate Governance“ zu- rückkommen, um auch die Regierungsfraktionen noch ein wenig für dieses Anliegen zu sensibilisieren. Dort heißt es: Um die Verfahrensdauer zu verkürzen, ist des Weite- ren eine angemessene, verkehrsübliche Vergütung der Sachverständigen unerlässlich. Eine Vergütung von grundsätzlich 50 bis höchstens 150 DM pro Stunde, wie sie das Gesetz über die Entschädigung von Zeugen und Sachverständigen für gerichtlich be- auftragte Sachverständige vorsieht, stellt regelmäßig keinen hinreichenden Kostendeckungsbeitrag dar und bietet erst recht keinen hinreichenden Anreiz, den Prüfungsbericht zügig zu erstatten. Qualifizierte Wirtschaftsprüfer oder vergleichbare Sachverstän- dige sind zu derartigen Konditionen nicht zu haben. In der Praxis sind in den Spruch(stellen)verfahren daher häufig Gutachter geringerer Güte tätig. ... Die Regierungskommission ist vor diesem Hintergrund der Auffassung, dass eine verkehrsübliche Vergü- tung der Sachverständigen gewährleistet sein muss. Sie spricht sich insoweit dafür aus, dass mit der vor- geschlagenen gerichtlichen Bestellung des Sachver- ständigen künftig ein gesetzlich geregeltes Rechts- verhältnis auftragsähnlicher Art zwischen diesem und der Gesellschaft zustande kommen sollte, etwa nach dem Vorbild der §§ 306 Abs. 4 Satz 6 Aktien- gesetz, 308 Abs. 2 Satz 1 Umwandlungsgesetz, aus dem der Sachverständige sodann einen Anspruch auf angemessene, verkehrsübliche Vergütung gegen die Gesellschaft hätte. – Drucksache 14/7515, Seite 83 – Ich bin mir bewusst, dass eine verkehrsübliche Vergü- tung der Sachverständigen im vorliegenden Gesetzent- wurf auch eine Ausstrahlung auf andere Bereiche entfal- ten könnte. Vielleicht ist diese auch einer der Gründe, warum im Regierungsentwurf keine Regelung hinsicht- lich der Vergütung des vom Gericht beauftragten Sach- verständigen vorgesehen ist? Ich würde mir wünschen, wenn wir in unseren Beratungen diesen Punkt noch ein- mal aufgreifen und das Für und Wider intensiv diskutie- ren würden. Meine Fraktion hält den vorliegenden Gesetzentwurf insgesamt für diskussionswürdig. Wir Christdemokraten bieten allen Seiten des Hauses eine zügige Beratung an, damit den Betroffenen recht bald ein effektives Spruch- verfahren zur Verfügung steht. Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN): Der heute beratene Gesetzentwurf mit dem etwas spröde klingenden Titel kommt praktischen Bedürfnissen der Wirtschaft sowie Forderungen in Rechts- und Verwal- tungslehre nach. Das Spruchverfahren soll bei Umstrukturierungsmaß- nahmen von Gesellschaften nach dem Aktien- oder Um- wandlungsgesetz Minderheitsaktionären im Streit um Kompensationszahlungen effektiven Rechtsschutz ge- währleisten, ohne die unternehmerische Handlungsfrei- heit der Gesellschaften zu beeinträchtigen. In der Vergangenheit wurde oft kritisiert, das Spruch- verfahren dauere zu lange, lasse rechtsmissbräuchliche Anrufungen des Gerichts sowie kostentreibende Ver- schleppungstaktik zu und die verstreuten Verfahrensvor- schriften seien schlecht handhabbar. Der 63. Deutsche Juristentag 2000 forderte daher eine Überprüfung; die Regierungskommission „Corporate Governance“ emp- fahl eine Modernisierung bzw. Neuordnung. Solche Re- form wurde noch dringlicher auch zum Anlegerschutz, seit durch das Übernahmegesetz 2001 Mehrheits- aktionären ermöglicht wurde, Minderheitsaktionäre ge- gen Abfindung aus einer AG oder Kommandit-AG auszu- schließen. Der Entwurf der Bundesregierung fasst die bislang ver- streuten Einzelregelungen in einem Gesetz zusammen. Die Zuständigkeit für das Spruchverfahren bleibt beim Landgericht konzentriert. Die Regelungen zum Antrags- gegner, Bekanntmachung etc. wurden vereinheitlicht. Für die nicht antragstellenden, aber im Streit um Aus- gleich und Abfindung mit betroffenen Anteilseigner soll das Gericht auch künftig „gemeinsame Vertreter“ bestel- len könne, aber zur Kostenminderung regelmäßig nur noch einen statt mehrere. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 25. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. Februar 2003 2009 (C) (D) (A) (B) Ferner wird das Verfahren gestrafft und beschleunigt. Obligatorisch soll zur raschen Aufklärung des Sachver- halts eine mündliche Verhandlung stattfinden. Die An- tragsteller müssen ihre Einwände gegen die angebotenen Ausgleichs- oder Abfindungszahlungen nun binnen ver- längerter Frist konkret begründen. Allerdings sollte die Regelung noch verdeutlichen, dass Abweichungen mög- lich sind, wo Antragsteller wegen mangelnder Informa- tion noch nicht spezifiziert vortragen können. Verspätetes oder andere Beteiligte benachteiligendes Vorbringen soll das Gericht zurückweisen können, was grundsätzlich zu begrüßen ist. Doch soweit der Entwurf dies bisher schon bei einfachem Verschulden ermöglichen will und die Kriterien hierfür erst durch die Rechtspre- chung entwickelt werden sollen, muss die Vorlage nach unserer Auffassung noch einmal überdacht werden. Meine Fraktion neigt stark dazu, stattdessen auf grobe Fahrlässigkeit abzustellen und dazu die bewährte Vor- schrift des § 296 Abs. 2 ZPO wörtlich in § 10 Abs. 2 Spruchgesetz zu übernehmen. Ferner sieht der Entwurf zwecks Verfahrensbeschleu- nigung vor, dass das Gericht den mündlichen Verhand- lungstermin umfassend vorzubereiten hat. Dabei kann es etwa geheimhaltungsbedürftige Unternehmensunterlagen auch „in camera“ beiziehen und verwenden, ohne sie an andere Beteiligte zu übermitteln. Der Amtsermittlungsgrundsatz wird zwecks Verfah- rensstraffung eingeschränkt, indem die Parteien selbst Tatsachen rechtzeitig und vollständig vorbringen müssen. Das Verhältnis zum Beibringungsgrundsatz bedarf hier al- lerdings noch größerer Klarstellung: Denkbar wäre, die richterliche Aufklärungspflicht gemäß § 139 ZPO für ent- sprechend anwendbar zu erklären. Flankierend schafft der Entwurf attraktive Möglichkei- ten zu einer gütlichen Einigung bzw. einem Vergleich. Zahlt das Unternehmen auf den gefundenen Spruch hin nicht, bleibt für die dann notwendige Leistungsklage sinnvollerweise das schon sachkundige Spruchgericht zu- ständig. Ferner soll der so genannte sachverständige Prüfer bes- ser in das Spruchverfahren eingebunden werden, um teure und zeitraubende Zweitgutachten zu vermeiden. Die neue abgewogene Kostenregelung wird rechtsmissbräuchliche und mutwillige Spruchverfahrensanträge verhindern helfen. Insgesamt meine ich, dass die Bundesregierung einen sehr durchdachten Entwurf vorgelegt hat zur Regelung ei- nes Wirtschaftsbereichs mit zunehmender praktischer Re- levanz. Mit den zahlreichen ergänzenden Vorschlägen des Bundesrats werden wir uns in der Ausschussberatung sorgfältig auseinander setzen. Rainer Funke (FDP): Die FDP-Fraktion begrüßt den Gesetzentwurf zur Neuordnung des gesellschaftlichen Spruchverfahrens. Insbesondere begrüßt die FDP-Frak- tion das Ziel des Entwurfes, durch verbesserte Verfah- rensstrukturen auf der Grundlage der bewährten bisheri- gen Regelung, ein gestrafftes und erheblich verkürztes Gerichtsverfahren zu ermöglichen. In der Tat dauern die Verfahren viel zu lange. Dies ist auch nachteilig für den Finanzmarkt Deutschland. Bei allem guten Willen gegenüber dem Gesetzentwurf der Bundesregierung, den wir sehr begrüßen, sind in dem bereits nachgebesserten Entwurf einige Schwachstellen zu beseitigen. Dies wird bei gutem Willen aller Beteilig- ten im Rechtsausschuss und im Berichterstattergespräch auch gelingen. So könnte der in § 1 geregelte Anwendungsbereich zum Beispiel auch für die Anfechtung eines Sachkapita- lerhöhungsbeschlusses erweitert werden. Auch die Zu- ständigkeit könnte noch stärker als bisher vorgesehen auf ein Landgericht konzentriert werden. Die Antragsfrist könnte von drei auf zwei Monate verkürzt werden und die Konzentration auf einen gemeinsamen Vertreter gemäß §6 wäre eher zweckmäßig und könnte der Kostenerspar- nis dienen. In diesem Zusammenhang sollten die Kosten- regelungen des § 15 überprüft werden. Wichtig scheint mir vor allem, die Rolle des unabhän- gigen Sachverständigen, der sein Gutachten in meinen Augen auf die streitigen Teile zu beschränken hat, zu stär- ken. Die Bestellung des Sachverständigen sollte auch zü- gig erfolgen, um das Verfahren weiter zu beschleunigen. Ich bin mir sicher, dass wir bei den Beratungen im Rechtsausschuss zu vernünftigen Lösungen gelangen wer- den. Dann ist es jedoch für die Umsetzung dieses Gesetzes ganz besonders wichtig, dass die Landesjustizverwaltun- gen gerade für dieses Spruchverfahren eine Konzentration auf bestimmte Spezialkammern beim Landgericht oder auf die Kammern für Handelssachen ermöglichen. Hier müssen die qualifiziertesten Richter eingesetzt werden, die auch über betriebswirtschaftliche und bilanzrechtliche Kenntnisse verfügen müssen. Hier zu investieren lohnt sich, denn langjährige Verfahren schaden nicht nur den betroffenen Aktionären, sondern vor allem den Unterneh- men mit ihrer Investitionsbereitschaft und damit der Schaffung von Arbeitsplätzen. Bei dieser Gelegenheit lassen Sie mich auch sagen, dass wir von der Bundesregierung nunmehr alsbald erwarten, dass die Vorschläge der Baums-Kommission zu Corporate Governance umgesetzt werden. Einer dieser Vorschläge war auch eine Novellierung des Spruchverfahrens. Bei der weiteren Umsetzung der Baums-Vorschläge sollten wir je- doch eine in sich geschlossene Regelung bevorzugen. Punktuelle Lösungen sollten wir ablehnen. Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär bei der Bun- desministerin der Justiz: Sie beraten heute in erster Le- sung über den Entwurf eines Gesetzes zur Neuordnung des gesellschaftsrechtlichen Spruchverfahrens. Mit der Neuregelung greifen wir wesentliche Empfehlungen der Regierungskommission „Corporate Governance“ aus dem Jahr 2001 auf. Die Novelle ist ein wichtiger Beitrag zur Mo- dernisierung und Beschleunigung gerichtlicher Verfahren. Oberstes Ziel ist es, die Verfahrensdauer spürbar zu verkürzen und damit den Rechtsschutz für Aktionäre er- heblich zu verbessern. Mehr Übersichtlichkeit und Trans- parenz schafft der Entwurf, indem die bisher in verschie- denen Gesetzen geregelten Verfahrensvorschriften in einem neuen Verfahrensgesetz konzentriert werden. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 25. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. Februar 20032010 (C) (D) (A) (B) Im gesellschaftsrechtlichen Spruchverfahren können Minderheitsaktionäre, die nach dem Aktien- oder Um- wandlungsgesetz Ausgleichs- oder Abfindungszahlungen erhalten, die Höhe dieser Kompensation vor dem zustän- digen Landgericht überprüfen lassen. Ein solcher An- spruch auf Abfindungs- oder Ausgleichszahlung besteht bei Strukturmaßnahmen, wie zum Beispiel der Umwand- lung von Gesellschaften oder dem Ausschluss von Min- derheitsaktionären im Wege des so genannten Squeeze- out. Bei der Überprüfung der Kompensation trifft das Ge- richt seine Bewertung in der Regel aufgrund einer umfas- senden Unternehmensbewertung. Die Neuregelung sieht nun vor, dass das Gericht nicht regelmäßig neue, zeitrau- bende Gutachten in Auftrag geben muss, sondern ver- stärkt auf die bereits nach den Vorschriften des Aktien- und Umwandlungsgesetzes zur Vorbereitung der Struk- turmaßnahme erstellten Berichte und Prüfungsberichte zurückgreifen kann. Damit diese Unterlagen einen höhe- ren Beweiswert für das spätere Spruchverfahren erlangen, werden die vorbereitenden Prüfungsberichte künftig zwingend durch gerichtlich bestellte unabhängige Prüfer erstellt. Dies wirkt dem Eindruck einer Parteinähe des Be- richts von vornherein entgegen und erhöht die Akzeptanz der Prüfungsergebnisse auch für die Minderheitsaktio- näre. Zusätzliche Begutachtungsaufträge an Sachverstän- dige im Spruchverfahren können dann gezielt auf die Klärung verbliebener Streitpunkte beschränkt werden. Das wird zu einer erheblichen Verfahrensbeschleunigung führen. Das Spruchverfahren wird zudem durch neu einge- führte Verfahrensförderungspflichten für die Beteiligten geordnet und gestrafft. So muss der Minderheitenaktionär beispielsweise künftig umfassend darlegen und begrün- den, in welchen Punkten er die Berechnungsgrundlagen seiner Kompensation angreift. Durch die Reform soll die derzeit durchschnittliche Verfahrensdauer von rund fünf Jahren spürbar verkürzt werden. Dies entlastet die Gerichte und die Anleger kom- men so schneller zu ihrem Recht. Die wichtigsten Punkte der Neuregelung lassen sich wie folgt zusammenfassen: Es werden ausschließlich vom Gericht ausgewählte und bestellte sachverständige Prüfer tätig. Der Einsatz von Sachverständigengutachten im Spruchverfahren wird auf Streitpunkte begrenzt und so ef- fizienter gestaltet. Den Beteiligten werden bei gleichzeiti- ger Rückführung des Amtsermittlungsgrundsatzes Verfah- rensförderungspflichten auferlegt. Die Kostenvorschriften werden neu gestaltet, um eine ausgewogene Risikovertei- lung sicherzustellen, die den Minderheitsaktionär nicht benachteiligt, gleichzeitig aber Missbrauchsfällen vor- beugt. Und die bisher verstreuten Regelungen werden in einem neuen Verfahrensgesetz zusammengestellt. Der Bundesrat hat sich am 20. Dezember 2002 mit dem Gesetzentwurf befasst und eine Reihe sehr nützlicher Än- derungshinweise gegeben. Ich denke, dass diese zum größten Teil im weiteren Gesetzgebungsverfahren aufge- griffen werden können. Dies gilt insbesondere auch für die vom Bundesrat angesprochenen Mindest- und Höchst- geschäftswerte zur Berechnung der Gerichtskosten. Ich bin zuversichtlich, dass wir dieses Reformgesetz in den weiteren Beratungen schnell und parteiübergreifend auf den Weg bringen können. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 25. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. Februar 2003 2011 (C) (D) (A) (B) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Ludger Volmer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Deshalb frage ich mich: Wenn diese Blocklogik heute

    nicht mehr bedeutsam ist und nicht mehr wirkt, wenn wir
    heute völlig andere, asymmetrische Konfliktstrukturen
    haben, wenn es die erste Aufgabe ist, den internationalen
    Terrorismus zu bekämpfen, der durch Asymmetrie ge-
    kennzeichnet ist, warum dann dieser Rückfall in einen
    symmetrischen Staatenkrieg? Das ist Atavismus, ein
    Rückfall in eine längst überwundene Historie. Wir brau-
    chen eine neue Sicherheitspolitik und eine friedliche Lö-
    sung für den Irak. Deshalb unterstützen wir mit Nach-
    druck die Politik der Bundesregierung.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat jetzt der Kollege Dr. Wolfgang Schäuble

von der CDU/CSU-Fraktion.

(Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP])



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Wolfgang Schäuble


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Kolleginnen und

    Kollegen! Das Merkwürdige an dieser Debatte ist der Wi-
    derspruch zwischen dem, was wir in den Ausschüssen des
    Bundestags diskutieren, was in Kreisen der sich beruflich
    mit diesem Thema beschäftigenden Diplomaten und Si-
    cherheitspolitiker in der internationalen Gemeinschaft, in
    der EU, in der NATO, in der UNO, sowie der Diplomaten
    im Auswärtigen Dienst diskutiert wird, dem, was die Jour-
    nalisten, die sich kontinuierlich mit Außenpolitik be-
    schäftigen, schreiben und kommentieren, und der Stim-
    mung in der Bevölkerung.

    Der Bundeskanzler hat in seiner Regierungserklärung
    – das hat er übrigens auch vorher in der SPD-Fraktion an-
    gekündigt – gesagt, er setze nicht darauf, was andere
    Staatsmänner denken und reden, sondern auf die Stim-
    mung in der Bevölkerung. Damit ist die Sache in einer
    Demokratie noch nicht abgeschlossen. Aber der Bundes-
    kanzler ist daraufhin in mehreren großen deutschen Ta-
    geszeitungen mit Wilhelm II. verglichen worden,


    (Michael Glos [CDU/CSU]: Na, so was!)

    und zwar, weil auch dieser damals viel Zustimmung in der
    Bevölkerung hatte, bis weit in das Elend des Ersten Welt-
    kriegs hinein. Es war nur leider die falsche Politik.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Widerspruch bei der SPD)


    Verantwortliche politische Führung hat – gerade in ei-
    ner Frage, in der die Menschen in besonderer Weise be-
    troffen sind, die man deshalb ernst nehmen und für die
    man Verständnis aufbringen muss – die Aufgabe, den
    Menschen zu erklären, welcher Weg nach sorgfältiger
    Prüfung wahrscheinlich der sicherere in eine Zukunft von
    Frieden und Freiheit ist.


    (Zuruf von der SPD: Ja, eben!)

    Nun möchte ich Ihnen sagen: Für die Bundesrepublik

    Deutschland ist es seit 50 Jahren ganz sicher der bessere
    Weg, wenn wir in die zwei folgenden Elemente deutscher
    Außenpolitik fest eingebunden sind: in die europäische
    Einigung und in die atlantische Partnerschaft. Das ist das
    Grundaxiom deutscher Außenpolitik.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Wer als Regierungschef – ob im Handeln oder nur im Re-
    den – dagegen verstößt, gefährdet die Zukunftsinteressen
    unseres wiedervereinten Deutschlands.

    Durch die Ausführungen des Bundesverteidigungs-
    ministers – Herr Bundesverteidigungsminister, ich wün-
    sche Ihnen gute Besserung; es war anstrengend für Sie;
    ich wünsche Ihnen, dass es Ihnen gesundheitlich bald wie-
    der gut geht, und bedanke mich für Ihre Antwort auf
    meine Zwischenfrage – ist deutlich geworden, dass nie-
    mand in den letzten Monaten von der Bundesrepublik
    Deutschland eine weitergehende militärische Beteiligung
    an etwa notwendig werdenden Maßnahmen zur Durch-
    setzung der Resolution des Weltsicherheitsrates gefordert
    hat, als die Bundesregierung im Wesentlichen zu geben
    bereit ist. Das ist der Punkt. Das betrifft zum Beispiel
    AWACS.

    Dr. Ludger Volmer




    Dr. Wolfgang Schäuble

    Wir haben in unserem Entschließungsantrag, den wir
    anlässlich dieser Debatte vorgelegt haben, darauf hinge-
    wiesen. Ich empfehle ihn Ihrer Aufmerksamkeit. Darin
    steht, was Sie von der Fraktionsvorsitzenden gerne gehört
    hätten; sie hat es übrigens gesagt. In dem Abschnitt „Vor
    diesem Hintergrund fordert der Deutsche Bundestag die
    Bundesregierung auf“ steht unter dem letzten Spiegel-
    strich:

    Für den Fall, dass eine Erzwingung der Resolu-
    tion 1441 des Sicherheitsrats mit militärischen Mit-
    teln unausweichlich werden sollte, gemeinsam mit
    unseren Partnern in der EU diese Maßnahmen im
    Rahmen unserer Möglichkeiten

    – dann erfolgt eine Aufzählung –
    – wie mit AWACS-Flugzeugen, MEDEVAC-Kräf-
    ten, ABC-Spürpanzern, Patriot-Abwehr-Systemen,
    der Gewährung von Überflugrechten, dem Schutz
    der amerikanischen Basen in Deutschland und mit
    Schiffen im Persischen Golf – zu unterstützen und
    dabei die verfassungsmäßigen Rechte des Bundes-
    tags zu wahren.

    Auf Letzteres komme ich gleich zu sprechen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Mehr ist von uns nicht gefordert worden. Warum haben
    Sie also Anfang August diese Debatte begonnen, in der
    Sie Kriegsängste und antiamerikanische Ressentiments
    züchten und schüren? Völlig umsonst, ohne jede Not und
    ohne Verantwortung des Regierungschefs!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Allerdings sind wir unseren Partnern – das haben Ihnen

    wahrscheinlich Herr Rumsfeld, den auch ich in München
    erlebt habe, Herr Lieberman und auch andere gesagt – die
    politische Solidarität schuldig geblieben,


    (Beifall des Abg. Dirk Niebel [FDP])

    und dies auch in der heutigen Regierungserklärung und in
    der Rede des Außenministers.

    Herr Außenminister, auch auf Sie komme ich noch zu
    sprechen. Es ist schön, dass wir zumindest amtlich einen
    Außenminister haben. In der Sache merkt man nichts von
    Ihnen. Die außenpolitischen Interessen werden mit Füßen
    getreten.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Sie erwecken in jeder Rede den Eindruck, als sei die ei-
    gentliche Gefahr für den Frieden die amerikanische Re-
    gierung. Das empört unsere amerikanischen Verbündeten;
    da haben sie Recht.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Dass wir 50 Jahre lang in gesichertem Frieden leben
    konnten, verdanken wir mehr der amerikanischen Verläss-
    lichkeit als den Reden der rot-grünen Friedensbewegung.
    Das muss einmal gesagt werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Was die richtige Politik ist, darüber kann man lange

    diskutieren. Darüber diskutiert man auch in Amerika.

    Herr Bundesaußenminister, ich habe Sie vor zwei Wochen
    im Auswärtigen Ausschuss gefragt: Gibt es nicht auch
    Überlegungen hinsichtlich eines langfristigen Überwa-
    chungsregimes, das in jedem Fall im Irak sicherstellen
    muss, dass dort, wenn die biologischen Waffen etc. besei-
    tigt worden sind, nicht wieder neue erworben werden? In
    unserem Antrag steht der Grundgedanke:

    Jeder Versuch, nachhaltig und kontrolliert sicher-
    zustellen, dass der Irak sein Streben nach Massen-
    vernichtungswaffen dauerhaft aufgibt, verdient grund-
    sätzlich Unterstützung.
    Mit der angeblichen deutsch-französischen Initia-
    tive, die vom Kanzler in ein Nachrichtenmagazin
    lanciert wurde, ist das Gegenteil erreicht worden,
    weil damit nicht die Bereitschaft des Irak zur Ko-
    operation gefördert, sondern offenbar der unter
    Führung der Vereinigten Staaten von Amerika auf-
    gebaute Druck auf den Irak gemindert werden sollte.

    Wenn man eine solche Lösung anstrebt, muss man sie
    mit den Amerikanern an der Spitze machen und nicht
    gegen die Amerikaner. Weil Sie jede Initiative gegen die
    Amerikaner anstatt gegen Saddam Hussein richten,
    schwächen Sie die Vereinten Nationen, schwächen Sie
    die NATO und zerstören Sie die europäische Einigung.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Um die Sache geht es dabei gar nicht; Sie brauchen uns

    wirklich nicht zu unterstellen, wir seien weniger für den
    Frieden als Sie und würden die Ängste der Menschen we-
    niger ernst nehmen als Sie. Ich habe immer gesagt: Ich bin
    evangelischer Christ, aber wenn der Papst sagt,


    (Uta Zapf [SPD]: Grundsätzlich nichts Verwerfliches!)


    dass die Anwendung militärischer Mittel immer nur das
    allerletzte Mittel sein dürfe, und wenn der Papst sagt,
    dass Krieg immer ein Versagen der Menschheit ist, dann
    hat er wohl Recht. Nur, leider kommt, weil wir Menschen
    eben Menschen sind, Versagen häufig vor. Deswegen
    müssen wir alles dafür tun, dass es nicht zum Krieg
    kommt. Ich bin den beiden Kirchen dankbar, dass sie zum
    Frieden mahnen. Wir müssen das ernst nehmen.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und uns nicht daran halten!)


    Ich habe dieser Tage jemanden getroffen, der gesagt
    hat: Am kommenden Samstag gibt es wieder eine große
    Friedensdemonstration. Der Herr Bundestagspräsident
    hat schon angekündigt, dass er dabei mitmarschieren wird.
    Ich hoffe, Sie beten für den Frieden, dass Saddam Hussein
    einlenkt – dann bin ich sehr dafür. Appellieren Sie an Sad-
    dam Hussein, einzulenken und sich dem Völkerrecht zu
    unterwerfen! Wenn er das tut, dann ist der Friede gesi-
    chert.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Dann hat dieser Gesprächspartner, dem ich begegnet bin,
    aber gesagt: Das wird eine Demonstration wie damals
    beim NATO-Doppelbeschluss. Da habe ich zu ihm ge-
    sagt: Sagen Sie einmal, haben Sie eigentlich heute nicht
    das Gefühl, dass alle Befürchtungen der vielen Hundert-


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    1902


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    tausenden, die damals gegen den Vollzug des NATO-Dop-
    pelbeschlusses demonstriert haben, nicht eingetreten sind,
    sondern dass im Gegenteil – trotz aller Sorgen, die man
    auch damals ernst nehmen musste – diejenigen Recht ge-
    habt haben, die gesagt haben, dass Festigkeit, Verlässlich-
    keit und Partnerschaft der bessere Weg sind, um den
    Frieden für die Zukunft zu sichern? Darauf hat mein Ge-
    sprächspartner gesagt: Da haben Sie Recht; das habe ich
    inzwischen eingesehen, wir hatten damals Unrecht. Da-
    rauf sagte ich: Dann seien Sie doch dieses Mal nicht so si-
    cher, möglicherweise werden Sie wieder Unrecht haben!

    Sie können doch nicht bestreiten, dass der Vollzug des
    NATO-Doppelbeschlusses die große atomare Bedrohung
    durch sowjetische Raketen, die auf unserem Land gelegen
    hat, beseitigt hat, und zwar nicht durch Ihre Reden, son-
    dern durch unser Handeln.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Es wird immer wieder die Frage gestellt: Warum Irak,

    ist nicht Nordkorea gefährlicher? – Das mag sein. Wenn
    Nordkorea so gefährlich ist, Herr Bundesaußenminister,
    dann sollten Sie bald einmal im Sicherheitsrat die Initia-
    tive ergreifen, damit er sich damit beschäftigt.


    (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das tut er doch schon!)


    Aber warum Irak? – Weil der Irak seit mehr als zehn Jah-
    ren durch Beschlüsse des Sicherheitsrats der Vereinten
    Nationen, die völkerrechtlich bindende Qualität haben
    – wir reden doch von der Durchsetzung des Völkerrechts –,
    verpflichtet ist – ich kann Ihnen die Resolution 1441 noch
    einmal vorlesen; es gibt seit 1991 ein ganzes Bündel von
    Resolutionen –, sicherzustellen – das kann nur der Irak –,
    dass er keine Massenvernichtungswaffen hat und auch
    nicht den Besitz von Massenvernichtungswaffen anstrebt.
    Dazu muss er die notwendigen Auskünfte liefern und
    dazu müssen die Waffen, die er hat, unter der Kontrolle
    der UNO-Inspektionen vernichtet werden. Das ist das Ziel
    der Resolution des Sicherheitsrats der Vereinten Natio-
    nen.

    Die Bedrohung, die sich aus der Verknüpfung von in-
    ternationalem Terrorismus und asymmetrischer Kriegs-
    führung – und was es in der neuen Unordnung in dieser
    globalen Welt sonst noch alles an Bedrohungen gibt – mit
    Massenvernichtungswaffen und Trägertechnologien er-
    gibt, ist durch den 11. September für die meisten Men-
    schen – auch in unserem Lande – noch aktueller sichtbar
    geworden. Deswegen finde ich es richtig und nicht falsch,
    wenn die Weltgemeinschaft der Vereinten Nationen aus
    dem 11. September unter anderem die Konsequenz zieht,
    die Durchsetzung dessen, was das Völkerrecht, was die
    Resolution des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen zur
    Bekämpfung von Massenvernichtungswaffen im Irak seit
    zehn Jahren fordert, ernster zu nehmen, als es uns bisher
    gelungen ist. Seit zehn Jahren haben diplomatischer
    Druck, Bemühungen und Wirtschaftssanktionen Saddam
    Hussein nicht zum Einlenken bewegt. Es wären jetzt
    keine Inspektoren im Irak, wenn die Vereinigten Staaten
    von Amerika nicht militärischen Druck aufgebaut hät-
    ten. Auch das ist die Wahrheit.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Ich hoffe noch immer, dass es eine Chance gibt und
    man das allerletzte Mittel nicht anwenden muss. Ich bin
    aber ganz sicher, dass es diese Chance nur dann gibt, wenn
    die Europäer geschlossen und gemeinsam mit unseren at-
    lantischen, unseren amerikanischen Verbündeten und
    möglichst gemeinsam in den Vereinten Nationen alle mit-
    einander Druck auf Saddam Hussein ausüben. Er ist der
    Verantwortliche. An ihm liegt es, ob der Frieden gewahrt
    werden kann.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Wer darüber täuscht, schwächt die Chancen für eine

    friedliche Lösung. Sie machen durch Ihre Politik den Frie-
    den nicht sicherer, sondern den Krieg wahrscheinlicher.
    Das ist der Kern der Vorwürfe, die wir gegen Ihre Politik
    erheben.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Sie haben schweren Schaden in das deutsch-amerikani-
    sche Verhältnis gebracht und die atlantische Partnerschaft
    als Grundlage unserer eigenen Sicherheit diskreditiert.

    Herr Struck, mit Verlaub, es tut einem weh, wenn ein
    Bundesverteidigungsminister so argumentieren muss, wie
    Sie es im Zusammenhang mit der Türkei und den Nieder-
    landen gemacht haben: Die Türkei hat in den Niederlan-
    den wegen der Patriot-Systeme angefragt, über die die
    Niederländer gar nicht verfügen. Bei uns hat sie nicht an-
    gefragt.


    (Michael Glos [CDU/CSU]: Weil wir welche haben!)


    Deswegen stellen wir den Niederlanden auf die Bitte der
    Türkei die Patriot-Systeme zur Verfügung. Machen Sie
    sich nicht lächerlich!


    (Christian Schmidt [Fürth] [CDU/CSU]: Winkeladvokat!)


    Es gibt nur einen einzigen Grund: Sie haben der Türkei
    gesagt, fragt nicht uns, fragt die Niederlande. Die Situa-
    tion wurde doch von Ihnen eingeleitet. Sie wollen im
    Bundestag nicht die notwendige Zustimmung dafür her-
    beiführen. Ich sage Ihnen: Sie haben sie, wir stimmen zu.
    Michael Glos hat doch schon erklärt, dass wir das tun wer-
    den. Es wird keinerlei Probleme geben. Lassen Sie diese
    Mätzchen, denn sie untergraben das Vertrauen in die Ver-
    lässlichkeit der Bundesrepublik Deutschland.

    Was denken die Menschen in der Türkei, in den Nie-
    derlanden, in Amerika und sonst wo auf der Welt über uns
    als Partner? 50 Jahre lang haben wir gesagt, die Amerika-
    ner werden verlässliche Partner sein, sie werden uns doch
    nicht im Stich lassen, wenn wir bedroht werden. Jetzt
    führen wir ein solches Affentheater auf. Das ist eine
    Schande für unser Land! Das sollten Sie korrigieren.


    (Lebhafter Beifall bei der CDU/CSU – Beifall bei der FDP)


    Ich will auf ein anderes schwieriges Thema eingehen.
    Es war die Aufgabe deutscher Außenpolitik in der Nach-
    kriegszeit, die deutsch-französischen Beziehungen als
    ein Kernelement der europäischen Einigung dauerhaft und
    eng mit der atlantischen Partnerschaft zu verbinden. Auch

    Dr. Wolfgang Schäuble




    Dr. Wolfgang Schäuble
    bei der Diskussion über die Präambel des Élysée-Vertrags,
    dessen 40-jähriges Jubiläum wir vor ein paar Wochen fei-
    erlich begangen haben, ist ein Stück weit der Konflikt zwi-
    schen Atlantikern und Gaullisten sichtbar geworden.

    Es war immer unsere Politik, nicht zwischen Paris und
    Washington wählen zu müssen, sondern darauf zu achten,
    sie miteinander zu verbinden. Sie haben in den letzten
    Wochen ohne Sinn und Verstand genau diese Balance auf-
    gegeben.


    (Michael Glos [CDU/CSU]: So ist es!)

    Das ist eine große Gefahr, es schwächt Europa.

    Frankreich ist klug und in der Diplomatie erfahren ge-
    nug, um nicht in diese Falle zu treten. Präsident Chirac hat
    immer gesagt: Wir werden erst am Schluss darüber befin-
    den, wie wir uns entscheiden werden.

    Herr Bundesaußenminister, ich hätte mir das als Koali-
    tionspartner nicht gefallen lassen. Sie haben im Sicher-
    heitsrat zum ersten Mal den Vorsitzwahrgenommen und
    es wurde angekündigt, dass der amerikanische Außenmi-
    nister in einer langen Rede zusätzliche Beweise, Hinweise
    oder sonstige Belege vorlegt. Bevor Sie die Sitzung eröff-
    net hatten, erklärte der Regierungssprecher in Berlin, dass
    sich, was auch immer der amerikanische Außenminister
    vortragen und vorlegen werde, an der Haltung der Bun-
    desregierung nichts ändern werde. Das ist ein solcher Af-
    front gegen den Sicherheitsrat und gegen Sie, dass Sie das
    einfach nicht akzeptieren dürfen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Auch die Tonart der Regierungserklärung ist ganz

    wichtig. Die Tonart und die Entschlossenheit des Kanz-
    lers heute morgen waren fest gegen unsere Verbündeten
    gerichtet.


    (Ute Kumpf [SPD]: Die war gut! Was ist dagegen zu sagen?)


    – Ich möchte Sie geradezu beschwören und an Sie appel-
    lieren: Erwecken Sie nicht länger den Eindruck, als würde
    Deutschland unter dieser Regierung wieder einen Son-
    derweg gehen. Der deutsche Weg, der Weg, den Sie ein-
    schlagen wollen, führt in die Irre. Er führt uns nicht
    zurück zu Wilhelm II., aber er führt uns in eine Zukunft,
    in der Sicherheit und Frieden weniger gesichert sind, als
    es bisher der Fall ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Wir müssen auf dem Weg verlässlicher Partnerschaft

    bleiben. Wir müssen europäische Einigung und atlanti-
    sche Partnerschaft zusammenhalten. Je mehr eigene
    Beiträge wir übrigens auch zur atlantischen Partnerschaft
    leisten und je weniger Kritik wir üben und je weniger Rat-
    schläge wir unseren amerikanischen Verbündeten ertei-
    len, umso eher werden wir mit unseren Argumenten im
    transatlantischen Dialog Gehör finden können. Wer selber
    außer Rat und Nörgelei nichts zu bieten hat,


    (Lachen bei der SPD)

    sondern nur solche Mätzchen macht, wie Patriots über die
    Niederlande in die Türkei zu schicken,


    (Gert Weisskirchen [Wiesloch] [SPD]: Das ist jetzt wunderbar!)


    der muss sich nicht wundern, wenn er in Amerika nicht
    mehr als relevant angesehen werden wird.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: So ist es!)

    Dies liegt nicht im deutschen Interesse und dies dient

    auch nicht der atlantischen Partnerschaft. Wir schwächen
    damit die Vereinten Nationen und machen den Frieden
    nicht sicherer.

    Herr Bundeskanzler, wo immer Sie im Augenblick sit-
    zen mögen, aber der Vizekanzler vertritt Sie


    (Abg. Gerhard Schröder [SPD] erhebt sich – Joseph Fischer, Bundesminister: Der Bundeskanzler sitzt da drüben bei den Abgeordneten! – Michael Glos [CDU/CSU]: Da soll er bleiben! – Christian Schmidt [Fürth] [CDU/CSU]: Ist er schon zurückgetreten? – Joseph Fischer, Bundesminister: Sein Vorgänger hat oft zwischen den Abgeordneten Platz genommen!)


    – schön –, ich wollte Sie nur ansprechen, denn mein letz-
    tes Wort in dieser Rede sollte ein Appell, eine Bitte an Sie
    sein: Es geht um zu wichtige Entscheidungen für die Zu-
    kunft unseres Landes, als dass Sie der Versuchung nach-
    geben sollten, Stimmungen in der Bevölkerung einfach
    nur für kurzfristige Zwecke zu nutzen. Setzen Sie die Pri-
    oritäten im Sinne verantwortlicher Regierungspolitik


    (Joseph Fischer, Bundesminister: Das sagt ausgerechnet Schäuble!)


    im Interesse der Zukunft unseres Landes und klären Sie
    die Menschen entsprechend auf und informieren Sie sie.

    Auch in der Demokratie besteht eine Führungsver-
    antwortung. Es kann nicht sein, dass wir jeder Stimmung
    nachgeben.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Ute Kumpf [SPD]: Das sagt einer von der CDU!)