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ID1502303200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Tagesordnungspunkt 9: a) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Bericht über den Stand der Markteinführung und der Kosten- entwicklung von Anlagen zur Erzeu- gung von Strom aus erneuerbaren Energien (Erfahrungsbericht zum EEG) (Drucksache 14/9807) . . . . . . . . . . . . . 1769 B b) Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschät- zung gemäß § 56 a der Geschäftsord- nung: Technikfolgenabschätzung; hier: Endbericht des TA-Projekts „Bioenergieträger und Entwick- lungsländer“ (Drucksache 14/9953) . . . . . . . . . . . . . 1769 B Marco Bülow SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1769 C Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/CSU 1771 C Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 1772 D Dr. Christian Eberl FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 1774 A Anke Hartnagel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1775 C Doris Meyer (Tapfheim) CDU/CSU . . . . . . . 1776 C Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1778 A Rudolf Kraus CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 1778 D Rolf Hempelmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 1780 B Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) CDU/CSU 1781 B Tagesordnungspunkt 10: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Finanzausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Jürgen Koppelin, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der FDP: Keine Erhöhung der Mehrwertsteuer (Drucksachen 15/123, 15/269) . . . . . . 1782 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Finanzausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Andreas Pinkwart, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der FDP: Weniger Staat – weniger Steuern (Drucksachen 15/122, 15/271) . . . . . . 1782 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Eine Mehrwertsteuererhöhung ist abzulehnen (Drucksache 15/387) . . . . . . . . . . . . . . . . 1782 C Joachim Poß SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1782 C Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . 1783 A Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . . . . 1785 C Christine Scheel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1788 A Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . 1788 B Peter Rzepka CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 1791 A Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1793 C Carl-Ludwig Thiele FDP . . . . . . . . . . . . . 1795 C Peter Rzepka CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 1796 C Stefan Müller (Erlangen) CDU/CSU . . . . . . 1797 C Plenarprotokoll 15/23 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 23. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. Januar 2003 I n h a l t : Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1799 C Carl-Ludwig Thiele FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 1800 C Horst Schild SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1801 D Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1803 B Horst Schild SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1803 B Norbert Schindler CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1803 C Dr. Barbara Hendricks SPD . . . . . . . . . . . 1804 A Florian Pronold SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 1805 B Namentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . 1806 B, C Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1809 C, 1811 D Tagesordnungspunkt 11: Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Zivildienstgesetzes (Erstes Zivildienst- änderungsgesetz) (Drucksachen 15/297, 15/375) . . . . . . . . . 1806 D Christel Riemann-Hanewinckel, Parl. Staats- sekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1807 A Willi Zylajew CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1814 A Jutta Dümpe-Krüger BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1815 C Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1816 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1817 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 1819 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Reinhard Göhner (CDU/CSU) zur nament- lichen Abstimmung über die Beschlussempfeh- lung zu dem Antrag: Keine Erhöhung der Mehr- wertsteuer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1819 D Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1820 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2003II (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2003 1769 23. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. Januar 2003 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Ina Lenke Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2003 1819 (C) (D) (A) (B) Binninger, Clemens CDU/CSU 31.01.2003 Burchardt, Ulla SPD 31.01.2003 Deittert, Hubert CDU/CSU 31.01.2003* Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 31.01.2003* Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 31.01.2003 Göppel, Josef CDU/CSU 31.01.2003 Granold, Ute CDU/CSU 31.01.2003 Haack (Extertal), SPD 31.01.2003* Karl Hermann Hochbaum, Robert CDU/CSU 31.01.2003 Höfer, Gerd SPD 31.01.2003* Jäger, Renate SPD 31.01.2003* Jonas, Klaus Werner SPD 31.01.2003* Karwatzki, Irmgard CDU/CSU 31.01.2003 Lanzinger, Barbara CDU/CSU 31.01.2003 Laurischk, Sibylle FDP 31.01.2003 Leibrecht, Harald FDP 31.01.2003* Lintner, Eduard CDU/CSU 31.01.2003* Lips, Patricia CDU/CSU 31.01.2003 Michelbach, Hans CDU/CSU 31.01.2003 Möllemann, Jürgen W. FDP 31.01.2003 Müller (Düsseldorf), SPD 31.01.2003 Michael Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ 31.01.2003 DIE GRÜNEN Nolte, Claudia CDU/CSU 31.01.2003 Pieper, Cornelia FDP 31.01.2003 Polenz, Ruprecht CDU/CSU 31.01.2003 Rauber, Helmut CDU/CSU 31.01.2003* Rauen, Peter CDU/CSU 31.01.2003 Riegert, Klaus CDU/CSU 31.01.2003 Riester, Walter SPD 31.01.2003* Robbe, Reinhold SPD 31.01.2003 Rupprecht SPD 31.01.2003* (Tuchenbach), Marlene Dr. Scheer, Hermann SPD 31.01.2003* Schily, Otto SPD 31.01.2003 Schmidbauer, Bernd CDU/CSU 31.01.2003 Schmidt (Fürth), CDU/CSU 31.01.2003 Christian Schröder, Gerhard SPD 31.01.2003 Schröter, Gisela SPD 31.01.2003 Dr. Schwanholz, Martin SPD 31.01.2003 Siebert, Bernd CDU/CSU 31.01.2003* Simm, Erika SPD 31.01.2003 Spahn, Jens CDU/CSU 31.01.2003 Steenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ 31.01.2003* DIE GRÜNEN Dr. Thomae, Dieter FDP 31.01.2003 Tritz, Marianne BÜNDNIS 90/ 31.01.2003* DIE GRÜNEN Vogt (Pforzheim), Ute SPD 31.01.2003 Volquartz, Angelika CDU/CSU 31.01.2003 Wegener, Hedi SPD 31.01.2003* Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 31.01.2003 Wicklein, Andrea SPD 31.01.2003 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 31.01.2003* * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Reinhard Göhner (CDU/ CSU) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung zu dem Antrag: Keine Er- höhung der Mehrwertsteuer (Tagesordnungs- punkt 10 a) Ich stimme dem Antrag der FDP (Bundestagsdrucksache 15/123) nicht zu. Selbstverständlich ist eine Mehrwert- steuererhöhung als solche völlig indiskutabel. Das gilt erst entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenografischen Bericht recht vor dem Hintergrund der verfehlten Wirtschafts- und Finanzpolitik der Bundesregierung. Jede Steuererhöhung ist Gift für die Konjunktur. Wir befinden uns in einer an- haltenden Stagnation und einer Rezessionsgefahr, die durch jede Steuererhöhung verschärft wird. Eine Mehr- wertsteuererhöhung kann erst recht nicht in Betracht kommen vor dem Hintergrund geplanter anderer Steuer- erhöhungen und vor dem Hintergrund der bereits vollzo- genen Steuererhöhungen in den Jahren 2002 und 2003. Gleichwohl macht es keinen Sinn, prinzipiell eine Mehr- wertsteuererhöhung auszuschließen, weil wir eine Schief- lage innerhalb des Steuersystems im Verhältnis zwischen direkten und indirekten Steuern haben. Die produktiven Faktoren Arbeit und Kapital werden in Deutschland mit Abstand zu hoch besteuert. Wenn eine nachhaltige, über die Steuerreformstufen 2004 und 2005 weit hinausge- hende Entlastung bei den direkten Steuern erfolgen würde, könnte ein Teil dieser Steuerentlastung durch die Mehrwertsteuer ausgeglichen werden. Unter dem Strich müsste aber als Voraussetzung einer solchen steuersyste- matischen Verschiebung eine Entlastung der Steuerzahler stehen. Ähnliches gilt für Überlegungen im Zusammen- hang mit Strukturreformen in den Sozialversicherungen. Wenn es nachhaltige, ausgabenreduzierende Strukturre- formen der Sozialversicherung gäbe und ein Einsparvolu- men von mindestens 30 Milliarden Euro realisiert würde, um bei den Beitragssätzen unter 40 Prozent zu kommen, wäre eine weiter gehende Umfinanzierung ebenfalls denkbar. Beide theoretischen Konstellationen – eine Ver- änderung im Verhältnis von direkten und indirekten Steu- ern im Rahmen einer Steuersenkung, eine Umfinanzie- rung von Sozialversicherungslasten als Bestandteil einer ausgabenreduzierenden Strukturreform – sind ganz offen- sichtlich mit den Zielen der jetzigen Regierungspolitik nicht vereinbar. Insofern kann eine Mehrwertsteuer- erhöhung in der Tat nicht als vertretbar oder auch nur dis- kutabel erscheinen. Gleichwohl sind Veränderungen im Steuersystem bei Vollzug einer vollständigen Kurskorrektur denkbar, unter den genannten Umständen sogar sinnvoll. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mit- geteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu der nachstehenden Vorlage absieht: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Delegation der Interparlamentarischen Gruppe der Bundesrepublik Deutschland über die 171. Sitzung des Interparlamentarischen Rates vom 25. bis 27. September 2002 in Genf/Schweiz – Drucksachen 15/104, 15/171 Nr. 2 – Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht derBundesregierung überden Stand derAbwicklung des Fonds für Wiedergutmachungsleistungen an jüdische Verfolgte – Stand 30. Juni 2002 – – Drucksachen 14/9942, 15/99 Nr. 1.12 – Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2002 Außerplanmäßige Verpflichtungsermächtigung bei Kapitel 1202 Titel 53251 – Ausgaben für den Einzug der strecken- bezogenen Straßenbenutzungsgebühren für LKW durch Private – – Drucksachen 14/9770, 15/99 Nr. 1.15 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2002 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 06 40 Titel 68112 – Eingliederungshilfen und Entschädigungen – – Drucksachen 14/9892, 15/99 Nr. 1.16 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2002 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 30 03 Titel 681 05 – Förderung der beruflichen Aufstiegsfortbildung – und bei Kapitel 09 02, allgemeine Bewilligungen, Titel 681 61 – För- derung der beruflichen Aufstiegsfortbildung – – Drucksachen 14/9981, 15/99 Nr. 1.18 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2002 Außerplanmäßige Verpflichtungsermächtigung bei Kapi- tel 06 02 Titel 532 08 – BundOnline 2005 – – Drucksachen 14/9986, 15/99 Nr. 1.19 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2002 Außerplanmäßige Ausgabe und außerplanmäßige Verpflich- tungsermächtigung bei Kapitel 1112 Titel 893 02 – Arbeits- marktprogramm Hochwasserhilfe, Deichbau 2002/2003 – – Drucksachen 14/9987, 15/99 Nr. 1.20 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2002 Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapi- tel 1112 Titel 616 31 – Zuschuss an die Bundesanstalt für Arbeit – – Drucksachen 14/9999, 15/99 Nr. 1.21 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2002 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 1113 Titel 636 22 – Erstattung von Aufwendungen der BfA aufgrund der Überführung von Zusatzversorgungssystemen in die Ren- tenversicherung in den neuen Ländern (einschließlich ehe- maliges Ost-Berlin) – – Drucksachen 14/10003, 15/99 Nr. 1.22 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2002 Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapi- tel 08 03 Titel 636 02 – Verwaltungskostenerstattung für die Zentrale Stelle der Bundesversicherungsanstalt für Ange- stellte (BfA) zurDurchführung des Altervermögensgesetzes – – Drucksachen 15/9, 15/99 Nr. 1.23 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2002 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 06 29 – THW – Titel 53204 – Einsätze bei Katastrophen, Unglücksfällen und öffentlichen Notständen – – Drucksachen 15/39, 15/99 Nr. 1.24 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2002 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 1113 Titel 636 85 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 20031820 (C) (D) (A) (B) – Zuschüsse zu den Beiträgen zur Rentenversicherung der in Werkstätten beschäftigten behinderten Menschen – – Drucksachen 15/40, 15/99 Nr. 1.25 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2002 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 1112 Titel 681 01 – Arbeitslosenhilfe – – Drucksachen 15/41, 15/99 Nr. 1.26 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2002 Überplanmäßige Ausgaben bei Kapitel 30 04 Titel 632 11 BAföG – Zuschüsse an Studierende – – Drucksachen 15/129, 15/171 Nr. 4 – DieVorsitzendender folgendenAusschüssehabenmitge- teilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU-Vorlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische Parlament zur KenntnisgenommenodervoneinerBeratungabgesehenhat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 15/103 Nr. 1.8 Drucksache 15/103 Nr. 1.13 Drucksache 15/103 Nr. 2.39 Ausschuss fürWirtschaft und Arbeit Drucksache 15/103 Nr. 2.8 Drucksache 15/103 Nr. 2.10 Drucksache 15/103 Nr. 2.42 Drucksache 15/103 Nr. 2.77 Drucksache 15/103 Nr. 2.100 Drucksache 15/173 Nr. 2.31 Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 15/103 Nr. 2.58 Drucksache 15/103 Nr. 2.116 Drucksache 15/103 Nr. 2.117 Drucksache 15/103 Nr. 2.119 Drucksache 15/103 Nr. 2.133 Drucksache 15/173 Nr. 2.49 Drucksache 15/268 Nr. 2.12 Drucksache 15/268 Nr. 2.23 Drucksache 15/268 Nr. 2.26 Ausschuss für Verkehr, Bau und Wohnungswesen Drucksache 15/173 Nr. 2.59 Drucksache 15/173 Nr. 2.74 Drucksache 15/173 Nr. 2.84 Drucksache 15/173 Nr. 2.93 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 15/103 Nr. 2.50 Drucksache 15/103 Nr. 2.101 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 15/173 Nr. 2.68 Ausschuss für Kultur und Medien Drucksache 15/103 Nr. 1.10 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2003 1821 (C)(A) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Christine Scheel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Gern. Herr Schauerte, bitte.



Rede von Hartmut Schauerte
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Herzlichen Dank, Frau Kollegin Scheel.
Dieses Hohe Haus sollte ja ein Haus der klaren, einfa-

chen und präzisen Aussagen sein.

(Hubert Ulrich [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann setzen Sie sich mal schnell hin!)

Deswegen möchte ich Sie einmal etwas fragen. In Ihrem
Antrag schreiben Sie:

Der Deutsche Bundestag lehnt eine Erhöhung der
allgemeinen Mehrwertsteuer ab.

Das ist juristisch und logisch auf jeden Fall eine Ein-
schränkung.


(Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Ja, sicher!)

Ich frage deswegen: Die Erhöhung welcher Mehrwert-
steuer lehnen Sie nicht ab?


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Christine Scheel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Uns wurde unterstellt, vor allem von der FDP, aber

    auch, glaube ich, von einigen aus Ihrer Fraktion, wir hät-
    ten die Idee, beispielsweise die Mehrwertsteuer auf Le-
    bensmittel zu erhöhen. Das ist völlig falsch. Wir wollen
    den niedrigen Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent belassen.


    (Norbert Schindler [CDU/CSU]: Bei Hunden und Katzen stimmt es! – Dr. Hermann Otto Solms [FDP]: Welche wollen Sie erhöhen? – Weitere Zurufe von der CDU/CSU)


    Was die Konkurrenzsituation zwischen den verschiede-
    nen Verkehrsmitteln anbelangt, wollen wir den Mehr-
    wertsteuersatz auch vernünftig gestalten. Wir wollen des
    Weiteren den Mehrwertsteuersatz von 16 Prozent – damit
    liegen wir gemeinsam mit Luxemburg im gesamten euro-
    päischen Umfeld am niedrigsten – behalten. Das, nicht
    mehr und nicht weniger, ist die Kernaussage. Das ist eine
    klare Ansage, Herr Schauerte.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Joachim Poß [SPD]: Herr Schauerte, sagen Sie doch etwas zu Herrn Müller und Herrn Böhmer!)


    Wenn ich einmal zurückschaue – das wurde vorhin
    auch vom Kollegen Hubert Ulrich gesagt –, muss ich fra-
    gen: Was haben Sie 29 Jahre gemacht? Sie haben in den
    29 Jahren Ihrer Regierungsbeteiligung die Mehrwert-
    steuer viermal erhöht. Jetzt versuchen Sie, den Eindruck
    zu erwecken, als ob wir das wollten, obwohl das – das
    muss man einmal klar sagen – von niemandem von uns
    gesagt worden ist.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Gesagt haben es CDU-Ministerpräsidenten und die
    Präsidentin des Deutschen Städtetages, Frau Petra Roth.
    Sie hat wörtlich gesagt: Ich will eine Mehrwertsteuerer-
    höhung.


    (Norbert Schindler [CDU/CSU]: Das ist ein Hilferuf! – Weiterer Zuruf von der CDU/CSU: Weil Sie die Gemeindefinanzen nicht in Ordnung bringen!)


    Diese Forderung kommt permanent aus Ihren Kreisen. Ich
    bitte Sie, einmal auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben
    und nicht so zu tun, als sei das umgekehrt. Es ist eindeu-
    tig, wer diese Mehrwertsteuererhöhung will.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)



    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    1788


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    Ich habe vorhin ausgeführt, was Sie alles nicht wollen.
    Man muss einmal klar sehen, dass man in Zeiten der
    Haushaltsdefizite von Bund, Ländern und Kommunen mit
    Neinsagen keine Politik gestalten kann. Mit einem Nein
    kann man auch nicht dem Verstoß gegen Maastricht-Kri-
    terien begegnen. Man kann auch nicht das Unmögliche
    fordern; das ist noch viel dreister und Sie tun das. Sie for-
    dern nämlich Steuersenkungen,


    (Dr. Hermann Otto Solms [FDP]: Ausgabensenkung!)


    keine Erhöhung der Nettoneuverschuldung und gleichzei-
    tig höhere Ausgaben in allen möglichen Ressorts.


    (Dr. Hermann Otto Solms [FDP]: Ausgabensenkung!)


    Sie müssen sich langsam einmal entscheiden, was Sie
    wollen. Was Sie betreiben, ist – das muss man an dieser
    Stelle einmal so deutlich sagen – Volksverdummung.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    In Wirklichkeit ist es so, dass wir mit Ihrer Politik noch
    mehr Schulden hätten


    (Norbert Schindler [CDU/CSU]: Ihr seid im Jahr 5!)


    und dass wir der nächsten Generation noch höhere Zins-
    lasten aufbürden müssten. Dann müsste der Staat aus sei-
    ner Pflicht zur Wahrnehmung von Aufgaben der öffentli-
    chen Daseinsvorsorge, zum Beispiel in Schule und
    Hochschule, entlassen werden und dann müsste das dem
    privaten Glück überlassen werden. Das ist die Politik, die
    Sie betreiben wollen. Diese unverantwortliche Politik
    wollen wir nicht. Wir werden nicht so handeln, wie Sie
    uns das vorschlagen.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD – Dr. Guido Westerwelle [FDP], zur SPD und zum BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN gewandt: Nun helft ihr doch mal!)


    Bei der CDU/CSU-Fraktion wird – das kann man ein-
    deutig feststellen – eine Vogel-Strauß-Politik betrieben.
    Der Kopf wird in den Sand gesteckt. Es wird nicht gesagt,
    wie die Probleme im Zusammenhang mit der notwendi-
    gen Haushaltskonsolidierung gemeistert werden sollen.
    Es kommt nur der Vorschlag, dass irgendwelche pau-
    schalen Kürzungen im Bereich der Subventionen er-
    folgen sollen. Dieser Vorschlag kommt von der Union,
    aber auch von der FDP. Es wird ganz einfach gesagt: Es
    gibt den Subventionsbericht. In dem Subventionsbericht
    steht eine Reihe von Maßnahmen. Machen wir eine pau-
    schale Kürzung!

    Nach außen klingt es natürlich oberklasse, wenn man
    sagt: Wir bauen Subventionen ab, wir kürzen die pau-
    schal. Ich zeige Ihnen einmal an fünf Beispielen, was das
    bedeuten würde. Es würde bedeuten, dass man im sozia-
    len Wohnungsbau um 10 Prozent kürzt. Es würde bedeu-
    ten, dass die Zinszuschüsse im Rahmen des Wohnraum-
    modernisierungsprogramms der KfW für die neuen
    Länder gekürzt werden. Es würde bedeuten, dass die in-

    direkte Förderung der Forschungszusammenarbeit und
    der Unternehmensgründungen gekürzt wird. Es würde be-
    deuten, dass Maßnahmen zur Förderung von kleinen und
    mittleren Unternehmen sowie der freien Berufe und zur
    Stärkung der beruflichen Bildung gekürzt werden. Es
    würde bedeuten, dass wir Forschungs- und Entwick-
    lungsausgaben in den neuen Ländern kürzen.

    Meine Damen und Herren, diese Pauschalkürzung um
    10 Prozent – wie mit einem Rasenmäher – würde völlig
    falsche Lenkungswirkungen entfalten. Sie behaupten, die
    kleinen und mittleren Unternehmen entlasten und mehr
    Geld für die Forschung und vieles mehr bereitstellen zu
    wollen. Genau das Gegenteil würden Sie mit der von Ihnen
    geforderten Pauschalkürzung um 10 Prozent erreichen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Das muss man einmal sagen. Die Leute wissen ja gar
    nicht, was sich dahinter verbirgt. Zum Subventionsabbau
    sagt jeder Ja. Aber niemand weiß, was sich hinter Ihrer
    Maßnahme verbergen würde. Ich bin der Auffassung, dass
    man den Bürgern und Bürgerinnen der Ehrlichkeit halber
    auch einmal sagen muss, was das bedeuten würde: weni-
    ger Geld für Bildung, Forschung und vieles mehr, was ich
    eben aufgezählt habe.


    (Elke Wülfing [CDU/CSU]: Das ist doch nicht der Fall! Was malen Sie für einen Popanz an die Wand? – Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Sparen wollen Sie nicht?)


    Für uns ist völlig klar, dass wir die Haushaltskonsoli-
    dierung weiterführen. Wir haben jetzt ein Gesetz vorge-
    legt, das mit einigen Veränderungen am Ende im Ergeb-
    nis etwa 17 Milliarden Euro erbringen wird.


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Steuermehrbelastung!)


    – Verehrte Damen und Herren von der FDP, 17 Milli-
    arden Euro Abbau von Steuervergünstigungen und
    Subventionen


    (Dr. Hermann Otto Solms [FDP]: Steuererhöhungen!)


    sind eine andere Antwort als 17 Milliarden Euro Mehrein-
    nahmen durch eine Mehrwertsteuererhöhung zulasten der
    privaten Haushalte. Das ist ganz eindeutig so. Das ist auch
    eine andere Antwort als eine Erhöhung der Schulden.

    Ich bin nicht der Auffassung, dass wir uns von einer
    Partei wie der FDP Ratschläge geben lassen müssen,


    (Zurufe von der FDP: Vorsicht!)

    die 29 Jahre lang nichts anders getan hat – vor allem in
    den letzten zehn Jahren Ihrer Regierungszeit –, als die
    Steuern nach oben zu treiben, die Abgaben nach oben zu
    treiben und dazu noch die Schulden zu erhöhen. Das war
    die Politik, die Sie gemacht haben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Jetzt stellen Sie sich scheinheilig hin und tun so, als sei die
    FDP die Steuersenkungspartei.


    (Beifall bei der FDP)


    Christine Scheel




    Christine Scheel
    Sie sind in der Regierungsverantwortung die Steuerer-
    höhungspartei gewesen.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD – Zurufe von der FDP: Oh!)


    Das ist eindeutig zu belegen.

    (Dr. Hermann Otto Solms [FDP]: Vielen Dank für die Werbung! – Jörg Tauss [SPD]: Ihr tut nur so!)


    Wir wollen Privilegien abbauen, wir wollen die steuer-
    liche Bemessungsgrundlage verbreitern und wir wollen
    die Haushaltskonsolidierung ohne Mehrwertsteuerer-
    höhung verwirklichen. Wir werden sehen, wie sich die
    unionsregierten Länder im Bundesrat verhalten werden.


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Die Grünen sind da ja auch fast nicht mehr!)


    Sie werden dort Farbe bekennen müssen,

    (Dr. Michael Meister [CDU/CSU]: Erst einmal müssen Sie Farbe bekennen, Frau Scheel!)


    inwieweit sie wirklich bereit sind, Steuersubventionen ab-
    zubauen, oder ob sie das Risiko eingehen, eine höhere
    Verschuldung der Länder in Kauf zu nehmen.

    Wir haben in Deutschland die Situation, dass viele
    Länderhaushalte nicht mehr verfassungskonform sind.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Ja, warum?)

    Unser Defizit wird zu 55 Prozent von den Ländern und den
    Kommunen getragen. Der Bund macht seine Hausaufgaben.
    Wir fahren die Neuverschuldung herunter und werden in
    diesem Jahr nach der jetzigen Haushaltslage die niedrigste
    Nettoneuverschuldung seit der Wiedervereinigung haben.


    (Norbert Schindler [CDU/CSU]: Ach du lieber Gott! – Dr. Hermann Otto Solms [FDP]: Glauben Sie das selber?)


    Das ist ein Kraftakt. Das sage ich Ihnen. Denn wir müs-
    sen selbstverständlich dafür sorgen, dass Ausgaben im
    Haushalt gekürzt werden – das ist wichtig – und, wie ge-
    sagt, dass Steuersubventionen reduziert werden.


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Sie haben doch gerade gesagt, dass Sie das nicht wollen!)


    Gleichzeitig – deswegen sage ich, dass das ein Kraft-
    akt ist – bleiben wir


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Schlusslicht!)

    dabei – das steht auch schon im Gesetzblatt –,


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Es hat schon viel im Gesetzblatt gestanden, was dann ausgesetzt wurde!)


    dass 2004 und 2005 die Einkommensteuertarife stufen-
    weise weiter gesenkt werden.


    (Norbert Schindler [CDU/CSU]: Das habt ihr vor einem Jahr auch gesagt!)


    Wir haben dann einen Eingangssteuersatz von 15 Prozent
    und einen oberen Grenzsteuersatz von 42 Prozent. Das

    sind die niedrigsten Steuersätze im gesamten europä-
    ischen Raum.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Das ist niedriger als in den USA. Dann möchte ich noch
    einmal hören, die Steuerbelastung sei hier zu hoch.

    Wir haben dann Steuersätze, mit denen wir wunderbar
    konkurrieren können. Wenn Sie ehrlich sind, müssen Sie
    anerkennen, dass Deutschland nicht das Problem hat, dass
    die Steuerbelastung zu hoch ist. Das Problem, das die Un-
    ternehmen in Deutschland haben,


    (Zurufe von der CDU/CSU und der FDP: Ist Rot-Grün!)


    sind die hohen Sozialabgaben und ist die Bürokratie.
    Wir haben leider 77 000 Verwaltungsvorschriften. Das ist
    der Wahnsinn. Wir haben uns im Koalitionsvertrag darauf
    festgelegt, dass wir in dieser Legislaturperiode mindes-
    tens ein Drittel abbauen wollen.


    (Dr. Michael Meister [CDU/CSU]: Das haben Sie doch aufgebaut!)


    Da bitte ich auch um Ihre Unterstützung in den Ländern.
    Denn wir brauchen dafür auch die Länder.


    (Zuruf von der FDP: War es das?)

    Wir sind für strukturelle Veränderungen in den sozia-

    len Sicherungssystemen, vor allem bei der Krankenversi-
    cherung. Es ist zwingend notwendig, dass es wieder mehr
    Hoffnung auf die Belebung der Binnenkonjunktur gibt.
    Dafür arbeiten wir. Es ist eine schwierige Zeit. Die Stim-
    mung im Lande ist sehr schlecht. Es müssen deshalb Maß-
    nahmen ergriffen werden. Diese haben wir in den Berei-
    chen Arbeitsmarkt und soziale Sicherungssysteme
    eingeleitet und werden sie zügig umsetzen. Von unserer
    Seite liegen konkrete Vorschläge auf dem Tisch, die wir
    weiterentwickeln werden. Sie werden dieses Land nach
    vorne bringen.

    Was uns nicht nach vorne bringt, ist, dass Sie perma-
    nent auf unseren Vorschlägen herumhacken und nur he-
    rumjammern. Sie jammern auf relativ hohem Niveau;
    denn wir alle wissen, welche Klientel Sie vertreten. Das
    hilft uns nicht, nach vorne zu kommen. Jammern allein ist
    kein Konzept. Jammern allein bringt uns nicht weiter. Im
    Gegenteil: Es macht mürbe und senkt die Innovations-
    freudigkeit in diesem Land.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD – Dr. Hermann Otto Solms [FDP]: Rauschender Beifall von drei Kollegen!)


    Wir werden auch weiterhin die strukturellen Probleme
    lösen. Wir werden dafür sorgen – das haben wir in unse-
    rem Antrag festgelegt –, dass es keine Mehrwertsteu-
    ererhöhung gibt. Eine solche Erhöhung ist aus den be-
    kannten Gründen, von denen ich einige genannt habe,
    unakzeptabel, besonders aber aus folgendem Grund: Sie
    ist sozial ungerecht. Denn die prozentuale Belastung
    durch die Mehrwertsteuer nimmt, wie wir wissen, bis zu
    einem mittleren Nettoeinkommen von rund 1 400 Euro im
    Monat stetig zu. Das geht aus den Analysen der letzten
    Jahre und aus der Einkommensstatistik hervor.


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    1790


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    Jede Mehrwertsteuererhöhung ist auch ein Beitrag zur
    Steigerung der Schwarzarbeit. Wir aber wollen die
    Schwarzarbeit abbauen. Dazu haben wir Vorschläge ge-
    macht, die den Niedriglohnbereich betreffen. Diese wei-
    sen den richtigen Weg. Diesen Weg werden wir weiter-
    gehen.

    Unsere Aufgabe ist, Verkrustungen in dieser Gesell-
    schaft aufzubrechen. Wir Grünen berücksichtigen dabei,
    wie auch die SPD, ökologische Aspekte und sind uns be-
    wusst, dass wir auch Gesichtspunkte sozialer Gerechtig-
    keit beachten müssen. Das ist unsere Überzeugung, wie
    Politik zu machen ist – und nicht mit solchen Schaufens-
    teranträgen, wie Sie sie immer wieder stellen.

    Danke schön.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)