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ID1502300000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Tagesordnungspunkt 9: a) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Bericht über den Stand der Markteinführung und der Kosten- entwicklung von Anlagen zur Erzeu- gung von Strom aus erneuerbaren Energien (Erfahrungsbericht zum EEG) (Drucksache 14/9807) . . . . . . . . . . . . . 1769 B b) Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschät- zung gemäß § 56 a der Geschäftsord- nung: Technikfolgenabschätzung; hier: Endbericht des TA-Projekts „Bioenergieträger und Entwick- lungsländer“ (Drucksache 14/9953) . . . . . . . . . . . . . 1769 B Marco Bülow SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1769 C Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/CSU 1771 C Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 1772 D Dr. Christian Eberl FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 1774 A Anke Hartnagel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1775 C Doris Meyer (Tapfheim) CDU/CSU . . . . . . . 1776 C Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1778 A Rudolf Kraus CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 1778 D Rolf Hempelmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 1780 B Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) CDU/CSU 1781 B Tagesordnungspunkt 10: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Finanzausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Jürgen Koppelin, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der FDP: Keine Erhöhung der Mehrwertsteuer (Drucksachen 15/123, 15/269) . . . . . . 1782 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Finanzausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Andreas Pinkwart, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der FDP: Weniger Staat – weniger Steuern (Drucksachen 15/122, 15/271) . . . . . . 1782 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Eine Mehrwertsteuererhöhung ist abzulehnen (Drucksache 15/387) . . . . . . . . . . . . . . . . 1782 C Joachim Poß SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1782 C Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . 1783 A Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . . . . 1785 C Christine Scheel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1788 A Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . 1788 B Peter Rzepka CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 1791 A Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1793 C Carl-Ludwig Thiele FDP . . . . . . . . . . . . . 1795 C Peter Rzepka CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 1796 C Stefan Müller (Erlangen) CDU/CSU . . . . . . 1797 C Plenarprotokoll 15/23 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 23. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. Januar 2003 I n h a l t : Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1799 C Carl-Ludwig Thiele FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 1800 C Horst Schild SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1801 D Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1803 B Horst Schild SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1803 B Norbert Schindler CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1803 C Dr. Barbara Hendricks SPD . . . . . . . . . . . 1804 A Florian Pronold SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 1805 B Namentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . 1806 B, C Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1809 C, 1811 D Tagesordnungspunkt 11: Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Zivildienstgesetzes (Erstes Zivildienst- änderungsgesetz) (Drucksachen 15/297, 15/375) . . . . . . . . . 1806 D Christel Riemann-Hanewinckel, Parl. Staats- sekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1807 A Willi Zylajew CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1814 A Jutta Dümpe-Krüger BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1815 C Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1816 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1817 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 1819 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Reinhard Göhner (CDU/CSU) zur nament- lichen Abstimmung über die Beschlussempfeh- lung zu dem Antrag: Keine Erhöhung der Mehr- wertsteuer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1819 D Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1820 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2003II (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2003 1769 23. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. Januar 2003 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Ina Lenke Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2003 1819 (C) (D) (A) (B) Binninger, Clemens CDU/CSU 31.01.2003 Burchardt, Ulla SPD 31.01.2003 Deittert, Hubert CDU/CSU 31.01.2003* Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 31.01.2003* Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 31.01.2003 Göppel, Josef CDU/CSU 31.01.2003 Granold, Ute CDU/CSU 31.01.2003 Haack (Extertal), SPD 31.01.2003* Karl Hermann Hochbaum, Robert CDU/CSU 31.01.2003 Höfer, Gerd SPD 31.01.2003* Jäger, Renate SPD 31.01.2003* Jonas, Klaus Werner SPD 31.01.2003* Karwatzki, Irmgard CDU/CSU 31.01.2003 Lanzinger, Barbara CDU/CSU 31.01.2003 Laurischk, Sibylle FDP 31.01.2003 Leibrecht, Harald FDP 31.01.2003* Lintner, Eduard CDU/CSU 31.01.2003* Lips, Patricia CDU/CSU 31.01.2003 Michelbach, Hans CDU/CSU 31.01.2003 Möllemann, Jürgen W. FDP 31.01.2003 Müller (Düsseldorf), SPD 31.01.2003 Michael Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ 31.01.2003 DIE GRÜNEN Nolte, Claudia CDU/CSU 31.01.2003 Pieper, Cornelia FDP 31.01.2003 Polenz, Ruprecht CDU/CSU 31.01.2003 Rauber, Helmut CDU/CSU 31.01.2003* Rauen, Peter CDU/CSU 31.01.2003 Riegert, Klaus CDU/CSU 31.01.2003 Riester, Walter SPD 31.01.2003* Robbe, Reinhold SPD 31.01.2003 Rupprecht SPD 31.01.2003* (Tuchenbach), Marlene Dr. Scheer, Hermann SPD 31.01.2003* Schily, Otto SPD 31.01.2003 Schmidbauer, Bernd CDU/CSU 31.01.2003 Schmidt (Fürth), CDU/CSU 31.01.2003 Christian Schröder, Gerhard SPD 31.01.2003 Schröter, Gisela SPD 31.01.2003 Dr. Schwanholz, Martin SPD 31.01.2003 Siebert, Bernd CDU/CSU 31.01.2003* Simm, Erika SPD 31.01.2003 Spahn, Jens CDU/CSU 31.01.2003 Steenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ 31.01.2003* DIE GRÜNEN Dr. Thomae, Dieter FDP 31.01.2003 Tritz, Marianne BÜNDNIS 90/ 31.01.2003* DIE GRÜNEN Vogt (Pforzheim), Ute SPD 31.01.2003 Volquartz, Angelika CDU/CSU 31.01.2003 Wegener, Hedi SPD 31.01.2003* Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 31.01.2003 Wicklein, Andrea SPD 31.01.2003 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 31.01.2003* * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Reinhard Göhner (CDU/ CSU) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung zu dem Antrag: Keine Er- höhung der Mehrwertsteuer (Tagesordnungs- punkt 10 a) Ich stimme dem Antrag der FDP (Bundestagsdrucksache 15/123) nicht zu. Selbstverständlich ist eine Mehrwert- steuererhöhung als solche völlig indiskutabel. Das gilt erst entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenografischen Bericht recht vor dem Hintergrund der verfehlten Wirtschafts- und Finanzpolitik der Bundesregierung. Jede Steuererhöhung ist Gift für die Konjunktur. Wir befinden uns in einer an- haltenden Stagnation und einer Rezessionsgefahr, die durch jede Steuererhöhung verschärft wird. Eine Mehr- wertsteuererhöhung kann erst recht nicht in Betracht kommen vor dem Hintergrund geplanter anderer Steuer- erhöhungen und vor dem Hintergrund der bereits vollzo- genen Steuererhöhungen in den Jahren 2002 und 2003. Gleichwohl macht es keinen Sinn, prinzipiell eine Mehr- wertsteuererhöhung auszuschließen, weil wir eine Schief- lage innerhalb des Steuersystems im Verhältnis zwischen direkten und indirekten Steuern haben. Die produktiven Faktoren Arbeit und Kapital werden in Deutschland mit Abstand zu hoch besteuert. Wenn eine nachhaltige, über die Steuerreformstufen 2004 und 2005 weit hinausge- hende Entlastung bei den direkten Steuern erfolgen würde, könnte ein Teil dieser Steuerentlastung durch die Mehrwertsteuer ausgeglichen werden. Unter dem Strich müsste aber als Voraussetzung einer solchen steuersyste- matischen Verschiebung eine Entlastung der Steuerzahler stehen. Ähnliches gilt für Überlegungen im Zusammen- hang mit Strukturreformen in den Sozialversicherungen. Wenn es nachhaltige, ausgabenreduzierende Strukturre- formen der Sozialversicherung gäbe und ein Einsparvolu- men von mindestens 30 Milliarden Euro realisiert würde, um bei den Beitragssätzen unter 40 Prozent zu kommen, wäre eine weiter gehende Umfinanzierung ebenfalls denkbar. Beide theoretischen Konstellationen – eine Ver- änderung im Verhältnis von direkten und indirekten Steu- ern im Rahmen einer Steuersenkung, eine Umfinanzie- rung von Sozialversicherungslasten als Bestandteil einer ausgabenreduzierenden Strukturreform – sind ganz offen- sichtlich mit den Zielen der jetzigen Regierungspolitik nicht vereinbar. Insofern kann eine Mehrwertsteuer- erhöhung in der Tat nicht als vertretbar oder auch nur dis- kutabel erscheinen. Gleichwohl sind Veränderungen im Steuersystem bei Vollzug einer vollständigen Kurskorrektur denkbar, unter den genannten Umständen sogar sinnvoll. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mit- geteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu der nachstehenden Vorlage absieht: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Delegation der Interparlamentarischen Gruppe der Bundesrepublik Deutschland über die 171. Sitzung des Interparlamentarischen Rates vom 25. bis 27. September 2002 in Genf/Schweiz – Drucksachen 15/104, 15/171 Nr. 2 – Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht derBundesregierung überden Stand derAbwicklung des Fonds für Wiedergutmachungsleistungen an jüdische Verfolgte – Stand 30. Juni 2002 – – Drucksachen 14/9942, 15/99 Nr. 1.12 – Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2002 Außerplanmäßige Verpflichtungsermächtigung bei Kapitel 1202 Titel 53251 – Ausgaben für den Einzug der strecken- bezogenen Straßenbenutzungsgebühren für LKW durch Private – – Drucksachen 14/9770, 15/99 Nr. 1.15 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2002 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 06 40 Titel 68112 – Eingliederungshilfen und Entschädigungen – – Drucksachen 14/9892, 15/99 Nr. 1.16 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2002 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 30 03 Titel 681 05 – Förderung der beruflichen Aufstiegsfortbildung – und bei Kapitel 09 02, allgemeine Bewilligungen, Titel 681 61 – För- derung der beruflichen Aufstiegsfortbildung – – Drucksachen 14/9981, 15/99 Nr. 1.18 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2002 Außerplanmäßige Verpflichtungsermächtigung bei Kapi- tel 06 02 Titel 532 08 – BundOnline 2005 – – Drucksachen 14/9986, 15/99 Nr. 1.19 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2002 Außerplanmäßige Ausgabe und außerplanmäßige Verpflich- tungsermächtigung bei Kapitel 1112 Titel 893 02 – Arbeits- marktprogramm Hochwasserhilfe, Deichbau 2002/2003 – – Drucksachen 14/9987, 15/99 Nr. 1.20 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2002 Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapi- tel 1112 Titel 616 31 – Zuschuss an die Bundesanstalt für Arbeit – – Drucksachen 14/9999, 15/99 Nr. 1.21 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2002 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 1113 Titel 636 22 – Erstattung von Aufwendungen der BfA aufgrund der Überführung von Zusatzversorgungssystemen in die Ren- tenversicherung in den neuen Ländern (einschließlich ehe- maliges Ost-Berlin) – – Drucksachen 14/10003, 15/99 Nr. 1.22 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2002 Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapi- tel 08 03 Titel 636 02 – Verwaltungskostenerstattung für die Zentrale Stelle der Bundesversicherungsanstalt für Ange- stellte (BfA) zurDurchführung des Altervermögensgesetzes – – Drucksachen 15/9, 15/99 Nr. 1.23 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2002 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 06 29 – THW – Titel 53204 – Einsätze bei Katastrophen, Unglücksfällen und öffentlichen Notständen – – Drucksachen 15/39, 15/99 Nr. 1.24 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2002 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 1113 Titel 636 85 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 20031820 (C) (D) (A) (B) – Zuschüsse zu den Beiträgen zur Rentenversicherung der in Werkstätten beschäftigten behinderten Menschen – – Drucksachen 15/40, 15/99 Nr. 1.25 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2002 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 1112 Titel 681 01 – Arbeitslosenhilfe – – Drucksachen 15/41, 15/99 Nr. 1.26 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2002 Überplanmäßige Ausgaben bei Kapitel 30 04 Titel 632 11 BAföG – Zuschüsse an Studierende – – Drucksachen 15/129, 15/171 Nr. 4 – DieVorsitzendender folgendenAusschüssehabenmitge- teilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU-Vorlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische Parlament zur KenntnisgenommenodervoneinerBeratungabgesehenhat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 15/103 Nr. 1.8 Drucksache 15/103 Nr. 1.13 Drucksache 15/103 Nr. 2.39 Ausschuss fürWirtschaft und Arbeit Drucksache 15/103 Nr. 2.8 Drucksache 15/103 Nr. 2.10 Drucksache 15/103 Nr. 2.42 Drucksache 15/103 Nr. 2.77 Drucksache 15/103 Nr. 2.100 Drucksache 15/173 Nr. 2.31 Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 15/103 Nr. 2.58 Drucksache 15/103 Nr. 2.116 Drucksache 15/103 Nr. 2.117 Drucksache 15/103 Nr. 2.119 Drucksache 15/103 Nr. 2.133 Drucksache 15/173 Nr. 2.49 Drucksache 15/268 Nr. 2.12 Drucksache 15/268 Nr. 2.23 Drucksache 15/268 Nr. 2.26 Ausschuss für Verkehr, Bau und Wohnungswesen Drucksache 15/173 Nr. 2.59 Drucksache 15/173 Nr. 2.74 Drucksache 15/173 Nr. 2.84 Drucksache 15/173 Nr. 2.93 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 15/103 Nr. 2.50 Drucksache 15/103 Nr. 2.101 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 15/173 Nr. 2.68 Ausschuss für Kultur und Medien Drucksache 15/103 Nr. 1.10 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2003 1821 (C)(A) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Die Sitzung ist eröffnet. Ich wünsche Ihnen allen einen

guten Morgen und einen erfolgreichen Tag.
Ich weise Sie darauf hin, dass interfraktionell verein-

bart worden ist, die verbundene Tagesordnung um den
Antrag der Koalition „Eine Mehrwertsteuererhöhung ist
abzulehnen“ auf Drucksache 15/387 – zu erweitern. Der
Antrag soll in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 10
aufgerufen werden. Ich vermute, dass Sie damit einver-
standen sind. Erhebt sich Widerspruch? – Das ist nicht der
Fall. Dann haben wir das so beschlossen.

Ich rufe nun die Tagesordnungspunkte 9 a und 9 b auf:
a) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesre-

gierung
Bericht über den Stand der Markteinführung
und der Kostenentwicklung von Anlagen zur
Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Ener-
gien (Erfahrungsbericht zum EEG)

– Drucksache 14/9807 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (f)

Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit
Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und
Landwirtschaft

b) Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung
und Technikfolgenabschätzung (19. Ausschuss)

gemäß § 56 a der Geschäftsordnung
Technikfolgenabschätzung
Hier: Endbericht des TA-Projekts „Bioenergie-
träger und Entwicklungsländer“
– Drucksache 14/9953 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung (f)

Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit
Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und
Landwirtschaft
Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Ausschuss für Bildung, Forschung und
Technikfolgenabschätzung

Nach einer interfraktionellen Vereinbarung ist für die
Aussprache eine Stunde vorgesehen. – Auch dazu höre
ich keinen Widerspruch. Dann haben wir das so verein-
bart.

Ich eröffne die Aussprache und erteile als erstem Red-
ner dem Kollegen Marco Bülow für die SPD-Fraktion das
Wort.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Marco Bülow


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Verehrte Damen und Herren! Ein altes

    afrikanisches Sprichwort sagt: „Wende dich der Sonne zu
    und du lässt den Schatten hinter dir.“ Passender und aktu-
    eller könnte man einen Aufruf zum Umdenken nicht for-
    mulieren. Die Sonne steht symbolisch stellvertretend für
    alle Formen der erneuerbaren Energien. Die erneuerbaren
    Energien sind für uns ein Hoffnungsträger. Deshalb för-
    dern wir sie, so wie man Hoffnungsträger fördern sollte,
    wenn man will, dass sie sich entwickeln.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Die wohl wichtigste Fördermaßnahme, das Erneuer-
    bare-Energien-Gesetz, kurz EEG, haben SPD und Grüne
    im März 2000 auf den Weg gebracht. Heute sprechen wir
    über den ersten Erfahrungsbericht, der uns aufzeigt, wie
    sich die erneuerbaren Energien unter dem EEG entwickelt
    haben.


    (Beifall der Abg. Michaele Hustedt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Um es gleich vorwegzunehmen: Die Fördermaßnahme
    war und ist goldrichtig und der Hoffnungsträger wächst
    und gedeiht.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Um noch besser zu werden, müssen wir das Gesetz an ei-
    nigen Stellen nachjustieren und einige neue Entwicklun-
    gen berücksichtigen. Dazu ist es notwendig, noch in die-
    sem Jahr eine Novellierung des EEG vorzunehmen.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Bravo!)





    Marco Bülow
    Ich bin mir sicher, dass wir eine Lösung finden werden,
    die sowohl unserer Wirtschaft als auch der Umwelt und
    vor allem den Menschen zugute kommen wird.

    Erinnern wir uns an die EEG-Debatte vom März 2000.
    Wir haben mit der Energiewende eine Vision vorgegeben,
    eine realisierbare Vision, mit der wir über den Tellerrand
    und über die nächste Wahl hinausblicken.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Die Reden der Opposition bewegten sich dagegen zwi-
    schen Mutlosigkeit und Ablehnung.


    (Dr. Christian Ruck [CDU/CSU]: So ein Schmarren!)


    Eigentlich sei man ja dafür, aber das Gesetz sei das falsche
    Instrument, um den Anteil der erneuerbaren Energien aus-
    zuweiten. Außerdem sei das EEG EU-rechtlich doch sehr
    bedenklich. Lavieren, schwarz malen, aber eigene kons-
    truktive Vorschläge – Fehlanzeige. Das ist Oppositionsar-
    beit à la Union und FDP!


    (Widerspruch bei der CDU/CSU – Georg Girisch [CDU/CSU]: Waren Sie da überhaupt schon dabei?)


    – Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich kann lesen und
    habe natürlich die ganzen Berichte durchgearbeitet, als
    ich mich auf die Rede vorbereitet habe.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Dabei hatten doch alle Parteien des Bundestages An-
    fang der 90er-Jahre dem Beschluss zum EEG-Vorgänger,
    dem Stromeinspeisungsgesetz, zugestimmt. Doch dann
    schlug bei Union und FDP leider wieder die Stunde der
    politischen Dinosaurier.

    Die Entwicklung der letzten Jahre und die daraus re-
    sultierenden Gutachten machen jedoch deutlich, dass der
    Ausbau der erneuerbaren Energien immer notwendiger
    wird. Die fossilen Energiereserven schmelzen unerbitt-
    lich. Der Weltenergieverbrauch wird bis 2030 um gut
    65 Prozent anwachsen. Dies bedeutet beispielsweise für
    die EU eine Verdopplung der Energieabhängigkeit in den
    nächsten 25 Jahren. Der zunehmende Kampf um Energie
    ist schon heute von hoher sicherheitspolitischer und öko-
    nomischer Brisanz. Ich brauche wohl nicht zu betonen,
    wie es um unser Klima bestellt ist. Jeder weiß, in welchem
    Ausmaß die Heftigkeit von Naturkatastrophen gerade in
    den letzten Jahren zugenommen hat. Als bittere Zugabe
    steigt der CO2-Ausstoß rasant: bis 2030 um sage undschreibe 70 Prozent.

    Doch dieses Horrorszenario können wir verhindern. Es
    wird allerdings traurige Realität, wenn wir den einge-
    schlagenen Weg nicht konsequent weitergehen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Es liegt in unser aller Verantwortung, zu handeln und
    dafür zu werben, damit immer mehr Menschen, aber auch
    Staaten für diesen Weg „zur Sonne“ – zu den erneuerba-
    ren Energien – gewonnen werden.

    Werfen wir jetzt einen Blick auf den Bereich, den die
    Opposition bei ihrer Verweigerung so massiv infrage ge-
    stellt hat. Punkt eins: die rechtliche Situation. Im März
    2001 hat der Europäische Gerichtshof die Einspeise- und
    Mindestpreisregelung der EU als rechtskonform be-
    stätigt. Auf Deutsch: Das Gesetz ist einwandfrei.

    Punkt zwei: das angeblich falsche Instrument. Unser
    Ziel war es, den Anteil der erneuerbaren Energien bis
    2010 auf über 12 Prozent zu verdoppeln. Wir liegen mitt-
    lerweile bei über 8 Prozent. Wir haben über 2 Prozent-
    punkte zugelegt. Wir liegen also gut im Zeitplan. Kein an-
    deres Fördergesetz der Welt ist so erfolgreich wie das
    EEG.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich will noch einen dritten Punkt ergänzen, der durch
    die Oppositionsreden zum EEG geisterte. Es wurde ge-
    sagt, das EEG vernichte Arbeitsplätze. Das Gegenteil ist
    aber der Fall: Bereits 2001 sicherten die erneuerbaren
    Energien rund 120 000 Arbeitsplätze, darunter viele in
    verschiedenen handwerklichen Berufsgruppen, was ich
    für sehr wichtig erachte.

    Dazu sei mir ein Vergleich gestattet. Der Anteil der
    Atomenergie am deutschen Primärenergieverbrauch ist
    14-mal so hoch wie jener der erneuerbaren Energien.
    Doch die Atomwirtschaft hat nur etwa 35 000 Beschäf-
    tigte. 120 000 Beschäftigte zu 35 000 Beschäftigte: In je-
    dem anderen Bereich wäre dies ein Totschlagsargument,
    das jede Diskussion im Keim ersticken würde. Auch das
    sollte man einmal erwähnen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich möchte zwei weitere Aspekte aufzeigen, die deut-
    lich machen, dass der Erfahrungsbericht ein Erfolgsbe-
    richt ist. Erster Aspekt: CO2-Bilanz. Allein 2001 wurdendurch die erneuerbaren Energien 35Millionen Tonnen des
    Klimakillers CO2 eingespart. Das bedeutet umgerechnet,dass 3,5 Millionen Deutsche heute bereits keine CO2-Emissionen verursachen.


    (Lachen bei der FDP)

    Zweiter Aspekt: Vorbildfunktion. Der Erfolg des EEG

    hat verschiedene Länder wie Frankreich und Spanien dazu
    animiert, wesentliche Elemente unserer Gesetzgebung zu
    übernehmen. Erst vor einigen Tagen hat das renommierte
    Worldwatch Institute – auch die Opposition kennt es wahr-
    scheinlich – das EEG als beispielhaft gerühmt.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    In Deutschland fordern 80 bis 90 Prozent der Menschen
    – keine Partei wird dieses Traumergebnis jemals errei-
    chen –


    (Georg Girisch [CDU/CSU]: Warten wir mal den Sonntag ab!)


    den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien. Dem
    werden wir als Sozialdemokraten nachkommen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)



    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    1770


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    Zum Schluss noch ein Wort zu den Kosten. Die Mehr-
    kosten, die durch das EEG entstanden sind, belaufen sich
    auf 0,18 bis 0,26 Eurocent pro Kilowattstunde. Nicht
    berücksichtigt sind dabei Netzkosten und Netzverluste,
    die durch die dezentrale Einspeisung der erneuerbaren
    Energien eingespart werden. Vor allen Dingen werden die
    externen Kosten – das heißt: Klima- und Umweltkosten,
    die durch die Gewinnung der fossilen Energien entstehen –
    verringert. Eine Studie des Bundesumweltamtes hat diese
    Einsparung mit 14 Eurocent pro Kilowattstunde errech-
    net. Demzufolge hätten wir durch das EEG allein 2001
    eine volkswirtschaftliche Einsparung von 2,5 Milliar-
    den Euro gehabt.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wir haben das Jahr 2003. Fangen wir endlich an, zu be-
    greifen, dass der Verbrauch fossiler Ressourcen und die
    Belastung unserer Umwelt kein Nullsummenspiel ist.
    Was sich manchmal als ökonomisch sinnvoll darstellt,
    kann uns letztlich teuer zu stehen kommen.

    Das Fazit ist schnell gezogen: Der Hoffnungsträger er-
    neuerbare Energie hat die Förderung durch das EEG
    schon jetzt mehr als gerechtfertigt. Die Branche boomt;
    wir sind Weltspitze und haben riesige Exportchancen. Die
    Steigerung des Anteils an erneuerbaren Energien läuft
    nach Plan. Wir vermeiden Millionen Tonnen des Klima-
    killers CO2 und wir schaffen zukunftssichere Arbeits-plätze.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Damit könnte ich meine Rede eigentlich beenden; aber
    ich will – die Wichtigkeit des Themas und die damit ver-
    bundene Chance verleiten mich dazu – noch einen Schluss-
    appell an die Opposition richten. Kolleginnen und Kolle-
    gen, es geht um die Zukunft unseres Lebensraums und die
    Zukunft unserer Kinder. Machen Sie wieder Ernst mit
    Ihrem Wohlwollen für die erneuerbaren Energien! Schie-
    ben Sie endlich Ihre Dinosaurier beiseite! Treten Sie aus
    dem Schatten heraus und wenden Sie sich der Sonne zu!

    Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit. Bei uns sagt man:
    Glück auf!


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Lachen bei der CDU/CSU und der FDP)