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ID1502215500

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Nachträgliche Glückwünsche zum Geburtstag des Bundesministers Dr. Peter Struck sowie des Abgeordneten Norbert Königshofen . . . . 1665 A Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Wolfgang Spanier . . . . . . . . . . . . . . . . 1665 A Erweiterung der Mitgliederzahl im Ausschuss für Kultur und Medien . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1665 A Wiederwahl der Abgeordneten Ulrike Poppe als Mitglied des Beirats nach § 39 des Stasi- Unterlagen-Gesetzes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1665 B Festlegung der Zahl der Mitglieder des Euro- päischen Parlaments, die an den Sitzungen des Ausschusses für die Angelegenheiten der Euro- päischen Union teilnehmen können . . . . . . . . 1665 B Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . 1665 B Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 1666 A Tagesordnungspunkt 3: Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Offen- sive für den Mittelstand (Drucksache 15/351) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1666 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Dagmar Wöhrl, Karl-Josef Laumann, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der CDU/CSU: Grundsätzliche Kehrtwende in derWirt- schaftspolitik statt neuer Sonderregeln – Mittelstand umfassend stärken (Drucksache 15/349) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1666 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Rainer Brüderle, Dr. Hermann Otto Solms, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der FDP: Neue Chancen für den Mittelstand – Rahmen- bedingungen verbessern statt Förder- dschungel ausweiten (Drucksache 15/357) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1666 C Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1666 D Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1670 C Fritz Kuhn BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . 1674 A Rainer Brüderle FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1677 A Klaus Brandner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1679 B Dagmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1681 D Werner Schulz (Berlin) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1684 A Gudrun Kopp FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1685 D Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . . 1687 B Christian Lange (Backnang) SPD . . . . . . . . . 1688 A Laurenz Meyer (Hamm) CDU/CSU . . . . . . . 1690 A Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk SPD . . . . . . . . . . . 1692 A Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1694 B Reinhard Schultz (Everswinkel) SPD . . . . . . 1696 D Alexander Dobrindt CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1698 D Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum optimalen Fördern und Fordern in Vermittlungsagenturen (OFFENSIV-Gesetz) (Drucksache 15/273) . . . . . . . . . . . . . . 1700 B Plenarprotokoll 15/22 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 22. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 I n h a l t : b) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Fördern und Fordern arbeits- fähiger Sozialhilfeempfänger und Ar- beitslosenhilfebezieher (Fördern-und- Fordern-Gesetz) (Drucksache 15/309) . . . . . . . . . . . . . . 1700 C c) Antrag der Abgeordneten Dr. Heinrich L. Kolb, Daniel Bahr (Münster), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Das Sozialhilferecht gerechter gestal- ten–HilfebedürftigeBürgereffizienter fördern und fordern (Drucksache 15/358) . . . . . . . . . . . . . . 1700 C Silke Lautenschläger, Staatsministerin (Hessen) 1700 D Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMWA . . . 1703 A Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1705 A Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1706 B Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1708 B Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1709 B Johannes Singhammer CDU/CSU . . . . . . . . . 1710 B Thomas Sauer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1712 A Dr. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . . . . 1713 D Walter Hoffmann (Darmstadt) SPD . . . . . . . . 1715 B Dr. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . 1716 C Wolfgang Meckelburg CDU/CSU . . . . . . . . . 1717 A Karin Roth (Esslingen) SPD . . . . . . . . . . . . . 1719 D Tagesordnungspunkt 12: Überweisungen im vereinfachten Ver- fahren Antrag der Abgeordneten Markus Löning, Daniel Bahr (Münster), weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der FDP: Westsahara- konflikt beilegen – UN-Friedensplan durchsetzen (Drucksache 15/316) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1721 D Tagesordnungspunkt 13: Abschließende Beratungen ohne Aus- sprache a) Zweite Beratung und Schlussabstim- mung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 26. Juli 2001 zwi- schen der Bundesrepublik Deutsch- land und derTschechischen Republik über den Bau einer Grenzbrücke an der gemeinsamen Staatsgrenze in An- bindung an die Bundesstraße B 20 und die Staatsstraße I/26 (Drucksachen 15/12, 15/272) . . . . . . . . 1722 A b)–d) Beschlussempfehlungen des Petitions- ausschusses: Sammelübersichten 8, 9, 10 zu Petitionen (Drucksachen 15/320, 15/321, 15/322) 1722 A e) Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP: Erneute Über- weisung von Vorlagen aus früheren Wahlperioden (Drucksache 15/345) . . . . . . . . . . . . . . 1722 C Tagesordnungspunkt 5: Wahlvorschlag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP für die vom Deut- schen Bundestag zu entsendenden Mitglie- der des Beirats bei der Regulierungs- behörde für Telekommunikation und Post gemäß § 67 Abs. 1 des Telekommu- nikationsgesetzes (Drucksache 15/356) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1722 C Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung der Vorschriften über die Straftaten gegen die sexuelle Selbst- bestimmung und zur Änderung anderer Vorschriften (Drucksache 15/350) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1722 D Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 1722 D Dr. Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1724 D Dr. Wolfgang Götzer CDU/CSU . . . . . . . . . . 1725 A Jerzy Montag BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1726 D Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1729 A Michaela Noll CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1730 A Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1731 D Siegfried Kauder (Bad Dürrheim) CDU/CSU 1733 D Tagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Dirk Fischer (Hamburg), Eduard Oswald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Transrapid-Projekt Berlin–Ham- burg unverzüglich wieder aufnehmen (Drucksache 15/300) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1735 D Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . . . . . . . . 1736 A Angelika Mertens, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1738 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003II Horst Friedrich (Bayreuth) FDP . . . . . . . . . . 1739 D Albert Schmidt (Ingolstadt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1740 D Norbert Königshofen CDU/CSU . . . . . . . . . . 1742 B Reinhard Weis (Stendal) SPD . . . . . . . . . . . . 1743 B Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . . . . . 1744 A Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 1746 A Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Hans-Michael Goldmann, Dr. Christel Happach-Kasan, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: EU-Richtlinie zur Haltung von Nutztieren in nationales Recht umsetzen (Drucksache 15/226) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1747 A Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 1747 B Uwe Bartels, Minister (Niedersachsen) . . . . . 1748 C Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . 1750 A Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 1751 A Gitta Connemann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 1751 D Friedrich Ostendorff BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1753 B Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 1755 A Friedrich Ostendorff BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1755 D Georg Schirmbeck CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1756 A Tagesordnungspunkt 6: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Norbert Röttgen, Cajus Caesar, weite- ren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Strafgesetz- buches – Graffiti-Bekämpfungsgesetz (Drucksache 15/302) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1757 B Dr. Jürgen Gehb CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1757 C Hermann Bachmaier SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1759 A Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1760 C Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1761 B Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 1762 C Dr. Christoph Bergner CDU/CSU . . . . . . . . . 1763 A Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1763 D Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ 1764 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1766 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 1767 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 1665 22. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 Beginn: 9.00 Uhr
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    (A) (C) 1766 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 1767 (C) (D) (A) (B) Berninger, Matthias BÜNDNIS 90/ 30.01.2003 DIE GRÜNEN Bindig, Rudolf SPD 30.01.2003* Burchardt, Ulla SPD 30.01.2003 Deittert, Hubert CDU/CSU 30.01.2003* Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 30.01.2003* Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 30.01.2003 Göppel, Josef CDU/CSU 30.01.2003 Granold, Ute CDU/CSU 30.01.2003 Haack (Extertal), Karl SPD 30.01.2003* Hermann Höfer, Gerd SPD 30.01.2003* Hoffmann (Chemnitz), SPD 30.01.2003* Jelena Jäger, Renate SPD 30.01.2003* Jonas, Klaus Werner SPD 30.01.2003* Kelber, Ulrich SPD 30.01.2003* Lanzinger, Barbara CDU/CSU 30.01.2003 Leibrecht, Harald FDP 30.01.2003* Lintner, Eduard CDU/CSU 30.01.2003* Dr. Lucyga, Christine SPD 30.01.2003* Möllemann, Jürgen W. FDP 30.01.2003 Müller (Düsseldorf), SPD 30.01.2003 Michael Rauber, Helmut CDU/CSU 30.01.2003* Rauen, Peter CDU/CSU 30.01.2003 Riester, Walter SPD 30.01.2003* Robbe, Reinhold SPD 30.01.2003 Rupprecht SPD 30.01.2003* (Tuchenbach), Marlene Dr. Scheer, Hermann SPD 30.01.2003* Schmidt (Fürth), CDU/CSU 30.01.2003 Christian Schröter, Gisela SPD 30.01.2003 Siebert, Bernd CDU/CSU 30.01.2003* Simm, Erika SPD 30.01.2003 Steenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ 30.01.2003* DIE GRÜNEN Dr. Thomae, Dieter FDP 30.01.2003 Tritz, Marianne BÜNDNIS 90/ 30.01.2003* DIE GRÜNEN Volquartz, Angelika CDU/CSU 30.01.2003 Wegener, Hedi SPD 30.01.2003* Wicklein, Andrea SPD 30.01.2003 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 30.01.2003* * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Hermann Bachmaier


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Die Zwischenfragen des Herrn Bergner sind mir aus der

    letzten Beratung bekannt. Er wird nachher selbst reden.

    (Dr. Christoph Bergner [CDU/CSU]: Ich wollte Ihnen nur die Gelegenheit zur Antwort geben!)


    Ich habe eigentlich keine Scheu; Zwischenfragen beleben
    die Reden. Ich möchte nur nicht ständig auf andere Punkte
    gebracht werden; denn sonst bekomme ich Probleme,
    meine Rede in der mir vorgegebenen Zeit zu beenden.

    Wir sollten nicht so tun, als würde lediglich eine Er-
    gänzung des Straftatbestandes Abhilfe schaffen.


    (Dr. Jürgen Gehb [CDU/CSU]: Das tut doch keiner!)


    Dr. Jürgen Gehb




    Hermann Bachmaier
    Ein ergänzter Tatbestand der Sachbeschädigung wird da-
    ran nicht viel ändern. Wenn man die Täter erst einmal ge-
    fasst hat, kann man sie meist auch bestrafen


    (Dr. Jürgen Gehb [CDU/CSU]: Nein!)

    und sie dazu zwingen – das ist für die Eigentümer am
    wichtigsten –, den angerichteten Schaden zu beseitigen.

    Wir haben bereits anlässlich der Beratung des FDP-
    Entwurfes deutlich gemacht – das sollten Sie nicht ver-
    schweigen –, dass wir durchaus bereit sind, den § 303
    StGB so zu ergänzen, dass auch die geringe Anzahl der
    Fälle, bei denen es sich nicht um eine Substanzverletzung
    handelt, strafrechtlich erfasst werden kann.

    Wir sind allerdings nicht bereit – auch das sage ich hier
    klar und deutlich – den von Ihnen wiederum vorgeschla-
    genen Begriff der Verunstaltung in das Strafgesetzbuch
    aufzunehmen. Dieser Begriff gibt den Strafverfolgungs-
    behörden und Gerichten Steine statt Brot.


    (Dr. Jürgen Gehb [CDU/CSU]: Quatsch!)

    Ein Tatbestandsmerkmal der Verunstaltung würde
    dazu führen, dass sich die Polizei, die Staatsanwaltschaf-
    ten und die Gerichte mit der Frage herumschlagen müss-
    ten, ob die jeweiligen Graffiti verunstaltender Natur sind
    oder nicht. Dieser Begriff hat in unserem Strafgesetzbuch
    wahrlich nichts zu suchen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dr. Jürgen Gehb [CDU/CSU]: Es gibt ihn aber schon!)


    – Ja, aber in einem anderen Zusammenhang. Mein Gott!

    (Dr. Jürgen Gehb [CDU/CSU]: Seien Sie doch nicht so gereizt!)

    Der Entwurf des Bundesrates verzichtet aus gutem

    Grund auf diesen Begriff. Allerdings kommt auch der
    Bundesrat nicht ohne unbestimmte Rechtsbegriffe aus,
    die einer weiteren Interpretation durch die Rechtspre-
    chung bedürfen. Wenn wir also den Straftatbestand der
    Sachbeschädigung ergänzen, sollten wir alles daran set-
    zen, die bisherige klare Formulierung dieses Straftatbe-
    standes nicht durch unbestimmte Rechtsbegriffe zu ver-
    wässern.

    Aber auch dann, wenn § 303 StGB entsprechend er-
    gänzt wird, wird kein Täter mehr gefasst werden als heute.
    Das sollten wir der Bevölkerung nicht verschweigen.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Es würden aber mehr Täter bestraft!)


    Entscheidend für die Bekämpfung von Graffitisprühe-
    reien sind vernünftige Präventions- und Strafverfol-
    gungsmaßnahmen durch die Bundesländer. Wir sollten
    den Menschen also nicht vorgaukeln, dass eine Ergänzung
    des materiellen Strafrechtes alle Probleme in der Praxis
    beseitigen würde.


    (Dr. Jürgen Gehb [CDU/CSU]: Das tut auch keiner!)


    Das tun Sie mit großer Vorliebe immer kurz vor Wahlen.

    (Beifall bei der SPD)


    Wir werden noch in diesem Jahr zusammen mit Ihnen
    nach einer sachgerechten Lösung suchen. Es wird leider
    trotzdem Graffitischmierereien geben, wenn die Aufklä-
    rungsmethoden nicht verbessert werden.


    (Dr. Jürgen Gehb [CDU/CSU]: Es wird auch weiter Mörder geben trotz § 211!)


    – Regen Sie sich bitte nur in Maßen auf, lieber Herr Gehb.
    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Als nächster Redner hat der Kollege Jörg van Essen das

Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Jörg van Essen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wie

    der Kollege Bachmaier habe auch ich mich sehr darüber
    gewundert, dass wir heute diese Debatte führen müssen,
    und zwar nicht deshalb, weil ich mich nicht über Graffitis
    und die Verunstaltung unserer unmittelbaren Umgebung,
    von Fahrzeugen und vielen anderen Dingen ärgern würde
    – das tue ich genauso wie die Kolleginnen und Kollegen
    der CDU/CSU-Fraktion –, sondern weil wir in der vor-
    letzten Sitzungswoche hier eine, wie ich finde, gute De-
    batte zu diesem Thema hatten, in der wir wirklich alle Ar-
    gumente ausgetauscht haben.


    (Beifall bei der FDP, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir sind hier doch ein oberstes Verfassungsorgan und
    kein Tourneetheater, das immer das gleiche Stück aufführt.
    Ich denke, dass dieses Haus Anspruch darauf hat, dass wir
    bestimmte Dinge wie beispielsweise Würde wahren.


    (Beifall bei der FDP, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Dazu gehört, dass Debatten, die vor kurzer Zeit stattge-
    funden haben und wozu es praktisch keine neuen Argu-
    mente gibt, nicht neu geführt werden. Ich ärgere mich
    wirklich sehr darüber.

    Ich möchte mich aber auch in der Sache äußern. Die
    Debatte in der vorletzten Sitzungswoche hat gezeigt
    – da gebe ich dem Kollegen Bachmaier Recht; darüber
    habe ich mich gefreut –, dass die Bundesregierung bereit
    ist nachzudenken. Allerdings hat sie Kritik an unserem
    und Ihrem Vorschlag geübt, den Begriff des Verunstal-
    tens zu verwenden. Ich signalisiere hier aber sehr deut-
    lich: Wenn wir tatsächlich dazu kommen, die vorhandene
    Strafbarkeitslücke – auf die hat der Präsident des Ober-
    landesgerichtes Brandenburg in der letzten Woche aus-
    drücklich hingewiesen; wir sprechen also nicht über eine
    Chimäre – gemeinsam zu schließen, dann bin ich damit
    zufrieden.

    Ich wehre mich allerdings gegen die vom Kollegen
    Bachmaier wieder vorgetragene Kritik an dem Vorschlag
    der FDP und auch der CDU/CSU, den Begriff des Verun-
    staltens ins Strafgesetzbuch aufzunehmen. Das ist näm-


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    1760


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    lich kein neuer Begriff für das deutsche Strafgesetzbuch,
    wie Sie tun.


    (Hermann Bachmaier [SPD]: Nein, so tue ich nicht!)


    § 134 StGB enthält diesen Begriff bereits. Jeder kann ein-
    mal nachsehen, wie lange er dort schon vorkommt. Des-
    halb soll niemand so tun, als ob die FDP – wir haben den
    Vorschlag zuerst gemacht – und nun auch die CDU/CSU
    irgendeinen Begriff in das deutsche Strafgesetzbuch ein-
    führen wollten, der Richtern und Staatsanwälten Pro-
    bleme machen würde. Diese hat es bei der Einführung des
    § 134 in das Strafgesetzbuch nicht gegeben und diese
    würde es auch jetzt nicht geben.

    Wir wollen – das will ich ganz deutlich sagen – ein kla-
    res politisches Signal, dass wir das Ganze nicht für Kunst
    halten. Dass es mit Kunst wirklich nichts zu tun hat, zeigt
    sich ganz deutlich am so genannten Scratchen von Fens-
    tern. Das hat in Gegenden angefangen, in denen es
    S-Bahnen gibt. Dabei wird natürlich überhaupt keine
    Kunst produziert,


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hat niemand behauptet!)


    sondern schlicht und einfach ein Fenster zerstört. Genau
    das gleiche Ziel wird auch mit den Graffitis verfolgt. Hier
    geht es um pure Zerstörungslust, um pure Beschädi-
    gungslust.


    (Hermann Bachmaier [SPD]: Darüber sind wir uns einig!)


    Deshalb ist es ganz wichtig, dass wir das politische
    Signal setzen, dass wir nicht bereit sind, das hinzuneh-
    men; denn die Leidtragenden sind häufig Menschen, die
    unter großem finanziellen Aufwand – sie leben nicht
    unbedingt in rosigen finanziellen Verhältnissen – bei-
    spielsweise ihr Haus neu gestrichen haben und nach kur-
    zer Zeit erleben müssen, dass ihr Haus in einer geradezu
    unerträglichen Weise von Graffitisprayern beschädigt
    worden ist. Ihnen fehlt dann häufig das Geld, das wieder
    zu beseitigen.

    Wir als FDP sagen dazu ein klares Nein. Wir wollen,
    dass die entsprechenden strafrechtlichen Lücken ge-
    schlossen werden.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)