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ID1502214700

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    Nachträgliche Glückwünsche zum Geburtstag des Bundesministers Dr. Peter Struck sowie des Abgeordneten Norbert Königshofen . . . . 1665 A Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Wolfgang Spanier . . . . . . . . . . . . . . . . 1665 A Erweiterung der Mitgliederzahl im Ausschuss für Kultur und Medien . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1665 A Wiederwahl der Abgeordneten Ulrike Poppe als Mitglied des Beirats nach § 39 des Stasi- Unterlagen-Gesetzes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1665 B Festlegung der Zahl der Mitglieder des Euro- päischen Parlaments, die an den Sitzungen des Ausschusses für die Angelegenheiten der Euro- päischen Union teilnehmen können . . . . . . . . 1665 B Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . 1665 B Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 1666 A Tagesordnungspunkt 3: Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Offen- sive für den Mittelstand (Drucksache 15/351) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1666 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Dagmar Wöhrl, Karl-Josef Laumann, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der CDU/CSU: Grundsätzliche Kehrtwende in derWirt- schaftspolitik statt neuer Sonderregeln – Mittelstand umfassend stärken (Drucksache 15/349) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1666 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Rainer Brüderle, Dr. Hermann Otto Solms, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der FDP: Neue Chancen für den Mittelstand – Rahmen- bedingungen verbessern statt Förder- dschungel ausweiten (Drucksache 15/357) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1666 C Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1666 D Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1670 C Fritz Kuhn BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . 1674 A Rainer Brüderle FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1677 A Klaus Brandner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1679 B Dagmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1681 D Werner Schulz (Berlin) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1684 A Gudrun Kopp FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1685 D Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . . 1687 B Christian Lange (Backnang) SPD . . . . . . . . . 1688 A Laurenz Meyer (Hamm) CDU/CSU . . . . . . . 1690 A Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk SPD . . . . . . . . . . . 1692 A Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1694 B Reinhard Schultz (Everswinkel) SPD . . . . . . 1696 D Alexander Dobrindt CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1698 D Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum optimalen Fördern und Fordern in Vermittlungsagenturen (OFFENSIV-Gesetz) (Drucksache 15/273) . . . . . . . . . . . . . . 1700 B Plenarprotokoll 15/22 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 22. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 I n h a l t : b) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Fördern und Fordern arbeits- fähiger Sozialhilfeempfänger und Ar- beitslosenhilfebezieher (Fördern-und- Fordern-Gesetz) (Drucksache 15/309) . . . . . . . . . . . . . . 1700 C c) Antrag der Abgeordneten Dr. Heinrich L. Kolb, Daniel Bahr (Münster), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Das Sozialhilferecht gerechter gestal- ten–HilfebedürftigeBürgereffizienter fördern und fordern (Drucksache 15/358) . . . . . . . . . . . . . . 1700 C Silke Lautenschläger, Staatsministerin (Hessen) 1700 D Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMWA . . . 1703 A Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1705 A Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1706 B Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1708 B Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1709 B Johannes Singhammer CDU/CSU . . . . . . . . . 1710 B Thomas Sauer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1712 A Dr. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . . . . 1713 D Walter Hoffmann (Darmstadt) SPD . . . . . . . . 1715 B Dr. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . 1716 C Wolfgang Meckelburg CDU/CSU . . . . . . . . . 1717 A Karin Roth (Esslingen) SPD . . . . . . . . . . . . . 1719 D Tagesordnungspunkt 12: Überweisungen im vereinfachten Ver- fahren Antrag der Abgeordneten Markus Löning, Daniel Bahr (Münster), weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der FDP: Westsahara- konflikt beilegen – UN-Friedensplan durchsetzen (Drucksache 15/316) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1721 D Tagesordnungspunkt 13: Abschließende Beratungen ohne Aus- sprache a) Zweite Beratung und Schlussabstim- mung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 26. Juli 2001 zwi- schen der Bundesrepublik Deutsch- land und derTschechischen Republik über den Bau einer Grenzbrücke an der gemeinsamen Staatsgrenze in An- bindung an die Bundesstraße B 20 und die Staatsstraße I/26 (Drucksachen 15/12, 15/272) . . . . . . . . 1722 A b)–d) Beschlussempfehlungen des Petitions- ausschusses: Sammelübersichten 8, 9, 10 zu Petitionen (Drucksachen 15/320, 15/321, 15/322) 1722 A e) Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP: Erneute Über- weisung von Vorlagen aus früheren Wahlperioden (Drucksache 15/345) . . . . . . . . . . . . . . 1722 C Tagesordnungspunkt 5: Wahlvorschlag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP für die vom Deut- schen Bundestag zu entsendenden Mitglie- der des Beirats bei der Regulierungs- behörde für Telekommunikation und Post gemäß § 67 Abs. 1 des Telekommu- nikationsgesetzes (Drucksache 15/356) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1722 C Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung der Vorschriften über die Straftaten gegen die sexuelle Selbst- bestimmung und zur Änderung anderer Vorschriften (Drucksache 15/350) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1722 D Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 1722 D Dr. Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1724 D Dr. Wolfgang Götzer CDU/CSU . . . . . . . . . . 1725 A Jerzy Montag BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1726 D Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1729 A Michaela Noll CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1730 A Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1731 D Siegfried Kauder (Bad Dürrheim) CDU/CSU 1733 D Tagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Dirk Fischer (Hamburg), Eduard Oswald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Transrapid-Projekt Berlin–Ham- burg unverzüglich wieder aufnehmen (Drucksache 15/300) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1735 D Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . . . . . . . . 1736 A Angelika Mertens, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1738 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003II Horst Friedrich (Bayreuth) FDP . . . . . . . . . . 1739 D Albert Schmidt (Ingolstadt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1740 D Norbert Königshofen CDU/CSU . . . . . . . . . . 1742 B Reinhard Weis (Stendal) SPD . . . . . . . . . . . . 1743 B Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . . . . . 1744 A Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 1746 A Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Hans-Michael Goldmann, Dr. Christel Happach-Kasan, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: EU-Richtlinie zur Haltung von Nutztieren in nationales Recht umsetzen (Drucksache 15/226) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1747 A Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 1747 B Uwe Bartels, Minister (Niedersachsen) . . . . . 1748 C Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . 1750 A Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 1751 A Gitta Connemann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 1751 D Friedrich Ostendorff BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1753 B Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 1755 A Friedrich Ostendorff BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1755 D Georg Schirmbeck CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1756 A Tagesordnungspunkt 6: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Norbert Röttgen, Cajus Caesar, weite- ren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Strafgesetz- buches – Graffiti-Bekämpfungsgesetz (Drucksache 15/302) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1757 B Dr. Jürgen Gehb CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1757 C Hermann Bachmaier SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1759 A Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1760 C Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1761 B Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 1762 C Dr. Christoph Bergner CDU/CSU . . . . . . . . . 1763 A Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1763 D Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ 1764 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1766 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 1767 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 1665 22. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 Beginn: 9.00 Uhr
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    (A) (C) 1766 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 1767 (C) (D) (A) (B) Berninger, Matthias BÜNDNIS 90/ 30.01.2003 DIE GRÜNEN Bindig, Rudolf SPD 30.01.2003* Burchardt, Ulla SPD 30.01.2003 Deittert, Hubert CDU/CSU 30.01.2003* Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 30.01.2003* Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 30.01.2003 Göppel, Josef CDU/CSU 30.01.2003 Granold, Ute CDU/CSU 30.01.2003 Haack (Extertal), Karl SPD 30.01.2003* Hermann Höfer, Gerd SPD 30.01.2003* Hoffmann (Chemnitz), SPD 30.01.2003* Jelena Jäger, Renate SPD 30.01.2003* Jonas, Klaus Werner SPD 30.01.2003* Kelber, Ulrich SPD 30.01.2003* Lanzinger, Barbara CDU/CSU 30.01.2003 Leibrecht, Harald FDP 30.01.2003* Lintner, Eduard CDU/CSU 30.01.2003* Dr. Lucyga, Christine SPD 30.01.2003* Möllemann, Jürgen W. FDP 30.01.2003 Müller (Düsseldorf), SPD 30.01.2003 Michael Rauber, Helmut CDU/CSU 30.01.2003* Rauen, Peter CDU/CSU 30.01.2003 Riester, Walter SPD 30.01.2003* Robbe, Reinhold SPD 30.01.2003 Rupprecht SPD 30.01.2003* (Tuchenbach), Marlene Dr. Scheer, Hermann SPD 30.01.2003* Schmidt (Fürth), CDU/CSU 30.01.2003 Christian Schröter, Gisela SPD 30.01.2003 Siebert, Bernd CDU/CSU 30.01.2003* Simm, Erika SPD 30.01.2003 Steenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ 30.01.2003* DIE GRÜNEN Dr. Thomae, Dieter FDP 30.01.2003 Tritz, Marianne BÜNDNIS 90/ 30.01.2003* DIE GRÜNEN Volquartz, Angelika CDU/CSU 30.01.2003 Wegener, Hedi SPD 30.01.2003* Wicklein, Andrea SPD 30.01.2003 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 30.01.2003* * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Georg Schirmbeck


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Herr

    Minister Bartels, bei uns zu Hause würde man sagen: Das
    versteht kein Schwein. – Sie sind aus Niedersachsen hier-
    her angereist und haben Ihre kostbare Wahlkampfzeit ge-
    opfert, dann aber die ganze Zeit zum Kollegen Goldmann
    gesprochen, obwohl Sie sich mit ihm in der Sache im We-
    sentlichen einig zu sein scheinen. Sie hätten die Leute an-
    sprechen müssen, die Sie überzeugen müssen: Ihre rot-
    grünen Unterstützer und vor allem die Ministerin Künast,
    die uns hier mit Abwesenheit bestraft.


    (Peter H. Carstensen [Nordstrand] [CDU/ CSU]: Nein, belohnt! – Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Meine Damen und Herren, schon der Schweizer
    Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt wusste: Ideologie ist
    Ordnung auf Kosten des Weiterdenkens. In kaum einem
    anderen Bereich wird dies deutlicher als in der Agrar- und
    Ernährungspolitik dieser Bundesregierung.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Mittels staatlicher Vorgaben versucht Ministerin Künast,
    die in den letzten Jahrzehnten gewachsenen landwirt-
    schaftlichen Strukturen tief greifend umzuwälzen, und ver-
    hindert so die positive Weiterentwicklung des ländlichen
    Raums. Anstatt auf Konsens setzt die Bundesregierung auf
    Konfrontation; anstatt Vernunft herrscht Ideologie.

    Herr Minister Bartels, ich stimme Ihnen ausdrücklich
    zu, dass wir die Tierhalter, dass wir die Bauern bei der
    Entwicklung der Landwirtschaft mitnehmen müssen. Die
    Ministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Land-
    wirtschaft aber macht genau das Gegenteil: Anstelle einer
    praxisorientierten und ausgewogenen Politik steht ökolo-
    gisch verblendeter Dogmatismus.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Gekonnt ignoriert die rot-grüne Bundesregierung dabei
    den Sachverstand aller Experten und Landwirte.

    Seit dem Legehennenurteil des Bundesverfassungsge-
    richts vom Juni 1999 ist die Schweinehaltungsverordnung
    als nichtig anzusehen. Seit dreieinhalb Jahren bedarf es
    daher einer bundeseinheitlichen Regelung zur Haltung
    von Nutztieren, doch wegen der verantwortungslosen
    Untätigkeit der Bundesregierung existieren bis heute
    keine einheitlichen nationalen Rahmenbedingungen für
    die Haltung von Nutztieren.


    (Peter H. Carstensen [Nordstrand] [CDU/ CSU]: Sehr richtig! Weil sie Angst haben, Angst vor Höhn!)


    Das haben Sie eben bestätigt, Herr Minister.
    Um die Rechtslücke zu füllen, sind einige SPD-

    regierte Bundesländer durch den Erlass eigener Verordnun-
    gen vorgeprescht, mit teils katastrophalen Auswirkungen
    für die betroffenen Landwirte. Eben wurde bereits die aben-
    teuerlich anmutende nordrhein-westfälische Schweine-
    haltungsverordnung erwähnt: Sie ist so praxisfern und
    von so tiefer Unkenntnis geprägt, dass man darüber nur
    den Kopf schütteln kann.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Um den Landwirten endlich Rechtssicherheit zu ge-
    ben, muss die EU-Richtlinie zur Haltung von Nutztieren
    unverzüglich in nationales Recht umgesetzt werden. Jede
    weitere Verzögerung bedroht bis zu 300 000 Arbeitsplätze
    in der Wertschöpfungskette Schweinefleisch. Kollege
    Goldmann, Kollegin Connemann und ich, die wir das an-
    gemahnt haben, kommen aus den Regionen, in denen die
    Schweinehaltung mindestens so wichtig ist wie VW in
    Wolfsburg.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Damit Sie eine Vorstellung davon bekommen, über wel-
    ches Volumen wir sprechen: Hier geht es nicht um Peanuts;
    das ist eine Branche mit einem jährlichen Umsatz von
    20 Milliarden Euro. Wenn aufgrund der bei uns bestehen-
    den Rechtsunsicherheit Produktionsverlagerungen ins Aus-
    land stattfinden, dann greift das tief in den Wohlstand die-
    ser Regionen ein. Zynischerweise führt es dazu, dass diese
    Produktionen in Länder abwandern, in denen die Tiere von
    den hohen deutschen Standards nur träumen können.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Wenn überhaupt!)

    Jede weitere Verzögerung führt zu nachhaltigen Wett-

    bewerbsnachteilen und zu nicht wieder gutzumachenden
    Folgen für die Landwirtschaft und die gesamte Branche.
    Bereits jetzt ist durch die Untätigkeit großer Schaden ent-
    standen. Anhand der Baugenehmigungen können wir fest-
    stellen, dass eine große Zurückhaltung herrscht: Wer in-
    vestiert schon in Anlagen, Maschinen und Geräte, wenn
    er nicht weiß, ob er diese morgen oder übermorgen noch
    gesetzeskonform betreiben kann?


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Mit anderen Worten, meine Damen und Herren: Die

    rot-grüne Verblendung und Anmaßung führen nicht nur
    für die Landwirte zu Verzerrungen des ökonomischen
    Wettbewerbs, sondern laufen auch den Interessen der
    Umwelt, der Tiergesundheit und des Tierschutzes zuwi-
    der. Das Ergebnis ist genau das Gegenteil dessen, was Sie
    hier vorgeben erreichen zu wollen.

    Die nun von der Ministerin angekündigte Verschärfung
    der Haltungsbedingungen im nationalen Alleingang geht
    allerdings noch weit über den herkömmlichen rot-grünen
    Unfug hinaus. Es führt dazu, dass die Zukunftschancen
    unserer Landwirte in schon bösartiger Weise mit Füßen
    getreten werden. Dagegen müssen wir unsere Stimme er-
    heben und uns wehren.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wie jeder Unternehmer brauchen unsere Landwirte klare
    Perspektiven für ihre Investitionen. Das kommt dann den
    Menschen im ländlichen Raum, also den Landwirten,
    aber auch den Menschen, die im vor- und nachgelagerten
    Bereich arbeiten, sowie den Tieren und damit dem Tier-
    schutz zugute. Wir brauchen keine arroganten Politiker
    und keine arrogante Ministerin, die den Fachleuten etwas
    vorschreiben wollen, sondern wir brauchen eine sachge-
    rechte Politik.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Noch im Koalitionsvertrag haben Sie, meine Damen

    und Herren von Rot-Grün, festgehalten, dass Sie eine leis-


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    1756


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    tungsfähige und wettbewerbsfähige Landwirtschaft und
    gleichzeitig einheitlich hohe Standards für den Verbrau-
    cher-, Umwelt- und Tierschutz wollen. Was Sie jetzt auf
    Bundesebene angekündigt haben, geht genau in die
    falsche Richtung. Wir fordern daher, dass die EU-Richtli-
    nie unverzüglich eins zu eins umgesetzt wird. Das dient
    den Landwirten, der Umwelt und auch dem Wohl der
    Tiere.

    Herr Minister Bartels, wir haben im Niedersächsischen
    Landtag 13 Jahre lang unsere Klingen kreuzen dürfen,
    wenn ich das einmal so sagen darf. Sie haben – das darf
    man ruhig einmal so festhalten – an der einen oder ande-
    ren Stelle größeren Schaden von unseren Landwirten und
    dem ländlichen Raum abgewendet, aber – das muss man
    genauso sagen – Sie haben auch an ganz entscheidenden
    Stellen gekniffen. Es hilft uns überhaupt nicht weiter, dass
    beispielsweise Ihr Vorgänger, der ehemalige Bundesland-
    wirtschaftsminister Funke, heute für gutes Geld bei land-
    wirtschaftlichen Veranstaltungen die rot-grüne Bundes-
    regierung beschimpft und dass Sie da, wo Sie meinen, das
    geeignete Publikum zu haben, versuchen, die katastro-
    phale Politik der rot-grünen Bundesregierung für den
    ländlichen Raum schönzureden.



Rede von Dr. Antje Vollmer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Herr Kollege, denken Sie bitte an die Redezeit.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Georg Schirmbeck


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Die Politik, die von der Ministerin Künast betrieben

    wird, ist zum Schaden des ländlichen Raums, ohne dass
    man mehr Tierschutz erreicht.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Deshalb hätten Sie allen Grund gehabt, das Ihren Partei-
    genossen einmal deutlich ins Stammbuch zu schreiben.

    Herzlichen Dank, Frau Präsidentin.

    (Beifall bei der CDU/CSU)