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ID1502211500

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Nachträgliche Glückwünsche zum Geburtstag des Bundesministers Dr. Peter Struck sowie des Abgeordneten Norbert Königshofen . . . . 1665 A Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Wolfgang Spanier . . . . . . . . . . . . . . . . 1665 A Erweiterung der Mitgliederzahl im Ausschuss für Kultur und Medien . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1665 A Wiederwahl der Abgeordneten Ulrike Poppe als Mitglied des Beirats nach § 39 des Stasi- Unterlagen-Gesetzes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1665 B Festlegung der Zahl der Mitglieder des Euro- päischen Parlaments, die an den Sitzungen des Ausschusses für die Angelegenheiten der Euro- päischen Union teilnehmen können . . . . . . . . 1665 B Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . 1665 B Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 1666 A Tagesordnungspunkt 3: Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Offen- sive für den Mittelstand (Drucksache 15/351) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1666 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Dagmar Wöhrl, Karl-Josef Laumann, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der CDU/CSU: Grundsätzliche Kehrtwende in derWirt- schaftspolitik statt neuer Sonderregeln – Mittelstand umfassend stärken (Drucksache 15/349) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1666 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Rainer Brüderle, Dr. Hermann Otto Solms, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der FDP: Neue Chancen für den Mittelstand – Rahmen- bedingungen verbessern statt Förder- dschungel ausweiten (Drucksache 15/357) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1666 C Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1666 D Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1670 C Fritz Kuhn BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . 1674 A Rainer Brüderle FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1677 A Klaus Brandner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1679 B Dagmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1681 D Werner Schulz (Berlin) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1684 A Gudrun Kopp FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1685 D Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . . 1687 B Christian Lange (Backnang) SPD . . . . . . . . . 1688 A Laurenz Meyer (Hamm) CDU/CSU . . . . . . . 1690 A Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk SPD . . . . . . . . . . . 1692 A Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1694 B Reinhard Schultz (Everswinkel) SPD . . . . . . 1696 D Alexander Dobrindt CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1698 D Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum optimalen Fördern und Fordern in Vermittlungsagenturen (OFFENSIV-Gesetz) (Drucksache 15/273) . . . . . . . . . . . . . . 1700 B Plenarprotokoll 15/22 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 22. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 I n h a l t : b) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Fördern und Fordern arbeits- fähiger Sozialhilfeempfänger und Ar- beitslosenhilfebezieher (Fördern-und- Fordern-Gesetz) (Drucksache 15/309) . . . . . . . . . . . . . . 1700 C c) Antrag der Abgeordneten Dr. Heinrich L. Kolb, Daniel Bahr (Münster), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Das Sozialhilferecht gerechter gestal- ten–HilfebedürftigeBürgereffizienter fördern und fordern (Drucksache 15/358) . . . . . . . . . . . . . . 1700 C Silke Lautenschläger, Staatsministerin (Hessen) 1700 D Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMWA . . . 1703 A Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1705 A Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1706 B Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1708 B Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1709 B Johannes Singhammer CDU/CSU . . . . . . . . . 1710 B Thomas Sauer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1712 A Dr. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . . . . 1713 D Walter Hoffmann (Darmstadt) SPD . . . . . . . . 1715 B Dr. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . 1716 C Wolfgang Meckelburg CDU/CSU . . . . . . . . . 1717 A Karin Roth (Esslingen) SPD . . . . . . . . . . . . . 1719 D Tagesordnungspunkt 12: Überweisungen im vereinfachten Ver- fahren Antrag der Abgeordneten Markus Löning, Daniel Bahr (Münster), weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der FDP: Westsahara- konflikt beilegen – UN-Friedensplan durchsetzen (Drucksache 15/316) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1721 D Tagesordnungspunkt 13: Abschließende Beratungen ohne Aus- sprache a) Zweite Beratung und Schlussabstim- mung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 26. Juli 2001 zwi- schen der Bundesrepublik Deutsch- land und derTschechischen Republik über den Bau einer Grenzbrücke an der gemeinsamen Staatsgrenze in An- bindung an die Bundesstraße B 20 und die Staatsstraße I/26 (Drucksachen 15/12, 15/272) . . . . . . . . 1722 A b)–d) Beschlussempfehlungen des Petitions- ausschusses: Sammelübersichten 8, 9, 10 zu Petitionen (Drucksachen 15/320, 15/321, 15/322) 1722 A e) Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP: Erneute Über- weisung von Vorlagen aus früheren Wahlperioden (Drucksache 15/345) . . . . . . . . . . . . . . 1722 C Tagesordnungspunkt 5: Wahlvorschlag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP für die vom Deut- schen Bundestag zu entsendenden Mitglie- der des Beirats bei der Regulierungs- behörde für Telekommunikation und Post gemäß § 67 Abs. 1 des Telekommu- nikationsgesetzes (Drucksache 15/356) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1722 C Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung der Vorschriften über die Straftaten gegen die sexuelle Selbst- bestimmung und zur Änderung anderer Vorschriften (Drucksache 15/350) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1722 D Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 1722 D Dr. Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1724 D Dr. Wolfgang Götzer CDU/CSU . . . . . . . . . . 1725 A Jerzy Montag BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1726 D Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1729 A Michaela Noll CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1730 A Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1731 D Siegfried Kauder (Bad Dürrheim) CDU/CSU 1733 D Tagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Dirk Fischer (Hamburg), Eduard Oswald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Transrapid-Projekt Berlin–Ham- burg unverzüglich wieder aufnehmen (Drucksache 15/300) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1735 D Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . . . . . . . . 1736 A Angelika Mertens, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1738 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003II Horst Friedrich (Bayreuth) FDP . . . . . . . . . . 1739 D Albert Schmidt (Ingolstadt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1740 D Norbert Königshofen CDU/CSU . . . . . . . . . . 1742 B Reinhard Weis (Stendal) SPD . . . . . . . . . . . . 1743 B Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . . . . . 1744 A Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 1746 A Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Hans-Michael Goldmann, Dr. Christel Happach-Kasan, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: EU-Richtlinie zur Haltung von Nutztieren in nationales Recht umsetzen (Drucksache 15/226) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1747 A Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 1747 B Uwe Bartels, Minister (Niedersachsen) . . . . . 1748 C Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . 1750 A Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 1751 A Gitta Connemann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 1751 D Friedrich Ostendorff BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1753 B Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 1755 A Friedrich Ostendorff BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1755 D Georg Schirmbeck CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1756 A Tagesordnungspunkt 6: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Norbert Röttgen, Cajus Caesar, weite- ren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Strafgesetz- buches – Graffiti-Bekämpfungsgesetz (Drucksache 15/302) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1757 B Dr. Jürgen Gehb CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1757 C Hermann Bachmaier SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1759 A Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1760 C Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1761 B Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 1762 C Dr. Christoph Bergner CDU/CSU . . . . . . . . . 1763 A Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1763 D Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ 1764 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1766 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 1767 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 1665 22. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 Beginn: 9.00 Uhr
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    (A) (C) 1766 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 1767 (C) (D) (A) (B) Berninger, Matthias BÜNDNIS 90/ 30.01.2003 DIE GRÜNEN Bindig, Rudolf SPD 30.01.2003* Burchardt, Ulla SPD 30.01.2003 Deittert, Hubert CDU/CSU 30.01.2003* Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 30.01.2003* Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 30.01.2003 Göppel, Josef CDU/CSU 30.01.2003 Granold, Ute CDU/CSU 30.01.2003 Haack (Extertal), Karl SPD 30.01.2003* Hermann Höfer, Gerd SPD 30.01.2003* Hoffmann (Chemnitz), SPD 30.01.2003* Jelena Jäger, Renate SPD 30.01.2003* Jonas, Klaus Werner SPD 30.01.2003* Kelber, Ulrich SPD 30.01.2003* Lanzinger, Barbara CDU/CSU 30.01.2003 Leibrecht, Harald FDP 30.01.2003* Lintner, Eduard CDU/CSU 30.01.2003* Dr. Lucyga, Christine SPD 30.01.2003* Möllemann, Jürgen W. FDP 30.01.2003 Müller (Düsseldorf), SPD 30.01.2003 Michael Rauber, Helmut CDU/CSU 30.01.2003* Rauen, Peter CDU/CSU 30.01.2003 Riester, Walter SPD 30.01.2003* Robbe, Reinhold SPD 30.01.2003 Rupprecht SPD 30.01.2003* (Tuchenbach), Marlene Dr. Scheer, Hermann SPD 30.01.2003* Schmidt (Fürth), CDU/CSU 30.01.2003 Christian Schröter, Gisela SPD 30.01.2003 Siebert, Bernd CDU/CSU 30.01.2003* Simm, Erika SPD 30.01.2003 Steenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ 30.01.2003* DIE GRÜNEN Dr. Thomae, Dieter FDP 30.01.2003 Tritz, Marianne BÜNDNIS 90/ 30.01.2003* DIE GRÜNEN Volquartz, Angelika CDU/CSU 30.01.2003 Wegener, Hedi SPD 30.01.2003* Wicklein, Andrea SPD 30.01.2003 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 30.01.2003* * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Hans-Michael Goldmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr

    Minister Bartels aus Niedersachsen,

    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Noch-Minister!)

    ich freue mich uneingeschränkt, dass Sie heute hier sind.
    Dass ich mich auch freuen würde, wenn Sie nach den
    Wahlen am kommenden Sonntag nicht mehr Minister in
    Niedersachsen wären, werden Sie mir sicherlich nicht
    übel nehmen;


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    denn ich gehöre einer anderen Partei an. Aber ich finde es
    gut, dass Sie sich dem Thema der Tierhaltung zuwenden.
    Ich weiß auch, welche Position Sie in dieser Frage haben.

    Auch wenn es der eine oder andere noch nicht gemerkt
    hat: Wir nähern uns jetzt dem absoluten Höhepunkt des

    heutigen Plenartages; denn wir waren mit dem jetzt zur
    Diskussion stehenden Thema nicht nur in der britischen
    „Times“, sondern auch in vielen anderen europäischen
    Medien vertreten. Die Überschriften waren ein bisschen
    verwirrend. Eine lautete zum Beispiel: Müssen Schweine
    Basketball spielen? – Worum geht es? Es geht um die Um-
    setzung einer europäischen Richtlinie zur Haltung von
    Nutztieren in nationales Recht. Das hätte die tierschutz-
    orientierte rot-grüne Bundesregierung eigentlich schon
    bis zum November 2001 tun müssen. Aber leider hat sie
    wie so oft bei diesem Thema kläglich versagt.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Warum ist denn Frau Künast nicht da? Sie könnte bei diesem Thema noch etwas lernen! – Zuruf von der SPD)


    – Nein, Herr Kollege, das hat Ihre Regierung nicht von
    uns gelernt. Ich hoffe, dass Sie so etwas nicht ernsthaft be-
    haupten; denn das, was ich angesprochen habe, ist ja er-
    schreckend.

    Es ist nach unserem Verständnis absolut notwendig, die
    europäische Richtlinie eins zu eins in nationales Recht
    umzusetzen; denn es macht keinen Sinn, nationale Al-
    leingänge zu machen. Solche führen nur zu Verunrechtli-
    chung und dazu, dass eine gesetzliche Grundlage für ei-
    nen vernünftigen Tierschutz in Deutschland nicht mehr
    gegeben ist.


    (Beifall bei der FDP)

    Das hat gerade das Beispiel einer Auseinandersetzung vor
    einem Gericht in Minden gezeigt. Dort hat ein Schweine-
    halter gegen das Land Nordrhein-Westfalen prozessiert
    und gewonnen. Es wurde festgestellt, dass das Land re-
    gionales Sonderrecht geschaffen hat. Solche regionalen
    Sonderrechte sind häufig auch weit entfernt von jeder
    Form von Fachlichkeit. Das liegt daran, dass sehr viele
    Menschen überhaupt keine Ahnung davon haben, wel-
    chen Anspruch Tiere bei der Haltung haben. Das gilt vor
    allen Dingen für die Grünen, die dieses Thema immer in
    eine bestimmte ideologische Richtung schieben und die
    beispielsweise suggerieren, dass sich Schweine darüber
    freuten, wenn sie auf Stroh lägen. Das ist überhaupt nicht
    der Fall. Schweine spielen mit Stroh, legen sich aber nicht
    ins Stroh, weil sie es als störend empfinden. Es gibt auch
    eine Diskussion darüber, wie viel Fläche einem Schwein
    zur Verfügung zu stellen ist. Die Grünen behaupten, dass
    Schweine besonders viel Fläche bräuchten. Auch das ist
    falsch. Das Schwein ist nämlich kein Läufer. Es ist ein
    Tier, das sich außerordentlich ungerne bewegt. Wenn es
    sich bewegt, dann nur, um Nahrung zu suchen.

    Deswegen muss in einer solchen Richtlinie fachlich
    korrekt festgeschrieben sein – –


    (Zuruf von der SPD: Wo haben Sie denn Ihre Erfahrung her?)


    – Lieber Kollege, ich spreche vor dem Hintergrund eines
    reichen Erfahrungsschatzes; denn ich habe im Bereich
    Tiermedizin geforscht und ich fand den Umgang mit die-
    sen Tieren hochinteressant. Lieber Kollege, wir haben an
    der tierärztlichen Hochschule schon zu einem Zeitpunkt
    bei Schweinen Lebertransplantationen vorgenommen, als
    die Humanmedizin von Lebertransplantationen noch

    Renate Blank




    Hans-Michael Goldmann
    geträumt hat. Erzählen Sie mir also nichts über die Qua-
    lität dieser Tiere!


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Akzeptieren Sie vielmehr einfach einmal, dass diese Tiere
    bestimmte Ansprüche haben und dass man dafür sorgen
    muss – das wäre Ihre Verpflichtung gewesen –, dass diese
    Tiere – nebenbei gesagt, sie sind sehr intelligent – tierge-
    recht gehalten werden. Sie haben die Haltung dieser Tiere
    mit Verordnungen und Bestimmungen überzogen, die we-
    der fachlich noch sachlich sind.


    (Lachen bei Abgeordneten der SPD)

    – Ich weiß nicht, warum Sie an dieser Stelle lachen. Sie
    scheinen diesem Thema nicht so interessiert gegen-
    überzustehen, wie es eigentlich nötig ist.


    (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Wir haben ausschließlich über Sie gelacht!)


    Soweit ich weiß, sind Sie Mitglied in dem Ausschuss, in
    dem diese Dinge entschieden werden.

    Sie scheinen nicht verstanden zu haben, wie drama-
    tisch die Auswirkungen dieser EU-Richtlinie für deutsche
    Tierhalter und für die Landwirtschaft sind. Lieber Kol-
    lege, ich bin dafür, dass die Regionen, in denen eine zu-
    kunftsorientierte Landwirtschaft und in denen eine zu-
    kunftsorientierte Tierhaltung betrieben wird, auf dem
    Markt bleiben. Die Region Vechta – Herr Bartels kommt
    dort her – hat das höchste wirtschaftliche Wachstum aller
    niedersächsischen Regionen. Das ist so, weil man in die-
    sem Bereich nach wie vor eine kluge, marktorientierte
    Agrarpolitik betreibt, und daran wollen wir festhalten.


    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    – Der Herr Minister Bartels wird Ihnen gleich sagen, dass
    die FDP und er in diesem Punkt völlig einer Meinung
    sind. Außerdem wird der Minister Ihnen gleich sagen,
    dass er das, was die Grünen seiner Landespolitik antun,
    ganz furchtbar findet. Das hat er bei jeder Veranstaltung
    mit Landwirten – wir haben solche Veranstaltungen zum
    Teil gemeinsam wahrgenommen – gesagt. Die Front ver-
    läuft nicht zwischen uns und ihm, sondern zwischen Ih-
    nen und den Grünen, weil die Grünen eine rein ideologi-
    sche Politik verfolgen,


    (Beifall des Abg. Peter H. Carstensen [Nordstrand] [CDU/CSU])


    die eine zukunftsfähige Agrarwirtschaft in Deutschland
    im Grunde genommen mit Füßen tritt. Deswegen haben
    wir diesen Antrag vorgelegt.


    (Beifall bei der FDP)

    Stimmen Sie unserem Antrag ganz einfach zu! Sorgen

    Sie endlich dafür, dass – an dieser Stelle ist das sinnvoll
    und klug – europäisches Recht in nationales Recht umge-
    setzt wird! Tun Sie endlich etwas für den Tierschutz in
    diesem Bereich! Tun Sie etwas dafür, dass die deutschen
    Schweinehalter und die deutschen Schweinezüchter, die
    tüchtige Leute sind, Investitionssicherheit haben und dass
    dieser Markt den Deutschen erhalten bleibt.

    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)




Rede von Dr. Antje Vollmer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Jetzt hat der niedersächsische Landwirtschaftsminister

Uwe Bartels das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hans-Peter Bartels


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Das scheint hier eine niedersächsische Veranstal-
    tung zu werden. Ich will versuchen, die Diskussion auf die
    nationale Ebene zu heben.

    Klar ist – das will ich gleich unmissverständlich sagen –:
    Deutschland muss handeln in Sachen Regelungen zur
    Haltung von Schweinen.


    (Friedrich Ostendorff [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sehr richtig!)


    Da gibt es dringenden Handlungsbedarf, insbesondere
    nachdem die Schweinehaltungsverordnung im Novem-
    ber des letzten Jahres aufgehoben worden ist. Seitdem
    fehlen bundeseinheitliche Regelungen. Darüber, dass
    dringender Handlungsbedarf besteht, gibt es gar keinen
    Streit; das haben wir alle miteinander festgestellt.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Rot-Grün hat nichts getan!)


    Natürlich hat die Aufhebung der Schweinehaltungs-
    verordnung Konsequenzen gehabt, die für uns als diejeni-
    gen, die für die Durchführung vor Ort zuständig sind,
    nicht immer erfreulich waren. Man muss ganz klar sagen:
    Über uns schwebt das Damoklesschwert eines Vertrags-
    verletzungsverfahrens, weil die EU-Richtlinie nicht frist-
    gerecht umgesetzt worden ist. Aber das ist in der Bundes-
    republik ja nichts Neues. Das war ja auch bei der
    Vorgängerregierung schon so.

    Richtig ist natürlich, dass auf der Länderebene Umset-
    zungsschwierigkeiten bestanden haben. Vor allen Dingen
    den Genehmigungsbehörden vor Ort fehlen derzeit ver-
    lässliche bundeseinheitliche Vorgaben insbesondere für
    den Umgang mit Anträgen zum Um- oder Neubau von
    Schweineställen. Das ist sicherlich ein Problem und ich
    hoffe, dass es alsbald zu einer Klärung kommt.

    Es nützt uns überhaupt nichts, diesen Zustand zu be-
    klagen. Vielmehr geht es jetzt darum, was wir aus den EU-
    Vorgaben machen.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Das ist doch ganz einfach! Stimmen Sie unserem Antrag zu!)


    Wir, die Vertreter der Länder, mussten Abhilfe schaffen,
    weil wir in der Zwischenzeit handeln mussten. Nieder-
    sachsen hat gehandelt. Herr Goldmann hat natürlich
    Recht, wenn er sagt, Niedersachsen handelt immer gut
    und richtig sowie wettbewerbsorientiert.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich brauche ja nur den Präsidenten des Deutschen Bau-
    ernverbandes, Herrn Sonnleitner, zu zitieren, Herr


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    1748


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    Schirmbeck, der gesagt hat: Bartels steht für Wettbe-
    werbsfähigkeit und Marktorientiertheit der niedersächsi-
    schen Landwirtschaft.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Das ist kein unbedeutender Mensch, keiner, der den Sozi-
    aldemokraten angehört. Dessen Urteil ist fundiert und
    trifft zu. Ich kann nur wiederholen, dass ich froh darüber
    bin, dass er das erkannt hat.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Nur leider tanzen Ihnen die Grünen auf der Nase herum!)


    Sie wissen ja, dass bei Landwirten Schweigen die höchste
    Form von Zustimmung ist. Wenn dann der oberste Bauern-
    präsident sagt, das ist gut, kann man sich darüber nur freuen.
    Wir haben also die Dinge auf dem Erlasswege geregelt.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Können Sie nicht auf dem Erlasswege regeln!)


    – Aber selbstverständlich. – Wir brauchen aber ganz klar
    und eindeutig Vorschriften, die über die EU-Vorgaben
    nicht hinausgehen.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Jawohl! – Hans-Michael Goldmann [FDP]: Eins zu eins!)


    – Nicht deutlich hinausgehen. Hören Sie genau zu. Sie
    nehmen Ihre Zustimmung zurück, wenn ich das gleich
    weiter ausführe.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Wollen Sie weniger?)


    Ich will damit nämlich nicht sagen, dass ich mit allen De-
    tails in der europäischen Richtlinie einverstanden bin. Das
    muss ich hier ganz klar und deutlich sagen.

    Meine fachliche Kritik bezieht sich zum Beispiel auf
    die Definition eines ausreichenden Tageslichteinfalls und
    auch auf die Problematik der Platzanforderung insbeson-
    dere für Mastschweine. Herr Goldmann, auch wenn Sie
    Veterinär sind, Sie liegen nicht richtig. Das, was ich Ihnen
    jetzt sage, beruht auf wissenschaftlichen und praktischen
    Erkenntnissen in Niedersachsen. Sie liegen nicht richtig,
    wenn Sie sagen, jüngere Mastschweine hätten kein Be-
    wegungsbedürfnis.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Habe ich überhaupt nicht gesagt!)


    Gerade die haben ein entsprechendes Bewegungsbedürf-
    nis. Gerade bei denen müssen wir zusehen, dass die Platz-
    erfordernisse angemessen berücksichtigt werden. Hier
    plädiere ich also durchaus für eine Abweichung von den
    EU-Vorgaben nach oben, wie sie im Übrigen in Nieder-
    sachsen in der Praxis – schauen Sie einmal in die Betriebe
    hinein – gang und gäbe ist.

    Meine Damen und Herren, die EU-Vorgaben stellen be-
    reits einen erheblichen Schritt in Sachen verbindliche Vor-
    gaben für den Tierschutz dar. Wir sollten nicht – jetzt kön-
    nen Sie wieder freudig klatschen – in denselben Fehler wie
    bei der Legehennenhaltungsverordnung verfallen


    (Beifall des Abg. Hans-Michael Goldmann [FDP])


    und meinen, dass wir besondere Lorbeeren bekommen
    und besonders Gutes für die Tiere tun,


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Aber im Bundesrat sind Sie umgefallen!)


    wenn wir zu deutlich über eine Eins-zu-eins-Umsetzung
    von EU-Recht hinausgehen.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Sehr richtig! Das müssen Sie einmal Ihren Freunden sagen!)


    – Nun einmal langsam. – Die Auswirkungen sehen wir
    nämlich bei uns im Lande: Die professionelle Legehen-
    nenhaltung wird woandershin verlagert. Das können wir
    feststellen; darüber werden wir ja auch in diesem Jahr
    noch einmal im Bundesrat diskutieren.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Ihr nicht mehr!)


    Ich bedauere ja, Herr Goldmann – Sie haben sich hier ge-
    rade hingestellt und so getan, als hätten Sie daran nicht
    mitgewirkt –, dass auch Ihre rheinland-pfälzischen Par-
    teifreunde, die ja dort an der Regierung beteiligt sind, ge-
    nauso gegen die niedersächsischen Vorschläge gestimmt
    und sie abgelehnt haben.


    (Zurufe von der SPD: Hört! Hört! – HansMichael Goldmann [FDP]: Stimmt doch gar nicht!)


    – Aber selbstverständlich. Sehen Sie, meine Damen und
    Herren, der biegt sich die Wahrheit so hin, wie er sie gerne
    haben möchte. Aber das ist manchmal so bei der FDP.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Wofür haben Sie denn gestimmt?)


    – Ich sage ganz klar und eindeutig: Meine Anträge sind
    von Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz
    abgelehnt worden.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Sie haben die Legehennenhaltungsverordnung abgelehnt!)


    Damit sind sozusagen die zukunftsfähigen Anträge abge-
    lehnt worden, Herr Goldmann.

    Nein, meine Damen und Herren, schon damals habe
    ich für den behutsameren niedersächsischen Weg plädiert,
    der die Tierhalter mitnimmt. Das ist meine Auffassung.
    Wir müssen die Tierhalter bei Verbesserungen mitneh-
    men. Bedauerlicherweise haben, wie gesagt, die nieder-
    sächsischen Anträge keine Mehrheit im Bundesrat be-
    kommen. Auf diese Weise hätte die Wettbewerbsfähigkeit
    unserer niedersächsischen – sogar unserer deutschen –
    Betriebe gesichert und es hätte erheblich zum Verbrau-
    cher- und Tierschutz in unserem Land und in Europa bei-
    getragen werden können.

    Ich warne jetzt nur davor – deshalb habe ich das zitiert –,
    heute im Zusammenhang mit der Schweinehaltungsver-
    ordnung einen ähnlichen Fehler zu wiederholen. Denn bei
    der Schweinefleischproduktion haben wir einen Selbst-
    versorgungsgrad von 87 Prozent, das heißt, wir sind auf
    Importe angewiesen. Lassen Sie uns also gemeinsam die
    Gelegenheit nutzen, dafür zu sorgen, dass das wichtige

    Minister Uwe Bartels




    Minister Uwe Bartels
    Nahrungsmittel Schweinefleisch zu einem überwiegen-
    den Teil in deutschen Ställen produziert wird. Nur dann
    können wir auf so wichtige Bereiche wie den Tierschutz,
    die Lebensmittelsicherheit und den Umweltschutz wirk-
    lich umfassend Einfluss nehmen. Das erreichen wir
    nicht, wenn wir die Wettbewerbsfähigkeit unserer Be-
    triebe in der EU dadurch stärker beschneiden, dass wir
    EU-Vorgaben – ich sage es nochmals – bedeutend ver-
    schärfen.

    Wir machen in Niedersachsen sehr gute Erfahrungen
    mit Haltungsanforderungen, die in Zusammenarbeit mit
    den Betroffenen, das heißt Behörden, Wissenschaftlern,
    Praktikern, Verbänden und Landwirten, erarbeitet wer-
    den. Wir erreichen auf diesem Wege sogar viel mehr, als
    wir auf gesetzlichem Wege überhaupt erreichen können.
    So haben wir zum Beispiel Vereinbarungen über die Hal-
    tung von Hähnchen und von Puten.