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ID1502211300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Nachträgliche Glückwünsche zum Geburtstag des Bundesministers Dr. Peter Struck sowie des Abgeordneten Norbert Königshofen . . . . 1665 A Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Wolfgang Spanier . . . . . . . . . . . . . . . . 1665 A Erweiterung der Mitgliederzahl im Ausschuss für Kultur und Medien . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1665 A Wiederwahl der Abgeordneten Ulrike Poppe als Mitglied des Beirats nach § 39 des Stasi- Unterlagen-Gesetzes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1665 B Festlegung der Zahl der Mitglieder des Euro- päischen Parlaments, die an den Sitzungen des Ausschusses für die Angelegenheiten der Euro- päischen Union teilnehmen können . . . . . . . . 1665 B Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . 1665 B Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 1666 A Tagesordnungspunkt 3: Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Offen- sive für den Mittelstand (Drucksache 15/351) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1666 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Dagmar Wöhrl, Karl-Josef Laumann, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der CDU/CSU: Grundsätzliche Kehrtwende in derWirt- schaftspolitik statt neuer Sonderregeln – Mittelstand umfassend stärken (Drucksache 15/349) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1666 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Rainer Brüderle, Dr. Hermann Otto Solms, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der FDP: Neue Chancen für den Mittelstand – Rahmen- bedingungen verbessern statt Förder- dschungel ausweiten (Drucksache 15/357) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1666 C Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1666 D Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1670 C Fritz Kuhn BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . 1674 A Rainer Brüderle FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1677 A Klaus Brandner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1679 B Dagmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1681 D Werner Schulz (Berlin) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1684 A Gudrun Kopp FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1685 D Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . . 1687 B Christian Lange (Backnang) SPD . . . . . . . . . 1688 A Laurenz Meyer (Hamm) CDU/CSU . . . . . . . 1690 A Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk SPD . . . . . . . . . . . 1692 A Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1694 B Reinhard Schultz (Everswinkel) SPD . . . . . . 1696 D Alexander Dobrindt CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1698 D Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum optimalen Fördern und Fordern in Vermittlungsagenturen (OFFENSIV-Gesetz) (Drucksache 15/273) . . . . . . . . . . . . . . 1700 B Plenarprotokoll 15/22 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 22. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 I n h a l t : b) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Fördern und Fordern arbeits- fähiger Sozialhilfeempfänger und Ar- beitslosenhilfebezieher (Fördern-und- Fordern-Gesetz) (Drucksache 15/309) . . . . . . . . . . . . . . 1700 C c) Antrag der Abgeordneten Dr. Heinrich L. Kolb, Daniel Bahr (Münster), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Das Sozialhilferecht gerechter gestal- ten–HilfebedürftigeBürgereffizienter fördern und fordern (Drucksache 15/358) . . . . . . . . . . . . . . 1700 C Silke Lautenschläger, Staatsministerin (Hessen) 1700 D Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMWA . . . 1703 A Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1705 A Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1706 B Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1708 B Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1709 B Johannes Singhammer CDU/CSU . . . . . . . . . 1710 B Thomas Sauer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1712 A Dr. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . . . . 1713 D Walter Hoffmann (Darmstadt) SPD . . . . . . . . 1715 B Dr. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . 1716 C Wolfgang Meckelburg CDU/CSU . . . . . . . . . 1717 A Karin Roth (Esslingen) SPD . . . . . . . . . . . . . 1719 D Tagesordnungspunkt 12: Überweisungen im vereinfachten Ver- fahren Antrag der Abgeordneten Markus Löning, Daniel Bahr (Münster), weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der FDP: Westsahara- konflikt beilegen – UN-Friedensplan durchsetzen (Drucksache 15/316) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1721 D Tagesordnungspunkt 13: Abschließende Beratungen ohne Aus- sprache a) Zweite Beratung und Schlussabstim- mung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 26. Juli 2001 zwi- schen der Bundesrepublik Deutsch- land und derTschechischen Republik über den Bau einer Grenzbrücke an der gemeinsamen Staatsgrenze in An- bindung an die Bundesstraße B 20 und die Staatsstraße I/26 (Drucksachen 15/12, 15/272) . . . . . . . . 1722 A b)–d) Beschlussempfehlungen des Petitions- ausschusses: Sammelübersichten 8, 9, 10 zu Petitionen (Drucksachen 15/320, 15/321, 15/322) 1722 A e) Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP: Erneute Über- weisung von Vorlagen aus früheren Wahlperioden (Drucksache 15/345) . . . . . . . . . . . . . . 1722 C Tagesordnungspunkt 5: Wahlvorschlag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP für die vom Deut- schen Bundestag zu entsendenden Mitglie- der des Beirats bei der Regulierungs- behörde für Telekommunikation und Post gemäß § 67 Abs. 1 des Telekommu- nikationsgesetzes (Drucksache 15/356) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1722 C Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung der Vorschriften über die Straftaten gegen die sexuelle Selbst- bestimmung und zur Änderung anderer Vorschriften (Drucksache 15/350) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1722 D Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 1722 D Dr. Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1724 D Dr. Wolfgang Götzer CDU/CSU . . . . . . . . . . 1725 A Jerzy Montag BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1726 D Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1729 A Michaela Noll CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1730 A Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1731 D Siegfried Kauder (Bad Dürrheim) CDU/CSU 1733 D Tagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Dirk Fischer (Hamburg), Eduard Oswald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Transrapid-Projekt Berlin–Ham- burg unverzüglich wieder aufnehmen (Drucksache 15/300) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1735 D Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . . . . . . . . 1736 A Angelika Mertens, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1738 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003II Horst Friedrich (Bayreuth) FDP . . . . . . . . . . 1739 D Albert Schmidt (Ingolstadt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1740 D Norbert Königshofen CDU/CSU . . . . . . . . . . 1742 B Reinhard Weis (Stendal) SPD . . . . . . . . . . . . 1743 B Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . . . . . 1744 A Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 1746 A Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Hans-Michael Goldmann, Dr. Christel Happach-Kasan, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: EU-Richtlinie zur Haltung von Nutztieren in nationales Recht umsetzen (Drucksache 15/226) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1747 A Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 1747 B Uwe Bartels, Minister (Niedersachsen) . . . . . 1748 C Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . 1750 A Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 1751 A Gitta Connemann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 1751 D Friedrich Ostendorff BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1753 B Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 1755 A Friedrich Ostendorff BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1755 D Georg Schirmbeck CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1756 A Tagesordnungspunkt 6: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Norbert Röttgen, Cajus Caesar, weite- ren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Strafgesetz- buches – Graffiti-Bekämpfungsgesetz (Drucksache 15/302) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1757 B Dr. Jürgen Gehb CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1757 C Hermann Bachmaier SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1759 A Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1760 C Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1761 B Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 1762 C Dr. Christoph Bergner CDU/CSU . . . . . . . . . 1763 A Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1763 D Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ 1764 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1766 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 1767 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 1665 22. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (A) (C) 1766 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 1767 (C) (D) (A) (B) Berninger, Matthias BÜNDNIS 90/ 30.01.2003 DIE GRÜNEN Bindig, Rudolf SPD 30.01.2003* Burchardt, Ulla SPD 30.01.2003 Deittert, Hubert CDU/CSU 30.01.2003* Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 30.01.2003* Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 30.01.2003 Göppel, Josef CDU/CSU 30.01.2003 Granold, Ute CDU/CSU 30.01.2003 Haack (Extertal), Karl SPD 30.01.2003* Hermann Höfer, Gerd SPD 30.01.2003* Hoffmann (Chemnitz), SPD 30.01.2003* Jelena Jäger, Renate SPD 30.01.2003* Jonas, Klaus Werner SPD 30.01.2003* Kelber, Ulrich SPD 30.01.2003* Lanzinger, Barbara CDU/CSU 30.01.2003 Leibrecht, Harald FDP 30.01.2003* Lintner, Eduard CDU/CSU 30.01.2003* Dr. Lucyga, Christine SPD 30.01.2003* Möllemann, Jürgen W. FDP 30.01.2003 Müller (Düsseldorf), SPD 30.01.2003 Michael Rauber, Helmut CDU/CSU 30.01.2003* Rauen, Peter CDU/CSU 30.01.2003 Riester, Walter SPD 30.01.2003* Robbe, Reinhold SPD 30.01.2003 Rupprecht SPD 30.01.2003* (Tuchenbach), Marlene Dr. Scheer, Hermann SPD 30.01.2003* Schmidt (Fürth), CDU/CSU 30.01.2003 Christian Schröter, Gisela SPD 30.01.2003 Siebert, Bernd CDU/CSU 30.01.2003* Simm, Erika SPD 30.01.2003 Steenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ 30.01.2003* DIE GRÜNEN Dr. Thomae, Dieter FDP 30.01.2003 Tritz, Marianne BÜNDNIS 90/ 30.01.2003* DIE GRÜNEN Volquartz, Angelika CDU/CSU 30.01.2003 Wegener, Hedi SPD 30.01.2003* Wicklein, Andrea SPD 30.01.2003 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 30.01.2003* * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Renate Blank


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Kollege

    Weis, da Sie die Transrapidstrecke in München überhaupt
    nicht erwähnt haben,


    (Annette Faße [SPD]: Hat er erwähnt!)

    frage ich Sie: Vergessen Sie eigentlich, dass Bayern auch
    zum Aufbau Ost beiträgt?


    (Lachen und Widerspruch bei der SPD)

    Kollege Weis, sie praktizieren hier dieselbe Verschiebe-
    technik wie im Jahr 2000, als Sie das Aus für die Transra-
    pidstrecke Hamburg–Berlin beschlossen hatten. Dies war
    ein unverzeihlicher Fehler; denn wie sich jetzt zeigt, ist
    der Verkehrsminister plötzlich zu einem großen Fan die-
    ser Strecke geworden.


    (Reinhard Weis [Stendal] [SPD]: Er hat vorhin von seinem Traum gesprochen!)


    Sie sollten Ihren Verkehrsminister ernst nehmen und

    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Ihn loben!)


    auf ihn hören, meine Damen und Herren.
    Die damalige Fehlentscheidung hat auch deutlich ge-

    macht, dass die Grünen diese zukunftsweisende Technik
    in Deutschland absolut nicht haben wollen. Frau Staatsse-
    kretärin, im Jahr 2000 wollten Sie uns noch weismachen,
    dass „man im Herbst nächsten Jahres“, also im Jahr 2001,
    in 90 Minuten von Berlin nach Hamburg gelangen könne,
    wie Sie auch sonst hier schon unqualifizierte Äußerungen
    gemacht haben. Denn noch heute braucht man für die
    Fahrt von Hamburg nach Berlin und umgekehrt weit über
    zwei Stunden. Um dies nachzuvollziehen, braucht man
    nur den Fahrplan zu lesen.

    Nun kommen die Grünen in NRW, die den Transrapid
    stets abgelehnt haben, ein bisschen in die Zwickmühle.
    Ich weiß gar nicht, wie sie sich daraus befreien wollen.
    Aber auch die Bundesregierung, deren Herz nur für die
    Strecke in NRW schlägt, was sie bei der Zusammenset-
    zung der Delegation für die Eröffnungsfahrt in Schanghai
    deutlich zum Ausdruck brachte, gerät in Bedrängnis; denn
    Anfang Februar wird die bayerische Staatsregierung ein
    Finanzierungskonzept für den bayerischen Transrapid
    beschließen, während in NRW die Finanzierung absolut
    noch nicht gesichert ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Reinhard Weis [Stendal] [SPD]: Darüber werden wir ja noch reden!)


    Die nicht gesicherte Finanzierung in NRW kann aber
    nicht bedeuten, dass die Bundesregierung plötzlich für
    NRW bei heruntergerechneten Kosten von 3,2 Milliarden
    Euro den Zuschuss von 1,75 Milliarden Euro um 250 Mil-
    lionen Euro auf 2 Milliarden Euro erhöht, um Rot-Grün
    aus der Patsche zu helfen. Das wäre eine eindeutige Be-
    nachteiligung Bayerns und kann nur mit rot-grünem Filz
    bezeichnet werden.


    (Beifall des Abg. Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP])


    Diese verfilzte Kungelei war doch schon im Gange, als
    die ersten Bundeszuschüsse zugesagt wurden: für NRWfast

    50 Prozent, nach der Zusage des Bundeskanzlers nun weit
    über 50 Prozent, und für Bayern mit 550 Millionen Euro nur
    ein Drittel der Gesamtkosten von 1,6 Milliarden Euro.


    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Das ist unglaublich!)


    Es kann doch nicht sein, dass der Kanzler der Genos-
    sen nur noch seine Genossen kennt! Welches Demokra-
    tieverständnis in einem föderalen Staat steckt hinter der
    Stirn des Kanzlers, der den Bayern schon „Steine statt
    Brot“ angekündigt hat, nur weil die Bayern sowohl bei
    den Landtags- als auch bei den Bundestagswahlen richtig
    entscheiden.


    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Er sollte zurücktreten! – Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Bei den Landtagswahlen müssen wir erst mal gucken! Die kommen erst noch!)


    Der Kanzler hat doch in seinem Amtseid, wenn auch ohne
    Gott, geschworen, dem Wohle des ganzen Volkes zu die-
    nen. Dies scheint er mehr und mehr zu vergessen.

    Tatsache ist, dass der Transrapid in Bayern kommen
    wird, denn das CSU-Kabinett hat die Weichen für eine
    schnelle Verwirklichung gestellt. Dies ist allein schon da-
    raus ersichtlich, dass die Vorfinanzierung der Planungs-
    kosten von 40 Millionen Euro übernommen worden ist.


    (Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Von Bayern im Gegensatz zu NRW!)


    Bayern handelt und Berlin schläft.

    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Bayern wird mit einer schnelleren Planung, die für den
    Transrapid in München erheblich einfacher als die Pla-
    nungen für den Metrorapid in NRW ist, einer sicheren
    Finanzierung und, was besonders wichtig ist, einer höhe-
    ren Wirtschaftlichkeit dafür sorgen, dass der Transrapid
    in Bayern schneller als in Nordrhein-Westfalen auf den
    Weg gebracht wird.


    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Genau!)

    Ich bin davon überzeugt, dass die erste Transrapidstrecke
    in Bayern in Betrieb gehen wird, da Sie unseren heutigen
    Antrag zu Berlin–Hamburg ablehnen.

    Es ist doch grotesk, wenn die Bundesregierung auf
    meine schriftliche Frage am 17. Januar antwortet:

    Nach derzeitigem Kenntnisstand des Bundes plant
    das Land Nordrhein-Westfalen die Inbetriebnahme
    im Jahr 2006.

    Welche Leichtgläubigkeit im Verkehrsministerium offen-
    bart sich hier! Drei Jahre für Planung und Bau sind in
    Deutschland eine viel zu kurze Zeit. Dies ist nur in China
    zu verwirklichen. Die Einschätzung Bayerns,


    (Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Die CSU ist die letzte große Staatspartei, die es noch in Deutschland gibt!)


    dass der Transrapid erst im Jahr 2008/09 fahren wird, ist
    berechtigt. Ich bin gespannt, ob die Bundesregierung be-
    reit ist, die Transrapidstrecken in den Bundesverkehrswe-
    geplan aufzunehmen, damit sich das Parlament damit be-


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    1746


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    fassen kann. Wir jedenfalls haben damals den Fahrweg
    Berlin–Hamburg als wichtige Strecke aufgenommen.

    Der Transrapid ist ein Projekt mit Signalwirkung für
    unser Land. Diese Technologie steht für die Innovations-
    und Erneuerungsfähigkeit unseres Landes und ist zu-
    gleich ein gewaltiges Konjunkturprogramm. Rot-Grün
    sollte danach handeln und nicht nur die Parteischiene
    fahren.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Eduard Oswald [CDU/CSU]: Jetzt können wir den Antrag gleich beschließen!)




Rede von Dr. Antje Vollmer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Ich schließe damit die Aussprache.
Interfraktionell wird die Überweisung der Vorlage auf

Drucksache 15/300 an die in der Tagesordnung aufge-
führten Ausschüsse vorgeschlagen. Sind Sie damit ein-
verstanden? – Das ist der Fall. Dann ist die Überweisung
so beschlossen.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 7 auf:
Beratung des Antrags der Abgeordneten Hans-
Michael Goldmann, Dr. Christel Happach-Kasan,
Gudrun Kopp, weiterer Abgeordneter und der
Fraktion der FDP
EU-Richtlinie zur Haltung von Nutztieren in
nationales Recht umsetzen
– Drucksache 15/226 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und
Landwirtschaft (f)

Ausschuss für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen

Nach einer interfraktionellen Vereinbarung ist für die
Aussprache eine halbe Stunde vorgesehen, wobei die FDP
fünf Minuten erhalten soll. – Ich höre keinen Wider-
spruch. Dann verfahren wir so.

Ich eröffne die Aussprache. Das Wort hat als Erster der
Abgeordnete Hans-Michael Goldmann.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hans-Michael Goldmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr

    Minister Bartels aus Niedersachsen,

    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Noch-Minister!)

    ich freue mich uneingeschränkt, dass Sie heute hier sind.
    Dass ich mich auch freuen würde, wenn Sie nach den
    Wahlen am kommenden Sonntag nicht mehr Minister in
    Niedersachsen wären, werden Sie mir sicherlich nicht
    übel nehmen;


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    denn ich gehöre einer anderen Partei an. Aber ich finde es
    gut, dass Sie sich dem Thema der Tierhaltung zuwenden.
    Ich weiß auch, welche Position Sie in dieser Frage haben.

    Auch wenn es der eine oder andere noch nicht gemerkt
    hat: Wir nähern uns jetzt dem absoluten Höhepunkt des

    heutigen Plenartages; denn wir waren mit dem jetzt zur
    Diskussion stehenden Thema nicht nur in der britischen
    „Times“, sondern auch in vielen anderen europäischen
    Medien vertreten. Die Überschriften waren ein bisschen
    verwirrend. Eine lautete zum Beispiel: Müssen Schweine
    Basketball spielen? – Worum geht es? Es geht um die Um-
    setzung einer europäischen Richtlinie zur Haltung von
    Nutztieren in nationales Recht. Das hätte die tierschutz-
    orientierte rot-grüne Bundesregierung eigentlich schon
    bis zum November 2001 tun müssen. Aber leider hat sie
    wie so oft bei diesem Thema kläglich versagt.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Warum ist denn Frau Künast nicht da? Sie könnte bei diesem Thema noch etwas lernen! – Zuruf von der SPD)


    – Nein, Herr Kollege, das hat Ihre Regierung nicht von
    uns gelernt. Ich hoffe, dass Sie so etwas nicht ernsthaft be-
    haupten; denn das, was ich angesprochen habe, ist ja er-
    schreckend.

    Es ist nach unserem Verständnis absolut notwendig, die
    europäische Richtlinie eins zu eins in nationales Recht
    umzusetzen; denn es macht keinen Sinn, nationale Al-
    leingänge zu machen. Solche führen nur zu Verunrechtli-
    chung und dazu, dass eine gesetzliche Grundlage für ei-
    nen vernünftigen Tierschutz in Deutschland nicht mehr
    gegeben ist.


    (Beifall bei der FDP)

    Das hat gerade das Beispiel einer Auseinandersetzung vor
    einem Gericht in Minden gezeigt. Dort hat ein Schweine-
    halter gegen das Land Nordrhein-Westfalen prozessiert
    und gewonnen. Es wurde festgestellt, dass das Land re-
    gionales Sonderrecht geschaffen hat. Solche regionalen
    Sonderrechte sind häufig auch weit entfernt von jeder
    Form von Fachlichkeit. Das liegt daran, dass sehr viele
    Menschen überhaupt keine Ahnung davon haben, wel-
    chen Anspruch Tiere bei der Haltung haben. Das gilt vor
    allen Dingen für die Grünen, die dieses Thema immer in
    eine bestimmte ideologische Richtung schieben und die
    beispielsweise suggerieren, dass sich Schweine darüber
    freuten, wenn sie auf Stroh lägen. Das ist überhaupt nicht
    der Fall. Schweine spielen mit Stroh, legen sich aber nicht
    ins Stroh, weil sie es als störend empfinden. Es gibt auch
    eine Diskussion darüber, wie viel Fläche einem Schwein
    zur Verfügung zu stellen ist. Die Grünen behaupten, dass
    Schweine besonders viel Fläche bräuchten. Auch das ist
    falsch. Das Schwein ist nämlich kein Läufer. Es ist ein
    Tier, das sich außerordentlich ungerne bewegt. Wenn es
    sich bewegt, dann nur, um Nahrung zu suchen.

    Deswegen muss in einer solchen Richtlinie fachlich
    korrekt festgeschrieben sein – –


    (Zuruf von der SPD: Wo haben Sie denn Ihre Erfahrung her?)


    – Lieber Kollege, ich spreche vor dem Hintergrund eines
    reichen Erfahrungsschatzes; denn ich habe im Bereich
    Tiermedizin geforscht und ich fand den Umgang mit die-
    sen Tieren hochinteressant. Lieber Kollege, wir haben an
    der tierärztlichen Hochschule schon zu einem Zeitpunkt
    bei Schweinen Lebertransplantationen vorgenommen, als
    die Humanmedizin von Lebertransplantationen noch

    Renate Blank




    Hans-Michael Goldmann
    geträumt hat. Erzählen Sie mir also nichts über die Qua-
    lität dieser Tiere!


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Akzeptieren Sie vielmehr einfach einmal, dass diese Tiere
    bestimmte Ansprüche haben und dass man dafür sorgen
    muss – das wäre Ihre Verpflichtung gewesen –, dass diese
    Tiere – nebenbei gesagt, sie sind sehr intelligent – tierge-
    recht gehalten werden. Sie haben die Haltung dieser Tiere
    mit Verordnungen und Bestimmungen überzogen, die we-
    der fachlich noch sachlich sind.


    (Lachen bei Abgeordneten der SPD)

    – Ich weiß nicht, warum Sie an dieser Stelle lachen. Sie
    scheinen diesem Thema nicht so interessiert gegen-
    überzustehen, wie es eigentlich nötig ist.


    (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Wir haben ausschließlich über Sie gelacht!)


    Soweit ich weiß, sind Sie Mitglied in dem Ausschuss, in
    dem diese Dinge entschieden werden.

    Sie scheinen nicht verstanden zu haben, wie drama-
    tisch die Auswirkungen dieser EU-Richtlinie für deutsche
    Tierhalter und für die Landwirtschaft sind. Lieber Kol-
    lege, ich bin dafür, dass die Regionen, in denen eine zu-
    kunftsorientierte Landwirtschaft und in denen eine zu-
    kunftsorientierte Tierhaltung betrieben wird, auf dem
    Markt bleiben. Die Region Vechta – Herr Bartels kommt
    dort her – hat das höchste wirtschaftliche Wachstum aller
    niedersächsischen Regionen. Das ist so, weil man in die-
    sem Bereich nach wie vor eine kluge, marktorientierte
    Agrarpolitik betreibt, und daran wollen wir festhalten.


    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    – Der Herr Minister Bartels wird Ihnen gleich sagen, dass
    die FDP und er in diesem Punkt völlig einer Meinung
    sind. Außerdem wird der Minister Ihnen gleich sagen,
    dass er das, was die Grünen seiner Landespolitik antun,
    ganz furchtbar findet. Das hat er bei jeder Veranstaltung
    mit Landwirten – wir haben solche Veranstaltungen zum
    Teil gemeinsam wahrgenommen – gesagt. Die Front ver-
    läuft nicht zwischen uns und ihm, sondern zwischen Ih-
    nen und den Grünen, weil die Grünen eine rein ideologi-
    sche Politik verfolgen,


    (Beifall des Abg. Peter H. Carstensen [Nordstrand] [CDU/CSU])


    die eine zukunftsfähige Agrarwirtschaft in Deutschland
    im Grunde genommen mit Füßen tritt. Deswegen haben
    wir diesen Antrag vorgelegt.


    (Beifall bei der FDP)

    Stimmen Sie unserem Antrag ganz einfach zu! Sorgen

    Sie endlich dafür, dass – an dieser Stelle ist das sinnvoll
    und klug – europäisches Recht in nationales Recht umge-
    setzt wird! Tun Sie endlich etwas für den Tierschutz in
    diesem Bereich! Tun Sie etwas dafür, dass die deutschen
    Schweinehalter und die deutschen Schweinezüchter, die
    tüchtige Leute sind, Investitionssicherheit haben und dass
    dieser Markt den Deutschen erhalten bleibt.

    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)