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ID1502210300

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    Nachträgliche Glückwünsche zum Geburtstag des Bundesministers Dr. Peter Struck sowie des Abgeordneten Norbert Königshofen . . . . 1665 A Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Wolfgang Spanier . . . . . . . . . . . . . . . . 1665 A Erweiterung der Mitgliederzahl im Ausschuss für Kultur und Medien . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1665 A Wiederwahl der Abgeordneten Ulrike Poppe als Mitglied des Beirats nach § 39 des Stasi- Unterlagen-Gesetzes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1665 B Festlegung der Zahl der Mitglieder des Euro- päischen Parlaments, die an den Sitzungen des Ausschusses für die Angelegenheiten der Euro- päischen Union teilnehmen können . . . . . . . . 1665 B Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . 1665 B Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 1666 A Tagesordnungspunkt 3: Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Offen- sive für den Mittelstand (Drucksache 15/351) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1666 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Dagmar Wöhrl, Karl-Josef Laumann, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der CDU/CSU: Grundsätzliche Kehrtwende in derWirt- schaftspolitik statt neuer Sonderregeln – Mittelstand umfassend stärken (Drucksache 15/349) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1666 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Rainer Brüderle, Dr. Hermann Otto Solms, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der FDP: Neue Chancen für den Mittelstand – Rahmen- bedingungen verbessern statt Förder- dschungel ausweiten (Drucksache 15/357) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1666 C Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1666 D Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1670 C Fritz Kuhn BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . 1674 A Rainer Brüderle FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1677 A Klaus Brandner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1679 B Dagmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1681 D Werner Schulz (Berlin) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1684 A Gudrun Kopp FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1685 D Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . . 1687 B Christian Lange (Backnang) SPD . . . . . . . . . 1688 A Laurenz Meyer (Hamm) CDU/CSU . . . . . . . 1690 A Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk SPD . . . . . . . . . . . 1692 A Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1694 B Reinhard Schultz (Everswinkel) SPD . . . . . . 1696 D Alexander Dobrindt CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1698 D Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum optimalen Fördern und Fordern in Vermittlungsagenturen (OFFENSIV-Gesetz) (Drucksache 15/273) . . . . . . . . . . . . . . 1700 B Plenarprotokoll 15/22 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 22. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 I n h a l t : b) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Fördern und Fordern arbeits- fähiger Sozialhilfeempfänger und Ar- beitslosenhilfebezieher (Fördern-und- Fordern-Gesetz) (Drucksache 15/309) . . . . . . . . . . . . . . 1700 C c) Antrag der Abgeordneten Dr. Heinrich L. Kolb, Daniel Bahr (Münster), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Das Sozialhilferecht gerechter gestal- ten–HilfebedürftigeBürgereffizienter fördern und fordern (Drucksache 15/358) . . . . . . . . . . . . . . 1700 C Silke Lautenschläger, Staatsministerin (Hessen) 1700 D Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMWA . . . 1703 A Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1705 A Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1706 B Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1708 B Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1709 B Johannes Singhammer CDU/CSU . . . . . . . . . 1710 B Thomas Sauer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1712 A Dr. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . . . . 1713 D Walter Hoffmann (Darmstadt) SPD . . . . . . . . 1715 B Dr. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . 1716 C Wolfgang Meckelburg CDU/CSU . . . . . . . . . 1717 A Karin Roth (Esslingen) SPD . . . . . . . . . . . . . 1719 D Tagesordnungspunkt 12: Überweisungen im vereinfachten Ver- fahren Antrag der Abgeordneten Markus Löning, Daniel Bahr (Münster), weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der FDP: Westsahara- konflikt beilegen – UN-Friedensplan durchsetzen (Drucksache 15/316) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1721 D Tagesordnungspunkt 13: Abschließende Beratungen ohne Aus- sprache a) Zweite Beratung und Schlussabstim- mung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 26. Juli 2001 zwi- schen der Bundesrepublik Deutsch- land und derTschechischen Republik über den Bau einer Grenzbrücke an der gemeinsamen Staatsgrenze in An- bindung an die Bundesstraße B 20 und die Staatsstraße I/26 (Drucksachen 15/12, 15/272) . . . . . . . . 1722 A b)–d) Beschlussempfehlungen des Petitions- ausschusses: Sammelübersichten 8, 9, 10 zu Petitionen (Drucksachen 15/320, 15/321, 15/322) 1722 A e) Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP: Erneute Über- weisung von Vorlagen aus früheren Wahlperioden (Drucksache 15/345) . . . . . . . . . . . . . . 1722 C Tagesordnungspunkt 5: Wahlvorschlag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP für die vom Deut- schen Bundestag zu entsendenden Mitglie- der des Beirats bei der Regulierungs- behörde für Telekommunikation und Post gemäß § 67 Abs. 1 des Telekommu- nikationsgesetzes (Drucksache 15/356) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1722 C Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung der Vorschriften über die Straftaten gegen die sexuelle Selbst- bestimmung und zur Änderung anderer Vorschriften (Drucksache 15/350) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1722 D Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 1722 D Dr. Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1724 D Dr. Wolfgang Götzer CDU/CSU . . . . . . . . . . 1725 A Jerzy Montag BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1726 D Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1729 A Michaela Noll CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1730 A Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1731 D Siegfried Kauder (Bad Dürrheim) CDU/CSU 1733 D Tagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Dirk Fischer (Hamburg), Eduard Oswald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Transrapid-Projekt Berlin–Ham- burg unverzüglich wieder aufnehmen (Drucksache 15/300) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1735 D Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . . . . . . . . 1736 A Angelika Mertens, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1738 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003II Horst Friedrich (Bayreuth) FDP . . . . . . . . . . 1739 D Albert Schmidt (Ingolstadt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1740 D Norbert Königshofen CDU/CSU . . . . . . . . . . 1742 B Reinhard Weis (Stendal) SPD . . . . . . . . . . . . 1743 B Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . . . . . 1744 A Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 1746 A Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Hans-Michael Goldmann, Dr. Christel Happach-Kasan, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: EU-Richtlinie zur Haltung von Nutztieren in nationales Recht umsetzen (Drucksache 15/226) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1747 A Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 1747 B Uwe Bartels, Minister (Niedersachsen) . . . . . 1748 C Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . 1750 A Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 1751 A Gitta Connemann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 1751 D Friedrich Ostendorff BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1753 B Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 1755 A Friedrich Ostendorff BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1755 D Georg Schirmbeck CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1756 A Tagesordnungspunkt 6: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Norbert Röttgen, Cajus Caesar, weite- ren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Strafgesetz- buches – Graffiti-Bekämpfungsgesetz (Drucksache 15/302) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1757 B Dr. Jürgen Gehb CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1757 C Hermann Bachmaier SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1759 A Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1760 C Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1761 B Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 1762 C Dr. Christoph Bergner CDU/CSU . . . . . . . . . 1763 A Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1763 D Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ 1764 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1766 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 1767 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 1665 22. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (A) (C) 1766 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 1767 (C) (D) (A) (B) Berninger, Matthias BÜNDNIS 90/ 30.01.2003 DIE GRÜNEN Bindig, Rudolf SPD 30.01.2003* Burchardt, Ulla SPD 30.01.2003 Deittert, Hubert CDU/CSU 30.01.2003* Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 30.01.2003* Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 30.01.2003 Göppel, Josef CDU/CSU 30.01.2003 Granold, Ute CDU/CSU 30.01.2003 Haack (Extertal), Karl SPD 30.01.2003* Hermann Höfer, Gerd SPD 30.01.2003* Hoffmann (Chemnitz), SPD 30.01.2003* Jelena Jäger, Renate SPD 30.01.2003* Jonas, Klaus Werner SPD 30.01.2003* Kelber, Ulrich SPD 30.01.2003* Lanzinger, Barbara CDU/CSU 30.01.2003 Leibrecht, Harald FDP 30.01.2003* Lintner, Eduard CDU/CSU 30.01.2003* Dr. Lucyga, Christine SPD 30.01.2003* Möllemann, Jürgen W. FDP 30.01.2003 Müller (Düsseldorf), SPD 30.01.2003 Michael Rauber, Helmut CDU/CSU 30.01.2003* Rauen, Peter CDU/CSU 30.01.2003 Riester, Walter SPD 30.01.2003* Robbe, Reinhold SPD 30.01.2003 Rupprecht SPD 30.01.2003* (Tuchenbach), Marlene Dr. Scheer, Hermann SPD 30.01.2003* Schmidt (Fürth), CDU/CSU 30.01.2003 Christian Schröter, Gisela SPD 30.01.2003 Siebert, Bernd CDU/CSU 30.01.2003* Simm, Erika SPD 30.01.2003 Steenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ 30.01.2003* DIE GRÜNEN Dr. Thomae, Dieter FDP 30.01.2003 Tritz, Marianne BÜNDNIS 90/ 30.01.2003* DIE GRÜNEN Volquartz, Angelika CDU/CSU 30.01.2003 Wegener, Hedi SPD 30.01.2003* Wicklein, Andrea SPD 30.01.2003 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 30.01.2003* * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Antje Vollmer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Gestatten Sie eine Zwischenfrage des Kollegen

    Fischer?

    Albert Schmidt (Ingolstadt) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
    NEN):

    Ich habe noch gar nichts gesagt, insofern kann er noch
    gar nichts Vernünftiges fragen.


    (Heiterkeit beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Hans-Michael Goldmann [FDP]: Dann kann er dich ja nie etwas fragen! – Heiterkeit bei der FDP und der CDU/CSU)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, nach den zig Debat-
    ten, die wir zum Thema Hamburg–Berlin schon hatten
    und die wir nicht um eine weitere Debatte verlängern soll-
    ten, will ich zu dem Thema reden – –


    (Dirk Fischer [Hamburg] [CDU/CSU]: Die entscheidende Frage ist, wie Sie die Äußerungen des Ministers bewerten!)


    – Sie lassen mich ja nicht reden.

    (Dirk Fischer [Hamburg] [CDU/CSU]: Was sagen Sie zu Stolpes Zitaten?)

    – Herr Stolpe hat gesagt, das sei seine Traumstrecke.
    Träumen darf man ja, aber hier im Plenum des Deutschen
    Bundestages wollen wir hart und vernünftig miteinander
    rechnen und entscheiden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Dirk Fischer [Hamburg] [CDU/CSU]: Herr Stolpe hat gesagt, er hält die Strecke für machbar!)


    Jetzt aber zur Sache. Um was geht es? Lassen Sie mich
    hier realistisch von den möglichen Anwendungsper-
    spektiven dieser Technologie in Deutschland reden, die
    hier und heute zur Diskussion stehen. Kollege Horst
    Friedrich hat mit Recht angemahnt, dass man von einer
    cleveren Opposition eigentlich einen ganz anderen Antrag
    hätte erwarten müssen; das ist aber Ihr Problem.

    Ich möchte Ihnen sagen, dass wir sehr bewusst nicht
    das Verfahren „Augen zu und durch“ gewählt haben und
    wählen werden.


    (Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Warten wir es mal ab! – Dirk Fischer [Hamburg] [CDU/ CSU]: Wir haben keine Unterlage! Nichts!)


    Vielmehr haben wir bereits im Februar letzten Jahres
    die prinzipielle Zusage gemacht – wir haben sie im Koa-
    litionsvertrag zu Beginn dieser Legislaturperiode erneu-
    ert –, dass der Bund bereit ist, an der Anwendung dieser
    Technologie in Deutschland mitzuwirken und sie mit bis
    zu 2,3 Milliarden Euro an Bundeszuschüssen zu unter-
    stützen.


    (Renate Blank [CDU/CSU]: Ohne Beteiligung des Parlaments!)


    Wir alle sollten uns hier aber, liebe Frau Kollegin
    Blank, einig sein, dass wir bei Finanzierungszusagen
    in einer solchen Größenordnung selbstverständlich be-

    stimmte Grundlagen brauchen, das heißt, dass wir solide
    Bedingungen definieren müssen.


    (Dirk Fischer [Hamburg] [CDU/CSU]: Sie haben den Antrag doch abgelehnt!)


    Diese Bedingungen sind ein – was die Investitionen anbe-
    trifft – belastbares Finanzierungskonzept und darauf auf-
    setzend Wirtschaftlichkeitsberechnungen – die im Laufe
    der Planungen fortzuschreiben sind –, die auch zeigen,
    dass nachher im Betrieb, nachdem eine solche Technolo-
    gie in Deutschland irgendwo zur Anwendung gekommen
    ist, nicht dauernd rote Zahlen eingefahren bzw. weitere
    Subventionen des Steuerzahlers verlangt werden. Über
    diese beiden Grundlagen sollten wir uns im ganzen Hause
    einig sein. Alles andere würde in der Tat bedeuten, dass
    man nach dem Motto „Augen zu und durch“ handelt. Das
    wäre dann unseriös.

    Im Vorfeld des für den 4. Februar angekündigten Finan-
    zierungskonzeptes aus Nordrhein-Westfalen hatte ich nun
    erwartet, dass seitens der Industrie ein klares Signal kommt,
    dass man mit dem Wort von der Public Private Partnership,
    also der Partnerschaft zwischen öffentlichen Investoren und
    privaten Investoren, Ernst macht und wirklich einen sub-
    stanziellen Beitrag einbringt. Das, was bisher zu hören und
    zu lesen ist, dass es zweimal 100 Millionen Euro als Darle-
    hen – rückzahlbar – seitens der Industrie geben soll oder ge-
    ben könnte, ist enttäuschend. Im Klartext: Die Enttäu-
    schung all derjenigen, die erwartet hatten, die privaten
    Investoren würden jetzt Schlange stehen, um an dieser,
    Herr Kollege Fischer, so erfolgreichen Technologie und
    auch nachher an der Rendite beteiligt zu sein, ist groß. Wir
    stellen stattdessen fest, dass die Wirtschaft, die Industrie
    nicht mit Risikobereitschaft zur Sache geht, sondern das
    Risiko auf die Steuerzahler abwälzt. Erhoffte Gewinne hin-
    gegen sollen privatisiert werden.


    (Dirk Fischer [Hamburg] [CDU/CSU]: Wie ist das eigentlich bei der Bahn? Das kann doch wohl nicht wahr sein!)


    – Lieber Herr Kollege Fischer, das ist nicht Public Private
    Partnership, sondern eine falsche Akzentsetzung. Das ist
    unseres Erachtens keine gute Grundlage für ein solches
    Konzept.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Dirk Fischer [Hamburg] [CDU/CSU]: Sie sind doch völlig unglaubwürdig! Bei der Bahn wird genau das Gegenteil gemacht!)


    – Herr Kollege Fischer, regen Sie sich doch ab! Im
    Grunde genommen äußere ich doch die gleiche Kritik wie
    Ihre Freunde in Nordrhein-Westfalen.

    Ich will darauf aufmerksam machen, dass der Bund
    bereit ist, über die 2,3 Milliarden Euro hinaus nochmals
    338 Millionen Euro in die so genannten Sowieso-Maß-
    nahmen, die Infrastrukturmaßnahmen nach dem Bundes-
    schienenwegeausbaugesetz, zu investieren. Wenn den-
    noch ein Kreditbedarf in Höhe von knapp 700 Millionen
    Euro übrig bleibt, müssen schon ein paar Fragen offen und
    ehrlich beantwortet werden.

    Die erste Frage lautet: Wer ist eigentlich der Kreditneh-
    mer dieser 679 Millionen Euro? Denn der Kreditnehmer ist




    Albert Schmidt (Ingolstadt)

    nachher Rückzahlungspflichtiger und Zinsschuldner. Wer
    ist das eigentlich? Das Land? Wieder der Bund? Oder ist die
    Industrie vielleicht bereit, als Kreditnehmer und damit als
    Risikoträger einzusteigen? Diese schlichte Frage sehe ich
    bis heute nicht beantwortet. Soll diese Rückzahlungspflicht
    etwa auf den möglichen Betreiber, die Deutsche Bahn AG,
    verlagert werden, was bedeuten würde, dass Mindererlöse
    zu einer entsprechenden Zins- und Tilgungslast gegenüber
    den Investitionsvorleistungen geltend gemacht werden kön-
    nen? All diese Fragen werden wir in Ruhe prüfen.

    Genauso müssen wir prüfen, ob sich die erneute Ver-
    kürzung der Züge von einstmals sechs Sektionen pro
    Zug in der Vorstudie 2000 auf jetzt nur noch drei Sektio-
    nen pro Zug,


    (Dirk Fischer [Hamburg] [CDU/CSU]: Woher wissen Sie das eigentlich alles?)


    die für die Fahrgäste mehr Stehplätze bedeutet, auf den
    Komfort, auf die Nachfrage und damit die Erlössituation
    auswirkt. Diese Frage muss man rational diskutieren. Das
    werden wir tun. Wir werden uns das in aller Ruhe an-
    schauen.


    (Dirk Fischer [Hamburg] [CDU/CSU]: Wir haben bisher keine Informationen!)


    Dann werden alle an dem Projekt Beteiligten eine sehr
    verantwortliche Entscheidung zu treffen haben.

    Lassen Sie uns die Planungen vertiefen, um eine Ent-
    scheidungsgrundlage mit präzisen Daten und realitätsnahen
    Kosten- und Risikoabschätzungen herzustellen! Lassen Sie
    uns dafür Sorge tragen, dass der Bund bei den Planungsmit-
    teln mithilft, damit wir gemeinsam entscheiden können, ob
    das entstehende Projekt wirklich tragfähig ist! Lassen Sie
    uns auch darauf achten, dass es im Verlauf der weiteren Pla-
    nungen, bei der Planfeststellung und bei der Ausschreibung,
    Revisionspunkte gibt, an denen wir gemeinsam feststellen
    können und sollten, ob die Grundannahmen bestätigt wur-
    den oder die Kosten aus dem Ruder laufen. Diese Korrek-
    turmöglichkeiten müssen wir uns im Interesse aller Betei-
    ligten offen halten. Auch dafür werden wir uns einsetzen.

    Kollege Fischer, in diesem Sinne sage ich: Nicht die
    Strecke Hamburg–Berlin ist das Thema, sondern ein ver-
    nünftiger Umgang mit den anderen möglichen Anwen-
    dungsstrecken.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)




Rede von Dr. Antje Vollmer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Norbert

Königshofen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Norbert Königshofen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Liebe

    Kolleginnen und Kollegen! Wenn man die Einlassungen
    der Vertreter der rot-grünen Koalition hört, kann man ei-
    gentlich nur noch mit dem Kopf schütteln. Sie bekämpfen
    unseren Antrag und sind gleichzeitig bereit, in ein unsin-
    niges Verkehrsprojekt in Nordrhein-Westfalen, in ein Fass
    ohne Boden, 2 Milliarden Euro Bundesmittel zu stecken.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Ute Kumpf [SPD]: Sie scheinen nicht zugehört zu haben!)


    Der Metrorapid hat keine verkehrspolitischen Vorteile.
    Die Fernreisenden müssen in Dortmund oder Düsseldorf
    umsteigen. Die Autofahrer werden kaum genötigt umzu-
    steigen; denn 80 Prozent aller Autofahrten im Ruhrgebiet
    finden in einem Radius von 10 Kilometern statt. Zu glau-
    ben, dass die Autofahrer zwischendurch auf den Metrora-
    pid umsteigen, ist so töricht wie das ganze Projekt.

    Der Bundesrechnungshof – ich hoffe, Sie haben das ge-
    lesen; ansonsten würde ich Ihnen, vor allem der Regie-
    rung, empfehlen, das nachzulesen – kommt zu einem ver-
    nichtenden Urteil.


    (Zuruf des Abg. Reinhard Weis [Stendal] [SPD])


    – Wenn Sie das gelesen haben, kann ich nicht verstehen,
    warum Sie sich noch dafür einsetzen können. Obwohl der
    Bundesrechnungshof noch nicht einmal die Prognose für
    das Fahrgastaufkommen und das Kostenrisiko für den
    Fahrweg überprüft hat, kommt er zu dem Ergebnis, dass
    das Projekt nicht realisierungswürdig ist.

    Die Fachkompetenz des Wissenschaftlichen Beirats
    beim Bundesminister für Verkehr wurde nicht genutzt, so
    stellt der Bundesrechnungshof fest. Die Alternativlösun-
    gen modernerer Rad-Schienen-Technik sind nicht unter-
    sucht worden. Die versprochene Inbetriebnahme zur Fuß-
    ballweltmeisterschaft 2006 ist unrealistisch.


    (Zuruf von der SPD: Sie sollen über Berlin–Hamburg reden!)


    Der Kosten-Nutzen-Quotient liegt bei unter 1 Prozent,
    sagt der Bundesrechnungshof.


    (Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: 1 Prozent!)


    Dabei sind Kosten für Park-and-Ride-Anlagen, Schall-
    schutz und Instandhaltung von Fahrweg und Bahn gar
    nicht erst untersucht worden.

    Der Bahnexperte Reimeier warnt ebenfalls vor der
    Realisierung. Er sagt einen Verlust in Höhe von jährlich
    90 Millionen Euro voraus.

    In diesem Zusammenhang sind Fragen an die Indus-
    trie, was sie dazugeben werde, unsinnig. Eine Industrie,
    die in ein Projekt investiert, das nachweislich defizitär
    sein wird, wird in Deutschland nicht mehr lange Arbeits-
    plätze vorhalten können.

    Wir haben es also mit Dauerinvestitionen in riesiger
    Höhe zu tun, die angesichts geringer Verkehrswirkungen
    nicht zu verantworten sind, so das Urteil der Fachleute.
    Das sagt auch Herr Mehdorn, der im Übrigen als Betrei-
    ber auftreten soll. Er war es übrigens, der die Strecke Ham-
    burg–Berlin kaputtgemacht hat, nicht die Industrie. Es war
    die Bahn AG, die mithilfe des Bundes das Projekt kaputt-
    gemacht hat. Das will ich festhalten, Frau Staatssekretärin.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Herr Mehdorn sagt jetzt, das Projekt Metrorapid sei mit

    erheblichem finanziellen Risiko verbunden und er glaube
    nicht, dass der Bund mit den Mitteln für die Infrastruk-
    turmaßnahmen auskommen werde. Wir sind uns dabei si-


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    cher; in diesem Punkt hat er Recht. Es stehen mittlerweile
    3,5 Milliarden Euro zur Verfügung. Jetzt soll gekürzt
    werden; Kollege Schmidt hat das angesprochen. Es soll
    deswegen nur noch drei Sektionen geben. Laut „WAZ“
    müssen die meisten Fahrgäste stehen. Es wird sehr an-
    schaulich sein, wenn die ausländischen Gäste kommen
    und sehen, dass wir die modernste Technik in Deutsch-
    land haben, die Leute aber über 78 km stehen müssen.

    Die interessanteste Haltung in dieser Sache nehmen aber
    die Grünen ein. Kollege Schmidt sagt beispielsweise,
    80 Millionen Euro für Planung und Berechnung könnten
    wir noch zahlen. Das sei zu verkraften, wenn am Ende Sub-
    ventionen in Milliardenhöhe verhindert werden könnten.


    (Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Das habe ich nicht gesagt!)


    Erst einmal sollen also 80 Millionen Euro ausgegeben
    werden. Dabei haben Sie gesagt – ich zitiere Sie wörtlich –:

    Ich bin überzeugt, dass mit jedem konkreten Pla-
    nungsschritt die Unwirtschaftlichkeit bewiesen wird.

    Wenn Sie davon überzeugt sind, Herr Schmidt, dann weiß
    ich nicht, wie Sie überhaupt noch einen Eurocent für das
    Projekt Metrorapid ausgeben können.

    Meine Damen und Herren, machen Sie Schluss mit
    diesen unsinnigen Projekten und stimmen Sie unserem
    Antrag zu! Wir haben eine Strecke ins Auge gefasst, die
    sinnvoll ist. Im Ruhrgebiet würde der Metrorapid die Si-
    tuation nur verschlechtern.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Zuruf von der SPD: Die Strecke ist total verkehrt! – Weiterer Zuruf von der SPD: Dazu haben Sie doch noch kein Wort gesagt, Herr Königshofen!)