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ID1502209900

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Nachträgliche Glückwünsche zum Geburtstag des Bundesministers Dr. Peter Struck sowie des Abgeordneten Norbert Königshofen . . . . 1665 A Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Wolfgang Spanier . . . . . . . . . . . . . . . . 1665 A Erweiterung der Mitgliederzahl im Ausschuss für Kultur und Medien . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1665 A Wiederwahl der Abgeordneten Ulrike Poppe als Mitglied des Beirats nach § 39 des Stasi- Unterlagen-Gesetzes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1665 B Festlegung der Zahl der Mitglieder des Euro- päischen Parlaments, die an den Sitzungen des Ausschusses für die Angelegenheiten der Euro- päischen Union teilnehmen können . . . . . . . . 1665 B Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . 1665 B Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 1666 A Tagesordnungspunkt 3: Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Offen- sive für den Mittelstand (Drucksache 15/351) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1666 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Dagmar Wöhrl, Karl-Josef Laumann, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der CDU/CSU: Grundsätzliche Kehrtwende in derWirt- schaftspolitik statt neuer Sonderregeln – Mittelstand umfassend stärken (Drucksache 15/349) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1666 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Rainer Brüderle, Dr. Hermann Otto Solms, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der FDP: Neue Chancen für den Mittelstand – Rahmen- bedingungen verbessern statt Förder- dschungel ausweiten (Drucksache 15/357) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1666 C Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1666 D Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1670 C Fritz Kuhn BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . 1674 A Rainer Brüderle FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1677 A Klaus Brandner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1679 B Dagmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1681 D Werner Schulz (Berlin) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1684 A Gudrun Kopp FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1685 D Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . . 1687 B Christian Lange (Backnang) SPD . . . . . . . . . 1688 A Laurenz Meyer (Hamm) CDU/CSU . . . . . . . 1690 A Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk SPD . . . . . . . . . . . 1692 A Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1694 B Reinhard Schultz (Everswinkel) SPD . . . . . . 1696 D Alexander Dobrindt CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1698 D Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum optimalen Fördern und Fordern in Vermittlungsagenturen (OFFENSIV-Gesetz) (Drucksache 15/273) . . . . . . . . . . . . . . 1700 B Plenarprotokoll 15/22 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 22. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 I n h a l t : b) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Fördern und Fordern arbeits- fähiger Sozialhilfeempfänger und Ar- beitslosenhilfebezieher (Fördern-und- Fordern-Gesetz) (Drucksache 15/309) . . . . . . . . . . . . . . 1700 C c) Antrag der Abgeordneten Dr. Heinrich L. Kolb, Daniel Bahr (Münster), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Das Sozialhilferecht gerechter gestal- ten–HilfebedürftigeBürgereffizienter fördern und fordern (Drucksache 15/358) . . . . . . . . . . . . . . 1700 C Silke Lautenschläger, Staatsministerin (Hessen) 1700 D Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMWA . . . 1703 A Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1705 A Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1706 B Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1708 B Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1709 B Johannes Singhammer CDU/CSU . . . . . . . . . 1710 B Thomas Sauer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1712 A Dr. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . . . . 1713 D Walter Hoffmann (Darmstadt) SPD . . . . . . . . 1715 B Dr. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . 1716 C Wolfgang Meckelburg CDU/CSU . . . . . . . . . 1717 A Karin Roth (Esslingen) SPD . . . . . . . . . . . . . 1719 D Tagesordnungspunkt 12: Überweisungen im vereinfachten Ver- fahren Antrag der Abgeordneten Markus Löning, Daniel Bahr (Münster), weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der FDP: Westsahara- konflikt beilegen – UN-Friedensplan durchsetzen (Drucksache 15/316) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1721 D Tagesordnungspunkt 13: Abschließende Beratungen ohne Aus- sprache a) Zweite Beratung und Schlussabstim- mung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 26. Juli 2001 zwi- schen der Bundesrepublik Deutsch- land und derTschechischen Republik über den Bau einer Grenzbrücke an der gemeinsamen Staatsgrenze in An- bindung an die Bundesstraße B 20 und die Staatsstraße I/26 (Drucksachen 15/12, 15/272) . . . . . . . . 1722 A b)–d) Beschlussempfehlungen des Petitions- ausschusses: Sammelübersichten 8, 9, 10 zu Petitionen (Drucksachen 15/320, 15/321, 15/322) 1722 A e) Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP: Erneute Über- weisung von Vorlagen aus früheren Wahlperioden (Drucksache 15/345) . . . . . . . . . . . . . . 1722 C Tagesordnungspunkt 5: Wahlvorschlag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP für die vom Deut- schen Bundestag zu entsendenden Mitglie- der des Beirats bei der Regulierungs- behörde für Telekommunikation und Post gemäß § 67 Abs. 1 des Telekommu- nikationsgesetzes (Drucksache 15/356) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1722 C Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung der Vorschriften über die Straftaten gegen die sexuelle Selbst- bestimmung und zur Änderung anderer Vorschriften (Drucksache 15/350) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1722 D Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 1722 D Dr. Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1724 D Dr. Wolfgang Götzer CDU/CSU . . . . . . . . . . 1725 A Jerzy Montag BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1726 D Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1729 A Michaela Noll CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1730 A Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1731 D Siegfried Kauder (Bad Dürrheim) CDU/CSU 1733 D Tagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Dirk Fischer (Hamburg), Eduard Oswald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Transrapid-Projekt Berlin–Ham- burg unverzüglich wieder aufnehmen (Drucksache 15/300) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1735 D Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . . . . . . . . 1736 A Angelika Mertens, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1738 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003II Horst Friedrich (Bayreuth) FDP . . . . . . . . . . 1739 D Albert Schmidt (Ingolstadt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1740 D Norbert Königshofen CDU/CSU . . . . . . . . . . 1742 B Reinhard Weis (Stendal) SPD . . . . . . . . . . . . 1743 B Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . . . . . 1744 A Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 1746 A Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Hans-Michael Goldmann, Dr. Christel Happach-Kasan, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: EU-Richtlinie zur Haltung von Nutztieren in nationales Recht umsetzen (Drucksache 15/226) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1747 A Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 1747 B Uwe Bartels, Minister (Niedersachsen) . . . . . 1748 C Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . 1750 A Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 1751 A Gitta Connemann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 1751 D Friedrich Ostendorff BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1753 B Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 1755 A Friedrich Ostendorff BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1755 D Georg Schirmbeck CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1756 A Tagesordnungspunkt 6: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Norbert Röttgen, Cajus Caesar, weite- ren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Strafgesetz- buches – Graffiti-Bekämpfungsgesetz (Drucksache 15/302) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1757 B Dr. Jürgen Gehb CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1757 C Hermann Bachmaier SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1759 A Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1760 C Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1761 B Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 1762 C Dr. Christoph Bergner CDU/CSU . . . . . . . . . 1763 A Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1763 D Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ 1764 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1766 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 1767 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 1665 22. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 Beginn: 9.00 Uhr
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    (A) (C) 1766 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 1767 (C) (D) (A) (B) Berninger, Matthias BÜNDNIS 90/ 30.01.2003 DIE GRÜNEN Bindig, Rudolf SPD 30.01.2003* Burchardt, Ulla SPD 30.01.2003 Deittert, Hubert CDU/CSU 30.01.2003* Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 30.01.2003* Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 30.01.2003 Göppel, Josef CDU/CSU 30.01.2003 Granold, Ute CDU/CSU 30.01.2003 Haack (Extertal), Karl SPD 30.01.2003* Hermann Höfer, Gerd SPD 30.01.2003* Hoffmann (Chemnitz), SPD 30.01.2003* Jelena Jäger, Renate SPD 30.01.2003* Jonas, Klaus Werner SPD 30.01.2003* Kelber, Ulrich SPD 30.01.2003* Lanzinger, Barbara CDU/CSU 30.01.2003 Leibrecht, Harald FDP 30.01.2003* Lintner, Eduard CDU/CSU 30.01.2003* Dr. Lucyga, Christine SPD 30.01.2003* Möllemann, Jürgen W. FDP 30.01.2003 Müller (Düsseldorf), SPD 30.01.2003 Michael Rauber, Helmut CDU/CSU 30.01.2003* Rauen, Peter CDU/CSU 30.01.2003 Riester, Walter SPD 30.01.2003* Robbe, Reinhold SPD 30.01.2003 Rupprecht SPD 30.01.2003* (Tuchenbach), Marlene Dr. Scheer, Hermann SPD 30.01.2003* Schmidt (Fürth), CDU/CSU 30.01.2003 Christian Schröter, Gisela SPD 30.01.2003 Siebert, Bernd CDU/CSU 30.01.2003* Simm, Erika SPD 30.01.2003 Steenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ 30.01.2003* DIE GRÜNEN Dr. Thomae, Dieter FDP 30.01.2003 Tritz, Marianne BÜNDNIS 90/ 30.01.2003* DIE GRÜNEN Volquartz, Angelika CDU/CSU 30.01.2003 Wegener, Hedi SPD 30.01.2003* Wicklein, Andrea SPD 30.01.2003 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 30.01.2003* * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Angelika Mertens


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)



    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Seit über
    30 Jahren fördern die verschiedenen Bundesregierungen

    die Entwicklung und Erprobung der Magnetschwebetech-
    nik, und zwar ideell und finanziell. Die staatliche Unter-
    stützung beginnt im Jahre 1969 mit der Studie über ein
    Hochleistungsschnellverkehrssystem, die so genannte
    HSB-Studie, die vom damaligen Verkehrsminister Georg
    Leber initiiert wurde.


    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Respekt! – Renate Blank [CDU/CSU]: Da wart ihr noch zukunftsweisend!)


    Zur Internationalen Verkehrsausstellung im Jahre 1979
    in Hamburg fährt die weltweit erste für den Personenver-
    kehr zugelassene Magnetschwebebahn auf einer Strecke
    von 900 Metern. 1981 wird eine Versuchs- und Planungs-
    gesellschaft für Magnetschwebebahnsysteme gegründet.
    Die Gesellschafter sind die Deutsche Bundesbahn und die
    Deutsche Lufthansa.

    Von 1984 bis 1987 wird die Transrapidversuchsanlage
    im Emsland gebaut. 1989 gibt die damalige Bundesregie-
    rung grünes Licht für die Strecke zwischen den Flughäfen
    Düsseldorf und Köln/Bonn, die bekanntlich nicht reali-
    siert wurde. 1994 beschließt die damalige Bundesregie-
    rung die Realisierung der Strecke Hamburg–Berlin und
    im Februar 2000 stellen der Bund, die DBAG und die In-
    dustrie, damals Daimler-Chrysler mit Adtranz, Siemens
    und Thyssen, gemeinsam, Herr Fischer, fest, die Strecke
    nicht zu realisieren.


    (Dirk Fischer [Hamburg] [CDU/CSU]: Das ist schlicht und ergreifend die Unwahrheit! Der Bund ist ausgestiegen! Das konnte die Industrie nicht allein!)


    – Ich würde Ihnen anraten: Lesen Sie einfach einmal
    meine Pressemitteilung dazu nach! Sie sammeln ja solche
    Pressemitteilungen.

    Das führt zu drei weiteren Beschlüssen. Aus den ver-
    anschlagten Haushaltsmitteln für das Transrapidprojekt
    werden 1 Milliarde DM für den Ausbau der schnellen
    Schienenverbindung Hamburg–Büchen–Berlin reser-
    viert. Die zweite Verabredung lautet: Mit der DBAG und
    der Industrie werden Vereinbarungen für den Weiterbe-
    trieb der Versuchsanlage Lathen getroffen. Es wird weiter
    die Vereinbarung getroffen, zügig eine neue Anwen-
    dungsstrecke zu finden und im Rahmen eines Technolo-
    giesicherungsprogramms Ressourcen vorzuhalten. Diese
    dritte Entscheidung lautet, im Zusammenhang mit den
    Ländern neue Anwendungsstrecken zu finden. Das Er-
    gebnis kennen Sie: die Transrapidstrecke München–Mün-
    chen/Flughafen und der Metrorapid.

    Ich denke, dass dieser kurze Rückblick zeigt, dass die
    Union die Diskussion nicht redlich führt. Nämlich egal ob
    sozialdemokratisch oder unionsgeführte Regierungen, sie
    alle haben sich bemüht, dieses Projekt in Deutschland auf
    die Spur zu bringen. Zumindest ist es uns gelungen, es
    schon einmal in China zu realisieren.

    Ich werfe Ihnen übrigens keine Technikfeindlichkeit
    vor, obwohl Sie es in 16 Jahren nicht geschafft haben,
    diese oder irgendeine andere Anwendungsstrecke Realität
    werden zu lassen. Der Wunsch allein reicht eben nicht; er
    genügt bei keinem Verkehrsprojekt.


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    1738


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    Sie hätten das Eckpunktepapier für die Strecke Ham-
    burg–Berlin vor der Wahl 1998 zu einer Finanzierungs-
    vereinbarung machen können. Sie haben es nicht getan.
    Sie haben auch keinen der sonst üblichen und beliebten
    Spatenstiche gemacht. Dafür muss ich Sie fast loben,
    denn Sie haben damit wirklich sehr verantwortungsvoll
    gehandelt. Sie verschweigen nämlich, dass in diesem
    Eckpunktepapier einige Sachverhalte stehen, die Sie jetzt
    nicht mehr wahrhaben wollen. Die dort vorgesehene Risi-
    koaufteilung war abenteuerlich. Wir haben damals ver-
    sucht, das Projekt zu retten und sind Klinken putzen ge-
    gangen. Ich war damals verkehrspolitische Sprecherin der
    Fraktion. Mir ist besonders die Hamburger Handelskam-
    mer im Gedächtnis geblieben. Mit so viel heißer Luft hätte
    ich mir auch die Haare föhnen können.


    (Heiterkeit bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich finde das umso bedauerlicher, als es gerade in Ham-
    burg eine Menge Vorzeigeunternehmer gibt.

    Um die Jahreswende flammte dann mit den üblichen
    Verdächtigen das Thema Transrapid Hamburg–Berlin
    wieder auf. Der erste Höhepunkt war ein Interview mit
    dem verkehrspolitischen Sprecher Dirk Fischer, der gleich-
    zeitig Landesvorsitzender der CDU Hamburg ist. Er be-
    hauptete in diesem Interview zum Beispiel, der Unterhalt
    für die Schienenwege werde aus dem Staatshaushalt be-
    zahlt.


    (Dirk Fischer [Hamburg] [CDU/CSU]: Das ist doch so!)


    – Große Frage: Wofür erhebt dann die DB AG Trassen-
    preise? Es ist auch egal.

    Das Interview hat den Bürgermeister jedenfalls unter
    Druck gesetzt.


    (Dirk Fischer [Hamburg] [CDU/CSU]: Ist das denn nicht so?)


    Es gab dann im Senat eine große Debatte darüber und
    einen Beschluss. Ich zitiere das „Hamburger Abendblatt“
    vom 8. Januar, das unter der Überschrift „Transrapid –
    Beust gibt nicht auf“ schreibt:

    Bürgermeister Ole von Beust (47), CDU, will einen
    Brief an das Transrapidkonsortium schreiben. Darin
    erfragt er die Bedingungen, zu denen die bereits ver-
    worfene Strecke Hamburg–Berlin doch noch gebaut
    werden könnte.

    Ich hatte eine Nachmeldung zum Bundesverkehrs-
    wegeplan erwartet, aber der Berg kreißte nur. Es geht aber
    insofern noch weiter, als es einen Bericht über eine Fahrt
    des Bürgermeisters mit dem ICE 3 von Hamburg nach
    Berlin gibt – ich zitiere –:

    Wenn die Fahrzeit der Eisenbahn von Hamburg nach
    Berlin wesentlich verkürzt wird, dann hat die Trans-
    rapidverbindung zwischen den beiden größten Städ-
    ten Deutschlands für den Hamburger Senat nicht
    mehr Priorität.

    (Dirk Fischer [Hamburg] [CDU/CSU]: Da ist ja nichts! Wir haben ja die Entscheidungsoption!)


    – Was denn nun, Herr Fischer? Mit welcher Seriosität Sie
    dieses Thema behandeln, haben Sie vorhin schon vorge-
    führt. Ich habe es gar nicht für möglich gehalten, dass Sie
    das, was Sie im Interview gesagt haben und was ich mir
    noch einmal herausgesucht habe, auch noch wiederholen
    würden.


    (Heiterkeit bei der SPD)

    Ich rufe es noch einmal ins Gedächtnis. Sie haben ge-

    sagt: Im gleichen Moment bauen wir die Strecke
    Köln–Rhein/Main; bei der Grundsatzentscheidung habe
    der Schätzpreise 3,35 Milliarden DM betragen, der Ver-
    gabepreis habe 7,71 Milliarden DM betragen und abge-
    rechnet würden jetzt über 10 Milliarden DM. Deswegen
    sagen Sie: Hätte man den Transrapid gleich behandelt,
    hätte die Strecke über 18 Milliarden DM kosten können.
    Das wäre Gleichbehandlung gewesen.

    Genau das ist Ihr Problem. Die Verbindung
    Köln–Rhein/Main ist übrigens nicht unser, sondern Ihr
    Projekt. Das war Ihre Verantwortung. Wir haben damals
    nicht regiert.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dirk Fischer [Hamburg] [CDU/CSU]: Was heißt „unser Projekt“? – Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Wissmann, Waigel, Dürr!)


    Was ist das eigentlich für eine Argumentation? Beim Um-
    gang mit Steuergeldern gehen Sie nach dem Motto vor:
    Darf es vielleicht ein bisschen mehr sein? Wir haben deut-
    lich gesagt, Hamburg–Berlin werde sich nicht wiederho-
    len. Es muss für beide jetzt anstehenden Projekte klare
    Konditionierungen geben. Die Projekte werden Schritt für
    Schritt abgearbeitet. Der erste Stichtag ist der 4. Februar
    dieses Jahres, wenn NRWsein Finanzierungskonzept vor-
    legt.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Antje Vollmer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Horst Friedrich.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Horst Friedrich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Kolleginnen

    und Kollegen! Ich habe heute zum ersten Mal etwas
    Probleme – das gebe ich zu –, einen Antrag, der feder-
    führend von meinem Freund Dirk Fischer formuliert wor-
    den ist, inhaltlich ausführlich zu behandeln. Man kann mit
    heißem Herzen darangehen und sagen: Augen zu und
    durch, volle Unterstützung.

    Niemand kann der FDP und insbesondere mir vorwer-
    fen, dieses Projekt nicht in allen Phasen der Planung un-
    terstützt zu haben.


    (Beifall bei der FDP)

    Man kann aber auch mit kühlem Kopf darangehen statt
    mit heißer Luft, wie von Frau Staatssekretärin angeboten.
    Dazu kann ich übrigens nur sagen: Was der Minister im
    Zusammenhang mit dem Metrorapid derzeit an heißer

    Parl. Staatssekretärin Angelika Mertens




    Horst Friedrich (Bayreuth)

    Luft produziert, reicht mindestens aus, um sich die Haare
    zu föhnen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Renate Blank [CDU/CSU]: Um uns allen die Haare zu föhnen!)


    Bei Abwägung aller Fakten muss man realistischer-
    weise aber einmal zur Kenntnis nehmen, wie der Sach-
    stand ist. Der Sachstand ist: 19 von 20 Planfeststellungs-
    abschnitten für den Transrapid Hamburg–Berlin sind
    abgeschlossen. Die Planfeststellung ist aufgehoben. Das
    Magnetschwebebahnbedarfsgesetz ist aufgehoben.

    In die Bahnstrecke Hamburg–Berlin, das VDE-Pro-
    jekt 2, sind seit 1991 1 935 Millionen Euro verbaut wor-
    den, also auch ein bisschen mehr, als bei den Anhörungen
    zum Transrapid damals genannt worden ist. Das war not-
    wendig, damit dort mit einer Geschwindigkeit von
    230 Stundenkilometern gefahren werden kann. Nun sind
    weitere knapp 700 Millionen Euro nötig, damit dort
    tatsächlich 230 Stundenkilometer gefahren werden kön-
    nen. Die Finanzierungsvereinbarung geht bis ins Jahr 2004.
    Dann werden wir 2,6 bis 2,7 Milliarden Euro in die Eisen-
    bahn investiert haben und wird – hoffentlich – mit einer
    Geschwindigkeit von 230 Stundenkilometern gefahren
    werden können. Angesichts dessen ist zu fragen: Ist da-
    nach – die Realisierung wird sicherlich später sein – der
    Transrapid noch zu finanzieren?

    Vor dem Hintergrund hätte ich mir gewünscht, dass wir
    als Opposition Herrn Stolpe einmal festnageln, was seine
    Aussagen zu den beiden von der jetzigen Mehrheit ins
    Auge gefassten Transrapidprojekten angeht. Was sich täg-
    lich aus dem Blätterwald, aus Agenturmeldungen zu Aus-
    sagen des Verkehrsministers, zu Dementis, zu wider-
    sprüchlichen Aussagen der Landesregierung NRW über
    die staunende Öffentlichkeit ergießt, ist fast schon Legion.


    (Detlef Parr [FDP]: Stolpe stolpert!)

    Offensichtlich wird von Ihnen, liebe Kollegen von Rot-

    Grün, genau das vollzogen, was Sie uns bei der Strecke
    Hamburg–Berlin immer vorgeworfen haben. Offensicht-
    lich gilt das Prinzip: Augen zu und durch! Auf Teufel
    komm raus, egal welche Unterlagen vorliegen, dieses
    Projekt soll offensichtlich gepuscht werden. Gleichzeitig
    erklärt der Verkehrsminister immer wieder, dass die Zah-
    len natürlich belastbar sein müssen. Nur, was belastbar ist,
    definiert offensichtlich er.

    Wenn man alles zusammen nimmt, ist eines sicher: Das
    Land NRWwird, wenn es denn auch nur eine Chance ha-
    ben will, den Metrorapid zu realisieren, zumindest eine
    Bürgschaftsverpflichtung in Höhe von 600 bis 700 Milli-
    onen Euro eingehen müssen. Ohne das wird sich das Pro-
    jekt – da können Sie rechnen, was Sie wollen – nicht rea-
    lisieren lassen. Dazu aber gibt es Landtagsbeschlüsse in
    NRW, die ganz anders aussehen. Der grüne Koalitions-
    partner hat es ja schon abgelehnt, dass das Land auch nur
    bürgschaftsmäßig eine Verpflichtung übernimmt.


    (Detlef Parr [FDP]: Sehr richtig! So ist das!)

    Ich wünsche viel Vergnügen bei den Diskussionen.

    Ich halte das übrigens insgesamt für eine unseriöse
    Diskussion. Sie führen wieder eine Diskussion, bei der

    niemand weiß, wohin Sie eigentlich wollen. Ich sage Ih-
    nen hier: Nach wie vor wollen Sie die Technik eigentlich
    nicht.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP sowie der Abg. Renate Blank [CDU/CSU] – Zuruf von der SPD: Das ist falsch!)


    Was Sie bisher betreiben, ist, um Herrn Gabriel zu
    zitieren, tatsächlich Voodoo-Mathematik. Sie sagen:
    2,3 Milliarden Euro stehen im Bundeshaushalt zur Verfü-
    gung, irgendwann ab dem Jahr 2006. Sie versprechen
    Nordrhein-Westfalen mehr. Sie versprechen aber auch,
    dass das nicht zulasten des Projekts in Bayern geht. Ich
    kann der Antwort der Bundesregierung vom 24. Januar
    entnehmen: Verpflichtungsermächtigungen in Höhe von
    2,3Milliarden Euro sind in folgenden Fälligkeiten zu zah-
    len: im Haushaltsjahr 2004 200Millionen Euro, im Haus-
    haltsjahr 2005 300 Millionen Euro, im Haushaltsjahr
    2006 400 Millionen Euro. Das sind zusammen, wenn ich
    richtig rechne, 900 Millionen Euro. Im Jahr 2006 aber soll
    nach Aussagen der Landesregierung NRWder Metrorapid
    bereits fahren, weil dann die Fußballweltmeisterschaft
    dort stattfindet. Wie das funktionieren soll, nachdem Sie
    noch nicht einmal mit der Planfeststellung begonnen ha-
    ben, müssen Sie der schlauen Öffentlichkeit erklären.

    Nein, liebe Freunde, wenn wir tatsächlich lernen wol-
    len, dann müssen wir uns ein Beispiel an China nehmen:
    Die haben es in zwei Jahren nicht nur geschafft, den
    Transrapid zu planen, sie haben ihn auch noch gebaut und
    inzwischen in Betrieb genommen.


    (Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Na ja, einmal!)


    Wir diskutieren in zwei Jahren – das sage ich Ihnen vo-
    raus – immer noch, ob eine Finanzierung des Metrorapid
    seriös dargestellt werden kann oder nicht. Das ist unser ei-
    gentliches Problem in Deutschland. Daran sollten wir ar-
    beiten.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)