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ID1502209300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Nachträgliche Glückwünsche zum Geburtstag des Bundesministers Dr. Peter Struck sowie des Abgeordneten Norbert Königshofen . . . . 1665 A Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Wolfgang Spanier . . . . . . . . . . . . . . . . 1665 A Erweiterung der Mitgliederzahl im Ausschuss für Kultur und Medien . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1665 A Wiederwahl der Abgeordneten Ulrike Poppe als Mitglied des Beirats nach § 39 des Stasi- Unterlagen-Gesetzes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1665 B Festlegung der Zahl der Mitglieder des Euro- päischen Parlaments, die an den Sitzungen des Ausschusses für die Angelegenheiten der Euro- päischen Union teilnehmen können . . . . . . . . 1665 B Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . 1665 B Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 1666 A Tagesordnungspunkt 3: Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Offen- sive für den Mittelstand (Drucksache 15/351) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1666 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Dagmar Wöhrl, Karl-Josef Laumann, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der CDU/CSU: Grundsätzliche Kehrtwende in derWirt- schaftspolitik statt neuer Sonderregeln – Mittelstand umfassend stärken (Drucksache 15/349) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1666 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Rainer Brüderle, Dr. Hermann Otto Solms, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der FDP: Neue Chancen für den Mittelstand – Rahmen- bedingungen verbessern statt Förder- dschungel ausweiten (Drucksache 15/357) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1666 C Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1666 D Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1670 C Fritz Kuhn BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . 1674 A Rainer Brüderle FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1677 A Klaus Brandner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1679 B Dagmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1681 D Werner Schulz (Berlin) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1684 A Gudrun Kopp FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1685 D Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . . 1687 B Christian Lange (Backnang) SPD . . . . . . . . . 1688 A Laurenz Meyer (Hamm) CDU/CSU . . . . . . . 1690 A Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk SPD . . . . . . . . . . . 1692 A Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1694 B Reinhard Schultz (Everswinkel) SPD . . . . . . 1696 D Alexander Dobrindt CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1698 D Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum optimalen Fördern und Fordern in Vermittlungsagenturen (OFFENSIV-Gesetz) (Drucksache 15/273) . . . . . . . . . . . . . . 1700 B Plenarprotokoll 15/22 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 22. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 I n h a l t : b) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Fördern und Fordern arbeits- fähiger Sozialhilfeempfänger und Ar- beitslosenhilfebezieher (Fördern-und- Fordern-Gesetz) (Drucksache 15/309) . . . . . . . . . . . . . . 1700 C c) Antrag der Abgeordneten Dr. Heinrich L. Kolb, Daniel Bahr (Münster), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Das Sozialhilferecht gerechter gestal- ten–HilfebedürftigeBürgereffizienter fördern und fordern (Drucksache 15/358) . . . . . . . . . . . . . . 1700 C Silke Lautenschläger, Staatsministerin (Hessen) 1700 D Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMWA . . . 1703 A Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1705 A Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1706 B Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1708 B Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1709 B Johannes Singhammer CDU/CSU . . . . . . . . . 1710 B Thomas Sauer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1712 A Dr. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . . . . 1713 D Walter Hoffmann (Darmstadt) SPD . . . . . . . . 1715 B Dr. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . 1716 C Wolfgang Meckelburg CDU/CSU . . . . . . . . . 1717 A Karin Roth (Esslingen) SPD . . . . . . . . . . . . . 1719 D Tagesordnungspunkt 12: Überweisungen im vereinfachten Ver- fahren Antrag der Abgeordneten Markus Löning, Daniel Bahr (Münster), weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der FDP: Westsahara- konflikt beilegen – UN-Friedensplan durchsetzen (Drucksache 15/316) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1721 D Tagesordnungspunkt 13: Abschließende Beratungen ohne Aus- sprache a) Zweite Beratung und Schlussabstim- mung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 26. Juli 2001 zwi- schen der Bundesrepublik Deutsch- land und derTschechischen Republik über den Bau einer Grenzbrücke an der gemeinsamen Staatsgrenze in An- bindung an die Bundesstraße B 20 und die Staatsstraße I/26 (Drucksachen 15/12, 15/272) . . . . . . . . 1722 A b)–d) Beschlussempfehlungen des Petitions- ausschusses: Sammelübersichten 8, 9, 10 zu Petitionen (Drucksachen 15/320, 15/321, 15/322) 1722 A e) Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP: Erneute Über- weisung von Vorlagen aus früheren Wahlperioden (Drucksache 15/345) . . . . . . . . . . . . . . 1722 C Tagesordnungspunkt 5: Wahlvorschlag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP für die vom Deut- schen Bundestag zu entsendenden Mitglie- der des Beirats bei der Regulierungs- behörde für Telekommunikation und Post gemäß § 67 Abs. 1 des Telekommu- nikationsgesetzes (Drucksache 15/356) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1722 C Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung der Vorschriften über die Straftaten gegen die sexuelle Selbst- bestimmung und zur Änderung anderer Vorschriften (Drucksache 15/350) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1722 D Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 1722 D Dr. Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1724 D Dr. Wolfgang Götzer CDU/CSU . . . . . . . . . . 1725 A Jerzy Montag BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1726 D Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1729 A Michaela Noll CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1730 A Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1731 D Siegfried Kauder (Bad Dürrheim) CDU/CSU 1733 D Tagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Dirk Fischer (Hamburg), Eduard Oswald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Transrapid-Projekt Berlin–Ham- burg unverzüglich wieder aufnehmen (Drucksache 15/300) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1735 D Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . . . . . . . . 1736 A Angelika Mertens, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1738 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003II Horst Friedrich (Bayreuth) FDP . . . . . . . . . . 1739 D Albert Schmidt (Ingolstadt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1740 D Norbert Königshofen CDU/CSU . . . . . . . . . . 1742 B Reinhard Weis (Stendal) SPD . . . . . . . . . . . . 1743 B Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . . . . . 1744 A Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 1746 A Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Hans-Michael Goldmann, Dr. Christel Happach-Kasan, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: EU-Richtlinie zur Haltung von Nutztieren in nationales Recht umsetzen (Drucksache 15/226) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1747 A Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 1747 B Uwe Bartels, Minister (Niedersachsen) . . . . . 1748 C Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . 1750 A Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 1751 A Gitta Connemann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 1751 D Friedrich Ostendorff BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1753 B Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 1755 A Friedrich Ostendorff BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1755 D Georg Schirmbeck CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1756 A Tagesordnungspunkt 6: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Norbert Röttgen, Cajus Caesar, weite- ren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Strafgesetz- buches – Graffiti-Bekämpfungsgesetz (Drucksache 15/302) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1757 B Dr. Jürgen Gehb CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1757 C Hermann Bachmaier SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1759 A Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1760 C Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1761 B Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 1762 C Dr. Christoph Bergner CDU/CSU . . . . . . . . . 1763 A Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1763 D Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ 1764 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1766 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 1767 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 1665 22. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (A) (C) 1766 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 1767 (C) (D) (A) (B) Berninger, Matthias BÜNDNIS 90/ 30.01.2003 DIE GRÜNEN Bindig, Rudolf SPD 30.01.2003* Burchardt, Ulla SPD 30.01.2003 Deittert, Hubert CDU/CSU 30.01.2003* Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 30.01.2003* Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 30.01.2003 Göppel, Josef CDU/CSU 30.01.2003 Granold, Ute CDU/CSU 30.01.2003 Haack (Extertal), Karl SPD 30.01.2003* Hermann Höfer, Gerd SPD 30.01.2003* Hoffmann (Chemnitz), SPD 30.01.2003* Jelena Jäger, Renate SPD 30.01.2003* Jonas, Klaus Werner SPD 30.01.2003* Kelber, Ulrich SPD 30.01.2003* Lanzinger, Barbara CDU/CSU 30.01.2003 Leibrecht, Harald FDP 30.01.2003* Lintner, Eduard CDU/CSU 30.01.2003* Dr. Lucyga, Christine SPD 30.01.2003* Möllemann, Jürgen W. FDP 30.01.2003 Müller (Düsseldorf), SPD 30.01.2003 Michael Rauber, Helmut CDU/CSU 30.01.2003* Rauen, Peter CDU/CSU 30.01.2003 Riester, Walter SPD 30.01.2003* Robbe, Reinhold SPD 30.01.2003 Rupprecht SPD 30.01.2003* (Tuchenbach), Marlene Dr. Scheer, Hermann SPD 30.01.2003* Schmidt (Fürth), CDU/CSU 30.01.2003 Christian Schröter, Gisela SPD 30.01.2003 Siebert, Bernd CDU/CSU 30.01.2003* Simm, Erika SPD 30.01.2003 Steenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ 30.01.2003* DIE GRÜNEN Dr. Thomae, Dieter FDP 30.01.2003 Tritz, Marianne BÜNDNIS 90/ 30.01.2003* DIE GRÜNEN Volquartz, Angelika CDU/CSU 30.01.2003 Wegener, Hedi SPD 30.01.2003* Wicklein, Andrea SPD 30.01.2003 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 30.01.2003* * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dirk Fischer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Verehrte Kolleginnen und Kollegen!

    Hocherfreut habe ich die Äußerung von Minister Stolpe
    im NDR-Info-Radio vernommen, die Transrapidstrecke
    Hamburg–Berlin sei auch seine Traumstrecke, er halte
    den Bau einer Transrapidstrecke zwischen Hamburg und
    Berlin weiterhin für denkbar. Wann hat es das seit
    Matthias Wissmann schon gegeben, dass ich in dieser
    Frage mit dem Verkehrsminister einer Meinung bin?


    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Das ist sehr wahr!)


    Nach vier Jahren Rot-Grün und vier Verkehrsminister
    später endlich einmal wieder eine vernünftige Aussage
    zum Transrapid zwischen Haupt- und Hansestadt.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Dabei sagte noch am 10. August 2002 die Parlamenta-
    rische Staatssekretärin Mertens in der „taz Hamburg“, der
    Transrapid sei auf der Strecke Berlin–Hamburg verkehrs-
    politisch nicht zu begründen und zu teuer. Es besteht also
    ein tief greifender Meinungskonflikt in der Spitze des zu-
    ständigen Ministeriums.


    (Reinhard Weis [Stendal] [SPD]: Das hättest du gern!)


    Ich vertraue nun aber auf das Ministerwort und fordere
    ein, dass den Liebesschwüren seit der Jungfernfahrt in
    Schanghai nun endlich auch Taten in der Bundesrepublik
    Deutschland selbst folgen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Die negative Entscheidung zum Bau der Transrapid-

    verbindung Hamburg–Berlin am 5. Februar 2000 war
    falsch. Der Technologie- und Wirtschaftsstandort Deutsch-
    land hat großen Schaden genommen. Dass Bahnvorstand
    Mehdorn mit Billigung der Bundesregierung durch Rück-
    nahme sämtlicher Anträge auf Planfeststellung 350 Mil-
    lionen DM Planungsaufwand von Industrie und Bund
    quasi in den Ascheimer geworfen hat,


    (Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Das wird uns nicht noch einmal passieren!)


    statt für zehn Jahre die Baurechte zu sichern, ist eigentlich
    eines eigenen parlamentarischen Untersuchungsaus-
    schusses würdig.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Zurufe von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Oh!)


    Nach knapp 1,3 Milliarden Euro Entwicklungskosten
    von Bund und Industrie in Deutschland und nochmals rund
    100 Millionen Euro Entwicklungshilfe an China existiert
    bislang nur eine Anwendungsstrecke im Ausland. Hätte

    die rot-grüne Bundesregierung nicht die Referenzstrecke
    Hamburg–Berlin bösartig zerstört, hätten Bundeskanzler
    Schröder und Verkehrsminister Stolpe die Anwendung
    dieses deutschen Hightechproduktes nicht im fernen
    China bewundern müssen; sie hätten stattdessen nur ein-
    mal zum Lehrter Bahnhof hinüberlaufen müssen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Anscheinend hat aber wenigstens die Eröffnungsfahrt

    in China die Bundesregierung von diesem deutschen Spit-
    zenprodukt überzeugt. Ich zitiere aus der Neujahrsanspra-
    che von Bundeskanzler Schröder:

    Am heutigen Silverstertag haben wir in Schanghai
    den Transrapid eingeweiht – eine bei uns in Deutsch-
    land entwickelte Zukunftstechnologie, die eine vor-
    zügliche Lösung der Mobilitätsprobleme bietet.
    Auch das zeigt deutlich: Wir in Deutschland haben
    alles, was zum Erfolg notwendig ist. Wir müssen ihn
    aber auch tatsächlich wollen. Niemand darf blockie-
    ren oder behindern. Jeder sollte mit seinen Möglich-
    keiten vorangehen, damit das Ganze vorankommt.

    So Schröder.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Eduard Oswald [CDU/CSU]: Beifall nur bei der Union! Wo bleibt der Beifall bei den Sozialdemokraten, wenn schon nicht bei ihrem eigenen Kanzler?)


    Hamburg–Berlin ist unverändert das einzige durchge-
    plante und bewertete Fernverkehrsprojekt des Transrapid.
    Hamburg–Berlin könnte auch die Kernstrecke anderer öf-
    fentlich diskutierter Verbindungen, zum Beispiel eines
    Eurorapid, sein.


    (Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Sie sollten ein Geschichtsbuch schreiben!)


    Ich denke auch an Strecken wie Hamburg–Groningen–
    Amsterdam, Hamburg–Kopenhagen–Stockholm oder an
    ostgängige Strecken von Berlin aus nach Warschau oder
    über Dresden, Prag und Wien nach Budapest.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Oder Moskau!)


    Die Strecke bietet die einmalige Attraktivität, zwischen
    den Ballungsräumen Hamburg und Berlin einen Nahver-
    kehrstakt mit halbierter Fahrzeit einzurichten. Herr Kollege
    Königshofen, wie unterscheidet sich ein solches Projekt
    von dem Metrorapid, bei dem diese Technologie bei einer
    durchschnittlichen Reisegeschwindigkeit von 50 Stunden-
    kilometern – also knapp oberhalb der einer Postkutsche –
    zur Anwendung gebracht wird? Das ist doch lächerlich.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Dieses Projekt würde auch die Option einer späteren

    Anbindung des Berliner Zentralflughafens Schönefeld
    beinhalten und Entwicklungsperspektiven und Chancen
    für neue hochwertige Arbeitsplätze, davon allein 400 im
    Betriebswerk Perleberg in Brandenburg, bieten. Bau und
    Betrieb des Transrapids hätten zudem direkte Beschäfti-
    gungswirkungen. Der Transrapid hätte auf der Strecke ei-
    nen Konkurrenzvorsprung gegenüber der Rad-Schiene-


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    1736


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    Technik, dem Auto und Luftverkehr und würde eine echte
    Alternative zu Kurzstreckenflügen darstellen. Nur die
    Langstreckenverbindung Hamburg–Berlin von 292 km
    kann die Systemvorteile dieser Highspeed-Technologie
    voll zur Geltung bringen. Außerdem gäbe es wenigstens
    auf dieser Strecke keinen Parallelverkehr, wie er derzeit
    auf anderen Strecken geplant ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Mit dem Transrapid wären zudem eine geringere Lärmemis-
    sion und eine vermehrte Energieeinsparung verbunden.

    Meine verehrten Kolleginnen und Kollegen, nicht
    nur Minister Stolpe, sondern auch Ministerpräsident
    Ringstorff hat mittlerweile seine Liebe zur Strecke Ham-
    burg–Berlin entdeckt;


    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Ja, damit man wenigstens mal irgendwas von dem Kerl hört!)


    denn nur so würde seine Hauptstadt, die derzeit völlig ab-
    gekoppelt ist, an den Highspeed-Personenverkehr ange-
    bunden werden.

    In seiner Rede im mecklenburg-vorpommerischen Land-
    tag am 24. April 2002 hat Ministerpräsident Ringstorff
    ausgeführt:

    Der Transrapid ist eine faszinierende Technik. Die
    Idee, die Strecke Hamburg–Berlin im Rahmen eines
    europäischen Transrapidnetzes zu realisieren, finde
    ich höchst interessant.

    (Wolfgang Börnsen [Bönstrup] [CDU/CSU]: Wir auch!)

    Wir in Mecklenburg-Vorpommern haben unsere
    Hausaufgaben gemacht – das Planfeststellungsver-
    fahren ist abgeschlossen. Von mir aus könnte morgen
    der erste Spatenstich erfolgen ...

    (Beifall bei der CDU/CSU – Eduard Oswald [CDU/CSU]: Kein Beifall bei den Sozialdemokraten!)


    Das sind wahrlich späte Einsichten.
    Mehdorn stellte am 3. Februar 2000 – zwei Tage, be-

    vor das Projekt zerstört wurde – im „Stern“ fest:

    (Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Sie sollten ein Geschichtsbuch schreiben!)

    Innerhalb von eineinhalb Jahren können wir die
    Fahrzeit von zweieinhalb auf gut eineinhalb Stunden
    verkürzen. Der Ausbau würde 350 Millionen DM
    kosten.

    Demnach müsste dieser Zustand bereits seit Mitte 2001
    herrschen. Insofern gilt für alle drei Behauptungen: Wort-
    bruch, Wortbruch, Wortbruch! Das ist skandalös, weil das
    Projekt durch Dumpingzusagen kaputtgemacht worden
    ist, die später nicht eingelöst worden sind.

    Am 26. Januar 2000 stellte Mehdorn im Verkehrsaus-
    schuss fest:

    Ich will diese Technologie in meinem System nicht
    haben.

    Damit hat er doch die Maske vollständig fallen gelassen.
    Auf der ICE-Ausbaustrecke Hamburg–Berlin ist bisher

    wenig geschehen. Nun soll bis 2004 eine Ausbaustrecke
    mit einer Fahrzeit von 90 Minuten bei Tempo 230 km/h
    durch geschlossene Ortschaften befahren werden. Ich
    gehe davon aus – das ist überprüfbar –, dass diese Zusa-
    gen erneut gebrochen werden. Das ist die Realität.

    Man kann aber die Leute nicht für dumm verkaufen.
    Für die Strecke Hamburg–Berlin wurden 6,1 Milliar-
    den DM gewährt und kein Pfennig mehr. Die Preisgleit-
    klausel im Konzept wurde von Rot-Grün gestrichen. Die
    Qualitätsverbesserung durch eine Aufständerung aus
    Stahl anstelle von Beton sollte nach den Erfahrungen auf
    der Teststrecke im Emsland ebenso wie die in dem Projekt
    unterstellte Inflationsrate zurückverdient werden. Dage-
    gen eilen Bund und Industrie beim Metrorapid nach Be-
    kanntwerden einer Finanzierungslücke wie selbstver-
    ständlich mit weiteren Fördermitteln in Höhe von
    250 Millionen Euro bzw. 200 Millionen Euro der Indus-
    trie herbei. Dort wird völlig anders gehandelt. Dort wird
    zugelegt, während für das andere Projekt kein Pfennig
    mehr gewährt wird.


    (Reinhard Weis [Stendal] [SPD]: Du hast wohl die Zeitungen nicht richtig gelesen!)


    Hartherziger und bösartiger als in diesem Fall kann ein
    Projekt nicht kaputtgemacht werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Lassen Sie mich kurz Vergleiche mit dem Rad-

    Schiene-Projekt Köln–Rhein/Main anstellen. Schätzkos-
    ten für die politische Entscheidung: 1991 3,4 Milliar-
    den DM, Vergabepreis 1995 7,8 Milliarden DM,
    Abrechnungspreis beträgt 11,8 Milliarden DM. Rad-
    Schiene-Technik Hannover–Fulda–Würzburg: geplante
    Gesamtkosten 1973 4,2 Milliarden DM, Abrechnungs-
    preis 11,2 Milliarden DM.


    (Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Wissmann, Waigel!)


    Kilometerkosten: Transrapid Hamburg–Berlin
    20,9 Millionen DM pro Kilometer, Metrorapid 79 Milli-
    onen DM pro Kilometer, Transrapid München 85 Milli-
    onen DM pro Kilometer. Rad-Schiene-Technik Köln–
    Rhein/Main: Schätzkosten kilometerbezogen 19,2 Milli-
    onen DM, Vergabepreis 43,8 Millionen DM pro Kilome-
    ter, Abrechnungspreis 66,5 Millionen DM pro Kilometer.


    (Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Wissmann, Waigel!)


    Ich könnte nun noch die Zahlen für die Strecke Hanno-
    ver–Fulda–Würzburg anführen; dort ist es genauso.

    Das heißt also: Es wird zwar überall gebaut, aber
    Mehrkosten haben nie eine Rolle gespielt.


    (Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Wissmann, Waigel!)


    Ausgerechnet beim Erstlingsanwendungsfall Transrapid
    sollte, was es noch nie in der Vergangenheit gegeben hat,
    exakt zum Schätzkostenpreis abgerechnet werden. Das ist
    ein Skandal.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Dirk Fischer (Hamburg)





    Dirk Fischer (Hamburg)


    Ich komme zum Ende.

    (Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Zum Schluss reicht schon! Zum Ende müssen Sie nicht kommen!)


    Das Transrapidprojekt Berlin–Hamburg ist nicht nur das
    einzige, sondern verglichen mit anderen unverändert das
    verkehrlich und betriebswirtschaftlich beste Fernver-
    kehrsprojekt, das es überhaupt gibt. Es besteht eine volle
    Entscheidungsoption. Deswegen sollte heute im Rahmen
    der Abstimmung über unseren Antrag der Lackmustest im
    Hinblick auf die Glaubwürdigkeit der Worte von Schröder
    und Stolpe stattfinden, darüber also, ob sie bereit sind,
    ihre Ankündigungen umzusetzen.


    (Wolfgang Börnsen [Bönstrup] [CDU/CSU]: Richtig!)


    Stolpe im „Focus“ am 30. Dezember 2002:
    Das hat ausgereicht, zum Transrapidfan für Ber-
    lin–Hamburg zu werden. Ich wollte die Strecke
    bauen. Denn wir hatten in rasanter Zeit alle Verfah-
    ren bis zur Baureife durchgezogen.

    Es muss also Wort gehalten werden; sonst ist das ein
    neuer Fall nach dem Motto: Versprochen und dann wieder
    gebrochen! Ich kann Minister Stolpe nur auffordern: Er-
    füllen Sie sich Ihren Traum! Ich fordere die Koalitions-
    fraktionen auf: –



Rede von Dr. Antje Vollmer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Herr Kollege, Sie sind jetzt zwei Minuten über der Zeit.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dirk Fischer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    – Helfen Sie mit, dass Stolpes Träume und Schröders
    Wünsche erfüllt werden!