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  • tocInhaltsverzeichnis
    Nachträgliche Glückwünsche zum Geburtstag des Bundesministers Dr. Peter Struck sowie des Abgeordneten Norbert Königshofen . . . . 1665 A Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Wolfgang Spanier . . . . . . . . . . . . . . . . 1665 A Erweiterung der Mitgliederzahl im Ausschuss für Kultur und Medien . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1665 A Wiederwahl der Abgeordneten Ulrike Poppe als Mitglied des Beirats nach § 39 des Stasi- Unterlagen-Gesetzes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1665 B Festlegung der Zahl der Mitglieder des Euro- päischen Parlaments, die an den Sitzungen des Ausschusses für die Angelegenheiten der Euro- päischen Union teilnehmen können . . . . . . . . 1665 B Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . 1665 B Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 1666 A Tagesordnungspunkt 3: Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Offen- sive für den Mittelstand (Drucksache 15/351) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1666 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Dagmar Wöhrl, Karl-Josef Laumann, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der CDU/CSU: Grundsätzliche Kehrtwende in derWirt- schaftspolitik statt neuer Sonderregeln – Mittelstand umfassend stärken (Drucksache 15/349) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1666 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Rainer Brüderle, Dr. Hermann Otto Solms, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der FDP: Neue Chancen für den Mittelstand – Rahmen- bedingungen verbessern statt Förder- dschungel ausweiten (Drucksache 15/357) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1666 C Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1666 D Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1670 C Fritz Kuhn BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . 1674 A Rainer Brüderle FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1677 A Klaus Brandner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1679 B Dagmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1681 D Werner Schulz (Berlin) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1684 A Gudrun Kopp FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1685 D Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . . 1687 B Christian Lange (Backnang) SPD . . . . . . . . . 1688 A Laurenz Meyer (Hamm) CDU/CSU . . . . . . . 1690 A Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk SPD . . . . . . . . . . . 1692 A Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1694 B Reinhard Schultz (Everswinkel) SPD . . . . . . 1696 D Alexander Dobrindt CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1698 D Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum optimalen Fördern und Fordern in Vermittlungsagenturen (OFFENSIV-Gesetz) (Drucksache 15/273) . . . . . . . . . . . . . . 1700 B Plenarprotokoll 15/22 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 22. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 I n h a l t : b) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Fördern und Fordern arbeits- fähiger Sozialhilfeempfänger und Ar- beitslosenhilfebezieher (Fördern-und- Fordern-Gesetz) (Drucksache 15/309) . . . . . . . . . . . . . . 1700 C c) Antrag der Abgeordneten Dr. Heinrich L. Kolb, Daniel Bahr (Münster), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Das Sozialhilferecht gerechter gestal- ten–HilfebedürftigeBürgereffizienter fördern und fordern (Drucksache 15/358) . . . . . . . . . . . . . . 1700 C Silke Lautenschläger, Staatsministerin (Hessen) 1700 D Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMWA . . . 1703 A Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1705 A Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1706 B Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1708 B Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1709 B Johannes Singhammer CDU/CSU . . . . . . . . . 1710 B Thomas Sauer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1712 A Dr. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . . . . 1713 D Walter Hoffmann (Darmstadt) SPD . . . . . . . . 1715 B Dr. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . 1716 C Wolfgang Meckelburg CDU/CSU . . . . . . . . . 1717 A Karin Roth (Esslingen) SPD . . . . . . . . . . . . . 1719 D Tagesordnungspunkt 12: Überweisungen im vereinfachten Ver- fahren Antrag der Abgeordneten Markus Löning, Daniel Bahr (Münster), weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der FDP: Westsahara- konflikt beilegen – UN-Friedensplan durchsetzen (Drucksache 15/316) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1721 D Tagesordnungspunkt 13: Abschließende Beratungen ohne Aus- sprache a) Zweite Beratung und Schlussabstim- mung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 26. Juli 2001 zwi- schen der Bundesrepublik Deutsch- land und derTschechischen Republik über den Bau einer Grenzbrücke an der gemeinsamen Staatsgrenze in An- bindung an die Bundesstraße B 20 und die Staatsstraße I/26 (Drucksachen 15/12, 15/272) . . . . . . . . 1722 A b)–d) Beschlussempfehlungen des Petitions- ausschusses: Sammelübersichten 8, 9, 10 zu Petitionen (Drucksachen 15/320, 15/321, 15/322) 1722 A e) Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP: Erneute Über- weisung von Vorlagen aus früheren Wahlperioden (Drucksache 15/345) . . . . . . . . . . . . . . 1722 C Tagesordnungspunkt 5: Wahlvorschlag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP für die vom Deut- schen Bundestag zu entsendenden Mitglie- der des Beirats bei der Regulierungs- behörde für Telekommunikation und Post gemäß § 67 Abs. 1 des Telekommu- nikationsgesetzes (Drucksache 15/356) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1722 C Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung der Vorschriften über die Straftaten gegen die sexuelle Selbst- bestimmung und zur Änderung anderer Vorschriften (Drucksache 15/350) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1722 D Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 1722 D Dr. Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1724 D Dr. Wolfgang Götzer CDU/CSU . . . . . . . . . . 1725 A Jerzy Montag BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1726 D Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1729 A Michaela Noll CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1730 A Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1731 D Siegfried Kauder (Bad Dürrheim) CDU/CSU 1733 D Tagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Dirk Fischer (Hamburg), Eduard Oswald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Transrapid-Projekt Berlin–Ham- burg unverzüglich wieder aufnehmen (Drucksache 15/300) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1735 D Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . . . . . . . . 1736 A Angelika Mertens, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1738 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003II Horst Friedrich (Bayreuth) FDP . . . . . . . . . . 1739 D Albert Schmidt (Ingolstadt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1740 D Norbert Königshofen CDU/CSU . . . . . . . . . . 1742 B Reinhard Weis (Stendal) SPD . . . . . . . . . . . . 1743 B Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . . . . . 1744 A Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 1746 A Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Hans-Michael Goldmann, Dr. Christel Happach-Kasan, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: EU-Richtlinie zur Haltung von Nutztieren in nationales Recht umsetzen (Drucksache 15/226) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1747 A Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 1747 B Uwe Bartels, Minister (Niedersachsen) . . . . . 1748 C Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . 1750 A Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 1751 A Gitta Connemann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 1751 D Friedrich Ostendorff BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1753 B Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 1755 A Friedrich Ostendorff BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1755 D Georg Schirmbeck CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1756 A Tagesordnungspunkt 6: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Norbert Röttgen, Cajus Caesar, weite- ren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Strafgesetz- buches – Graffiti-Bekämpfungsgesetz (Drucksache 15/302) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1757 B Dr. Jürgen Gehb CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1757 C Hermann Bachmaier SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1759 A Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1760 C Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1761 B Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 1762 C Dr. Christoph Bergner CDU/CSU . . . . . . . . . 1763 A Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1763 D Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ 1764 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1766 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 1767 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 1665 22. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 Beginn: 9.00 Uhr
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    (A) (C) 1766 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 1767 (C) (D) (A) (B) Berninger, Matthias BÜNDNIS 90/ 30.01.2003 DIE GRÜNEN Bindig, Rudolf SPD 30.01.2003* Burchardt, Ulla SPD 30.01.2003 Deittert, Hubert CDU/CSU 30.01.2003* Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 30.01.2003* Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 30.01.2003 Göppel, Josef CDU/CSU 30.01.2003 Granold, Ute CDU/CSU 30.01.2003 Haack (Extertal), Karl SPD 30.01.2003* Hermann Höfer, Gerd SPD 30.01.2003* Hoffmann (Chemnitz), SPD 30.01.2003* Jelena Jäger, Renate SPD 30.01.2003* Jonas, Klaus Werner SPD 30.01.2003* Kelber, Ulrich SPD 30.01.2003* Lanzinger, Barbara CDU/CSU 30.01.2003 Leibrecht, Harald FDP 30.01.2003* Lintner, Eduard CDU/CSU 30.01.2003* Dr. Lucyga, Christine SPD 30.01.2003* Möllemann, Jürgen W. FDP 30.01.2003 Müller (Düsseldorf), SPD 30.01.2003 Michael Rauber, Helmut CDU/CSU 30.01.2003* Rauen, Peter CDU/CSU 30.01.2003 Riester, Walter SPD 30.01.2003* Robbe, Reinhold SPD 30.01.2003 Rupprecht SPD 30.01.2003* (Tuchenbach), Marlene Dr. Scheer, Hermann SPD 30.01.2003* Schmidt (Fürth), CDU/CSU 30.01.2003 Christian Schröter, Gisela SPD 30.01.2003 Siebert, Bernd CDU/CSU 30.01.2003* Simm, Erika SPD 30.01.2003 Steenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ 30.01.2003* DIE GRÜNEN Dr. Thomae, Dieter FDP 30.01.2003 Tritz, Marianne BÜNDNIS 90/ 30.01.2003* DIE GRÜNEN Volquartz, Angelika CDU/CSU 30.01.2003 Wegener, Hedi SPD 30.01.2003* Wicklein, Andrea SPD 30.01.2003 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 30.01.2003* * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Heinrich L. Kolb


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Noch wenige Sätze: Wir brauchen mehr Eigenverant-

    wortung und müssen das Solidaritätsprinzip stärken. Für
    uns ist Solidarität keine Einbahnstraße. Deswegen bitte
    ich Sie, unserem Antrag zuzustimmen. Er zeigt den Weg
    in eine gute Zukunft der Sozialhilfe.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der FDP)




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Nächster Redner ist der Kollege Walter Hoffmann,

SPD-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Walter Hoffmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Herr Kolb, mit einer Aussage haben Sie in der Tat
    Recht: Die Zeit drängt. Deswegen sollten wir sie auch
    nicht mit völlig überflüssigen, nutzlosen und ineffizienten
    Diskussionen vergeuden.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Der Koalition wäre es natürlich am liebsten, wenn die Opposition nichts täte! Aber da könnt ihr lange warten!)


    Wenn man sich den Hintergrund anschaut, vor dem wir
    heute diese Diskussion führen – der Staatssekretär hat es
    vorhin schon sehr vorsichtig und diplomatisch angedeu-
    tet –, dann kristallisiert sich heraus, dass der hessische Mi-
    nisterpräsident zum Jahreswechsel 2001/2002 in einem
    Bundesstaat der USAwar, sich dort die Arbeitsmarktpoli-
    tik angeguckt hat, mit leuchtenden Augen zurückkam und
    erklärte, dieses Modell sollten wir nicht nur in Hessen,
    sondern in der ganzen Bundesrepublik umsetzen. Die Be-
    troffenen vor Ort waren alle sichtlich erstaunt und haben
    deutlich gemacht, dass man zum Beispiel in Kassel, in
    Hanau, in Marburg, in Hofheim und in Darmstadt viel
    weiter sei; überall gebe es Modellversuche, bei denen die
    Integration von Arbeitslosenhilfeempfängern und Sozial-
    hilfeempfängern zum Teil gut funktioniere,


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Hessen ist halt vorbildlich!)


    nicht zuletzt aufgrund der hervorragenden Förderkondi-
    tionen des Bundes. Keiner der Betroffenen und der han-
    delnden Akteure hat verstanden, warum man nach Amerika
    fahren muss, um dann ein Modell, das in einer völlig an-
    deren wirtschaftlichen und sozialen Situation entwickelt
    worden ist, auf die in Deutschland vorhandenen Bedin-
    gungen zu übertragen.


    (Klaus Brandner [SPD]: Koch ist zu oft in Wisconsin und zu selten in seinem eigenen Bundesland!)


    Meine Damen, meine Herren, ich sage es jetzt zum
    fünften Mal, mache es aber sehr kurz und werde meine
    Redezeit nicht ausschöpfen. Seit dem Jahre 2001 – viel-
    leicht hat die Diskussion damals noch Sinn gemacht; in
    diesem Punkt gebe ich Ihnen Recht –


    (Wolfgang Meckelburg [CDU/CSU]: Bei Ihnen vor allem! Das ist wohl wahr!)


    hat sich eine Menge verändert. Nehmen wir nur das Job-
    AQTIV-Gesetz: Herr Singhammer, im Hinblick auf des-
    sen Instrumente finden Sie fast wortgleiche Formulie-
    rungen im Job-AQTIV-Gesetz und im Entwurf des
    Fördern-und-Fordern-Gesetzes. Wir haben in diesem Be-
    reich also kein Theorie- oder Beschlussproblem, sondern
    wir haben ein operatives Problem, ein Umsetzungspro-
    blem. Jetzt benötigen wir eine Phase, in der das, was wir
    beschlossen haben, sinnvoll und effektiv in die Praxis um-
    gesetzt werden kann. Das Hartz-Konzept stellt doch auch
    eine große Chance dar. Teile davon werden erst im Laufe
    des Jahres in Kraft treten.

    Gehen wir einmal theoretisch davon aus, wir würden
    diesen Gesetzentwurf beschließen – Frau Lautenschläger,
    die in meinem Bundestagswahlkreis wohnt, ist jetzt nicht
    mehr anwesend; Herr Kolb, auch Sie kennen die regiona-
    len Bedingungen – und die Länder verfügten dann über
    eine Experimentierklausel. Ich komme aus Südhessen.
    Südhessen wird von drei Bundesländern eingerahmt. Hier
    treffen also vier Bundesländer aufeinander. Meine Da-
    men, meine Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, stel-
    len Sie sich einmal vor, in allen vier Bundesländern gäbe
    es unterschiedliche Regelungen bei den Sperrzeiten, bei
    der Zumutbarkeit und möglicherweise sogar bei der Kür-
    zung von Leistungen. Jetzt will ich gar nicht mit dem

    Dr. Heinrich L. Kolb




    Walter Hoffmann (Darmstadt)

    Argument der Einheitlichkeit der Lebensverhältnisse
    kommen – gegen dieses Gebot würde klar verstoßen –,
    sondern nur darauf hinweisen, dass es in der Praxis für die
    Betroffenen einen völlig unzumutbaren Zustand bedeuten
    würde. Auch aus solchen Erwägungen der Praktikabilität
    heraus gibt es kein sinnvolles Argument, diesem Gesetz
    zuzustimmen.

    Da dieser Gesetzentwurf ein hessisches Baby ist,
    möchte ich ein paar Worte zur Situation in Hessen sagen,
    und zwar in der Hoffnung, dass dies am Sonntag positive
    Wirkungen zeitigen wird.


    (Lachen bei der CDU/CSU – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Da sollten Sie nicht reden, sondern beten, Herr Hoffmann! – Zuruf von der CDU/ CSU: Jetzt kippt die Stimmung in Hessen!)


    Ich kenne die Arbeitsmarktpolitik, die in Hessen betrieben
    wird, relativ gut. Ich finde es unredlich, in Hessen die
    Landesmittel für eine aktive Arbeitsmarktpolitik konse-
    quent zu kürzen


    (Manfred Grund [CDU/CSU]: Vom Bund auf Null gesetzt!)


    – es gibt ein einziges Programm in Hessen, dessen Mittel
    vorsichtig aufgestockt wurden; die Mittel für alle anderen
    Programme, auch diejenigen für das Programm „Arbeit
    statt Sozialhilfe“, wurden konsequent gekürzt –, dann ei-
    nen Forderungskatalog aufzustellen, nach Berlin zu fah-
    ren und zu sagen: Bitte schön, Bundesgesetzgeber, setz
    das doch um! Ich denke, die hessischen Kolleginnen und
    Kollegen sollten erst einmal ihre Hausaufgaben vor Ort
    machen. Diese bestehen schlicht und ergreifend darin, die
    mit viel Fantasie und Kreativität entwickelte Arbeits-
    marktpolitik in den Regionen durch ein entsprechendes
    Landesgesetz zu vereinheitlichen – warum macht man das
    nicht? – und Gelder für eine aktive Arbeitsmarktpolitik
    zur Verfügung zu stellen. Ich sage es noch einmal: Die jet-
    zige hessische Arbeitsmarktpolitik ist ein einziger Stein-
    bruch. Man hat, seitdem man an der Regierung ist, fast
    alle Programme konsequent zurückgefahren, was sich
    verheerend für die Personen auswirkt, die eigentlich drin-
    gend unserer Unterstützung bedürfen.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Trotzdem hat Hessen den stärksten Rückgang der Erwerbslosen!)


    – Herr Kolb, es stimmt zwar, dass Hessen im bundeswei-
    ten Vergleich relativ gut dasteht, wenn man sich die Zah-
    len anschaut. Trotzdem gibt es Zuwächse bei denjenigen
    Personengruppen, die ich gerade angesprochen habe.
    Deshalb sage ich ganz bewusst noch einmal: Diese brau-
    chen auch die Unterstützung des Landes Hessen. Es ist
    nicht in Ordnung, Forderungen an den Bund zu richten
    und selber vor Ort kaum etwas zu tun.