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  • tocInhaltsverzeichnis
    Nachträgliche Glückwünsche zum Geburtstag des Bundesministers Dr. Peter Struck sowie des Abgeordneten Norbert Königshofen . . . . 1665 A Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Wolfgang Spanier . . . . . . . . . . . . . . . . 1665 A Erweiterung der Mitgliederzahl im Ausschuss für Kultur und Medien . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1665 A Wiederwahl der Abgeordneten Ulrike Poppe als Mitglied des Beirats nach § 39 des Stasi- Unterlagen-Gesetzes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1665 B Festlegung der Zahl der Mitglieder des Euro- päischen Parlaments, die an den Sitzungen des Ausschusses für die Angelegenheiten der Euro- päischen Union teilnehmen können . . . . . . . . 1665 B Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . 1665 B Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 1666 A Tagesordnungspunkt 3: Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Offen- sive für den Mittelstand (Drucksache 15/351) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1666 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Dagmar Wöhrl, Karl-Josef Laumann, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der CDU/CSU: Grundsätzliche Kehrtwende in derWirt- schaftspolitik statt neuer Sonderregeln – Mittelstand umfassend stärken (Drucksache 15/349) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1666 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Rainer Brüderle, Dr. Hermann Otto Solms, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der FDP: Neue Chancen für den Mittelstand – Rahmen- bedingungen verbessern statt Förder- dschungel ausweiten (Drucksache 15/357) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1666 C Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1666 D Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1670 C Fritz Kuhn BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . 1674 A Rainer Brüderle FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1677 A Klaus Brandner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1679 B Dagmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1681 D Werner Schulz (Berlin) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1684 A Gudrun Kopp FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1685 D Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . . 1687 B Christian Lange (Backnang) SPD . . . . . . . . . 1688 A Laurenz Meyer (Hamm) CDU/CSU . . . . . . . 1690 A Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk SPD . . . . . . . . . . . 1692 A Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1694 B Reinhard Schultz (Everswinkel) SPD . . . . . . 1696 D Alexander Dobrindt CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1698 D Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum optimalen Fördern und Fordern in Vermittlungsagenturen (OFFENSIV-Gesetz) (Drucksache 15/273) . . . . . . . . . . . . . . 1700 B Plenarprotokoll 15/22 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 22. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 I n h a l t : b) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Fördern und Fordern arbeits- fähiger Sozialhilfeempfänger und Ar- beitslosenhilfebezieher (Fördern-und- Fordern-Gesetz) (Drucksache 15/309) . . . . . . . . . . . . . . 1700 C c) Antrag der Abgeordneten Dr. Heinrich L. Kolb, Daniel Bahr (Münster), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Das Sozialhilferecht gerechter gestal- ten–HilfebedürftigeBürgereffizienter fördern und fordern (Drucksache 15/358) . . . . . . . . . . . . . . 1700 C Silke Lautenschläger, Staatsministerin (Hessen) 1700 D Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMWA . . . 1703 A Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1705 A Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1706 B Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1708 B Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1709 B Johannes Singhammer CDU/CSU . . . . . . . . . 1710 B Thomas Sauer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1712 A Dr. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . . . . 1713 D Walter Hoffmann (Darmstadt) SPD . . . . . . . . 1715 B Dr. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . 1716 C Wolfgang Meckelburg CDU/CSU . . . . . . . . . 1717 A Karin Roth (Esslingen) SPD . . . . . . . . . . . . . 1719 D Tagesordnungspunkt 12: Überweisungen im vereinfachten Ver- fahren Antrag der Abgeordneten Markus Löning, Daniel Bahr (Münster), weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der FDP: Westsahara- konflikt beilegen – UN-Friedensplan durchsetzen (Drucksache 15/316) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1721 D Tagesordnungspunkt 13: Abschließende Beratungen ohne Aus- sprache a) Zweite Beratung und Schlussabstim- mung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 26. Juli 2001 zwi- schen der Bundesrepublik Deutsch- land und derTschechischen Republik über den Bau einer Grenzbrücke an der gemeinsamen Staatsgrenze in An- bindung an die Bundesstraße B 20 und die Staatsstraße I/26 (Drucksachen 15/12, 15/272) . . . . . . . . 1722 A b)–d) Beschlussempfehlungen des Petitions- ausschusses: Sammelübersichten 8, 9, 10 zu Petitionen (Drucksachen 15/320, 15/321, 15/322) 1722 A e) Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP: Erneute Über- weisung von Vorlagen aus früheren Wahlperioden (Drucksache 15/345) . . . . . . . . . . . . . . 1722 C Tagesordnungspunkt 5: Wahlvorschlag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP für die vom Deut- schen Bundestag zu entsendenden Mitglie- der des Beirats bei der Regulierungs- behörde für Telekommunikation und Post gemäß § 67 Abs. 1 des Telekommu- nikationsgesetzes (Drucksache 15/356) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1722 C Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung der Vorschriften über die Straftaten gegen die sexuelle Selbst- bestimmung und zur Änderung anderer Vorschriften (Drucksache 15/350) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1722 D Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 1722 D Dr. Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1724 D Dr. Wolfgang Götzer CDU/CSU . . . . . . . . . . 1725 A Jerzy Montag BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1726 D Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1729 A Michaela Noll CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1730 A Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1731 D Siegfried Kauder (Bad Dürrheim) CDU/CSU 1733 D Tagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Dirk Fischer (Hamburg), Eduard Oswald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Transrapid-Projekt Berlin–Ham- burg unverzüglich wieder aufnehmen (Drucksache 15/300) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1735 D Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . . . . . . . . 1736 A Angelika Mertens, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1738 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003II Horst Friedrich (Bayreuth) FDP . . . . . . . . . . 1739 D Albert Schmidt (Ingolstadt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1740 D Norbert Königshofen CDU/CSU . . . . . . . . . . 1742 B Reinhard Weis (Stendal) SPD . . . . . . . . . . . . 1743 B Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . . . . . 1744 A Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 1746 A Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Hans-Michael Goldmann, Dr. Christel Happach-Kasan, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: EU-Richtlinie zur Haltung von Nutztieren in nationales Recht umsetzen (Drucksache 15/226) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1747 A Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 1747 B Uwe Bartels, Minister (Niedersachsen) . . . . . 1748 C Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . 1750 A Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 1751 A Gitta Connemann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 1751 D Friedrich Ostendorff BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1753 B Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 1755 A Friedrich Ostendorff BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1755 D Georg Schirmbeck CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1756 A Tagesordnungspunkt 6: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Norbert Röttgen, Cajus Caesar, weite- ren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Strafgesetz- buches – Graffiti-Bekämpfungsgesetz (Drucksache 15/302) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1757 B Dr. Jürgen Gehb CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1757 C Hermann Bachmaier SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1759 A Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1760 C Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1761 B Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 1762 C Dr. Christoph Bergner CDU/CSU . . . . . . . . . 1763 A Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1763 D Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ 1764 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1766 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 1767 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 1665 22. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (A) (C) 1766 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 1767 (C) (D) (A) (B) Berninger, Matthias BÜNDNIS 90/ 30.01.2003 DIE GRÜNEN Bindig, Rudolf SPD 30.01.2003* Burchardt, Ulla SPD 30.01.2003 Deittert, Hubert CDU/CSU 30.01.2003* Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 30.01.2003* Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 30.01.2003 Göppel, Josef CDU/CSU 30.01.2003 Granold, Ute CDU/CSU 30.01.2003 Haack (Extertal), Karl SPD 30.01.2003* Hermann Höfer, Gerd SPD 30.01.2003* Hoffmann (Chemnitz), SPD 30.01.2003* Jelena Jäger, Renate SPD 30.01.2003* Jonas, Klaus Werner SPD 30.01.2003* Kelber, Ulrich SPD 30.01.2003* Lanzinger, Barbara CDU/CSU 30.01.2003 Leibrecht, Harald FDP 30.01.2003* Lintner, Eduard CDU/CSU 30.01.2003* Dr. Lucyga, Christine SPD 30.01.2003* Möllemann, Jürgen W. FDP 30.01.2003 Müller (Düsseldorf), SPD 30.01.2003 Michael Rauber, Helmut CDU/CSU 30.01.2003* Rauen, Peter CDU/CSU 30.01.2003 Riester, Walter SPD 30.01.2003* Robbe, Reinhold SPD 30.01.2003 Rupprecht SPD 30.01.2003* (Tuchenbach), Marlene Dr. Scheer, Hermann SPD 30.01.2003* Schmidt (Fürth), CDU/CSU 30.01.2003 Christian Schröter, Gisela SPD 30.01.2003 Siebert, Bernd CDU/CSU 30.01.2003* Simm, Erika SPD 30.01.2003 Steenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ 30.01.2003* DIE GRÜNEN Dr. Thomae, Dieter FDP 30.01.2003 Tritz, Marianne BÜNDNIS 90/ 30.01.2003* DIE GRÜNEN Volquartz, Angelika CDU/CSU 30.01.2003 Wegener, Hedi SPD 30.01.2003* Wicklein, Andrea SPD 30.01.2003 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 30.01.2003* * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Thomas Sauer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Auch wenn hier zu Recht bemerkt wurde, dass
    wir heute Gesetzentwürfe diskutieren, die schon öfter auf
    der Tagesordnung standen, muss ich sagen: Ich bin froh
    darüber, dass wir heute wieder einmal Gelegenheit haben,
    über einen wichtigen Politikbereich zu sprechen.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Ich auch!)

    Wenn ich Ihre Vorschläge Revue passieren lasse und

    unsere Initiativen, die wir in den letzten Jahren unter-
    nommen haben und die wir in den kommenden Jahren un-
    ternehmen werden, gegenüberstelle, dann schneiden wir
    gut ab und brauchen eine Diskussion nicht zu scheuen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Dass die Union bis heute kein wirklichkeitstaugliches
    Konzept hat, das zeigen die Gesetzentwürfe, die wir dis-
    kutieren und die Sie, wie schon gesagt wurde, zum dritten
    Mal in die Beratungen des Bundestages einbringen. Die
    Opposition musste in der Öffentlichkeit einen Nachweis
    für Aktivitäten auch in Bezug auf Reformen des Ar-
    beitsmarktes abliefern; das verstehe ich. Sie sollte aber
    dennoch in der Lage sein, den aktuellen Stand der Regie-
    rungspolitik wenigstens zur Kenntnis zu nehmen. Auch da
    hapert es. Sie kann – Frau Lautenschläger ist nicht mehr
    da und nimmt an der Debatte nicht mehr teil


    (Walter Hoffmann [Darmstadt] [SPD]: Sie kommt gleich wieder!)


    – alle möglichen Dinge nutzen; sie sollte aber angesichts
    ihrer eigenen Untätigkeit nicht mit dem Finger auf die
    Bundesregierung zeigen.

    Offensichtlich ist die Opposition bei dem Reform-
    tempo, das wir vorlegen, leider überfordert.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Haben Sie Fieber, Herr Kollege? Sie fantasieren!)


    Sonst würde sie kaum einen Entwurf erneut diskutieren,
    der nur abgestandene Vorschläge aufwärmt und in der
    Substanz nichts Neues zu bieten hat.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    In Wahrheit ist es noch viel schlimmer; Herr Andres hat
    das vorgestellt. Denn wenn wir Ihren Vorschlägen tatsäch-
    lich folgen würden, dann würden wir das Reformtempo
    bei einer an den Interessen derArbeitslosen orientierten
    Reform des Arbeitsmarktes, die so dringend notwendig

    ist, drosseln und Gefahr laufen, in die Stagnation zurück-
    fallen, wie wir sie aus der letzten Zeit der Kohl-Ära noch
    in schlechter Erinnerung haben. Die Zeiten des Aussitzens
    und der halbherzigen Experimente ist vorbei. Zumindest
    sind wir Sozialdemokraten nicht bereit, neue Verzögerun-
    gen hinzunehmen, wie Sie sie uns heute vorschlagen. Wir
    halten an einer seriösen und zügigen Umsetzung der Re-
    formen am Arbeitsmarkt fest.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Im Kern wollen wir die Beschäftigungschancen von
    Arbeitslosenhilfe- und erwerbsfähigen Sozialhilfebezie-
    hern weiter verbessern und damit die Arbeitslosigkeit ab-
    bauen. Die schnelle und effiziente Integration von ar-
    beitslosen und erwerbsfähigen Sozialhilfebeziehern war
    das Ziel unserer Politik in der vergangenen Legislaturpe-
    riode und sie ist es auch in der jetzigen. Von dieser Kraft-
    anstrengung werden wir nicht abrücken. Das haben die
    Beratungen und Gesetze für moderne Dienstleistungen
    am Arbeitsmarkt gezeigt, die wir in den vergangenen Mo-
    naten verabschiedet haben. Das werden auch unsere Ini-
    tiativen zeigen, die wir noch in diesem Jahr auf den Weg
    bringen werden.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Dabei fällt allerdings ein wirklich wichtiger Unter-
    schied zwischen Regierung und Opposition ins Auge
    – Frau Dückert hat das dankenswerterweise schon ange-
    sprochen –: Wir wollen zusammen mit den Akteuren in
    erster Linie Anreize und Förderungen schaffen, um An-
    strengungen zu generieren, die Arbeitslose zurück ins Er-
    werbsleben bringen. Wir wollen alle Akteure motivieren,
    die Anforderungen zu meistern. Das wollen wir aber nicht
    gegen die betroffenen Menschen tun. Auch Arbeitslose
    und Sozialhilfeempfängermüssen – das ist richtig – An-
    reize und Förderung erfahren, um wieder in Arbeit zu
    kommen. Das ist Gegenstand unserer Politik. Aber es sind
    in erster Linie der Mangel an Arbeitsplätzen und die ver-
    krusteten Strukturen, die es zu modernisieren gilt und die
    schuld sind an der viel zu hohen und zu langen Arbeitslo-
    sigkeit. Es sind nicht die Arbeitslosen selber, wie es im-
    mer wieder aus den Papieren von Union und FDP heraus-
    zulesen ist.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Es ist einigermaßen frech, wenn die Union und die
    FDP vorgeben, sie wollten mit ihrer Politik die Akzeptanz
    der Sozial- und der Arbeitslosenhilfe in der Bevölkerung
    stärken. Sie provozieren doch durch Ihre Politik einen Ge-
    neralverdacht gegenüber den Leistungsbeziehern. Frau
    Lautenschläger, Sie haben im Bundesrat das böse Wort
    „soziale Hängematte“ gebraucht.


    (Vorsitz: Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner)


    Ich glaube, das macht deutlich, dass Sie in erster Linie ein
    Schwergewicht auf die Sanktion von Arbeitslosen und
    Leistungsbeziehern legen wollen.


    (Dirk Niebel [FDP]: Hat nicht der Bundeskanzler den Begriff erfunden?)



    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    1712


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    Wir brauchen eine ausgewogene Politik des Förderns
    und Forderns, und zwar genau in dieser Reihenfolge.


    (Dirk Niebel [FDP]: Ich meine, das war sogar Ihr Kanzler!)


    Wir wollen alle erwerbsfähigen Menschen fördern und
    die Brocken wegräumen, die einer erfolgreichen Integra-
    tion in das Erwerbsleben im Weg stehen. Deshalb können
    wir zielführende Eigenbemühungen erwarten und diese
    mit Instrumenten einfordern.

    Nach dem Vorschlag der Union sollen die Sozialhilfe-
    bezieher, die ein Anrecht auf Arbeitslosengeld erworben
    haben, zukünftig keine Ansprüche mehr auf erneutes Ar-
    beitslosengeld erwerben können. Das geht nicht. Man
    kann vieles diskutieren. Man kann aber keine Vorschläge
    ernsthaft in die Diskussion einbringen, die eine Bevölke-
    rungsgruppe so eklatant vom Gleichheitsgrundsatz aus-
    schließt, wie Sie es mit Ihrem Vorschlag tun.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Im Gegenteil: Ich denke, wir müssen in diesem Bereich
    darauf achten, dass die kommunalen Beschäftigungs-
    strukturen und die kommunale Beschäftigungspolitik er-
    halten bleiben, um Arbeit statt Sozialhilfe zu organisieren.
    Eine wichtige Reform für eine bessere und schnellere Ver-
    mittlung sehen wir in der Schaffung von Jobcentern als
    integrierten Anlaufstellen für alle erwerbsfähigen und er-
    werbslosen Personen. Das wurde im Hartz-Konzept vor-
    geschlagen; wir setzen dies um. Auf diese Art und Weise
    können und sollen schlanke Verwaltungsstrukturen ge-
    schaffen und Verschiebebahnhöfe vermieden werden so-
    wie eine effiziente Vermittlung, orientiert am ersten Ar-
    beitsmarkt, erfolgen.

    Die Vermittlungsorientierung ist durch die Entbürokra-
    tisierung von uns bereits gestärkt worden. Aus meiner
    Sicht besteht weitgehend Einigkeit darüber, dass durch
    die einheitliche Verantwortung eine bessere und schnel-
    lere Vermittlung möglich wird. Ihr Offensivgesetz stellt
    dies nicht sicher.

    Die Vermittlung wird zukünftig einsetzen, sobald die
    Kündigung des betroffenen Arbeitnehmers ausgespro-
    chen wurde, und nicht mehr erst Monate später, wenn die
    Arbeitslosigkeit eingetreten ist. Wir setzen auf eine hö-
    here Mobilität derjenigen, die mobil sein können, um die
    regionalen Arbeitsmarktdifferenzen für die Vermittlung
    zu nutzen. Wir stärken die Qualifizierung und Weiterbil-
    dung und setzen den Akzent deutlich auf die Vermittlung
    in den ersten Arbeitsmarkt und nicht auf die Verwaltung
    von Arbeitslosigkeit.

    Sie haben die Idee ins Spiel gebracht, Meldekontrollen
    wieder einzuführen. Das zeigt mir, dass Sie den Weg in
    die erneute Bürokratie gehen wollen. Mit Ihrer Idee, die
    Meldekontrollen wieder einzuführen, zeigen Sie, dass
    Ihnen bürokratische Verwaltungsvorgänge wichtiger
    sind als die Arbeitsvermittlung. Die Erfahrung hat uns
    doch gezeigt, dass dieses Verfahren nicht zu mehr Ver-
    mittlungen führt. Es belastet die Arbeitsämter nur mit
    neuen Aufgaben und lenkt sie von ihrer Kernfunktion,
    nämlich auf unbürokratische Art und Weise Arbeit zu
    vermitteln, ab.

    Der Vorsitzende der Bundesanstalt für Arbeit, Herr
    Gerster, hat im Wirtschaftsausschuss sehr interessante
    Ausführungen gemacht.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Er ist bei Ihnen aber in Ungnade gefallen!)


    Er hat gesagt, er sei dem Gesetzgeber dankbar dafür, dass
    er ihm und seiner Bundesanstalt die Arbeit erleichtert hat;
    er beabsichtige, in den kommenden Jahren 5 000 Mitar-
    beiter durch Umschichtung von der Verwaltung in die
    Vermittlung zu bringen.


    (Dirk Niebel [FDP]: 3 000 davon sind Neueinstellungen!)


    Diesen Weg müssen wir gehen: weniger Bürokratie und
    mehr Vermittlung und nicht umgekehrt, wie es in Ihrem
    Offensivgesetz vorgeschlagen wird.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Mir läuft komischerweise die Zeit davon.

    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Dieses Schicksal teilen Sie mit Ihrer Regierung!)

    Meine Damen und Herren, die Union schlägt vor, die

    Finanzierungslasten der Arbeitsmarktpolitik länderfreund-
    lich auszugestalten und einseitig auf den Haushalt der
    Bundesanstalt und auf den Bundeshaushalt zu verschie-
    ben. Gleichzeitig sollen dem Bund Steuerungskompe-
    tenzen entzogen werden. Das mag aus der Sicht eines
    Wettbewerbsföderalismus folgerichtig sein. Es zeigt viel-
    leicht aber auch nur, dass Sie in erster Linie an Länder-
    interessen denken, solange Sie im Bund keine Verantwor-
    tung tragen. Ich glaube, wir müssen dieses Lagerdenken
    im Interesse der betroffenen Menschen und des sozialen
    Zusammenhalts überwinden.

    Lassen Sie mich abschließend sagen: Die Regierung
    und die sie tragenden Parteien wissen, dass die Probleme
    auf dem Arbeitsmarkt nur mit einem Bündel von Maß-
    nahmen beseitigt werden können.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Aber Sie tun nichts!)


    Hinter den nackten Zahlen der Arbeitsmarktstatistik ver-
    bergen sich Menschen, denen wir uns verpflichtet fühlen.
    Die kommenden Jahre werden auf dem Feld der Arbeits-
    marktpolitik zu weiteren wesentlichen Neuerungen füh-
    ren. Wir haben diesen Reformprozess produktiv eingeleitet
    und wir werden ihn im Sinne der Arbeitslosen fortsetzen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Nächster Redner ist der Kollege Dr. Heinrich L. Kolb,

FDP-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Heinrich L. Kolb


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Seit

    Beginn ihrer Regierungszeit 1998 kündigt die rot-grüne

    Thomas Sauer




    Dr. Heinrich L. Kolb
    Koalition immer wieder eine Reform der Sozialhilfe an.
    Aber außer der Verlängerung von Fristen bei Modellver-
    suchen ist Ihnen bisher leider nichts eingefallen, Herr
    Brandner.


    (Beifall bei der FDP – Klaus Brandner [SPD]: Wo leben Sie denn?)


    – Sie brauchen gar nicht zu lachen. – Deswegen ist es
    wichtig und richtig, Herr Staatssekretär Andres, dass wir
    heute die Gelegenheit nutzen, auf die Notwendigkeit, jetzt
    zu handeln, hinzuweisen. Sie haben im Rahmen dieser
    Gesetzesinitiativen die Möglichkeit, auf den Reformzug
    aufzuspringen.

    Wir lassen uns auch nicht madig dafür machen, Frau
    Dückert, dass wir Dinge angeblich zum dritten Mal dis-
    kutieren. Ich erinnere daran, wie lange es bei geringfü-
    giger Beschäftigung, Kündigungsschutz, Scheinselbst-
    ständigkeit, Arbeitnehmerüberlassung und privater
    Arbeitsvermittlung gedauert hat, wie viele Anträge wir
    einbringen und diskutieren mussten, bis es am Schluss so
    weit war. Das Problem ist, Frau Dückert: Der eine kapiert
    schneller, der andere braucht ein bisschen länger. Offen-
    sichtlich gibt es in der rot-grünen Koalition viele, die et-
    was mehr Zeit brauchen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Dirk Niebel [FDP]: Murks und Marx regieren! – Klaus Brandner [SPD]: Wir haben es solide gemacht! Das ist der Unterschied! Jetzt funktioniert es! – Dr. Uwe Küster [SPD]: Herr Kolb, Sie brauchen lange Zeit, um es zu begreifen!)


    – Herr Brandner, es ist nun einmal so: Die Zeit drängt. Wir
    befinden uns in einer Notlage. Die Finanzen der Kommu-
    nen sind desaströs.


    (Dr. Thea Dückert [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Realität ist anders, als Sie sie beschreiben!)


    Das ist auch das Ergebnis der rot-grünen Steuerreform.
    Das muss man einmal sagen. Sie lassen die Kommunen
    nachhaltig im Stich. Das haben die Kommunen nicht ver-
    dient.


    (Beifall bei der FDP)

    Deswegen muss die angekündigte Zusammenlegung

    von Arbeitslosen- und Sozialhilfe schnell passieren.
    Der Presse ist zu entnehmen, dass Sie das frühestens
    Ende 2004 realisieren wollen. Das ist schon deswegen be-
    merkenswert, weil Sie die dann vielleicht einzusparenden
    Mittel in Höhe von 1,5 Milliarden Euro bereits für das
    Jahr 2004 für die Förderung der Betreuung von Kindern
    unter drei Jahren eingeplant haben. Auch daher müssten
    Sie ein Interesse daran haben, schnell etwas zu tun.


    (Doris Barnett [SPD]: Was denn jetzt: schnell oder langsam?)


    – Wir müssen das schnell, aber sorgfältig machen. Das
    schließt sich nicht aus. Bei Ihnen war es allerdings bisher
    oft so, dass Sie im Schweinsgalopp Gesetze mit der
    heißen Nadel gestrickt haben. Hinterher mussten wir dann
    nachbessern. Wenn wir diese Sache gemeinsam anpacken
    und wenn Sie als Vorlage das nehmen, was die FDP die-

    sem Hause in fünf Punkten klar vorlegt, dann bekommen
    wir eine gute Reform zustande und erreichen trotzdem
    schnell Ergebnisse.


    (Beifall bei der FDP)

    Die FDP ist der Ansicht – das steht auch in unserem

    Antrag –, dass die Sozialhilfe so ausgestaltet werden
    muss, dass sie einerseits den wirklich Bedürftigen ein Le-
    ben in Würde ermöglicht, aber andererseits die Selbst-
    ständigkeit aller Sozialhilfeempfänger stetig stärkt und
    Leistungsmissbrauch vermeidet.


    (Beifall bei der FDP)

    Subsidiäre Hilfegewährung – das sage ich hier deutlich –
    darf keine Kultur der Unselbstständigkeit hervorbringen.


    (Beifall bei der FDP)

    Deswegen ist es wichtig – das ist für uns Leitlinie einer
    Sozialhilfereform –, dass derjenige, der arbeitet, deutlich
    mehr in der Tasche hat als derjenige, der von Leistungen
    der Gesellschaft lebt.


    (Beifall des Abg. Dirk Niebel [FDP])

    Wir haben schon in der letzten Legislaturperiode meh-

    rere Anträge eingebracht, um die verschiedenen steuer-
    finanzierten Systeme der existenziellen Sicherung neu zu
    ordnen. Wir müssen also nicht bei null anfangen, um das
    noch einmal deutlich hervorzuheben. Ich will ergänzend
    zu dem, was der Kollege Niebel gesagt hat, drei Punkte
    nennen.

    Erstens. Von den rund 2,7 Millionen Sozialhilfeemp-
    fängern sind mindestens 800 000 grundsätzlich arbeits-
    fähig. Aber warum lohnt es sich für diese 800000 arbeits-
    fähigen Sozialhilfeempfänger nicht, Arbeit anzunehmen?
    Zum einen weil bei niedriger Qualifikation, die mit dem
    Empfang von Sozialhilfe regelmäßig einhergeht, und da-
    mit einem niedrigen Einkommen der Lohnabstand ein-
    fach zu gering ist. Zum anderen kann ein arbeitswilliger
    Sozialhilfeempfänger im Monat nur bis zur Hälfte seines
    Regelsatzes etwas hinzuverdienen. Alles, was er darüber
    hinaus verdient, wird ihm zu 100 Prozent angerechnet.
    Das ist schlicht und einfach demotivierend.


    (Beifall bei der FDP)

    Wir haben dazu präzise Vorschläge: Freibeträge er-

    höhen, Anrechnungssätze langsamer steigen lassen, und
    zwar temporär, um diejenigen, die auf Dauer ohne Ar-
    beitslosen- oder Sozialhilfe zu arbeiten bereit sind, zu mo-
    tivieren. Zudem wollen wir, dass der Eingangssteuersatz
    auf 15 Prozent gesenkt wird.


    (Beifall des Abg. Dirk Niebel [FDP])

    All das wird nicht ohne Gegenfinanzierung möglich sein.
    Darin sind wir vollkommen Ihrer Meinung. Deswegen
    brauchen wir einen neuen dauerhaften föderalen Finanz-
    ausgleich. Aber das Thema ist ohnehin auf der Agenda.
    Daran kommen wir nicht vorbei.

    Zweitens. Wir wollen bessere Kinderbetreuungs-
    angebote – ich betone: Angebote – in Kooperation mit
    den Ländern. Gemeint ist die ganze Palette von Krippen
    über Kindergärten und Horte bis hin zur Tagespflege. Ver-
    lässliche Schulzeiten sind zum Beispiel in Hessen mitt-


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    (C)



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    (B)



    (C)



    (D)






    lerweile vorbildlich realisiert. Auch muss es Ganztags-
    schulen in unterschiedlicher Trägerschaft geben, sowohl
    privater, staatlicher als auch freier. Schauen wir einmal,
    was die sozialliberale Regierung in Rheinland-Pfalz
    macht. Auch das ist durchaus vorbildlich.

    Wir wollen drittens keine Leistung ohne grundsätz-
    liche Bereitschaft zur Gegenleistung. Hier wird es nach
    unserer Auffassung allerdings nicht ohne eine Umkehr der
    Beweislast gehen. Der Sozialhilfeempfänger wird, wenn
    er vom Staat und damit vom Steuerzahler Hilfe erhalten
    möchte, künftig darlegen müssen, dass er seinen Lebens-
    unterhalt nicht selbst bestreiten kann.


    (Doris Barnett [SPD]: Macht er doch!)

    Bisher scheuen sich die Kommunen davor, Frau Kollegin
    Barnett, weil der Prüfungsaufwand hoch und auch das
    Prozessrisiko nicht unerheblich ist.

    Alles in allem brauchen wir weniger Streuverluste. Wir
    müssen Leistungsmissbräuche bekämpfen.


    (Zuruf der Abg. Doris Barnett [SPD])

    – Wenn die einzige Boombranche in diesem Land die
    Schwarzarbeit mit einem Umsatz von 370 Milliarden Euro
    und einem Anteil am Bruttoinlandsprodukt in Höhe von
    16 Prozent ist, Frau Kollegin Barnett, dann stimmt ein-
    fach etwas nicht.