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ID1502204600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Nachträgliche Glückwünsche zum Geburtstag des Bundesministers Dr. Peter Struck sowie des Abgeordneten Norbert Königshofen . . . . 1665 A Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Wolfgang Spanier . . . . . . . . . . . . . . . . 1665 A Erweiterung der Mitgliederzahl im Ausschuss für Kultur und Medien . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1665 A Wiederwahl der Abgeordneten Ulrike Poppe als Mitglied des Beirats nach § 39 des Stasi- Unterlagen-Gesetzes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1665 B Festlegung der Zahl der Mitglieder des Euro- päischen Parlaments, die an den Sitzungen des Ausschusses für die Angelegenheiten der Euro- päischen Union teilnehmen können . . . . . . . . 1665 B Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . 1665 B Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 1666 A Tagesordnungspunkt 3: Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Offen- sive für den Mittelstand (Drucksache 15/351) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1666 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Dagmar Wöhrl, Karl-Josef Laumann, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der CDU/CSU: Grundsätzliche Kehrtwende in derWirt- schaftspolitik statt neuer Sonderregeln – Mittelstand umfassend stärken (Drucksache 15/349) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1666 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Rainer Brüderle, Dr. Hermann Otto Solms, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der FDP: Neue Chancen für den Mittelstand – Rahmen- bedingungen verbessern statt Förder- dschungel ausweiten (Drucksache 15/357) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1666 C Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1666 D Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1670 C Fritz Kuhn BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . 1674 A Rainer Brüderle FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1677 A Klaus Brandner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1679 B Dagmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1681 D Werner Schulz (Berlin) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1684 A Gudrun Kopp FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1685 D Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . . 1687 B Christian Lange (Backnang) SPD . . . . . . . . . 1688 A Laurenz Meyer (Hamm) CDU/CSU . . . . . . . 1690 A Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk SPD . . . . . . . . . . . 1692 A Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1694 B Reinhard Schultz (Everswinkel) SPD . . . . . . 1696 D Alexander Dobrindt CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1698 D Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum optimalen Fördern und Fordern in Vermittlungsagenturen (OFFENSIV-Gesetz) (Drucksache 15/273) . . . . . . . . . . . . . . 1700 B Plenarprotokoll 15/22 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 22. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 I n h a l t : b) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Fördern und Fordern arbeits- fähiger Sozialhilfeempfänger und Ar- beitslosenhilfebezieher (Fördern-und- Fordern-Gesetz) (Drucksache 15/309) . . . . . . . . . . . . . . 1700 C c) Antrag der Abgeordneten Dr. Heinrich L. Kolb, Daniel Bahr (Münster), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Das Sozialhilferecht gerechter gestal- ten–HilfebedürftigeBürgereffizienter fördern und fordern (Drucksache 15/358) . . . . . . . . . . . . . . 1700 C Silke Lautenschläger, Staatsministerin (Hessen) 1700 D Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMWA . . . 1703 A Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1705 A Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1706 B Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1708 B Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1709 B Johannes Singhammer CDU/CSU . . . . . . . . . 1710 B Thomas Sauer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1712 A Dr. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . . . . 1713 D Walter Hoffmann (Darmstadt) SPD . . . . . . . . 1715 B Dr. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . 1716 C Wolfgang Meckelburg CDU/CSU . . . . . . . . . 1717 A Karin Roth (Esslingen) SPD . . . . . . . . . . . . . 1719 D Tagesordnungspunkt 12: Überweisungen im vereinfachten Ver- fahren Antrag der Abgeordneten Markus Löning, Daniel Bahr (Münster), weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der FDP: Westsahara- konflikt beilegen – UN-Friedensplan durchsetzen (Drucksache 15/316) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1721 D Tagesordnungspunkt 13: Abschließende Beratungen ohne Aus- sprache a) Zweite Beratung und Schlussabstim- mung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 26. Juli 2001 zwi- schen der Bundesrepublik Deutsch- land und derTschechischen Republik über den Bau einer Grenzbrücke an der gemeinsamen Staatsgrenze in An- bindung an die Bundesstraße B 20 und die Staatsstraße I/26 (Drucksachen 15/12, 15/272) . . . . . . . . 1722 A b)–d) Beschlussempfehlungen des Petitions- ausschusses: Sammelübersichten 8, 9, 10 zu Petitionen (Drucksachen 15/320, 15/321, 15/322) 1722 A e) Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP: Erneute Über- weisung von Vorlagen aus früheren Wahlperioden (Drucksache 15/345) . . . . . . . . . . . . . . 1722 C Tagesordnungspunkt 5: Wahlvorschlag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP für die vom Deut- schen Bundestag zu entsendenden Mitglie- der des Beirats bei der Regulierungs- behörde für Telekommunikation und Post gemäß § 67 Abs. 1 des Telekommu- nikationsgesetzes (Drucksache 15/356) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1722 C Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung der Vorschriften über die Straftaten gegen die sexuelle Selbst- bestimmung und zur Änderung anderer Vorschriften (Drucksache 15/350) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1722 D Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 1722 D Dr. Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1724 D Dr. Wolfgang Götzer CDU/CSU . . . . . . . . . . 1725 A Jerzy Montag BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1726 D Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1729 A Michaela Noll CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1730 A Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1731 D Siegfried Kauder (Bad Dürrheim) CDU/CSU 1733 D Tagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Dirk Fischer (Hamburg), Eduard Oswald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Transrapid-Projekt Berlin–Ham- burg unverzüglich wieder aufnehmen (Drucksache 15/300) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1735 D Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . . . . . . . . 1736 A Angelika Mertens, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1738 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003II Horst Friedrich (Bayreuth) FDP . . . . . . . . . . 1739 D Albert Schmidt (Ingolstadt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1740 D Norbert Königshofen CDU/CSU . . . . . . . . . . 1742 B Reinhard Weis (Stendal) SPD . . . . . . . . . . . . 1743 B Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . . . . . 1744 A Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 1746 A Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Hans-Michael Goldmann, Dr. Christel Happach-Kasan, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: EU-Richtlinie zur Haltung von Nutztieren in nationales Recht umsetzen (Drucksache 15/226) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1747 A Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 1747 B Uwe Bartels, Minister (Niedersachsen) . . . . . 1748 C Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . 1750 A Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 1751 A Gitta Connemann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 1751 D Friedrich Ostendorff BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1753 B Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 1755 A Friedrich Ostendorff BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1755 D Georg Schirmbeck CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1756 A Tagesordnungspunkt 6: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Norbert Röttgen, Cajus Caesar, weite- ren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Strafgesetz- buches – Graffiti-Bekämpfungsgesetz (Drucksache 15/302) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1757 B Dr. Jürgen Gehb CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1757 C Hermann Bachmaier SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1759 A Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1760 C Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1761 B Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 1762 C Dr. Christoph Bergner CDU/CSU . . . . . . . . . 1763 A Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1763 D Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ 1764 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1766 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 1767 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 1665 22. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 Beginn: 9.00 Uhr
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    (A) (C) 1766 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 1767 (C) (D) (A) (B) Berninger, Matthias BÜNDNIS 90/ 30.01.2003 DIE GRÜNEN Bindig, Rudolf SPD 30.01.2003* Burchardt, Ulla SPD 30.01.2003 Deittert, Hubert CDU/CSU 30.01.2003* Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 30.01.2003* Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 30.01.2003 Göppel, Josef CDU/CSU 30.01.2003 Granold, Ute CDU/CSU 30.01.2003 Haack (Extertal), Karl SPD 30.01.2003* Hermann Höfer, Gerd SPD 30.01.2003* Hoffmann (Chemnitz), SPD 30.01.2003* Jelena Jäger, Renate SPD 30.01.2003* Jonas, Klaus Werner SPD 30.01.2003* Kelber, Ulrich SPD 30.01.2003* Lanzinger, Barbara CDU/CSU 30.01.2003 Leibrecht, Harald FDP 30.01.2003* Lintner, Eduard CDU/CSU 30.01.2003* Dr. Lucyga, Christine SPD 30.01.2003* Möllemann, Jürgen W. FDP 30.01.2003 Müller (Düsseldorf), SPD 30.01.2003 Michael Rauber, Helmut CDU/CSU 30.01.2003* Rauen, Peter CDU/CSU 30.01.2003 Riester, Walter SPD 30.01.2003* Robbe, Reinhold SPD 30.01.2003 Rupprecht SPD 30.01.2003* (Tuchenbach), Marlene Dr. Scheer, Hermann SPD 30.01.2003* Schmidt (Fürth), CDU/CSU 30.01.2003 Christian Schröter, Gisela SPD 30.01.2003 Siebert, Bernd CDU/CSU 30.01.2003* Simm, Erika SPD 30.01.2003 Steenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ 30.01.2003* DIE GRÜNEN Dr. Thomae, Dieter FDP 30.01.2003 Tritz, Marianne BÜNDNIS 90/ 30.01.2003* DIE GRÜNEN Volquartz, Angelika CDU/CSU 30.01.2003 Wegener, Hedi SPD 30.01.2003* Wicklein, Andrea SPD 30.01.2003 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 30.01.2003* * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Thea Dückert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Niebel, ich gebe Ihnen erstens darin Recht, dass

    die rot-grüne Regierung die in diesem Hause mit Mehr-
    heit verabschiedeten Hartz-Gesetze auf den Weg gebracht
    hat, wenn auch nicht mit Ihrer Hilfe, aber doch mit der der
    CDU.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Nein, wir sind da konsequent, Frau Dückert! – Dirk Niebel [FDP]: Wir sind ordnungspolitisch klar!)


    Zweitens möchte ich Sie angesichts dessen, was Sie
    hier vorgetragen haben, an Folgendes erinnern: Die rot-
    grüne Regierung hat auf den Weg gebracht, dass die büro-
    kratischen Verkrustungen, die Sie in den letzten Jahren
    wie Ihren Augapfel gehütet haben – ich denke hier an die
    Regelungen des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes im
    Verbund mit dem, was Sie hier gerade vorgetragen haben –,
    im nächsten Jahr in zentralen Punkten aufgebrochen
    werden.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Jetzt verwechseln Sie etwas, Frau Dückert!)


    Wenn wir über mehr Dynamik am Arbeitsmarkt reden,
    Herr Niebel, dann wird nur im Zusammenhang aller Maß-
    nahmen ein Schuh daraus. Ich halte es für gut, dass wir
    überflüssige Regulierungen im Bereich der Arbeitneh-
    merüberlassung abgeschafft haben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir machen mehr und wir gehen weiter, zum Beispiel
    bei der Unterstützung von Selbstständigen im Rahmen
    der – ich gebe zu, es war ein Unwort des letzten Jahres –
    Ich-AG. Es ist ein guter Einstieg, wenn den Leuten in ei-
    ner solchen Situation zu kleinen Einkommen verholfen
    wird; denn ansonsten werden solche Leistungen schwarz
    erbracht. Das ist unabhängig von einem Wachstumspfad.
    Hiermit können wir Menschen helfen, aus der Schwarz-
    arbeit herauszukommen.

    Außerdem haben wir wesentliche Schritte bei der Ent-
    bürokratisierung der geringfügigen Beschäftigung und
    mit der Einführung von Gleitzonen gemacht. Sie alle
    wissen, dass die Grünen immer vorgeschlagen haben, die
    Teilzeitmauer aufzubrechen, die am Arbeitsmarkt durch
    plötzlich einsetzende Sozialabgaben besteht. Wir werden
    das tun, aber wir sind nicht so blauäugig wie zum Beispiel
    Ihr Kandidat Wulff in Niedersachsen, der nunmehr wei-


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    1708


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    tere Versprechungen macht und Einkommensgrenzen
    oberhalb von 800 Euro – bis zu 1 500 Euro – in den Blick
    nimmt, und zwar ohne einen Vorschlag zur Gegenfinan-
    zierung.


    (Doris Barnett [SPD]: Er hofft, dass er nicht drankommt!)


    Aber das ist ja ohnehin das beliebteste Spiel bei der CDU:
    Vorschläge zur Subventionierung der Sozialabgaben zu
    machen.

    Nein, meine Damen und Herren, unsere Modelle sind
    realistisch. Wir haben uns vorgenommen, die hohen Lohn-
    nebenkosten gerade im Bereich der kleinen Einkommen
    zu senken. Wir haben bereits erste Reformen vorgenom-
    men und werden bei den Reformen der Sozialsysteme wei-
    ter vorangehen – wir Grüne haben das sehr hartnäckig ver-
    folgt –, um insbesondere einen Beitrag dazu zu leisten,
    dass die hohen Lohnnebenkosten gesenkt werden.

    Das wird noch ein weiter Weg werden, weil wir uns Re-
    formen der sozialen Sicherungssysteme vorgenommen ha-
    ben, die in den 90er-Jahren verschlafen worden sind, und
    weil wir es gleichzeitig mit einer hohen Staatsverschul-
    dung zu tun haben, die wir nicht weiter aufstocken können.


    (Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Was haben Sie denn 2002 mit der Verschuldung gemacht?)


    Wir wollen nämlich eine Politik machen, die nicht nur Be-
    schäftigung bringt, sondern auch nachhaltig ist und im In-
    teresse der künftigen Generationen nicht das Kapital ver-
    spielt, das man morgen braucht.

    Schönen Dank.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)




Rede von Dr. Antje Vollmer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Das Wort hat jetzt die Abgeordnete Petra Pau.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Petra Pau


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Es

    geht darum, „Erwerbsarbeit ... zu fördern und nicht ... Ar-
    beitslosigkeit zu finanzieren.“ So heißt es im vorliegen-
    den Gesetzentwurf des Bundesrates. Wer will das nicht?

    Berlins Sozialsenatorin Heidi Knake-Werner, PDS, hat
    in dieser Woche die ersten drei regionalen Jobcenter vor-
    gestellt. Sie sollen helfen, Sozialhilfeempfänger schneller
    in Arbeit zu vermitteln – und das ist auch gut so, um ein
    geflügeltes Berliner Wort zu verwenden.

    Auch das gehört zum Problem: Sozialhilfekosten fallen
    in den Kommunen an. Wir alle wissen – nicht erst seit den
    jüngsten Stellungnahmen des Städte- und Gemeindetages –,
    dass über allzu vielen Dörfern und Städten der Pleitegeier
    kreist. Jede Sozialhilfeempfängerin, die in Erwerbsarbeit
    kommt, ist daher auch für die gebeutelten Stadt- und Ge-
    meindekassen eine willkommene Entlastung.

    Die Frage ist nur: Welche Besserung bietet der nun vor-
    liegende Gesetzentwurf? Der Bundesrat will, dass die
    Zwänge zur Arbeitssuche, die damit verbundenen Zumu-

    tungen und die angedrohten Sanktionen noch größer wer-
    den, als sie es ohnehin schon sind. Das ist der Kern der
    vorliegenden Gesetze.

    Man geht von erwerbslosen Sozialhilfeempfängern
    aus, denen der Sinn nach Arbeit abhanden gekommen ist,


    (Wolfgang Meckelburg [CDU/CSU]: Das ist völlig falsch gelesen!)


    nicht zuletzt deshalb, weil das bestehende Arbeitslosen-
    hilfesystem zum Faulenzen und Schmarotzen ermutige.


    (Wolfgang Meckelburg [CDU/CSU]: Das ist ein Teil des Problems!)


    – Auch wenn es Ihnen längst aus den Ohren quillt, Herr
    Kollege, sage ich Ihnen: Wer so argumentiert, hat vom
    Osten dieses Landes überhaupt keine Ahnung. – Das ist
    der erste Grund dafür, dass wir diese Gesetzentwürfe ab-
    lehnen.


    (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos])


    Sozialhilfeempfänger sollen verschärft nachweisen,
    dass sie sich hinreichend um einen Job bemühen. Wie
    wäre es denn einmal mit einer Umkehrung der Beweis-
    last – ich weiß, es ist polemisch –, also damit, dass Re-
    gierung, Banken und Unternehmen verpflichtet wären,
    nachzuweisen, dass sie sich ausreichend um die Schaf-
    fung von Arbeitsplätzen bemühen?


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Das wäre Populistik!)


    Wie wäre es mit entsprechenden Sanktionen für den Fall,
    dass sie den dafür notwendigen Eifer nicht aufbringen?


    (Dirk Niebel [FDP]: Machen Sie es wie in der DDR: keine Arbeitslosen und keine Produktivität!)


    Damit es nicht nur polemisch bleibt, will ich es Ihnen an
    einem Beispiel illustrieren, Kollege Niebel. Am Beginn der
    Arbeitslosigkeit und vor einer so genannten Sozialhilfekar-
    riere steht inzwischen allzu häufig die schlichte Tatsache,
    dass Jugendliche nicht einmal einen Ausbildungsplatz be-
    kommen, weil es an Angeboten mangelt. Auch deshalb for-
    dert die PDS seit Jahren eine Umlagefinanzierung.Mit ihr
    würden Betriebe begünstigt, die ausbilden, und Unterneh-
    men zur Kasse gebeten, die sich verweigern.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Das ist auch nichts anderes als eine Abgabenerhöhung!)


    Sie lehnen eine Umlagefinanzierung ab und be-
    schwören stattdessen das freiwillige Engagement der Un-
    ternehmer. Das beschreibt die Scheinmoral in dieser
    ganzen Debatte: Zwang bei den Betroffenen und Freibriefe
    für die Zuständigen. – Das ist der zweite Grund dafür, dass
    wir die vorliegenden Gesetzentwürfe ablehnen.

    Nun ein dritter Grund. Nahezu alles, was CDU/CSU
    hier via Bundesrat anstrebt, ist längst geregelt. SPD und
    Grüne haben es gerade noch einmal bestätigt, und zwar
    – wenn ich die Redebeiträge richtig verstanden habe –
    nicht ohne Stolz.


    (Dirk Niebel [FDP]: Seit wann glauben Sie denen denn?)


    Dr. Thea Dückert




    Petra Pau

    Der vierte Grund dafür, dass wir Nein sagen, ist ganz
    simpel. Sozialhilfe gilt als Mindeststandard für ein men-
    schenwürdiges Leben. Wer diesen Mindeststandard zur
    Disposition stellt, spielt mit der Würde des Menschen.
    Sie tun das mit diesen Gesetzentwürfen.

    Wir können gern einmal darüber reden, dass es Men-
    schen gibt, die sich am Sozialstaat bereichern – ich kenne
    da ebenfalls Beispiele –,


    (Wolfgang Meckelburg [CDU/CSU]: Aha!)

    und zuweilen sollen auch Sozialhilfeempfänger darunter
    sein. Aber: Den großen Reibach machen in dieser Gesell-
    schaft andere. Deshalb mein Angebot: Wenn der Bundes-
    rat hier einen Gesetzentwurf zur Wiedereinführung der
    Vermögensteuer vorlegt, wird die PDS im Bundestag zu-
    stimmen. Soziale Gerechtigkeit hat bekanntlich auch im-
    mer etwas mit Steuergerechtigkeit zu tun. Im Berliner Ab-
    geordnetenhaus haben die SPD, die PDS und Bündnis 90/
    Die Grünen gemeinsam für die Wiedereinführung der
    Vermögensteuer gestimmt. Warum soll das nicht auch hier
    im zuständigen Bundestag geschehen? Das würde der
    PDS im Bundestag einmal die Möglichkeit geben, aus
    vollem Herzen Ja zu sagen.


    (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos])