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ID1502203800

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Nachträgliche Glückwünsche zum Geburtstag des Bundesministers Dr. Peter Struck sowie des Abgeordneten Norbert Königshofen . . . . 1665 A Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Wolfgang Spanier . . . . . . . . . . . . . . . . 1665 A Erweiterung der Mitgliederzahl im Ausschuss für Kultur und Medien . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1665 A Wiederwahl der Abgeordneten Ulrike Poppe als Mitglied des Beirats nach § 39 des Stasi- Unterlagen-Gesetzes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1665 B Festlegung der Zahl der Mitglieder des Euro- päischen Parlaments, die an den Sitzungen des Ausschusses für die Angelegenheiten der Euro- päischen Union teilnehmen können . . . . . . . . 1665 B Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . 1665 B Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 1666 A Tagesordnungspunkt 3: Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Offen- sive für den Mittelstand (Drucksache 15/351) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1666 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Dagmar Wöhrl, Karl-Josef Laumann, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der CDU/CSU: Grundsätzliche Kehrtwende in derWirt- schaftspolitik statt neuer Sonderregeln – Mittelstand umfassend stärken (Drucksache 15/349) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1666 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Rainer Brüderle, Dr. Hermann Otto Solms, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der FDP: Neue Chancen für den Mittelstand – Rahmen- bedingungen verbessern statt Förder- dschungel ausweiten (Drucksache 15/357) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1666 C Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1666 D Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1670 C Fritz Kuhn BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . 1674 A Rainer Brüderle FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1677 A Klaus Brandner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1679 B Dagmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1681 D Werner Schulz (Berlin) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1684 A Gudrun Kopp FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1685 D Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . . 1687 B Christian Lange (Backnang) SPD . . . . . . . . . 1688 A Laurenz Meyer (Hamm) CDU/CSU . . . . . . . 1690 A Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk SPD . . . . . . . . . . . 1692 A Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1694 B Reinhard Schultz (Everswinkel) SPD . . . . . . 1696 D Alexander Dobrindt CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1698 D Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum optimalen Fördern und Fordern in Vermittlungsagenturen (OFFENSIV-Gesetz) (Drucksache 15/273) . . . . . . . . . . . . . . 1700 B Plenarprotokoll 15/22 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 22. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 I n h a l t : b) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Fördern und Fordern arbeits- fähiger Sozialhilfeempfänger und Ar- beitslosenhilfebezieher (Fördern-und- Fordern-Gesetz) (Drucksache 15/309) . . . . . . . . . . . . . . 1700 C c) Antrag der Abgeordneten Dr. Heinrich L. Kolb, Daniel Bahr (Münster), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Das Sozialhilferecht gerechter gestal- ten–HilfebedürftigeBürgereffizienter fördern und fordern (Drucksache 15/358) . . . . . . . . . . . . . . 1700 C Silke Lautenschläger, Staatsministerin (Hessen) 1700 D Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMWA . . . 1703 A Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1705 A Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1706 B Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1708 B Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1709 B Johannes Singhammer CDU/CSU . . . . . . . . . 1710 B Thomas Sauer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1712 A Dr. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . . . . 1713 D Walter Hoffmann (Darmstadt) SPD . . . . . . . . 1715 B Dr. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . 1716 C Wolfgang Meckelburg CDU/CSU . . . . . . . . . 1717 A Karin Roth (Esslingen) SPD . . . . . . . . . . . . . 1719 D Tagesordnungspunkt 12: Überweisungen im vereinfachten Ver- fahren Antrag der Abgeordneten Markus Löning, Daniel Bahr (Münster), weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der FDP: Westsahara- konflikt beilegen – UN-Friedensplan durchsetzen (Drucksache 15/316) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1721 D Tagesordnungspunkt 13: Abschließende Beratungen ohne Aus- sprache a) Zweite Beratung und Schlussabstim- mung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 26. Juli 2001 zwi- schen der Bundesrepublik Deutsch- land und derTschechischen Republik über den Bau einer Grenzbrücke an der gemeinsamen Staatsgrenze in An- bindung an die Bundesstraße B 20 und die Staatsstraße I/26 (Drucksachen 15/12, 15/272) . . . . . . . . 1722 A b)–d) Beschlussempfehlungen des Petitions- ausschusses: Sammelübersichten 8, 9, 10 zu Petitionen (Drucksachen 15/320, 15/321, 15/322) 1722 A e) Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP: Erneute Über- weisung von Vorlagen aus früheren Wahlperioden (Drucksache 15/345) . . . . . . . . . . . . . . 1722 C Tagesordnungspunkt 5: Wahlvorschlag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP für die vom Deut- schen Bundestag zu entsendenden Mitglie- der des Beirats bei der Regulierungs- behörde für Telekommunikation und Post gemäß § 67 Abs. 1 des Telekommu- nikationsgesetzes (Drucksache 15/356) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1722 C Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung der Vorschriften über die Straftaten gegen die sexuelle Selbst- bestimmung und zur Änderung anderer Vorschriften (Drucksache 15/350) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1722 D Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 1722 D Dr. Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1724 D Dr. Wolfgang Götzer CDU/CSU . . . . . . . . . . 1725 A Jerzy Montag BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1726 D Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1729 A Michaela Noll CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1730 A Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1731 D Siegfried Kauder (Bad Dürrheim) CDU/CSU 1733 D Tagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Dirk Fischer (Hamburg), Eduard Oswald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Transrapid-Projekt Berlin–Ham- burg unverzüglich wieder aufnehmen (Drucksache 15/300) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1735 D Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . . . . . . . . 1736 A Angelika Mertens, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1738 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003II Horst Friedrich (Bayreuth) FDP . . . . . . . . . . 1739 D Albert Schmidt (Ingolstadt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1740 D Norbert Königshofen CDU/CSU . . . . . . . . . . 1742 B Reinhard Weis (Stendal) SPD . . . . . . . . . . . . 1743 B Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . . . . . 1744 A Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 1746 A Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Hans-Michael Goldmann, Dr. Christel Happach-Kasan, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: EU-Richtlinie zur Haltung von Nutztieren in nationales Recht umsetzen (Drucksache 15/226) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1747 A Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 1747 B Uwe Bartels, Minister (Niedersachsen) . . . . . 1748 C Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . 1750 A Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 1751 A Gitta Connemann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 1751 D Friedrich Ostendorff BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1753 B Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 1755 A Friedrich Ostendorff BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1755 D Georg Schirmbeck CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1756 A Tagesordnungspunkt 6: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Norbert Röttgen, Cajus Caesar, weite- ren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Strafgesetz- buches – Graffiti-Bekämpfungsgesetz (Drucksache 15/302) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1757 B Dr. Jürgen Gehb CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1757 C Hermann Bachmaier SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1759 A Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1760 C Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1761 B Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 1762 C Dr. Christoph Bergner CDU/CSU . . . . . . . . . 1763 A Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1763 D Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ 1764 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1766 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 1767 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 1665 22. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 Beginn: 9.00 Uhr
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    (A) (C) 1766 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. Januar 2003 1767 (C) (D) (A) (B) Berninger, Matthias BÜNDNIS 90/ 30.01.2003 DIE GRÜNEN Bindig, Rudolf SPD 30.01.2003* Burchardt, Ulla SPD 30.01.2003 Deittert, Hubert CDU/CSU 30.01.2003* Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 30.01.2003* Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 30.01.2003 Göppel, Josef CDU/CSU 30.01.2003 Granold, Ute CDU/CSU 30.01.2003 Haack (Extertal), Karl SPD 30.01.2003* Hermann Höfer, Gerd SPD 30.01.2003* Hoffmann (Chemnitz), SPD 30.01.2003* Jelena Jäger, Renate SPD 30.01.2003* Jonas, Klaus Werner SPD 30.01.2003* Kelber, Ulrich SPD 30.01.2003* Lanzinger, Barbara CDU/CSU 30.01.2003 Leibrecht, Harald FDP 30.01.2003* Lintner, Eduard CDU/CSU 30.01.2003* Dr. Lucyga, Christine SPD 30.01.2003* Möllemann, Jürgen W. FDP 30.01.2003 Müller (Düsseldorf), SPD 30.01.2003 Michael Rauber, Helmut CDU/CSU 30.01.2003* Rauen, Peter CDU/CSU 30.01.2003 Riester, Walter SPD 30.01.2003* Robbe, Reinhold SPD 30.01.2003 Rupprecht SPD 30.01.2003* (Tuchenbach), Marlene Dr. Scheer, Hermann SPD 30.01.2003* Schmidt (Fürth), CDU/CSU 30.01.2003 Christian Schröter, Gisela SPD 30.01.2003 Siebert, Bernd CDU/CSU 30.01.2003* Simm, Erika SPD 30.01.2003 Steenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ 30.01.2003* DIE GRÜNEN Dr. Thomae, Dieter FDP 30.01.2003 Tritz, Marianne BÜNDNIS 90/ 30.01.2003* DIE GRÜNEN Volquartz, Angelika CDU/CSU 30.01.2003 Wegener, Hedi SPD 30.01.2003* Wicklein, Andrea SPD 30.01.2003 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 30.01.2003* * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Gerd Andres


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)



    Meine sehr verehrten Damen und Herren! OFFENSIV-
    Gesetz zum Dritten! Das vom Bundesrat im November
    auf Initiative der Länder Hessen und Bayern beschlossene
    OFFENSIV-Gesetz


    (Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Ist gut!)

    liegt uns nun zum dritten Mal hier vor. Das ist natürlich
    kein Zufall; denn am Wochenende sind Wahlen.


    (Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Ihr habt doch die Mehrheit! Ihr könnt doch die Tagesordnung bestimmen! Das macht ihr doch immer!)


    Ich bin sehr versucht, Ihnen, sehr verehrte Kollegin
    Lautenschläger, ein bisschen Nachhilfeunterricht zu ge-
    ben. Das schenke ich mir. Viele der Dinge, die Sie hier be-
    hauptet haben, stimmen hinten und vorne nicht.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Sie können experimentieren, so viel Sie wollen. Wir ha-
    ben dafür die gesetzlichen Grundlagen geschaffen. Wir
    sind längst dabei, entsprechende Modellversuche durch-
    zuführen, zum Beispiel die MoZArT-Projekte. Das kön-
    nen Sie alles machen; daran werden Sie überhaupt nicht
    gehindert. Das läuft auch in Hessen. Vieles von dem, was
    Sie hier geschildert haben, ist also einfach dummes Zeug.
    Es tut mir sehr Leid, Ihnen das so sagen zu müssen.


    (Beifall bei der SPD)

    „Zum Dritten“ sage ich, weil wir schon im Sommer da-

    rüber geredet haben und Sie das Ganze im Bundestags-
    wahlkampf als Aufguss noch einmal eingebracht haben.
    Nun diskutieren wir zum dritten Mal darüber.

    Beide Gesetzentwürfe des Bundesrates zielen darauf
    ab, Arbeitslosenhilfebezieher und Sozialhilfeempfän-
    ger schneller in Arbeit zu bringen. Da kann ich nur sagen:

    Recht so! Damit wir uns richtig verstehen: Das will auch
    die Bundesregierung. Ich stimme mit den Zielen der bei-
    den Gesetzentwürfe durchaus überein, die Strukturen der
    Arbeitsvermittlung effizienter zu machen, die Beschäfti-
    gungssituation für Arbeitslosenhilfebezieher und Sozial-
    hilfeempfänger zu verbessern und deren Arbeitslosigkeit
    nachhaltig abzubauen.

    Die Gesetzentwürfe gehen dazu aber trotz erwägens-
    werter Vorschläge im Detail grundsätzlich den falschen
    Weg. Der wird auch beim dritten Aufguss nicht besser. Ich
    will das begründen.

    Im August vergangenen Jahres hat die Kommission
    „Moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt“ einen be-
    merkenswerten Bericht vorgelegt, den Ihr Kandidat ja öf-
    fentlich richtig abqualifiziert hat, wie ich meine, völlig zu
    Unrecht. Wir haben in der Zwischenzeit zwei Gesetze auf
    den Weg gebracht und umgesetzt – ich will ausdrücklich
    hinzufügen: auch mit Ihrer Hilfe, was den zustimmungs-
    pflichtigen Teil angeht.

    Nun arbeiten wir konsequent an der weiteren Umset-
    zung der Hartz-Vorschläge. Die beiden Gesetzentwürfe
    des Bundesrates setzen im Wesentlichen lediglich an den
    bestehenden Systemen der Arbeitslosenhilfe und der So-
    zialhilfe an und würden damit das dauerhafte Nebenein-
    ander von zwei Hilfesystemen für einen vergleichbaren
    Personenkreis verfestigen. Deswegen greifen Sie mit die-
    sen Vorschlägen zu kurz.

    Die Bundesregierung hingegen wird als dritte Stufe der
    Umsetzung der Hartz-Vorschläge noch in diesem Jahr ei-
    nen Gesetzentwurf zur Zusammenführung von Arbeits-
    losenhilfe und Sozialhilfe vorlegen, der nach unserer
    Vorstellung am 1. Januar des kommenden Jahres in Kraft
    treten kann.

    Demgegenüber könnte aufgrund des OFFENSIV-Ge-
    setzentwurfes eine Reform der Hilfesysteme frühestens
    2008 beginnen, weil die vorgeschlagene Experimentier-
    klausel, die Sie eben so heftig gelobt haben, zur modell-
    haften Erprobung von Vermittlungsagenturen bis Ende
    2007 gelten soll. So steht es in Ihrem Entwurf; wenn Sie
    dort nachlesen, werden Sie das feststellen.

    Ein Großteil der von beiden Gesetzentwürfen vorgese-
    henen Änderungen sind zudem bereits geltende Rechts-
    praxis bzw. wurden im Rahmen des Ersten und des Zweiten
    Gesetzes für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt
    geregelt.

    Der Gesetzentwurf zum Fördern und Fordern ist ins-
    besondere bei den Änderungen im Bundessozialhilfe-
    gesetz inhaltlich nicht schlüssig. Er ist letztlich nur ein un-
    vollständiger Vorgriff auf die für diese Legislaturperiode
    von der Koalition vorgesehene umfassende BSHG-
    Reform.

    Der Grundsatz des Förderns und Forderns steht übrigens
    bereits sowohl im geltenden Arbeitsförderungsrecht als
    auch im Sozialhilferecht. Es gibt kein Wahlrecht zwischen
    Arbeitsaufnahme und Leistungsbezug. Erwerbsfähige
    Hilfebedürftige müssen schon nach geltendem Recht zur
    Bestreitung ihres Lebensunterhalts in erster Linie ihre Ar-
    beitskraft einsetzen.

    Staatsministerin Silke Lautenschläger




    Parl. Staatssekretär Gerd Andres

    Nehmen wir das konkrete Beispiel der Jobcenter.Wir
    brauchen solche integrierten Anlaufstellen für alle er-
    werbslosen und erwerbsfähigen Personen, um Verwal-
    tungsabläufe effizienter zu gestalten und Verschiebebahn-
    höfe zu vermeiden. Mit dem vorgelegten Gesetzentwurf
    aber würde das genaue Gegenteil erreicht: Indem den
    Ländern überlassen werden soll, zu entscheiden, ob die
    Arbeitsvermittlung durch die Sozialämter oder die Ar-
    beitsämter durchgeführt wird, würde eine unübersichtli-
    che Doppelbürokratie für die Vermittlung von Arbeitslo-
    sen geschaffen.


    (Beifall bei der SPD)

    Auch die Einführung von regelmäßigen Meldekontrollen
    – von Ihnen eben noch einmal stark betont – führt, wie die
    Vergangenheit gezeigt hat, nicht zu besseren Vermitt-
    lungsergebnissen.

    Im Gegensatz dazu stellt das geltende Arbeitsförde-
    rungsrecht bereits die passgenaue Arbeitsvermittlung zum
    Beispiel durch Profiling, Eingliederungsvereinbarung und
    Beteiligung Dritter im Vermittlungsprozess für alle Ar-
    beitslosen in den Mittelpunkt. Im Übrigen können wir dann
    – ich habe das eingangs schon gesagt – auf Experimentier-
    klauseln in diesem Zusammenhang wirklich verzichten.

    Einzelne Vorschläge der Gesetzentwürfe des Bundes-
    rates sind auch verfassungsrechtlich nicht unproblema-
    tisch. Das wissen Sie sehr genau, Frau Lautenschläger.
    Regelungen über die Zumutbarkeit von Arbeit, über
    Sperrzeiten und über Leistungskürzungen müssen zur
    Wahrung der Einheitlichkeit der Lebensverhältnisse
    nach Auffassung der Bundesregierung bundeseinheitlich
    geregelt bleiben und dürfen nicht von Land zu Land un-
    terschiedlichen Maßstäben unterworfen sein.

    Besonders fragwürdig sind für mich aber die in dem
    OFFENSIV-Gesetzentwurf enthaltenen Vorschläge zur
    Organisation und Finanzierung der Vermittlungsagentu-
    ren. Das ist wirklich ein Geniestreich Ihrerseits.


    (Wolfgang Meckelburg [CDU/CSU]: Sie haben ja noch nicht einmal einen Streich hingelegt!)


    Die Jobcenter sollen zwar im Sinne einer Bundesauf-
    tragsverwaltung Landesbehörden sein, das Personal und
    die Sachmittel aber sollen anteilig von der Bundesanstalt
    für Arbeit und den Trägern der Sozialhilfe gestellt werden.
    Das zuständige Bundesministerium soll kein Weisungs-
    recht gegenüber den Jobcentern haben, obwohl der Bund
    die Arbeitslosenhilfe finanziert, die die Bundesanstalt für
    Arbeit ja nur im Auftrag des Bundes erbringt.


    (Dr. Margrit Spielmann [SPD]: Hört! Hört!)

    Bei der Finanzierung ist es dagegen genau umgekehrt.

    Der im Gesetzentwurf vorgesehene finanzielle Beitrag
    der Länder wird gar nicht erst konkretisiert; dazu sagen
    Sie überhaupt nichts. Die Bundesanstalt für Arbeit soll
    aber über die Landesarbeitsämter 30 Prozent der Mittel
    für aktive Arbeitsförderung für die nach Landesrecht er-
    richteten Vermittlungsagenturen bereitstellen


    (Dr. Margrit Spielmann [SPD]: Aha!)

    und der Bund soll sogar die bewilligte Arbeitslosenhilfe
    an die Vermittlungsagenturen erstatten, ohne irgendwel-

    che Steuerungsmöglichkeiten bei der Erbringung der Leis-
    tung zu haben. Dazu sage ich Ihnen, Frau Lautenschläger:
    Auch wenn Sie das noch fünfmal hier einbringen, so geht
    es nicht; Sie werden hier auch keine Mehrheit dafür
    finden.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ein derartiges Auseinanderklaffen von Organisations-
    und Finanzhoheit halte ich verfassungsrechtlich für
    äußerst problematisch. Wie soll eine vernünftige Steue-
    rung eines solchen Systems überhaupt gewährleistet wer-
    den?

    Wie ich eingangs bereits ausgeführt habe, hat die Bun-
    desregierung mit den ersten zwei Gesetzen für moderne
    Dienstleistungen am Arbeitsmarkt bereits bewiesen, dass
    wir die Arbeitsmarktpolitik durchgreifend reformieren
    wollen und können. Wir werden dafür sorgen, dass der
    Umbau der Bundesanstalt für Arbeit zu einem modernen
    Dienstleister richtig Fahrt aufnimmt. Wir werden auch
    dafür sorgen, dass Bürger und Unternehmen von Büro-
    kratie entlastet werden. Insgesamt wird es uns gelingen,
    mit der Umsetzung des Hartz-Konzepts die dringend not-
    wendigen Impulse zur Belebung des Arbeitsmarktes zu
    setzen, was durch die beiden von der Opposition vorge-
    legten Gesetzentwürfe nicht geleistet wird.

    Frau Lautenschläger, ich will noch etwas zu Ihrer For-
    derung sagen, dass gehandelt werden muss. Ich kann
    diese Forderung – Stichwort: Wisconsin – ein bisschen
    nachvollziehen.


    (Klaus Brandner [SPD]: Schönes Land! Aber als Dienstreise zu teuer!)


    Sie sind dorthin gefahren und haben sich die Situation vor
    Ort angesehen. Es hat lange gedauert, bis Sie den Gesetz-
    entwurf auf den Weg gebracht haben. Nach meiner Wahr-
    nehmung kreißte der Berg und gebar eine Maus.


    (Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Ihr kreißt ja nur und gebärt überhaupt nichts!)


    Was Sie an gesetzlichen Konstruktionen vorgelegt haben,
    ist absolut untauglich. Sie sind doch darüber informiert,
    dass wir in der Kommission zur Reform der Gemeinde-
    finanzen und in deren Arbeitsgruppe „Arbeitslosenhilfe/
    Sozialhilfe“ längst viel weiter sind.


    (Wolfgang Meckelburg [CDU/CSU]: Tagt sie endlich mal, Herr Staatssekretär?)


    – Ich kann Ihnen sagen, dass die Arbeitsgruppe schon
    viermal getagt hat.


    (Wolfgang Meckelburg [CDU/CSU]: Im Dunkeln!)


    Was die Rechenmodelle und bestimmte Kriterien angeht,
    sind wir uns dort weitgehend einig. Die hessische Sozial-
    ministerin hat bei der Vorstellung Ihres tollen Modells
    vom Landkreistag gesprochen. Interessant ist, dass der
    Landkreistag die einzige kommunale Spitzenorganisation
    ist, die eine andere Position einnimmt.


    (Doris Barnett [SPD]: Was sagt Frau Roth aus Frankfurt?)



    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    1704


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    Ich bin sehr gespannt, Frau Kollegin aus Hessen, was
    Sie mit den beiden Gesetzentwürfen machen, die Sie er-
    neut eingebracht haben; denn Sie müssen uns die Hand
    reichen, damit eine Reform auf diesem Gebiet zustande
    kommen kann. Ich habe in diesem Zusammenhang eine
    Bitte: Ersparen Sie uns, dass wir darüber zum vierten oder
    zum fünften Mal diskutieren müssen. Glauben Sie mir: Es
    wird nicht besser.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Wolfgang Meckelburg [CDU/CSU]: Solange Sie nichts tun, wird es so bleiben!)




Rede von Dr. Antje Vollmer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Dirk Niebel.

(Zurufe von der SPD: Oh! – Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Das tut euch schon vorher weh!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Dirk Niebel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Die FDP ist die Partei der sozialen Verantwor-
    tung,


    (Dr. Uwe Küster [SPD]: Der sozialen Kälte! Niebel, der Kühlschrank!)


    weil wir dafür sorgen wollen, dass sich die Menschen
    ihren Lebensunterhalt durch ihrer eigenen Hände Arbeit
    erwirtschaften können. Deshalb ist es notwendig, dass wir
    gerade für diejenigen, die sich am wenigsten helfen kön-
    nen, erst einmal die organisatorischen Möglichkeiten
    schaffen, dass sie die Chance bekommen, im Arbeits-
    marktprozess integriert zu werden.


    (Beifall bei der FDP – Dr. Uwe Küster [SPD]: Sie werden die Partei der sozialen Kälte bleiben! – Weiterer Zuruf von der SPD: Zahnärztepartei!)


    Selbstverständlich brauchen wir nicht nur die Zusam-
    menführung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe,
    sondern wir brauchen mittel- und langfristig auch die Zu-
    sammenführung der beiden Behörden, die diese Hilfen zu
    erbringen haben. Wir brauchen One-Stop-Career-Center,
    also etwas Weitergehendes als das, was Sie mit den Job-
    centern im Rahmen der Umsetzung des Hartz-Konzepts
    erreichen werden. Wir benötigen eine Anlaufstelle, wo
    die Menschen ein umfassendes Dienstleistungsangebot
    erhalten.

    An dieser einen Stelle muss es sowohl die Arbeitsver-
    mittlung als auch – nach der Zusammenführung von Ar-
    beitslosen- und Sozialhilfe wird es nur noch ein An-
    sprechpartner sein – die Leistungsgewährung durch den
    jeweils zuständigen Träger geben. Die Menschen müssen
    die Möglichkeit haben, an einer Stelle Bildungsmaßnah-
    men in Anspruch nehmen zu können, Zeitarbeitsverträge
    abschließen zu können oder die notwendigen sozialen
    Maßnahmen von der Schuldnerberatung bis hin zur Dro-
    gentherapie oder zu Alkoholentziehungskuren beantragen
    zu können. Deswegen ist es richtig und notwendig, dass
    dieses Gesetz wieder eingebracht wurde. Es geht in die
    richtige Richtung, aber einige wichtige Punkte fehlen.

    Aus diesem Grund haben wir einen eigenen Antrag vor-
    gelegt.


    (Beifall bei der FDP)

    Auch hier gilt – der Herr Staatssekretär hat es schon an-

    gesprochen –: Zu viel Koch verdirbt den Brei.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Deswegen müssen wir das Ganze noch etwas nachwür-
    zen. Wir brauchen eine flächendeckende Regelung für
    ebendiese Maßnahmen und keine Experimentierklauseln.
    Wir müssen endlich dazu kommen, dass die Reform der
    Organisationsstruktur der Bundesanstalt für Arbeit
    greift, dass sie also umgesetzt und nicht immer nur an-
    gekündigt wird. Dass die Landesarbeitsämter und die
    Selbstverwaltung abgeschafft werden, ist eine Margina-
    lie, die man nur am Rande erwähnen muss.


    (Beifall bei der FDP)

    Die Bundesregierung kündigt an, all das, was noch

    nicht geregelt ist, werde mit Hartz III und Hartz IV be-
    handelt. Angesichts von Hartz I und Hartz II würde ich
    empfehlen, nicht darauf zu warten. Was gibt es denn außer
    vielen Ankündigungen? Wenn ich Walter Riester wäre,
    der leider nicht anwesend ist, würde ich heulend durch
    den Plenarsaal laufen. Denn alles, was hier an Reform-
    schritten angekündigt wird, ist doch nichts anderes als die
    nicht ausreichende Rücknahme der arbeitsmarktpoliti-
    schen „Großereignisse“ der letzten Legislaturperiode.
    Das ist nichts anderes als der Beweis, dass Sie vier Jahre
    lang arbeitsmarktpolitisch die Weichen in die falsche
    Richtung gestellt haben.

    Wenn Sie schon bereit sind, einen Teil davon zu korri-
    gieren, dann machen Sie es auch noch hasenfüßig, halb-
    herzig und teilweise handwerklich falsch, sodass man mit
    großer Freude in der heutigen „Welt“ die Liste des Bun-
    deswirtschaftsministeriums sieht, in der die nächsten Re-
    formschritte angekündigt werden.

    Ich möchte die erforderlichen Maßnahmen einmal Re-
    vue passieren lassen, denn um die Menschen, die Hilfe
    brauchen, in Arbeit vermitteln zu können, brauchen wir
    auch einen Arbeitsmarkt, der Arbeitsplätze überhaupt ge-
    nerieren kann. Der erste Schritt wäre eine umfassende und
    vereinfachende Steuerreform, die Sie strikt verweigern,
    im Gegenteil: Sie gehen in die andere Richtung und er-
    höhen die Steuern. Der zweite Schritt wäre eine umfas-
    sende Deregulierung des Arbeitsrechts. Hier kündigt
    Herr Clement einiges an und nimmt es wieder zurück.
    Frau Lautenschläger war wie ich Mitglied der Arbeits-
    gruppe im Vermittlungsausschuss zur Umsetzung der
    Hartz-Vorschläge. In der ersten Sitzung hat Herr Clement
    angekündigt: Das Scheinselbstständigengesetz, das Sie
    perfiderweise Gesetz zur Förderung der Selbstständigkeit
    genannt haben, wird abgeschafft. – In der zweiten Runde
    haben Sie ihn zurückgepfiffen. Jetzt entfällt nur die Ver-
    mutungsregelung, der ganze andere Schrott steht immer
    noch im Gesetz.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: So ist es!)

    So geht es Schritt für Schritt weiter. Herr Clement kündigt
    die Aufhebung der gesetzlichen Bestimmungen über den

    Parl. Staatssekretär Gerd Andres




    Dirk Niebel
    Ladenschluss an, das liegt gerade bei Verdi im Genehmi-
    gungsverfahren fest.


    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Er kündigt in der Arbeitsmarktpolitik eine Reform pro
    Monat an.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Drei Monate sind vergangenen und nichts ist passiert!)


    Zu der für den Monat Januar geplanten Reform des Kün-
    digungsschutzes hat er, wie wir der gestrigen Regierungs-
    befragung entnehmen konnten, versprochen, dass sie
    Ende Februar abgeschlossen sei. Das werden wir uns an-
    schauen.

    Jetzt kündigt er an oder lässt sein Ministerium zwei
    Tage vor der Wahl an die Presse lancieren, man müsse
    über das Teilzeitpflichtgesetz und das Betriebsverfas-
    sungsgesetz reden. Richtig, sage ich Ihnen. Ich bin ja froh,
    wenn Sie auf den richtigen Weg kommen. Aber machen
    Sie es und machen Sie es vernünftig, denn die Menschen
    in unserem Land haben das, was Sie mit ihnen tun, nicht
    verdient. Man muss sich ja wirklich dafür schämen, wie
    schlecht es den Leuten in diesem Land geht. Es geht ih-
    nen so schlecht, dass der Bauer, dem Sie die Sau vom Hof
    klauen und dem Sie hinterher drei Schnitzel zurückbrin-
    gen, damit auch noch zufrieden sein muss. Es ist un-
    glaublich, was Sie mit den Menschen in Deutschland an-
    zustellen versuchen. Deswegen sage ich Ihnen offen und
    ehrlich: Ihre Arbeitsmarktpolitik wird den Menschen
    nicht die Möglichkeit geben, in den Arbeitsprozess
    zurückzukehren.

    Ihr Staatsverständnis – wir haben es vorhin in der De-
    batte von Herrn Kuhn, dem grünen Chefarbeitsmarktpoli-
    tiker, der auch nicht mehr da ist, gehört –, wonach man
    Deutschland schlechtredet, wenn man als Opposition die
    Regierungspolitik kritisiert, ist hochherrschaftliches
    Staatsverständnis. Wenn Sie sich als Deutschland empfin-
    den, dann ist mir angst und bange um dieses Land und
    dann kann man wirklich nicht mehr ruhig schlafen.

    Nein, Sie sind einfach nur eine schlechte Regierung.
    Das Land ist gut und mit einer guten, verantwortungsvol-
    len Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik bekommen die
    Menschen auch wieder Chancen, selbst dabei zu sein.
    Deswegen unterstützen wir vom Ansatz her die vorgeleg-
    ten Gesetze, verbessern sie mit unseren eigenen Vorschlä-
    gen und hoffen auf ein gutes Ergebnis am 2. Februar in
    Niedersachsen und Hessen – für Deutschland.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)