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ID1502122600

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    Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung: Jahres- wirtschaftsbericht 2003 . . . . . . . . . . . . . 1613 A Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1613 B Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 1614 A Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1614 B Hans Michelbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1614 B Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1614 C Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1614 D Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1615 A Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1615 B Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1615 C Dagmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1615 D Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1616 A Gudrun Kopp FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1616 B Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1616 B Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . . . 1616 C Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1616 C Dr. Joachim Pfeiffer CDU/CSU . . . . . . . . . . 1616 D Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1617 A Johannes Singhammer CDU/CSU . . . . . . . . 1617 B Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1617 C Hans Michelbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1618 A Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1618 B Dr. Joachim Pfeiffer CDU/CSU . . . . . . . . . . 1618 B Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1618 C Veronika Bellmann CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1618 D Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1619 A Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 1619 C Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1619 C Dagmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1619 D Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1620 A Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde (Drucksache 15/344) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1620 C Indizierungen rechtsextremer, fremdenfeind- licher und antisemitischer Schriften, Bücher, CDs, Filme und Tonträger im Jahr 2002 MdlAnfr 1 Petra Pau fraktionslos Antw PStSekr’in Marieluise Beck BMFSFJ 1620 C ZusFr Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . 1620 D Verrentung als hauptsächlicher Grund für die Reduzierung der Arbeitslosigkeit schwerbehin- derter Menschen im Alter von 55 Jahren und älter in der Zeit von 1999 bis 2002; Stand der Arbeitslosigkeit bei Schwerbehinderten unter 55 Jahren MdlAnfr 2 Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos Antw PStSekr Franz Thönnes BMGS . . . . . . . 1621 B ZusFr Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . 1621 C Erfassung neu geschaffener Arbeitsplätze für Schwerbehinderte; Nichtberücksichtigung von Frühverrentungen bei der Arbeitslosenstatistik MdlAnfr 3 Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos Antw PStSekr Franz Thönnes BMGS . . . . . . . 1622 A Plenarprotokoll 15/21 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 21. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 29. Januar 2003 I n h a l t : Mittelabfluss für Inno-Regio-Programme in den neuen Ländern seit Beginn MdlAnfr 4 Michael Kretschmer CDU/CSU Antw PStSekr Christoph Matschie BMBF . . . 1622 C ZusFr Michael Kretschmer CDU/CSU . . . . . 1622 D Kontrollen des Personen- und Warenverkehrs an der deutsch-polnischen und der deutsch- tschechischen Grenze nach der EU-Osterwei- terung MdlAnfr 5 Günter Baumann CDU/CSU Antw StM Hans Martin Bury AA . . . . . . . . . . 1623 B ZusFr Günter Baumann CDU/CSU . . . . . . . 1623 C ZusFr Dr. Klaus Rose CDU/CSU . . . . . . . . . 1624 A ZusFr Michael Kretschmer CDU/CSU . . . . . 1624 B ZusFr Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 1624 C Neuorganisation des Deutschen Musikrates MdlAnfr 11 Andreas Scheuer CDU/CSU Antw StM’in Dr. Christina Weiss BK . . . . . . . 1625 A ZusFr Andreas Scheuer CDU/CSU . . . . . . . . 1625 A Stellenwert der Kontroll- und Prüfgremien bei der Neuorganisation des Deutschen Musikrates MdlAnfr 12 Andreas Scheuer CDU/CSU Antw StM’in Dr. Christina Weiss BK . . . . . . . 1625 C ZusFr Andreas Scheuer CDU/CSU . . . . . . . . 1625 C Verleihung der Medaille „Fluthilfe 2002“ nur an Feuerwehrleute, die mit Bundeswehr und THW zusammengearbeitet haben MdlAnfr 13 Dr. Klaus Rose CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . . 1626 A Unterschiedliche Behandlung von Feuerwehr- leuten nach ihrem Einsatz bei der Flutkata- strophe 2002 MdlAnfr 14 Dr. Klaus Rose CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . . 1626 B ZusFr Dr. Klaus Rose CDU/CSU . . . . . . . . . 1626 B ZusFr Andreas Scheuer CDU/CSU . . . . . . . . 1627 A Unterschiede in der Zahl der an die DNA- Analyse-Datei gemeldeten Datensätze MdlAnfr 15 Clemens Binninger CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . . 1627 B ZusFr Clemens Binninger CDU/CSU . . . . . . 1627 C ZusFr Hartmut Koschyk CDU/CSU . . . . . . . 1628 A ZusFr Gunther Krichbaum CDU/CSU . . . . . 1628 B Ausdehnung des Gentests auf alle Straftäter mit erkennungsdienstlicher Behandlung; Speiche- rung des genetischen Fingerabdrucks von erst- maligen Sexualstraftätern MdlAnfr 20, 21 Hartmut Koschyk CDU/CSU Antw PStSekr Alfred Hartenbach BMJ . . . 1628 C, D ZusFr Hartmut Koschyk CDU/CSU 1628 D, 1629 D ZusFr Clemens Binninger CDU/CSU . . . . . . 1631 C ZusFr Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . 1632 A ZusFr Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . 1632 B Rechtskonforme Ausgestaltung der durch die EU-Kommission kritisierten Schiffbaubürg- schaften norddeutscher Länder MdlAnfr 24 Wolfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU Antw PStSekr Karl Diller BMF . . . . . . . . . . . 1633 A ZusFr Wolfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1633 C Eingliederungsvereinbarungen seit Einführung des Job-AQTIV-Gesetzes MdlAnfr 25 Dirk Niebel FDP Antw PStSekr Gerd Andres BMWA . . . . . . . . 1634 A ZusFr Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 1634 A Erfolgsrate bei Vermittlungsgutscheinen; ge- zahlte Erfolgshonorare MdlAnfr 26 Dirk Niebel FDP Antw PStSekr Gerd Andres BMWA . . . . . . . . 1634 C ZusFr Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 1634 D Verwendungszweck des in Genua gefundenen und aus einer deutschen BASF-Fabrik stam- menden Morpholins; Ausfuhrbestimmungen gemäß Chemiewaffenübereinkommen MdlAnfr 27, 28 Erich G. Fritz CDU/CSU Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Januar 2003II Antw PStSekr Gerd Andres BMWA . . . . . 1635 A, B ZusFr Erich G. Fritz CDU/CSU . . . . . . . . . . 1635 C Erfolge der Bundesmarine am Horn von Afrika bei der Bekämpfung des internationalen Terro- rismus MdlAnfr 33 Petra Pau fraktionslos Antw PStSekr Hans Georg Wagner BMVg 1636 B ZusFr Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . 1636 D ZusFr Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 1637 A Maßnahmen zur Durchsetzung der Verein- barkeit von Familie und Beruf bei den Streit- kräften MdlAnfr 34 Ina Lenke FDP Antw PStSekr Hans Georg Wagner BMVg 1637 B ZusFr Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1637 D Maßnahmen zur vollständigen beruflichen Gleichstellung von Frauen in der Bundeswehr MdlAnfr 35 Ina Lenke FDP Antw PStSekr Hans Georg Wagner BMVg 1638 A ZusFr Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1638 C Zusatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Frak- tion der CDU/CSU: Haltung der Bundes- regierung zu den Auswirkungen ihrer Steuerpolitik auf die kommunalen Fi- nanzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1638 D Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1639 A Florian Pronold SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1639 D Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 1640 D Kerstin Andreae BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1642 B Otto Bernhardt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1643 C Dieter Grasedieck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 1644 C Hans Michelbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1645 C Christine Scheel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1646 C Manfred Kolbe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1647 C Bernd Scheelen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1648 D Klaus-Peter Flosbach CDU/CSU . . . . . . . . . 1650 C Simone Violka SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1652 A Jochen-Konrad Fromme CDU/CSU . . . . . . . 1653 B Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1654 D Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 1656 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1657 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 1659 A Anlage 2 Sonderprogramme zur Verbesserung der Ver- kehrsinfrastruktur zwischen Deutschland und den EU-Beitrittsländern Polen und Tsche- chien MdlAnfr 6 Günter Baumann CDU/CSU Antw PStSekr’in Iris Gleicke BMVBW . . . . 1659 C Anlage 3 Baubeginn für die Abschnitte 8.1 und 8.2 des Verkehrsprojektes „Deutsche Einheit“: Schie- nenhochgeschwindigkeitsstrecke Berlin–Halle/ Leipzig–Nürnberg MdlAnfr 7 Cornelia Pieper FDP Antw PStSekr’in Iris Gleicke BMVBW . . . . 1659 D Anlage 4 Verzicht der Deutschen Bahn AG auf die Ein- richtung eines fahrzeuggebundenen Lifts für behinderte Menschen bei der Bestellung von ICE-3-Zügen MdlAnfr 8, 9 Daniel Bahr (Münster) FDP Antw PStSekr’in Iris Gleicke BMVBW . . . . 1660 A Anlage 5 Öffentlichkeitsarbeit der Bundesregierung im Dezember 2002 und Januar 2003 für ihre Re- formpolitik im Hinblick auf das Fehlen eines rechtskräftigen Haushaltes 2003 und auf die bevorstehenden Landtagswahlen in Hessen und Niedersachsen MdlAnfr 10 Dietrich Austermann CDU/CSU Antw StSekr Béla Anda BK . . . . . . . . . . . . . . 1660 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Januar 2003 III Anlage 6 Auswirkungen des Tarifabschlusses für die Ar- beiter und Angestellten im öffentlichen Dienst und bei Übertragung auf die Beamten; Über- schüsse per Saldo Lohnkosten zu Steuerein- nahmen MdlAnfr 17, 18 Jochen-Konrad Fromme CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . . 1660 D Anlage 7 Kosten für die von der Bundesregierung seit 1998 eingesetzten Kommissionen MdlAnfr 18 Martin Hohmann CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . . 1661 B Anlage 8 Zahl der durch Härteleistungen entschädigten Opfer von Rechtsextremisten, Zahl der Fälle bei entsprechender Mittelbereitstellung für Opfer von Linksextremisten MdlAnfr 19 Martin Hohmann CDU/CSU Antw PStSekr Alfred Hartenbach BMJ . . . . . . 1661 C Anlage 9 Fortführung der EU-Strukturförderung nach 2006 in den bisherigen Ziel-2-Gebieten – Indus- trieregionen mit Strukturproblemen – Berück- sichtigung der Grenzlage zum EU-Beitritts- gebiet, insbesondere zu Tschechien MdlAnfr 22, 23 Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) CDU/CSU Antw PStSekr Karl Diller BMF . . . . . . . . . . . 1661 D Anlage 10 Sollstärke für Kasernen in Sachsen-Anhalt ab 2003 MdlAnfr 29 Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) CDU/CSU Antw PStSekr Hans Georg Wagner BMVg . . . 1662 B Anlage 11 Billigung des Einsatzes deutscher Soldaten so- wie von Fuchs-Spürpanzern in Kuwait durch den Deutschen Bundestag im Falle eines Krie- ges gegen den Irak; Zustimmung des Deut- schen Bundestages zum Einsatz von AWACS- Aufklärungsflugzeugen über Konfliktgebieten oder angrenzenden Regionen MdlAnfr 30, 31 Jürgen Koppelin FDP Antw PStSekr Hans Georg Wagner BMVg . . . 1662 C Anlage 12 Rechtsgrundlage des Einsatzes von Bundes- wehrsoldaten zum Schutz und zur Bewachung von Kasernen der US-Streitkräfte in Deutsch- land MdlAnfr 32 Günther Friedrich Nolting FDP Antw PStSekr Hans Georg Wagner BMVg . . . 1662 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Januar 2003IV (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Januar 2003 1613 21. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 29. Januar 2003 Beginn: 13.00 Uhr
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    Dr. Gesine Lötzsch Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Januar 2003 1659 (C) (D) (A) (B) Bindig, Rudolf SPD 29.01.2003* Burchardt, Ulla SPD 29.01.2003 Deittert, Hubert CDU/CSU 29.01.2003* Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 29.01.2003* Haack (Extertal), Karl SPD 29.01.2003* Hermann Hoffmann (Chemnitz), SPD 29.01.2003* Jelena Hörster, Joachim CDU/CSU 29.01.2003 Jäger, Renate SPD 29.01.2003* Jonas, Klaus Werner SPD 29.01.2003* Leibrecht, Harald FDP 29.01.2003* Letzgus, Peter CDU/CSU 29.01.2003* Lintner, Eduard CDU/CSU 29.01.2003* Dr. Lucyga, Christine SPD 29.01.2003* Möllemann, Jürgen W. FDP 29.01.2003 Müller (Düsseldorf), SPD 29.01.2003 Michael Rauber, Helmut CDU/CSU 29.01.2003* Rauen, Peter CDU/CSU 29.01.2003 Riester, Walter SPD 29.01.2003* Robbe, Reinhold SPD 29.01.2003 Schlauch, Rezzo BÜNDNIS 90/ 29.01.2003 DIE GRÜNEN Schröter, Gisela SPD 29.01.2003 Simm, Erika SPD 29.01.2003 Dr. Thomae, Dieter FDP 29.01.2003 Tritz, Marianne BÜNDNIS 90/ 29.01.2003* DIE GRÜNEN Volquartz, Angelika CDU/CSU 29.01.2003 Wegener, Hedi SPD 29.01.2003* Wicklein, Andrea SPD 29.01.2003 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 29.01.2003* * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 2 Antwort der Parl. Staatssekretärin Iris Gleicke auf die Frage des Abgeordneten Günter Baumann (CDU/CSU) (Druck- sache 15/344, Frage 6): Welche Sonderprogramme zur Verbesserung der Verkehrs- infrastruktur zwischen Deutschland und den Beitrittsländern Polen und Tschechien plant die Bundesregierung im Hinblick auf die EU-Osterweiterung am 1. Mai 2004? Der aus der EU-Osterweiterung resultierende Bedarf für den Aus- und Neubau der Verkehrsinfrastruktur wird im Bundesverkehrswegeplan 2003 berücksichtigt. Nach der Verkehrsprognose 2015 wird das Verkehrsauf- kommen zwischen den EU-Beitrittsländern und Deutsch- land im Integrationsszenario um bis zu 90 Prozent im Per- sonenverkehr und um bis zu 275 Prozent im Güterverkehr zunehmen. Diese Zunahme ist – besonders im Güterver- kehr im Vergleich mit den alten EU-Ländern – prozentual überproportional stark. Sie erfolgt jedoch auf einem im Vergleich mit den anderen Ländern geringen Ausgangs- niveau und wurde bei der gesamtwirtschaftlichen Bewer- tung der angemeldeten Projekte berücksichtigt. Eine Grobabschätzung der Kapazitätsauslastung der Verkehrsinfrastruktur zu Tschechien und Polen unter Be- rücksichtigung der bereits begonnenen bzw. beschlos- senen Infrastrukturprojekte ergab maximale Werte von 70 Prozent. Anlage 3 Antwort der Parl. Staatssekretärin Iris Gleicke auf die Frage der Ab- geordneten Cornelia Pieper (FDP) (Drucksache 15/344, Frage 7) Wann ist der Baubeginn für die Abschnitte 8.1 und 8.2 des Ver- kehrsprojektes Deutsche Einheit „Schienenhochgeschwindigkeits- strecke Berlin–Halle/Leipzig–Nürnberg“, und wann verfällt das Baurecht für oben genannte Abschnitte? Bei der Neubaustrecke des VDE 8.1 Erfurt–Ebensfeld wurde im Abschnitt Erfurt–Ilmenau mit den Bauarbeiten schon 1996 begonnen, sodass hier das Baurecht nicht mehr verfallen kann. Für die Abschnitte Ilmenau bis Ebenfeld wurden die Planfeststellungsbeschlüsse verlän- gert. Mit der Aufnahme von Bauarbeiten ist im Laufe die- ses Jahres zu rechnen. Die Planfeststellungsbeschlüsse würden, soweit nicht mit den Bauarbeiten begonnen würde, beginnend im Jahre 2005 bis 2008 – je nach Plan- feststellungsabschnitt – auslaufen. Für die Neubaustrecke VDE 8.2 Leipzig–Erfurt ist der Abschnitt Leipzig–Gröbers teilweise schon in Betrieb bzw. kurz vor der Fertigstellung, sodass auch hier kein Baurecht verfallen kann. Im Abschnitt Gröbers–Erfurt wurde in zwei Planfeststellungsabschnitten mit dem Bau begonnen. Das Baurecht der restlichen Planfeststellungs- abschnitte würde bei Nichtaufnahme der Bauarbeiten ab 2005 sukzessive auslaufen. Da die Entscheidung für die Realisierung des Vorha- bens gefallen ist, besteht die Gefahr des Verfallens des Baurechts nicht. Anlage 4 Antwort der Parl. Staatssekretärin Iris Gleicke auf die Fragen des Abgeordneten Daniel Bahr (Münster) (FDP) (Drucksa- che 15/344, Fragen 8 und 9): Wie bewertet die Bundesregierung die Tatsache, dass die Deutsche Bahn AG (DB AG) bei der Bestellung neuer Züge der Baureihe ICE 3 auf die Einrichtung eines fahrzeuggebundenen Lifts für behinderte Menschen in diesen Zügen auch nach In- Kraft-Treten des Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG) ver- zichtet hat und dies, obwohl das BGG die Barrierefreiheit im Eisenbahnverkehr ausdrücklich vorsieht? In welcher Weise gedenken die Bundesregierung und der Bund, sich im Rahmen ihrer Befugnisse als Eigentümer der DB AG für die Durchsetzung der Interessen behinderter Menschen gegenüber der Bahn einzusetzen? Zu Frage 8: Die Deutsche Bahn AG und die Niederländische Ei- senbahn haben im Dezember 1994 beim Firmenkonsor- tium ICE 3 (Siemens AG, Duewag AG und Talbot AG) 54 Triebzüge (davon 37 Wechselstromzüge und 17 Mehr- systemzüge [davon 4 für die Niederländische Eisenbahn]) mit einer Option auf weitere 13 Züge bestellt. Die Nachbestellung dieser Züge wurde am 28. No- vember 2002 ausgelöst, nachdem sich durch das zwi- schenzeitlich entwickelte Fahrplanangebot der kurzfris- tige Bedarf zusätzlicher Züge herausgestellt hatte. Die Züge basieren auf der seit 1994 erarbeiteten Fahrzeug- konstruktion, verfügen insofern über die gleiche techni- sche Ausstattung und gehören damit zu einer Baureihe, bei der fahrzeuggebundene Einstiegshilfen noch nicht berücksichtigt worden sind. Die grundlegende Neuent- wicklung einer Fahrzeugbaureihe hätte zu lange gedauert. Bei neu zu entwickelnden Zügen (Ersatz für vorhandene ICE-Züge) sieht die Deutsche Bahn AG fahrzeuggebun- dene Einstiegshilfen vor. Zu Frage 9: Der Bund hat nach Aktienrecht als Eigentümer keinen Einfluss auf die unternehmerischen Entscheidungen der Deutschen Bahn AG. Allerdings wurde mit dem neuen Be- hindertengesetz unter anderem auch die Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO) geändert. Gemäß § 3 Abs. 2 der EBO sind die Eisenbahnen verpflichtet, Programme aufzu- stellen, dass die Benutzung der Bahnanlagen und Fahrzeuge durch Behinderte und alte Menschen sowie Kinder erleich- tert wird. Die Aufsicht zur Umsetzung dieser Verordnung er- folgt durch die zuständigen Aufsichtsbehörden. Anlage 5 Antwort des Chefs des Presse- und Informationsamtes der Bundes- regierung Béla Anda auf die Frage des Abgeordneten Dietrich Austermann (CDU/CSU) (Drucksache 15/344, Frage 10): Wie rechtfertigt die Bundesregierung ihre Öffentlichkeitsarbeit im Dezember 2002 und im Januar 2003, insbesondere den 40-Se- kunden-Spot, mit dem die Bundesregierung seit dem 23. Januar 2003 in 330 deutschen Kinos für ihre Reformpolitik wirbt und der rund 460 000 Euro kostet (dpa vom 23. Januar 2003), einerseits haushaltsrechtlich im Hinblick auf das Fehlen eines rechtskräftigen Haushaltes 2003 und andererseits verfassungsrechtlich – angesichts der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zu verbotener Wahlwerbung durch staatliche Stellen – im Hinblick auf die bevor- stehenden Landtagswahlen in Hessen und Niedersachsen? Der Kinospot und die weiteren Maßnahmen der Kam- pagne „Erfolg braucht alle“ stimmen mit dem Haushalts- recht und dem Verfassungsrecht überein. Haushaltsrechtlich sind die Maßnahmen nach den Grundsätzen der vorläufigen Haushaltsführung zulässig. Denn sie bewegen sich innerhalb des Verfügungsrahmens von 25 Prozent des entsprechenden Titelansatzes aus dem Regierungsentwurf 2003 und diese werblichen Maßnah- men sind „dringlich“ und „wichtig“. Durch die Anzeigenschaltung und den Kinospot werden die verfassungsrechtlichen Grenzen im Hinblick auf Vor- wahlzeiten in Ländern nicht tangiert. Die Maßnahmen die- nen der Information über Gesetzesneuregelungen unter anderem zur Umsetzung der Hartz-Reformen und anderer wichtiger Initiativen zur Zukunftssicherung. Außerdem werden die Anzeigen und der Kinospot bundesweit ge- schaltet. Eine Intensivierung der Informationen in Hessen oder Niedersachsen gibt es nicht. Gestatten Sie mir noch folgenden Hinweis: Am 20. Fe- bruar 1998, wenige Tage vor der Landtagswahl in Nieder- sachsen und wenige Wochen vor der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt, hatte die damalige Bundesregierung doppelseitige Anzeigen unter dem Titel „Ja zur Zukunft“ bundesweit in der Bild-Zeitung geschaltet. Die Anzeigen widmeten sich unter anderem den Themen „Kriminalitäts- bekämpfung“ und „Aufbau Ost“. Der damalige Stellvertretende Chef des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung hat auf eine par- lamentarische Anfrage dazu unter anderem Folgendes aus- geführt (Drucksache 13/10239 vom 23. März 1998): „Nach Auffassung der Bundesregierung bedurfte es für die Schaltung der Anzeigen am 20. Februar 1998 keines akuten Anlasses. Inhaltlich beschränkte sie sich auf Infor- mationen über die von der Bundesregierung ergriffenen Reformmaßnahmen im Zusammenhang mit den in vielen Bereichen zu beobachtenden positiven Entwicklungen und Initiativen.“ Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Fra- gen des Abgeordneten Jochen-Konrad Fromme (CDU/ CSU) (Drucksache 15/344, Fragen 16 und 17) Welche Auswirkungen hat der Tarifabschluss für die Arbeiter und Angestellten im öffentlichen Dienst (jeweils getrennt für Bund, Länder und Gemeinden), und welche Auswirkungen sind zu erwarten, wenn man die Annahme zugrunde legt, dass dieser Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Januar 20031660 (C) (D) (A) (B) Abschluss unter sonst gleichen Bedingungen auf die Beamten übertragen wird? Treffen Zeitungsberichte zu, wonach der Bund per Saldo Lohn- kosten zu Steuereinnahmen Überschüsse erzielen wird (vergleiche Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 22. Januar 2003), und wenn nein, wo liegen nach Ansicht der Bundesregierung die Fehler in der Berechnung? Zu Frage 16: Der Tarifabschluss für die Arbeiter und Angestellten im öffentlichen Dienst wird bei voller Übertragung auf die Beamten zu Mehrausgaben bei Bund, Ländern und Ge- meinden von rund 12 Milliarden Euro – insgesamt in 2003 und 2004 – führen. Dabei sind die Kompensationen (AZV-Tag, Lebensaltersstufen, Zahlungszeitpunkt) be- rücksichtigt. Von den rund 12 Milliarden Euro entfallen auf den Bund rund 1,25 Milliarden Euro, auf die Länder rund 5,13 Milliarden Euro und auf die Gemeinden rund 5,6 Milliarden Euro (siehe Anlage). Inwieweit die Mehrausgaben durch Stellenabbau kom- pensiert werden – wie von einzelnen Ländern und Kom- munen angekündigt –, ist gegenwärtig nicht absehbar. Zu Frage 17: Die Aussage in der FAZ vom 22. Januar 2003, dass der Bund durch den Tarifabschluss wegen der Mehreinnah- men aus der Einkommensteuer per Saldo Überschüsse er- ziele, gibt die Auswirkungen des Tarifabschlusses auf den Bund unvollständig wieder. Neben den Steuermehrein- nahmen müssen auch die Mehrausgaben des Bundes infolge des Tarifabschlusses vollständig berücksichtigt werden. Der Bund muss nicht nur die zusätzlichen Personal- ausgaben tragen. Hinzu kommt, dass Tariferhöhungen aller Branchen einschließlich der Tariferhöhungen im öf- fentlichen Dienst höhere Leistungen und Zuschüsse des Bundes zur Folge haben, die an die Lohn- und Gehalts- entwicklung gekoppelt sind. Dazu gehören zum Beispiel Leistungen für Kriegsopfer und Heimkehrer, Leistungen nach dem Bundesentschädigungsgesetz sowie Zuschüsse zur Rentenversicherung. Es trifft somit nicht zu, dass der Bund Überschüsse erzielt. Vielmehr entlastet der Bund gleichzeitig die anderen öffentlichen Arbeitgeber bei den Lohnnebenkosten. Bei- spielhaft seien hier die Bundeszuschüsse zur gesetzlichen Rentenversicherung und zur Bundesanstalt für Arbeit ge- nannt. Es handelt sich keineswegs um einen Abschluss zulas- ten von Ländern und Kommunen. Der Verhandlungsführer der Tarifgemeinschaft deutscher Ländern, der bayerische Finanzminister Professor Faltlhauser, hat die gegenüber Ländern und Kommunen faire Verhandlungsführung von Bundesminister Schily ausdrücklich gewürdigt. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Frage des Abgeordneten Martin Hohmann (CDU/CSU) (Drucksache 15/344, Frage 18): Welche Kosten sind für die von der Bundesregierung seit 1998 eingesetzten Kommissionen entstanden, und kann die Bundesre- gierung den Aufwand für die 20 kostenintensivsten Kommissio- nen beziffern? Für die seit 1998 von der Bundesregierung eingesetz- ten Kommissionen sind bisher bezifferbare Kosten in Höhe von insgesamt 8 153 504 Euro entstanden. Diese Summe setzt sich aus den auf die einzelnen Kom- missionen entfallenden Kostenanteilen zusammen, die die Bundesregierung am 9. Januar 2003 auf eine entspre- chende schriftliche Anfrage des Abgeordneten Albrecht Feibel (CDU/CSU) bekannt gegeben hat. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Alfred Hartenbach auf die Frage des Abgeordneten Martin Hohmann (CDU/CSU) (Druck- sache 15/344, Frage 19): An wie viele Personen wurden die bereitgestellten Mittel für Härteleistungen für Opfer rechtsextremistischer Übergriffe ausge- zahlt, und wie viele vergleichbare Fälle hätte es bei entsprechen- der Mittelbereitstellung für Opfer linksextremistischer Gewalt ge- geben? Im Jahr 2001, dem ersten Jahr, in dem Haushaltsmittel für Härteleistungen an Opfer rechtsextremistischer Über- griffe im Bundeshaushalt bereitgestellt waren, wurden 151 Personen Härteleistungen zuerkannt, im Jahr 2002 109 Personen. Aussagen darüber, wie viele vergleichbare Fälle es bei entsprechender Mittelbereitstellung für Opfer linksextre- mistischer Gewalt gegeben hätte, sind der Bundesregie- rung nicht möglich. Gewalttaten wie Tötungs- und Körperverletzungsde- likte mit extremistischem Hintergrund sind aber schwer- punktmäßig dem rechts- und nicht dem linksextremis- tischen Bereich zuzuordnen. Sie richten sich im Regelfall gegen ausländische Mitbürger. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Karl Diller auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/ CSU) (Drucksache 15/344, Fragen 22 und 23): Welche Erkenntnisse hat die Bundesregierung über den aktu- ellen Diskussions- und Planungsstand in der EU zur Fortführung der EU-Strukturförderung nach 2006 in den bisherigen Ziel-2-Ge- bieten (Industrieregionen mit Strukturproblemen)? Wird sich die Bundesregierung dafür einsetzen, die unmittel- bare Grenzlage zum EU-Beitrittsgebiet, insbesondere zu Tsche- chien, als eigenes Förderkriterium in die Strukturförderkonzepte der Europäischen Union aufzunehmen? Zu Frage 22: Mit dem zweiten Kohäsionsbericht vom Januar 2001 und dem ersten Zwischenbericht über den Zusammenhalt vom Januar 2002 hat die EU-Kommission die Debatte Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Januar 2003 1661 (C) (D) (A) (B) über die Politik des wirtschaftlichen und sozialen Zusam- menhalts in einer erweiterten EU und der künftigen För- derperiode 2007 bis 2013 eröffnet. Die Kommission wird im Februar 2003 einen weiteren Zwischenbericht und im Oktober 2003 den nächsten Kohäsionsbericht vorlegen. Von Letzterem wird die erste entscheidende Weichenstellung für die Strukturpolitik nach 2006 erwartet. Die endgültige Entscheidung über die inhaltliche Ausgestaltung der EU-Strukturpolitik ist aber frühestens 2005 zu erwarten. Die Bundesregierung beteiligt sich aktiv an dieser De- batte und bekennt sich uneingeschränkt zu einer Politik der europäischen Solidarität. Sie tritt dabei für eine weitge- hende Konzentration der EU-Strukturmittel auf die Ziel-1- Gebiete ein. Außerhalb von Ziel 1 soll eine begrenzte EU-Strukturpolitik beibehalten werden, die horizontale Fördermaßnahmen sowie integrations- und regionalpoli- tische Maßnahmen beinhaltet, die einen besonders hohen europäischen Mehrwert aufweisen. Zudem sollen faire, zeitlich begrenzte Übergangsregelungen für die aktuellen Fördergebiete, die ab 2007 aus der Förderung herausfal- len, dazu beitragen, die bisherigen Fördererfolge nicht zu gefährden. Die EU-Kommission hat sich in der Diskussion bisher dahingehend festgelegt, dass neben der Förderung der be- dürftigsten Regionen (das sind Ziel-1-Regionen) unbe- dingt auch eine Förderung außerhalb von Ziel 1 beibehal- ten werden soll. Damit will sich die Kommission auch künftig die Möglichkeit einer EU-weiten Strukturförde- rung offen halten. Zu den Inhalten einer künftigen Förde- rung außerhalb von Ziel 1 hat die Europäische Kommis- sion ein Förder-Menü ins Gespräch gebracht, das ein breites Band an gemeinschaftsrelevanten territorialen und thematischen Fördermaßnahmen ermöglichen soll. Zu Frage 23: Die Bundesregierung hält die Förderung von grenz- übergreifenden Maßnahmen gerade an den heutigen Außen- und künftigen Binnengrenzen für einen der Be- reiche mit besonderem europäischen Mehrwert, der in die künftige Förderung außerhalb von Ziel 1 einbezogen wer- den sollte. Allerdings hält die Bundesregierung ein eige- nes Förderkriterium dieser Art im Rahmen der EU-Struk- turfondsförderung für nicht erforderlich. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hans Georg Wagner auf die Frage der Abgeordneten Cornelia Pieper (FDP) (Druck- sache 15/344, Frage 29): Wie ist die Sollstärke jeweils für die sachsen-anhaltinischen Kasernen in den Jahren 2003 und folgende angesetzt? Die Bundeswehr ist in Sachsen-Anhalt zurzeit an ein- undzwanzig Standorten mit einer Sollstärke von rund 8 700 militärischen und zivilen Dienstposten vertreten. Nach gegenwärtiger Planung werden bis zum Jahre 2005 drei Standorte (Brettin, Dessau, Möckern) mit einer Sollstärke von rund 800 militärischen und zivilen Dienst- posten aufgrund Entscheidungen aus den 90er-Jahren ge- schlossen. Aufgrund weiterer Organisationsmaßnahmen kleineren Umfangs beträgt die gemäß Ressortkonzept Stationierung vom 16. Februar 2001 geplante Sollstärke für Sachsen-Anhalt in der Zielstruktur rund 7 600 Dienst- posten. Vom Standort Halle werden im Jahre 2003 rund 800 Dienstposten im Wesentlichen nach Weißenfels verlegt. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hans Georg Wagner auf die Fra- gen des Abgeordneten Jürgen Koppelin (FDP) (Druck- sache 15/344, Fragen 30 und 31): Teilt die Bundesregierung die Auffassung der Parteivorsitzen- den von Bündnis 90/Die Grünen, Angelika Beer, dass im Fall ei- ner militärischen Auseinandersetzung mit dem Irak der Einsatz von deutschen Soldaten sowie der Einsatz von Fuchs-Spür- panzern in Kuwait vom Deutschen Bundestag gebilligt werden muss (Süddeutsche Zeitung vom 21. Januar 2003)? Ist die Bundesregierung der Auffassung, dass der Einsatz von AWACS-Aufklärungsflugzeugen über Konfliktgebieten oder an- grenzende Regionen nicht der Zustimmung des Deutschen Bun- destages bedarf? Zu Frage 30: Die Bundesregierung wird sich nicht an militärischen Operationen gegen den Irak beteiligen. Eine Zustimmung des Bundestages zum Einsatz be- waffneter deutscher Streitkräfte bei einer solchen Beteili- gung steht deshalb nicht infrage. Die deutschen Soldaten und Fuchs-Spürpanzer in Kuwait sind dort ausschließlich im Rahmen von Enduring Freedom stationiert. Diesem Einsatz hat der Deutsche Bundestag ausdrück- lich zugestimmt. Zu Frage 31: Routinemäßige Überwachungsflüge von AWACS-Flug- zeugen über NATO-Bündnisgebiet finden regelmäßig statt und bedürfen nicht der Zustimmung des Deutschen Bundestages. An einem militärischen Einsatz gegen den Irak wird sich die Bundesregierung nicht beteiligen. Daher stellt sich auch in diesem Zusammenhang die Frage nach einer Zustimmung des Deutschen Bundestages nicht. Anlage 12 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hans Georg Wagner auf die Frage des Abgeordneten Günther Friedrich Nolting (FDP) (Drucksache 15/344, Frage 32): Welche Rechtsvorschriften sind die Grundlage des Einsatzes von Bundeswehrsoldaten zum Schutz und zur Bewachung von Kasernen der US-Streitkräfte in Deutschland? Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Januar 20031662 (C) (D) (A) (B) Militärische Einrichtungen der verbündeten Streit- kräfte in Deutschland können durch die Bundeswehr auf der Grundlage des Gesetzes über die Anwendung des un- mittelbaren Zwanges durch die Bundeswehr (UZwGBw) bewacht und gesichert werden. Soldaten der Bundeswehr können nach § 1 in Verbin- dung mit § 2 des Gesetzes innerhalb militärischer Lie- genschaften, die von alliierten Streitkräften genutzt wer- den, als Wachen eingesetzt werden. Zuvor muss die Liegenschaft durch die deutsche territoriale Kommando- behörde zu einem militärischen Sicherheitsbereich erklärt und entsprechend gekennzeichnet werden. Grundlage für diese Erklärung ist eine Vereinbarung mit den Stationierungsstreitkräften über die vorüberge- hende Bewachung der Liegenschaft durch die Bundes- wehr im Rahmen des Art. 53 Abs. 4 des Zusatzabkom- mens zum NATO-Truppenstatut. Bundeswehrsoldaten können außerhalb militärischer Einrichtungen Sicherheitsaufgaben nach dem Gesetz über die Anwendung des unmittelbaren Zwanges durch die Bundeswehr wahrnehmen. Zu den Sicherheitsaufgaben gehört die Abwehr von Straftaten gegen die Bundeswehr. Den „Straftaten gegen die Bundeswehr“ sind Straftaten gegen Angehörige der verbündeten Streitkräfte bzw. gegen militärische Anlagen und militärische Gegenstände der ver- bündeten Streitkräfte gleichgestellt (§ 3 Abs. 1 UZwGBw). Sicherheitsaufgaben können daher auch zum Schutz der Alliierten wahrgenommen werden. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Januar 2003 1663 (C)(A) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Bernd Scheelen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

    ren! Die unzähligen Falschbehauptungen, die mir in den
    fünfminütigen Redebeiträgen der Opposition zu Gehör
    kamen, würden schon dazu reizen, sie alle hier einzeln
    auseinander zu nehmen. Ich will das nicht tun, sondern
    mich auf zwei beschränken.

    Herr Kollege Michelbach, das Land Bayern – das wis-
    sen Sie ganz genau – hat zur Beseitigung der Flutschäden
    5 Millionen Euro bekommen und behalten, nicht an die
    Kommunen weitergegeben. Von Leuten wie Ihnen, deren
    Partei auf Länderebene so handelt, lassen wir uns keine
    Ratschläge erteilen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Hans Michelbach [CDU/ CSU]: Quatsch! Stimmt doch gar nicht!)


    Dann haben Sie genauso wie der Kollege Bernhardt ge-
    klagt, die vermeintlich verfehlte Wirtschafts- und Finanz-
    politik der rot-grünen Regierung sei der eigentliche
    Grund, warum es im Moment Bund, Ländern und Ge-
    meinden so schlecht gehe.


    (Otto Bernhardt [CDU/CSU]: Ja, sicher! Das bezweifelt auch niemand!)


    Ich will Ihnen die Gründe nennen. Es gibt zwei Gründe.
    Der eine Grund


    (Otto Bernhardt [CDU/CSU]: Ist die Weltwirtschaft!)



    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    1648


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    – völlig korrekt – sind die weltwirtschaftlichen kon-
    junkturellen Verwerfungen, unter denen ein exportorien-
    tiertes Land wie die Bundesrepublik natürlich zu leiden
    hat.


    (Zurufe von der CDU/CSU)

    – Hören Sie doch einmal zu und reden Sie nicht immer da-
    zwischen!

    Der Hauptgrund ist der Scherbenhaufen, den Sie uns
    1998 hinterlassen haben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Lachen bei der CDU/CSU)


    Der Scherbenhaufen bestand aus Rekordarbeitslosigkeit,
    aus Rekordstaatsverschuldung und aus einem jährlich
    maroderen Bundeshaushalt. Wir sind dabei, diese Schä-
    den zu reparieren. Das ist ein hartes Stück Arbeit. Wir sind
    dabei auf einem guten Wege.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Otto Bernhardt [CDU/CSU]: Ihr zerstört den Rest!)


    Meine sehr geehrten Damen und Herren, der Titel der
    heutigen Aktuellen Stunde, die die CDU/CSU beantragt
    hat, zeigt, wie unseriös und wie verlogen – vorhin wurde
    auch schon einmal „pharisäerhaft“ gesagt –


    (Widerspruch bei der CDU/CSU)

    die Union mit wirklich wichtigen finanzpolitischen The-
    men umgeht.

    Wir reden doch nicht von Steuererhöhungen, sondern
    Sie reden davon. Wir sprechen von Subventionsabbau und
    Sie machen Vorschläge zur Mehrwertsteuererhöhung. In
    der „FAZ“ lese ich zum Beispiel, dass Herr Böhmer ges-
    tern gesagt hat, er könne sich eine Mehrwertsteuer-
    erhöhung durchaus vorstellen. Von uns haben Sie das bis-
    her nicht gehört.


    (Elke Wülfing [CDU/CSU]: Was?)

    Sie sprechen sich für Steuererhöhungen aus, wir tun das
    nicht.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Meine Damen und Herren, das drängende Problem
    der schwierigen finanziellen Lage der Städte und Ge-
    meinden sollte Ihnen eigentlich Anlass zu konstruktiver
    Opposition sein. Aber das Einzige, was Ihnen einfällt, ist
    die permanente Wiederholung des Märchens von den an-
    geblichen Steuererhöhungen dieser Regierung – als
    wenn die Gemeinden und auch die Länder und der Bund
    das Problem hätten, dass es zu viel Steuereinnahmen
    gäbe; das wäre die logische Konsequenz. Sie beklagen
    auf der einen Seite, die Steuern seien zu hoch, und sagen
    auf der anderen Seite, es gebe keine Einnahmen. Was
    stimmt denn jetzt? Entweder sind die Steuern zu hoch
    – dann müsste es auch relativ hohe Einnahmen geben –
    oder das Umgekehrte gilt. Es passt nicht beides zusam-
    men.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Sie setzen darauf, dass die Leute das nicht durch-
    schauen. Aber halten Sie die Wähler nicht für so dumm
    wie sich selber.


    (Otto Bernhardt [CDU/CSU]: Das werden wir Sonntag sehen, wie dumm die sind!)


    Der Rückgang des Gewerbesteueraufkommens, gerade
    in den großen Städten, ist natürlich nicht nur eine Folge der
    weltwirtschaftlichen konjunkturellen Verwerfungen, son-
    dern auch eine Folge dessen, was Sie mit der Gewerbe-
    steuer in den 16 Jahren Ihrer Regierungszeit veranstaltet
    haben. Sie haben nämlich alle konjunkturunabhängigen
    Bestandteile aus der Gewerbesteuer herausgenommen.


    (Jochen-Konrad Fromme [CDU/CSU]: Und Sie haben allen Veränderungen im Bundesrat zugestimmt!)


    Jetzt, da die Konjunktur nicht so gut ist, wird deutlich, wie
    abhängig die Gewerbesteuer von der Konjunktur ist. Sie
    ist eben nicht – ich weiß nicht, wer von Ihnen das eben ge-
    sagt hat – antizyklisch, sondern gerade zyklisch, sie be-
    wegt sich mit den Konjunkturzyklen: Läuft die Konjunk-
    tur gut, gibt es hohe Gewerbesteuereinnahmen, läuft die
    Konjunktur nicht gut, sind sie niedrig. Das ist die Folge
    Ihrer Politik.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Widerspruch bei der CDU/ CSU)


    Was ist nun der Beitrag der Opposition? Auf der einen
    Seite beklagen Sie die desolate Lage der kommunalen
    Haushalte, auf der anderen Seite lehnen Sie in Bezug auf
    konkrete Maßnahmen – über die wir ja zurzeit im Finanz-
    ausschuss und demnächst auch hier im Hohen Hause re-
    den – jede Verantwortung ab.

    Aber diese Doppelzüngigkeit hat Tradition. Wir ken-
    nen das spätestens seit dem Jahre 2001. Seit Mitte 2001,
    seitdem klar ist, dass sich die Situation bei den Gewerbe-
    steuereinnahmen verschlechtert, haben wir Gegenmaß-
    nahmen ergriffen.


    (Elke Wülfing [CDU/CSU]: Die Umlage erhöht!)


    Zum Beispiel im Zusammenhang mit der Unternehmen-
    steuerfortführung haben wir konkrete Maßnahmen zum
    Stopfen von Steuerschlupflöchern, die große Konzerne
    nutzen – ich nenne das Stichwort Mehrmütterorganschaft,
    ein Steuersparmodell für Konzerne –, ergriffen, die Sie
    aber abgelehnt haben.


    (Jochen-Konrad Fromme [CDU/CSU]: Deswegen zahlen die auch keine Körperschaftsteuer mehr, während sie bei uns noch 46 Milliarden gezahlt haben!)


    Sie lehnen ganz konkrete Hilfsmaßnahmen für die Ge-
    meinden ab.

    Dasselbe gilt für das Steuervergünstigungsabbau-
    gesetz. Die Kollegin Andreae hat die Zahlen vorhin vor-
    getragen. Es geht in diesem Jahr konkret um 600 Milli-
    onen Euro Soforthilfe für die Gemeinden – Sie sind
    dagegen. Es geht im nächsten Jahr um Hilfe in Höhe von
    2 Milliarden Euro – Sie sind dagegen. Es geht um Hilfe in

    Bernd Scheelen




    Bernd Scheelen
    Höhe von 2,5 Milliarden Euro im übernächsten Jahr und
    3 Milliarden Euro im Jahr 2006 – Sie sind dagegen, Sie
    lehnen das ab. Das müssen Sie den Menschen draußen
    und Ihren Kommunalpolitikern vor Ort selber erklären.
    Das ist doppelzüngig und pharisäerhaft.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Meine sehr geehrten Damen und Herren, dass wir die
    Probleme nicht allein mit dem Stopfen von Steuer-
    schlupflöchern in den Griff bekommen werden, ist völlig
    klar.


    (Hans Michelbach [CDU/CSU]: Mit Steuererhöhungen wollen Sie es doch tun!)


    Es ist mehrfach auf die Kommission hingewiesen worden,
    die eingesetzt worden ist, um die Gemeindefinanzen einer
    Überprüfung zu unterziehen. Das eine Ziel ist, die Ein-
    nahmeseite zu verstetigen, das andere Ziel, die Ausga-
    benseite der Kommunen neu zu gestalten. Ich glaube, die
    Kommission ist da auf einem guten Wege. Wir werden
    den Zeitplan einhalten und die Reform zum 1. Januar
    nächsten Jahres in Kraft setzen.



Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Herr Kollege Scheelen, denken Sie an die Redezeit.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Bernd Scheelen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Ich kann damit im Grunde schließen.
    Vielleicht noch ein Satz zu der hier öfter angesproche-

    nen Frage der Zurückführung der Gewerbesteuerumlage.
    Da hat, glaube ich, der Kollege Bernhardt vorhin ein paar
    falsche Behauptungen aufgestellt.


    (Jochen-Konrad Fromme [CDU/CSU]: Vorsicht vor Meineid!)


    Sie haben gesagt, es sei davon ausgegangen worden,
    durch die Steuerreform würde die Wirtschaft so boomen,
    dass die Gemeinden Mehreinnahmen hätten. Das war eine
    Hoffnung, aber nicht die Begründung für die Maßnahmen
    bei der Gewerbesteuerumlage. Schauen Sie einmal genau
    in den Gesetzentwurf und fragen Sie die kommunalen
    Spitzenverbände.


    (Jochen-Konrad Fromme [CDU/CSU]: Schauen Sie mal, was im Finanztableau steht!)


    Dahinter steckte, dass bei den Steuersenkungen, die wir
    vorgenommen haben, in Bereichen, in denen die Gemein-
    den nicht tangiert waren, Bund und Länder Ausfälle hat-
    ten, zum Beispiel bei der Körperschaftsteuer, sie aber bei
    den gegenfinanzierenden Maßnahmen begünstigt waren.


    (Otto Bernhardt [CDU/CSU]: Aber in Wirklichkeit haben sie weniger bekommen!)


    Um da einen Ausgleich herbeizuführen, wurde etwas an der
    Stellschraube der Gewerbesteuerumlage gedreht. Das ge-
    schah mit Zustimmung der kommunalen Spitzenverbände.

    Deswegen ist klar, dass es im nächsten Jahr eine Re-
    form geben wird. Diese wird den Gemeinden helfen, nicht
    Ihre kurzfristigen Vorschläge, die nur populistisch sind

    und zu Wahlkampfzwecken missbraucht werden, denn in
    vier Tagen wird ja in zwei Ländern gewählt. Das ist der
    einzige Grund, warum Sie eine Aktuelle Stunde zu diesem
    Thema beantragt haben.

    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)