Tagesordnungspunkt 1:
Befragung der Bundesregierung: Jahres-
wirtschaftsbericht 2003 . . . . . . . . . . . . . 1613 A
Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1613 B
Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 1614 A
Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1614 B
Hans Michelbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1614 B
Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1614 C
Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1614 D
Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1615 A
Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1615 B
Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1615 C
Dagmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1615 D
Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1616 A
Gudrun Kopp FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1616 B
Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1616 B
Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . . . 1616 C
Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1616 C
Dr. Joachim Pfeiffer CDU/CSU . . . . . . . . . . 1616 D
Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1617 A
Johannes Singhammer CDU/CSU . . . . . . . . 1617 B
Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1617 C
Hans Michelbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1618 A
Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1618 B
Dr. Joachim Pfeiffer CDU/CSU . . . . . . . . . . 1618 B
Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1618 C
Veronika Bellmann CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1618 D
Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1619 A
Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 1619 C
Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1619 C
Dagmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1619 D
Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1620 A
Tagesordnungspunkt 2:
Fragestunde
(Drucksache 15/344) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1620 C
Indizierungen rechtsextremer, fremdenfeind-
licher und antisemitischer Schriften, Bücher,
CDs, Filme und Tonträger im Jahr 2002
MdlAnfr 1
Petra Pau fraktionslos
Antw PStSekr’in Marieluise Beck BMFSFJ 1620 C
ZusFr Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . 1620 D
Verrentung als hauptsächlicher Grund für die
Reduzierung der Arbeitslosigkeit schwerbehin-
derter Menschen im Alter von 55 Jahren und
älter in der Zeit von 1999 bis 2002; Stand der
Arbeitslosigkeit bei Schwerbehinderten unter
55 Jahren
MdlAnfr 2
Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos
Antw PStSekr Franz Thönnes BMGS . . . . . . . 1621 B
ZusFr Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . 1621 C
Erfassung neu geschaffener Arbeitsplätze für
Schwerbehinderte; Nichtberücksichtigung von
Frühverrentungen bei der Arbeitslosenstatistik
MdlAnfr 3
Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos
Antw PStSekr Franz Thönnes BMGS . . . . . . . 1622 A
Plenarprotokoll 15/21
Deutscher Bundestag
Stenografischer Bericht
21. Sitzung
Berlin, Mittwoch, den 29. Januar 2003
I n h a l t :
Mittelabfluss für Inno-Regio-Programme in
den neuen Ländern seit Beginn
MdlAnfr 4
Michael Kretschmer CDU/CSU
Antw PStSekr Christoph Matschie BMBF . . . 1622 C
ZusFr Michael Kretschmer CDU/CSU . . . . . 1622 D
Kontrollen des Personen- und Warenverkehrs
an der deutsch-polnischen und der deutsch-
tschechischen Grenze nach der EU-Osterwei-
terung
MdlAnfr 5
Günter Baumann CDU/CSU
Antw StM Hans Martin Bury AA . . . . . . . . . . 1623 B
ZusFr Günter Baumann CDU/CSU . . . . . . . 1623 C
ZusFr Dr. Klaus Rose CDU/CSU . . . . . . . . . 1624 A
ZusFr Michael Kretschmer CDU/CSU . . . . . 1624 B
ZusFr Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 1624 C
Neuorganisation des Deutschen Musikrates
MdlAnfr 11
Andreas Scheuer CDU/CSU
Antw StM’in Dr. Christina Weiss BK . . . . . . . 1625 A
ZusFr Andreas Scheuer CDU/CSU . . . . . . . . 1625 A
Stellenwert der Kontroll- und Prüfgremien bei
der Neuorganisation des Deutschen Musikrates
MdlAnfr 12
Andreas Scheuer CDU/CSU
Antw StM’in Dr. Christina Weiss BK . . . . . . . 1625 C
ZusFr Andreas Scheuer CDU/CSU . . . . . . . . 1625 C
Verleihung der Medaille „Fluthilfe 2002“ nur
an Feuerwehrleute, die mit Bundeswehr und
THW zusammengearbeitet haben
MdlAnfr 13
Dr. Klaus Rose CDU/CSU
Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . . 1626 A
Unterschiedliche Behandlung von Feuerwehr-
leuten nach ihrem Einsatz bei der Flutkata-
strophe 2002
MdlAnfr 14
Dr. Klaus Rose CDU/CSU
Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . . 1626 B
ZusFr Dr. Klaus Rose CDU/CSU . . . . . . . . . 1626 B
ZusFr Andreas Scheuer CDU/CSU . . . . . . . . 1627 A
Unterschiede in der Zahl der an die DNA-
Analyse-Datei gemeldeten Datensätze
MdlAnfr 15
Clemens Binninger CDU/CSU
Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . . 1627 B
ZusFr Clemens Binninger CDU/CSU . . . . . . 1627 C
ZusFr Hartmut Koschyk CDU/CSU . . . . . . . 1628 A
ZusFr Gunther Krichbaum CDU/CSU . . . . . 1628 B
Ausdehnung des Gentests auf alle Straftäter mit
erkennungsdienstlicher Behandlung; Speiche-
rung des genetischen Fingerabdrucks von erst-
maligen Sexualstraftätern
MdlAnfr 20, 21
Hartmut Koschyk CDU/CSU
Antw PStSekr Alfred Hartenbach BMJ . . . 1628 C, D
ZusFr Hartmut Koschyk CDU/CSU 1628 D, 1629 D
ZusFr Clemens Binninger CDU/CSU . . . . . . 1631 C
ZusFr Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . 1632 A
ZusFr Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . 1632 B
Rechtskonforme Ausgestaltung der durch die
EU-Kommission kritisierten Schiffbaubürg-
schaften norddeutscher Länder
MdlAnfr 24
Wolfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU
Antw PStSekr Karl Diller BMF . . . . . . . . . . . 1633 A
ZusFr Wolfgang Börnsen (Bönstrup)
CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1633 C
Eingliederungsvereinbarungen seit Einführung
des Job-AQTIV-Gesetzes
MdlAnfr 25
Dirk Niebel FDP
Antw PStSekr Gerd Andres BMWA . . . . . . . . 1634 A
ZusFr Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 1634 A
Erfolgsrate bei Vermittlungsgutscheinen; ge-
zahlte Erfolgshonorare
MdlAnfr 26
Dirk Niebel FDP
Antw PStSekr Gerd Andres BMWA . . . . . . . . 1634 C
ZusFr Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 1634 D
Verwendungszweck des in Genua gefundenen
und aus einer deutschen BASF-Fabrik stam-
menden Morpholins; Ausfuhrbestimmungen
gemäß Chemiewaffenübereinkommen
MdlAnfr 27, 28
Erich G. Fritz CDU/CSU
Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Januar 2003II
Antw PStSekr Gerd Andres BMWA . . . . . 1635 A, B
ZusFr Erich G. Fritz CDU/CSU . . . . . . . . . . 1635 C
Erfolge der Bundesmarine am Horn von Afrika
bei der Bekämpfung des internationalen Terro-
rismus
MdlAnfr 33
Petra Pau fraktionslos
Antw PStSekr Hans Georg Wagner BMVg 1636 B
ZusFr Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . 1636 D
ZusFr Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 1637 A
Maßnahmen zur Durchsetzung der Verein-
barkeit von Familie und Beruf bei den Streit-
kräften
MdlAnfr 34
Ina Lenke FDP
Antw PStSekr Hans Georg Wagner BMVg 1637 B
ZusFr Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1637 D
Maßnahmen zur vollständigen beruflichen
Gleichstellung von Frauen in der Bundeswehr
MdlAnfr 35
Ina Lenke FDP
Antw PStSekr Hans Georg Wagner BMVg 1638 A
ZusFr Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1638 C
Zusatztagesordnungspunkt 1:
Aktuelle Stunde auf Verlangen der Frak-
tion der CDU/CSU: Haltung der Bundes-
regierung zu den Auswirkungen ihrer
Steuerpolitik auf die kommunalen Fi-
nanzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1638 D
Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1639 A
Florian Pronold SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1639 D
Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 1640 D
Kerstin Andreae BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1642 B
Otto Bernhardt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1643 C
Dieter Grasedieck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 1644 C
Hans Michelbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1645 C
Christine Scheel BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1646 C
Manfred Kolbe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1647 C
Bernd Scheelen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1648 D
Klaus-Peter Flosbach CDU/CSU . . . . . . . . . 1650 C
Simone Violka SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1652 A
Jochen-Konrad Fromme CDU/CSU . . . . . . . 1653 B
Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin
BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1654 D
Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 1656 D
Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1657 D
Anlage 1
Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 1659 A
Anlage 2
Sonderprogramme zur Verbesserung der Ver-
kehrsinfrastruktur zwischen Deutschland und
den EU-Beitrittsländern Polen und Tsche-
chien
MdlAnfr 6
Günter Baumann CDU/CSU
Antw PStSekr’in Iris Gleicke BMVBW . . . . 1659 C
Anlage 3
Baubeginn für die Abschnitte 8.1 und 8.2 des
Verkehrsprojektes „Deutsche Einheit“: Schie-
nenhochgeschwindigkeitsstrecke Berlin–Halle/
Leipzig–Nürnberg
MdlAnfr 7
Cornelia Pieper FDP
Antw PStSekr’in Iris Gleicke BMVBW . . . . 1659 D
Anlage 4
Verzicht der Deutschen Bahn AG auf die Ein-
richtung eines fahrzeuggebundenen Lifts für
behinderte Menschen bei der Bestellung von
ICE-3-Zügen
MdlAnfr 8, 9
Daniel Bahr (Münster) FDP
Antw PStSekr’in Iris Gleicke BMVBW . . . . 1660 A
Anlage 5
Öffentlichkeitsarbeit der Bundesregierung im
Dezember 2002 und Januar 2003 für ihre Re-
formpolitik im Hinblick auf das Fehlen eines
rechtskräftigen Haushaltes 2003 und auf die
bevorstehenden Landtagswahlen in Hessen
und Niedersachsen
MdlAnfr 10
Dietrich Austermann CDU/CSU
Antw StSekr Béla Anda BK . . . . . . . . . . . . . . 1660 B
Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Januar 2003 III
Anlage 6
Auswirkungen des Tarifabschlusses für die Ar-
beiter und Angestellten im öffentlichen Dienst
und bei Übertragung auf die Beamten; Über-
schüsse per Saldo Lohnkosten zu Steuerein-
nahmen
MdlAnfr 17, 18
Jochen-Konrad Fromme CDU/CSU
Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . . 1660 D
Anlage 7
Kosten für die von der Bundesregierung seit
1998 eingesetzten Kommissionen
MdlAnfr 18
Martin Hohmann CDU/CSU
Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . . 1661 B
Anlage 8
Zahl der durch Härteleistungen entschädigten
Opfer von Rechtsextremisten, Zahl der Fälle
bei entsprechender Mittelbereitstellung für
Opfer von Linksextremisten
MdlAnfr 19
Martin Hohmann CDU/CSU
Antw PStSekr Alfred Hartenbach BMJ . . . . . . 1661 C
Anlage 9
Fortführung der EU-Strukturförderung nach
2006 in den bisherigen Ziel-2-Gebieten – Indus-
trieregionen mit Strukturproblemen – Berück-
sichtigung der Grenzlage zum EU-Beitritts-
gebiet, insbesondere zu Tschechien
MdlAnfr 22, 23
Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) CDU/CSU
Antw PStSekr Karl Diller BMF . . . . . . . . . . . 1661 D
Anlage 10
Sollstärke für Kasernen in Sachsen-Anhalt ab
2003
MdlAnfr 29
Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) CDU/CSU
Antw PStSekr Hans Georg Wagner BMVg . . . 1662 B
Anlage 11
Billigung des Einsatzes deutscher Soldaten so-
wie von Fuchs-Spürpanzern in Kuwait durch
den Deutschen Bundestag im Falle eines Krie-
ges gegen den Irak; Zustimmung des Deut-
schen Bundestages zum Einsatz von AWACS-
Aufklärungsflugzeugen über Konfliktgebieten
oder angrenzenden Regionen
MdlAnfr 30, 31
Jürgen Koppelin FDP
Antw PStSekr Hans Georg Wagner BMVg . . . 1662 C
Anlage 12
Rechtsgrundlage des Einsatzes von Bundes-
wehrsoldaten zum Schutz und zur Bewachung
von Kasernen der US-Streitkräfte in Deutsch-
land
MdlAnfr 32
Günther Friedrich Nolting FDP
Antw PStSekr Hans Georg Wagner BMVg . . . 1662 D
Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Januar 2003IV
(A)
(B)
(C)
(D)
Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Januar 2003 1613
21. Sitzung
Berlin, Mittwoch, den 29. Januar 2003
Beginn: 13.00 Uhr
Dr. Gesine Lötzsch
Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Januar 2003 1659
(C)
(D)
(A)
(B)
Bindig, Rudolf SPD 29.01.2003*
Burchardt, Ulla SPD 29.01.2003
Deittert, Hubert CDU/CSU 29.01.2003*
Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 29.01.2003*
Haack (Extertal), Karl SPD 29.01.2003*
Hermann
Hoffmann (Chemnitz), SPD 29.01.2003*
Jelena
Hörster, Joachim CDU/CSU 29.01.2003
Jäger, Renate SPD 29.01.2003*
Jonas, Klaus Werner SPD 29.01.2003*
Leibrecht, Harald FDP 29.01.2003*
Letzgus, Peter CDU/CSU 29.01.2003*
Lintner, Eduard CDU/CSU 29.01.2003*
Dr. Lucyga, Christine SPD 29.01.2003*
Möllemann, Jürgen W. FDP 29.01.2003
Müller (Düsseldorf), SPD 29.01.2003
Michael
Rauber, Helmut CDU/CSU 29.01.2003*
Rauen, Peter CDU/CSU 29.01.2003
Riester, Walter SPD 29.01.2003*
Robbe, Reinhold SPD 29.01.2003
Schlauch, Rezzo BÜNDNIS 90/ 29.01.2003
DIE GRÜNEN
Schröter, Gisela SPD 29.01.2003
Simm, Erika SPD 29.01.2003
Dr. Thomae, Dieter FDP 29.01.2003
Tritz, Marianne BÜNDNIS 90/ 29.01.2003*
DIE GRÜNEN
Volquartz, Angelika CDU/CSU 29.01.2003
Wegener, Hedi SPD 29.01.2003*
Wicklein, Andrea SPD 29.01.2003
Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 29.01.2003*
* für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver-
sammlung des Europarates
entschuldigt bis
Abgeordnete(r) einschließlich
Anlage 1
Liste der entschuldigten Abgeordneten
Anlagen zum Stenografischen Bericht
Anlage 2
Antwort
der Parl. Staatssekretärin Iris Gleicke auf die Frage des
Abgeordneten Günter Baumann (CDU/CSU) (Druck-
sache 15/344, Frage 6):
Welche Sonderprogramme zur Verbesserung der Verkehrs-
infrastruktur zwischen Deutschland und den Beitrittsländern
Polen und Tschechien plant die Bundesregierung im Hinblick auf
die EU-Osterweiterung am 1. Mai 2004?
Der aus der EU-Osterweiterung resultierende Bedarf
für den Aus- und Neubau der Verkehrsinfrastruktur wird
im Bundesverkehrswegeplan 2003 berücksichtigt.
Nach der Verkehrsprognose 2015 wird das Verkehrsauf-
kommen zwischen den EU-Beitrittsländern und Deutsch-
land im Integrationsszenario um bis zu 90 Prozent im Per-
sonenverkehr und um bis zu 275 Prozent im Güterverkehr
zunehmen. Diese Zunahme ist – besonders im Güterver-
kehr im Vergleich mit den alten EU-Ländern – prozentual
überproportional stark. Sie erfolgt jedoch auf einem im
Vergleich mit den anderen Ländern geringen Ausgangs-
niveau und wurde bei der gesamtwirtschaftlichen Bewer-
tung der angemeldeten Projekte berücksichtigt.
Eine Grobabschätzung der Kapazitätsauslastung der
Verkehrsinfrastruktur zu Tschechien und Polen unter Be-
rücksichtigung der bereits begonnenen bzw. beschlos-
senen Infrastrukturprojekte ergab maximale Werte von
70 Prozent.
Anlage 3
Antwort
der Parl. Staatssekretärin Iris Gleicke auf die Frage der Ab-
geordneten Cornelia Pieper (FDP) (Drucksache 15/344,
Frage 7)
Wann ist der Baubeginn für die Abschnitte 8.1 und 8.2 des Ver-
kehrsprojektes Deutsche Einheit „Schienenhochgeschwindigkeits-
strecke Berlin–Halle/Leipzig–Nürnberg“, und wann verfällt das
Baurecht für oben genannte Abschnitte?
Bei der Neubaustrecke des VDE 8.1 Erfurt–Ebensfeld
wurde im Abschnitt Erfurt–Ilmenau mit den Bauarbeiten
schon 1996 begonnen, sodass hier das Baurecht nicht
mehr verfallen kann. Für die Abschnitte Ilmenau bis
Ebenfeld wurden die Planfeststellungsbeschlüsse verlän-
gert. Mit der Aufnahme von Bauarbeiten ist im Laufe die-
ses Jahres zu rechnen. Die Planfeststellungsbeschlüsse
würden, soweit nicht mit den Bauarbeiten begonnen
würde, beginnend im Jahre 2005 bis 2008 – je nach Plan-
feststellungsabschnitt – auslaufen.
Für die Neubaustrecke VDE 8.2 Leipzig–Erfurt ist der
Abschnitt Leipzig–Gröbers teilweise schon in Betrieb
bzw. kurz vor der Fertigstellung, sodass auch hier kein
Baurecht verfallen kann. Im Abschnitt Gröbers–Erfurt
wurde in zwei Planfeststellungsabschnitten mit dem Bau
begonnen. Das Baurecht der restlichen Planfeststellungs-
abschnitte würde bei Nichtaufnahme der Bauarbeiten ab
2005 sukzessive auslaufen.
Da die Entscheidung für die Realisierung des Vorha-
bens gefallen ist, besteht die Gefahr des Verfallens des
Baurechts nicht.
Anlage 4
Antwort
der Parl. Staatssekretärin Iris Gleicke auf die Fragen des
Abgeordneten Daniel Bahr (Münster) (FDP) (Drucksa-
che 15/344, Fragen 8 und 9):
Wie bewertet die Bundesregierung die Tatsache, dass die
Deutsche Bahn AG (DB AG) bei der Bestellung neuer Züge der
Baureihe ICE 3 auf die Einrichtung eines fahrzeuggebundenen
Lifts für behinderte Menschen in diesen Zügen auch nach In-
Kraft-Treten des Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG) ver-
zichtet hat und dies, obwohl das BGG die Barrierefreiheit im
Eisenbahnverkehr ausdrücklich vorsieht?
In welcher Weise gedenken die Bundesregierung und der
Bund, sich im Rahmen ihrer Befugnisse als Eigentümer der DB
AG für die Durchsetzung der Interessen behinderter Menschen
gegenüber der Bahn einzusetzen?
Zu Frage 8:
Die Deutsche Bahn AG und die Niederländische Ei-
senbahn haben im Dezember 1994 beim Firmenkonsor-
tium ICE 3 (Siemens AG, Duewag AG und Talbot AG)
54 Triebzüge (davon 37 Wechselstromzüge und 17 Mehr-
systemzüge [davon 4 für die Niederländische Eisenbahn])
mit einer Option auf weitere 13 Züge bestellt.
Die Nachbestellung dieser Züge wurde am 28. No-
vember 2002 ausgelöst, nachdem sich durch das zwi-
schenzeitlich entwickelte Fahrplanangebot der kurzfris-
tige Bedarf zusätzlicher Züge herausgestellt hatte. Die
Züge basieren auf der seit 1994 erarbeiteten Fahrzeug-
konstruktion, verfügen insofern über die gleiche techni-
sche Ausstattung und gehören damit zu einer Baureihe,
bei der fahrzeuggebundene Einstiegshilfen noch nicht
berücksichtigt worden sind. Die grundlegende Neuent-
wicklung einer Fahrzeugbaureihe hätte zu lange gedauert.
Bei neu zu entwickelnden Zügen (Ersatz für vorhandene
ICE-Züge) sieht die Deutsche Bahn AG fahrzeuggebun-
dene Einstiegshilfen vor.
Zu Frage 9:
Der Bund hat nach Aktienrecht als Eigentümer keinen
Einfluss auf die unternehmerischen Entscheidungen der
Deutschen Bahn AG. Allerdings wurde mit dem neuen Be-
hindertengesetz unter anderem auch die Eisenbahn-Bau-
und Betriebsordnung (EBO) geändert. Gemäß § 3 Abs. 2 der
EBO sind die Eisenbahnen verpflichtet, Programme aufzu-
stellen, dass die Benutzung der Bahnanlagen und Fahrzeuge
durch Behinderte und alte Menschen sowie Kinder erleich-
tert wird. Die Aufsicht zur Umsetzung dieser Verordnung er-
folgt durch die zuständigen Aufsichtsbehörden.
Anlage 5
Antwort
des Chefs des Presse- und Informationsamtes der Bundes-
regierung Béla Anda auf die Frage des Abgeordneten
Dietrich Austermann (CDU/CSU) (Drucksache 15/344,
Frage 10):
Wie rechtfertigt die Bundesregierung ihre Öffentlichkeitsarbeit
im Dezember 2002 und im Januar 2003, insbesondere den 40-Se-
kunden-Spot, mit dem die Bundesregierung seit dem 23. Januar
2003 in 330 deutschen Kinos für ihre Reformpolitik wirbt und der
rund 460 000 Euro kostet (dpa vom 23. Januar 2003), einerseits
haushaltsrechtlich im Hinblick auf das Fehlen eines rechtskräftigen
Haushaltes 2003 und andererseits verfassungsrechtlich – angesichts
der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zu verbotener
Wahlwerbung durch staatliche Stellen – im Hinblick auf die bevor-
stehenden Landtagswahlen in Hessen und Niedersachsen?
Der Kinospot und die weiteren Maßnahmen der Kam-
pagne „Erfolg braucht alle“ stimmen mit dem Haushalts-
recht und dem Verfassungsrecht überein.
Haushaltsrechtlich sind die Maßnahmen nach den
Grundsätzen der vorläufigen Haushaltsführung zulässig.
Denn sie bewegen sich innerhalb des Verfügungsrahmens
von 25 Prozent des entsprechenden Titelansatzes aus dem
Regierungsentwurf 2003 und diese werblichen Maßnah-
men sind „dringlich“ und „wichtig“.
Durch die Anzeigenschaltung und den Kinospot werden
die verfassungsrechtlichen Grenzen im Hinblick auf Vor-
wahlzeiten in Ländern nicht tangiert. Die Maßnahmen die-
nen der Information über Gesetzesneuregelungen unter
anderem zur Umsetzung der Hartz-Reformen und anderer
wichtiger Initiativen zur Zukunftssicherung. Außerdem
werden die Anzeigen und der Kinospot bundesweit ge-
schaltet. Eine Intensivierung der Informationen in Hessen
oder Niedersachsen gibt es nicht.
Gestatten Sie mir noch folgenden Hinweis: Am 20. Fe-
bruar 1998, wenige Tage vor der Landtagswahl in Nieder-
sachsen und wenige Wochen vor der Landtagswahl in
Sachsen-Anhalt, hatte die damalige Bundesregierung
doppelseitige Anzeigen unter dem Titel „Ja zur Zukunft“
bundesweit in der Bild-Zeitung geschaltet. Die Anzeigen
widmeten sich unter anderem den Themen „Kriminalitäts-
bekämpfung“ und „Aufbau Ost“.
Der damalige Stellvertretende Chef des Presse- und
Informationsamtes der Bundesregierung hat auf eine par-
lamentarische Anfrage dazu unter anderem Folgendes aus-
geführt (Drucksache 13/10239 vom 23. März 1998):
„Nach Auffassung der Bundesregierung bedurfte es für
die Schaltung der Anzeigen am 20. Februar 1998 keines
akuten Anlasses. Inhaltlich beschränkte sie sich auf Infor-
mationen über die von der Bundesregierung ergriffenen
Reformmaßnahmen im Zusammenhang mit den in vielen
Bereichen zu beobachtenden positiven Entwicklungen
und Initiativen.“
Anlage 6
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Fra-
gen des Abgeordneten Jochen-Konrad Fromme (CDU/
CSU) (Drucksache 15/344, Fragen 16 und 17)
Welche Auswirkungen hat der Tarifabschluss für die Arbeiter
und Angestellten im öffentlichen Dienst (jeweils getrennt für
Bund, Länder und Gemeinden), und welche Auswirkungen sind
zu erwarten, wenn man die Annahme zugrunde legt, dass dieser
Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Januar 20031660
(C)
(D)
(A)
(B)
Abschluss unter sonst gleichen Bedingungen auf die Beamten
übertragen wird?
Treffen Zeitungsberichte zu, wonach der Bund per Saldo Lohn-
kosten zu Steuereinnahmen Überschüsse erzielen wird (vergleiche
Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 22. Januar 2003), und wenn
nein, wo liegen nach Ansicht der Bundesregierung die Fehler in
der Berechnung?
Zu Frage 16:
Der Tarifabschluss für die Arbeiter und Angestellten im
öffentlichen Dienst wird bei voller Übertragung auf die
Beamten zu Mehrausgaben bei Bund, Ländern und Ge-
meinden von rund 12 Milliarden Euro – insgesamt in 2003
und 2004 – führen. Dabei sind die Kompensationen
(AZV-Tag, Lebensaltersstufen, Zahlungszeitpunkt) be-
rücksichtigt. Von den rund 12 Milliarden Euro entfallen
auf den Bund rund 1,25 Milliarden Euro, auf die Länder
rund 5,13 Milliarden Euro und auf die Gemeinden rund
5,6 Milliarden Euro (siehe Anlage).
Inwieweit die Mehrausgaben durch Stellenabbau kom-
pensiert werden – wie von einzelnen Ländern und Kom-
munen angekündigt –, ist gegenwärtig nicht absehbar.
Zu Frage 17:
Die Aussage in der FAZ vom 22. Januar 2003, dass der
Bund durch den Tarifabschluss wegen der Mehreinnah-
men aus der Einkommensteuer per Saldo Überschüsse er-
ziele, gibt die Auswirkungen des Tarifabschlusses auf den
Bund unvollständig wieder. Neben den Steuermehrein-
nahmen müssen auch die Mehrausgaben des Bundes infolge
des Tarifabschlusses vollständig berücksichtigt werden.
Der Bund muss nicht nur die zusätzlichen Personal-
ausgaben tragen. Hinzu kommt, dass Tariferhöhungen
aller Branchen einschließlich der Tariferhöhungen im öf-
fentlichen Dienst höhere Leistungen und Zuschüsse des
Bundes zur Folge haben, die an die Lohn- und Gehalts-
entwicklung gekoppelt sind. Dazu gehören zum Beispiel
Leistungen für Kriegsopfer und Heimkehrer, Leistungen
nach dem Bundesentschädigungsgesetz sowie Zuschüsse
zur Rentenversicherung. Es trifft somit nicht zu, dass der
Bund Überschüsse erzielt.
Vielmehr entlastet der Bund gleichzeitig die anderen
öffentlichen Arbeitgeber bei den Lohnnebenkosten. Bei-
spielhaft seien hier die Bundeszuschüsse zur gesetzlichen
Rentenversicherung und zur Bundesanstalt für Arbeit ge-
nannt.
Es handelt sich keineswegs um einen Abschluss zulas-
ten von Ländern und Kommunen. Der Verhandlungsführer
der Tarifgemeinschaft deutscher Ländern, der bayerische
Finanzminister Professor Faltlhauser, hat die gegenüber
Ländern und Kommunen faire Verhandlungsführung von
Bundesminister Schily ausdrücklich gewürdigt.
Anlage 7
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Frage
des Abgeordneten Martin Hohmann (CDU/CSU)
(Drucksache 15/344, Frage 18):
Welche Kosten sind für die von der Bundesregierung seit 1998
eingesetzten Kommissionen entstanden, und kann die Bundesre-
gierung den Aufwand für die 20 kostenintensivsten Kommissio-
nen beziffern?
Für die seit 1998 von der Bundesregierung eingesetz-
ten Kommissionen sind bisher bezifferbare Kosten in
Höhe von insgesamt 8 153 504 Euro entstanden.
Diese Summe setzt sich aus den auf die einzelnen Kom-
missionen entfallenden Kostenanteilen zusammen, die die
Bundesregierung am 9. Januar 2003 auf eine entspre-
chende schriftliche Anfrage des Abgeordneten Albrecht
Feibel (CDU/CSU) bekannt gegeben hat.
Anlage 8
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Alfred Hartenbach auf die Frage
des Abgeordneten Martin Hohmann (CDU/CSU) (Druck-
sache 15/344, Frage 19):
An wie viele Personen wurden die bereitgestellten Mittel für
Härteleistungen für Opfer rechtsextremistischer Übergriffe ausge-
zahlt, und wie viele vergleichbare Fälle hätte es bei entsprechen-
der Mittelbereitstellung für Opfer linksextremistischer Gewalt ge-
geben?
Im Jahr 2001, dem ersten Jahr, in dem Haushaltsmittel
für Härteleistungen an Opfer rechtsextremistischer Über-
griffe im Bundeshaushalt bereitgestellt waren, wurden
151 Personen Härteleistungen zuerkannt, im Jahr 2002
109 Personen.
Aussagen darüber, wie viele vergleichbare Fälle es bei
entsprechender Mittelbereitstellung für Opfer linksextre-
mistischer Gewalt gegeben hätte, sind der Bundesregie-
rung nicht möglich.
Gewalttaten wie Tötungs- und Körperverletzungsde-
likte mit extremistischem Hintergrund sind aber schwer-
punktmäßig dem rechts- und nicht dem linksextremis-
tischen Bereich zuzuordnen. Sie richten sich im Regelfall
gegen ausländische Mitbürger.
Anlage 9
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Karl Diller auf die Fragen des
Abgeordneten Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/
CSU) (Drucksache 15/344, Fragen 22 und 23):
Welche Erkenntnisse hat die Bundesregierung über den aktu-
ellen Diskussions- und Planungsstand in der EU zur Fortführung
der EU-Strukturförderung nach 2006 in den bisherigen Ziel-2-Ge-
bieten (Industrieregionen mit Strukturproblemen)?
Wird sich die Bundesregierung dafür einsetzen, die unmittel-
bare Grenzlage zum EU-Beitrittsgebiet, insbesondere zu Tsche-
chien, als eigenes Förderkriterium in die Strukturförderkonzepte
der Europäischen Union aufzunehmen?
Zu Frage 22:
Mit dem zweiten Kohäsionsbericht vom Januar 2001
und dem ersten Zwischenbericht über den Zusammenhalt
vom Januar 2002 hat die EU-Kommission die Debatte
Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Januar 2003 1661
(C)
(D)
(A)
(B)
über die Politik des wirtschaftlichen und sozialen Zusam-
menhalts in einer erweiterten EU und der künftigen För-
derperiode 2007 bis 2013 eröffnet.
Die Kommission wird im Februar 2003 einen weiteren
Zwischenbericht und im Oktober 2003 den nächsten
Kohäsionsbericht vorlegen. Von Letzterem wird die erste
entscheidende Weichenstellung für die Strukturpolitik
nach 2006 erwartet. Die endgültige Entscheidung über die
inhaltliche Ausgestaltung der EU-Strukturpolitik ist aber
frühestens 2005 zu erwarten.
Die Bundesregierung beteiligt sich aktiv an dieser De-
batte und bekennt sich uneingeschränkt zu einer Politik
der europäischen Solidarität. Sie tritt dabei für eine weitge-
hende Konzentration der EU-Strukturmittel auf die Ziel-1-
Gebiete ein. Außerhalb von Ziel 1 soll eine begrenzte
EU-Strukturpolitik beibehalten werden, die horizontale
Fördermaßnahmen sowie integrations- und regionalpoli-
tische Maßnahmen beinhaltet, die einen besonders hohen
europäischen Mehrwert aufweisen. Zudem sollen faire,
zeitlich begrenzte Übergangsregelungen für die aktuellen
Fördergebiete, die ab 2007 aus der Förderung herausfal-
len, dazu beitragen, die bisherigen Fördererfolge nicht zu
gefährden.
Die EU-Kommission hat sich in der Diskussion bisher
dahingehend festgelegt, dass neben der Förderung der be-
dürftigsten Regionen (das sind Ziel-1-Regionen) unbe-
dingt auch eine Förderung außerhalb von Ziel 1 beibehal-
ten werden soll. Damit will sich die Kommission auch
künftig die Möglichkeit einer EU-weiten Strukturförde-
rung offen halten. Zu den Inhalten einer künftigen Förde-
rung außerhalb von Ziel 1 hat die Europäische Kommis-
sion ein Förder-Menü ins Gespräch gebracht, das ein
breites Band an gemeinschaftsrelevanten territorialen und
thematischen Fördermaßnahmen ermöglichen soll.
Zu Frage 23:
Die Bundesregierung hält die Förderung von grenz-
übergreifenden Maßnahmen gerade an den heutigen
Außen- und künftigen Binnengrenzen für einen der Be-
reiche mit besonderem europäischen Mehrwert, der in die
künftige Förderung außerhalb von Ziel 1 einbezogen wer-
den sollte. Allerdings hält die Bundesregierung ein eige-
nes Förderkriterium dieser Art im Rahmen der EU-Struk-
turfondsförderung für nicht erforderlich.
Anlage 10
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Hans Georg Wagner auf die
Frage der Abgeordneten Cornelia Pieper (FDP) (Druck-
sache 15/344, Frage 29):
Wie ist die Sollstärke jeweils für die sachsen-anhaltinischen
Kasernen in den Jahren 2003 und folgende angesetzt?
Die Bundeswehr ist in Sachsen-Anhalt zurzeit an ein-
undzwanzig Standorten mit einer Sollstärke von rund
8 700 militärischen und zivilen Dienstposten vertreten.
Nach gegenwärtiger Planung werden bis zum Jahre
2005 drei Standorte (Brettin, Dessau, Möckern) mit einer
Sollstärke von rund 800 militärischen und zivilen Dienst-
posten aufgrund Entscheidungen aus den 90er-Jahren ge-
schlossen. Aufgrund weiterer Organisationsmaßnahmen
kleineren Umfangs beträgt die gemäß Ressortkonzept
Stationierung vom 16. Februar 2001 geplante Sollstärke
für Sachsen-Anhalt in der Zielstruktur rund 7 600 Dienst-
posten.
Vom Standort Halle werden im Jahre 2003 rund
800 Dienstposten im Wesentlichen nach Weißenfels verlegt.
Anlage 11
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Hans Georg Wagner auf die Fra-
gen des Abgeordneten Jürgen Koppelin (FDP) (Druck-
sache 15/344, Fragen 30 und 31):
Teilt die Bundesregierung die Auffassung der Parteivorsitzen-
den von Bündnis 90/Die Grünen, Angelika Beer, dass im Fall ei-
ner militärischen Auseinandersetzung mit dem Irak der Einsatz
von deutschen Soldaten sowie der Einsatz von Fuchs-Spür-
panzern in Kuwait vom Deutschen Bundestag gebilligt werden
muss (Süddeutsche Zeitung vom 21. Januar 2003)?
Ist die Bundesregierung der Auffassung, dass der Einsatz von
AWACS-Aufklärungsflugzeugen über Konfliktgebieten oder an-
grenzende Regionen nicht der Zustimmung des Deutschen Bun-
destages bedarf?
Zu Frage 30:
Die Bundesregierung wird sich nicht an militärischen
Operationen gegen den Irak beteiligen.
Eine Zustimmung des Bundestages zum Einsatz be-
waffneter deutscher Streitkräfte bei einer solchen Beteili-
gung steht deshalb nicht infrage. Die deutschen Soldaten
und Fuchs-Spürpanzer in Kuwait sind dort ausschließlich
im Rahmen von Enduring Freedom stationiert.
Diesem Einsatz hat der Deutsche Bundestag ausdrück-
lich zugestimmt.
Zu Frage 31:
Routinemäßige Überwachungsflüge von AWACS-Flug-
zeugen über NATO-Bündnisgebiet finden regelmäßig
statt und bedürfen nicht der Zustimmung des Deutschen
Bundestages.
An einem militärischen Einsatz gegen den Irak wird
sich die Bundesregierung nicht beteiligen. Daher stellt
sich auch in diesem Zusammenhang die Frage nach einer
Zustimmung des Deutschen Bundestages nicht.
Anlage 12
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Hans Georg Wagner auf die
Frage des Abgeordneten Günther Friedrich Nolting
(FDP) (Drucksache 15/344, Frage 32):
Welche Rechtsvorschriften sind die Grundlage des Einsatzes
von Bundeswehrsoldaten zum Schutz und zur Bewachung von
Kasernen der US-Streitkräfte in Deutschland?
Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Januar 20031662
(C)
(D)
(A)
(B)
Militärische Einrichtungen der verbündeten Streit-
kräfte in Deutschland können durch die Bundeswehr auf
der Grundlage des Gesetzes über die Anwendung des un-
mittelbaren Zwanges durch die Bundeswehr (UZwGBw)
bewacht und gesichert werden.
Soldaten der Bundeswehr können nach § 1 in Verbin-
dung mit § 2 des Gesetzes innerhalb militärischer Lie-
genschaften, die von alliierten Streitkräften genutzt wer-
den, als Wachen eingesetzt werden. Zuvor muss die
Liegenschaft durch die deutsche territoriale Kommando-
behörde zu einem militärischen Sicherheitsbereich erklärt
und entsprechend gekennzeichnet werden.
Grundlage für diese Erklärung ist eine Vereinbarung
mit den Stationierungsstreitkräften über die vorüberge-
hende Bewachung der Liegenschaft durch die Bundes-
wehr im Rahmen des Art. 53 Abs. 4 des Zusatzabkom-
mens zum NATO-Truppenstatut.
Bundeswehrsoldaten können außerhalb militärischer
Einrichtungen Sicherheitsaufgaben nach dem Gesetz über
die Anwendung des unmittelbaren Zwanges durch die
Bundeswehr wahrnehmen.
Zu den Sicherheitsaufgaben gehört die Abwehr von
Straftaten gegen die Bundeswehr.
Den „Straftaten gegen die Bundeswehr“ sind Straftaten
gegen Angehörige der verbündeten Streitkräfte bzw. gegen
militärische Anlagen und militärische Gegenstände der ver-
bündeten Streitkräfte gleichgestellt (§ 3 Abs. 1 UZwGBw).
Sicherheitsaufgaben können daher auch zum Schutz
der Alliierten wahrgenommen werden.
Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Januar 2003 1663
(C)(A)
Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin