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    Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung: Jahres- wirtschaftsbericht 2003 . . . . . . . . . . . . . 1613 A Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1613 B Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 1614 A Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1614 B Hans Michelbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1614 B Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1614 C Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1614 D Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1615 A Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1615 B Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1615 C Dagmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1615 D Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1616 A Gudrun Kopp FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1616 B Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1616 B Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . . . 1616 C Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1616 C Dr. Joachim Pfeiffer CDU/CSU . . . . . . . . . . 1616 D Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1617 A Johannes Singhammer CDU/CSU . . . . . . . . 1617 B Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1617 C Hans Michelbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1618 A Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1618 B Dr. Joachim Pfeiffer CDU/CSU . . . . . . . . . . 1618 B Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1618 C Veronika Bellmann CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1618 D Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1619 A Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 1619 C Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1619 C Dagmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1619 D Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1620 A Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde (Drucksache 15/344) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1620 C Indizierungen rechtsextremer, fremdenfeind- licher und antisemitischer Schriften, Bücher, CDs, Filme und Tonträger im Jahr 2002 MdlAnfr 1 Petra Pau fraktionslos Antw PStSekr’in Marieluise Beck BMFSFJ 1620 C ZusFr Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . 1620 D Verrentung als hauptsächlicher Grund für die Reduzierung der Arbeitslosigkeit schwerbehin- derter Menschen im Alter von 55 Jahren und älter in der Zeit von 1999 bis 2002; Stand der Arbeitslosigkeit bei Schwerbehinderten unter 55 Jahren MdlAnfr 2 Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos Antw PStSekr Franz Thönnes BMGS . . . . . . . 1621 B ZusFr Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . 1621 C Erfassung neu geschaffener Arbeitsplätze für Schwerbehinderte; Nichtberücksichtigung von Frühverrentungen bei der Arbeitslosenstatistik MdlAnfr 3 Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos Antw PStSekr Franz Thönnes BMGS . . . . . . . 1622 A Plenarprotokoll 15/21 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 21. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 29. Januar 2003 I n h a l t : Mittelabfluss für Inno-Regio-Programme in den neuen Ländern seit Beginn MdlAnfr 4 Michael Kretschmer CDU/CSU Antw PStSekr Christoph Matschie BMBF . . . 1622 C ZusFr Michael Kretschmer CDU/CSU . . . . . 1622 D Kontrollen des Personen- und Warenverkehrs an der deutsch-polnischen und der deutsch- tschechischen Grenze nach der EU-Osterwei- terung MdlAnfr 5 Günter Baumann CDU/CSU Antw StM Hans Martin Bury AA . . . . . . . . . . 1623 B ZusFr Günter Baumann CDU/CSU . . . . . . . 1623 C ZusFr Dr. Klaus Rose CDU/CSU . . . . . . . . . 1624 A ZusFr Michael Kretschmer CDU/CSU . . . . . 1624 B ZusFr Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 1624 C Neuorganisation des Deutschen Musikrates MdlAnfr 11 Andreas Scheuer CDU/CSU Antw StM’in Dr. Christina Weiss BK . . . . . . . 1625 A ZusFr Andreas Scheuer CDU/CSU . . . . . . . . 1625 A Stellenwert der Kontroll- und Prüfgremien bei der Neuorganisation des Deutschen Musikrates MdlAnfr 12 Andreas Scheuer CDU/CSU Antw StM’in Dr. Christina Weiss BK . . . . . . . 1625 C ZusFr Andreas Scheuer CDU/CSU . . . . . . . . 1625 C Verleihung der Medaille „Fluthilfe 2002“ nur an Feuerwehrleute, die mit Bundeswehr und THW zusammengearbeitet haben MdlAnfr 13 Dr. Klaus Rose CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . . 1626 A Unterschiedliche Behandlung von Feuerwehr- leuten nach ihrem Einsatz bei der Flutkata- strophe 2002 MdlAnfr 14 Dr. Klaus Rose CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . . 1626 B ZusFr Dr. Klaus Rose CDU/CSU . . . . . . . . . 1626 B ZusFr Andreas Scheuer CDU/CSU . . . . . . . . 1627 A Unterschiede in der Zahl der an die DNA- Analyse-Datei gemeldeten Datensätze MdlAnfr 15 Clemens Binninger CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . . 1627 B ZusFr Clemens Binninger CDU/CSU . . . . . . 1627 C ZusFr Hartmut Koschyk CDU/CSU . . . . . . . 1628 A ZusFr Gunther Krichbaum CDU/CSU . . . . . 1628 B Ausdehnung des Gentests auf alle Straftäter mit erkennungsdienstlicher Behandlung; Speiche- rung des genetischen Fingerabdrucks von erst- maligen Sexualstraftätern MdlAnfr 20, 21 Hartmut Koschyk CDU/CSU Antw PStSekr Alfred Hartenbach BMJ . . . 1628 C, D ZusFr Hartmut Koschyk CDU/CSU 1628 D, 1629 D ZusFr Clemens Binninger CDU/CSU . . . . . . 1631 C ZusFr Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . 1632 A ZusFr Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . 1632 B Rechtskonforme Ausgestaltung der durch die EU-Kommission kritisierten Schiffbaubürg- schaften norddeutscher Länder MdlAnfr 24 Wolfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU Antw PStSekr Karl Diller BMF . . . . . . . . . . . 1633 A ZusFr Wolfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1633 C Eingliederungsvereinbarungen seit Einführung des Job-AQTIV-Gesetzes MdlAnfr 25 Dirk Niebel FDP Antw PStSekr Gerd Andres BMWA . . . . . . . . 1634 A ZusFr Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 1634 A Erfolgsrate bei Vermittlungsgutscheinen; ge- zahlte Erfolgshonorare MdlAnfr 26 Dirk Niebel FDP Antw PStSekr Gerd Andres BMWA . . . . . . . . 1634 C ZusFr Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 1634 D Verwendungszweck des in Genua gefundenen und aus einer deutschen BASF-Fabrik stam- menden Morpholins; Ausfuhrbestimmungen gemäß Chemiewaffenübereinkommen MdlAnfr 27, 28 Erich G. Fritz CDU/CSU Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Januar 2003II Antw PStSekr Gerd Andres BMWA . . . . . 1635 A, B ZusFr Erich G. Fritz CDU/CSU . . . . . . . . . . 1635 C Erfolge der Bundesmarine am Horn von Afrika bei der Bekämpfung des internationalen Terro- rismus MdlAnfr 33 Petra Pau fraktionslos Antw PStSekr Hans Georg Wagner BMVg 1636 B ZusFr Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . 1636 D ZusFr Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 1637 A Maßnahmen zur Durchsetzung der Verein- barkeit von Familie und Beruf bei den Streit- kräften MdlAnfr 34 Ina Lenke FDP Antw PStSekr Hans Georg Wagner BMVg 1637 B ZusFr Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1637 D Maßnahmen zur vollständigen beruflichen Gleichstellung von Frauen in der Bundeswehr MdlAnfr 35 Ina Lenke FDP Antw PStSekr Hans Georg Wagner BMVg 1638 A ZusFr Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1638 C Zusatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Frak- tion der CDU/CSU: Haltung der Bundes- regierung zu den Auswirkungen ihrer Steuerpolitik auf die kommunalen Fi- nanzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1638 D Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1639 A Florian Pronold SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1639 D Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 1640 D Kerstin Andreae BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1642 B Otto Bernhardt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1643 C Dieter Grasedieck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 1644 C Hans Michelbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1645 C Christine Scheel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1646 C Manfred Kolbe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1647 C Bernd Scheelen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1648 D Klaus-Peter Flosbach CDU/CSU . . . . . . . . . 1650 C Simone Violka SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1652 A Jochen-Konrad Fromme CDU/CSU . . . . . . . 1653 B Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1654 D Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 1656 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1657 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 1659 A Anlage 2 Sonderprogramme zur Verbesserung der Ver- kehrsinfrastruktur zwischen Deutschland und den EU-Beitrittsländern Polen und Tsche- chien MdlAnfr 6 Günter Baumann CDU/CSU Antw PStSekr’in Iris Gleicke BMVBW . . . . 1659 C Anlage 3 Baubeginn für die Abschnitte 8.1 und 8.2 des Verkehrsprojektes „Deutsche Einheit“: Schie- nenhochgeschwindigkeitsstrecke Berlin–Halle/ Leipzig–Nürnberg MdlAnfr 7 Cornelia Pieper FDP Antw PStSekr’in Iris Gleicke BMVBW . . . . 1659 D Anlage 4 Verzicht der Deutschen Bahn AG auf die Ein- richtung eines fahrzeuggebundenen Lifts für behinderte Menschen bei der Bestellung von ICE-3-Zügen MdlAnfr 8, 9 Daniel Bahr (Münster) FDP Antw PStSekr’in Iris Gleicke BMVBW . . . . 1660 A Anlage 5 Öffentlichkeitsarbeit der Bundesregierung im Dezember 2002 und Januar 2003 für ihre Re- formpolitik im Hinblick auf das Fehlen eines rechtskräftigen Haushaltes 2003 und auf die bevorstehenden Landtagswahlen in Hessen und Niedersachsen MdlAnfr 10 Dietrich Austermann CDU/CSU Antw StSekr Béla Anda BK . . . . . . . . . . . . . . 1660 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Januar 2003 III Anlage 6 Auswirkungen des Tarifabschlusses für die Ar- beiter und Angestellten im öffentlichen Dienst und bei Übertragung auf die Beamten; Über- schüsse per Saldo Lohnkosten zu Steuerein- nahmen MdlAnfr 17, 18 Jochen-Konrad Fromme CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . . 1660 D Anlage 7 Kosten für die von der Bundesregierung seit 1998 eingesetzten Kommissionen MdlAnfr 18 Martin Hohmann CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . . 1661 B Anlage 8 Zahl der durch Härteleistungen entschädigten Opfer von Rechtsextremisten, Zahl der Fälle bei entsprechender Mittelbereitstellung für Opfer von Linksextremisten MdlAnfr 19 Martin Hohmann CDU/CSU Antw PStSekr Alfred Hartenbach BMJ . . . . . . 1661 C Anlage 9 Fortführung der EU-Strukturförderung nach 2006 in den bisherigen Ziel-2-Gebieten – Indus- trieregionen mit Strukturproblemen – Berück- sichtigung der Grenzlage zum EU-Beitritts- gebiet, insbesondere zu Tschechien MdlAnfr 22, 23 Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) CDU/CSU Antw PStSekr Karl Diller BMF . . . . . . . . . . . 1661 D Anlage 10 Sollstärke für Kasernen in Sachsen-Anhalt ab 2003 MdlAnfr 29 Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) CDU/CSU Antw PStSekr Hans Georg Wagner BMVg . . . 1662 B Anlage 11 Billigung des Einsatzes deutscher Soldaten so- wie von Fuchs-Spürpanzern in Kuwait durch den Deutschen Bundestag im Falle eines Krie- ges gegen den Irak; Zustimmung des Deut- schen Bundestages zum Einsatz von AWACS- Aufklärungsflugzeugen über Konfliktgebieten oder angrenzenden Regionen MdlAnfr 30, 31 Jürgen Koppelin FDP Antw PStSekr Hans Georg Wagner BMVg . . . 1662 C Anlage 12 Rechtsgrundlage des Einsatzes von Bundes- wehrsoldaten zum Schutz und zur Bewachung von Kasernen der US-Streitkräfte in Deutsch- land MdlAnfr 32 Günther Friedrich Nolting FDP Antw PStSekr Hans Georg Wagner BMVg . . . 1662 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Januar 2003IV (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Januar 2003 1613 21. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 29. Januar 2003 Beginn: 13.00 Uhr
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    Dr. Gesine Lötzsch Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Januar 2003 1659 (C) (D) (A) (B) Bindig, Rudolf SPD 29.01.2003* Burchardt, Ulla SPD 29.01.2003 Deittert, Hubert CDU/CSU 29.01.2003* Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 29.01.2003* Haack (Extertal), Karl SPD 29.01.2003* Hermann Hoffmann (Chemnitz), SPD 29.01.2003* Jelena Hörster, Joachim CDU/CSU 29.01.2003 Jäger, Renate SPD 29.01.2003* Jonas, Klaus Werner SPD 29.01.2003* Leibrecht, Harald FDP 29.01.2003* Letzgus, Peter CDU/CSU 29.01.2003* Lintner, Eduard CDU/CSU 29.01.2003* Dr. Lucyga, Christine SPD 29.01.2003* Möllemann, Jürgen W. FDP 29.01.2003 Müller (Düsseldorf), SPD 29.01.2003 Michael Rauber, Helmut CDU/CSU 29.01.2003* Rauen, Peter CDU/CSU 29.01.2003 Riester, Walter SPD 29.01.2003* Robbe, Reinhold SPD 29.01.2003 Schlauch, Rezzo BÜNDNIS 90/ 29.01.2003 DIE GRÜNEN Schröter, Gisela SPD 29.01.2003 Simm, Erika SPD 29.01.2003 Dr. Thomae, Dieter FDP 29.01.2003 Tritz, Marianne BÜNDNIS 90/ 29.01.2003* DIE GRÜNEN Volquartz, Angelika CDU/CSU 29.01.2003 Wegener, Hedi SPD 29.01.2003* Wicklein, Andrea SPD 29.01.2003 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 29.01.2003* * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 2 Antwort der Parl. Staatssekretärin Iris Gleicke auf die Frage des Abgeordneten Günter Baumann (CDU/CSU) (Druck- sache 15/344, Frage 6): Welche Sonderprogramme zur Verbesserung der Verkehrs- infrastruktur zwischen Deutschland und den Beitrittsländern Polen und Tschechien plant die Bundesregierung im Hinblick auf die EU-Osterweiterung am 1. Mai 2004? Der aus der EU-Osterweiterung resultierende Bedarf für den Aus- und Neubau der Verkehrsinfrastruktur wird im Bundesverkehrswegeplan 2003 berücksichtigt. Nach der Verkehrsprognose 2015 wird das Verkehrsauf- kommen zwischen den EU-Beitrittsländern und Deutsch- land im Integrationsszenario um bis zu 90 Prozent im Per- sonenverkehr und um bis zu 275 Prozent im Güterverkehr zunehmen. Diese Zunahme ist – besonders im Güterver- kehr im Vergleich mit den alten EU-Ländern – prozentual überproportional stark. Sie erfolgt jedoch auf einem im Vergleich mit den anderen Ländern geringen Ausgangs- niveau und wurde bei der gesamtwirtschaftlichen Bewer- tung der angemeldeten Projekte berücksichtigt. Eine Grobabschätzung der Kapazitätsauslastung der Verkehrsinfrastruktur zu Tschechien und Polen unter Be- rücksichtigung der bereits begonnenen bzw. beschlos- senen Infrastrukturprojekte ergab maximale Werte von 70 Prozent. Anlage 3 Antwort der Parl. Staatssekretärin Iris Gleicke auf die Frage der Ab- geordneten Cornelia Pieper (FDP) (Drucksache 15/344, Frage 7) Wann ist der Baubeginn für die Abschnitte 8.1 und 8.2 des Ver- kehrsprojektes Deutsche Einheit „Schienenhochgeschwindigkeits- strecke Berlin–Halle/Leipzig–Nürnberg“, und wann verfällt das Baurecht für oben genannte Abschnitte? Bei der Neubaustrecke des VDE 8.1 Erfurt–Ebensfeld wurde im Abschnitt Erfurt–Ilmenau mit den Bauarbeiten schon 1996 begonnen, sodass hier das Baurecht nicht mehr verfallen kann. Für die Abschnitte Ilmenau bis Ebenfeld wurden die Planfeststellungsbeschlüsse verlän- gert. Mit der Aufnahme von Bauarbeiten ist im Laufe die- ses Jahres zu rechnen. Die Planfeststellungsbeschlüsse würden, soweit nicht mit den Bauarbeiten begonnen würde, beginnend im Jahre 2005 bis 2008 – je nach Plan- feststellungsabschnitt – auslaufen. Für die Neubaustrecke VDE 8.2 Leipzig–Erfurt ist der Abschnitt Leipzig–Gröbers teilweise schon in Betrieb bzw. kurz vor der Fertigstellung, sodass auch hier kein Baurecht verfallen kann. Im Abschnitt Gröbers–Erfurt wurde in zwei Planfeststellungsabschnitten mit dem Bau begonnen. Das Baurecht der restlichen Planfeststellungs- abschnitte würde bei Nichtaufnahme der Bauarbeiten ab 2005 sukzessive auslaufen. Da die Entscheidung für die Realisierung des Vorha- bens gefallen ist, besteht die Gefahr des Verfallens des Baurechts nicht. Anlage 4 Antwort der Parl. Staatssekretärin Iris Gleicke auf die Fragen des Abgeordneten Daniel Bahr (Münster) (FDP) (Drucksa- che 15/344, Fragen 8 und 9): Wie bewertet die Bundesregierung die Tatsache, dass die Deutsche Bahn AG (DB AG) bei der Bestellung neuer Züge der Baureihe ICE 3 auf die Einrichtung eines fahrzeuggebundenen Lifts für behinderte Menschen in diesen Zügen auch nach In- Kraft-Treten des Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG) ver- zichtet hat und dies, obwohl das BGG die Barrierefreiheit im Eisenbahnverkehr ausdrücklich vorsieht? In welcher Weise gedenken die Bundesregierung und der Bund, sich im Rahmen ihrer Befugnisse als Eigentümer der DB AG für die Durchsetzung der Interessen behinderter Menschen gegenüber der Bahn einzusetzen? Zu Frage 8: Die Deutsche Bahn AG und die Niederländische Ei- senbahn haben im Dezember 1994 beim Firmenkonsor- tium ICE 3 (Siemens AG, Duewag AG und Talbot AG) 54 Triebzüge (davon 37 Wechselstromzüge und 17 Mehr- systemzüge [davon 4 für die Niederländische Eisenbahn]) mit einer Option auf weitere 13 Züge bestellt. Die Nachbestellung dieser Züge wurde am 28. No- vember 2002 ausgelöst, nachdem sich durch das zwi- schenzeitlich entwickelte Fahrplanangebot der kurzfris- tige Bedarf zusätzlicher Züge herausgestellt hatte. Die Züge basieren auf der seit 1994 erarbeiteten Fahrzeug- konstruktion, verfügen insofern über die gleiche techni- sche Ausstattung und gehören damit zu einer Baureihe, bei der fahrzeuggebundene Einstiegshilfen noch nicht berücksichtigt worden sind. Die grundlegende Neuent- wicklung einer Fahrzeugbaureihe hätte zu lange gedauert. Bei neu zu entwickelnden Zügen (Ersatz für vorhandene ICE-Züge) sieht die Deutsche Bahn AG fahrzeuggebun- dene Einstiegshilfen vor. Zu Frage 9: Der Bund hat nach Aktienrecht als Eigentümer keinen Einfluss auf die unternehmerischen Entscheidungen der Deutschen Bahn AG. Allerdings wurde mit dem neuen Be- hindertengesetz unter anderem auch die Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO) geändert. Gemäß § 3 Abs. 2 der EBO sind die Eisenbahnen verpflichtet, Programme aufzu- stellen, dass die Benutzung der Bahnanlagen und Fahrzeuge durch Behinderte und alte Menschen sowie Kinder erleich- tert wird. Die Aufsicht zur Umsetzung dieser Verordnung er- folgt durch die zuständigen Aufsichtsbehörden. Anlage 5 Antwort des Chefs des Presse- und Informationsamtes der Bundes- regierung Béla Anda auf die Frage des Abgeordneten Dietrich Austermann (CDU/CSU) (Drucksache 15/344, Frage 10): Wie rechtfertigt die Bundesregierung ihre Öffentlichkeitsarbeit im Dezember 2002 und im Januar 2003, insbesondere den 40-Se- kunden-Spot, mit dem die Bundesregierung seit dem 23. Januar 2003 in 330 deutschen Kinos für ihre Reformpolitik wirbt und der rund 460 000 Euro kostet (dpa vom 23. Januar 2003), einerseits haushaltsrechtlich im Hinblick auf das Fehlen eines rechtskräftigen Haushaltes 2003 und andererseits verfassungsrechtlich – angesichts der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zu verbotener Wahlwerbung durch staatliche Stellen – im Hinblick auf die bevor- stehenden Landtagswahlen in Hessen und Niedersachsen? Der Kinospot und die weiteren Maßnahmen der Kam- pagne „Erfolg braucht alle“ stimmen mit dem Haushalts- recht und dem Verfassungsrecht überein. Haushaltsrechtlich sind die Maßnahmen nach den Grundsätzen der vorläufigen Haushaltsführung zulässig. Denn sie bewegen sich innerhalb des Verfügungsrahmens von 25 Prozent des entsprechenden Titelansatzes aus dem Regierungsentwurf 2003 und diese werblichen Maßnah- men sind „dringlich“ und „wichtig“. Durch die Anzeigenschaltung und den Kinospot werden die verfassungsrechtlichen Grenzen im Hinblick auf Vor- wahlzeiten in Ländern nicht tangiert. Die Maßnahmen die- nen der Information über Gesetzesneuregelungen unter anderem zur Umsetzung der Hartz-Reformen und anderer wichtiger Initiativen zur Zukunftssicherung. Außerdem werden die Anzeigen und der Kinospot bundesweit ge- schaltet. Eine Intensivierung der Informationen in Hessen oder Niedersachsen gibt es nicht. Gestatten Sie mir noch folgenden Hinweis: Am 20. Fe- bruar 1998, wenige Tage vor der Landtagswahl in Nieder- sachsen und wenige Wochen vor der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt, hatte die damalige Bundesregierung doppelseitige Anzeigen unter dem Titel „Ja zur Zukunft“ bundesweit in der Bild-Zeitung geschaltet. Die Anzeigen widmeten sich unter anderem den Themen „Kriminalitäts- bekämpfung“ und „Aufbau Ost“. Der damalige Stellvertretende Chef des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung hat auf eine par- lamentarische Anfrage dazu unter anderem Folgendes aus- geführt (Drucksache 13/10239 vom 23. März 1998): „Nach Auffassung der Bundesregierung bedurfte es für die Schaltung der Anzeigen am 20. Februar 1998 keines akuten Anlasses. Inhaltlich beschränkte sie sich auf Infor- mationen über die von der Bundesregierung ergriffenen Reformmaßnahmen im Zusammenhang mit den in vielen Bereichen zu beobachtenden positiven Entwicklungen und Initiativen.“ Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Fra- gen des Abgeordneten Jochen-Konrad Fromme (CDU/ CSU) (Drucksache 15/344, Fragen 16 und 17) Welche Auswirkungen hat der Tarifabschluss für die Arbeiter und Angestellten im öffentlichen Dienst (jeweils getrennt für Bund, Länder und Gemeinden), und welche Auswirkungen sind zu erwarten, wenn man die Annahme zugrunde legt, dass dieser Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Januar 20031660 (C) (D) (A) (B) Abschluss unter sonst gleichen Bedingungen auf die Beamten übertragen wird? Treffen Zeitungsberichte zu, wonach der Bund per Saldo Lohn- kosten zu Steuereinnahmen Überschüsse erzielen wird (vergleiche Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 22. Januar 2003), und wenn nein, wo liegen nach Ansicht der Bundesregierung die Fehler in der Berechnung? Zu Frage 16: Der Tarifabschluss für die Arbeiter und Angestellten im öffentlichen Dienst wird bei voller Übertragung auf die Beamten zu Mehrausgaben bei Bund, Ländern und Ge- meinden von rund 12 Milliarden Euro – insgesamt in 2003 und 2004 – führen. Dabei sind die Kompensationen (AZV-Tag, Lebensaltersstufen, Zahlungszeitpunkt) be- rücksichtigt. Von den rund 12 Milliarden Euro entfallen auf den Bund rund 1,25 Milliarden Euro, auf die Länder rund 5,13 Milliarden Euro und auf die Gemeinden rund 5,6 Milliarden Euro (siehe Anlage). Inwieweit die Mehrausgaben durch Stellenabbau kom- pensiert werden – wie von einzelnen Ländern und Kom- munen angekündigt –, ist gegenwärtig nicht absehbar. Zu Frage 17: Die Aussage in der FAZ vom 22. Januar 2003, dass der Bund durch den Tarifabschluss wegen der Mehreinnah- men aus der Einkommensteuer per Saldo Überschüsse er- ziele, gibt die Auswirkungen des Tarifabschlusses auf den Bund unvollständig wieder. Neben den Steuermehrein- nahmen müssen auch die Mehrausgaben des Bundes infolge des Tarifabschlusses vollständig berücksichtigt werden. Der Bund muss nicht nur die zusätzlichen Personal- ausgaben tragen. Hinzu kommt, dass Tariferhöhungen aller Branchen einschließlich der Tariferhöhungen im öf- fentlichen Dienst höhere Leistungen und Zuschüsse des Bundes zur Folge haben, die an die Lohn- und Gehalts- entwicklung gekoppelt sind. Dazu gehören zum Beispiel Leistungen für Kriegsopfer und Heimkehrer, Leistungen nach dem Bundesentschädigungsgesetz sowie Zuschüsse zur Rentenversicherung. Es trifft somit nicht zu, dass der Bund Überschüsse erzielt. Vielmehr entlastet der Bund gleichzeitig die anderen öffentlichen Arbeitgeber bei den Lohnnebenkosten. Bei- spielhaft seien hier die Bundeszuschüsse zur gesetzlichen Rentenversicherung und zur Bundesanstalt für Arbeit ge- nannt. Es handelt sich keineswegs um einen Abschluss zulas- ten von Ländern und Kommunen. Der Verhandlungsführer der Tarifgemeinschaft deutscher Ländern, der bayerische Finanzminister Professor Faltlhauser, hat die gegenüber Ländern und Kommunen faire Verhandlungsführung von Bundesminister Schily ausdrücklich gewürdigt. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Frage des Abgeordneten Martin Hohmann (CDU/CSU) (Drucksache 15/344, Frage 18): Welche Kosten sind für die von der Bundesregierung seit 1998 eingesetzten Kommissionen entstanden, und kann die Bundesre- gierung den Aufwand für die 20 kostenintensivsten Kommissio- nen beziffern? Für die seit 1998 von der Bundesregierung eingesetz- ten Kommissionen sind bisher bezifferbare Kosten in Höhe von insgesamt 8 153 504 Euro entstanden. Diese Summe setzt sich aus den auf die einzelnen Kom- missionen entfallenden Kostenanteilen zusammen, die die Bundesregierung am 9. Januar 2003 auf eine entspre- chende schriftliche Anfrage des Abgeordneten Albrecht Feibel (CDU/CSU) bekannt gegeben hat. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Alfred Hartenbach auf die Frage des Abgeordneten Martin Hohmann (CDU/CSU) (Druck- sache 15/344, Frage 19): An wie viele Personen wurden die bereitgestellten Mittel für Härteleistungen für Opfer rechtsextremistischer Übergriffe ausge- zahlt, und wie viele vergleichbare Fälle hätte es bei entsprechen- der Mittelbereitstellung für Opfer linksextremistischer Gewalt ge- geben? Im Jahr 2001, dem ersten Jahr, in dem Haushaltsmittel für Härteleistungen an Opfer rechtsextremistischer Über- griffe im Bundeshaushalt bereitgestellt waren, wurden 151 Personen Härteleistungen zuerkannt, im Jahr 2002 109 Personen. Aussagen darüber, wie viele vergleichbare Fälle es bei entsprechender Mittelbereitstellung für Opfer linksextre- mistischer Gewalt gegeben hätte, sind der Bundesregie- rung nicht möglich. Gewalttaten wie Tötungs- und Körperverletzungsde- likte mit extremistischem Hintergrund sind aber schwer- punktmäßig dem rechts- und nicht dem linksextremis- tischen Bereich zuzuordnen. Sie richten sich im Regelfall gegen ausländische Mitbürger. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Karl Diller auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/ CSU) (Drucksache 15/344, Fragen 22 und 23): Welche Erkenntnisse hat die Bundesregierung über den aktu- ellen Diskussions- und Planungsstand in der EU zur Fortführung der EU-Strukturförderung nach 2006 in den bisherigen Ziel-2-Ge- bieten (Industrieregionen mit Strukturproblemen)? Wird sich die Bundesregierung dafür einsetzen, die unmittel- bare Grenzlage zum EU-Beitrittsgebiet, insbesondere zu Tsche- chien, als eigenes Förderkriterium in die Strukturförderkonzepte der Europäischen Union aufzunehmen? Zu Frage 22: Mit dem zweiten Kohäsionsbericht vom Januar 2001 und dem ersten Zwischenbericht über den Zusammenhalt vom Januar 2002 hat die EU-Kommission die Debatte Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Januar 2003 1661 (C) (D) (A) (B) über die Politik des wirtschaftlichen und sozialen Zusam- menhalts in einer erweiterten EU und der künftigen För- derperiode 2007 bis 2013 eröffnet. Die Kommission wird im Februar 2003 einen weiteren Zwischenbericht und im Oktober 2003 den nächsten Kohäsionsbericht vorlegen. Von Letzterem wird die erste entscheidende Weichenstellung für die Strukturpolitik nach 2006 erwartet. Die endgültige Entscheidung über die inhaltliche Ausgestaltung der EU-Strukturpolitik ist aber frühestens 2005 zu erwarten. Die Bundesregierung beteiligt sich aktiv an dieser De- batte und bekennt sich uneingeschränkt zu einer Politik der europäischen Solidarität. Sie tritt dabei für eine weitge- hende Konzentration der EU-Strukturmittel auf die Ziel-1- Gebiete ein. Außerhalb von Ziel 1 soll eine begrenzte EU-Strukturpolitik beibehalten werden, die horizontale Fördermaßnahmen sowie integrations- und regionalpoli- tische Maßnahmen beinhaltet, die einen besonders hohen europäischen Mehrwert aufweisen. Zudem sollen faire, zeitlich begrenzte Übergangsregelungen für die aktuellen Fördergebiete, die ab 2007 aus der Förderung herausfal- len, dazu beitragen, die bisherigen Fördererfolge nicht zu gefährden. Die EU-Kommission hat sich in der Diskussion bisher dahingehend festgelegt, dass neben der Förderung der be- dürftigsten Regionen (das sind Ziel-1-Regionen) unbe- dingt auch eine Förderung außerhalb von Ziel 1 beibehal- ten werden soll. Damit will sich die Kommission auch künftig die Möglichkeit einer EU-weiten Strukturförde- rung offen halten. Zu den Inhalten einer künftigen Förde- rung außerhalb von Ziel 1 hat die Europäische Kommis- sion ein Förder-Menü ins Gespräch gebracht, das ein breites Band an gemeinschaftsrelevanten territorialen und thematischen Fördermaßnahmen ermöglichen soll. Zu Frage 23: Die Bundesregierung hält die Förderung von grenz- übergreifenden Maßnahmen gerade an den heutigen Außen- und künftigen Binnengrenzen für einen der Be- reiche mit besonderem europäischen Mehrwert, der in die künftige Förderung außerhalb von Ziel 1 einbezogen wer- den sollte. Allerdings hält die Bundesregierung ein eige- nes Förderkriterium dieser Art im Rahmen der EU-Struk- turfondsförderung für nicht erforderlich. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hans Georg Wagner auf die Frage der Abgeordneten Cornelia Pieper (FDP) (Druck- sache 15/344, Frage 29): Wie ist die Sollstärke jeweils für die sachsen-anhaltinischen Kasernen in den Jahren 2003 und folgende angesetzt? Die Bundeswehr ist in Sachsen-Anhalt zurzeit an ein- undzwanzig Standorten mit einer Sollstärke von rund 8 700 militärischen und zivilen Dienstposten vertreten. Nach gegenwärtiger Planung werden bis zum Jahre 2005 drei Standorte (Brettin, Dessau, Möckern) mit einer Sollstärke von rund 800 militärischen und zivilen Dienst- posten aufgrund Entscheidungen aus den 90er-Jahren ge- schlossen. Aufgrund weiterer Organisationsmaßnahmen kleineren Umfangs beträgt die gemäß Ressortkonzept Stationierung vom 16. Februar 2001 geplante Sollstärke für Sachsen-Anhalt in der Zielstruktur rund 7 600 Dienst- posten. Vom Standort Halle werden im Jahre 2003 rund 800 Dienstposten im Wesentlichen nach Weißenfels verlegt. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hans Georg Wagner auf die Fra- gen des Abgeordneten Jürgen Koppelin (FDP) (Druck- sache 15/344, Fragen 30 und 31): Teilt die Bundesregierung die Auffassung der Parteivorsitzen- den von Bündnis 90/Die Grünen, Angelika Beer, dass im Fall ei- ner militärischen Auseinandersetzung mit dem Irak der Einsatz von deutschen Soldaten sowie der Einsatz von Fuchs-Spür- panzern in Kuwait vom Deutschen Bundestag gebilligt werden muss (Süddeutsche Zeitung vom 21. Januar 2003)? Ist die Bundesregierung der Auffassung, dass der Einsatz von AWACS-Aufklärungsflugzeugen über Konfliktgebieten oder an- grenzende Regionen nicht der Zustimmung des Deutschen Bun- destages bedarf? Zu Frage 30: Die Bundesregierung wird sich nicht an militärischen Operationen gegen den Irak beteiligen. Eine Zustimmung des Bundestages zum Einsatz be- waffneter deutscher Streitkräfte bei einer solchen Beteili- gung steht deshalb nicht infrage. Die deutschen Soldaten und Fuchs-Spürpanzer in Kuwait sind dort ausschließlich im Rahmen von Enduring Freedom stationiert. Diesem Einsatz hat der Deutsche Bundestag ausdrück- lich zugestimmt. Zu Frage 31: Routinemäßige Überwachungsflüge von AWACS-Flug- zeugen über NATO-Bündnisgebiet finden regelmäßig statt und bedürfen nicht der Zustimmung des Deutschen Bundestages. An einem militärischen Einsatz gegen den Irak wird sich die Bundesregierung nicht beteiligen. Daher stellt sich auch in diesem Zusammenhang die Frage nach einer Zustimmung des Deutschen Bundestages nicht. Anlage 12 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hans Georg Wagner auf die Frage des Abgeordneten Günther Friedrich Nolting (FDP) (Drucksache 15/344, Frage 32): Welche Rechtsvorschriften sind die Grundlage des Einsatzes von Bundeswehrsoldaten zum Schutz und zur Bewachung von Kasernen der US-Streitkräfte in Deutschland? Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Januar 20031662 (C) (D) (A) (B) Militärische Einrichtungen der verbündeten Streit- kräfte in Deutschland können durch die Bundeswehr auf der Grundlage des Gesetzes über die Anwendung des un- mittelbaren Zwanges durch die Bundeswehr (UZwGBw) bewacht und gesichert werden. Soldaten der Bundeswehr können nach § 1 in Verbin- dung mit § 2 des Gesetzes innerhalb militärischer Lie- genschaften, die von alliierten Streitkräften genutzt wer- den, als Wachen eingesetzt werden. Zuvor muss die Liegenschaft durch die deutsche territoriale Kommando- behörde zu einem militärischen Sicherheitsbereich erklärt und entsprechend gekennzeichnet werden. Grundlage für diese Erklärung ist eine Vereinbarung mit den Stationierungsstreitkräften über die vorüberge- hende Bewachung der Liegenschaft durch die Bundes- wehr im Rahmen des Art. 53 Abs. 4 des Zusatzabkom- mens zum NATO-Truppenstatut. Bundeswehrsoldaten können außerhalb militärischer Einrichtungen Sicherheitsaufgaben nach dem Gesetz über die Anwendung des unmittelbaren Zwanges durch die Bundeswehr wahrnehmen. Zu den Sicherheitsaufgaben gehört die Abwehr von Straftaten gegen die Bundeswehr. Den „Straftaten gegen die Bundeswehr“ sind Straftaten gegen Angehörige der verbündeten Streitkräfte bzw. gegen militärische Anlagen und militärische Gegenstände der ver- bündeten Streitkräfte gleichgestellt (§ 3 Abs. 1 UZwGBw). Sicherheitsaufgaben können daher auch zum Schutz der Alliierten wahrgenommen werden. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Januar 2003 1663 (C)(A) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
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    Rede von Hans-Michael Goldmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Auch ich gratuliere Ihnen, Herr Kollege Pronold. Wir
    sollten uns vielleicht einmal privat darüber unterhalten,
    welche Erfahrungen Sie in der Kommunalpolitik haben.


    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)



    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    1640


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    Ich will damit nicht sagen, dass man immer welche haben
    muss, aber es ist gewiss von Vorteil, wenn man zur Sache
    spricht.

    Sie haben vom Sündenbock gesprochen. Dazu muss
    ich Ihnen sagen: Sie haben von der Entwicklung der kom-
    munalen Finanzen gerade in der letzten Zeit überhaupt
    keine Ahnung. Die Situation der kommunalen Finanzen
    war immer schwierig und es gab immer Ungerechtigkei-
    ten. Ich habe nie verstanden, warum Kommunen, die sich
    besondere Mühe geben und besondere Anstrengungen un-
    ternommen haben, später weniger Schlüsselzuweisungen
    bekamen. Eines steht aber eindeutig fest: Die Finanzlage
    der Kommunen hat sich unter Rot-Grün dramatisch ver-
    schlechtert. Es ist genau so, wie es der Kollege Götz ge-
    sagt hat: Die Kommunen stehen nicht nur mit dem
    Rücken an der Wand, sondern sie sind schlicht und er-
    greifend in sehr vielen Bereichen, bei denen es um die In-
    teressen der Bürger geht, überhaupt nicht mehr hand-
    lungsfähig.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Darüber müsste man sich eigentlich einig sein; denn es

    bringt überhaupt nichts, das zu einem bayerischen Pro-
    blem zu machen. Es handelt sich um ein deutsches Pro-
    blem und Sie wissen, dass sich die Situation deshalb ver-
    schärft hat, weil Sie falsche steuerliche Weichenstellungen
    vorgenommen haben.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Zuruf des Abg. Florian Pronold [SPD])


    – Die höhere Gewerbesteuerumlage haben Sie zu verant-
    worten. Das gesamte Steuerreformkonzept – eigentlich ist
    es gar kein Konzept –, das auf den Weg gebracht worden
    ist, haben Sie zu verantworten.


    (Dieter Grasedieck [SPD]: Aber die Schieflage der kommunalen Finanzen nicht! Die Länder sind dafür in großem Umfang verantwortlich!)


    In Niedersachsen zum Beispiel kann kein Landkreis
    mehr seinen Haushalt ausgleichen. Ich selbst habe an Be-
    ratungen im Landkreis Emsland teilgenommen. Vom
    Morgen bis zum Nachmittag haben wir Defizitentwick-
    lungen festgestellt; daraufhin haben wir die gesamten
    Haushaltsberatungen eingestellt und neue aufgenommen.
    Das liegt an Ihrer politischen Weichenstellung in ver-
    schiedenen Bereichen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Joachim Poß [SPD]: Deshalb wollen Sie die Steuern senken!)


    Ich glaube, Sie wissen manchmal nicht, was bestimmte
    steuerliche Weichenstellungen oder Gesetzgebungsmaß-
    nahmen bedeuten. Haben Sie sich zum Beispiel einmal
    mit den Auswirkungen der Grundsicherung auf die kom-
    munalen Haushalte beschäftigt?


    (Ina Lenke [FDP]: So ist es!)

    Haben Sie sich einmal mit den Belastungen für Mittel-
    stand und Handwerk und deren Auswirkungen auf das
    kommunale Geschehen beschäftigt? Ich glaube, wenn Sie
    das tun, kommen Sie zu dem Ergebnis, dass die Kommu-
    nen einer Zangenbewegung ausgesetzt sind: Der Bund

    nimmt und die Länder nehmen zum Teil auch, vor allen
    Dingen die rot-grün-regierten Länder nehmen massiv.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Lachen bei der SPD – Dieter Grasedieck [SPD]: Darauf wären wir nie gekommen!)


    Gerade in Niedersachsen hat die rote Landesregierung
    den Kommunen immer und immer wieder Einnahmen ge-
    nommen. Jeder, der sich damit ernsthaft befasst, wird
    mich darin bestätigen.


    (Ina Lenke [FDP]: Die haben keine Ahnung!)

    Ihre in meinen Augen relativ schlechte – ich könnte

    auch sagen: saumäßige – Wirtschaftspolitik trifft vor allen
    Dingen Mittelstand und Handwerk,


    (Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: „Saumäßig“ ist unflätig!)


    die nach wie vor in entscheidender Weise die Träger kom-
    munaler Finanzen sind. Sie wissen, dass sich die Gewer-
    besteuer immer antizyklisch ausgewirkt und die Kommu-
    nen hinsichtlich ihrer Finanzen immer in eine schwierige
    Situation gebracht hat.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Bernd Scheelen [SPD]: Nachdem Sie die Gewerbekapitalsteuer abgeschafft haben!)


    Liebe Kollegen von Rot-Grün, wir können uns über
    das eine oder andere unterhalten und Sie können hier auch
    Bibelsprüche rauf- und runterbeten, aber Sie haben kein
    Herz und keinen Verstand bei der Politik, die Sie für die
    Kommunen machen. Das ist sehr bedauerlich, denn ge-
    rade die Kommunen waren immer diejenigen, die ent-
    scheidend dafür gesorgt haben, dass von der Basis her
    Arbeitsplätze entstehen, dass von der Basis her Investi-
    tionen getätigt werden und auch von der Basis her so et-
    was wie einigermaßen gleiche Lebenschancen in allen
    Bereichen entstehen. Insofern ist Ihre Politik gerade auch
    eine Politik gegen die ländlichen Räume, gegen Mittel-
    stand und Handwerk und im Grunde genommen gegen
    diejenigen, die vor Ort bereit sind, Verantwortung zu
    übernehmen. Ich bedaure das sehr.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Sie streben jetzt möglicherweise eine Ausweitung der

    Gewerbesteuer an. Sie wollen diese auf Landwirte und
    Freiberufler ausdehnen. Ich denke, dies ist der völlig
    falsche Weg. Wir als FDP wollen Verlässlichkeit für die
    kommunalen Finanzen. Deswegen fordern wir Sie jetzt
    und heute auf: Nehmen Sie die Erhöhung der Gewerbe-
    steuerumlage zurück!


    (Dieter Grasedieck [SPD]: Und Sie nehmen dann Schulden auf!)


    – Nein, nicht mehr Schulden aufnehmen, sondern nehmen
    Sie sie schlicht zurück. Es ist ein Irrtum, wenn Sie glau-
    ben, damit die Finanzsituation verbessern zu können. Da-
    durch, dass Sie die Betriebe belasten, verhindern Sie In-
    vestitionen und Weichenstellungen für Arbeitsplätze.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Hans-Michael Goldmann




    Hans-Michael Goldmann

    Eines der größten Probleme in den Kommunen besteht
    darin, dass in der Bundesrepublik viel zu wenige Men-
    schen eine Arbeit haben. Eines der größten Probleme in
    den Kommunen besteht darin, dass sich die Ertragssitua-
    tion der Betriebe sowie der Menschen, der Bürger ver-
    schlechtert hat. Deswegen müssen wir die kommunalen
    Finanzen auf eine solide Basis stellen.

    Wir sind gegen die Revitalisierung der Gewerbesteuer,
    hinter der sich im Grunde nichts anders verbirgt als die
    Einbeziehung der freien Berufe in die Gewerbesteuer.
    Nein, das wollen wir nicht.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir wollen den Kommunen ein eigenes Heberecht im
    Bereich der Umsatz- und Einkommensteuer geben. Wir
    wollen eine Gemeindefinanzreform, die vereinfacht. Ich
    bin seit 20 Jahren Bürgermeister einer Gemeinde. Wenn
    Sie jemals die Finanzsituation Ihrer Gemeinde durchge-
    rechnet haben, zolle ich Ihnen erstens höchsten Respekt.
    Zweitens kann ich Ihnen garantierten, dass Sie wochenlang
    daran gesessen haben, weil dieses System so kompliziert
    ist, dass man kaum dahinter kommt. Diese Ungerechtig-
    keiten, diese Unklarheiten und die Überbürokratisierung
    führen dazu, dass vor Ort überhaupt keine vernünftige Po-
    litik gemacht werden kann, die die Kommunen trägt.

    Seien Sie vernünftig! Sorgen Sie dafür, dass sich die
    kommunalen Finanzen schnellstens verbessern! Das ist
    die notwendige Grundlage für eine Verbesserung der der-
    zeitigen Situation der Kommunen und insgesamt für eine
    bessere Politik.

    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Nächste Rednerin ist die Kollegin Kerstin Andreae,

Bündnis 90/Die Grünen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Kerstin Andreae


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Her-

    ren! Wir reden in der Aktuellen Stunde über die Auswir-
    kungen unserer Steuerpolitik auf die kommunalen Finan-
    zen. Bevor ich darauf eingehe, möchte ich einige
    grundlegende Anmerkungen machen und auf die Beiträge
    meiner Vorredner eingehen.

    Wir wissen, um die Finanzen der Kommunen steht es
    schlecht. Wir haben defizitäre Haushalte, den Verkauf von
    Vermögensbeständen und viele Kommunen, die von der
    Substanz leben. Dies können wir nicht wegdiskutieren.
    Das Problem sind die Einnahmen der Kommunen. Auch
    darin sind wir uns einig. Die Einnahmen der Kommunen
    sind so, wie sie jetzt ausgestaltet sind, durch eine hohe Ab-
    hängigkeit von der Gewerbesteuer und damit von der
    Konjunktur gekennzeichnet. Dieses Problem der nicht
    stetigen Einnahmen der Kommunen und der geringen Pla-
    nungssicherheit der Kommunen müssen wir lösen.

    Wir lösen es nicht dadurch, dass wir jetzt die Gewerbe-
    steuer in Bausch und Bogen verdammen. Wir lösen es

    vielmehr, indem wir im Zuge der Gemeindefinanzreform
    die Gewerbesteuer mit dem Ziel der Verstetigung der Ein-
    nahmen der Kommunen modernisieren. Denn dann schaf-
    fen wir Planungssicherheit für die Kommunen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Hans-Michael Goldmann [FDP]: Die Gewerbesteuer muss weg, Frau Kollegin! Das wissen Sie ganz genau!)


    Die FDP, die Steuern am liebsten abschaffen würde,
    die immer wieder Modelle entwickelt, mit denen der
    Wettbewerb der Kommunen gefördert werden soll, er-
    kennt nicht die Probleme der Kommunen wie Wegzüge in
    den so genannten Speckgürtel oder das Gegeneinander
    der Kommunen, das man nicht wegdiskutieren kann. So
    kann, wie ich finde, der Vorschlag, den Sie machen, kei-
    nen Bestand haben. Wir müssen vielmehr, um auf den
    richtigen Weg zu kommen, die Gewerbesteuer moderni-
    sieren und über andere Elemente diskutieren.

    Wer heute über die Finanzen der Kommunen spricht,
    muss anerkennen, dass in den Kommunen auch Fehler ge-
    macht wurden. Manche Kommunen haben viel zu lange
    über ihre Verhältnisse gelebt.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Wo?)

    Es wurden Projekte von ungeheurem Umfang verfolgt.
    Ein solches Projekt ist „Stuttgart 21“. An diesem Projekt
    wurde lange festgehalten. Dabei müsste man der Kom-
    mune ganz deutlich sagen: Liebe Kommune, verabschie-
    det euch von diesem Projekt, denn es ist nicht zu finan-
    zieren.

    Es gibt Vorfinanzierungen von Straßen – in Baden-
    Württemberg kenne ich den Fall konkret –, wodurch sich
    finanzielle Auswirkungen für die Kommunen ergeben,
    die sich über viele Jahre und Jahrzehnte hinweg er-
    strecken werden. So kann die Politik in den Kommunen
    nicht aussehen.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Keine Ahnung!)

    Verwaltungsreformen stehen aus. Dabei ist hier in den

    Kommunen viel Potenzial vorhanden, ihre Ausgaben zu
    senken. Ich finde es gut, dass viele Kommunen diese Si-
    tuation als Chance begreifen, um über ihre eigenen kom-
    munalen Haushalte zu diskutieren. Das sollten wir auf je-
    den Fall unterstützen.

    Wir dürfen die Kommunen aber nicht alleine lassen.
    Wir müssen die Finanzkraft der Kommunen verstetigen
    und verbessern. Wir müssen die Gewerbesteuer moderni-
    sieren. Ich verspreche mir viel von der Gemeindefinanz-
    reform. Vielleicht gelingt es uns, diese unendliche Ge-
    schichte der Reform der Gewerbesteuer – so wurde sie
    einmal betitelt – tatsächlich anzugehen. Ich hoffe sehr,
    dass wir hier im Sinne der Kommunen zu einer Zusam-
    menarbeit kommen; denn ohne starke Städte ist kein Staat
    zu machen; da gebe ich Ihnen Recht. Wir brauchen die
    Kommunen. Wir brauchen die kommunale Selbstverwal-
    tung.

    Nun komme ich zu dem Thema Aufgabenübertragung
    an die Kommunen. Sie wissen, das betrifft den Bund wie
    auch die Länder. Nach dem Grundgesetz sind es vor allem
    die Länder, die die Aufgaben an die Kommunen übertra-


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    1642


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    gen. Wenn Sie immer wieder sagen, dass wir Aufgaben an
    die Kommunen übertragen, deren Finanzierung aber nicht
    gewährleisten, dann ist das nicht richtig.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Peter Götz [CDU/CSU]: Das ist leider so! – Jochen-Konrad Fromme [CDU/ CSU]: Kindergeld! Tarifabschluss! – Hans Michelbach [CDU/CSU]: Grundsicherung!)


    – Die Kommunen haben für die Grundsicherung im Alter
    410 Millionen Euro bekommen. Das sind 100 Millionen
    Euro mehr, als damals als Bedarf ermittelt und festgesetzt
    wurde. Wenn heute durch die Lande gezogen und gesagt
    wird, das Geld reiche nicht, dann bitte ich Sie, sich die Be-
    gründung dafür anzuschauen, warum dieses Geld nicht
    reichen soll. Im Augenblick kann noch niemand sagen, ob
    das Geld reicht oder nicht. Fest aber steht: Wir haben
    410 Millionen Euro dafür eingestellt.


    (Peter Götz [CDU/CSU]: Und warum klagen die Landkreise?)


    – Das Geld geht an die Länder. Das wissen Sie. Die Län-
    der sind die Treuhänder für die Weitergabe dieser Gelder
    an die Kommunen. Da liegt noch viel im Argen.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Gerade bei den Sozis!)


    Ich komme nun zum Steuervergünstigungsabbaugesetz,
    weil Sie das an manchen Stellen angesprochen haben. Ich
    kann nicht verstehen, warum Sie bei Maßnahmen, die
    Kommunen direkt helfen, wie zum Beispiel die Abschaf-
    fung der gewerbesteuerlichen Organschaften, schon heute
    ihre Blockade ankündigen. Das wären Gelder, die die Kom-
    munen direkt bekommen könnten, wenn wir heute die ge-
    werbesteuerlichen Organschaften abschaffen würden.


    (Hans Michelbach [CDU/CSU]: Sie haben nicht an die Arbeitsplätze gedacht, die dadurch wegfallen!)


    – Es gibt auch Ausgleichsmaßnahmen für die Kommunen,
    die davon besonders betroffen sind. Sie bekommen direkt
    Geld, mit dem sie arbeiten können.


    (Jochen-Konrad Fromme [CDU/CSU]: Ihnen fällt nichts anderes ein als Steuererhöhungen!)


    Wir haben die Zahlen doch vorliegen, was das Steuer-
    vergünstigungsabbaugesetz den Kommunen bringen
    kann: 580 Millionen Euro im Jahr 2003, 2,1 Milliarden
    Euro im Jahr 2004 und 3,2 Milliarden Euro im Jahr 2005.


    (Hans Michelbach [CDU/CSU]: Nur Steuererhöhungen, Steuererhöhungen, Steuererhöhungen!)


    Sie wissen, dass Maßnahmen in diesem Konzept enthal-
    ten sind, die konkrete Auswirkungen auf die Kommunen
    haben. Ich kann nur hoffen, dass Sie diese Maßnahmen im
    Bundesrat nicht blockieren, denn sie sind wichtig für die
    Kommunen.

    Ich hoffe, dass wir im Rahmen der Gemeindefinanz-
    reform zusammenarbeiten; denn wir sind uns sicherlich
    einig darin, dass wir die kommunale Selbstverwaltung
    brauchen und dass wir die Kommunen mit ihren Aufga-

    ben nicht alleine lassen können. Sie übernehmen wichtige
    Aufgaben und weisen die größte Bürgernähe auf. Wir
    brauchen die kommunale Selbstverwaltung. Wir brau-
    chen aber auch eine Zusammenarbeit aller Fraktionen. Ich
    hoffe sehr, dass uns das gelingt.

    Vielen Dank.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)