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    Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung: Jahres- wirtschaftsbericht 2003 . . . . . . . . . . . . . 1613 A Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1613 B Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 1614 A Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1614 B Hans Michelbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1614 B Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1614 C Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1614 D Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1615 A Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1615 B Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1615 C Dagmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1615 D Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1616 A Gudrun Kopp FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1616 B Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1616 B Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . . . 1616 C Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1616 C Dr. Joachim Pfeiffer CDU/CSU . . . . . . . . . . 1616 D Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1617 A Johannes Singhammer CDU/CSU . . . . . . . . 1617 B Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1617 C Hans Michelbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1618 A Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1618 B Dr. Joachim Pfeiffer CDU/CSU . . . . . . . . . . 1618 B Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1618 C Veronika Bellmann CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1618 D Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1619 A Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 1619 C Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1619 C Dagmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1619 D Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 1620 A Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde (Drucksache 15/344) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1620 C Indizierungen rechtsextremer, fremdenfeind- licher und antisemitischer Schriften, Bücher, CDs, Filme und Tonträger im Jahr 2002 MdlAnfr 1 Petra Pau fraktionslos Antw PStSekr’in Marieluise Beck BMFSFJ 1620 C ZusFr Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . 1620 D Verrentung als hauptsächlicher Grund für die Reduzierung der Arbeitslosigkeit schwerbehin- derter Menschen im Alter von 55 Jahren und älter in der Zeit von 1999 bis 2002; Stand der Arbeitslosigkeit bei Schwerbehinderten unter 55 Jahren MdlAnfr 2 Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos Antw PStSekr Franz Thönnes BMGS . . . . . . . 1621 B ZusFr Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . 1621 C Erfassung neu geschaffener Arbeitsplätze für Schwerbehinderte; Nichtberücksichtigung von Frühverrentungen bei der Arbeitslosenstatistik MdlAnfr 3 Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos Antw PStSekr Franz Thönnes BMGS . . . . . . . 1622 A Plenarprotokoll 15/21 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 21. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 29. Januar 2003 I n h a l t : Mittelabfluss für Inno-Regio-Programme in den neuen Ländern seit Beginn MdlAnfr 4 Michael Kretschmer CDU/CSU Antw PStSekr Christoph Matschie BMBF . . . 1622 C ZusFr Michael Kretschmer CDU/CSU . . . . . 1622 D Kontrollen des Personen- und Warenverkehrs an der deutsch-polnischen und der deutsch- tschechischen Grenze nach der EU-Osterwei- terung MdlAnfr 5 Günter Baumann CDU/CSU Antw StM Hans Martin Bury AA . . . . . . . . . . 1623 B ZusFr Günter Baumann CDU/CSU . . . . . . . 1623 C ZusFr Dr. Klaus Rose CDU/CSU . . . . . . . . . 1624 A ZusFr Michael Kretschmer CDU/CSU . . . . . 1624 B ZusFr Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 1624 C Neuorganisation des Deutschen Musikrates MdlAnfr 11 Andreas Scheuer CDU/CSU Antw StM’in Dr. Christina Weiss BK . . . . . . . 1625 A ZusFr Andreas Scheuer CDU/CSU . . . . . . . . 1625 A Stellenwert der Kontroll- und Prüfgremien bei der Neuorganisation des Deutschen Musikrates MdlAnfr 12 Andreas Scheuer CDU/CSU Antw StM’in Dr. Christina Weiss BK . . . . . . . 1625 C ZusFr Andreas Scheuer CDU/CSU . . . . . . . . 1625 C Verleihung der Medaille „Fluthilfe 2002“ nur an Feuerwehrleute, die mit Bundeswehr und THW zusammengearbeitet haben MdlAnfr 13 Dr. Klaus Rose CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . . 1626 A Unterschiedliche Behandlung von Feuerwehr- leuten nach ihrem Einsatz bei der Flutkata- strophe 2002 MdlAnfr 14 Dr. Klaus Rose CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . . 1626 B ZusFr Dr. Klaus Rose CDU/CSU . . . . . . . . . 1626 B ZusFr Andreas Scheuer CDU/CSU . . . . . . . . 1627 A Unterschiede in der Zahl der an die DNA- Analyse-Datei gemeldeten Datensätze MdlAnfr 15 Clemens Binninger CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . . 1627 B ZusFr Clemens Binninger CDU/CSU . . . . . . 1627 C ZusFr Hartmut Koschyk CDU/CSU . . . . . . . 1628 A ZusFr Gunther Krichbaum CDU/CSU . . . . . 1628 B Ausdehnung des Gentests auf alle Straftäter mit erkennungsdienstlicher Behandlung; Speiche- rung des genetischen Fingerabdrucks von erst- maligen Sexualstraftätern MdlAnfr 20, 21 Hartmut Koschyk CDU/CSU Antw PStSekr Alfred Hartenbach BMJ . . . 1628 C, D ZusFr Hartmut Koschyk CDU/CSU 1628 D, 1629 D ZusFr Clemens Binninger CDU/CSU . . . . . . 1631 C ZusFr Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . 1632 A ZusFr Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . 1632 B Rechtskonforme Ausgestaltung der durch die EU-Kommission kritisierten Schiffbaubürg- schaften norddeutscher Länder MdlAnfr 24 Wolfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU Antw PStSekr Karl Diller BMF . . . . . . . . . . . 1633 A ZusFr Wolfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1633 C Eingliederungsvereinbarungen seit Einführung des Job-AQTIV-Gesetzes MdlAnfr 25 Dirk Niebel FDP Antw PStSekr Gerd Andres BMWA . . . . . . . . 1634 A ZusFr Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 1634 A Erfolgsrate bei Vermittlungsgutscheinen; ge- zahlte Erfolgshonorare MdlAnfr 26 Dirk Niebel FDP Antw PStSekr Gerd Andres BMWA . . . . . . . . 1634 C ZusFr Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 1634 D Verwendungszweck des in Genua gefundenen und aus einer deutschen BASF-Fabrik stam- menden Morpholins; Ausfuhrbestimmungen gemäß Chemiewaffenübereinkommen MdlAnfr 27, 28 Erich G. Fritz CDU/CSU Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Januar 2003II Antw PStSekr Gerd Andres BMWA . . . . . 1635 A, B ZusFr Erich G. Fritz CDU/CSU . . . . . . . . . . 1635 C Erfolge der Bundesmarine am Horn von Afrika bei der Bekämpfung des internationalen Terro- rismus MdlAnfr 33 Petra Pau fraktionslos Antw PStSekr Hans Georg Wagner BMVg 1636 B ZusFr Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . 1636 D ZusFr Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 1637 A Maßnahmen zur Durchsetzung der Verein- barkeit von Familie und Beruf bei den Streit- kräften MdlAnfr 34 Ina Lenke FDP Antw PStSekr Hans Georg Wagner BMVg 1637 B ZusFr Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1637 D Maßnahmen zur vollständigen beruflichen Gleichstellung von Frauen in der Bundeswehr MdlAnfr 35 Ina Lenke FDP Antw PStSekr Hans Georg Wagner BMVg 1638 A ZusFr Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1638 C Zusatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Frak- tion der CDU/CSU: Haltung der Bundes- regierung zu den Auswirkungen ihrer Steuerpolitik auf die kommunalen Fi- nanzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1638 D Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1639 A Florian Pronold SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1639 D Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 1640 D Kerstin Andreae BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1642 B Otto Bernhardt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1643 C Dieter Grasedieck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 1644 C Hans Michelbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1645 C Christine Scheel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1646 C Manfred Kolbe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1647 C Bernd Scheelen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1648 D Klaus-Peter Flosbach CDU/CSU . . . . . . . . . 1650 C Simone Violka SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1652 A Jochen-Konrad Fromme CDU/CSU . . . . . . . 1653 B Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1654 D Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 1656 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1657 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 1659 A Anlage 2 Sonderprogramme zur Verbesserung der Ver- kehrsinfrastruktur zwischen Deutschland und den EU-Beitrittsländern Polen und Tsche- chien MdlAnfr 6 Günter Baumann CDU/CSU Antw PStSekr’in Iris Gleicke BMVBW . . . . 1659 C Anlage 3 Baubeginn für die Abschnitte 8.1 und 8.2 des Verkehrsprojektes „Deutsche Einheit“: Schie- nenhochgeschwindigkeitsstrecke Berlin–Halle/ Leipzig–Nürnberg MdlAnfr 7 Cornelia Pieper FDP Antw PStSekr’in Iris Gleicke BMVBW . . . . 1659 D Anlage 4 Verzicht der Deutschen Bahn AG auf die Ein- richtung eines fahrzeuggebundenen Lifts für behinderte Menschen bei der Bestellung von ICE-3-Zügen MdlAnfr 8, 9 Daniel Bahr (Münster) FDP Antw PStSekr’in Iris Gleicke BMVBW . . . . 1660 A Anlage 5 Öffentlichkeitsarbeit der Bundesregierung im Dezember 2002 und Januar 2003 für ihre Re- formpolitik im Hinblick auf das Fehlen eines rechtskräftigen Haushaltes 2003 und auf die bevorstehenden Landtagswahlen in Hessen und Niedersachsen MdlAnfr 10 Dietrich Austermann CDU/CSU Antw StSekr Béla Anda BK . . . . . . . . . . . . . . 1660 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Januar 2003 III Anlage 6 Auswirkungen des Tarifabschlusses für die Ar- beiter und Angestellten im öffentlichen Dienst und bei Übertragung auf die Beamten; Über- schüsse per Saldo Lohnkosten zu Steuerein- nahmen MdlAnfr 17, 18 Jochen-Konrad Fromme CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . . 1660 D Anlage 7 Kosten für die von der Bundesregierung seit 1998 eingesetzten Kommissionen MdlAnfr 18 Martin Hohmann CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . . 1661 B Anlage 8 Zahl der durch Härteleistungen entschädigten Opfer von Rechtsextremisten, Zahl der Fälle bei entsprechender Mittelbereitstellung für Opfer von Linksextremisten MdlAnfr 19 Martin Hohmann CDU/CSU Antw PStSekr Alfred Hartenbach BMJ . . . . . . 1661 C Anlage 9 Fortführung der EU-Strukturförderung nach 2006 in den bisherigen Ziel-2-Gebieten – Indus- trieregionen mit Strukturproblemen – Berück- sichtigung der Grenzlage zum EU-Beitritts- gebiet, insbesondere zu Tschechien MdlAnfr 22, 23 Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) CDU/CSU Antw PStSekr Karl Diller BMF . . . . . . . . . . . 1661 D Anlage 10 Sollstärke für Kasernen in Sachsen-Anhalt ab 2003 MdlAnfr 29 Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) CDU/CSU Antw PStSekr Hans Georg Wagner BMVg . . . 1662 B Anlage 11 Billigung des Einsatzes deutscher Soldaten so- wie von Fuchs-Spürpanzern in Kuwait durch den Deutschen Bundestag im Falle eines Krie- ges gegen den Irak; Zustimmung des Deut- schen Bundestages zum Einsatz von AWACS- Aufklärungsflugzeugen über Konfliktgebieten oder angrenzenden Regionen MdlAnfr 30, 31 Jürgen Koppelin FDP Antw PStSekr Hans Georg Wagner BMVg . . . 1662 C Anlage 12 Rechtsgrundlage des Einsatzes von Bundes- wehrsoldaten zum Schutz und zur Bewachung von Kasernen der US-Streitkräfte in Deutsch- land MdlAnfr 32 Günther Friedrich Nolting FDP Antw PStSekr Hans Georg Wagner BMVg . . . 1662 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Januar 2003IV (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Januar 2003 1613 21. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 29. Januar 2003 Beginn: 13.00 Uhr
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    Dr. Gesine Lötzsch Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Januar 2003 1659 (C) (D) (A) (B) Bindig, Rudolf SPD 29.01.2003* Burchardt, Ulla SPD 29.01.2003 Deittert, Hubert CDU/CSU 29.01.2003* Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 29.01.2003* Haack (Extertal), Karl SPD 29.01.2003* Hermann Hoffmann (Chemnitz), SPD 29.01.2003* Jelena Hörster, Joachim CDU/CSU 29.01.2003 Jäger, Renate SPD 29.01.2003* Jonas, Klaus Werner SPD 29.01.2003* Leibrecht, Harald FDP 29.01.2003* Letzgus, Peter CDU/CSU 29.01.2003* Lintner, Eduard CDU/CSU 29.01.2003* Dr. Lucyga, Christine SPD 29.01.2003* Möllemann, Jürgen W. FDP 29.01.2003 Müller (Düsseldorf), SPD 29.01.2003 Michael Rauber, Helmut CDU/CSU 29.01.2003* Rauen, Peter CDU/CSU 29.01.2003 Riester, Walter SPD 29.01.2003* Robbe, Reinhold SPD 29.01.2003 Schlauch, Rezzo BÜNDNIS 90/ 29.01.2003 DIE GRÜNEN Schröter, Gisela SPD 29.01.2003 Simm, Erika SPD 29.01.2003 Dr. Thomae, Dieter FDP 29.01.2003 Tritz, Marianne BÜNDNIS 90/ 29.01.2003* DIE GRÜNEN Volquartz, Angelika CDU/CSU 29.01.2003 Wegener, Hedi SPD 29.01.2003* Wicklein, Andrea SPD 29.01.2003 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 29.01.2003* * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 2 Antwort der Parl. Staatssekretärin Iris Gleicke auf die Frage des Abgeordneten Günter Baumann (CDU/CSU) (Druck- sache 15/344, Frage 6): Welche Sonderprogramme zur Verbesserung der Verkehrs- infrastruktur zwischen Deutschland und den Beitrittsländern Polen und Tschechien plant die Bundesregierung im Hinblick auf die EU-Osterweiterung am 1. Mai 2004? Der aus der EU-Osterweiterung resultierende Bedarf für den Aus- und Neubau der Verkehrsinfrastruktur wird im Bundesverkehrswegeplan 2003 berücksichtigt. Nach der Verkehrsprognose 2015 wird das Verkehrsauf- kommen zwischen den EU-Beitrittsländern und Deutsch- land im Integrationsszenario um bis zu 90 Prozent im Per- sonenverkehr und um bis zu 275 Prozent im Güterverkehr zunehmen. Diese Zunahme ist – besonders im Güterver- kehr im Vergleich mit den alten EU-Ländern – prozentual überproportional stark. Sie erfolgt jedoch auf einem im Vergleich mit den anderen Ländern geringen Ausgangs- niveau und wurde bei der gesamtwirtschaftlichen Bewer- tung der angemeldeten Projekte berücksichtigt. Eine Grobabschätzung der Kapazitätsauslastung der Verkehrsinfrastruktur zu Tschechien und Polen unter Be- rücksichtigung der bereits begonnenen bzw. beschlos- senen Infrastrukturprojekte ergab maximale Werte von 70 Prozent. Anlage 3 Antwort der Parl. Staatssekretärin Iris Gleicke auf die Frage der Ab- geordneten Cornelia Pieper (FDP) (Drucksache 15/344, Frage 7) Wann ist der Baubeginn für die Abschnitte 8.1 und 8.2 des Ver- kehrsprojektes Deutsche Einheit „Schienenhochgeschwindigkeits- strecke Berlin–Halle/Leipzig–Nürnberg“, und wann verfällt das Baurecht für oben genannte Abschnitte? Bei der Neubaustrecke des VDE 8.1 Erfurt–Ebensfeld wurde im Abschnitt Erfurt–Ilmenau mit den Bauarbeiten schon 1996 begonnen, sodass hier das Baurecht nicht mehr verfallen kann. Für die Abschnitte Ilmenau bis Ebenfeld wurden die Planfeststellungsbeschlüsse verlän- gert. Mit der Aufnahme von Bauarbeiten ist im Laufe die- ses Jahres zu rechnen. Die Planfeststellungsbeschlüsse würden, soweit nicht mit den Bauarbeiten begonnen würde, beginnend im Jahre 2005 bis 2008 – je nach Plan- feststellungsabschnitt – auslaufen. Für die Neubaustrecke VDE 8.2 Leipzig–Erfurt ist der Abschnitt Leipzig–Gröbers teilweise schon in Betrieb bzw. kurz vor der Fertigstellung, sodass auch hier kein Baurecht verfallen kann. Im Abschnitt Gröbers–Erfurt wurde in zwei Planfeststellungsabschnitten mit dem Bau begonnen. Das Baurecht der restlichen Planfeststellungs- abschnitte würde bei Nichtaufnahme der Bauarbeiten ab 2005 sukzessive auslaufen. Da die Entscheidung für die Realisierung des Vorha- bens gefallen ist, besteht die Gefahr des Verfallens des Baurechts nicht. Anlage 4 Antwort der Parl. Staatssekretärin Iris Gleicke auf die Fragen des Abgeordneten Daniel Bahr (Münster) (FDP) (Drucksa- che 15/344, Fragen 8 und 9): Wie bewertet die Bundesregierung die Tatsache, dass die Deutsche Bahn AG (DB AG) bei der Bestellung neuer Züge der Baureihe ICE 3 auf die Einrichtung eines fahrzeuggebundenen Lifts für behinderte Menschen in diesen Zügen auch nach In- Kraft-Treten des Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG) ver- zichtet hat und dies, obwohl das BGG die Barrierefreiheit im Eisenbahnverkehr ausdrücklich vorsieht? In welcher Weise gedenken die Bundesregierung und der Bund, sich im Rahmen ihrer Befugnisse als Eigentümer der DB AG für die Durchsetzung der Interessen behinderter Menschen gegenüber der Bahn einzusetzen? Zu Frage 8: Die Deutsche Bahn AG und die Niederländische Ei- senbahn haben im Dezember 1994 beim Firmenkonsor- tium ICE 3 (Siemens AG, Duewag AG und Talbot AG) 54 Triebzüge (davon 37 Wechselstromzüge und 17 Mehr- systemzüge [davon 4 für die Niederländische Eisenbahn]) mit einer Option auf weitere 13 Züge bestellt. Die Nachbestellung dieser Züge wurde am 28. No- vember 2002 ausgelöst, nachdem sich durch das zwi- schenzeitlich entwickelte Fahrplanangebot der kurzfris- tige Bedarf zusätzlicher Züge herausgestellt hatte. Die Züge basieren auf der seit 1994 erarbeiteten Fahrzeug- konstruktion, verfügen insofern über die gleiche techni- sche Ausstattung und gehören damit zu einer Baureihe, bei der fahrzeuggebundene Einstiegshilfen noch nicht berücksichtigt worden sind. Die grundlegende Neuent- wicklung einer Fahrzeugbaureihe hätte zu lange gedauert. Bei neu zu entwickelnden Zügen (Ersatz für vorhandene ICE-Züge) sieht die Deutsche Bahn AG fahrzeuggebun- dene Einstiegshilfen vor. Zu Frage 9: Der Bund hat nach Aktienrecht als Eigentümer keinen Einfluss auf die unternehmerischen Entscheidungen der Deutschen Bahn AG. Allerdings wurde mit dem neuen Be- hindertengesetz unter anderem auch die Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO) geändert. Gemäß § 3 Abs. 2 der EBO sind die Eisenbahnen verpflichtet, Programme aufzu- stellen, dass die Benutzung der Bahnanlagen und Fahrzeuge durch Behinderte und alte Menschen sowie Kinder erleich- tert wird. Die Aufsicht zur Umsetzung dieser Verordnung er- folgt durch die zuständigen Aufsichtsbehörden. Anlage 5 Antwort des Chefs des Presse- und Informationsamtes der Bundes- regierung Béla Anda auf die Frage des Abgeordneten Dietrich Austermann (CDU/CSU) (Drucksache 15/344, Frage 10): Wie rechtfertigt die Bundesregierung ihre Öffentlichkeitsarbeit im Dezember 2002 und im Januar 2003, insbesondere den 40-Se- kunden-Spot, mit dem die Bundesregierung seit dem 23. Januar 2003 in 330 deutschen Kinos für ihre Reformpolitik wirbt und der rund 460 000 Euro kostet (dpa vom 23. Januar 2003), einerseits haushaltsrechtlich im Hinblick auf das Fehlen eines rechtskräftigen Haushaltes 2003 und andererseits verfassungsrechtlich – angesichts der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zu verbotener Wahlwerbung durch staatliche Stellen – im Hinblick auf die bevor- stehenden Landtagswahlen in Hessen und Niedersachsen? Der Kinospot und die weiteren Maßnahmen der Kam- pagne „Erfolg braucht alle“ stimmen mit dem Haushalts- recht und dem Verfassungsrecht überein. Haushaltsrechtlich sind die Maßnahmen nach den Grundsätzen der vorläufigen Haushaltsführung zulässig. Denn sie bewegen sich innerhalb des Verfügungsrahmens von 25 Prozent des entsprechenden Titelansatzes aus dem Regierungsentwurf 2003 und diese werblichen Maßnah- men sind „dringlich“ und „wichtig“. Durch die Anzeigenschaltung und den Kinospot werden die verfassungsrechtlichen Grenzen im Hinblick auf Vor- wahlzeiten in Ländern nicht tangiert. Die Maßnahmen die- nen der Information über Gesetzesneuregelungen unter anderem zur Umsetzung der Hartz-Reformen und anderer wichtiger Initiativen zur Zukunftssicherung. Außerdem werden die Anzeigen und der Kinospot bundesweit ge- schaltet. Eine Intensivierung der Informationen in Hessen oder Niedersachsen gibt es nicht. Gestatten Sie mir noch folgenden Hinweis: Am 20. Fe- bruar 1998, wenige Tage vor der Landtagswahl in Nieder- sachsen und wenige Wochen vor der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt, hatte die damalige Bundesregierung doppelseitige Anzeigen unter dem Titel „Ja zur Zukunft“ bundesweit in der Bild-Zeitung geschaltet. Die Anzeigen widmeten sich unter anderem den Themen „Kriminalitäts- bekämpfung“ und „Aufbau Ost“. Der damalige Stellvertretende Chef des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung hat auf eine par- lamentarische Anfrage dazu unter anderem Folgendes aus- geführt (Drucksache 13/10239 vom 23. März 1998): „Nach Auffassung der Bundesregierung bedurfte es für die Schaltung der Anzeigen am 20. Februar 1998 keines akuten Anlasses. Inhaltlich beschränkte sie sich auf Infor- mationen über die von der Bundesregierung ergriffenen Reformmaßnahmen im Zusammenhang mit den in vielen Bereichen zu beobachtenden positiven Entwicklungen und Initiativen.“ Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Fra- gen des Abgeordneten Jochen-Konrad Fromme (CDU/ CSU) (Drucksache 15/344, Fragen 16 und 17) Welche Auswirkungen hat der Tarifabschluss für die Arbeiter und Angestellten im öffentlichen Dienst (jeweils getrennt für Bund, Länder und Gemeinden), und welche Auswirkungen sind zu erwarten, wenn man die Annahme zugrunde legt, dass dieser Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Januar 20031660 (C) (D) (A) (B) Abschluss unter sonst gleichen Bedingungen auf die Beamten übertragen wird? Treffen Zeitungsberichte zu, wonach der Bund per Saldo Lohn- kosten zu Steuereinnahmen Überschüsse erzielen wird (vergleiche Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 22. Januar 2003), und wenn nein, wo liegen nach Ansicht der Bundesregierung die Fehler in der Berechnung? Zu Frage 16: Der Tarifabschluss für die Arbeiter und Angestellten im öffentlichen Dienst wird bei voller Übertragung auf die Beamten zu Mehrausgaben bei Bund, Ländern und Ge- meinden von rund 12 Milliarden Euro – insgesamt in 2003 und 2004 – führen. Dabei sind die Kompensationen (AZV-Tag, Lebensaltersstufen, Zahlungszeitpunkt) be- rücksichtigt. Von den rund 12 Milliarden Euro entfallen auf den Bund rund 1,25 Milliarden Euro, auf die Länder rund 5,13 Milliarden Euro und auf die Gemeinden rund 5,6 Milliarden Euro (siehe Anlage). Inwieweit die Mehrausgaben durch Stellenabbau kom- pensiert werden – wie von einzelnen Ländern und Kom- munen angekündigt –, ist gegenwärtig nicht absehbar. Zu Frage 17: Die Aussage in der FAZ vom 22. Januar 2003, dass der Bund durch den Tarifabschluss wegen der Mehreinnah- men aus der Einkommensteuer per Saldo Überschüsse er- ziele, gibt die Auswirkungen des Tarifabschlusses auf den Bund unvollständig wieder. Neben den Steuermehrein- nahmen müssen auch die Mehrausgaben des Bundes infolge des Tarifabschlusses vollständig berücksichtigt werden. Der Bund muss nicht nur die zusätzlichen Personal- ausgaben tragen. Hinzu kommt, dass Tariferhöhungen aller Branchen einschließlich der Tariferhöhungen im öf- fentlichen Dienst höhere Leistungen und Zuschüsse des Bundes zur Folge haben, die an die Lohn- und Gehalts- entwicklung gekoppelt sind. Dazu gehören zum Beispiel Leistungen für Kriegsopfer und Heimkehrer, Leistungen nach dem Bundesentschädigungsgesetz sowie Zuschüsse zur Rentenversicherung. Es trifft somit nicht zu, dass der Bund Überschüsse erzielt. Vielmehr entlastet der Bund gleichzeitig die anderen öffentlichen Arbeitgeber bei den Lohnnebenkosten. Bei- spielhaft seien hier die Bundeszuschüsse zur gesetzlichen Rentenversicherung und zur Bundesanstalt für Arbeit ge- nannt. Es handelt sich keineswegs um einen Abschluss zulas- ten von Ländern und Kommunen. Der Verhandlungsführer der Tarifgemeinschaft deutscher Ländern, der bayerische Finanzminister Professor Faltlhauser, hat die gegenüber Ländern und Kommunen faire Verhandlungsführung von Bundesminister Schily ausdrücklich gewürdigt. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Frage des Abgeordneten Martin Hohmann (CDU/CSU) (Drucksache 15/344, Frage 18): Welche Kosten sind für die von der Bundesregierung seit 1998 eingesetzten Kommissionen entstanden, und kann die Bundesre- gierung den Aufwand für die 20 kostenintensivsten Kommissio- nen beziffern? Für die seit 1998 von der Bundesregierung eingesetz- ten Kommissionen sind bisher bezifferbare Kosten in Höhe von insgesamt 8 153 504 Euro entstanden. Diese Summe setzt sich aus den auf die einzelnen Kom- missionen entfallenden Kostenanteilen zusammen, die die Bundesregierung am 9. Januar 2003 auf eine entspre- chende schriftliche Anfrage des Abgeordneten Albrecht Feibel (CDU/CSU) bekannt gegeben hat. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Alfred Hartenbach auf die Frage des Abgeordneten Martin Hohmann (CDU/CSU) (Druck- sache 15/344, Frage 19): An wie viele Personen wurden die bereitgestellten Mittel für Härteleistungen für Opfer rechtsextremistischer Übergriffe ausge- zahlt, und wie viele vergleichbare Fälle hätte es bei entsprechen- der Mittelbereitstellung für Opfer linksextremistischer Gewalt ge- geben? Im Jahr 2001, dem ersten Jahr, in dem Haushaltsmittel für Härteleistungen an Opfer rechtsextremistischer Über- griffe im Bundeshaushalt bereitgestellt waren, wurden 151 Personen Härteleistungen zuerkannt, im Jahr 2002 109 Personen. Aussagen darüber, wie viele vergleichbare Fälle es bei entsprechender Mittelbereitstellung für Opfer linksextre- mistischer Gewalt gegeben hätte, sind der Bundesregie- rung nicht möglich. Gewalttaten wie Tötungs- und Körperverletzungsde- likte mit extremistischem Hintergrund sind aber schwer- punktmäßig dem rechts- und nicht dem linksextremis- tischen Bereich zuzuordnen. Sie richten sich im Regelfall gegen ausländische Mitbürger. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Karl Diller auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/ CSU) (Drucksache 15/344, Fragen 22 und 23): Welche Erkenntnisse hat die Bundesregierung über den aktu- ellen Diskussions- und Planungsstand in der EU zur Fortführung der EU-Strukturförderung nach 2006 in den bisherigen Ziel-2-Ge- bieten (Industrieregionen mit Strukturproblemen)? Wird sich die Bundesregierung dafür einsetzen, die unmittel- bare Grenzlage zum EU-Beitrittsgebiet, insbesondere zu Tsche- chien, als eigenes Förderkriterium in die Strukturförderkonzepte der Europäischen Union aufzunehmen? Zu Frage 22: Mit dem zweiten Kohäsionsbericht vom Januar 2001 und dem ersten Zwischenbericht über den Zusammenhalt vom Januar 2002 hat die EU-Kommission die Debatte Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Januar 2003 1661 (C) (D) (A) (B) über die Politik des wirtschaftlichen und sozialen Zusam- menhalts in einer erweiterten EU und der künftigen För- derperiode 2007 bis 2013 eröffnet. Die Kommission wird im Februar 2003 einen weiteren Zwischenbericht und im Oktober 2003 den nächsten Kohäsionsbericht vorlegen. Von Letzterem wird die erste entscheidende Weichenstellung für die Strukturpolitik nach 2006 erwartet. Die endgültige Entscheidung über die inhaltliche Ausgestaltung der EU-Strukturpolitik ist aber frühestens 2005 zu erwarten. Die Bundesregierung beteiligt sich aktiv an dieser De- batte und bekennt sich uneingeschränkt zu einer Politik der europäischen Solidarität. Sie tritt dabei für eine weitge- hende Konzentration der EU-Strukturmittel auf die Ziel-1- Gebiete ein. Außerhalb von Ziel 1 soll eine begrenzte EU-Strukturpolitik beibehalten werden, die horizontale Fördermaßnahmen sowie integrations- und regionalpoli- tische Maßnahmen beinhaltet, die einen besonders hohen europäischen Mehrwert aufweisen. Zudem sollen faire, zeitlich begrenzte Übergangsregelungen für die aktuellen Fördergebiete, die ab 2007 aus der Förderung herausfal- len, dazu beitragen, die bisherigen Fördererfolge nicht zu gefährden. Die EU-Kommission hat sich in der Diskussion bisher dahingehend festgelegt, dass neben der Förderung der be- dürftigsten Regionen (das sind Ziel-1-Regionen) unbe- dingt auch eine Förderung außerhalb von Ziel 1 beibehal- ten werden soll. Damit will sich die Kommission auch künftig die Möglichkeit einer EU-weiten Strukturförde- rung offen halten. Zu den Inhalten einer künftigen Förde- rung außerhalb von Ziel 1 hat die Europäische Kommis- sion ein Förder-Menü ins Gespräch gebracht, das ein breites Band an gemeinschaftsrelevanten territorialen und thematischen Fördermaßnahmen ermöglichen soll. Zu Frage 23: Die Bundesregierung hält die Förderung von grenz- übergreifenden Maßnahmen gerade an den heutigen Außen- und künftigen Binnengrenzen für einen der Be- reiche mit besonderem europäischen Mehrwert, der in die künftige Förderung außerhalb von Ziel 1 einbezogen wer- den sollte. Allerdings hält die Bundesregierung ein eige- nes Förderkriterium dieser Art im Rahmen der EU-Struk- turfondsförderung für nicht erforderlich. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hans Georg Wagner auf die Frage der Abgeordneten Cornelia Pieper (FDP) (Druck- sache 15/344, Frage 29): Wie ist die Sollstärke jeweils für die sachsen-anhaltinischen Kasernen in den Jahren 2003 und folgende angesetzt? Die Bundeswehr ist in Sachsen-Anhalt zurzeit an ein- undzwanzig Standorten mit einer Sollstärke von rund 8 700 militärischen und zivilen Dienstposten vertreten. Nach gegenwärtiger Planung werden bis zum Jahre 2005 drei Standorte (Brettin, Dessau, Möckern) mit einer Sollstärke von rund 800 militärischen und zivilen Dienst- posten aufgrund Entscheidungen aus den 90er-Jahren ge- schlossen. Aufgrund weiterer Organisationsmaßnahmen kleineren Umfangs beträgt die gemäß Ressortkonzept Stationierung vom 16. Februar 2001 geplante Sollstärke für Sachsen-Anhalt in der Zielstruktur rund 7 600 Dienst- posten. Vom Standort Halle werden im Jahre 2003 rund 800 Dienstposten im Wesentlichen nach Weißenfels verlegt. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hans Georg Wagner auf die Fra- gen des Abgeordneten Jürgen Koppelin (FDP) (Druck- sache 15/344, Fragen 30 und 31): Teilt die Bundesregierung die Auffassung der Parteivorsitzen- den von Bündnis 90/Die Grünen, Angelika Beer, dass im Fall ei- ner militärischen Auseinandersetzung mit dem Irak der Einsatz von deutschen Soldaten sowie der Einsatz von Fuchs-Spür- panzern in Kuwait vom Deutschen Bundestag gebilligt werden muss (Süddeutsche Zeitung vom 21. Januar 2003)? Ist die Bundesregierung der Auffassung, dass der Einsatz von AWACS-Aufklärungsflugzeugen über Konfliktgebieten oder an- grenzende Regionen nicht der Zustimmung des Deutschen Bun- destages bedarf? Zu Frage 30: Die Bundesregierung wird sich nicht an militärischen Operationen gegen den Irak beteiligen. Eine Zustimmung des Bundestages zum Einsatz be- waffneter deutscher Streitkräfte bei einer solchen Beteili- gung steht deshalb nicht infrage. Die deutschen Soldaten und Fuchs-Spürpanzer in Kuwait sind dort ausschließlich im Rahmen von Enduring Freedom stationiert. Diesem Einsatz hat der Deutsche Bundestag ausdrück- lich zugestimmt. Zu Frage 31: Routinemäßige Überwachungsflüge von AWACS-Flug- zeugen über NATO-Bündnisgebiet finden regelmäßig statt und bedürfen nicht der Zustimmung des Deutschen Bundestages. An einem militärischen Einsatz gegen den Irak wird sich die Bundesregierung nicht beteiligen. Daher stellt sich auch in diesem Zusammenhang die Frage nach einer Zustimmung des Deutschen Bundestages nicht. Anlage 12 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hans Georg Wagner auf die Frage des Abgeordneten Günther Friedrich Nolting (FDP) (Drucksache 15/344, Frage 32): Welche Rechtsvorschriften sind die Grundlage des Einsatzes von Bundeswehrsoldaten zum Schutz und zur Bewachung von Kasernen der US-Streitkräfte in Deutschland? Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Januar 20031662 (C) (D) (A) (B) Militärische Einrichtungen der verbündeten Streit- kräfte in Deutschland können durch die Bundeswehr auf der Grundlage des Gesetzes über die Anwendung des un- mittelbaren Zwanges durch die Bundeswehr (UZwGBw) bewacht und gesichert werden. Soldaten der Bundeswehr können nach § 1 in Verbin- dung mit § 2 des Gesetzes innerhalb militärischer Lie- genschaften, die von alliierten Streitkräften genutzt wer- den, als Wachen eingesetzt werden. Zuvor muss die Liegenschaft durch die deutsche territoriale Kommando- behörde zu einem militärischen Sicherheitsbereich erklärt und entsprechend gekennzeichnet werden. Grundlage für diese Erklärung ist eine Vereinbarung mit den Stationierungsstreitkräften über die vorüberge- hende Bewachung der Liegenschaft durch die Bundes- wehr im Rahmen des Art. 53 Abs. 4 des Zusatzabkom- mens zum NATO-Truppenstatut. Bundeswehrsoldaten können außerhalb militärischer Einrichtungen Sicherheitsaufgaben nach dem Gesetz über die Anwendung des unmittelbaren Zwanges durch die Bundeswehr wahrnehmen. Zu den Sicherheitsaufgaben gehört die Abwehr von Straftaten gegen die Bundeswehr. Den „Straftaten gegen die Bundeswehr“ sind Straftaten gegen Angehörige der verbündeten Streitkräfte bzw. gegen militärische Anlagen und militärische Gegenstände der ver- bündeten Streitkräfte gleichgestellt (§ 3 Abs. 1 UZwGBw). Sicherheitsaufgaben können daher auch zum Schutz der Alliierten wahrgenommen werden. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Januar 2003 1663 (C)(A) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Peter Götz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe Kol-

    leginnen und liebe Kollegen! Viele Städte und Gemeinden
    in Deutschland stehen vor einer wirtschaftlichen und so-
    zialen Katastrophe. Der Deutsche Städtetag hat diese Wo-
    che in seiner Pressekonferenz zur desolaten Finanzsitua-
    tion in den kommunalen Haushalten erklärt: Den Städten
    geht es so schlecht wie nie zuvor seit Bestehen der Bun-
    desrepublik Deutschland. Der Deutsche Städte- und Ge-
    meindebund ruft zu einer Kampagne auf: „Rettet die
    Kommunen!“ Landkreise verklagen den Bund vor dem
    Bundesverfassungsgericht.

    Die Öffentlichkeit nimmt zunehmend die kommunal-
    feindliche rot-grüne Politik wahr. Nach gerade vier Jahren
    rot-grüner Regierungsverantwortung befinden sich die
    Städte, Gemeinden und Kreise am Rande des Ruins, und
    zwar in Ost und West. Das Schlimme ist: Besserung ist
    nicht in Sicht. Die Einnahmen brechen weg. Immer mehr
    Menschen werden arbeitslos. Mehr als 4,2 Millionen
    Menschen sind in Deutschland ohne Arbeit. Die sozialen
    Ausgaben der Kommunen steigen dadurch weiter an.

    Die Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben geht
    immer weiter auseinander. Inzwischen liegt das Defizit
    bei 10 Milliarden Euro im Jahr. Die Kommunen finanzie-
    ren ihre Personalkosten nur noch aus Kassenkrediten.
    Diese Kassenkredite sind im vergangenen Jahr um über
    25 Prozent gestiegen und steigen weiter.

    Was sind die Konsequenzen? Geld für Investitionen
    fehlt. Die Schulen verrotten. Schwimmbäder, Büchereien
    und Theater werden geschlossen. In vielen Straßen brennt
    keine Leuchte mehr. Die Handwerksbetriebe haben dies
    deutlich zu spüren bekommen. Für viele Handwerksbe-
    triebe und mittelständische Unternehmen bedeutet das
    den Gang zum Konkursrichter.

    Was ist die Ursache? Eine Fülle von Fehlentscheidun-
    gen hier in Berlin und nicht in den kommunalen Ent-
    scheidungsgremien ist die Ursache für diese Entwicklung.
    Zum Beispiel bricht die Gewerbesteuer rapide und
    massiv ein. Die Gewerbesteuerumlage, über die wir hier
    ebenfalls diskutiert haben, hat enorme Folgen für die
    kommunalen Haushalte, und zwar in Milliardengrößen-
    ordnungen. In Düsseldorf bedeutet allein die Erhöhung
    der Gewerbesteuerumlage einen Einnahmeverlust von
    158 Millionen Euro innerhalb von vier Jahren.

    Die Konsequenz ist: Viele Kommunen sind zur Hand-
    lungsunfähigkeit verdammt. Einige Städte – es sind nicht
    wenige – haben angekündigt, dass sie die Gesetze des
    Bundes nicht mehr ausführen werden – nicht weil sie es
    nicht wollen, sondern weil sie es einfach nicht mehr können.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, das geht an die Grund-
    substanz der kommunalen Selbstverwaltung und wirft die
    Frage nach dem Gesellschaftsmodell auf, das wir wollen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Die Menschen im Land haben kein Verständnis mehr für
    diese Art von Politik. Sie wenden sich ab. Eine Entfrem-
    dung gegenüber dem Staat, aber inzwischen auch gegen-
    über den Kommunen, gegenüber den Städten und Ge-
    meinden, sowie den Kreisen in unserem Land ist die
    Folge. Das kann auf Dauer nicht gut gehen.

    Wir wollen keinen sozialistischen Staat, der zentral
    von oben alles regiert und dem Bürger das Geld abnimmt.
    Wir wollen auch keinen Staat, der die Lufthoheit über den
    Kinderbetten hat, worüber immer wieder diskutiert wird.
    CDU und CSU setzen auf eigene Verantwortung. Wir set-
    zen auf leistungsstarke Städte und Gemeinden. Mit dem
    ständigen Verschiebebahnhof zulasten kommunaler
    Haushalte muss Schluss sein.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Wir fordern die Bundesregierung auf, mit uns gemein-

    sam über eine Grundgesetzänderung zu diskutieren, damit
    das Konnexitätsprinzip in unsere Verfassung aufgenom-
    men wird und künftig bei allen politischen Entscheidun-
    gen des Bundes wieder der Grundsatz gilt: Wer bestellt,
    bezahlt.

    Wir fordern weiter, dass sich die Bundesregierung end-
    lich darum kümmert, was sich in Europa zulasten der
    kommunalen Ebene entwickelt. Der Konvent zur europä-
    ischen Verfassung befindet sich in einer entscheidenden
    Phase. Wir wollen nicht, dass sich Brüssel künftig noch
    mehr als heute um kommunale Angelegenheiten kümmert
    und sich einmischt. Brüssel muss nicht die Wasserversor-
    gung in Kleinkleckersdorf regeln, sondern Brüssel bzw.
    Europa hat die Aufgabe, sich um die wirklich großen Fra-
    gen – davon gibt es genug – zu kümmern. Hier ist der
    Außenminister eindeutig gefordert, deutsche Interessen
    zu vertreten. Aber auch hier Fehlanzeige auf der ganzen
    Linie.

    Wir fordern Sie auf: Nehmen Sie kommunale Interes-
    sen endlich ernst und warten Sie nicht ständig auf irgend-
    welche neue Kommissionen! Das Schielen auf Kommis-
    sionen ist in unserem Staat zu wenig. Wir fordern Sie auf,
    zu handeln. Die Menschen in unserem Land wollen, dass
    die Politik handelt und nicht nur wartet.

    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Ich erteile das Wort dem Kollegen Florian Pronold,

SPD-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Florian Pronold


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Vizepräsident! Sehr geehrte Damen

    und Herren! Der Titel dieser Aktuellen Stunde und die
    vorangegangene Rede legen mir einen biblischen Ver-
    gleich nahe.


    (Manfred Grund [CDU/CSU]: Wie ist das möglich?)


    Wie Sie vielleicht wissen, wird im 3. Buch Mose die
    Geschichte vom Sündenbock wiedergegeben. Es ist im

    Vizepräsident Dr. Norbert Lammert




    Florian Pronold
    Alten Testament so dargestellt, dass man diesem Bock die
    eigenen Sünden auferlegt hat, um ihn dann in die Wüste
    zu schicken.


    (Jochen-Konrad Fromme [CDU/CSU]: Wir schicken Sie in die Wüste!)


    Ich habe den Eindruck – ich kenne das sehr gut von
    meinen Kolleginnen und Kollegen in Bayern –, dass Sie
    genau diese Sündenbockstrategie anzuwenden versuchen,
    indem Sie von den Verfehlungen ablenken, für die zum
    Beispiel die Bayerische Staatsregierung verantwortlich ist


    (Lachen bei der CDU/CSU)

    und die natürlich Konsequenzen für die Situation der
    Kommunen in Bayern haben.


    (Beifall bei der SPD)

    Ich habe den Eindruck, dass es hier auch eine direkte

    Erbfolge gibt, nämlich die der CDU/CSU-Bundestagsab-
    geordneten zurück bis hin zu den uns ebenfalls aus der Bi-
    bel bekannten Pharisäern. Frei nach dem Motto: Wenn in
    Bayern die Sonne lacht, hat’s die CSU gemacht, gibt’s im
    Winter Eis und Schnee, war’s die böse SPD,


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU sowie des Abg. Hans-Michael Goldmann [FDP])


    ziehen Sie derzeit durch die Lande und versuchen, alle
    kommunalen Finanzprobleme der SPD-geführten Bundes-
    regierung in die Schuhe zu schieben.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    – Wie schön, dass Sie mir zustimmen. Das freut mich. In
    dem Fall haben Sie ausnahmsweise einmal Recht.


    (Bernd Scheelen [SPD]: Sie haben an der falschen Stelle geklatscht!)


    Das jüngste Beispiel ist die Fluthilfe. Sie gehen mo-
    mentan vor Ort herum und behaupten, es könnten in
    Bayern keine Feuerwehrhäuser mehr gebaut werden, weil
    die Bundesregierung durch das Fluthilfegesetz den Kom-
    munen wieder in die Tasche gelangt habe; wenn Ihr Vor-
    schlag durchgekommen wäre, dann wäre für die Kommu-
    nen alles besser.


    (Jochen-Konrad Fromme [CDU/CSU]: Genau so ist es!)


    – Sie können nicht rechnen und stellen es hier selber un-
    ter Beweis.

    Wie Sie wissen, haben wir die Fluthilfe seriös durch die
    Verschiebung der Steuerreform finanziert. Die Kommu-
    nen haben sozusagen das, was sie aufgrund der Steuer-
    entlastung für die Bürgerinnen und Bürger sowieso nicht
    bekommen hätten, jetzt für die Beseitigung der Schäden
    durch die Flutkatastrophe eingesetzt. Wenn Ihr Vorschlag
    durchgekommen wäre, wäre die Steuerreform nicht um
    ein Jahr verschoben worden und die Kommunen hätten
    genau dieselbe Finanzausstattung, wie sie sie jetzt haben.
    Deswegen ist es schon sehr pharisäerhaft, wenn Sie hier
    wieder versuchen, der Bundesregierung zu unterstellen,
    dass sie schuld daran sei, dass die Finanzsituation der
    Kommunen so schlecht ist. Zweitens ist es so, dass kein
    anderes Land so schlechte Schlüsselzuweisungen an seine
    Kommunen gibt wie Bayern.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Ina Lenke [FDP]: Niedersachsen auch!)


    In Nordrhein-Westfalen erhalten die Kommunen 60 Pro-
    zent mehr als die bayerischen Kommunen vom Freistaat.

    Drittens reden Sie landauf, landab über die Gewerbe-
    steuerumlage und fordern, dass die Mehreinnahmen auf-
    grund der Erhöhung von der Bundesregierung an die
    Kommunen zurückgegeben werden. Der bayerische
    Finanzminister sagt aber relativ offen, den Anteil, den er
    erhält – das sind erkleckliche Millionen Euro –, könne er
    den Kommunen selbstverständlich nicht zurückgeben,
    das solle die Bundesregierung machen. Wenn das nicht
    pharisäerhaft ist, frage ich: Was ist es dann?


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Weitere Beispiele sollen nur kurz angesprochen wer-
    den; denn die Redezeit ist begrenzt. Sie bürden den Kom-
    munen die Personalkosten für ihre Schulen auf und der
    Freistaat Bayern zahlt den Kommunen die versprochenen
    Zuschüsse – über 2 Milliarden Euro – nicht aus.

    Einen weiteren biblischen Vergleich will ich mir spa-
    ren, aber ich möchte doch an den Splitter und den Balken
    erinnern. Das dürfte Ihnen doch auch etwas sagen.

    Ich bitte Sie, keine polemische Debatte zu führen. Las-
    sen Sie Ihre Schuldzuweisungen! Sie helfen den Kommu-
    nen nicht. Lassen Sie Ihr pharisäerhaftes Gerede und brin-
    gen Sie endlich eigene vernünftige Vorschläge! Diese sind
    Sie jetzt leider auch wieder schuldig geblieben. Sie haben
    keine Vorschläge. Sie können nur jammern, sonst nichts.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)