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ID1502004000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Tagesordnungspunkt 13: Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung von Fristen und Bezeichnungen im Neunten Buch Sozialgesetzbuch und zur Ände- rung anderer Gesetze (Drucksachen 15/124, 15/317) . . . . . . . . . 1559 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die Beschäftigung schwerbehinderter Men- schen im öffentlichen Dienst des Bundes (Drucksache 15/227) . . . . . . . . . . . . . . . . 1559 B Helga Kühn-Mengel SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1559 C Hubert Hüppe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1561 A Markus Kurth BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1562 D Daniel Bahr (Münster) FDP . . . . . . . . . . . . . 1564 A Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 1565 B Barbara Lanzinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1565 D Silvia Schmidt (Eisleben) SPD . . . . . . . . . . . 1567 A Tagesordnungspunkt 14: Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Jugendschutzgesetzes (JuSchGÄndG) (Drucksache 15/88) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1569 B Christa Stewens, Staatsministerin (Bayern) 1569 B Kerstin Griese SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1571 A Klaus Haupt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1573 A Jutta Dümpe-Krüger BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1574 C Andreas Scheuer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 1575 C Sabine Bätzing SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1576 D Michaela Noll CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1578 C Marieluise Beck, Parl. Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1579 C Tagesordnungspunkt 15: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Zivildienstge- setzes (Erstes Zivildienständerungsge- setz) (Drucksache 15/297) . . . . . . . . . . . . . . . . 1580 C Anton Schaaf SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1580 C Willi Zylajew CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1582 C Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1584 C Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1585 D Tagesordnungspunkt 16: a) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Sondergutachten des Sozialbei- rats zur Rentenreform (Drucksache 14/5394) . . . . . . . . . . . . . 1587 B Plenarprotokoll 15/20 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 20. Sitzung Berlin, Freitag, den 17. Januar 2003 I n h a l t : b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Bericht der Bundesregierung über die gesetzliche Rentenversicherung, insbesondere über die Entwicklung der Einnahmen und Ausgaben, der Schwan- kungsreserve sowie des jeweils erfor- derlichen Beitragssatzes in den künfti- gen 15 Kalenderjahren gemäß § 154 SGB VI (Rentenversicherungsbericht 2001) und Gutachten des Sozialbei- rats zum Rentenversicherungsbe- richt 2001 (Drucksache 14/7639) . . . . . . . . . . . . . 1587 B c) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Bericht der Bundesregierung über die gesetzliche Rentenversicherung, insbesondere über die Entwicklung der Einnahmen und Ausgaben, der Schwan- kungsreserve sowie des jeweils erfor- derlichen Beitragssatzes in den künfti- gen 15 Kalenderjahren gemäß § 154 SGB VI (Rentenversicherungsbericht 2002) und Gutachten des Sozial- beirats zum Rentenversicherungs- bericht 2002 (Drucksache 15/110) . . . . . . . . . . . . . . 1587 C Erika Lotz SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1587 D Andreas Storm CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1589 A Birgitt Bender BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1591 B Dr. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . . . . 1593 A Peter Dreßen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1594 B Hildegard Müller CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 1595 D Franz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMGS 1597 C Dr. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . 1599 A Andreas Storm CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1599 C Gerald Weiß (Groß-Gerau) CDU/CSU . . . . . 1601 B Tagesordnungspunkt 17: Antrag der Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Andreas Pinkwart, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Zinsabgeltungsteuer einführen – Flucht- kapital zurückholen (Drucksache 15/217) . . . . . . . . . . . . . . . . 1603 A Dr. Andreas Pinkwart FDP . . . . . . . . . . . . . . 1603 B Gabriele Frechen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1604 A Dr. Andreas Pinkwart FDP . . . . . . . . . . . 1605 A Otto Bernhardt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1606 C Christine Scheel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1607 B Jochen-Konrad Fromme CDU/CSU . . . . . . . 1608 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1609 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 1611 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1611 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Januar 20032 (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Januar 2003 1559 20. Sitzung Berlin, Freitag, den 17. Januar 2003 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Custode Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Januar 2003 1611 (C) (D) (A) (B) Altmaier, Peter CDU/CSU 17.01.2003 Dr. Eid, Uschi BÜNDNIS 90/ 17.01.2003 DIE GRÜNEN Fuchtel, Hans-Joachim CDU/CSU 17.01.2003 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 17.01.2003 Dr. Göhner, Reinhard CDU/CSU 17.01.2003 Hartnagel, Anke SPD 17.01.2003 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 17.01.2003 Dr. Hoyer, Werner FDP 17.01.2003 Kasparick, Ulrich SPD 17.01.2003 Kossendey, Thomas CDU/CSU 17.01.2003 Laurischk, Sibylle FDP 17.01.2003 Lenke, Ina FDP 17.01.2003 Michelbach, Hans CDU/CSU 17.01.2003 Mogg, Ursula SPD 17.01.2003 Möllemann, Jürgen W. FDP 17.01.2003 Multhaupt, Gesine SPD 17.01.2003 Nitzsche, Henry CDU/CSU 17.01.2003 Polenz, Ruprecht CDU/CSU 17.01.2003 Reiche, Katherina CDU/CSU 17.01.2003 Rupprecht (Tuchenbach), SPD 17.01.2003 Marlene Dr. Schockenhoff, CDU/CSU 17.01.2003 Andreas Dr. Solms, Hermann Otto FDP 17.01.2003 Dr. Stadler, Max FDP 17.01.2003 Straubinger, Max CDU/CSU 17.01.2003 Thiele, Carl-Ludwig FDP 17.01.2003 Volquartz, Angelika CDU/CSU 17.01.2003 Wissmann, Matthias CDU/CSU 17.01.2003 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 784. Sitzung am 20. De- zember 2002 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenografischen Bericht zuzustimmen, einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 Grundgesetz nicht zu stellen bzw. einen Einspruch gemäß Artikel 77 Absatz 3 nicht einzulegen: – Zweites Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt Durch diesen Beschluss ist der vom Bundesrat gemäß Artikel 76 Abs. 1 GG eingebrachte Entwurf eines Ge- setzes zur Aktivierung kleiner Jobs (Kleine-Jobs-Ge- setz) gegenstandslos geworden. – Gesetz zur Einbeziehung beurlaubter Beamter in die kapitalgedeckte Altersversorgung – Gesetz zu dem Revisionsprotokoll vom 12. März 2002 zu dem Abkommen vom 11. August 1971 zwi- schen der Bundesrepublik Deutschland und der Schweizerischen Eidgenossenschaft zur Vermei- dung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiete der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen – Gesetz über die Feststellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 2002 (Nachtragshaushaltsgesetz 2002) Der Bundesrat hat ferner die nachstehende Entschlie- ßung gefasst: Der Bundesrat stellt fest, dass die Bundesregierung mit der Vorlage eines Nachtragshaushalts für 2002 erst jetzt auf Entwicklungen reagiert, die ihr bereits seit längerer Zeit bekannt sind. So steigt nunmehr die Neuverschul- dung des Bundes für das Jahr 2002 gegenüber der bishe- rigen Planung um rund zwei Drittel auf 34,6 Milliarden Euro. Der enorm gewachsene Fehlbetrag im Bundeshaus- halt führt dazu, dass Deutschland die EU-Defizitgrenze von 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in diesem Jahr nicht einhalten kann. Vielmehr wird für 2002 ein gesamt- staatliches Defizit von 3,8 Prozent des Bruttoinlandspro- dukts erwartet. Die Verantwortung hierfür hat allein der Bund, dessen Finanzierungsdefizit einschließlich Sozial- versicherungen, bezogen auf die dem Bundesbereich entsprechend der Vereinbarung im Finanzplanungsrat zuzu- ordnende Bemessungsgröße von 45 Prozent des Bruttoin- landsprodukts, rund 4,6 Prozent ausmacht. Darüber hinaus übersteigt die Neuverschuldung des Bundes in erheblichem Maße die nach Artikel 115 GG als Obergrenze normierte Summe der Investitionen. Nach Auffassung des Bundesrates sind die ungünstige Entwicklung der Bundesfinanzen und ihre negativen Fol- gewirkungen auf Fehler und Versäumnisse der Wirtschafts- , Steuer- und Finanzpolitik der Bundesregierung zurückzu- führen. Die Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation und vor allem die zunehmend pessimistischere Einschät- zung der ökonomischen Perspektiven durch die Wirt- schaft und die Bürger sind seit Monaten markant sichtbar gewesen. Gleichwohl hat die Bundesregierung diesbezüg- lich für ihre Haushalts- und Finanzplanung keine Konse- quenzen gezogen. Die Bundesregierung reagiert vielmehr erst jetzt und damit verspätet. Die Bundesregierung hat ihre Einschätzung, wonach 2002 die EU-Defizitobergrenze für den Gesamtstaat von 3 Prozent eingehalten wird, ständig wiederholt und be- kräftigt. Die Einleitung eines Frühwarnverfahrens durch die EU im Frühjahr 2002 verhinderte die Bundesregie- rung durch die Vereinbarung unrealistischer Zusagen. Bis unmittelbar nach den Wahlen zum Deutschen Bundestag im September beharrte die Bundesregierung auf ihrer Ein- schätzung. Der Bundesrat sieht hierin ein nicht hinnehm- bares Vorgehen, das allein wahltaktisch motiviert war. Er bedauert es, dass die Bundesregierung diese Zeit nicht ge- nutzt hat, um durch geeignete Maßnahmen steuernd ein- zugreifen, um zumindest das Ausmaß der Defizitüber- schreitung einzudämmen. Falsche Weichenstellungen im Bereich der Arbeits- marktpolitik, von übertriebener Regulierung bis hin zu starken Beschränkungen im Bereich der geringfügigen Beschäftigung, haben sich als deutliche Belastungsfakto- ren erwiesen. Verunsicherung im Bereich der Steuerpoli- tik durch sprunghafte Ankündigungen und unausgewo- gene Steuerrechtsänderungen, verbunden mit viel zu niedriger Einschätzung der finanziellen Folgen für das Steueraufkommen – insbesondere im Bereich der Körper- schaftsteuer – hat zu weiteren Beeinträchtigungen sowohl der gesamtwirtschaftlichen Situation, als auch für die öf- fentlichen Haushalte beigetragen. Die Überschreitung der Kreditfinanzierungsgrenze nach Artikel 115 GG ist auch eine Folge davon, dass die Bundesregierung ihre bisherige Haushalts- und Finanz- planung nicht vorausschauend und zukunftsorientiert ge- staltet hat. die Bundesregierung nimmt die Ausnahmere- gelung des Artikels 115 GG, die Abwehr einer Störung des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts, in Anspruch, ob- wohl sie selbst in weiten Teilen für diese Störung selbst die Ursachen gesetzt oder es versäumt hat, rechtzeitig ge- eignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Der Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit hat mitgeteilt, dass der Aus- schuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu der nachstehenden Vorlage absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung im Jahr 2001 – Drucksachen 14/9995, 15/99 Nr. 1.14 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mit- geteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU-Vorla- gen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische Parla- ment zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat. Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit Drucksache 15/103 Nr. 2.105 Drucksache 15/103 Nr. 2.125 Drucksache 15/103 Nr. 2.130 Ausschuss für Verkehr, Bau und Wohnungswesen Drucksache 15/103 Nr. 1.11 Drucksache 15/103 Nr. 2.12 Drucksache 15/103 Nr. 2.61 Drucksache 15/103 Nr. 2.70 Drucksache 15/103 Nr. 2.83 Drucksache 15/103 Nr. 2.85 Drucksache 15/103 Nr. 2.91 Drucksache 15/103 Nr. 2.95 Drucksache 15/103 Nr. 2.128 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 15/103 Nr. 2.114 Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe Drucksache 15/103 Nr. 1.4 Drucksache 15/103 Nr. 1.15 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 15/103 Nr. 2.59 Ausschuss für Tourismus Drucksache 15/103 Nr. 1.1 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 15/103 Nr. 1.4 Drucksache 15/103 Nr. 2.15 Drucksache 15/103 Nr. 2.57 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Januar 20031612 (C) (D) (A) (B) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ina Lenke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)



    Das war mein letzter Satz.


    (Zuruf von der SPD: Gott sei Dank!)


    Ein Minus von 33 Sekunden ist nicht viel.

    Meine Damen und Herren von Rot-Grün, beenden
    Sie Ihre kopflose Flickschusterei und schaffen Sie end-
    lich Planungssicherheit! Die FDP lehnt diesen Gesetz-
    entwurf ab. Wir werden Ihnen aber in diesem Jahr noch
    ein gutes Konzept zur Umwandlung des Zivildienstes
    vorlegen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Frau Kollegin Lenke, wir hatten Ihnen aus Versehen

fünf Minuten Redezeit eingeräumt. Eigentlich hätten der
FDP nur drei Minuten Redezeit zugestanden.


(Ina Lenke [FDP]: Das tut mir Leid! Das habe ich nicht gewusst!)


Deshalb stimmt das mit der halben Minute nicht ganz.

Ich schließe die Aussprache.

Interfraktionell wird Überweisung des Gesetzentwurfs
auf Drucksache 15/297 an die in der Tagesordnung auf-
geführten Ausschüsse vorgeschlagen. Gibt es dazu ander-
weitige Vorschläge? – Das ist nicht der Fall. Dann ist die
Überweisung so beschlossen.

Ich rufe die Tagesordnungspunkte 16 a bis 16 c auf:

a) Beratung der Unterrichtung durch die Bundes-
regierung
Sondergutachten des Sozialbeirats zur Renten-
reform
– Drucksache 14/5394 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Gesundheit und Soziale Sicherung (f)

Innenausschuss
Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit
Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Haushaltsausschuss

b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundes-
regierung

Bericht der Bundesregierung über die gesetzliche
Rentenversicherung, insbesondere über die Ent-
wicklung der Einnahmen und Ausgaben, der
Schwankungsreserve sowie des jeweils erforderli-
chen Beitragssatzes in den künftigen 15 Kalender-
jahren gemäß § 154 SGB VI

(Rentenversicherungsbericht 2001) und Gut-

achten des Sozialbeirats zum Rentenversiche-
rungsbericht 2001
– Drucksache 14/7639 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Gesundheit und Soziale Sicherung (f)

Innenausschuss
Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit
Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Haushaltsausschuss

c) Beratung der Unterrichtung durch die Bundes-
regierung
Bericht der Bundesregierung über die gesetzliche
Rentenversicherung, insbesondere über die Ent-
wicklung der Einnahmen und Ausgaben, der
Schwankungsreserve sowie des jeweils erforderli-
chen Beitragssatzes in den künftigen 15 Kalender-
jahren gemäß § 154 SGB VI

(Rentenversicherungsbericht 2002) und Gut-

achten des Sozialbeirats zum Rentenversiche-
rungsbericht 2002
– Drucksache 15/110 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Gesundheit und Soziale Sicherung (f)

Innenausschuss
Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit
Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Haushaltsausschuss

Zum Rentenversicherungsbericht 2002 liegt ein Ent-
schließungsantrag der Fraktion der FDP vor.

Nach einer interfraktionellen Vereinbarung ist für die
Aussprache eine Stunde vorgesehen. – Ich höre keinen
Widerspruch. Dann ist es so beschlossen.

Ich eröffne die Aussprache. Das Wort hat die Kollegin
Erika Lotz, SPD-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Erika Lotz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen!

    Wir diskutieren heute die Rentenversicherungsberichte
    2001 und 2002 sowie die dazugehörigen Gutachten des
    Sozialbeirats.

    Allen Unkenrufen der Opposition zum Trotz stellt der
    Sozialbeirat fest, dass unsere Rentenreform „ein zu-
    kunftsweisender Kompromiss zwischen den im Konflikt
    stehenden rentenpolitischen Zielen der Finanzierbarkeit
    bzw. Beschäftigungs- und Wachstumseffizienz, der Ver-
    sorgungssicherheit, des sozialen Ausgleichs und der Ge-
    nerationengerechtigkeit“ ist. Er bestätigt unsere Renten-
    reform, die von der Opposition nicht mitgetragen wurde.

    Aber er beschreibt auch die Anforderungen an unsere
    Rentenversicherung: Finanzierbarkeit – das heißt: bezahl-
    bare Beiträge –, Sicherheit im Alter, sozialer Ausgleich

    Ina Lenke





    Erika Lotz

    und Generationengerechtigkeit. Das war das Ziel unserer
    Reform. Wir haben es erreicht.

    Die Berichte enthalten eine Fülle von Informationen.
    Die Lektüre lohnt sich für jeden in diesem Hause. Die Be-
    richte widerlegen aber auch einen Punkt, der in der öf-
    fentlichen Debatte immer mal wieder eine Rolle spielt.
    Das Thema Frühverrentung wurde erst kürzlich wieder
    problematisiert. Aber ich sage – das belegt auch der
    Bericht –: Die Menschen gehen heute nicht wesentlich
    früher in Rente als vor 40 Jahren. In den alten Bundeslän-
    dern liegt der Zugang zur Altersrente bei durchschnittlich
    62,7 Jahren. 1960 lag er bei 64,7 Jahren. Es stimmt also
    einfach nicht, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
    immer früher in Rente gehen und dass es eine Kompensa-
    tion in Form höherer Abschläge geben müsste.


    (Beifall bei der SPD)

    Bei der Erwerbsminderungsrente dagegen – ich denke,

    hier müssen wir schon sauber trennen – ist das durch-
    schnittliche Zugangsalter gesunken. Erwerbsminderungs-
    rente bekommt man aus gesundheitlichen Gründen. Man
    muss sich also genau ansehen, welche Gründe es für diese
    Entwicklung gibt. Ich würde mich an dieser Stelle sehr
    freuen, wenn auch die Arbeitgeber einmal ein Augenmerk
    darauf richten würden.


    (Beifall bei der SPD)

    Trotz aller öffentlichen Meinungsmache: Unser solida-

    risches System ist sehr wohl auch für die Zukunft trag-
    fähig. Die gesetzliche Rentenversicherung ist in der Ver-
    gangenheit immer wieder an veränderte gesellschaftliche
    Entwicklungen angepasst worden, und zwar auch im Hin-
    blick auf die demographischen Veränderungen.

    Ich glaube, wir dürfen auch nicht vergessen, dass eine
    der größten Leistungen der Rentenversicherung – eine,
    die ich persönlich noch immer für bemerkenswert halte –
    die im Zusammenhang mit der deutschen Einheit zu be-
    werkstelligende Überführung der Renten Ostdeutsch-
    lands in unsere gemeinsame Rentenversicherung war.
    Kein Versorgungssystem und keine private Vorsorge hätte
    diese Aufgabe schultern können. Kein anderes System
    könnte den finanziellen Ausgleich zwischen West und
    Ost, der leider immer noch notwendig ist, leisten. Im
    Jahre 2002 betrug dieser Transfer 13 Milliarden Euro.

    Aber die Rentenversicherung bewältigt nicht nur die-
    sen Ausgleich. Sie schafft den sozialen Ausgleich zwi-
    schen denen, die langjährig erwerbstätig sind, und denen,
    die die Erwerbstätigkeit wegen Familienarbeit unterbre-
    chen müssen. Sie sorgt mit Rehabilitation dafür, dass
    Menschen wieder erwerbsfähig werden. Auch das sind
    Leistungen, die wir von einem rein kapitalgedeckten Sys-
    tem niemals erwarten dürften.

    Die rot-grüne Rentenreform hat die Anpassungsformel
    modifiziert, verschämte Altersarmut verhindert, die so-
    zialen Härten des Rentenreformgesetzes der Vorgängerre-
    gierung von 1999 bei Erwerbsminderung beseitigt. Damit
    haben wir den demographischen Veränderungen Rech-
    nung getragen.


    (Peter Dreßen [SPD]: Sehr wahr!)


    Frau Merkel und die CDU wollen ja offenbar das Ren-
    tenniveau weiter absenken; das konnte ich jedenfalls in

    diesen Tagen der „Berliner Morgenpost“ entnehmen. Ich
    denke, wir haben die notwendigen Schritte mit unserer
    Rentenreform 2001 eingeleitet.


    (Beifall bei der SPD)

    Schauen wir uns doch einmal die Renten an. Nach

    45 Jahren Erwerbstätigkeit sind es im Schnitt 1 164 Euro
    in den alten Bundesländern, in den neuen sind es
    1 022 Euro. Nun weiß ich auch, dass diese Durchschnitts-
    werte – wer erreicht schon noch 45 Versicherungsjahre? –
    nicht unbedingt korrekte Aussagen über die Masse der
    Rentenbezieher oder über das Haushaltseinkommen er-
    lauben. Allerdings zeigen sie – denke ich –, dass dort rie-
    sengroße Sprünge nicht gemacht werden können. Ich will
    noch einmal betonen: Die Rentenstrukturreform 2001 hat
    auf eine ganze Reihe von gesellschaftlichen Realitäten
    reagiert.

    Zwei davon will ich noch einmal beispielhaft nennen:
    Wir haben dafür gesorgt, dass die Kindererziehung in
    der Rente besser anerkannt wird, und zwar sowohl bei er-
    werbstätigen als auch bei Vollzeitmüttern.


    (Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Die CDU/CSU war das!)


    Es gibt eine Kinderkomponente bei der Hinterbliebenen-
    versorgung ebenso wie eine Höherbewertung unterdurch-
    schnittlich bezahlter Tätigkeiten bei gleichzeitiger Kin-
    dererziehung.


    (Beifall bei der SPD – Annette Widmann-Mauz [CDU/CSU]: Das sieht der Deutsche Frauenrat aber ein bisschen anders!)


    Auch diese Verbesserungen haben wir gegen den Wider-
    stand der Opposition durchsetzen müssen. Ferner hat Rot-
    Grün mit der bedarfsorientierten sozialen Grundsicherung
    dafür gesorgt, dass Altersarmut in Zukunft kein Thema
    mehr ist.


    (Beifall des Abg. Jörg Tauss [SPD] – Jörg Tauss [SPD]: Sehr gut! – Gegenruf des Abg. Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Außer dem Tauss hat das niemand so gesehen!)


    Unser solidarisches, umlagefinanziertes Rentensystem
    ist leistungsfähig, sehr leistungsfähig. Auf ihm lasten
    nicht nur der soziale Ausgleich und die deutsche Einheit,
    sondern auch die schwierige Situation auf dem Arbeits-
    markt. Die gesetzliche Rentenversicherung steht also kei-
    neswegs auf unsicheren Beinen und auch nicht vor einer
    unsicheren Zukunft. Wir sollten dieses auch nicht herbei-
    reden und die Menschen, die Rentnerinnen und Rentner,
    verunsichern.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Wir sollten auch nicht die Augen verschließen vor dem, was sich da tut!)


    – Wir verschließen die Augen nicht;


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Leider doch! Dann hören Sie mal zu!)


    denn wenn das so wäre, hätten wir keine Rentenreform
    2001 auf den Weg gebracht. Damit können wir uns sehen
    lassen. Der Sozialbeirat hat uns das bestätigt; lesen Sie
    das doch bitte nach!


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    Danke schön.


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Das ist ja offensichtlich ein Riesenthema für die SPD bei den sechs Leuten! – Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Fünf Personen plus Mehrwertsteuer!)