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ID1501702600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Wahl der Abgeordneten Hartmut Büttner (Schönebeck), Hartmut Koschyk und Dr. Richard Schröder in den Beirat nach § 39 Stasiunterlagengesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1313 A Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 1313 B Tagesordnungspunkt 13: Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fort- setzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz einer Internationalen Sicherheitsunter- stützungstruppe in Afghanistan auf Grundlage der Resolutionen 1386 (2001) vom 20. Dezember 2001, 1413 (2002) vom 23. Mai 2002 und 1444 (2002) vom 27. November 2002 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Drucksachen 15/128, 15/223) . . . . . . . . . 1313 B Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . 1313 D Dr. Friedbert Pflüger CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1315 B Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1317 D Harald Leibrecht FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1319 A Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 1320 A Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . . 1321 C Gerd Höfer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1323 D Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . . . . 1325 A Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1326 A Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . . . . . . . 1327 A Dr. Ralf Brauksiepe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1328 B Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . . 1329 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1332 A Tagesordnungspunkt 7: Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wahlprü- fung, Immunität und Geschäftsordnung zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Angela Merkel, Michael Glos, Volker Kauder, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Einsetzung eines Untersu- chungsausschusses (Drucksachen 15/125, 15/256) . . . . . . . . . 1330 A Klaus Uwe Benneter SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1330 B Peter Altmaier CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1334 A Jerzy Montag BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1336 A Dr. Jürgen Gehb CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1337 A Dr. Max Stadler FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1338 A Christine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1339 B Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) CDU/CSU 1341 A Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1342 C Ronald Pofalla CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1343 B Tagesordnungspunkt 14: Zweite und dritte Beratung des vom Bun- desrat eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Aufhebung des Gesetzes zur Modulation von Direktzahlungen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik und zur Änderung des GAK-Gesetzes (Drucksache 15/108) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1344 D Josef Miller, StMin Bayern . . . . . . . . . . . . . . . 1345 A Waltraud Wolff (Wolmirstedt) SPD . . . . . . . . 1347 B Friedrich Ostendorff BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1348 C Plenarprotokoll 15/17 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 17. Sitzung Berlin, Freitag, den 20. Dezember 2002 I n h a l t : Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . . 1350 B Dr. Gerald Thalheim SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1351 B Tagesordnungspunkt 16: Erste Beratung des von den Abgeordneten Jörg van Essen, Rainer Funke, Otto Fricke, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum verbesserten Schutz des Eigentums (Drucksache 15/63) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1352 C Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1352 D Hermann Bachmaier SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1353 D Dr. Christoph Bergner CDU/CSU . . . . . . 1354 D Daniela Raab CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 1355 B Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1356 C Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ 1357 D Marco Wanderwitz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1358 D Zusatztagesordnungspunkt 9: Abstimmung über drei Anträge der Fraktio- nen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN auf Zurückweisung von Einsprüchen des Bundesrates . . . . . . . . . 1360 D Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . . 1361 A Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1362 C Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . . 1361 B Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1364 B Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . . 1361 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1366 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 1371 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Antrag: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte andemEinsatz einer InternationalenSicherheits- unterstützungstruppe in Afghanistan auf Grund- lage der Resolutionen 1386 (2001) vom 20. De- zember 2001, 1413 (2002) vom 23. Mai 2002 und 1444 (2002) vom 27. November 2002 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Drucksachen 15/128, 15/223) . . . . . . . . . . . . 1371 B Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Frank Hofmann (Volkach), Ursula Mogg, Gabriele Frechen, Petra-Evelyne Merkel, Gerd Friedrich Bollmann, Dr. Hans-Ulrich Krüger, Dr. Axel Berg, Ernst Kranz, Sabine Bätzing, Engelbert Wistuba, Astrid Klug, Walter Hoffmann (Darmstadt), Hans Büttner (Ingol- stadt), Achim Großmann, Ulla Burchardt, Gabriele Groneberg, Tobias Marhold, Brigitte Schulte (Hameln), Hans-Peter Kemper, Horst Schild, Uwe Beckmeyer, Anke Hartnagel, Bernd Scheelen, Rene Röspel, Ulrich Kasparick, Lothar Binding (Heidelberg), Siegmund Ehrmann, Reinhold Hemker, Holger Ortel, Marco Bülow, Jürgen Wieczorek (Böhlen), Annette Faße, Petra Heß, Dr. Hans- Peter Bartels, Hans-Werner Bertl, Hans-Ulrich Klose, Ingrid Arndt-Brauer, Karin Evers- Meyer, Dagmar Freitag, Wolfgang Spanier, Jelena Hoffmann (Chemnitz), Gerd Friedrich Bollmann, Dr. Hans-Ulrich Krüger, Frank Hofmann (Volkach), Hans-Günter Bruckmann, Dr. Ernst Dieter Rossmann, Dr. Michael Bürsch, Dr. Margrit Wetzel, Dr. Christine Lucyga, Bernhard Brinkmann (Hildesheim), Christel Riemann-Hanewinckel, Ernst Küchler (alle SPD) zur Abstimmung über den Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN auf Zurückweisung des Einspruchs des Bundesrates gegen das Bei- tragssatzsicherungsgesetz (Drucksache 15/261) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1371 D Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Monika Heubaum, Waltraud Wolff (Wolmir- stedt), Lothar Mark, Hans-Ulrich Klose, Siegfried Scheffler, Jelena Hoffmann (Chem- nitz), Hans-Werner Bertl, Willi Brase, (alle SPD) zur Abstimmung über den Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN auf Zurückweisung des Einspruchs des Bundesrates gegen das Bei- tragssatzsicherungsgesetz (Drucksache 15/261) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1372 A Anlage 5 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1372 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 17. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Dezember 2002II (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 17. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Dezember 2002 1313 17. Sitzung Berlin, Freitag, den 20. Dezember 2002 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 17. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Dezember 2002 1371 (C) (D) (A) (B) Brüderle, Rainer FDP 20.12.2002 Dr. Däubler-Gmelin, SPD 20.12.2002 Herta Eppelmann, Rainer CDU/CSU 20.12.2002 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 20.12.2002 Flach, Ulrike FDP 20.12.2002 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 20.12.2002 Freiherr von und zu CDU/CSU 20.12.2002 Guttenberg, Karl-Theodor Hedrich, Klaus-Jürgen CDU/CSU 20.12.2002 Hofbauer, Klaus CDU/CSU 20.12.2002 Laurischk, Sibylle FDP 20.12.2002 Lehn, Waltraud SPD 20.12.2002 Dr. Lippold CDU/CSU 20.12.2002 (Offenbach), Klaus W. Möllemann, Jürgen W. FDP 20.12.2002 Pfeiffer, Sibylle CDU/CSU 20.12.2002 Dr. Röttgen, Norbert CDU/CSU 20.12.2002 Schmidbauer, Bernd CDU/CSU 20.12.2002 Steinbach, Erika CDU/CSU 20.12.2002 Dr. Stinner, Rainer FDP 20.12.2002 Dr. Westerwelle, Guido FDP 20.12.2002 Dr. Wetzel, Margrit SPD 20.12.2002 Wissmann, Matthias CDU/CSU 20.12.2002 Wülfing, Elke CDU/CSU 20.12.2002 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Antrag „Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deut- scher Streitkräfte an dem Einsatz einer Internatio- nalen Sicherheitsunterstützungstruppe in Afgha- nistan“ auf Grundlage der Resolutionen 1386 (2001) vom 20. Dezember 2001, 1413 (2002) vom 23. Mai 2002 und 1444 (2002) vom 27. November entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenografischen Bericht 2002 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Drucksachen 15/128, 15/223 und 15/231) Zum Antrag der Bundesregierung erkläre ich: Mit der Fortsetzung der aktiven Beteiligung der Bundeswehr bei ISTAF zementieren wir den von der Regierung Schröder/ Fischer begonnenen Weg der Militarisierung der Politik. Die Politik muss den Vorrang haben, nicht der militäri- sche Ansatz. Es fehlt eine wirkliche Friedensperspektive für Afgha- nistan. Unsere Bundeswehr ist im Prinzip und in ihrer Tra- dition eine Verteidigungs-, keine Angriffsstreitmacht. Ihre Anwesenheit hat in Afghanistan keine Berechtigung, sie ist nicht im unmittelbaren deutschen Interesse. Das Risiko unserer Soldaten, die dort ihren Dienst tun, ist nach mei- ner Meinung unvertretbar, ihr Abzug ist unverzüglich vor- zunehmen. Fragwürdig werden humanitäre Ziele, wenn sie mi- litärisch durchgesetzt werden. Es erschüttert, wenn man erfährt, dass die Zahl der getöteten afghanischen Zivilis- ten die der Opfer des 11. September in den USA deutlich übersteigt. Der Krieg in Afghanistan läuft leer, es ist Zeit, auszusteigen. Das gilt auch für die Truppenkontingente in Usbekistan, Kuwait, Kenia und Dschibuti. Über 2 Milliar- den kostet die Bundesrepublik der Anti-Terror-Einsatz, ohne dass die internationale Mitwirkungspflicht verfas- sungsrechtlich ausreichend begründet ist. Auch deshalb sage ich Nein. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Frank Hofmann (Volkach), Ursula Mogg, Gabriele Frechen, Petra-Evelyne Merkel, Gerd Friedrich Bollmann, Dr. Hans- Ulrich Krüger, Dr. Axel Berg, Ernst Kranz, Sabine Bätzing, Engelbert Wistuba, Astrid Klug, Walter Hoffmann (Darmstadt), Hans Büttner (Ingolstadt), Achim Großmann, Ulla Burchardt, Gabriele Groneberg, Tobias Marhold, Brigitte Schulte (Hameln), Hans-Peter Kemper, Horst Schild, Uwe Beckmeyer, Anke Hartnagel, Bernd Scheelen, René Röspel, Ulrich Kasparick, Lothar Binding (Heidelberg), Siegmund Ehrmann, Reinhold Hemker, Holger Ortel, Marco Bülow, Jürgen Wieczorek (Böhlen), Annette Faße, Petra Heß, Dr. Hans-Peter Bartels, Hans-Werner Bertl, Hans-Ulrich Klose, Ingrid Arndt-Brauer, Karin Evers-Meyer, Dagmar Freitag, Wolfgang Spanier, Jelena Hoffmann (Chemnitz), Hans-Günter Bruckmann, Dr. Ernst Dieter Rossmann, Dr. Michael Bürsch, Dr. Margrit Wetzel, Dr. Christine Lucyga, Bernhard Brinkmann (Hil- desheim), Christel Riemann-Hanewinckel, Ernst Küchler (alle SPD) zur Abstimmung über den Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN auf Zurück- weisung des Einspruchs des Bundesrates gegen das Beitragssatzsicherungsgesetz (Drucksache 15/261) Wir stimmen dem Gesetz unter der Voraussetzung zu, dass im Laufe des Jahres 2003 eine Überprüfung der ge- planten und der tatsächlichen von den Apotheken er- brachten Sparbeiträge erfolgt. Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Monika Heubaum, Waltraud Wolff (Wolmirstedt), Lothar Mark, Hans-Ulrich Klose, Siegfried Scheffler, Jelena Hoffmann (Chemnitz), Hans-Werner Bertl, Willi Brase, (alle SPD) zurAbstimmung über den Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN auf Zurückweisung des Ein- spruchs des Bundesrates gegen das Beitragssatz- sicherungsgesetz (Drucksache 15/261) Wir stimmen dem Gesetz unter der Voraussetzung zu, dass im Laufe des Jahres 2003 eine Überprüfung nicht nur der geplanten und der tatsächlichen von den Apotheken erbrachten Sparbeiträge, sondern auch der wirtschaft- lichen Konsequenzen für die Apotheken erfolgt. Anlage 5 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des Vermittlungsausschusses hat mit Schreiben vom 5. Dezember 2002 mitgeteilt, dass nach- folgende, vom Bundestag beschlossene Gesetze vom Ver- mittlungsausschuss bestätigt worden sind: – Gesetz zur Fortentwicklung der ökologischen Steuer- reform – Zwölftes Gesetz zur Änderung des Fünften Buches Sozialgesetzbuch (Zwölftes SGB V-Änderungs- gesetz – 12. SGB V-ÄndG) – Gesetz zur Sicherung der Beiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung und in der gesetzlichen Rentenver- sicherung (Beitragssatzsicherungsgesetz – BSSichG) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 17. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Dezember 20021372 (C)(A) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Ralf Brauksiepe


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Der

    bisherige Erfolg des ISAF-Mandates ist bei allen Proble-

    men, die es gibt, unbestreitbar. Das macht deutlich, dass
    die von der internationalen Staatengemeinschaft einge-
    schlagene Politik im Grundsatz richtig war und deswegen
    auch fortgesetzt werden sollte. An dieser Sachgerechtig-
    keit orientieren wir uns bei unserer Politik und nicht an
    den beschimpfenden Zwischenrufen, die hier von Rot-
    Grün kommen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    An diesen sachgerechten Fragen orientieren wir uns. Des-
    wegen tragen wir dies mit.

    Die beispielhaften Leistungen der Soldatinnen und
    Soldaten und die großen Opfer, die sie und ihre Familien
    bringen, sind schon angesprochen worden. Wir tun si-
    cher gut daran, auch alle engagierten und couragierten
    Entwicklungshelferinnen und Entwicklungshelfer und
    alle Angehörigen der Hilfsorganisationen in diesen
    Dank ausdrücklich einzuschließen. Sie leisten ihren
    Einsatz unter mindestens ebenso großen Gefahren und
    Anstrengungen und haben unseren Respekt allseits ver-
    dient.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Ohne den militärischen Erfolg der internationalen

    Staatengemeinschaft gegen das Talibanregime gäbe es gar
    keine Voraussetzung für eine erfolgreiche Entwicklungs-
    politik. Aber umgekehrt gilt auch: Wenn in Afghanistan
    keine erfolgreiche Entwicklungspolitik gelingt, kann
    auch aller militärischer Einsatz letztlich nicht erfolgreich
    sein. Die Bundeswehr wird umso mehr in Gefahr geraten,
    je weniger der Wiederaufbau funktioniert. Das ist für uns
    ein ganz wichtiges Thema. Es ist eigentlich schade, dass
    alle rot-grünen Entwicklungspolitiker in dieser Debatte
    schweigen müssen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Die Entwicklungszusammenarbeit mit Afghanistan

    muss umfassend konzipiert sein und schnelle Wirksam-
    keit zeigen. Nur so erreichen wir eine rasche Besserung
    der wirtschaftlichen Situation zugunsten der verarmten
    Bevölkerung im Land. Dass es dabei auf afghanischer
    Seite, wo sämtliche notwendigen Institutionen von null an
    erst aufgebaut werden müssen, noch Probleme gibt, wird
    niemanden verwundern.

    Ärgerlich ist aber aus unserer Sicht, dass es auf der Ge-
    berseite offensichtlich immer noch an einem abgestimm-
    ten internationalen Wiederaufbaukonzept mangelt. Dieser
    Mangel fängt bei uns schon national bei den sattsam be-
    kannten Abstimmungsproblemen zwischen dem Aus-
    wärtigen Amt und dem Entwicklungshilfeministerium an.
    Das muss dringend behoben werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir vermissen auch ein schlüssiges Konzept der Ge-

    berinstitutionen, wie es denn nun zu der ausgewogenen
    Entwicklung zwischen Kabul einerseits und den Provin-
    zen des Landes andererseits, die immer angemahnt wird,
    kommen soll. Die Unterstützung für die Zentralregierung,
    die auch seitens unserer Bundesregierung immer wieder
    betont wird, ist sicher wichtig. Aber eine erfolgreiche und
    auf Dauer angelegte Entwicklungspolitik kann sich unse-
    rer Meinung nach darin nicht erschöpfen. Wir brauchen


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    1328


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 17. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Dezember 2002 1329

    eine Vision, wie eine ausgewogene Struktur zwischen
    Kabul und dem Rest des Landes aussehen soll.

    Der Sturz des Talibanregimes bietet endlich die
    Chance, dass Demokratieförderung, Frauenförderung und
    der Aufbau einer Zivilgesellschaft in Afghanistan voran-
    kommen. Völlig unstrittig ist auch, dass gerade in der ers-
    ten Zeit eines solchen Einsatzes natürlich humanitäre
    Hilfe notwendig ist. Aber als Unionsfraktion sagen wir
    genauso klar: Wenn man die derzeitige afghanische Re-
    gierung gegenüber ihren internen Gegnern wirkungsvoll
    stützen will, dann braucht man auch schnelle und sicht-
    bare Zeichen des Wiederaufbaus von Straßen und
    Brücken, der Strom- und Wasserversorgung, von Schulen,
    Krankenhäusern, Flughäfen usw.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Das heißt, wir brauchen eine Belebung der Wirt-
    schaft. Wir wissen, dass Sie, Rot-Grün, sich bei dem
    Thema Belebung der Wirtschaft auch anderswo schwer
    tun. Aber wir brauchen eine Belebung der Wirtschaft
    durch Investitionen in die materielle Infrastruktur. Wir
    brauchen Bauaktivitäten, die zumindest für eine Über-
    gangszeit wichtige Einkommen bei den Menschen schaf-
    fen. Gerade Präsident Karzai hat darauf immer wieder
    drängend, zuletzt noch bei der Petersberg-Konferenz, hin-
    gewiesen.

    Ich glaube, die afghanische Regierung betont zu Recht,
    dass fehlende schnelle Fortschritte beim materiellen
    Wiederaufbau des Landes das Vertrauen in die Regierung
    unterminieren und den nach wie vor vorhandenen radika-
    len Kräften in die Hände spielen. Diese Sorge müssen wir
    ernst nehmen und jetzt, im zweiten Jahr dieses Einsatzes,
    auch unsere Prioritäten entsprechend auf diese harten
    Faktoren ausrichten.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, aus vielen Berichten

    wissen wir, dass es zurzeit eine beachtliche Aufbruch-
    stimmung in der Bevölkerung Afghanistans gibt, und
    zwar insbesondere in Kabul, zum Teil aber auch außer-
    halb der Hauptstadt. Allerdings beobachten wir auch mit
    Sorge, dass wirtschaftliche Aktivitäten im Lande zum Teil
    in die falsche Richtung gehen.

    Zwar blüht der Handel allenthalben wieder sehr stark.
    Aber noch wird im Land kaum etwas bzw. zu wenig pro-
    duziert. Dort, wo produziert wird, geht die Entwicklung
    zum Teil in die falsche Richtung. Afghanistan spielt be-
    kanntlich schon seit langem eine sehr unrühmliche Rolle
    beim Drogenanbau und beim internationalen Drogen-
    handel. Dieses Problem verschärft sich in letzter Zeit of-
    fenkundig.

    Im Entwicklungshilfeausschuss, aus dem ich dies be-
    richten kann, haben wir dies in dieser Woche von der Bun-
    desregierung selber gehört. Dort wurde uns berichtet, dass
    mittlerweile wieder 75 Prozent des europäischen Heroin-
    marktes, also drei Viertel, aus Afghanistan versorgt wer-
    den. Die Mohnernte ist in Afghanistan exorbitant ge-
    stiegen. In diesem Jahr ist sie aktuellen Zahlen zufolge
    zehn- bis fünfzehnmal höher, als dies noch im letzten Jahr
    der Fall gewesen ist.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, das ist doch eine
    alarmierende Entwicklung. Es ist völlig klar, dass der
    wirtschaftliche Wiederaufbau nicht von heute auf morgen
    gelingen kann. Es ist klar, dass er sich langsam vollzieht.
    Aber wenn man sich diesen Teil der Entwicklung ansieht,
    dann muss man sagen: Es geht nicht darum, dass die Ent-
    wicklung zu langsam ist. Vielmehr vollzieht sich hier eine
    rasante Entwicklung in die falsche Richtung. Die interna-
    tionale Gebergemeinschaft muss geschlossen und ent-
    schlossen handeln und gegensteuern. Auch ist ein klares
    entwicklungspolitisches Konzept erforderlich, das die
    Anreize, in die illegale Drogenproduktion im Lande zu in-
    vestieren, beseitigt.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Eine solche in sich geschlossene entwicklungspoliti-
    sche Konzeption, die wir anmahnen, die wir aber bisher
    auch bei der Bundesregierung nicht sehen, wird auf ab-
    sehbare Zeit militärisch abgesichert werden müssen.
    Auch hier darf man sich keinen Illusionen hingeben. Dies
    wird nicht das letzte Mal sein, dass wir über die Verlän-
    gerung des ISAF-Mandats zu entscheiden haben. Es wird
    noch einen langen Atem brauchen. Der entwicklungspoli-
    tische Weg, der gegangen werden muss, muss noch lange
    militärisch abgesichert bleiben. Deswegen findet der An-
    trag der Bundesregierung zur Verlängerung dieses Man-
    dats heute unsere Zustimmung.

    Wir wünschen den Soldatinnen und Soldaten, ihren Fa-
    milien und allen, die sich in diesem Land in Hilfsorgani-
    sationen engagieren, viel Erfolg bei ihrem Einsatz und
    Gottes Segen für ihre Arbeit.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord neten der FDP)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich schließe die Aussprache.
Wir kommen zur Abstimmung über die Beschluss-

empfehlung des Auswärtigen Ausschusses auf Drucksa-
che 15/223 zu dem Antrag der Bundesregierung zur
„Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit-
kräfte an dem Einsatz einer Internationalen Sicherheits-
unterstützungstruppe in Afghanistan“. Der Ausschuss
empfiehlt, den Antrag auf Drucksache 15/128 anzuneh-
men. Es ist namentliche Abstimmung verlangt worden.
Zur Abstimmung liegt eine persönliche Erklärung des
Kollegen Börnsen vor.1

Ich bitte die Schriftführerinnen und Schriftführer, die
vorgesehenen Plätze einzunehmen. – Ist das geschehen? –
Das ist der Fall. Ich eröffne die Abstimmung.

Hat eine anwesende Kollegin oder ein anwesender
Kollege seine Stimme noch nicht abgegeben? – Das ist of-
fensichtlich nicht der Fall. Dann schließe ich die Abstim-
mung und bitte die Schriftführerinnen und Schriftführer,
mit der Auszählung zu beginnen. Das Ergebnis der na-

Dr. Ralf Brauksiepe

1 Anlage 2

Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 17. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Dezember 2002
Präsident Wolfgang Thierse
mentlichen Abstimmung wird Ihnen später bekannt gege-
ben.1

Wir setzen die Beratungen fort. Ich bitte Sie, liebe Kol-
leginnen und Kollegen, Platz zu nehmen, damit wir die
Beratungen zum nächsten Tagesordnungspunkt aufneh-
men können.

Ich rufe Tagesordnungspunkt 7 auf:
Beratung der Beschlussempfehlung und des Be-
richts des Ausschusses für Wahlprüfung, Immu-
nität und Geschäftsordnung (1. Ausschuss) zu dem
Antrag der Abgeordneten Dr. Angela Merkel,
Michael Glos, Volker Kauder, weiterer Abgeord-
neter und der Fraktion der CDU/CSU
Einsetzung eines Untersuchungsausschusses
– Drucksachen 15/125, 15/256 –
Berichterstattung:
Abgeordnete Christine Lambrecht
Ronald Pofalla
Volker Beck (Köln)

Jürgen Koppelin

Nach einer interfraktionellen Vereinbarung ist für die
Aussprache eine Dreiviertelstunde vorgesehen. – Ich höre
keinen Widerspruch. Dann ist so beschlossen.

Ich eröffne die Aussprache und erteile das Wort dem
Kollegen Klaus Uwe Benneter, SPD-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Klaus Uwe Benneter


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Damit

    keine Missverständnisse aufkommen: Dieser Untersu-
    chungsausschuss ist überflüssig.


    (Beifall bei der SPD)

    Er ist überflüssig, weil mit ihm offensichtlich etwas ganz
    anderes beabsichtigt ist als die Aufklärung von Missstän-
    den. Aber die Verfassung gibt auch den Minderheiten
    Rechte.


    (Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Hört! Hört!)

    Es macht den Rang und den Wert unserer Demokratie aus,
    dass Minderheiten auch Überflüssiges beantragen und
    durchsetzen können. Allerdings muss die Mehrheit da-
    rauf achten, dass solche Begehren verfassungskonform
    bleiben. Deshalb haben wir diesen Antrag im Geschäfts-
    ordnungsausschuss behandelt.

    Zum einen musste geprüft werden, ob dieser Antrag
    überhaupt bestimmt genug ist, um den Anforderungen
    an die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses zu
    genügen. Zum anderen musste geprüft werden, ob nicht
    der Kernbereich exekutiver Eigenverantwortung tan-
    giert ist. Denn dieser Bereich wird vom Bundesverfas-
    sungsgericht der Exekutive zugestanden und ist der parla-
    mentarischen Kontrolle insoweit entzogen.

    Diese Klarstellung zum Ursprungsantrag haben wir
    vorgenommen. Wir haben darüber einstimmig befunden.
    Damit ist klargestellt, dass es richtig war, den Geschäfts-
    ordnungsausschuss mit diesem Antrag zu befassen.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] – Ronald Pofalla [CDU/CSU]: Reine Zeitschinderei!)


    Es wäre nicht richtig gewesen – wie es einige befürwortet
    haben –, mit großer Hast vorzugehen, zumal dies allein
    dazu gedient hätte, mit diesem Ausschuss ein Wahlkampf-
    instrument zu haben. Das haben wir als Mehrheit verhin-
    dert, weil wir insoweit eine Verantwortung gegenüber der
    Verfassung gesehen haben.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wir haben in dem Antrag nun klargestellt, dass Vereinba-
    rungen, die den Kernbereich exekutiver Eigenverantwor-
    tung betreffen, von irgendwelchen Überprüfungen ausge-
    nommen sind.


    (Ronald Pofalla [CDU/CSU]: War nie beabsichtigt!)


    Wir haben den Antrag auch ergänzen müssen. Das
    Bundesverfassungsgericht lässt solche Ergänzungen
    ausdrücklich dann zu, wenn dadurch ein umfassenderes
    und wirklichkeitsgetreueres Bild gewonnen wird. Genau
    dem dient unsere Ergänzung des Untersuchungsauftrages,
    wenn wir den Ausschuss nun damit befassen, dass er zu
    klären hat, inwiefern seit der Wiedervereinigung Progno-
    sen und Modellrechnungen zutrafen und ob die Staatspra-
    xis im Jahr 2002 wesentlich von der der Jahre seit 1990
    abgewichen ist. Insofern war dies wichtig: Wir können ein
    exakteres und wirklichkeitsgetreueres Bild erlangen, als
    wenn wir es bei dem einengenden Antrag der CDU/CSU
    belassen hätten.

    Wir betreten mit diesem Untersuchungsausschuss dop-
    pelt Neuland. Wir betreten juristisches Neuland. Denn
    zum ersten Mal geht ein Untersuchungsausschuss des
    Deutschen Bundestages nach einem Untersuchungsaus-
    schussgesetz vor. Insofern werden wir sicher die eine
    oder andere Klippe überwinden müssen. Es wird sich zei-
    gen, ob die Kolleginnen und Kollegen, die in der letzten
    Legislaturperiode dieses Gesetz neu geschaffen haben, an
    alles gedacht haben.

    Aber wir betreten auch deshalb Neuland, weil zum ers-
    ten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik zumindest
    mittelbar Wahlaussagen und Wahlversprechen zum Un-
    tersuchungsgegenstand eines solchen Ausschusses ge-
    macht werden.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Regierungsamtliche Verlautbarungen!)


    Deshalb ist es gerade für uns als Mehrheit wichtig, dass
    dieses Minderheiteninstrument, dieses Minderheitenrecht
    nicht missbraucht wird,


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Lachen bei der CDU/CSU)



    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    1330

    1 Ergebnis Seite 1332.


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 17. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Dezember 2002 1331

    dass es nicht zu einem Krawallausschuss kommt,

    (Zuruf von der CDU/CSU)


    dass der Ausschuss nicht dem Klamauk dient und dass er
    insbesondere auch keine Bühne darstellt für irgendwelche
    angeblich spontanen Ausbrüche von Politikern, gleich
    welcher Couleur. Wir werden mit unserer Mehrheit der
    politischen Kultur in der Weise dienen, dass wir ein
    wichtiges Instrument für Minderheitenrechte nicht ver-
    kommen lassen.


    (Hans-Joachim Otto [Frankfurt] [FDP]: Krokodilstränen!)



    (Vorsitz: Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner)


    Ich gehe davon aus, dass wir die Sacharbeit sehr zügig
    durchführen. Die Behauptung, wir würden irgendetwas
    verzögern wollen, hat sich ja jetzt schon als unrichtig he-
    rausgestellt. Wir haben sehr zügig gearbeitet.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Der Geschäftsordnungsausschuss hat sich so zügig, wie es
    nur ging, mit der Sachlage befasst und gestern bis spät in
    die Nacht getagt,


    (Zurufe von der CDU/CSU: Oh!)

    um zu einem verfassungsgemäßen Ergebnis zu kommen.


    (Zurufe von der CDU/CSU: Wann kommen denn Eichel und Schröder?)


    Sie sollten es nicht gering schätzen, wenn die Mehrheit
    hier alles tut, damit die Minderheit so zügig zu ihrem
    Recht kommt,


    (Zurufe von der CDU/CSU: Oh!)

    wie es das Gesetz vorsieht.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Unruhe bei der CDU/CSU)


    Deshalb wird dieser Untersuchungsausschuss heute
    unverzüglich eingesetzt.


    (Ronald Pofalla [CDU/CSU]: Das ist ja lächerlich! Es hätte schon in der letzten Sitzung passieren können!)


    Wir könnten uns ja darauf verständigen, die konsti-
    tuierende Sitzung dieses Ausschusses erst in der nächsten
    Sitzungswoche im neuen Jahr einzuberufen. Auch das
    wäre noch zügig im Sinne des Untersuchungsausschuss-
    gesetzes. Aber nein, wir haben uns darauf verständigt, den
    Untersuchungsausschuss schon zehn Minuten nach dieser
    Debatte einzusetzen, um einem konstituierten Untersu-
    chungsausschuss die Möglichkeit zu geben, so schnell
    wie möglich mit der Arbeit zu beginnen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der CDU/CSU)


    Sie sollten wirklich beachten, dass wir hier fair und sach-
    lich vorgehen.


    (Dr. Dieter Wiefelspütz [SPD]: Brutalstschnell!)


    Frau Merkel, für Sie müssten wir ja eigentlich einen
    Extra-Untersuchungsausschuss einrichten,


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    denn Ihr Kollege Merz hat sich darüber beklagt, Sie hät-
    ten ihm vor den Wahlen Versprechungen gemacht, die Sie
    nach den Wahlen nicht eingehalten haben.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Michael Glos [CDU/CSU]: Sie sind aber sehr witzig!)


    So weit wollen wir nicht gehen,

    (Michael Glos [CDU/CSU]: Das ist aber großzügig! – Dr. Dieter Wiefelspütz [SPD]: Noch nicht!)


    sondern wir wollen mit Ihnen gemeinsam die Minderhei-
    tenrechte wahren und deshalb heute den Untersuchungs-
    ausschuss einsetzen.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Sie haben doch nur Angst!)


    – Wovor sollen wir Angst haben? Wir zeigen ja gerade
    durch die Art und Weise unseres nicht zögernden, sondern
    unverzüglichen Vorgehens,


    (Lachen bei der CDU/CSU)

    dass wir keine Angst haben.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Aber eines machen wir nicht: Wir werden kleinen Kla-

    mauk zulassen.

    (Ronald Pofalla [CDU/CSU]: Sie machen doch Klamauk!)

    Wer meint, er müsse nur bestimmte Zeugen hören und das
    möglichst noch vor dem 2. Februar, der macht deutlich,
    dass es ihm ausschließlich darum geht, den Wahlkampf
    mit anderen Mitteln fortzusetzen. Nehmen Sie endlich zur
    Kenntnis, dass Sie die Bundestagswahl verloren haben
    und solche Ausschüsse nicht dazu da sind, die Wahlaus-
    einandersetzung fortzusetzen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)