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ID1501702000

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    Wahl der Abgeordneten Hartmut Büttner (Schönebeck), Hartmut Koschyk und Dr. Richard Schröder in den Beirat nach § 39 Stasiunterlagengesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1313 A Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 1313 B Tagesordnungspunkt 13: Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fort- setzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz einer Internationalen Sicherheitsunter- stützungstruppe in Afghanistan auf Grundlage der Resolutionen 1386 (2001) vom 20. Dezember 2001, 1413 (2002) vom 23. Mai 2002 und 1444 (2002) vom 27. November 2002 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Drucksachen 15/128, 15/223) . . . . . . . . . 1313 B Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . 1313 D Dr. Friedbert Pflüger CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1315 B Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1317 D Harald Leibrecht FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1319 A Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 1320 A Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . . 1321 C Gerd Höfer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1323 D Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . . . . 1325 A Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1326 A Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . . . . . . . 1327 A Dr. Ralf Brauksiepe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1328 B Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . . 1329 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1332 A Tagesordnungspunkt 7: Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wahlprü- fung, Immunität und Geschäftsordnung zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Angela Merkel, Michael Glos, Volker Kauder, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Einsetzung eines Untersu- chungsausschusses (Drucksachen 15/125, 15/256) . . . . . . . . . 1330 A Klaus Uwe Benneter SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1330 B Peter Altmaier CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1334 A Jerzy Montag BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1336 A Dr. Jürgen Gehb CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1337 A Dr. Max Stadler FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1338 A Christine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1339 B Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) CDU/CSU 1341 A Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1342 C Ronald Pofalla CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1343 B Tagesordnungspunkt 14: Zweite und dritte Beratung des vom Bun- desrat eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Aufhebung des Gesetzes zur Modulation von Direktzahlungen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik und zur Änderung des GAK-Gesetzes (Drucksache 15/108) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1344 D Josef Miller, StMin Bayern . . . . . . . . . . . . . . . 1345 A Waltraud Wolff (Wolmirstedt) SPD . . . . . . . . 1347 B Friedrich Ostendorff BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1348 C Plenarprotokoll 15/17 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 17. Sitzung Berlin, Freitag, den 20. Dezember 2002 I n h a l t : Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . . 1350 B Dr. Gerald Thalheim SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1351 B Tagesordnungspunkt 16: Erste Beratung des von den Abgeordneten Jörg van Essen, Rainer Funke, Otto Fricke, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum verbesserten Schutz des Eigentums (Drucksache 15/63) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1352 C Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1352 D Hermann Bachmaier SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1353 D Dr. Christoph Bergner CDU/CSU . . . . . . 1354 D Daniela Raab CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 1355 B Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1356 C Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ 1357 D Marco Wanderwitz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1358 D Zusatztagesordnungspunkt 9: Abstimmung über drei Anträge der Fraktio- nen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN auf Zurückweisung von Einsprüchen des Bundesrates . . . . . . . . . 1360 D Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . . 1361 A Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1362 C Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . . 1361 B Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1364 B Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . . 1361 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1366 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 1371 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Antrag: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte andemEinsatz einer InternationalenSicherheits- unterstützungstruppe in Afghanistan auf Grund- lage der Resolutionen 1386 (2001) vom 20. De- zember 2001, 1413 (2002) vom 23. Mai 2002 und 1444 (2002) vom 27. November 2002 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Drucksachen 15/128, 15/223) . . . . . . . . . . . . 1371 B Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Frank Hofmann (Volkach), Ursula Mogg, Gabriele Frechen, Petra-Evelyne Merkel, Gerd Friedrich Bollmann, Dr. Hans-Ulrich Krüger, Dr. Axel Berg, Ernst Kranz, Sabine Bätzing, Engelbert Wistuba, Astrid Klug, Walter Hoffmann (Darmstadt), Hans Büttner (Ingol- stadt), Achim Großmann, Ulla Burchardt, Gabriele Groneberg, Tobias Marhold, Brigitte Schulte (Hameln), Hans-Peter Kemper, Horst Schild, Uwe Beckmeyer, Anke Hartnagel, Bernd Scheelen, Rene Röspel, Ulrich Kasparick, Lothar Binding (Heidelberg), Siegmund Ehrmann, Reinhold Hemker, Holger Ortel, Marco Bülow, Jürgen Wieczorek (Böhlen), Annette Faße, Petra Heß, Dr. Hans- Peter Bartels, Hans-Werner Bertl, Hans-Ulrich Klose, Ingrid Arndt-Brauer, Karin Evers- Meyer, Dagmar Freitag, Wolfgang Spanier, Jelena Hoffmann (Chemnitz), Gerd Friedrich Bollmann, Dr. Hans-Ulrich Krüger, Frank Hofmann (Volkach), Hans-Günter Bruckmann, Dr. Ernst Dieter Rossmann, Dr. Michael Bürsch, Dr. Margrit Wetzel, Dr. Christine Lucyga, Bernhard Brinkmann (Hildesheim), Christel Riemann-Hanewinckel, Ernst Küchler (alle SPD) zur Abstimmung über den Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN auf Zurückweisung des Einspruchs des Bundesrates gegen das Bei- tragssatzsicherungsgesetz (Drucksache 15/261) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1371 D Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Monika Heubaum, Waltraud Wolff (Wolmir- stedt), Lothar Mark, Hans-Ulrich Klose, Siegfried Scheffler, Jelena Hoffmann (Chem- nitz), Hans-Werner Bertl, Willi Brase, (alle SPD) zur Abstimmung über den Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN auf Zurückweisung des Einspruchs des Bundesrates gegen das Bei- tragssatzsicherungsgesetz (Drucksache 15/261) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1372 A Anlage 5 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1372 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 17. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Dezember 2002II (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 17. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Dezember 2002 1313 17. Sitzung Berlin, Freitag, den 20. Dezember 2002 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 17. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Dezember 2002 1371 (C) (D) (A) (B) Brüderle, Rainer FDP 20.12.2002 Dr. Däubler-Gmelin, SPD 20.12.2002 Herta Eppelmann, Rainer CDU/CSU 20.12.2002 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 20.12.2002 Flach, Ulrike FDP 20.12.2002 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 20.12.2002 Freiherr von und zu CDU/CSU 20.12.2002 Guttenberg, Karl-Theodor Hedrich, Klaus-Jürgen CDU/CSU 20.12.2002 Hofbauer, Klaus CDU/CSU 20.12.2002 Laurischk, Sibylle FDP 20.12.2002 Lehn, Waltraud SPD 20.12.2002 Dr. Lippold CDU/CSU 20.12.2002 (Offenbach), Klaus W. Möllemann, Jürgen W. FDP 20.12.2002 Pfeiffer, Sibylle CDU/CSU 20.12.2002 Dr. Röttgen, Norbert CDU/CSU 20.12.2002 Schmidbauer, Bernd CDU/CSU 20.12.2002 Steinbach, Erika CDU/CSU 20.12.2002 Dr. Stinner, Rainer FDP 20.12.2002 Dr. Westerwelle, Guido FDP 20.12.2002 Dr. Wetzel, Margrit SPD 20.12.2002 Wissmann, Matthias CDU/CSU 20.12.2002 Wülfing, Elke CDU/CSU 20.12.2002 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Antrag „Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deut- scher Streitkräfte an dem Einsatz einer Internatio- nalen Sicherheitsunterstützungstruppe in Afgha- nistan“ auf Grundlage der Resolutionen 1386 (2001) vom 20. Dezember 2001, 1413 (2002) vom 23. Mai 2002 und 1444 (2002) vom 27. November entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenografischen Bericht 2002 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Drucksachen 15/128, 15/223 und 15/231) Zum Antrag der Bundesregierung erkläre ich: Mit der Fortsetzung der aktiven Beteiligung der Bundeswehr bei ISTAF zementieren wir den von der Regierung Schröder/ Fischer begonnenen Weg der Militarisierung der Politik. Die Politik muss den Vorrang haben, nicht der militäri- sche Ansatz. Es fehlt eine wirkliche Friedensperspektive für Afgha- nistan. Unsere Bundeswehr ist im Prinzip und in ihrer Tra- dition eine Verteidigungs-, keine Angriffsstreitmacht. Ihre Anwesenheit hat in Afghanistan keine Berechtigung, sie ist nicht im unmittelbaren deutschen Interesse. Das Risiko unserer Soldaten, die dort ihren Dienst tun, ist nach mei- ner Meinung unvertretbar, ihr Abzug ist unverzüglich vor- zunehmen. Fragwürdig werden humanitäre Ziele, wenn sie mi- litärisch durchgesetzt werden. Es erschüttert, wenn man erfährt, dass die Zahl der getöteten afghanischen Zivilis- ten die der Opfer des 11. September in den USA deutlich übersteigt. Der Krieg in Afghanistan läuft leer, es ist Zeit, auszusteigen. Das gilt auch für die Truppenkontingente in Usbekistan, Kuwait, Kenia und Dschibuti. Über 2 Milliar- den kostet die Bundesrepublik der Anti-Terror-Einsatz, ohne dass die internationale Mitwirkungspflicht verfas- sungsrechtlich ausreichend begründet ist. Auch deshalb sage ich Nein. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Frank Hofmann (Volkach), Ursula Mogg, Gabriele Frechen, Petra-Evelyne Merkel, Gerd Friedrich Bollmann, Dr. Hans- Ulrich Krüger, Dr. Axel Berg, Ernst Kranz, Sabine Bätzing, Engelbert Wistuba, Astrid Klug, Walter Hoffmann (Darmstadt), Hans Büttner (Ingolstadt), Achim Großmann, Ulla Burchardt, Gabriele Groneberg, Tobias Marhold, Brigitte Schulte (Hameln), Hans-Peter Kemper, Horst Schild, Uwe Beckmeyer, Anke Hartnagel, Bernd Scheelen, René Röspel, Ulrich Kasparick, Lothar Binding (Heidelberg), Siegmund Ehrmann, Reinhold Hemker, Holger Ortel, Marco Bülow, Jürgen Wieczorek (Böhlen), Annette Faße, Petra Heß, Dr. Hans-Peter Bartels, Hans-Werner Bertl, Hans-Ulrich Klose, Ingrid Arndt-Brauer, Karin Evers-Meyer, Dagmar Freitag, Wolfgang Spanier, Jelena Hoffmann (Chemnitz), Hans-Günter Bruckmann, Dr. Ernst Dieter Rossmann, Dr. Michael Bürsch, Dr. Margrit Wetzel, Dr. Christine Lucyga, Bernhard Brinkmann (Hil- desheim), Christel Riemann-Hanewinckel, Ernst Küchler (alle SPD) zur Abstimmung über den Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN auf Zurück- weisung des Einspruchs des Bundesrates gegen das Beitragssatzsicherungsgesetz (Drucksache 15/261) Wir stimmen dem Gesetz unter der Voraussetzung zu, dass im Laufe des Jahres 2003 eine Überprüfung der ge- planten und der tatsächlichen von den Apotheken er- brachten Sparbeiträge erfolgt. Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Monika Heubaum, Waltraud Wolff (Wolmirstedt), Lothar Mark, Hans-Ulrich Klose, Siegfried Scheffler, Jelena Hoffmann (Chemnitz), Hans-Werner Bertl, Willi Brase, (alle SPD) zurAbstimmung über den Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN auf Zurückweisung des Ein- spruchs des Bundesrates gegen das Beitragssatz- sicherungsgesetz (Drucksache 15/261) Wir stimmen dem Gesetz unter der Voraussetzung zu, dass im Laufe des Jahres 2003 eine Überprüfung nicht nur der geplanten und der tatsächlichen von den Apotheken erbrachten Sparbeiträge, sondern auch der wirtschaft- lichen Konsequenzen für die Apotheken erfolgt. Anlage 5 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des Vermittlungsausschusses hat mit Schreiben vom 5. Dezember 2002 mitgeteilt, dass nach- folgende, vom Bundestag beschlossene Gesetze vom Ver- mittlungsausschuss bestätigt worden sind: – Gesetz zur Fortentwicklung der ökologischen Steuer- reform – Zwölftes Gesetz zur Änderung des Fünften Buches Sozialgesetzbuch (Zwölftes SGB V-Änderungs- gesetz – 12. SGB V-ÄndG) – Gesetz zur Sicherung der Beiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung und in der gesetzlichen Rentenver- sicherung (Beitragssatzsicherungsgesetz – BSSichG) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 17. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Dezember 20021372 (C)(A) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Günther Friedrich Nolting


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Lieber Herr

    Kollege Höfer, wir alle haben nichts gegen Zwischenrufe,
    aber es kommt schon auf die Qualität an.


    (Beifall des Abg. Markus Meckel [SPD])

    Wenn dem Kollegen Schmidt unterstellt wird, er wolle

    den Krieg – er wurde in der letzten Sitzung als „Kriegs-
    treiber“ bezeichnet –,


    (Zuruf von der FDP: Pfui!)

    dann sollten Sie in der SPD-Fraktion einmal über Stil und
    den Umgang miteinander reden und darüber, wie Sie mit
    der Opposition verfahren.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Sie sollten auch überlegen, wie verantwortungsvoll bzw.
    verantwortungslos Sie bei diesem Thema agieren. Das ist
    eine Frage des Stils, mit der Sie sich auseinander zu set-
    zen haben.


    (Widerspruch bei der SPD – Zuruf von der SPD: Was ist mit Ramsauer?)


    Meine Damen und Herren, unsere Soldatinnen und
    Soldaten unterstützen den politischen Befriedungspro-
    zess in Afghanistan mit militärischen Mitteln. Tagtäglich
    patrouillieren Soldaten verschiedenster Nationen durch
    Kabul und schützen durch Präsenz und mutiges Eingrei-
    fen die Arbeit der Übergangsregierung. Dabei riskieren
    sie ihr Leben. Ich denke, dafür gebührt ihnen unsere
    Hochachtung. Wie gefährlich dieser Auftrag ist, mussten
    wir gestern leider erfahren. Trotzdem gilt es, die Un-

    terstützung durch Entsendung eines deutschen Bun-
    deswehrkontingents fortzusetzen. Daher wird die FDP-
    Bundestagsfraktion dem Antrag der Bundesregierung zu-
    stimmen.

    Anfang dieses Jahres waren sich der Kanzler und
    sein damaliger Verteidigungsminister darin einig, dass
    die Bundeswehr mit der Übernahme der internationalen
    Führungsrolle in Afghanistan überfordert wäre. Die FDP-
    Bundestagsfraktion hat das schon damals anders gesehen.
    Aber die Zeiten ändern sich. Ebenso schnell ändern sich
    die Auffassungen und Aussagen der Bundesregierung.
    Deutschland wird ab Februar des nächsten Jahres zusam-
    men mit den Niederländern die Führungsrolle überneh-
    men und die deutsche Truppenpräsenz in Kabul auf bis zu
    2 500 Soldaten erhöhen. Das ist richtig und findet die Un-
    terstützung der FDP-Bundestagsfraktion.


    (Beifall bei der FDP)

    Der damals zitierte Personalmangel scheint auf wun-

    dersame Weise behoben zu sein. Aus anderen Gebieten
    wie Mazedonien und Kosovo werden Soldaten abgezogen.
    Es sieht so aus, als ob nur so die Präsenz in Afghanistan ge-
    währleistet werden kann. Dies ist aus unserer Sicht der
    falsche Weg. Richtig wäre es gewesen, die Bundeswehr
    schneller und konsequenter auf die neuen Anforderungen
    auszurichten. Dann hätten wir schon heute eine größere
    Zahl von einsatzbereiten Soldatinnen und Soldaten für die
    neuen Aufgaben der Bundeswehr.

    Die Einsicht, dass mehr einsatzbereite Soldaten für die
    vielfältigen Einsätze der Bundeswehr gebraucht werden,
    kam bei der Bundesregierung zu spät. Von Weitsicht und
    vorausschauendem Handeln ist nichts zu spüren. Die
    Bundesregierung ist Weltmeister im Reagieren. Das Agie-
    ren und das gestalterische Handeln hat sie nicht nur im
    Bereich der Außen- und Sicherheitspolitik aus ihrem Re-
    pertoire gestrichen.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP sowie bei der CDU/CSU)


    Wichtig ist nun, für die Beteiligten die Risiken des
    Einsatzes zu minimieren. So muss, einer Bedrohungs-
    analyse folgend, zum Beispiel der Aktionsradius der Sol-
    daten auf die Umgebung von Kabul ausgeweitet werden.
    Allein dadurch könnten die Gefahren, die aus den umlie-
    genden Bergen drohen, frühzeitig erkannt und bekämpft
    werden. Der Kollege Niebel hat auf dieses Problem schon
    an anderer Stelle aufmerksam gemacht.


    (Beifall bei der FDP)

    Es gibt eine ganze Reihe von anderen Fragen: Wie sieht

    es mit einem Notfallexit aus? Ist dieser überhaupt durch-
    führbar? Wie schnell können unsere Soldaten und auch
    die Mitglieder der Nichtregierungsorganisationen aus
    dem Land herausgeholt werden, wenn es zu einer Ver-
    schlechterung der Lage in Afghanistan kommen sollte?

    Ich will einen weiteren Punkt ansprechen. Der Kollege
    Nachtwei hat auf die Notwendigkeit des Minenräumens
    hingewiesen. Ich frage mich allerdings, warum im aktuel-
    len Regierungsentwurf nur noch rund 2,2 Millionen Euro
    enthalten sind, wohingegen für den Haushalt 2003 ein
    Bedarf von 11 Millionen Euro angemeldet wurde. Herr

    Gerd Höfer (SPD)


    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 17. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Dezember 2002
    Günther Friedrich Nolting
    Bundesminister Fischer, Sie versuchen, große Reden zu
    halten, aber es folgen keine Taten. Hier wird reine Sym-
    bolpolitik praktiziert. Damit werden Sie Ihren Aufgaben
    nicht gerecht.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich komme zum Schluss, Herr Präsident. Nur mit an-
    gemessener Vor- und Umsicht kann dieser militärische
    Einsatz als ein Beitrag für einen dauerhaften Frieden gel-
    ten. Die Verantwortung, die mit einer Zustimmung zur
    Verlängerung des ISAF-Mandats verbunden ist, ist groß.
    Wir sind uns dessen bewusst. Wir werden zustimmen.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich erteile Kollegin Petra Pau das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Petra Pau


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich

    möchte vor allem einem Eindruck widersprechen, dem
    Eindruck, es handele sich heute um eine Routineentschei-
    dung, dem Eindruck, etwas Begonnenes solle lediglich zu
    einem guten Ende geführt werden, und dem Eindruck, der
    Worte zu diesem Gegenstand seien genug gewechselt.
    Dieser Eindruck trügt und das soll er wohl auch.

    Das Afghanistanmandat soll verlängert werden, das
    deutsche Kontingent soll verdoppelt werden und die Bun-
    deswehr soll eine Führungsrolle übernehmen. Das ist
    keine Routine. Das ist eine neue Qualität.


    (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos])


    Rot-Grün begrüßt das alles. Die Opposition zur Rechten
    stimmt im Prinzip zu. Es bleibt die PDS im Bundestag.
    Wir lehnen das ab. Das macht den Unterschied.

    Erinnern wir uns noch einmal: Ausgangspunkt der mi-
    litärischen Afghanistanmission waren die furchtbaren An-
    schläge in den USA am 11. September 2001. Bin Laden
    und sein Netzwerk galten als Quelle des Terrors,
    Afghanistan als Hort der Planer weltweiter Verbrechen,
    die Drahtzieher des Terrors sollten dingfest gemacht und
    bestraft werden. Gemessen an diesem Ziel ist der Erfolg
    eher mäßig, weshalb Sie den Sinn der Militäroperation
    auch ständig umdeuten. Wir haben immer gesagt: Der
    Kampf gegen den Terrorismus lässt sich gewinnen, ein
    Krieg gegen den Terrorismus nicht. Sie haben den Krieg
    gewählt und wollen ihn nun ausweiten.

    Reden wir doch einmal Klartext über die humane Mis-
    sion, die Sie hier ständig bemühen: Die ARD hat am
    Mittwoch eine Reportage des irischen Journalisten Doran
    gesendet. Es ging dabei um Massaker und Kriegs-
    verbrechen – geduldet von und verantwortet durch
    US-Militärs. Ich habe hier kein Wort von den Massakern
    in Afghanistan, die in dem Film dokumentiert sind, keine
    Widerrede zu den Menschenrechtsverletzungen, die im

    Namen der Menschenrechte begangen werden, keinerlei
    Kritik an den amerikanischen Verbündeten, die daran be-
    teiligt sind, gehört.

    Hinzu kommt – ich zitiere Herrn Minister Struck –,
    dass Sie meinen: „Landesverteidigung findet heute weit
    außerhalb des Landes, zum Beispiel am Hindukusch,
    statt.“ Damit segeln Sie, Herr Verteidigungsminister, im
    kreuzgefährlichen Sog der neuen US-Doktrin. Sie kreu-
    zen auf völkerrechtswidrigem Terrain. Sie tun das nicht
    nur mit Worten, sondern Sie richten die Bundeswehr ent-
    sprechend aus und die Bundesrepublik darauf ein. Auch
    das lehnt die PDS grundsätzlich ab.


    (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos])


    Nun sagt Rot-Grün Ja zum Afghanistaneinsatz der
    Bundeswehr und zugleich Nein zu einer deutschen Betei-
    ligung an einem Irakkrieg. Beides lässt sich aber weder
    geographisch noch militärisch trennen und im Übrigen
    auch nicht rechtlich. Oder wollen Sie mir ernsthaft das
    Bild vermitteln, dass dann, wenn die US-Armada auf den
    Irak losgelassen wird, sich die Kommandeure der deut-
    schen Spürpanzer in Kuwait eine Scherpe mit der Auf-
    schrift „Keine Gewalt!“ überstreifen, die deutschen
    Schiffe am Horn von Afrika eine weiße Fahne hissen und
    die deutschen AWACS-Flieger lediglich noch die Kolla-
    teralschäden zählen und bedauern? Das alles glauben Sie
    doch selbst nicht.

    Die Gefahr, dass Deutschland erneut zündelt und auch
    Helfershelfer wird, ist daher riesengroß. Ohne Not und
    verantwortungslos hat die Bundesregierung Überflug-
    und andere Hoheitsrechte abgetreten, und zwar ausdrück-
    lich auch für den Fall, dass die USA und andere NATO-
    Staaten einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen
    den Irak führen. Mein Kollege Wolfgang Gehrcke hat des-
    halb den Bundeskanzler nach § 80 des Strafgesetzbuches
    bei der Bundesanwaltschaft angezeigt.


    (Dr. Werner Hoyer [FDP]: Ihr ehemaliger Kollege!)


    Es geht nämlich um den Amtseid, um das Friedensgebot
    im Grundgesetz und um eine friedliche Welt. Auch dieser
    Debatte versuchen Sie stillschweigend auszuweichen.

    Im heute diskutierten Antrag zum Afghanistaneinsatz
    heißt es lapidar, er koste 409,6 Millionen Euro und da-
    für sei Vorsorge getroffen. Die Entwicklungsministerin
    Wieczorek-Zeul sprach unlängst über den Wiederaufbau
    in Afghanistan und sagte, dafür habe die Bundesregierung
    im Jahre 2002 insgesamt 126 Millionen Euro bereit-
    gestellt. Rechnen Sie mit, liebe Kolleginnen und Kolle-
    gen: Das Verhältnis zwischen Militäreinsätzen und huma-
    nitärer Hilfe beträgt demnach vier zu eins zugunsten des
    Militärischen. Genau das beschreibt ein grundsätzliche
    Missverhältnis deutscher Politik. Wir kritisieren das.
    Auch deshalb sagt die PDS im Bundestag Nein.


    (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos])