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ID1501319900

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 871 A Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2003 (Haushaltsgesetz 2003) (Drucksache 15/150) . . . . . . . . . . . . . . 871 B b) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 2002 (Nach- tragshaushaltsgesetz 2002) (Drucksache 15/149) . . . . . . . . . . . . . . 871 B c) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Bericht über den Stand und die voraussichtliche Entwicklung der Fi- nanzwirtschaft des Bundes (Drucksache 15/151) . . . . . . . . . . . . . . 871 B Einzelplan 04 in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Antrag des Abgeordneten Dr. Wolfgang Schäuble und der Fraktion der CDU/CSU: Für ein glaubwürdiges Angebot der EU an die Türkei (Drucksache 15/126) . . . . . . . . . . . . . . . . 871 C Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 871 D Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . 876 C Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . 886 D Franz Müntefering SPD . . . . . . . . . . . . . . 889 D Katrin Dagmar Göring-Eckardt BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . 891 A Dr. Angela Merkel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 896 D Franz Müntefering SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 905 C Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . 908 D Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 910 B Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 912 A Hans-Joachim Otto (Frankfurt) FDP . . . . . . . 913 A Dr. Christina Weiss, Staatsministerin BK . . . . 913 D Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . 915 B Günter Nooke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 916 B Eckhardt Barthel (Berlin) SPD . . . . . . . . . . . 917 C Bernhard Kaster CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 918 B Einzelplan 05 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 3: a) Beratung des Antrags der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Menschenrechte als Leitlinie der deutschen Politik (Drucksache 15/136) . . . . . . . . . . . . . . 920 B Plenarprotokoll 15/13 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 13. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 4. Dezember 2002 I n h a l t : b) Antrag der Abgeordneten Rainer Funke, Dr. Werner Hoyer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Menschenrechtsverletzungen in Tschetschenien nicht vergessen (Drucksache 15/64) . . . . . . . . . . . . . . . 920 B Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 920 C Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 921 C Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . . . . 923 B Dr. Peter Struck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 924 D Gernot Erler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 928 A Ruprecht Polenz CDU/CSU . . . . . . . . . . 928 D Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 929 A Dr. Wolfgang Gerhardt FDP . . . . . . . . . . . . . . 930 B Dr. Christoph Zöpel SPD . . . . . . . . . . . . . . . 932 C Dr. Gerd Müller CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 934 A Dr. Ludger Volmer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 935 D Michael Roth (Heringen) SPD . . . . . . . . . . . 936 C Peter Hintze CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 937 D Christa Nickels BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 939 D Rudolf Bindig SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 940 D Arnold Vaatz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 941 B Rainer Eppelmann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 942 B Rudolf Bindig SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 944 B Angelika Graf (Rosenheim) SPD . . . . . . . . . 944 C Einzelplan 14 Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . 945 D Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 948 C Verena Wohlleben SPD . . . . . . . . . . . . . . 949 D Alexander Bonde BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 950 C Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 952 B Rainer Arnold SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 953 C Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . 954 A Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . 954 B Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 957 A Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 959 D Helga Daub FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 961 A Dr. Hans-Peter Bartels SPD . . . . . . . . . . . . . 962 A Thomas Kossendey CDU/CSU . . . . . . . . . . . 963 C Einzelplan 23 Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 965 C Dr. Christian Ruck CDU/CSU . . . . . . . . . . . 967 B Heidemarie Wieczorek-Zeul SPD . . . . . . 969 D Thilo Hoppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 970 C Markus Löning FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 972 B Karin Kortmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 973 B Arnold Vaatz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 974 D Karin Kortmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 975 A Heidemarie Wieczorek-Zeul SPD . . . . . . . . . 975 C Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU . . . . 975 C Detlef Dzembritzki SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 977 B Einzelplan 06 Otto Schily, Bundesminister BMI . . . . . . . . . 979 A Thomas Strobl (Heilbronn) CDU/CSU . . . . . 981 B Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast SPD . . . . . 982 B Thomas Strobl (Heilbronn) CDU/CSU . . . . . 983 A Otto Schily SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 984 D Silke Stokar von Neuforn BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 986 A Dr. Max Stadler FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 988 A Dagmar Freitag SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 989 B Susanne Jaffke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 990 A Sebastian Edathy SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 991 C Stephan Mayer (Altötting) CDU/CSU . . . . . 993 A Einzelplan 07 Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 994 B Dr. Wolfgang Götzer CDU/CSU . . . . . . . . . . 996 C Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 999 D Siegfried Kauder (Bad Dürrheim) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1001 B Otto Fricke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1002 B Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1003 C Norbert Barthle CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1005 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1007 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1007 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 1009 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Dezember 2002II (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Dezember 2002 871 13. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 4. Dezember 2002 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Norbert Barthle Berichtigung 12. Sitzung, Seite 744 (B), der letzte Absatz ist wie folgt zu lesen: Wir haben eine Menge getan, um die Eigenkapitalbildung des Mit- telstandes zu erleichtern. Aufgrund unserer Steuerreform ist inzwi- schen die obere Grenzbelastung – 1998 lag sie bei 69 Prozent – auf 51 Prozent gesenkt worden. So etwas haben sie in Ihrer Regierungs- zeit nie zuwege gebracht. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Dezember 2002 1009 (C)(A) Adam, Ulrich CDU/CSU 04.12.2002* Borchert, Jochen CDU/CSU 04.12.2002 Bury, Hans Martin SPD 04.12.2002 Büttner (Schönebeck), CDU/CSU 04.12.2002 Hartmut Caesar, Cajus CDU/CSU 04.12.2002 Dr. Däubler-Gmelin, SPD 04.12.2002 Herta Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 04.12.2002 Gradistanac, Renate SPD 04.12.2002 Großmann, Achim SPD 04.12.2002 Hörster, Joachim CDU/CSU 04.12.2002* Hofbauer, Klaus CDU/CSU 04.12.2002 Kubicki, Wolfgang FDP 04.12.2002 Lintner, Eduard CDU/CSU 04.12.2002* Dr. Lötzsch, Gesine fraktionslos 04.12.2002 Dr. Lucyga, Christine SPD 04.12.2002* Möllemann, Jürgen W. FDP 04.12.2002 Dr. Pinkwart, Andreas FDP 04.12.2002 Rauber, Helmut CDU/CSU 04.12.2002** Dr. Röttgen, Norbert CDU/CSU 04.12.2002 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des OSZE entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Max Stadler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

    Herren! In der Tat habe ich schon zweimal Gelegenheit
    gehabt, Frau Stokar zu hören. Des Weiteren war ich vor
    einer Woche mit ihr bei einer Podiumsdiskussion. Ich
    konnte feststellen, dass sie eine Meisterin des Konjunk-
    tivs ist, weil sie sehr oft die Redewendung „Ich würde
    gerne über dieses oder jenes Thema reden“ gebraucht,
    woran sie hier niemand hindert.


    (Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Mit Ihnen! – Heiterkeit)


    Aber dazu, Frau Kollegin Stokar, wenn Sie in den Indika-
    tiv übergehen, muss ich Ihnen, soweit Sie sich mit meiner
    Partei, der FDP, auseinander gesetzt haben, sagen: Dies ist
    der Deutsche Bundestag und keine Klischeeanstalt. Bitte
    denken Sie daran.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das sollten Sie machen!)


    Meine sehr geehrten Damen und Herren, der Innenmi-
    nister hat zu Recht gesagt, dass speziell nach dem 11. Sep-
    tember 2001 die Gewährleistung der inneren Sicherheit
    das zentrale Thema der deutschen Innenpolitik ist. Aus
    der Sicht der FDP ergänze ich – im vermuteten Einver-
    ständnis, Herr Schily –: „die Gewährleistung der inneren
    Sicherheit bei Beibehaltung der inneren Liberalität“, auf
    die wir zu Recht stolz sind. Ich habe dazu schon oft die
    Grundposition der FDP dargestellt, sodass ich es bei
    Stichworten belassen möchte, um noch auf einige andere
    Punkte zu sprechen zu kommen.

    Die Grundposition der FDP zur inneren Sicherheit
    ist: Es gilt vor allem, Praxisdefizite zu beseitigen. Wir
    brauchen eine optimale Ausstattung der Sicherheits-
    behörden. Die FDP unterstützt notwendige Gesetzesän-
    derungen. Aber wir reichen nicht die Hand, wenn dem
    Haus Unverhältnismäßiges vorgeschlagen wird. Es gibt
    Vorschläge des bayerischen Innenministers Beckstein
    von gestern, und zwar sowohl im zeitlichen als auch im
    übertragenen Sinne. Das bayerische Kabinett hat gestern
    die ganze Palette dessen, was hier zu Recht schon einmal
    abgelehnt worden ist, wiederholt, nämlich Bundeswehr-
    einsatz nach innen, Ausweisung bei Verdacht usw. Da-
    rüber – das haben Sie, Herr Kollege Strobl, ja schon an-
    gekündigt – werden wir uns hier wieder im Detail
    auseinandersetzen müssen.

    Ich möchte – wie gesagt – noch auf einige andere
    Punkte, die nach Auffassung der Liberalen auch wichtig
    sind, zu sprechen kommen.

    Erstens. Die deutsche Innenpolitik wird ja – wie andere
    Politikbereiche auch – zu einem großen Teil von der EU
    vorgegeben und bestimmt.


    (Hans-Christian Ströbele GRÜNEN)


    Jetzt liegt ein Vorschlag vor, dass zum Beispiel die Asyl-
    und Migrationspolitik der Mehrheitsentscheidung im
    EU-Ministerrat unterliegen soll. Umso wichtiger ist es,
    dass sich die deutschen Innenpolitiker im Bundestag, dass
    sich das Parlament in diese Diskussionen, die im EU-Mi-
    nisterrat geführt werden, in geeigneter Weise einschaltet.
    Darum suchen wir im Innenausschuss seit langem um die
    geeignete Form. Ich möchte den Kollegen Koschyk von
    der CDU ausdrücklich dafür loben, dass er eine neue Ini-
    tiative ergriffen hat, damit zum Beispiel nicht mehr das
    passiert, was wir noch unter der früheren Regierung bei
    dem Thema Europol erlebt haben. Europol ist eine be-
    grüßenswerte Einrichtung. In der Ausgestaltung ist jedoch
    eine Immunitätsregelung für Polizeibeamte getroffen
    worden, die im Dienst Straftaten begangen haben, die dem
    deutschen Recht völlig fremd ist. Man war dann in der Si-
    tuation, wegen dieses einen Punktes nicht das gesamte
    Projekt ablehnen zu können. Daher ist es ein wichtiger
    Beitrag zur Beseitigung des Demokratiedefizites in der
    EU, wenn sich das deutsche Parlament nach dem Vor-
    schlag Koschyks stärker einschaltet.


    (Beifall bei der FDP und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Meine Damen und Herren, zweite Anmerkung. Die EU
    ist für viele Bürger weit weg. Die Entscheidungen der
    Kommunalpolitik spüren sie hingegen am eigenen
    Leibe. Aufgrund Art. 28 Abs. 3 des Grundgesetzes Ge-
    währleistung der kommunalen Selbstverwaltung – ist es
    eine Aufgabe des Bundesinnenministers und des Innen-
    ausschusses, darauf zu achten, dass die dramatische Ver-
    schlechterung der finanziellen Situation der Kommunen
    ein Ende findet.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Das hat Rot-Grün ja sogar erkannt. Im Koalitionsvertrag
    von 1998 haben Sie versprochen, tätig zu werden. Ge-
    schehen ist jedoch nichts. Erst im März 2002 haben Sie
    eine Reformkommission eingesetzt, die sich im Mai kon-
    stitutiert hat; dies ist viel zu spät. Sie hat jetzt die Vorgabe,
    bis zur Sommerpause 2003 Vorschläge vorzulegen. So
    lange können die Kommunen nicht warten.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich will eine kleine Episode einfügen. Ich komme ge-
    rade von kommunalen Haushaltsberatungen in einer
    mittleren Stadt. Wir konnten den Haushalt nur ausglei-
    chen, weil wir Mittel für die neue Grundsicherung, die es
    ab 1. Januar 2003 geben wird und die die Kommunen in
    erheblichem Umfang belasten wird,


    (Thomas Strobl [Heilbronn] [CDU/CSU]: Milliarden!)


    aus dem Haushaltsentwurf herausgestrichen haben. Denn
    der Münchner Oberbürgermeister Ude von der SPD hat
    Herrn Eichel geschrieben. Herr Eichel hat geantwortet:


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    988


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Dezember 2002 989

    Diese Mittel würden den Kommunen vollständig ersetzt.
    Wir mussten also, um unseren Haushalt auszugleichen, so
    tun, als ob wir Herrn Eichel glauben würden. So drama-
    tisch ist die Situation.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Frau Stokar hat im sachlichen Teil ihrer Rede kurz die
    Beamtenpolitik angesprochen. Ich bin der Auffassung,
    dass die Aufgabenkritik auf allen staatlichen Ebenen und
    in den Kommunen gerade bei der jetzigen Finanznot noch
    nicht zu Ende sein kann. Aber da, wo wir weiterhin aus
    guten Gründen Beamte beschäftigen, muss der öffentli-
    che Dienst attraktiv bleiben, damit wir einen leistungs-
    fähigen öffentlichen Dienst behalten. Nehmen wir die Ak-
    tion der GdP vielleicht nicht zu ernst, aber der Kern
    dessen muss uns schon zu denken geben, nämlich dass
    von seiten der Bundesregierung laufend Vorschläge kom-
    men, die die Beamtenschaft, etwa die Polizeibeamten, die
    nun wirklich staatstragend sind, verunsichern. Eine
    30-prozentige Kürzung des Weihnachtsgeldes hat Herr
    Eichel in Aussicht gestellt.


    (Otto Schily, Bundesminister: Nein! Nein!)

    Herr Dr. Wiefelspütz sagt, das sei unverantwortlich, das
    werde man auf keinen Fall mitmachen. Ich erinnere an die
    Debatte über die Öffnungsklausel – das ist jetzt auch eine
    reine Sparmaßnahme –, bei der von den Fraktionen von
    Rot-Grün bisher eine klare Position fehlt.

    Da meine Zeit beinahe abgelaufen ist,

    (Otto Schily, Bundesminister: Gott sei Dank!)


    darf ich noch eine Bitte an Sie äußern. Das wichtige
    Thema „direkte Demokratie“ sollte nicht wieder so ver-
    schenkt werden wie in der letzten Legislaturperiode,


    (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Von der CDU/CSU!)


    als Sie sich intern nicht einigen konnten und viel zu spät
    einen Vorschlag vorgelegt haben. Machen Sie rechtzeitig
    einen vernünftigen ersten Schritt im Sinne der Volks-
    initiative, dem dann vermutlich alle zustimmen können.


    (Silke Stokar von Neuform [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Dann lade ich Sie zum Essen ein!)


    Herr Minister Schily, Sie haben von der liberalen Op-
    position den Anspruch darauf, konstruktive Zusammenar-
    beit erwarten zu dürfen, aber auch und vor allem kon-
    struktive Kritik. Beides werden Sie wieder bekommen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Otto Schily, Bundesminister: Da bin ich gespannt!)




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Nächste Rednerin ist die Kollegin Dagmar Freitag,

SPD-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dagmar Freitag


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! In

    der Koalitionsvereinbarung steht: Die Förderung des

    Spitzensports wird auf hohem Niveau fortgesetzt. Das ist
    eine klare Aussage. Der heute vorliegende Entwurf, Herr
    Minister, zum Einzelplan 06 wird dieser Aussage zwei-
    fellos und deutlich gerecht. Ich stelle also fest, dass die
    Ausgaben in wesentlichen Bereichen gegenüber dem
    Haushalt 2002 steigen. Ich nenne nur die zentralen Maß-
    nahmen, die sportwissenschaftlichen Institute und den
    Sportstättenbau für den Hochleistungssport.

    Wir konnten nachlesen, dass es der Union wieder ein-
    mal nicht gut genug ist. Ihnen, meine Damen und Herren
    von der Opposition, ist aber auch bekannt, dass der Sport
    in genau diesem von mir gerade genannten Bereich seinen
    notwendigen Beitrag zur Haushaltskonsolidierung leis-
    tet. Dieses Vorgehen ist im Übrigen mit dem Deutschen
    Sportbund abgestimmt. Ich spreche eigentlich den leider
    nicht anwesenden Kollegen Riegert an. Er weiß es ganz
    genau, aber er behauptet in seinen Pressemitteilungen
    grundsätzlich etwas anderes.

    Unser Dank, meine Damen und Herren von der Union,
    geht ausdrücklich an den Deutschen Sportbund, der kon-
    struktiv mitarbeitet und nicht grundlos nörgelt.


    (Beifall bei der SPD)

    Von dieser Haltung sind Sie allerdings leider meilenweit
    entfernt.


    (Thomas Strobl [Heilbronn] [CDU/CSU]: Erstaunlich, dass es trotz dieser Regierung beim Sport so gut läuft!)


    Lassen Sie mich noch einige weitere Anmerkungen ma-
    chen. Für die zentralen Maßnahmen – für den deutschen
    Sport ein ganz wichtiger Bereich – werden 2003 mehr
    Gelder zur Verfügung gestellt werden. Diese Steigerung
    kommt im Übrigen auch den Olympiastützpunkten zu-
    gute. Ich empfehle wirklich dringend, in Zukunft vor Ab-
    gabe von Pressemitteilungen einfach nur in den Haushalt
    hineinzuschauen. Dann könnte man sich manche Pein-
    lichkeit ersparen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast [SPD]: Auch vor Reden im Plenum!)


    Das gilt im Übrigen auch für die Aussagen der Union
    über den leistungsbezogenen Behindertensport. Hier
    steigen auch im kommenden Jahr die Ausgaben – diese
    Zahlen sollten Sie sich wirklich gut anhören – um rund
    500 000 Euro auf fast 4,4 Millionen Euro. Von der Zahl
    her ist das annähernd der Betrag, den es 1998 von der Re-
    gierung Kohl gegeben hat, allerdings in D-Mark. Da stel-
    len Sie sich hin und erwecken den Eindruck, der
    Behindertensport könne sein Behindertensportkonzept
    nicht umsetzen. Mit solchen Sprüchen tun Sie dem DBS
    wahrlich keinen Gefallen.

    Wir werden den „Goldenen Plan Ost“ fortsetzen.
    Zahlreiche Projekte wurden mit dem Geld dieses Plans
    bereits verwirklicht. Wir werden weiterhin dazu beitra-
    gen, dass in den neuen Bundesländern entsprechende
    Sportstätten gefördert werden. Dazu ist der „Goldene Plan
    Ost“ unverzichtbar.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Dr. Max Stadler

    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Dezember 2002
    Dagmar Freitag

    Die Sportförderung des BMI kann sich sehen lassen.
    Das weiß eigentlich jeder; nur die Opposition versteht es
    nicht. Das ist kein Wunder, wenn man bei den entschei-
    denden Debatten im Plenum nicht anwesend ist. Der deut-
    sche Sport versteht es allerdings schon und auf dessen Ur-
    teil legen wir in diesem Fall – sehen Sie es uns nach –
    einfach mehr Wert.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)