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ID1501312500

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 871 A Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2003 (Haushaltsgesetz 2003) (Drucksache 15/150) . . . . . . . . . . . . . . 871 B b) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 2002 (Nach- tragshaushaltsgesetz 2002) (Drucksache 15/149) . . . . . . . . . . . . . . 871 B c) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Bericht über den Stand und die voraussichtliche Entwicklung der Fi- nanzwirtschaft des Bundes (Drucksache 15/151) . . . . . . . . . . . . . . 871 B Einzelplan 04 in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Antrag des Abgeordneten Dr. Wolfgang Schäuble und der Fraktion der CDU/CSU: Für ein glaubwürdiges Angebot der EU an die Türkei (Drucksache 15/126) . . . . . . . . . . . . . . . . 871 C Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 871 D Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . 876 C Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . 886 D Franz Müntefering SPD . . . . . . . . . . . . . . 889 D Katrin Dagmar Göring-Eckardt BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . 891 A Dr. Angela Merkel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 896 D Franz Müntefering SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 905 C Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . 908 D Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 910 B Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 912 A Hans-Joachim Otto (Frankfurt) FDP . . . . . . . 913 A Dr. Christina Weiss, Staatsministerin BK . . . . 913 D Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . 915 B Günter Nooke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 916 B Eckhardt Barthel (Berlin) SPD . . . . . . . . . . . 917 C Bernhard Kaster CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 918 B Einzelplan 05 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 3: a) Beratung des Antrags der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Menschenrechte als Leitlinie der deutschen Politik (Drucksache 15/136) . . . . . . . . . . . . . . 920 B Plenarprotokoll 15/13 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 13. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 4. Dezember 2002 I n h a l t : b) Antrag der Abgeordneten Rainer Funke, Dr. Werner Hoyer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Menschenrechtsverletzungen in Tschetschenien nicht vergessen (Drucksache 15/64) . . . . . . . . . . . . . . . 920 B Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 920 C Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 921 C Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . . . . 923 B Dr. Peter Struck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 924 D Gernot Erler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 928 A Ruprecht Polenz CDU/CSU . . . . . . . . . . 928 D Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 929 A Dr. Wolfgang Gerhardt FDP . . . . . . . . . . . . . . 930 B Dr. Christoph Zöpel SPD . . . . . . . . . . . . . . . 932 C Dr. Gerd Müller CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 934 A Dr. Ludger Volmer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 935 D Michael Roth (Heringen) SPD . . . . . . . . . . . 936 C Peter Hintze CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 937 D Christa Nickels BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 939 D Rudolf Bindig SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 940 D Arnold Vaatz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 941 B Rainer Eppelmann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 942 B Rudolf Bindig SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 944 B Angelika Graf (Rosenheim) SPD . . . . . . . . . 944 C Einzelplan 14 Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . 945 D Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 948 C Verena Wohlleben SPD . . . . . . . . . . . . . . 949 D Alexander Bonde BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 950 C Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 952 B Rainer Arnold SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 953 C Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . 954 A Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . 954 B Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 957 A Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 959 D Helga Daub FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 961 A Dr. Hans-Peter Bartels SPD . . . . . . . . . . . . . 962 A Thomas Kossendey CDU/CSU . . . . . . . . . . . 963 C Einzelplan 23 Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 965 C Dr. Christian Ruck CDU/CSU . . . . . . . . . . . 967 B Heidemarie Wieczorek-Zeul SPD . . . . . . 969 D Thilo Hoppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 970 C Markus Löning FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 972 B Karin Kortmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 973 B Arnold Vaatz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 974 D Karin Kortmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 975 A Heidemarie Wieczorek-Zeul SPD . . . . . . . . . 975 C Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU . . . . 975 C Detlef Dzembritzki SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 977 B Einzelplan 06 Otto Schily, Bundesminister BMI . . . . . . . . . 979 A Thomas Strobl (Heilbronn) CDU/CSU . . . . . 981 B Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast SPD . . . . . 982 B Thomas Strobl (Heilbronn) CDU/CSU . . . . . 983 A Otto Schily SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 984 D Silke Stokar von Neuforn BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 986 A Dr. Max Stadler FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 988 A Dagmar Freitag SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 989 B Susanne Jaffke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 990 A Sebastian Edathy SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 991 C Stephan Mayer (Altötting) CDU/CSU . . . . . 993 A Einzelplan 07 Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 994 B Dr. Wolfgang Götzer CDU/CSU . . . . . . . . . . 996 C Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 999 D Siegfried Kauder (Bad Dürrheim) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1001 B Otto Fricke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1002 B Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1003 C Norbert Barthle CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1005 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1007 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1007 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 1009 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Dezember 2002II (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Dezember 2002 871 13. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 4. Dezember 2002 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Norbert Barthle Berichtigung 12. Sitzung, Seite 744 (B), der letzte Absatz ist wie folgt zu lesen: Wir haben eine Menge getan, um die Eigenkapitalbildung des Mit- telstandes zu erleichtern. Aufgrund unserer Steuerreform ist inzwi- schen die obere Grenzbelastung – 1998 lag sie bei 69 Prozent – auf 51 Prozent gesenkt worden. So etwas haben sie in Ihrer Regierungs- zeit nie zuwege gebracht. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Dezember 2002 1009 (C)(A) Adam, Ulrich CDU/CSU 04.12.2002* Borchert, Jochen CDU/CSU 04.12.2002 Bury, Hans Martin SPD 04.12.2002 Büttner (Schönebeck), CDU/CSU 04.12.2002 Hartmut Caesar, Cajus CDU/CSU 04.12.2002 Dr. Däubler-Gmelin, SPD 04.12.2002 Herta Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 04.12.2002 Gradistanac, Renate SPD 04.12.2002 Großmann, Achim SPD 04.12.2002 Hörster, Joachim CDU/CSU 04.12.2002* Hofbauer, Klaus CDU/CSU 04.12.2002 Kubicki, Wolfgang FDP 04.12.2002 Lintner, Eduard CDU/CSU 04.12.2002* Dr. Lötzsch, Gesine fraktionslos 04.12.2002 Dr. Lucyga, Christine SPD 04.12.2002* Möllemann, Jürgen W. FDP 04.12.2002 Dr. Pinkwart, Andreas FDP 04.12.2002 Rauber, Helmut CDU/CSU 04.12.2002** Dr. Röttgen, Norbert CDU/CSU 04.12.2002 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des OSZE entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Ich entnehme den bilateralen spontanen Vereinbarun-

    gen, dass die Zwischenfrage offenkundig zugelassen
    wird. Damit, Herr Kollege Schäuble, haben Sie das Wort.



Rede von Dr. Wolfgang Schäuble
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Herr Kollege Arnold, da Sie damit argumentieren, dass

es sich bei diesen Fragen generell um Entscheidungen
handelt, die von einem geheim tagenden Gremium, dem
Bundessicherheitsrat, getroffen werden, möchte ich Sie
gerne fragen, ob Sie diese Interpretation auch auf die
Äußerung des Bundeskanzlers beziehen, der ja sowohl in
der Unterrichtung der Fraktionsvorsitzenden als auch in
der anschließenden Pressekonferenz öffentlich gesagt hat,
er beabsichtige, dem Ersuchen Israels, was diese Fuchs-
panzer anbetrifft, zu entsprechen. Zwar hat er damals eine
andere Version der Fuchspanzer zugrunde gelegt. Aber
bei der prinzipiellen Frage, ob das nun geheimhaltungs-
bedürftig ist und nicht öffentlich diskutiert werden kann,
kann ja der Irrtum des Bundeskanzlers keine ausschlag-
gebende Rolle haben.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Rainer Arnold


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Wir beide wissen, dass diese Anfrage des israelischen

    Heeres nicht unbedingt auf dem üblichen, korrekten di-
    plomatischen Weg auf den richtigen Schreibtischen gelan-
    det ist. Das ist nicht nur unsere Verantwortung, sondern
    möglicherweise auch die Verantwortung derer, die Fragen
    an die falsche Adresse schicken. Das ist die eine Seite.


    (Zuruf von der SPD: Genau!)

    Die andere Seite ist: Der Bundeskanzler hätte es in der

    Situation, in der er Ihnen zugesagt hat, Sie insgesamt über
    vorliegende Anfragen zu informieren, aus Ihrer Sicht im-
    mer nur falsch machen können. Hat er Sie und die Öf-
    fentlichkeit informiert – das hat er getan –, kritisieren Sie
    es jetzt. Hätte er nicht darüber informiert, würden Sie
    heute sagen: Der Bundeskanzler hat uns wieder einmal
    nur halb informiert. Er konnte also tun, was er wollte, bei
    Ihrer Absicht, dies parteipolitisch zu instrumentalisieren,
    finden Sie immer einen Ansatz, Kritik zu üben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich bleibe dabei: Lassen Sie das bitte bei diesem Thema!
    Um alles andere lassen Sie uns miteinander hart ringen und
    streiten.


    (Abg. Günther Friedrich Nolting [FDP] meldet sich zu einer Zwischenfrage)


    – seien Sie mir nicht böse, aber ich möchte etwas Rück-
    sicht auf die Kollegen nehmen, die nach uns noch reden
    möchten, und würde jetzt gern zu meinem eigentlichen
    Thema, zum Bundeshaushalt, kommen. Ich nehme das
    Thema nämlich ernst. Ich möchte das Thema „Lieferun-
    gen an Israel“ nicht unnötigerweise weitere vier Wochen
    in der öffentlichen Debatte halten und höre deshalb mit
    dem heutigen Tag damit auf.


    (Beifall bei der SPD)

    Der vorgelegte Verteidigungsetat ist ein grundsolider

    Entwurf. Er zeigt ein ausgewogenes Verhältnis zwischen
    nachhaltig angelegter Haushaltskonsolidierung und ge-
    staltender Politik auch im Einzelplan 14. Die Bundeswehr
    bekommt das, was sie braucht. Die Menschen, die bei der
    Bundeswehr arbeiten, können sich darauf verlassen: Sie
    haben einen sicheren, einen attraktiven Arbeitsplatz. Es
    ist nicht in Ordnung, wenn der Kollege Austermann heute
    wieder versucht, ihnen einzureden, sie hätten mit großen
    Risiken, Gefährdungen usw. zu rechnen. Nein, die Men-
    schen können sich auf die Zusage der Arbeitsplatzsicher-
    heit verlassen. Das ist etwas ganz Wichtiges.


    (Beifall bei der SPD)

    Wir setzen mit dem Einzelplan 14 unseren finanzpoli-

    tischen Weg konsequent fort. Das Gesamtziel bleibt die
    Sanierung unserer Staatsfinanzen. Ich will gar nicht jam-
    mern über die Erblast, über das, was Sie uns hinterlassen ha-
    ben. Wir stehen dazu: Wir wollten Verantwortung in diesem
    Land tragen; wir haben sie übertragen bekommen. Deshalb
    sind es heute unsere Probleme und unsere Schulden.

    Aber eines lassen wir trotzdem nicht zu: dass Sie auf
    beiden Oppositionsbänken, die Sie uns die Kassen leer
    geräumt und den Investitionsstau im Verteidigungsetat


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    954


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Dezember 2002 955

    verursacht haben, sich heute hier hinstellen und „Haltet
    den Dieb!“ rufen. Das lassen wir Ihnen nicht durchgehen;
    das ist alles andere als seriös.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Der Verteidigungsetat wird seinen Beitrag zur Konsoli-
    dierung leisten müssen. Denn wir wissen, ein Staat wird nur
    handlungsfähig bleiben, wenn wir jetzt die notwendigen
    Freiräume für Investitionen in der Zukunft schaffen. Eines
    muss uns doch auch klar sein: Wir würden der Bundeswehr
    keinen Gefallen tun, wenn wir jetzt diese Spielräume völlig
    vervespern würden. Die Zuläufe an teurem, aufwändigem
    Gerät wird es Ende des Jahrzehnts geben. Das, was wir jetzt
    notwendigerweise an nicht immer einfachen Operationen
    vornehmen, hat das Ziel, diese notwendigen Beschaffungen
    in den nächsten zehn bis 15 Jahren überhaupt erst zu er-
    möglichen. Das steckt hinter den strikten Sparkonzepten.

    Unter Berücksichtigung des Antiterrorpakets beträgt
    der Verteidigungsetat unverändert, also nicht gekürzt,
    24,4 Milliarden Euro. Durch die Verstetigung bis zum
    Jahr 2006 ist es möglich, die Bundeswehr an die neuen si-
    cherheitspolitischen Herausforderungen anzupassen und
    gleichzeitig – das ist das Schwierige an diesem Prozess –
    die Streitkräfte zu modernisieren und zu reformieren.

    Wir sind uns schon bewusst, dass der Plafond durchaus
    knapp bemessen ist. Deshalb ist es ganz wichtig, dass zu-
    sätzliche Flexibilisierungsinstrumente eingebaut wurden,
    die es ermöglichen, auf unvorhergesehene Risiken und Er-
    eignisse angemessen zu reagieren und gleichzeitig die Bun-
    deswehr mit dem auszustatten, was sie braucht. So wurde
    zum Beispiel für die internationalen Einsätze mit insge-
    samt 1,3 Milliarden Euro Vorsorge getroffen. Mit diesem
    Betrag ist es doch möglich – und das ist es schon in den letz-
    ten Jahren gewesen –, das Schutzkonzept, das uns sehr am
    Herzen liegt, für die Soldaten, zum Beispiel im Bereich des
    Minenschutzes, zu verbessern. Die Soldaten haben moder-
    nes Gerät erhalten. Der „Dingo“ steht als Beispiel für ein
    mobiles, gut geschütztes Fahrzeug. Sie haben doch auf die-
    sem Gebiet jahrelang gar nichts auf die Reihe bekommen.

    Mit diesen 1,3 Milliarden Euro ist es möglich, die er-
    schwerten Einsatzbedingungen unserer Einsatzkräfte in
    Afghanistan zu mildern und sie zu schützen, indem wir ih-
    nen bessere, feste Unterkünfte bauen. Ich denke, unsere
    Soldatinnen und Soldaten wissen dies in Wirklichkeit
    auch. Sie sind in allen Einsatzgebieten gut ausgerüstet.
    Daran wird sich nichts ändern, auch wenn Sie – wie übri-
    gens auch in anderen Politikfeldern – die materielle Aus-
    stattung der Bundeswehr ständig schlecht reden.

    Ich frage Sie: Nehmen Sie eigentlich nicht wahr, dass
    die Soldaten selbst sagen, sie seien gut ausgestattet,


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Das habe ich noch nicht gehört! Sie haben den Generalinspekteur nicht gehört!)


    dass aber vor allen Dingen unsere internationalen Partner
    allergrößten Respekt vor den Leistungen der deutschen
    Soldatinnen und Soldaten in den Auslandseinsätzen haben?


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dietrich Austermann [CDU/ CSU]: Das ist Quatsch!)


    Wie passt denn dies zusammen? Wenn das Gerät und die
    Motivation so schlecht wären, wie Sie dauernd behaup-
    ten, könnten sie doch nicht diese gute Leistung erbringen.
    Dies passt alles nicht zusammen. Die Soldaten sind davon
    überzeugt, dass ihre Aufgabe wichtig und sinnhaft ist.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Sie sollten einmal den Wehrbeauftragen und den Generalinspekteur hören!)


    Sie wissen auch, dass sie sich auf die Bereitstellung der
    notwendigen Ausstattung und die gute Ausbildung ver-
    lassen können.

    Ich bin der Meinung, es ist ein wichtiges Steuerungs-
    instrument, dass die Einsparungen, die in Zukunft auch
    bei diesen internationalen Einsätzen ein Stück weit mög-
    lich sein werden, dem Einzelplan 14 an anderer Stelle zu-
    gute kommen. Eines ist doch klar: Die anfänglich hohen
    Kosten für den Transport nach Afghanistan werden gerin-
    ger. In Mazedonien – wir haben den Antrag vorliegen und
    werden ihn beschließen – wird das Personal reduziert.
    Auch dort werden Mittel frei. Die Marineeinheiten am
    Horn von Afrika werden reduziert. Dies alles führt unter
    dem Strich natürlich zu einer nachhaltigen finanziellen
    Entlastung anderer Etatposten im Einzelplan 14.

    Die Personalausgaben sind auf 12,4 Milliarden Euro
    plafondiert. Dadurch sind aber weiterhin alle zugesagten
    und bereits eingeleiteten Maßnahmen möglich. Diese wa-
    ren überfällig. Die Ungleichgewichte bei der Personal-
    und Besoldungsstruktur sind bereits weitgehend abge-
    baut. Die gestartete Ausbildungs- und Qualifizierungsof-
    fensive macht den Dienst wirklich attraktiver. Es ist auch
    ein Märchen – das Sie die ganze Zeit erzählen –, dass wir
    keinen Nachwuchs mehr finden. Das stimmt nicht. Die
    Bewerber- und Nachwuchslage ist gut, weil die Menschen
    sehen, dass die Bundeswehr ihnen eine solide Chance gibt
    und es vor allen Dingen hervorragende berufliche Ausbil-
    dungslehrgänge gibt.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Traumtänzerei!)


    Wir haben den Beförderungsstau – Herr Austermann,
    Sie haben viele Jahre nur darüber geredet – drastisch ab-
    gebaut. Wir haben die Besoldung gerade für die unteren
    Besoldungsgruppen endlich angehoben. In den letzten
    Monaten ist vieles bewegt worden.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Diese Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität kos-
    ten viel Geld. Deshalb ist es kein Wunder, wenn der Anteil
    des Personaletats am Gesamtetat weiterhin bei 51 Prozent
    liegt. Aber Ihre Krokodilstränen sind wirklich nicht glaub-
    würdig. Sie sind noch nicht einmal in der Lage, sich von
    Ihrem alten Konzept, dass wir angeblich eine Bundeswehr
    mit 300000 Mann – die CSU will noch mehr – bräuchten,
    zu lösen. Ihr Modell ist sicherheitspolitisch falsch und
    überhaupt nicht finanzierbar. Würden wir Ihrer Politik in
    diesem Bereich folgen und ein solches Modell verwirkli-
    chen, würde den Soldaten die materielle Grundlage, aber
    auch die Chance auf eine bessere Ausrüstung genommen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    RainerArnold

    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Dezember 2002
    RainerArnold

    Es bleibt ein Grundproblem: Die Investitionsmittel
    müssten steigen. Sie sind noch zu gering. Aber auch hier
    haben wir etwas erreicht. Im Vorjahr befand sich der An-
    teil der investiven Mittel im Verteidigungsetat mit
    24,5 Prozent auf dem höchsten Stand seit 1991. In diesem
    Jahr wird er zur Verbesserung der materiellen Ausstattung
    noch um 900 Millionen Euro auf insgesamt 6,1 Milliar-
    den Euro erhöht. Damit steigt der prozentuale Anteil auf
    über 25 Prozent. Wir bewegen uns wenigstens auf das
    30-Prozent-Ziel zu. Sie haben sich viele Jahre davon
    wegbewegt. Dies ist ein wesentlicher Unterschied.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Außerdem – der Minister hat es heute schon angekün-
    digt und wir als Parlamentarier sind begleitend dabei – wer-
    den die Bundeswehrplanung und die Finanzplanung
    wieder in Einklang gebracht. Deshalb ist es richtig, heute
    alte Rüstungsvorhaben, die zum Teil Sie vor 15 Jahren aufs
    Gleis gesetzt haben – aufgrund anderer sicherheitspoliti-
    scher Notwendigkeiten; das akzeptieren wir durchaus – zu
    korrigieren und anzupassen. Die Stückzahlen müssen lo-
    gischerweise auf das operativ notwendige Mindestmaß re-
    duziert werden, auch wenn dies für die Rüstungswirtschaft
    manchmal schmerzhaft ist.

    Eines ist klar: Wir können es uns doch nicht mehr leis-
    ten, Überbestände jahrelang in teuren Depots unterzustel-
    len, zu warten und die Kosten dafür zu tragen. Das ist auch
    nicht mehr notwendig. Heute wurde schon gesagt: Wir se-
    hen viele gute Chancen bei einer besseren Kooperation
    der europäischen Rüstungsindustrie.

    Herr Austermann, Sie reden hier die GEBB so schlecht.
    Es war nie das ausschließliche Ziel der GEBB, einfach
    Geld zu sparen.


    (Zurufe von der CDU/CSU)

    – Lassen Sie mich doch einmal ausreden.


    (Christian Schmidt [Fürth] [CDU/CSU]: Sie müssen ja nicht alles loben, was an Quatsch gemacht worden ist! Ihr Minister ist doch schon über die GEBB hinaus!)


    – Ich sage Ihnen gleich etwas dazu. Ich muss auch nicht
    alles loben; da haben Sie durchaus Recht.

    Wenn es darum geht, eine öffentliche Verwaltung mit
    135000 Zivilbeschäftigten zu modernisieren – das ist ein
    schwieriger Prozess –, kann man nicht einfach top-down
    sagen: Dort geht es lang. Vielmehr – das sehe ich schon
    so – muss man tastend vorgehen. Eines sollten Sie also zur
    Kenntnis nehmen: Die GEBB ist nicht nur dazu da gewe-
    sen, Geld zu sparen. Die GEBB soll diesen Modernisie-
    rungsprozess anstoßen.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Was hat sie geschafft?)


    Es ist doch auch gelungen. Ich nenne zum Beispiel das
    Flottenmanagement, das in seiner Einführungsphase ist.
    Es geht darum, in den nächsten Jahren die alten Fahr-
    zeuge, die wir von Ihnen geerbt haben, vom Hof zu krie-
    gen und durch neue, moderne Fahrzeuge zu ersetzen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Es ist ein Bekleidungsmanagement gelungen.

    (Vorsitz: Präsident Wolfgang Thierse)


    Ob Sie es sich vorstellen können oder nicht: Über das
    ganz schwierige zentrale Thema „Verbesserung der Kom-
    munikationstechnik bei der Bundeswehr“


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Was ist damit?)


    gibt es – Sie wissen das genau –

    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Das ist gescheitert!)

    sehr tief greifende Verhandlungen mit großen und guten
    industriellen Partnern. Dieses Projekt gelingt umso
    schneller, Herr Austermann – das ist die Erfahrung, die
    wir in den letzten Monaten gemacht haben –, je weniger
    Sie in Ihrer Funktion im Haushaltsausschuss aus partei-
    taktischen Gründen immer wieder Sand in solche Projekte
    streuen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie des Abg. Winfried Nachtwei [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] – Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Jetzt lache ich mich aber tot!)


    Sie haben das übrigens auch beim Transportflugzeug
    A400M getan.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Gott sei Dank!)


    Das Hickhack, das dabei entstanden ist, hat doch nicht nur
    etwas mit der Schwierigkeit der Entscheidung zu tun,
    sondern auch damit, dass Sie in diesem Bereich ein Jahr
    lang Nebelkerzen gezündet haben.