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    Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 733 A Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2003 (Haushaltsgesetz 2003) (Drucksache 15/150) . . . . . . . . . . . . . . 733 D b) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 2002 (Nach- tragshaushaltsgesetz 2002) (Drucksache 15/149) . . . . . . . . . . . . . . 733 D c) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht über den Stand und die voraussichtliche Ent- wicklung der Finanzwirtschaft des Bundes (Drucksache 15/151) . . . . . . . . . . . . . . 734 A in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zum Abbau von Steuervergünstigungen und Ausnahmeregelungen (Steuervergüns- tigungsabbaugesetz – StVergAbG) (Drucksache 15/119) . . . . . . . . . . . . . . . . . 734 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 1: Antrag der Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Andreas Pinkwart, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Weniger Staat – weniger Steuern (Drucksache 15/122) . . . . . . . . . . . . . . . . 734 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Jürgen Koppelin, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der FDP: Keine Erhöhung der Mehrwertsteuer (Drucksache 15/123) . . . . . . . . . . . . . . . . 734 B Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . 734 C Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 745 C Joachim Poß SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 750 D Dr. Günter Rexrodt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 754 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 755 D Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 758 D Walter Schöler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 762 D Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . . . . 766 A Anja Hajduk BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 768 A Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 770 B Bartholomäus Kalb CDU/CSU . . . . . . . . . . . 771 C Jörg-Otto Spiller SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 773 C Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . 776 A Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . 776 D Lothar Binding (Heidelberg) SPD . . . . . . . . . 779 C Plenarprotokoll 15/12 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 12. Sitzung Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 7: a) Beratung des Antrags der Bundesregie- rung: Beteiligung bewaffneter deut- scher Streitkräfte an dem NATO- geführten Einsatz auf mazedoni- schem Territorium zur weiteren Sta- bilisierung des Friedensprozesses und zum Schutz von Beobachtern internationaler Organisationen im Rahmen der weiteren Implementie- rung des politischen Rahmenabkom- mens vom 13. August 2001 auf der Grundlage des Ersuchens des maze- donischen Präsidenten Trajkovski vom 21. November 2002 und der Re- solution 1371 (2001) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 26. September 2001 (Drucksache 15/127) . . . . . . . . . . . . . . 782 A b) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 18. Februar 2002 zwischen derRegie- rung der Bundesrepublik Deutsch- land und derRegierung derRepublik Polen über die Zusammenarbeit der Polizeibehörden und derGrenzschutz- behörden in den Grenzgebieten (Drucksache 15/11) . . . . . . . . . . . . . . . 782 B c) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 26. Juli 2001 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechischen Republik über den Bau einer Grenz- brücke an der gemeinsamen Staats- grenze in Anbindung an die Bundes- straße B 20 und die Staatsstraße I/26 (Drucksache 15/12) . . . . . . . . . . . . . . . 782 C d) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des inter- nationalen Insolvenzrechts (Drucksache 15/16) . . . . . . . . . . . . . . . 782 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Weitere Überweisung im vereinfachten Verfahren (Ergänzung zu TOP 7): Beratung des Antrags der Bundesregie- rung: Fortsetzung der Beteiligung be- waffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz einer Internationalen Sicher- heitsunterstützungstruppe in Afghanis- tan auf Grundlage der Resolutionen 1386 (2001) vom 20. Dezember 2001, 1413 (2002) vom 23. Mai 2002 und 1444 (2002) vom 27. November 2002 des Si- cherheitsrates der Vereinten Nationen (Drucksache 15/128) . . . . . . . . . . . . . . . . 782 C Tagesordnungspunkt 8: a) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 1 zu Petitionen (Drucksache 15/57) . . . . . . . . . . . . . . . 782 D b) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 2 zu Petitionen (Drucksache 15/58) . . . . . . . . . . . . . . . 783 A c) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 3 zu Petitionen (Drucksache 15/59) . . . . . . . . . . . . . . . 783 A d) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 4 zu Petitionen (Drucksache 15/61) . . . . . . . . . . . . . . . 783 A e) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 5 zu Petitionen (Drucksache 15/62) . . . . . . . . . . . . . . . 783 B Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 783 B Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 784 D Elke Ferner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 787 A Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 789 B Horst Kubatschka SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 790 C Arnold Vaatz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 792 A René Röspel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 793 A Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 794 B Dr. Christian Eberl FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 795 C Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker SPD . . . . . . 796 D Albrecht Feibel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 798 C Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 800 C Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 801 D Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 802 B Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF 802 B Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 805 D Ekin Deligöz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 806 C Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 807 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002II Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 809 C Christoph Hartmann (Homburg) FDP . . . . . 811 A Ulla Burchardt SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 812 B Katherina Reiche CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 815 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 817 B Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . 818 C Grietje Bettin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 819 B Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 820 D Ulrich Kasparick SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 822 B Marion Seib CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 823 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 825 B Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 825 D Renate Schmidt, Bundesministerin BMFSFJ 826 A Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 829 B Maria Eichhorn CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 829 D Ekin Deligöz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 832 B Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 833 A Otto Fricke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 833 D Christel Humme SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 835 A Antje Tillmann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 837 A Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 840 A Klaus Haupt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 841 B Marlene Rupprecht (Tuchenbach) SPD . . . . 842 C Thomas Dörflinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . 844 C Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zurAuf- hebung des Gesetzes zur Modulation von Direktzahlungen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik und zur Än- derung des GAK-Gesetzes (Drucksache 15/108) . . . . . . . . . . . . . . . . 846 D Renate Künast, Bundesministerin BMVEL . . 847 A Gerda Hasselfeldt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 848 D Matthias Weisheit SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 850 B Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 851 C Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 852 B Gabriele Hiller-Ohm SPD . . . . . . . . . . . . . . . 853 D Ursula Heinen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 855 A Matthias Berninger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 855 D Ulrike Höfken BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 857 A Gudrun Kopp FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 859 D Waltraud Wolff (Wolmirstedt) SPD . . . . . . . 860 A Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 861 C Cornelia Behm BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 863 B Albert Deß CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 864 B Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 865 B Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . . . . . . 866 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 868 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 869 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 733 12. Sitzung Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 Beginn: 10.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (A) (C) 868 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 869 (C)(A) Adam, Ulrich CDU/CSU 03.12.2002* Borchert, Jochen CDU/CSU 03.12.2002 Bury, Hans Martin SPD 03.12.2002 Büttner (Schönebeck), CDU/CSU 03.12.2002 Hartmut Dr. Däubler-Gmelin, SPD 03.12.2002 Herta Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 03.12.2002 Gradistanac, Renate SPD 03.12.2002 Gröhe, Hermann CDU/CSU 03.12.2002 Großmann, Achim SPD 03.12.2002 Hörster, Joachim CDU/CSU 03.12.2002* Hofbauer, Klaus CDU/CSU 03.12.2002 Kubicki, Wolfgang FDP 03.12.2002 Lintner, Eduard CDU/CSU 03.12.2002* Dr. Lucyga, Christine SPD 03.12.2002* Möllemann, Jürgen W. FDP 03.12.2002 Dr. Pinkwart, Andreas FDP 03.12.2002 Rauber, Helmut CDU/CSU 03.12.2002** Schild, Horst SPD 03.12.2002 Dr. Stadler, Max FDP 03.12.2002 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 03.12.2002 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des OSZE entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ursula Heinen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Aber gerne.



Rede von Matthias Berninger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Frau Kollegin, es freut mich, dass auch ich Ihnen ein-

mal eine Frage stellen darf.

(Ulrich Heinrich [FDP]: Aber nicht um Kopf und Kragen reden!)

Wie stehen Sie zu der Situation, dass es hier eine un-

terschiedliche Rechtslage gibt? Im Bund gibt es keine
Rechtsgrundlage dafür, die Öffentlichkeit über derartige
Dinge zu informieren, weil das Verbraucherinformations-
gesetz von Ihnen blockiert wurde, während Nordrhein-
Westfalen über ein Informationsfreiheitsgesetz verfügt,
wonach auf Anfrage – diese Anfrage muss es wohl gege-
ben haben – die Öffentlichkeit über solche Untersu-
chungsergebnisse informiert werden kann. Sind Sie nicht
mit mir einer Meinung, dass es sinnvoll wäre, eine bun-
deseinheitliche Rechtsgrundlage in Gestalt eines Verbrau-
cherinformationsgesetzes zu schaffen?


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


Gabriele Hiller-Ohm

Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ursula Heinen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Wir sind mit Ihnen einer Meinung, dass die EU-Basis-

    verordnung zu diesem Thema endlich umgesetzt werden
    muss. Das war nämlich im Vermittlungsausschuss unser
    Vorschlag zu diesem Thema. Dann hätten wir das Pro-
    blem heute überhaupt nicht. Darüber hinaus kann das
    nicht auf einzelne Anfragen zurückgehen; denn wenn Sie
    sich die Listen im Internet einmal genau anschauen wür-
    den, dann würden Sie erkennen, dass man sich offenbar
    Hersteller und Produkte exakt herausgesucht hat. Das leh-
    nen wir ab, weil wir das nicht in Ordnung finden. Sie sel-
    ber haben hier im Deutschen Bundestag gesagt, dass Sie
    es ebenfalls nicht tun wollen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Aber sind wir uns darin einig – das hat die Diskussion

    über Acrylamid gezeigt –, dass die Aufklärung der Ver-
    braucher verstärkt werden muss. Deshalb ist es gut und
    richtig, dass das Ministerium dafür im Haushalt jetzt
    8 Millionen Euro mehr vorsieht. Aber das Geld sollte
    tatsächlich in Kampagnen investiert werden, die den Ver-
    braucher aufklären. Das Geld wäre in solchen Kampa-
    gnen sicherlich sinnvoller angelegt als beispielsweise in
    Ihrer Öffentlichkeitsarbeit, die Sie in diesem Sommer zur
    Legehennenverordnung gemacht haben. Sie haben – das
    muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen –
    diesen Sommer für ein einziges Plakat am Checkpoint
    Charlie 26 000 Euro ausgegeben.


    (Albert Deß [CDU/CSU]: Das ist Verschwendung!)


    Zu sehen war auf diesem Plakat – das war auch Gegen-
    stand einer Kleinen Anfrage – ein Hühnerei, über dem
    ganz pathetisch „Freiheit“ stand.


    (Lachen bei der CDU/CSU und der FDP)

    Nicht nur dass es sich hierbei um eine besonders krasse

    Form von Geldverschwendung handelt, nein, ich finde es
    auch eine echte Geschmacklosigkeit, gerade an diesem
    Ort, am Checkpoint Charlie, ein solches Plakat auf-
    zuhängen. Dafür sollten Sie sich hier rechtfertigen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Ulrich Heinrich [FDP]: Freiheit für Eier!)


    Es ist tatsächlich nicht nachvollziehbar, für welche
    Projekte die Regierung Geld zur Verfügung stellt. Kam-
    pagnen zu Legehennenverordnung und Biosiegel waren
    Ihrem Hause 8,5 Millionen Euro wert. Andere, für die
    Verbraucher dagegen wirklich wichtige Einrichtungen,
    sind chronisch unterfinanziert. Ich nenne beispielsweise
    die Stiftung Warentest. Sie soll im Jahr 2003 6,5 Milli-
    onen Euro bekommen. Noch einmal der Vergleich: Kam-
    pagne für Legehennenverordnung und Biosiegel 8,5 Mil-
    lionen Euro, also 2 Millionen Euro mehr. Die Stiftung
    Warentest dagegen würde gerne richtig unabhängig wer-
    den und braucht dafür ein Stiftungskapital von 50 Mil-
    lionen Euro.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU sowie bei der FDP)


    Wir haben schon mehrfach darauf hingewiesen. Es ist nun
    an der Zeit, dass Sie das tatsächlich umsetzen.

    Die Kollegin Hiller-Ohm hat von den Verbraucherzen-
    tralen gesprochen. Sie sind gut und wichtig und machen
    eine gute Arbeit. Das stimmt. Der Bundesverband Ver-
    braucherzentralen und Verbraucherverbände bemüht sich
    seit Jahren um vernünftige Formen der Finanzierung, bei-
    spielsweise über Werbeabgaben von Unternehmen, mit
    dem Ziel, alles in ein Stiftungskapital zu überführen, da-
    mit die Verbraucherberatung in möglichst allen Regionen
    sichergestellt werden kann.
    Ansonsten droht nämlich die Schließung von bestimmten
    Verbraucherzentralen wie derzeit in Mecklenburg-Vor-
    pommern oder – wenn ich richtig informiert bin – in
    Braunschweig. Von einer starken regionalen Verbreitung
    der Verbraucherzentralen kann leider keine Rede mehr
    sein.

    Ich möchte Sie noch einmal bitten, zu überlegen, ob Sie
    ihre Mittel für Kampagnen verwenden oder ob Sie sie
    nicht lieber in die Verbraucheraufklärung investieren und
    die Verbraucherzentralen ordentlich ausstatten.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Der Bundesverband Verbraucherzentralen und Verbrau-
    cherverbände hat einen Zuschuss in Höhe von 9,2 Mil-
    lionen Euro beantragt. Wir meinen, dass Sie ihm diesen
    Zuschuss gewähren sollten. Ich schlage vor, die Mittel aus
    dem Budget für Kampagnen herauszunehmen.

    Lassen Sie mich noch einen weiteren Bereich anspre-
    chen: die Forschung. 1 Million Euro mehr als im Vorjahr
    sind für die Forschung vorgesehen. Das ist auch gut so.
    Was wir aber nicht nachvollziehen können, ist,
    dass 750 000 Euro davon auf das Budget für Sachverstän-
    dige entfallen. Dem Ministerium unterstehen zwar zehn
    Bundesforschungsanstalten, die auch finanziert werden
    müssen, aber Sie brauchen zusätzlich 750 000 Euro für
    Sachverständige. Meinen Sie nicht, dass die Bundesfor-
    schungsanstalten Ihnen auch „spezielle Fachfragen im
    Zusammenhang mit gesetzgeberischen oder sonstigen
    Maßnahmen“, wie Sie es im Einzelplan begründet haben,
    Frau Künast, beantworten können? Warum zusätzlich
    Sachverständige in einem solchen Umfang notwendig
    sind, können wir nicht nachvollziehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Ein weiteres Thema ist die Reorganisation von

    Behörden. In einer Zeit, in der alle Welt von einer größe-
    ren Effizienz, einem schlanken Staat und ähnlichen Ziel-
    setzungen spricht, ist es Ihnen getreu dem Motto „Mehr
    ist weniger“ gelungen, eine Aufblähung des Apparates zu
    erreichen. Lassen Sie mich ein Beispiel anführen: Das
    Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsi-
    cherheit ist die zuständige nationale Behörde für die Zu-
    lassung von Pflanzenschutzmitteln in Deutschland. Die
    hierfür notwendige vorherige Bewertung ist Aufgabe der
    Bewertungsbehörden Biologische Bundesanstalt für
    Land- und Forstwirtschaft, Bundesinstitut für Risikobe-
    wertung und Umweltbundesamt. Nun gibt es also drei
    statt vorher zwei Bewertungsbehörden. Noch dazu hat die
    Bewertung des Umweltbundesamtes Vorrang vor den Be-
    wertungen der für den Gesundheitsschutz zuständigen
    Behörden. Das alles müssen Sie uns erklären, vor allem
    im Hinblick darauf, was das alles mit Verbraucherschutz
    zu tun hat.


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    856


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 857

    Liebe Frau Künast, Sie haben angekündigt, dass Sie ei-
    nen Aktionsplan für den wirtschaftlichen Verbraucher-
    schutz vorlegen wollen. Ich meine, es ist an der Zeit, dass
    Sie das tatsächlich tun. Sie kündigen alles Mögliche an
    und führen teure Kampagnen durch, aber um die wirkli-
    chen Interessen der Verbraucherinnen und Verbraucher
    kümmern Sie sich nicht.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)