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ID1501208400

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  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 10
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    10. Tauss?: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 733 A Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2003 (Haushaltsgesetz 2003) (Drucksache 15/150) . . . . . . . . . . . . . . 733 D b) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 2002 (Nach- tragshaushaltsgesetz 2002) (Drucksache 15/149) . . . . . . . . . . . . . . 733 D c) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht über den Stand und die voraussichtliche Ent- wicklung der Finanzwirtschaft des Bundes (Drucksache 15/151) . . . . . . . . . . . . . . 734 A in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zum Abbau von Steuervergünstigungen und Ausnahmeregelungen (Steuervergüns- tigungsabbaugesetz – StVergAbG) (Drucksache 15/119) . . . . . . . . . . . . . . . . . 734 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 1: Antrag der Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Andreas Pinkwart, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Weniger Staat – weniger Steuern (Drucksache 15/122) . . . . . . . . . . . . . . . . 734 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Jürgen Koppelin, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der FDP: Keine Erhöhung der Mehrwertsteuer (Drucksache 15/123) . . . . . . . . . . . . . . . . 734 B Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . 734 C Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 745 C Joachim Poß SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 750 D Dr. Günter Rexrodt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 754 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 755 D Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 758 D Walter Schöler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 762 D Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . . . . 766 A Anja Hajduk BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 768 A Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 770 B Bartholomäus Kalb CDU/CSU . . . . . . . . . . . 771 C Jörg-Otto Spiller SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 773 C Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . 776 A Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . 776 D Lothar Binding (Heidelberg) SPD . . . . . . . . . 779 C Plenarprotokoll 15/12 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 12. Sitzung Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 7: a) Beratung des Antrags der Bundesregie- rung: Beteiligung bewaffneter deut- scher Streitkräfte an dem NATO- geführten Einsatz auf mazedoni- schem Territorium zur weiteren Sta- bilisierung des Friedensprozesses und zum Schutz von Beobachtern internationaler Organisationen im Rahmen der weiteren Implementie- rung des politischen Rahmenabkom- mens vom 13. August 2001 auf der Grundlage des Ersuchens des maze- donischen Präsidenten Trajkovski vom 21. November 2002 und der Re- solution 1371 (2001) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 26. September 2001 (Drucksache 15/127) . . . . . . . . . . . . . . 782 A b) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 18. Februar 2002 zwischen derRegie- rung der Bundesrepublik Deutsch- land und derRegierung derRepublik Polen über die Zusammenarbeit der Polizeibehörden und derGrenzschutz- behörden in den Grenzgebieten (Drucksache 15/11) . . . . . . . . . . . . . . . 782 B c) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 26. Juli 2001 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechischen Republik über den Bau einer Grenz- brücke an der gemeinsamen Staats- grenze in Anbindung an die Bundes- straße B 20 und die Staatsstraße I/26 (Drucksache 15/12) . . . . . . . . . . . . . . . 782 C d) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des inter- nationalen Insolvenzrechts (Drucksache 15/16) . . . . . . . . . . . . . . . 782 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Weitere Überweisung im vereinfachten Verfahren (Ergänzung zu TOP 7): Beratung des Antrags der Bundesregie- rung: Fortsetzung der Beteiligung be- waffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz einer Internationalen Sicher- heitsunterstützungstruppe in Afghanis- tan auf Grundlage der Resolutionen 1386 (2001) vom 20. Dezember 2001, 1413 (2002) vom 23. Mai 2002 und 1444 (2002) vom 27. November 2002 des Si- cherheitsrates der Vereinten Nationen (Drucksache 15/128) . . . . . . . . . . . . . . . . 782 C Tagesordnungspunkt 8: a) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 1 zu Petitionen (Drucksache 15/57) . . . . . . . . . . . . . . . 782 D b) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 2 zu Petitionen (Drucksache 15/58) . . . . . . . . . . . . . . . 783 A c) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 3 zu Petitionen (Drucksache 15/59) . . . . . . . . . . . . . . . 783 A d) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 4 zu Petitionen (Drucksache 15/61) . . . . . . . . . . . . . . . 783 A e) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 5 zu Petitionen (Drucksache 15/62) . . . . . . . . . . . . . . . 783 B Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 783 B Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 784 D Elke Ferner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 787 A Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 789 B Horst Kubatschka SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 790 C Arnold Vaatz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 792 A René Röspel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 793 A Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 794 B Dr. Christian Eberl FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 795 C Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker SPD . . . . . . 796 D Albrecht Feibel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 798 C Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 800 C Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 801 D Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 802 B Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF 802 B Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 805 D Ekin Deligöz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 806 C Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 807 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002II Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 809 C Christoph Hartmann (Homburg) FDP . . . . . 811 A Ulla Burchardt SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 812 B Katherina Reiche CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 815 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 817 B Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . 818 C Grietje Bettin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 819 B Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 820 D Ulrich Kasparick SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 822 B Marion Seib CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 823 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 825 B Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 825 D Renate Schmidt, Bundesministerin BMFSFJ 826 A Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 829 B Maria Eichhorn CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 829 D Ekin Deligöz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 832 B Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 833 A Otto Fricke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 833 D Christel Humme SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 835 A Antje Tillmann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 837 A Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 840 A Klaus Haupt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 841 B Marlene Rupprecht (Tuchenbach) SPD . . . . 842 C Thomas Dörflinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . 844 C Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zurAuf- hebung des Gesetzes zur Modulation von Direktzahlungen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik und zur Än- derung des GAK-Gesetzes (Drucksache 15/108) . . . . . . . . . . . . . . . . 846 D Renate Künast, Bundesministerin BMVEL . . 847 A Gerda Hasselfeldt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 848 D Matthias Weisheit SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 850 B Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 851 C Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 852 B Gabriele Hiller-Ohm SPD . . . . . . . . . . . . . . . 853 D Ursula Heinen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 855 A Matthias Berninger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 855 D Ulrike Höfken BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 857 A Gudrun Kopp FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 859 D Waltraud Wolff (Wolmirstedt) SPD . . . . . . . 860 A Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 861 C Cornelia Behm BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 863 B Albert Deß CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 864 B Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 865 B Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . . . . . . 866 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 868 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 869 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 733 12. Sitzung Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 Beginn: 10.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (A) (C) 868 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 869 (C)(A) Adam, Ulrich CDU/CSU 03.12.2002* Borchert, Jochen CDU/CSU 03.12.2002 Bury, Hans Martin SPD 03.12.2002 Büttner (Schönebeck), CDU/CSU 03.12.2002 Hartmut Dr. Däubler-Gmelin, SPD 03.12.2002 Herta Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 03.12.2002 Gradistanac, Renate SPD 03.12.2002 Gröhe, Hermann CDU/CSU 03.12.2002 Großmann, Achim SPD 03.12.2002 Hörster, Joachim CDU/CSU 03.12.2002* Hofbauer, Klaus CDU/CSU 03.12.2002 Kubicki, Wolfgang FDP 03.12.2002 Lintner, Eduard CDU/CSU 03.12.2002* Dr. Lucyga, Christine SPD 03.12.2002* Möllemann, Jürgen W. FDP 03.12.2002 Dr. Pinkwart, Andreas FDP 03.12.2002 Rauber, Helmut CDU/CSU 03.12.2002** Schild, Horst SPD 03.12.2002 Dr. Stadler, Max FDP 03.12.2002 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 03.12.2002 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des OSZE entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Katherina Reiche


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Verspro-

    chen – gebrochen!

    (Dr. Uwe Küster [SPD]: Piep, piep, wir haben dich alle lieb!)


    Unter diese Überschrift gehört auch der Haushalt für Bil-
    dung und Forschung 2003.


    (Thomas Rachel [CDU/CSU]: Richtig!)

    Noch im September, wenige Tage vor der Bundestags-
    wahl, hat die Bundesregierung hier im Deutschen Bun-
    destag ihren ersten Haushalt für 2003 eingebracht. Die
    Ausgaben für Bildung und Forschung sollten demnach
    um 2,6 Prozent steigen.


    (Thomas Rachel [CDU/CSU]: Hört! Hört!)

    Jetzt, zwei Monate später, ist davon keine Rede mehr. Der
    aktuelle Entwurf, über den wir heute debattieren, sieht de
    facto keinerlei Steigerungen vor. Wenn man zum Beispiel
    die sachfremden Kosten für die Sanierung des ehemaligen
    Bonner Abgeordnetenhochhauses unberücksichtigt lässt,
    gibt es für Bildung und Forschung sogar weniger als 2002.
    Versprochen – gebrochen! Dennoch rechnet uns die Mi-
    nisterin nun eine Steigerung von 3,7 Prozent vor. Nur steht
    die gar nicht in ihrem eigenen Haushalt.


    (Thomas Rachel [CDU/CSU]: So ist es!)

    Sie berücksichtigen dabei die Mittel für Ihr Schulbaupro-
    gramm, die in die allgemeinen Finanzausgaben beim Fi-
    nanzminister eingestellt sind.


    (Thomas Rachel [CDU/CSU]: Trickserei!)

    Hinzu kommt die globale Minderausgabe. 340 Milli-
    onen Euro waren es, 200 Millionen Euro haben Sie bereits
    verteilt, bleiben 140 Millionen Euro, die Sie noch vertei-
    len müssen. Ich bin gespannt darauf, wie Sie das tun wol-
    len.

    Das Projekt Ganztagsschule – ich sage: Schulbaupro-
    gramm – wird von Ihnen nun als Wundermedizin gegen
    die insbesondere in den SPD-geführten Ländern deutlich
    gewordenen PISA-Defizite angeführt.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Frau Ministerin Bulmahn erklärt heute in der „Welt“:
    PISA hat uns den Spiegel vorgehalten. – Nein, PISA hat
    nicht uns den Spiegel vorgehalten, sondern Ihnen, den
    SPD-geführten Ländern.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Lachen bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie können es einfach nicht ertragen, dass die von CDU
    und CSU geführten Bundesländer seit Jahren eine bessere
    Bildungspolitik gemacht haben. Das ist die Wahrheit.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Jörg Tauss [SPD]: Bayern hat die Statistik besser gefälscht!)


    Sie haben den Ländern einen noch nicht einmal ausge-
    reiften Vorschlag für eine Verwaltungsvereinbarung
    übersandt. Das, was von meiner Kollegin Böhmer vorge-
    stellt wurde, ist lediglich ein Entwurf. Die Finanzierung
    ist nicht gesichert, es soll kofinanziert werden. Aber in ei-
    nem Punkt haben Sie sich bereits ganz klar geäußert: An
    den Schulen sollen Hinweistafeln angebracht werden, auf
    denen steht „Vom Bund geförderte Ganztagsschule“,


    (Thomas Rachel [CDU/CSU]: Das ist eine Frechheit!)


    Ulla Burchardt

    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002
    Katherina Reiche
    vielleicht mit Bild der Ministerin oder des Bundeskanz-
    lers. Wenn das das Einzige ist, wo Sie konkret werden, ist
    das wirklich wenig.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Thomas Rachel [CDU/CSU]: Mit Bild von Frau Bulmahn!)


    Es bleibt dabei: Der Bund finanziert die Suppenküchen
    und die Länder müssen die Suppe auslöffeln, die Sie ih-
    nen einbrocken. Zu Recht achten Länder wie Baden-
    Württemberg, Bayern und Sachsen sorgsam darauf, dass
    sie nicht über den Hebel der aktuellen Bundespolitik, wie
    von Frau Burchardt vorgeschlagen, mit dem sozialdemo-
    kratischen unteren Mittelmaß infiziert werden.


    (Lachen bei der SPD)

    Ich habe vollstes Verständnis dafür, wenn die Länder,
    übrigens auch die SPD-geführten, sich sehr zögerlich ver-
    halten,


    (Dr. Uwe Küster [SPD]: Das ist unter jeglichem Niveau!)


    denn sie haben für die Folgekosten für Personal- und
    Sachausgaben aufzukommen.


    (Dr. Uwe Küster [SPD]: Und so was hat mal diese Republik regieren wollen! Was für eine Bedrohung! – Thomas Rachel [CDU/CSU]: Hören Sie mal zu, damit Sie was lernen!)


    Wir setzen auf eine bedarfs- und kindgerechte Ganz-
    tagsbetreuung. Wir wollen die Wahlfreiheit für Fami-
    lien, damit die Eltern Familie und Beruf besser miteinan-
    der vereinbaren können.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir brauchen eine Vielfalt an qualitativ hochwertigen Be-
    treuungsangeboten. Aber durch Ihre Steuer- und Finanzpo-
    litik, meine Damen und Herren von der Koalition, stehen
    die Länder finanziell mit dem Rücken zur Wand. Trotzdem
    investieren Länder wie Hessen und Bayern weiterhin in
    Bildung, übrigens gerade auch im Ganztagsbereich.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Als nationale Antwort auf PISA ist das von Ihnen vor-
    geschlagene Schulbauprogramm -– mehr ist es nicht – un-
    geeignet.


    (Ulla Burchardt [SPD]: Was möchten Sie denn? Sagen Sie doch einmal, was Sie vorschlagen!)


    Die Herausforderung, vor die uns PISA stellt, lautet: qua-
    litativ besserer Unterricht und besser ausgebildete und
    motivierte Lehrer.


    (Jörg Tauss [SPD]: Ah ja! Und das beschließen wir jetzt hier!)


    Ich nenne die Fakten zum Einzelplan 30: Er sieht dra-
    matische Kürzungen, vor allem in der Forschung, vor.
    Sowohl bei der Projektförderung als auch bei den For-
    schungseinrichtungen gehen die Ansätze drastisch
    zurück: Bei allen Zukunftstechnologien, der Biotechnolo-
    gie, der molekularen Medizin, der Informationstechnolo-
    gie, der Nanotechnologie und der nationalen Weltraum-
    forschung, wird massiv, nämlich um 4,5 Prozent, gekürzt.


    (Thomas Rachel [CDU/CSU]: Aha! Hört! Hört! – Marion Seib [CDU/CSU]: Jetzt kommt es raus!)


    Gerade in der Biotechnologie und in der molekularen Me-
    dizin sind allerdings weitere Anstrengungen vonnöten. In
    beiden Forschungsfeldern bleibt der neue Haushalt um
    5 bzw. 10 Millionen Euro hinter dem von der Bundesre-
    gierung selbst festgestellten Bedarf zurück. Versprochen
    – gebrochen!


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Frau Burchardt, es sind dramatische Kürzungen vorge-

    sehen, die zulasten des Umweltschutzes gehen: Im Be-
    reich Mobilität und Verkehr ist ein Minus von 11 Prozent
    und bei Projekten der globalen Umweltforschung ein Mi-
    nus von 8 Prozent vorgesehen. Versprochen – gebrochen!

    Der Ansatz für naturwissenschaftliche Grundlagenfor-
    schung geht sogar um 12 Prozent zurück.


    (Thomas Rachel [CDU/CSU]: Das ist ein Unding!)


    Wie will die Bundesregierung die Empfehlungen des Wis-
    senschaftsrates zur Anschaffung neuer Großgeräte für die
    Grundlagenforschung umsetzen? Ich sehe dafür keinerlei
    Vorsorge im Haushalt. Versprochen – gebrochen!

    Die neuen Länder haben Sie offensichtlich vollstän-
    dig abgeschrieben. Die Förderung der innovativen regio-
    nalen Wachstumskerne in den neuen Ländern geht gegen-
    über 2002 um 4,5 Prozent zurück.


    (Thomas Rachel [CDU/CSU]: Aha! – Jörg Tauss [SPD]: Plus 81 Prozent, Frau Kollegin! Nicht zu fassen!)


    Für den Inno-Regio-Wettbewerb waren vor drei Monaten
    noch 80Millionen Euro vorgesehen; jetzt sind es nur noch
    65 Millionen Euro.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Das Ausbildungsplatzsonderprogramm für die neuen
    Länder geht um 12 Prozent zurück, obwohl in den neuen
    Ländern immer noch 55 000 junge Menschen einen Aus-
    bildungsplatz suchen.


    (Thomas Rachel [CDU/CSU]: So gehen die mit Kindern um! – Marion Seib [CDU/CSU]: Das ist schäbig! – René Röspel [SPD]: Erst wollt ihr das Programm nicht, dann nörgelt ihr rum! Ihr seid ja pfiffig!)


    Gerade für die neuen Länder wäre eine Strategie zur
    Förderung des Mittelstandes erforderlich. Tatsache ist,
    dass die kleinen und mittleren Unternehmen unter einer
    Flut verschiedener Förderprogramme ersticken, die vom
    Wirtschaftsministerium und vom Forschungsministerium
    unkoordiniert angeboten werden.

    Bei den institutionell geförderten Forschungsorgani-
    sationen gibt es ebenfalls massive Einschnitte. Frau
    Bulmahn, noch im Juni haben Sie mit Bund und Ländern
    Zuwachsraten zwischen 3 und 3,5 Prozent einvernehm-
    lich vereinbart.


    (Thomas Rachel [CDU/CSU]: So ist es!)



    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    816


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 817

    Die Max-Planck-Gesellschaft muss gegenüber dem be-
    schlossenen Wachstum nun ein Minus von 3,5 Prozent
    verkraften. Die Tarifsteigerungen und die Inflationsrate
    müssen auch noch ausgeglichen werden. Der Präsident,
    Professor Gruss, hat bereits angekündigt, dass er wohl
    20 Abteilungen, wenn nicht sogar ein ganzes Institut
    schließen muss. Versprochen – gebrochen!

    Großforschungseinrichtungen, die gerade dabei sind,
    den von der Bundesregierung selbst vorgeschlagenen Re-
    formprozess umzusetzen, sind von den Einsparungen
    ebenfalls betroffen. Die Helmholtz-Gemeinschaft rech-
    net mit notwendigen Einsparungen in Höhe von 25 bis
    30 Millionen Euro. In der kommenden Woche will die
    HGF die ersten positiv evaluierten Projektverbünde aus
    der Programmsteuerung bewilligen. Betroffen sind insbe-
    sondere Projekte in der Gesundheits-, Verkehrs- und Welt-
    raumforschung. Es ist ein völlig falsches Signal, wenn ge-
    rade bei diesen Projekten Einschnitte vorgenommen
    werden. Die nur mühsam erreichte Akzeptanz der gesam-
    ten Programmsteuerung wird damit konterkariert.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Die Fraunhofer-Gesellschaft erhält 2,3 Prozent weni-
    ger als in diesem Jahr, obwohl sie das Heinrich-Hertz-In-
    stitut mit zu finanzieren hat.


    (Thomas Rachel [CDU/CSU]: Hört! Hört!)

    Der neue Präsident, Professor Bullinger, hat im Sommer
    angemahnt, die versprochene Steigerung um 5 Prozent zu
    realisieren. Auch hier gilt: Versprochen – gebrochen!


    (Thomas Rachel [CDU/CSU]: Abbau ist das!)

    Auch die DFG muss mit dem gleichen Betrag auskom-

    men, den sie 2002 zur Verfügung hatte. Das bedeutet Min-
    derausgaben in Höhe von 43Millionen Euro, die aufgrund
    von Tarifteuerungen eingespart werden müssen. Der
    DFG-Präsident Winnacker hat gesagt, dass eine Reihe
    von Sonderforschungsbereichen eingespart werden
    müsse. Die Fertigstellung der Diplom- und Doktorarbei-
    ten von 2 000 Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nach-
    wuchswissenschaftlern ist mangels finanzieller Mittel un-
    gewiss; sie werden wahrscheinlich nicht fertig gestellt.



Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Frau Kollegin Reiche, gestatten Sie eine Zwi-

schenfrage des Kollegen Tauss?


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Katherina Reiche


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Ja, Herr Kollege Tauss.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Warum darf er denn nicht reden?)