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ID1501205500

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 733 A Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2003 (Haushaltsgesetz 2003) (Drucksache 15/150) . . . . . . . . . . . . . . 733 D b) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 2002 (Nach- tragshaushaltsgesetz 2002) (Drucksache 15/149) . . . . . . . . . . . . . . 733 D c) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht über den Stand und die voraussichtliche Ent- wicklung der Finanzwirtschaft des Bundes (Drucksache 15/151) . . . . . . . . . . . . . . 734 A in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zum Abbau von Steuervergünstigungen und Ausnahmeregelungen (Steuervergüns- tigungsabbaugesetz – StVergAbG) (Drucksache 15/119) . . . . . . . . . . . . . . . . . 734 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 1: Antrag der Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Andreas Pinkwart, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Weniger Staat – weniger Steuern (Drucksache 15/122) . . . . . . . . . . . . . . . . 734 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Jürgen Koppelin, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der FDP: Keine Erhöhung der Mehrwertsteuer (Drucksache 15/123) . . . . . . . . . . . . . . . . 734 B Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . 734 C Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 745 C Joachim Poß SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 750 D Dr. Günter Rexrodt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 754 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 755 D Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 758 D Walter Schöler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 762 D Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . . . . 766 A Anja Hajduk BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 768 A Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 770 B Bartholomäus Kalb CDU/CSU . . . . . . . . . . . 771 C Jörg-Otto Spiller SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 773 C Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . 776 A Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . 776 D Lothar Binding (Heidelberg) SPD . . . . . . . . . 779 C Plenarprotokoll 15/12 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 12. Sitzung Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 7: a) Beratung des Antrags der Bundesregie- rung: Beteiligung bewaffneter deut- scher Streitkräfte an dem NATO- geführten Einsatz auf mazedoni- schem Territorium zur weiteren Sta- bilisierung des Friedensprozesses und zum Schutz von Beobachtern internationaler Organisationen im Rahmen der weiteren Implementie- rung des politischen Rahmenabkom- mens vom 13. August 2001 auf der Grundlage des Ersuchens des maze- donischen Präsidenten Trajkovski vom 21. November 2002 und der Re- solution 1371 (2001) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 26. September 2001 (Drucksache 15/127) . . . . . . . . . . . . . . 782 A b) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 18. Februar 2002 zwischen derRegie- rung der Bundesrepublik Deutsch- land und derRegierung derRepublik Polen über die Zusammenarbeit der Polizeibehörden und derGrenzschutz- behörden in den Grenzgebieten (Drucksache 15/11) . . . . . . . . . . . . . . . 782 B c) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 26. Juli 2001 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechischen Republik über den Bau einer Grenz- brücke an der gemeinsamen Staats- grenze in Anbindung an die Bundes- straße B 20 und die Staatsstraße I/26 (Drucksache 15/12) . . . . . . . . . . . . . . . 782 C d) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des inter- nationalen Insolvenzrechts (Drucksache 15/16) . . . . . . . . . . . . . . . 782 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Weitere Überweisung im vereinfachten Verfahren (Ergänzung zu TOP 7): Beratung des Antrags der Bundesregie- rung: Fortsetzung der Beteiligung be- waffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz einer Internationalen Sicher- heitsunterstützungstruppe in Afghanis- tan auf Grundlage der Resolutionen 1386 (2001) vom 20. Dezember 2001, 1413 (2002) vom 23. Mai 2002 und 1444 (2002) vom 27. November 2002 des Si- cherheitsrates der Vereinten Nationen (Drucksache 15/128) . . . . . . . . . . . . . . . . 782 C Tagesordnungspunkt 8: a) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 1 zu Petitionen (Drucksache 15/57) . . . . . . . . . . . . . . . 782 D b) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 2 zu Petitionen (Drucksache 15/58) . . . . . . . . . . . . . . . 783 A c) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 3 zu Petitionen (Drucksache 15/59) . . . . . . . . . . . . . . . 783 A d) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 4 zu Petitionen (Drucksache 15/61) . . . . . . . . . . . . . . . 783 A e) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 5 zu Petitionen (Drucksache 15/62) . . . . . . . . . . . . . . . 783 B Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 783 B Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 784 D Elke Ferner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 787 A Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 789 B Horst Kubatschka SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 790 C Arnold Vaatz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 792 A René Röspel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 793 A Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 794 B Dr. Christian Eberl FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 795 C Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker SPD . . . . . . 796 D Albrecht Feibel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 798 C Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 800 C Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 801 D Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 802 B Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF 802 B Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 805 D Ekin Deligöz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 806 C Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 807 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002II Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 809 C Christoph Hartmann (Homburg) FDP . . . . . 811 A Ulla Burchardt SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 812 B Katherina Reiche CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 815 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 817 B Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . 818 C Grietje Bettin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 819 B Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 820 D Ulrich Kasparick SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 822 B Marion Seib CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 823 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 825 B Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 825 D Renate Schmidt, Bundesministerin BMFSFJ 826 A Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 829 B Maria Eichhorn CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 829 D Ekin Deligöz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 832 B Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 833 A Otto Fricke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 833 D Christel Humme SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 835 A Antje Tillmann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 837 A Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 840 A Klaus Haupt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 841 B Marlene Rupprecht (Tuchenbach) SPD . . . . 842 C Thomas Dörflinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . 844 C Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zurAuf- hebung des Gesetzes zur Modulation von Direktzahlungen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik und zur Än- derung des GAK-Gesetzes (Drucksache 15/108) . . . . . . . . . . . . . . . . 846 D Renate Künast, Bundesministerin BMVEL . . 847 A Gerda Hasselfeldt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 848 D Matthias Weisheit SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 850 B Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 851 C Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 852 B Gabriele Hiller-Ohm SPD . . . . . . . . . . . . . . . 853 D Ursula Heinen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 855 A Matthias Berninger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 855 D Ulrike Höfken BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 857 A Gudrun Kopp FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 859 D Waltraud Wolff (Wolmirstedt) SPD . . . . . . . 860 A Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 861 C Cornelia Behm BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 863 B Albert Deß CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 864 B Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 865 B Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . . . . . . 866 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 868 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 869 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 733 12. Sitzung Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 Beginn: 10.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (A) (C) 868 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 869 (C)(A) Adam, Ulrich CDU/CSU 03.12.2002* Borchert, Jochen CDU/CSU 03.12.2002 Bury, Hans Martin SPD 03.12.2002 Büttner (Schönebeck), CDU/CSU 03.12.2002 Hartmut Dr. Däubler-Gmelin, SPD 03.12.2002 Herta Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 03.12.2002 Gradistanac, Renate SPD 03.12.2002 Gröhe, Hermann CDU/CSU 03.12.2002 Großmann, Achim SPD 03.12.2002 Hörster, Joachim CDU/CSU 03.12.2002* Hofbauer, Klaus CDU/CSU 03.12.2002 Kubicki, Wolfgang FDP 03.12.2002 Lintner, Eduard CDU/CSU 03.12.2002* Dr. Lucyga, Christine SPD 03.12.2002* Möllemann, Jürgen W. FDP 03.12.2002 Dr. Pinkwart, Andreas FDP 03.12.2002 Rauber, Helmut CDU/CSU 03.12.2002** Schild, Horst SPD 03.12.2002 Dr. Stadler, Max FDP 03.12.2002 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 03.12.2002 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des OSZE entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Christian Eberl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen! Meine

    Herren! Nachhaltigkeit ist einer der drei Begriffe, mit der
    die jetzige Bundesregierung ihren Koalitionsvertrag über-
    schrieben hat. In das Kapitel V, Umwelt, dessen Haushalt
    wir heute diskutieren, wird mit den Worten eingeführt:

    Das Leitbild der Nachhaltigen Entwicklung be-
    stimmt unser Regierungshandeln.

    In der Politik ist das Ziel der nachhaltigen Entwick-
    lung erst in den letzten Jahren durch die internationalen
    Konventionen in den Mittelpunkt des Handelns gerückt.
    Als Forstwirt und Waldökologe und durch meine Arbeit in
    der Vergangenheit im Bereich der Umweltkontrolle be-
    schäftige ich mich mit der Nachhaltigkeit schon seit mei-
    nem Studium. Aus dieser langjährigen Beschäftigung ist
    mir bekannt, dass die Zielformulierung die eine und die
    Kontrolle der Zielerreichung die andere Seite der gleichen
    Medaille ist.


    (Zuruf von der FDP: Sehr richtig!)

    Entscheidend ist daher nicht die Frage, was Sie laut Ko-
    alitionsvereinbarung tun wollen, sondern wie Sie es tun
    wollen und wohin der Weg führt.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: So ist es!)


    In der Koalitionvereinbarung steht:
    Nachhaltige Entwicklung ist zentrales Ziel unserer
    Reformpolitik.

    Das ist eine qualitative Aussage, die jeder unterschreiben
    kann. Wenn wir das aber quantitativ bewerten, also kon-
    trollieren wollen, dann müssen wir das mithilfe so genann-
    ter Indikatoren tun. Einfache Indikatoren sind zum Bei-
    spiel die Haushaltszahlen. Die Haushaltszahlen 2002 bis
    2003 zeigen uns, dass Ihr Haushalt um 3 Prozent sinkt.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: So ist es!)


    Franziska Eichstädt-Bohlig

    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002
    Dr. Christian Eberl
    Dieser geht – Frau Homburger hat das vorhin betont – seit
    1998 um 15 Prozent zurück.


    (Elke Ferner [SPD]: Auf die Qualität kommt es an, nicht auf die Quantität!)


    – Eben, Quantität. Das ist genau das, was ich meine.
    Wenn Sie, verehrte Frau Kollegin, diese nachhaltige

    Entwicklung weiter fortschreiben – das können Sie gerne
    tun –,


    (Zuruf von der SPD: Dafür haben Sie studiert?)


    dann sind Sie in 30 Jahren mit Ihrer Umweltpolitik über-
    flüssig, weil Sie dann kein Geld mehr im Haushalt haben
    werden.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Das ist der entscheidende Punkt, weshalb Sie anhand von
    Indikatoren auch kontrollieren müssen.


    (René Röspel [SPD]: Haben Sie schon mal etwas von Konvergenz gehört?)


    16,3 Millionen Euro beträgt die Kürzung und nicht,
    wie Herr Trittin sagte, nur 8 Millionen Euro. Denn im
    Haushaltsplan stehen noch 8 Millionen Euro an globaler
    Minderausgabe.


    (Zuruf von der CDU: Genau so ist es!)

    Das ist Geld, das Sie einsparen wollen. Sie sagen aber
    nicht, wo Sie es einsparen wollen, weil Sie es nicht wis-
    sen.


    (Elke Ferner [SPD]: Dann sagen Sie einmal, wie Sie die Staatsquote absenken wollen!)


    Da Sie an der Regierung sind, erwarte ich von Ihnen klare
    Aussagen, an welcher Stelle Sie Einsparungen vorneh-
    men wollen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: So ist es!)


    Es gibt sicherlich Konsens zwischen allen Umweltpoliti-
    kern im Deutschen Bundestag, egal welcher Partei sie an-
    gehören, dass die Kürzungen im Umweltbereich wehtun.
    Dass nun gerade die Grünen vor die Wähler treten und
    diese Kürzungen als nachhaltige Entwicklung verkaufen
    wollen,


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Das tun sie ja nicht!)


    muss ihnen besonders weh tun.
    Ihre Politik in den letzten Jahren hat dazu geführt, dass

    die Bundesregierung jetzt nicht mehr, sondern weniger für
    die Umwelt tut. In einzelnen Bereichen – Herr Trittin hat
    das betont – tut sie mehr. Er hat gesagt, bei den Umwelt-
    verbänden sei der Haushaltsansatz seit 1998 um 70 Pro-
    zent gestiegen. Meine Damen und Herren, stellen Sie sich
    einmal vor, die FDP hätte eine Klientelpolitik betrieben,
    mit der sie eine Steigerung von 70 Prozent bei den Ver-
    bänden verursacht hätte!

    Wir wollen eine Politik, die nicht den Verbänden zu-
    gute kommt, sondern den Menschen vor Ort.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Elke Ferner [SPD]: Projektförderung!)


    Deswegen erwarten wir, dass Sie zum Beispiel etwas für
    den Vertragsnaturschutz tun, Herr Trittin, nicht aber,
    dass Sie bunte Papiere produzieren lassen.


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wenn ich an Möllemann denke, würde ich mich an Ihrer Stelle in Acht nehmen!)


    Es geht darum, dass das Geld konkret bei denjenigen, die
    vor Ort auf diesem Gebiet tätig sind, zum Beispiel den
    Land- und Forstwirten, ankommt.


    (Beifall bei der FDP)

    Ich muss leider zum Schluss kommen. – Wir als FDP

    setzen in unserer Politik weiterhin auf das Kooperations-
    prinzip. Wir machen keine Politik von oben. Wir wollen
    Umwelt- und Naturschutzpolitik mit den Menschen, die
    in unserem Land wohnen, durchführen. Dafür brauchen
    wir auch Geld, und zwar das Geld, das Sie aus der Öko-
    steuer im Namen der Umwelt einnehmen, aber an der
    falschen Stelle wieder ausgeben.

    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Herr Kollege Eberl, ich gratuliere Ihnen zu Ihrer ersten

Rede im Deutschen Bundestag.

(Beifall)


Da das Präsidium die Qualität der Rede nicht zu beurtei-
len hat, haben Sie bitte Verständnis dafür, dass wir umso
sorgfältiger auf die Dauer der Reden achten müssen.

Als nächstem Redner erteile ich Herrn Dr. von
Weizsäcker von der SPD-Fraktion das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Her-

    ren! Gestatten Sie mir nach diesem Austausch von Mei-
    nungen und den Schilderungen der Grundlinien der Um-
    weltpolitik durch den Herrn Minister ein paar Gedanken
    zur langfristigen Perspektive.

    Umweltpolitik ist heute notwendigerweise Langfrist-
    politik. Zu Recht beklagen die Menschen in unserem
    Land, dass der Politik der Sinn für die langfristige Orien-
    tierung verloren gegangen ist.

    Wenn vonseiten der Wirtschaft oder der Opposition
    dies heute medienwirksam mit beklagt wird, dann wird
    meistens nicht bedacht, dass es gerade die Wirtschaft und
    manche ideologische Stimmen aus der Opposition sind,
    die sich vehement für noch mehr Wettbewerb einsetzen.
    Es ist aber doch eindeutig der globale Wettbewerb, der
    uns in den letzten zehn Jahren die Luft zum Atmen für
    langfristige Umweltpolitik genommen hat.

    Langfristigkeit in den Zeiten der Globalisierung ist ge-
    radezu zum Luxusgut geworden. Eben dies ist eine Kata-


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    796


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 797

    strophe für die Umwelt. Wer nämlich kurzfristig dispo-
    niert, der kann vom Markt belohnt werden. Wer langfris-
    tig und ökologisch disponiert, eben nicht.

    Die Medien verstärken auch noch diesen Trend. Was
    älter als 24 Stunden ist, das ist für die heutigen Medien
    schon Mittelalter. Im Sinne der heutigen Medien ist eine
    gesunde Umwelt das Langweiligste von der Welt. Was
    gibt es da zu berichten? Da transportiert man dann lieber
    lautstark das Klagelied über den Verlust der Langzeitori-
    entierung.

    Auch Geld verdienen kann man übrigens mit einer ge-
    sunden Umwelt nicht so gut. Wenn heute jemand mit Um-
    welt Geld verdient, dann meistens, weil es der Umwelt
    nicht gut geht oder weil mindestens Risiken erkennbar
    werden. Dann kann man messen, steuern und regeln, man
    kann sanieren, filtern und rezyklieren, man kann mit Auf-
    lagen genehmigen und Risiken versichern.

    Aber das war im Wesentlichen die Phase der klassi-
    schen Umweltpolitik, als es der Umwelt so schlecht ging,
    dass man all diese Maßnahmen ergreifen musste. Das war
    die hohe Zeit der Umwelttechnik, vor 20 oder vor 30 Jah-
    ren, in den neuen Bundesländern noch vor zehn Jahren.
    Da war der Umweltschutz noch etwas Kurzfristiges. Es
    ging um unmittelbare Gefahrenabwehr, es ging um Trink-
    wasser, Badegewässer, die Luft zum Atmen, die Spiel-
    plätze der Kinder, die giftigen Holzschutzmittel und um
    unerträglichen Lärm. In dieser Zeit haben auch die Me-
    dien noch richtig mitgemacht.

    Wir können von Glück sagen, dass es unabhängig von
    der Parteizugehörigkeit der jeweiligen Umweltminister in
    diesen letzten 30 Jahren gelungen ist, die unmittelbaren
    Gefahren abzuwenden. Insofern ist es eigentlich ein gutes
    Zeichen, wenn wir es uns leisten können, die staatlichen
    Ausgaben für den Umweltschutz zurückzufahren. Ich darf
    auch Ihnen, lieber Herr Kollege Paziorek und lieber Herr
    Kollege Eberl, sagen: Es ist nicht unbedingt ein schlech-
    tes Zeichen für den Zustand der Umwelt, wenn dieser
    Haushalt zurückgefahren werden kann.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Aber erst nach einer ordentlichen Analyse, wie die Umweltsituation ist!)


    – Ja, die trage ich gerade vor. Das ist doch eine sehr or-
    dentliche Analyse.


    (Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Langfristig darf uns das natürlich noch nicht beruhi-
    gen. Wir müssen uns mit denjenigen Gefahren vermehrt
    auseinander setzen, die heute zum Teil schon sichtbar
    sind – Frau Eichstädt-Bohlig hat die Unwetterkatastro-
    phen angesprochen –, die zum größeren Teil aber noch
    nicht sichtbar sind, etwa die Endlagerung von radioakti-
    ven Abfällen, der Anstieg der Meeresspiegel, der Verlust
    der biologischen Vielfalt durch versäumten Naturschutz
    oder die ökologischen Langzeitrisiken der Agrargentech-
    nik.

    Über die langfristige Umweltpolitik, die notwendiger-
    weise über die Dauer von Legislaturperioden und sogar

    über die Dauer des Regierens von Regierungsbündnissen
    hinausgeht, muss man folglich einen großen gesellschaft-
    lichen Grundkonsens herstellen. Es tut nämlich nicht
    gut, wenn eine langfristig angelegte Politik im Falle eines
    Mehrheitswechsels in der Demokratie unterbrochen und
    womöglich geändert wird. Für uns, die Mitglieder der Re-
    gierungskoalition, bedeutet das, dass wir in vielen Punk-
    ten auf die Opposition zugehen; aber es bedeutet natürlich
    auch für Sie, dass Sie nicht um der Schlagzeilen willen
    jede Mücke zum Elefanten machen und versuchen, immer
    nur das Schlechte herauszupicken.

    Worauf können wir uns denn vernünftigerweise einigen?
    Diese langfristige Einigung kann in der Hauptsache eigent-
    lich nur darin bestehen, dass wir so etwas wie eine öko-
    logische Neuausrichtung des technischen Fortschritts
    lernen. Das ist sehr wohl möglich. Wir können zum Bei-
    spiel lernen, aus einer Kilowattstunde oder aus einem Fass
    Öl mindestens viermal so viel Wohlstand, mindestens
    viermal so viel Mobilität, mindestens viermal so viel be-
    hagliche Raumwärme in unseren Häusern usw. herauszu-
    holen, wie es heute der Fall ist, und zwar zusätzlich zum
    Ausbau der Erneuerbare-Energien-Quellen.

    Das mag 40 Jahre dauern; das sind zehn Legislaturpe-
    rioden heutiger Länge. Das ist sicher mehr, als eine Partei
    oder eine Koalition an der Regierung bleibt. Unabhängig
    von den politischen Mehrheiten muss dann die Energie-
    produktivität um 3 bis 4 Prozent pro Jahr gesteigert wer-
    den. Das können unsere Enkel und die Nichtgeborenen
    von unserer Generation verlangen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Das ist übrigens in keiner Weise utopisch. Das Statisti-
    sche Bundesamt hat erst vor ein paar Wochen neue Zahlen
    vorgelegt, die besagen, dass die Energieproduktivität in
    den letzten zehn Jahren jedes Jahr um 1,8 Prozent gestei-
    gert worden ist. Es geht also im Grunde genommen nur
    noch um eine Verdoppelung dessen, was ohnehin schon
    passiert ist. Das ist sehr wohl zu leisten. Es wird aber nicht
    stattfinden, wenn es der Politik nicht gelingt, einen lang-
    fristigen Rahmen zu setzen, damit es sich für die Privat-
    wirtschaft und natürlich auch für die öffentliche Hand
    lohnt, sich an einem solchen Pfad auszurichten.

    Frau Kollegin Ferner hat mit Recht schon darauf hinge-
    wiesen, dass ein großer Teil der heutigen Umweltpolitik
    gar nicht mehr im Umweltressort stattfindet, sondern in
    vielen anderen Ressorts. Die ökologische Neuausrichtung
    des technischen Fortschritts, also das, wovon ich hier spre-
    che, macht natürlich nur einen Teil der Aufgaben des Um-
    weltressorts aus. Das Technologieressort, das Verkehrsres-
    sort, das Agrarressort, das Ressort für Entwicklungspolitik
    und viele andere Ressorts haben damit ebenfalls zu tun.
    Bei der Diskussion des Haushalts des Umweltministers
    kommt es also darauf an, auch die Haushalte der anderen
    Ressorts systematisch anzuschauen. Das tun wir auch.

    Die ressortübergreifende Umweltpolitik ist natürlich
    der Kern der nachhaltigen Entwicklung. Wir werden da-
    rauf achten, dass diese Aufgabe nunmehr endlich auch auf
    der parlamentarischen Ebene entschlossen angegangen
    wird. Das ist ein Teil des Auftrags unserer Koalitionsver-
    einbarung. Ich persönlich werde mich dafür einsetzen,

    Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker

    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002
    Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker
    dass dieser Auftrag insbesondere vom Umweltausschuss
    kompetent und wirksam wahrgenommen wird.

    Besonders in wirtschaftlich schwierigen Zeiten besteht
    immer die Gefahr, dass das Nachhaltigkeitsdreieck
    „Ökologie, Ökonomie und Soziales“ ohne die Ökologie
    stattfindet. Wir müssen dafür sorgen, dass das Dreieck
    auch ökologisch ausgewogen ist. Dafür müssen wir aber
    die Konfrontation zwischen Ökologie und Ökonomie so
    weit wie möglich überwinden. Das gelingt insbesondere
    dann, wenn die Umweltpolitik noch wirtschafts- und so-
    zialverträglicher wird.

    Hier sehe ich zwei ganz unterschiedliche Baustellen.
    Das ist erstens – das habe ich bereits gesagt – die lang-
    fristige Neuausrichtung des technischen Fortschritts.
    Zweitens ist das etwas ganz anderes: Wir brauchen eine
    Entfrachtung der klassischen Umweltpolitik von einer für
    die Wirtschaft unnötig teuren und in dieser Form auch gar
    nicht mehr zeitgemäßen Bürokratie. Als es bei der Um-
    weltpolitik noch um unmittelbare gesundheitliche Gefah-
    renabwehr ging, zahlte man den Preis einer hohen Rege-
    lungsdichte einigermaßen klaglos – alles andere hätte ja
    zynisch ausgesehen. Heute aber, da die Emissionen der
    klassischen gesundheitsbedenklichen Schadstoffe radikal
    zurückgegangen sind, ist es mit Sicherheit möglich, bei
    Genehmigungen von Anlagen wesentlich unbürokrati-
    scher vorzugehen, als das früher der Fall war. So sind etwa
    befristete Genehmigungen denkbar, bei denen die Behör-
    den nicht mehr die Gewissheit suchen müssen, dass die
    Anlage auf alle Zukunft sicher dasteht.

    Danach ruft ja auch die Wirtschaft. Nur, wenn die Wirt-
    schaft nach dieser Art von Deregulierung ruft, dann muss
    sie wissen, dass auch das einen Preis hat, nämlich den
    Preis einer verschärften Umwelthaftung.


    (Vorsitz: Präsident Wolfgang Thierse)

    Es ist vollkommen inkonsistent, wenn man nach Deregulie-
    rung ruft, für die wir von der Regierungsseite sehr offen
    sind, dann aber gleichzeitig Umwelthaftung radikal ablehnt.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Die Entfrachtung der Umweltregulierung darf schließlich
    nicht zulasten der Umwelt gehen. Eine schlankere Rege-
    lung der Zuständigkeit für Gewässerschutz zwischen EU,
    Bund und Ländern schadet aber überhaupt nicht der Um-
    welt, sondern nützt ihr.

    Ich weiß mich mit den Handelnden sowohl in der Wirt-
    schaft als auch in der Umwelt einig darin, dass wir eine
    umwelt- und wirtschaftsverträgliche Deregulierung im
    Laufe der nächsten drei oder vier Jahre gewaltig voran-
    treiben können. Auch da sehe ich viele Gemeinsamkeiten
    zwischen der heutigen Regierungsseite und der heutigen
    Oppositionsseite.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)