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ID1501205000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 733 A Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2003 (Haushaltsgesetz 2003) (Drucksache 15/150) . . . . . . . . . . . . . . 733 D b) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 2002 (Nach- tragshaushaltsgesetz 2002) (Drucksache 15/149) . . . . . . . . . . . . . . 733 D c) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht über den Stand und die voraussichtliche Ent- wicklung der Finanzwirtschaft des Bundes (Drucksache 15/151) . . . . . . . . . . . . . . 734 A in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zum Abbau von Steuervergünstigungen und Ausnahmeregelungen (Steuervergüns- tigungsabbaugesetz – StVergAbG) (Drucksache 15/119) . . . . . . . . . . . . . . . . . 734 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 1: Antrag der Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Andreas Pinkwart, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Weniger Staat – weniger Steuern (Drucksache 15/122) . . . . . . . . . . . . . . . . 734 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Jürgen Koppelin, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der FDP: Keine Erhöhung der Mehrwertsteuer (Drucksache 15/123) . . . . . . . . . . . . . . . . 734 B Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . 734 C Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 745 C Joachim Poß SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 750 D Dr. Günter Rexrodt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 754 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 755 D Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 758 D Walter Schöler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 762 D Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . . . . 766 A Anja Hajduk BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 768 A Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 770 B Bartholomäus Kalb CDU/CSU . . . . . . . . . . . 771 C Jörg-Otto Spiller SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 773 C Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . 776 A Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . 776 D Lothar Binding (Heidelberg) SPD . . . . . . . . . 779 C Plenarprotokoll 15/12 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 12. Sitzung Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 7: a) Beratung des Antrags der Bundesregie- rung: Beteiligung bewaffneter deut- scher Streitkräfte an dem NATO- geführten Einsatz auf mazedoni- schem Territorium zur weiteren Sta- bilisierung des Friedensprozesses und zum Schutz von Beobachtern internationaler Organisationen im Rahmen der weiteren Implementie- rung des politischen Rahmenabkom- mens vom 13. August 2001 auf der Grundlage des Ersuchens des maze- donischen Präsidenten Trajkovski vom 21. November 2002 und der Re- solution 1371 (2001) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 26. September 2001 (Drucksache 15/127) . . . . . . . . . . . . . . 782 A b) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 18. Februar 2002 zwischen derRegie- rung der Bundesrepublik Deutsch- land und derRegierung derRepublik Polen über die Zusammenarbeit der Polizeibehörden und derGrenzschutz- behörden in den Grenzgebieten (Drucksache 15/11) . . . . . . . . . . . . . . . 782 B c) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 26. Juli 2001 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechischen Republik über den Bau einer Grenz- brücke an der gemeinsamen Staats- grenze in Anbindung an die Bundes- straße B 20 und die Staatsstraße I/26 (Drucksache 15/12) . . . . . . . . . . . . . . . 782 C d) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des inter- nationalen Insolvenzrechts (Drucksache 15/16) . . . . . . . . . . . . . . . 782 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Weitere Überweisung im vereinfachten Verfahren (Ergänzung zu TOP 7): Beratung des Antrags der Bundesregie- rung: Fortsetzung der Beteiligung be- waffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz einer Internationalen Sicher- heitsunterstützungstruppe in Afghanis- tan auf Grundlage der Resolutionen 1386 (2001) vom 20. Dezember 2001, 1413 (2002) vom 23. Mai 2002 und 1444 (2002) vom 27. November 2002 des Si- cherheitsrates der Vereinten Nationen (Drucksache 15/128) . . . . . . . . . . . . . . . . 782 C Tagesordnungspunkt 8: a) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 1 zu Petitionen (Drucksache 15/57) . . . . . . . . . . . . . . . 782 D b) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 2 zu Petitionen (Drucksache 15/58) . . . . . . . . . . . . . . . 783 A c) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 3 zu Petitionen (Drucksache 15/59) . . . . . . . . . . . . . . . 783 A d) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 4 zu Petitionen (Drucksache 15/61) . . . . . . . . . . . . . . . 783 A e) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 5 zu Petitionen (Drucksache 15/62) . . . . . . . . . . . . . . . 783 B Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 783 B Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 784 D Elke Ferner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 787 A Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 789 B Horst Kubatschka SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 790 C Arnold Vaatz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 792 A René Röspel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 793 A Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 794 B Dr. Christian Eberl FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 795 C Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker SPD . . . . . . 796 D Albrecht Feibel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 798 C Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 800 C Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 801 D Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 802 B Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF 802 B Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 805 D Ekin Deligöz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 806 C Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 807 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002II Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 809 C Christoph Hartmann (Homburg) FDP . . . . . 811 A Ulla Burchardt SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 812 B Katherina Reiche CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 815 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 817 B Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . 818 C Grietje Bettin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 819 B Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 820 D Ulrich Kasparick SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 822 B Marion Seib CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 823 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 825 B Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 825 D Renate Schmidt, Bundesministerin BMFSFJ 826 A Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 829 B Maria Eichhorn CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 829 D Ekin Deligöz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 832 B Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 833 A Otto Fricke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 833 D Christel Humme SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 835 A Antje Tillmann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 837 A Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 840 A Klaus Haupt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 841 B Marlene Rupprecht (Tuchenbach) SPD . . . . 842 C Thomas Dörflinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . 844 C Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zurAuf- hebung des Gesetzes zur Modulation von Direktzahlungen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik und zur Än- derung des GAK-Gesetzes (Drucksache 15/108) . . . . . . . . . . . . . . . . 846 D Renate Künast, Bundesministerin BMVEL . . 847 A Gerda Hasselfeldt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 848 D Matthias Weisheit SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 850 B Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 851 C Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 852 B Gabriele Hiller-Ohm SPD . . . . . . . . . . . . . . . 853 D Ursula Heinen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 855 A Matthias Berninger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 855 D Ulrike Höfken BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 857 A Gudrun Kopp FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 859 D Waltraud Wolff (Wolmirstedt) SPD . . . . . . . 860 A Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 861 C Cornelia Behm BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 863 B Albert Deß CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 864 B Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 865 B Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . . . . . . 866 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 868 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 869 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 733 12. Sitzung Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 Beginn: 10.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (A) (C) 868 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 869 (C)(A) Adam, Ulrich CDU/CSU 03.12.2002* Borchert, Jochen CDU/CSU 03.12.2002 Bury, Hans Martin SPD 03.12.2002 Büttner (Schönebeck), CDU/CSU 03.12.2002 Hartmut Dr. Däubler-Gmelin, SPD 03.12.2002 Herta Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 03.12.2002 Gradistanac, Renate SPD 03.12.2002 Gröhe, Hermann CDU/CSU 03.12.2002 Großmann, Achim SPD 03.12.2002 Hörster, Joachim CDU/CSU 03.12.2002* Hofbauer, Klaus CDU/CSU 03.12.2002 Kubicki, Wolfgang FDP 03.12.2002 Lintner, Eduard CDU/CSU 03.12.2002* Dr. Lucyga, Christine SPD 03.12.2002* Möllemann, Jürgen W. FDP 03.12.2002 Dr. Pinkwart, Andreas FDP 03.12.2002 Rauber, Helmut CDU/CSU 03.12.2002** Schild, Horst SPD 03.12.2002 Dr. Stadler, Max FDP 03.12.2002 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 03.12.2002 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des OSZE entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Bitte schön.



Rede von René Röspel
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Herr Kollege Vaatz, wären Sie bereit, zur Kenntnis zu

nehmen, dass Sie sich, was die Erhöhung der Erdgasbe-
steuerung anbelangt, in der falschen Debatte befinden?
Bisher wurde Erdgas immer niedriger besteuert als zum
Beispiel Öl. Dieser Steuervorteil wurde aber nie an die
Verbraucher weitergegeben, weil Erdgasunternehmen
und Ölkonzerne einen gleichen Preis verlangt haben. Die-
ser Vorteil seitens der Unternehmen wird jetzt endlich
wieder abgeschafft. Das hat mit den Verbrauchern über-
haupt nichts zu tun.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Arnold Vaatz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Ich teile Ihre Meinung nicht, dass ich in der falschen

    Debatte rede, Herr Kollege.

    (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Sie sind auch im falschen Film!)

    Traditionell werden die Auseinandersetzungen über den
    Haushalt zu einer Grundsatzaussprache über den entspre-
    chenden Politikbereich genutzt. Das und nichts anderes
    tue ich.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Zu Ihrem zweiten Punkt sage ich Folgendes: Ich
    stimme Ihnen zu, dass es eine Ungleichbehandlung zwi-
    schen leichtem und schwerem Heizöl einerseits und Erd-
    gas andererseits gibt. Ich stimme Ihnen auch zu, dass man
    vielleicht langfristig Wege finden muss, um diese Un-
    gleichbehandlung aufzuheben. Aber ich widerspreche
    dem Automatismus, der offenbar Ihrem Denken zugrunde
    liegt, dass es ausschließlich Anpassungen nach oben ge-
    ben müsse, um Löcher zu stopfen. Außerdem müssen bei

    solchen Anpassungsvorgängen disproportionale Wirkun-
    gen, die strukturschwache Gebiete belasten, die mit er-
    heblichen Subventionen an das Niveau der Bundesrepu-
    blik Deutschland herangeführt werden sollen, vermieden
    werden. Aber genau das tun Sie.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Diese Belastung betrifft nicht nur die Haushalte, sondern
    auch die Industrie. Die Industrie muss insgesamt 120 Mil-
    lionen Euro zusätzlich berappen. Das ist deshalb besonders
    schwierig, weil wir in Ostdeutschland im herstellenden
    Gewerbe seit einiger Zeit ein leichtes Wachstum ver-
    spüren, das allerdings durch andere Wirtschaftszweige im
    Saldo nicht erkennbar wird. Das Problem ist: Wenn wir im
    herstellenden Gewerbe eine solche zusätzliche Belastung
    zulassen, dann verantworten wir gleichzeitig, dass auch
    dieses Wachstum zum Erliegen kommt und wir damit die-
    sen leisen Konjunkturmotor Ost abwürgen.

    Unterm Strich kann ich nur sagen: Das Umweltbewusst-
    sein in Ostdeutschland wird bestraft. Derjenige, der eine
    ökologisch sinnvolle Heizung eingebaut hat, kann sich
    nicht dagegen wehren, dass er in besonderer Weise abge-
    zockt wird. Das Resultat dieser disproportionalen Belas-
    tung wird sein, dass die Kaufkraft in Ostdeutschland er-
    neut leidet und die Konjunktur noch weiter geschwächt
    wird. In Zukunft wird es dort noch mehr Pleiten und noch
    mehr Abwanderung von Ostdeutschland nach West-
    deutschland geben. All das haben Sie zu verantworten,
    insbesondere durch Ihre verfehlte Ökopolitik.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Ich komme zu einem anderen Punkt. Der Herr Bundes-
    umweltminister hat erfreulicherweise einige Bemerkun-
    gen zum Thema Elbeausbau gemacht. Ich begrüße es,
    dass er dazu Stellung genommen hat. Was aber jetzt statt-
    findet, ist nicht die Überprüfung der Frage, ob sich be-
    stimmte Ausbaumaßnahmen angesichts der überstande-
    nen Flut wirklich als sinnvoll erweisen. Vielmehr schütten
    Sie das Kind mit dem Bade aus. Sie treffen Vorkehrungen,
    dass Schifffahrt auf der Elbe in Zukunft so nicht mehr
    möglich sein wird, und unterlassen die Pflege des Status
    quo. Die Konsequenz wird sein, dass früher oder später
    enorme Mehraufwendungen erforderlich werden, um die
    Schiffbarkeit der Elbe auf dem gegenwärtigen Niveau zu
    halten.

    Kein Politiker in Ostdeutschland hat jemals verlangt,
    die Elbe zu kanalisieren oder mit Staustufen voll zu
    packen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Die Elbe ist nach wie vor einer der natürlichsten Flüsse in
    Deutschland. Das sollten Sie zur Kenntnis nehmen, statt
    ständig Ihre vielleicht angesichts des Zustands von Mosel
    und Rhein berechtigte Kritik anzubringen und diese un-
    besehen, ohne Ortskenntnis und ohne den geringsten
    Sachverstand auf die Elbe zu transponieren.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Zuruf von der SPD: Man muss nicht vor Ort wohnen, um Ortskenntnisse zu haben!)


    Arnold Vaatz

    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002
    Arnold Vaatz

    Bei der Elbe ist des Weiteren nötig – ich bitte Sie, Herr
    Bundesminister, das zu reflektieren –, die Fahrrinne zu
    pflegen – das hat mit Hochwasser nichts zu tun –, sie vor
    Versatz zu bewahren, Sohlschwellen zu legen, Randbuh-
    nen zu pflegen und anderes. Dafür gibt es aber zurzeit
    kein Geld. Das ist die Situation.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Das ist doch die Wahrheit! Richtig!)


    Nun ist die Elbeschifffahrt aber kein Hobby, das aus-
    schließlich Sachsen betrifft.


    (Michaele Hustedt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Thema verfehlt!)


    Wenn wir die Erweiterung der Europäischen Union
    wirklich angehen wollen, dann müssen wir bedenken,
    dass die Tschechische Republik künftig unser EU-Partner
    sein wird. Die Tschechische Republik ist ein Binnenland
    und hat einen Anschluss an die Weltmeere, nämlich die
    Elbe. Diese wird seit Jahrhunderten für diesen Zweck ge-
    nutzt, und zwar ökologisch richtig. Als wirklich über-
    zeugter Umweltschützer muss man nach meiner Auffas-
    sung über jeden Container froh sein, der nicht auf der
    Straße von Prag nach Hamburg transportiert wird, son-
    dern auf der Elbe.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Was aber machen Sie? Sie reden irrsinniges Zeug zum

    Thema Elbeausbau. Sie wollen den Leuten weismachen,
    dass wir die Absicht hätten, die Elbe in einen Betonkanal
    zu verwandeln, und verschaffen sich damit das Alibi, die
    Elbe verkommen zu lassen. So kann es aber nicht laufen.
    Bitte bekennen auch Sie sich zur Elbeschifffahrt und da-
    mit zum ökologischen Sachverstand.

    Es gibt eine größere Vereinigung von Handwerkskam-
    mern, nämlich die Kammerunion Elbe/Oder – dabei han-
    delt es sich um einen Zusammenschluss von 30 Industrie-
    und Handelskammern aus Tschechien, Deutschland und
    Polen –, die auf ihrer diesjährigen Generalversammlung
    ihr blankes Entsetzen über Ihre Elbepolitik geäußert ha-
    ben. Sie sind – besonders der Mittelstand – von der Elbe-
    schifffahrt abhängig. Deshalb bitte ich Sie: Unterlassen
    Sie Ihre Experimente mit der Elbe!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)