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  • tocInhaltsverzeichnis
    Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 733 A Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2003 (Haushaltsgesetz 2003) (Drucksache 15/150) . . . . . . . . . . . . . . 733 D b) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 2002 (Nach- tragshaushaltsgesetz 2002) (Drucksache 15/149) . . . . . . . . . . . . . . 733 D c) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht über den Stand und die voraussichtliche Ent- wicklung der Finanzwirtschaft des Bundes (Drucksache 15/151) . . . . . . . . . . . . . . 734 A in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zum Abbau von Steuervergünstigungen und Ausnahmeregelungen (Steuervergüns- tigungsabbaugesetz – StVergAbG) (Drucksache 15/119) . . . . . . . . . . . . . . . . . 734 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 1: Antrag der Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Andreas Pinkwart, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Weniger Staat – weniger Steuern (Drucksache 15/122) . . . . . . . . . . . . . . . . 734 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Jürgen Koppelin, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der FDP: Keine Erhöhung der Mehrwertsteuer (Drucksache 15/123) . . . . . . . . . . . . . . . . 734 B Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . 734 C Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 745 C Joachim Poß SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 750 D Dr. Günter Rexrodt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 754 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 755 D Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 758 D Walter Schöler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 762 D Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . . . . 766 A Anja Hajduk BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 768 A Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 770 B Bartholomäus Kalb CDU/CSU . . . . . . . . . . . 771 C Jörg-Otto Spiller SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 773 C Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . 776 A Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . 776 D Lothar Binding (Heidelberg) SPD . . . . . . . . . 779 C Plenarprotokoll 15/12 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 12. Sitzung Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 7: a) Beratung des Antrags der Bundesregie- rung: Beteiligung bewaffneter deut- scher Streitkräfte an dem NATO- geführten Einsatz auf mazedoni- schem Territorium zur weiteren Sta- bilisierung des Friedensprozesses und zum Schutz von Beobachtern internationaler Organisationen im Rahmen der weiteren Implementie- rung des politischen Rahmenabkom- mens vom 13. August 2001 auf der Grundlage des Ersuchens des maze- donischen Präsidenten Trajkovski vom 21. November 2002 und der Re- solution 1371 (2001) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 26. September 2001 (Drucksache 15/127) . . . . . . . . . . . . . . 782 A b) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 18. Februar 2002 zwischen derRegie- rung der Bundesrepublik Deutsch- land und derRegierung derRepublik Polen über die Zusammenarbeit der Polizeibehörden und derGrenzschutz- behörden in den Grenzgebieten (Drucksache 15/11) . . . . . . . . . . . . . . . 782 B c) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 26. Juli 2001 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechischen Republik über den Bau einer Grenz- brücke an der gemeinsamen Staats- grenze in Anbindung an die Bundes- straße B 20 und die Staatsstraße I/26 (Drucksache 15/12) . . . . . . . . . . . . . . . 782 C d) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des inter- nationalen Insolvenzrechts (Drucksache 15/16) . . . . . . . . . . . . . . . 782 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Weitere Überweisung im vereinfachten Verfahren (Ergänzung zu TOP 7): Beratung des Antrags der Bundesregie- rung: Fortsetzung der Beteiligung be- waffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz einer Internationalen Sicher- heitsunterstützungstruppe in Afghanis- tan auf Grundlage der Resolutionen 1386 (2001) vom 20. Dezember 2001, 1413 (2002) vom 23. Mai 2002 und 1444 (2002) vom 27. November 2002 des Si- cherheitsrates der Vereinten Nationen (Drucksache 15/128) . . . . . . . . . . . . . . . . 782 C Tagesordnungspunkt 8: a) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 1 zu Petitionen (Drucksache 15/57) . . . . . . . . . . . . . . . 782 D b) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 2 zu Petitionen (Drucksache 15/58) . . . . . . . . . . . . . . . 783 A c) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 3 zu Petitionen (Drucksache 15/59) . . . . . . . . . . . . . . . 783 A d) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 4 zu Petitionen (Drucksache 15/61) . . . . . . . . . . . . . . . 783 A e) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 5 zu Petitionen (Drucksache 15/62) . . . . . . . . . . . . . . . 783 B Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 783 B Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 784 D Elke Ferner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 787 A Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 789 B Horst Kubatschka SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 790 C Arnold Vaatz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 792 A René Röspel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 793 A Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 794 B Dr. Christian Eberl FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 795 C Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker SPD . . . . . . 796 D Albrecht Feibel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 798 C Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 800 C Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 801 D Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 802 B Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF 802 B Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 805 D Ekin Deligöz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 806 C Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 807 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002II Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 809 C Christoph Hartmann (Homburg) FDP . . . . . 811 A Ulla Burchardt SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 812 B Katherina Reiche CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 815 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 817 B Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . 818 C Grietje Bettin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 819 B Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 820 D Ulrich Kasparick SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 822 B Marion Seib CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 823 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 825 B Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 825 D Renate Schmidt, Bundesministerin BMFSFJ 826 A Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 829 B Maria Eichhorn CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 829 D Ekin Deligöz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 832 B Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 833 A Otto Fricke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 833 D Christel Humme SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 835 A Antje Tillmann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 837 A Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 840 A Klaus Haupt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 841 B Marlene Rupprecht (Tuchenbach) SPD . . . . 842 C Thomas Dörflinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . 844 C Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zurAuf- hebung des Gesetzes zur Modulation von Direktzahlungen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik und zur Än- derung des GAK-Gesetzes (Drucksache 15/108) . . . . . . . . . . . . . . . . 846 D Renate Künast, Bundesministerin BMVEL . . 847 A Gerda Hasselfeldt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 848 D Matthias Weisheit SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 850 B Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 851 C Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 852 B Gabriele Hiller-Ohm SPD . . . . . . . . . . . . . . . 853 D Ursula Heinen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 855 A Matthias Berninger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 855 D Ulrike Höfken BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 857 A Gudrun Kopp FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 859 D Waltraud Wolff (Wolmirstedt) SPD . . . . . . . 860 A Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 861 C Cornelia Behm BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 863 B Albert Deß CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 864 B Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 865 B Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . . . . . . 866 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 868 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 869 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 733 12. Sitzung Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 Beginn: 10.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (A) (C) 868 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 869 (C)(A) Adam, Ulrich CDU/CSU 03.12.2002* Borchert, Jochen CDU/CSU 03.12.2002 Bury, Hans Martin SPD 03.12.2002 Büttner (Schönebeck), CDU/CSU 03.12.2002 Hartmut Dr. Däubler-Gmelin, SPD 03.12.2002 Herta Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 03.12.2002 Gradistanac, Renate SPD 03.12.2002 Gröhe, Hermann CDU/CSU 03.12.2002 Großmann, Achim SPD 03.12.2002 Hörster, Joachim CDU/CSU 03.12.2002* Hofbauer, Klaus CDU/CSU 03.12.2002 Kubicki, Wolfgang FDP 03.12.2002 Lintner, Eduard CDU/CSU 03.12.2002* Dr. Lucyga, Christine SPD 03.12.2002* Möllemann, Jürgen W. FDP 03.12.2002 Dr. Pinkwart, Andreas FDP 03.12.2002 Rauber, Helmut CDU/CSU 03.12.2002** Schild, Horst SPD 03.12.2002 Dr. Stadler, Max FDP 03.12.2002 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 03.12.2002 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des OSZE entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Elke Ferner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kollegen! Liebe Kolleginnen!

    Das, was Sie, Herr Kollege Paziorek, ausgeführt haben,
    haben wir in den letzten Wochen seit der Bundestagswahl
    und auch heute ständig gehört: Sie kritisieren, kritisieren,
    kritisieren


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Das ist Aufgabe der Opposition! Dafür sind wir da!)


    und machen keinen einzigen Vorschlag dahin gehend, was
    Sie anders machen möchten.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Das kommt in der zweiten und dritten Lesung!)


    Sie haben sich wohl die Strategie ausgedacht, dass Mies-
    machen besser ist als zu erklären, wie es nach Ihrer Auf-
    fassung besser funktionieren könnte.

    Wir haben in unserer Koalitionsvereinbarung die Leit-
    linien unserer Politik in den nächsten vier Jahren festge-
    legt. Sie stehen unter der Überschrift: „Erneuerung – Ge-
    rechtigkeit – Nachhaltigkeit“. Die Unterschiede zwischen
    uns und Ihnen sind nicht nur im Wahlkampf, sondern auch
    in dieser Debatte deutlich geworden. Sie versuchen
    zunächst einmal, alles schlechtzureden.


    (Franz Obermeier [CDU/CSU]: Weil es so ist!)

    Dann greifen Sie, so wie gestern, in die Mottenkiste
    zurück, aus der Sie ein paar Vorschläge herausholen.
    Diese Vorschläge offenbaren eines: Wir wollen den So-
    zialstaat erneuern; Sie wollen ihn demontieren.


    (Lachen bei der CDU/CSU)

    – Ist der Abbau bzw. der Wegfall des Kündigungsschutzes
    keine Demontage des Sozialstaates?


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Jetzt sind wir wirklich im Umweltbereich!)


    Im Hinblick auf Steuergerechtigkeit und Generatio-
    nengerechtigkeit haben wir natürlich die Aufgabe, den
    Staat auf eine solide Finanzierungsbasis zu stellen. Sie da-
    gegen wollen den Staat ausplündern. Ihre ständigen For-
    derungen nach einer Absenkung der Staatsquote zeigen
    klar, wohin das führt: Sie wollen die staatlichen Ausgaben
    zurückführen. Der Staat hat aber nach unserer Auffassung
    ebenso wie im Umwelt- und Naturschutz


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Sie kürzen überproportional!)


    auch in anderen Bereichen, zum Beispiel bei der Bildung,
    der Infrastruktur oder den Zukunftstechnologien, eine Da-
    seinsfürsorge.

    Im Übrigen haben Sie uns 1998 als Erbe einen kata-
    strophalen Haushalt hinterlassen.


    (Widerspruch bei der CDU/CSU)

    Wir sind jetzt gezwungen, ihn zu konsolidieren.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Das alles mögen Sie vielleicht nicht gerne hören. Das
    sind nun aber die Tatsachen. Im Gegensatz zu Ihnen, die
    Sie 16 Jahre lang regiert, 16 Jahre lang eine Erblastenarie
    gesungen und dabei vergessen haben, was Sie selber zu
    verantworten haben, regieren wir erst vier Jahre und sind
    immer noch dabei, den Müll, den Sie hinterlassen haben,
    aufzuräumen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wenn wir schon beim Müll sind: Sie haben im Zusam-
    menhang mit der Verpackungsverordnung Krokodils-
    tränen vergossen. Kurz zur Erinnerung: Die Verpackungs-
    verordnung kam aus dem Hause Töpfer. Dieser gehört,
    wenn ich recht informiert bin, immer noch Ihrer Partei an.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Das stimmt!)

    Wer sich jetzt darüber beklagt, dass vor zehn Jahren eine
    Verpackungsverordnung verabschiedet worden ist, wobei
    alle Zeit hatten, sich darauf einzustellen, und wer heute
    Getränke immer noch in Einwegverpackungen verkauft,
    also immer noch nicht in der Lage ist, die Mehrwegquote
    entsprechend zu erhöhen, und jetzt sagt, das alles gehe
    nicht, verhält sich ein Stück weit wie ein Heuchler. Denn
    er hätte die ganzen Jahre über durchaus Zeit gehabt, sich
    auf die neue Situation einzustellen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Auf der einen Seite hier immer wieder darauf zu ver-
    weisen, was alles nicht geht, und auf der anderen Seite
    nicht zu sagen, wie es geht, das ist sicherlich nichts, was
    die Bevölkerung vom Hocker haut.


    (Birgit Homburger [FDP]: Wie geht es denn? – Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Wir als Opposition können doch nicht sagen, wie es geht!)


    – Natürlich! Wir haben in der Opposition im Gegensatz zu
    Ihnen immer Alternativvorschläge gemacht. Deshalb sind
    Sie 1998 abgelöst worden.

    Dr. Peter Paziorek

    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002
    Elke Ferner

    Herr Paziorek, Sie haben eben beklagt, dass sich die
    Umweltpolitik nicht nur im Haushalt des Umweltmi-
    nisters widerspiegelt. Was ist denn die Umweltpolitik an-
    deres als eine Querschnittsaufgabe?


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Ja, so ist es!)

    – Natürlich ist es das. Das bedeutet doch auch, dass das
    Geld nicht in einem Bundesministerium gebündelt wer-
    den kann, sondern dass sich jedes Ressort darum küm-
    mern muss,


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Dann könnt Ihr das Umweltministerium gleich zumachen!)


    welche Auswirkungen eine Entscheidung auf die Umwelt
    hat, und die entsprechenden Mittel zu veranschlagen hat.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Durch die Koalitionsvereinbarung werden die erneuer-
    baren Energien dem Umwelthaushalt zugeschlagen. Das
    müssen wir jetzt im parlamentarischen Verfahren haus-
    haltstechnisch umsetzen und das werden wir auch tun.
    Wir befinden uns heute in einer Situation, die besser sein
    könnte, wenn Sie während Ihrer Regierungszeit nicht aus-
    schließlich auf die Kernenergie gesetzt hätten und sich
    schon wesentlich früher Gedanken über Energieein-
    sparung und Energieeffizienzprogramme und vor allen
    Dingen über die Förderung regenerativer Energien ge-
    macht hätten.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Das Stromeinspeisungsgesetz ist von uns gekommen!)


    Auf den kommunalen Ebenen ist sehr viel gemacht wor-
    den, auf der Bundesebene haben Sie in Ihrer Regierungs-
    zeit kaum etwas getan.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Das Stromeinspeisungsgesetz ist von uns!)


    Wir haben im Umwelthaushalt einige Schwerpunkte
    gesetzt. Wir haben beispielsweise das Pilotprojekt „In-
    land“ entwickelt, bei dem es um die Förderung von Tech-
    niken geht, die zwar noch nicht marktreif, aber schon aus
    der Entwicklungsphase heraus sind. Ich höre, dass Sie da-
    rüber diskutieren, diese Pilotprogramme möglicherweise
    wieder zu kürzen oder sogar ganz abzuschaffen.

    Ich verweise darauf, dass es über 20 Jahre hinweg gute
    Programme von allen Regierungen gegeben hat und dass
    insbesondere kleine und mittlere Unternehmen jetzt von
    diesen Programmen profitieren. Das hat auch etwas mit
    der Förderung des Mittelstandes und vor allen Dingen da-
    mit zu tun, dass durch diese Förderprogramme Technolo-
    gien und Techniken, die dazu geeignet sind, die bestehen-
    den Umweltstandards zu übertreffen, schneller einer
    Marktreife zugeführt werden können.

    Wir haben außerdem im Umwelthaushalt die Mittel für
    die Beratungshilfen für den Umweltschutz in Mittel- und
    Osteuropa auf 2,24Millionen Euro erhöht. Gerade im Hin-
    blick auf die EU-Osterweiterung ist es wichtig, den neuen
    Beitrittsländern Hilfen und Beratungen anzubieten, damit

    die Situation in diesen Ländern schneller bereinigt werden
    kann, als das vielleicht ohne diese Hilfen der Fall wäre.

    Wir haben seit der Regierungsübernahme 1998 die
    Projektförderung für die Umwelt- und Naturschutz-
    verbände kontinuierlich aufgestockt. Sie wird in diesem
    Haushalt noch einmal um 7,1 Prozent höher sein und liegt
    damit um 71 Prozent höher als 1998. Hier ist aus meiner
    Sicht besonders hervorzuheben, dass der Schwerpunkt der
    Förderung auf der Projektförderung liegt. Dafür werden
    über 70 Prozent der Mittel ausgegeben, sodass konkrete
    Projekte vor Ort mit Bundesmitteln gefördert werden. Das
    ist praktischer, ganz realer Umweltschutz vor Ort.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wir haben mit der Aarhus-Konvention eine stärkere
    Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger bei umweltrele-
    vanten Vorhaben vorgesehen. Wir brauchen mehr Trans-
    parenz, mehr Eigenverantwortung und mehr Beteiligung
    der Bürgerinnen und Bürger in diesen Bereichen. Ich
    glaube, auch das ist ein Punkt, in dem wir uns nachhaltig
    unterscheiden: Sie haben in der Vergangenheit, wenn es
    um die Beteiligungsrechte ging, immer versucht, diese
    auf ein Niveau herunterzuführen, das mit einer modernen
    Auseinandersetzung mit den Bürgerinnen und Bürgern
    nichts zu tun hat.

    Es ist richtig: Der Umwelthaushalt ist im Vergleich zu
    anderen Haushalten klein. Aber der Schwerpunkt des
    Bundes liegt auf der Entwicklung umweltpolitischer Leit-
    linien und der Umweltgesetzgebung. Deren Umsetzung
    und Finanzierung übernehmen zum größten Teil die Län-
    der und nach dem Verursacherprinzip auch diejenigen, die
    für Umweltbelastungen verantwortlich sind.

    Man darf nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, indem
    man die Umweltschutzausgaben eines Bundeslandes mit
    den Umweltschutzausgaben des Bundes vergleicht. Im
    Übrigen muss ich sagen: Da der Freistaat Bayern bis heute
    am kompromisslosen Donauausbau festhält, ist es wahr-
    scheinlich in diesem Land besonders notwendig, in den
    vorbeugenden Hochwasserschutz zu investieren.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Zwar ist dieser Einzelplan verhältnismäßig gering aus-
    gestattet, dafür beträgt aber der Investitionsanteil hier im-
    merhin 40 Prozent.

    Im Übrigen haben wir durch die Einführung der öko-
    logischen Steuerreform in den letzten vier Jahren eine
    Trendwende eingeleitet. Der Ressourcenverbrauch ist
    entsprechend seinen Auswirkungen auf die Ökosysteme
    teurer geworden und mit den zusätzlichen Einnahmen ha-
    ben wir die Lohnnebenkosten gesenkt. Auch hier noch
    einmal zur Erinnerung: Während Ihrer Regierungszeit ist
    die Mineralölsteuer um mehr als 50 Pfennig erhöht wor-
    den, ohne dass Sie auch nur einen müden Pfennig davon
    zurückgegeben haben, weder zur Senkung der Lohnne-
    benkosten noch zur Verbesserung des Umweltschutzes.
    Auch hier werden also Unterschiede deutlich.

    Außerdem haben wir die CO2-Minderungspro-gramme auch im Rahmen des Zukunftsinvestitionspro-


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    788


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 789

    gramms eingeführt. Wir fördern die regenerativen Ener-
    gien. Im Rahmen dieser Förderung werden nicht nur Alt-
    bauten und Heizungsanlagen modernisiert, sondern Pri-
    vathaushalte und Unternehmen können damit auch ihre
    Energiekosten reduzieren. Es werden kleinteilige Investi-
    tionen angestoßen, die in erster Linie der lokalen und re-
    gionalen Wirtschaft zugute kommen. Damit kommen wir
    auch unseren Verpflichtungen zur CO2-Reduzierung ge-mäß dem Kioto-Protokoll nach.

    Sie haben eben beklagt, dass die Mittel für das Pro-
    gramm zur CO2-Minderung zu gering seien. Ich frage Sieim Gegenzug: Wie hoch waren sie denn zu Ihrer Regie-
    rungszeit?


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Wir haben angefangen!)


    – Wenn ich mich richtig erinnere, dann haben wir das Zu-
    kunftsinvestitionsprogramm auf den Weg gebracht und
    haben überhaupt mehr Geld in die Hand genommen, um
    die betreffenden Probleme besser anzugehen.


    (Zurufe von der CDU/CSU und der FDP)

    – Frau Homburger, Sie müssen sich schon entscheiden,
    was Sie wollen. Sie wollen die Staatsquote senken, Sie
    wollen mehr Schulden machen, jetzt wollen Sie wieder
    einmal mehr Geld ausgeben.


    (Werner Wittlich [CDU/CSU]: Barer Unsinn ist das!)


    Sie wissen schlicht nicht, was Sie wollen, und das werden
    die Leute auch merken.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Widerspruch bei der CDU/ CSU und der FDP)


    Lassen Sie mich abschließend sagen, dass das Prinzip
    der Nachhaltigkeit eines der wichtigsten Prinzipien ist.
    Wir werden – das haben wir schon in den letzten vier Jah-
    ren getan und das werden wir weiterhin tun – all unsere
    Entscheidungen auch daraufhin überprüfen, welche Aus-
    wirkungen sie für die kommenden Generationen haben.
    Umweltschutzinvestitionen lassen sich leider nicht immer
    als Rendite in Euro und Cent beurteilen, aber mehr Le-
    bensqualität und mehr Nachhaltigkeit bringen sie allemal.
    In diesem Sinne freue ich mich auf die Beratung zum Ein-
    zelplan 16 in den Ausschüssen. Ich danke Ihnen für Ihre
    Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Nächste Rednerin ist die Kollegin Birgit Homburger,

FDP-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Birgit Homburger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wie

    schon in den letzten Jahren ist auch der Einzelplan des
    Bundesministeriums für Umwelt für das Jahr 2003 eine
    einzige Enttäuschung. Das war nicht anders zu erwarten.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Sein Volumen sinkt um rund 3 Prozent und damit über-
    proportional, wie wir hier schon gehört haben. Wenn man
    das mit dem Umwelthaushalt des Jahres 1998 vergleicht,
    dann stellt man fest, dass das eine Absenkung um unge-
    fähr 14 Prozent ist. Das ist grüne Prioritätensetzung in der
    Umweltpolitik!


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Wir haben hier gehört, dass Umweltpolitik auch Ge-

    setzgebung sei. Das ist sicherlich richtig. Es ist auch rich-
    tig, dass nicht alles, was in der Umweltpolitik gemacht
    wird, in diesem Haushalt steht. Gleichwohl muss man sa-
    gen, dass die Koalitionsvereinbarung hinsichtlich der
    Umweltpolitik gehaltlos ist. Das hat sich auch in der Re-
    gierungserklärung des Bundeskanzlers gezeigt, in der das
    Thema Umwelt überhaupt nicht vorkam.

    Auch nach dem, Frau Kollegin Ferner, was Sie uns hier
    über Dosenpfand, das Erneuerbare-Energien-Gesetz, re-
    generative Energien und Hochwasserschutz erzählt ha-
    ben, muss ich feststellen, dass Sie das, was in der Koali-
    tionsvereinbarung steht, mit dem Einzelplan bei weitem
    unterboten haben. Offenbar ist Ihnen nicht bekannt, wie
    die Lage wirklich ist.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: So ist es!)

    In Wirklichkeit ist es zum Beispiel doch so, dass nicht Sie
    damit angefangen haben, regenerative Energien zu för-
    dern,


    (Zuruf von der CDU/CSU: Genau!)

    sondern wir waren diejenigen, die das Stromeinspei-
    sungsgesetz gemacht haben. Das nur zur Klarstellung.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Widerspruch bei der SPD)


    Atomausstieg und Ökosteuer, das ist der rote Faden,
    der sich durch den Koalitionsvertrag zieht. Das sind Ihre
    Anliegen. Da finde ich es schon bemerkenswert, Herr
    Minister, wenn Sie sich hier hinstellen und sagen, Sie
    würden die erneuerbaren Energien weiter ausbauen, wei-
    ter fördern. Das alles finde ich ja richtig. Wir haben ein ei-
    genes, etwas anderes Modell zur Förderung erneuerbarer
    Energien vorgelegt. Ich finde es richtig, erneuerbare Ener-
    gien zu fördern. Aber es geht um die Glaubwürdigkeit der
    Grünen an dieser Stelle. Angesichts dessen, was Herr
    Vesper in NRWmacht, wo die regenerativen Energien ins
    Hintertreffen geraten und man jetzt mit Atomstrom wei-
    termacht, weil das günstiger ist, und angesichts der Tatsa-
    che, dass viele grüne Bürgermeister genau aus diesen
    Gründen Stromverträge entsprechend neu regeln, müssen
    sich die Grünen fragen lassen, warum es diesen Wider-
    spruch zwischen Anspruch und Wirklichkeit gibt. Das
    müssen sie sich vorhalten lassen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Es ist ja nett, was Sie im Fünfpunkteprogramm zum

    Hochwasserschutz sagen. Wir werden Ihr weiteres Vorge-
    hen intensiv verfolgen. Wir haben Sie schon lange aufge-
    fordert, im Hochwasserschutz vorbeugend tätig zu wer-
    den, auch länderübergreifend in Europa etwas zu tun und
    mit den anderen Anrainerstaaten zusammenzuarbeiten.
    Sie haben das Fünfpunkteprogramm in einer Konferenz

    Elke Ferner

    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002
    Birgit Homburger
    zitiert, die im September eiligst einberufen wurde, kurz
    vor der Bundestagswahl, ohne ordentliche Vorbereitung.
    Ihr eigenes Ministerium hat offen zugegeben, dass diese
    Konferenz nicht ordentlich vorbereitet war.

    Wir haben in dieser Woche vonseiten der FDP-Bun-
    destagsfraktion eine Kleine Anfrage zu Fragen des Hoch-
    wasserschutzes eingebracht. Wir sind gespannt, was Sie
    uns darauf antworten werden. Wir sind gern bereit, Dinge
    gemeinsam zu tun, wenn sie dadurch vernünftig vorange-
    bracht werden.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Nun noch eine Bemerkung zum Thema Klima. Sie ha-

    ben zu Recht den Emissionshandel, eines der zentralen
    Themen, genannt. Aber an dieser Stelle ist Fehlanzeige,
    das muss man einmal deutlich sagen. Sie haben in den
    letzten vier Jahren nichts getan, um den Emissionshandel
    in Deutschland einzuführen. Wir haben Sie dazu mehr-
    fach aufgefordert und hier entsprechende Anträge einge-
    bracht. Wir sind nach wie vor die einzige Fraktion im
    Deutschen Bundestag, die einen Vorschlag erarbeitet hat,
    wie man die deutsche Selbstverpflichtung in diesem Be-
    reich mit dem europäischen Emissionshandel verknüpfen
    könnte. Das alles haben Sie „verpennt“. Anfang Dezem-
    ber wird darüber in Brüssel entschieden und wir werden
    dumm aus der Wäsche gucken, weil die deutsche Bun-
    desregierung nicht vorbereitet war und nicht Einfluss ge-
    nommen hat, und die deutsche Wirtschaft ist dabei der
    Leidtragende. So kann es nicht sein, Herr Minister!


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Dr. Reinhard Loske [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So ein Blödsinn!)


    Deswegen empfehle ich Ihnen dringend, sich den Antrag
    der FDP-Bundestagsfraktion noch einmal anzuschauen,
    um vielleicht auf dieser Basis einen Lösungsvorschlag zu
    erarbeiten. Dann müssen Sie nicht bei Null anfangen, son-
    dern können schon eine gewisse Vorarbeit nutzen. Wir stel-
    len Ihnen das gern noch einmal zur Verfügung.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Bitte nicht!)

    Herr Bundesumweltminister, hätten Sie, wie von der

    FDPmehrfach gefordert und in den Deutschen Bundestag
    eingebracht, rechtzeitig auch in Deutschland die Voraus-
    setzungen für die Anerkennung von Clean Development
    Mechanism, von CDM-Maßnahmen, geschaffen, hätten
    auch die Deutschen günstige Emissionsrechte kaufen
    können.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: So ist es! Dann hätten wir die Diskussion nicht!)


    Da waren die Niederlande cleverer. Es war halt schon im-
    mer etwas teurer, einen grünen Umweltminister zu haben.
    Es fragt sich nur, meine Damen und Herren, ob wir uns
    das weiter leisten können.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)