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ID1501018900

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Begrüßung der Präsidenten der Nationalver- sammlung der Republik Korea, Herr Park Kwan Yong . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 531 A Verabschiedung des Abgeordneten Dr. Ingo Wolf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 531 B Begrüßung der neuen Abgeordneten Gisela Pilz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 531 B Wahl der Abgeordneten Eckhardt Barthel (Berlin), Monika Griefahn, Michael Roth (Heringen), Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg, Günter Nooke, Annette Widmann-Mauz, Volker Beck und Hans- Joachim Otto (Frankfurt) als Mitglieder des Kuratoriums der „Stiftung Denkmal für die er- mordeten Juden Europas“ . . . . . . . . . . . . . . . . 531 B Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 531 C Tagesordnungspunkt 3: a) Abgabe einer Regierungserklärung: NATO-Gipfel am 21./22. November 2002 in Prag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 532 B b) Antrag der Abgeordneten Dr. Friedbert Pflüger, Dr. Wolfgang Schäuble, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Die NATO auf die neuen Gefahren ausrichten (Drucksache 15/44) . . . . . . . . . . . . . . . 532 B Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 532 C Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . . . . 535 C Markus Meckel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 539 B Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . 540 B Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . 540 D Dr. Werner Hoyer FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 541 D Dr. Ludger Volmer BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 543 C Dr. Friedbert Pflüger CDU/CSU . . . . . . . 544 D Dr. Gerd Müller CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 545 D Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . 547 C Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) CDU/CSU 549 C Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 551 A Monika Heubaum SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 552 B Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . 553 C Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des von den Abgeordne- ten Wolfgang Bosbach, Dr. Norbert Röttgen, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zur Ver- besserung des Schutzes der Bevölke- rung vor Sexualverbrechen und anderen schweren Straftaten (Drucksache 15/29) . . . . . . . . . . . . . . . 554 C b) Antrag der Abgeordneten Wolfgang Bosbach, Dr. Norbert Röttgen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Sozialtherapeutische Maßnahmen für Sexualstraftäter auf den Prüfstand stellen (Drucksache 15/31) . . . . . . . . . . . . . . . 554 C Wolfgang Bosbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . 554 D Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 556 D Sibylle Laurischk FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 559 A Plenarprotokoll 15/10 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 10. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 I n h a l t : Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 560 B Dr. Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . 561 B Christine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 564 B Dr. Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . 565 D Christine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 566 A Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 566 B Jerzy Montag BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 567 A Dr. Jürgen Gehb CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 568 B Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 570 B Zusatztagesordnungspunkt 2: Überweisung im vereinfachten Verfah- ren Antrag der Abgeordneten Eckhardt Barthel (Berlin), Ernst Bahr (Neuruppin), weiterer Abgeordneter der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Dr. Antje Vollmer, Grietje Bettin, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Den Deutschen Musikrat stärken (Drucksache 15/48) . . . . . . . . . . . . . . . . . 572 D Zusatztagesordnungspunkt 8: Abschließende Beratung ohne Aus- sprache Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses zu der Streitsa- che vor dem Bundesverfassungsgericht 2 BVerfGE 3/02 (Drucksache 15/69) . . . . . . . . . . . . . . . . . 573 A Tagesordnungspunkt 5: Wahlen zu Gremien 5 a) Schriftführer gemäß § 3 der Ge- schäftsordnung (Drucksache 15/50) . . . . . . . . . . . . . 573 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Fraktion der CDU/CSU: Be- stimmung des Verfahrens für die Be- rechnung der Stellenanteile der Fraktio- nen im Ausschuss nach Art. 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuss) (Drucksache 15/47) . . . . . . . . . . . . . . . . . 573 B in Verbindung mit 5 b) Ausschuss nach Art. 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungsaus- schuss) (Drucksachen 15/51, 15/52, 15/53, 15/54) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 573 B Volker Kauder CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 573 C Wilhelm Schmidt (Salzgitter) SPD . . . . . . . . 574 B Zusatztagesordnungspunkt 4: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion der FDP: Haltung der Bundesregierung zur Situation der öffentlichen Haushalte unter Berücksichtigung der zu erwar- tenden aktuellen Steuerschätzung und der damit möglichen Notwendigkeit ei- nes Haushaltssicherungsgesetzes . . . . . . 575 A Dr. Günter Rexrodt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 575 A Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . 576 C Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 578 A Christine Scheel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 579 B Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 580 B Joachim Poß SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 581 D Carl-Ludwig Thiele FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 583 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 584 A Ilse Aigner CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 585 C Ortwin Runde SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 586 D Otto Bernhardt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 588 A Walter Schöler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 588 D Norbert Schindler CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 590 B Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 591 C Dr. Rainer Wend SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 592 B Tagesordnungspunkt 6: Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Fortentwick- lung der ökologischen Steuerreform (Drucksachen 15/21, 15/71, 15/72) . . . . . 593 B Reinhard Schultz (Everswinkel) SPD . . . . . . 593 D Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . 595 B Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 597 A Carl-Ludwig Thiele FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 598 A Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . . . . . . 599 A Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 601 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002II Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 603 A Dr. Christian Eberl FDP . . . . . . . . . . . . . 603 D Hans Michelbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 604 B Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 605 D Rolf Hempelmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 606 B Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 607 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 612 C Tagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von den Abgeordneten Peter Götz, Dr. Michael Meister, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Neuordnung der Gemeindefinanzen (Gemeindefinanzreformgesetz) (Drucksache 15/30) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 608 A Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 608 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 609 B Horst Schild SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 610 C Dr. Andreas Pinkwart FDP . . . . . . . . . . . . . . 614 B Christine Scheel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 615 D Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 616 B Jochen-Konrad Fromme CDU/CSU . . . . 617 B Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 618 D Dr. Andreas Pinkwart FDP . . . . . . . . . . . 619 D Georg Fahrenschon CDU/CSU . . . . . . . . . . . 620 C Bernd Scheelen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 622 D Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 623 D Tagesordnungspunkt 8: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung des Urheber- rechts in der Informationsgesell- schaft (Drucksache 15/38) . . . . . . . . . . . . . . 625 A b) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den WIPO-Verträgen vom 20. Dezember 1996 über Urhe- berrecht sowie über Darbietungen und Tonträger (Drucksache 15/15) . . . . . . . . . . . . . . 625 B Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 625 B Günter Krings CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 626 C Grietje Bettin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 629 A Rainer Funke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 629 D Dirk Manzewski SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 630 C Tagesordnungspunkt 9: Antrag der Abgeordneten Dr. Werner Hoyer, Jörg van Essen, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der FDP: Rechtssi- cherheit für die bewaffneten Einsätze deutscher Streitkräfte schaffen – ein Ge- setz zurMitwirkung des Deutschen Bun- destages bei Auslandseinsätzen der Bun- deswehr einbringen (Drucksache 15/36) . . . . . . . . . . . . . . . . . 632 C Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 632 D Christine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 634 A Thomas Kossendey CDU/CSU . . . . . . . . . . . 635 B Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 636 D Dr. Andreas Schockenhoff CDU/CSU . . . . . 638 B Ulrike Merten SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 639 B Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 640 A Dr. Christoph Zöpel SPD . . . . . . . . . . . . . . . 641 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 643 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 645 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 531 10. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 Beginn: 9.00 Uhr
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    Dr. Christoph Zöpel Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 645 (C)(A) Daub, Helga FDP 14.11.2002* Dr. Däubler-Gmelin, SPD 14.11.2002 Herta Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 14.11.2002 Fritz, Erich G. CDU/CSU 14.11.2002 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 14.11.2002 Gradistanac, Renate SPD 14.11.2002 Freiherr von und zu CDU/CSU 14.11.2002 Guttenberg, Karl-Theodor entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht Hoffmann (Chemnitz), SPD 14.11.2002 Jelena Kubicki, Wolfgang FDP 14.11.2002 Lietz, Ursula CDU/CSU 14.11.2002 Möllemann, Jürgen W. FDP 14.11.2002 Nitzsche, Henry CDU/CSU 14.11.2002 Rossmanith, Kurt J. CDU/CSU 14.11.2002* * für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dirk Manzewski


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Mit

    dem vorliegenden Gesetzentwurf wird das Ziel verfolgt,
    das deutsche Urheberrecht der Entwicklung im Bereich
    der Informations- und Kommunikationstechnologie an-
    zupassen. Dies ist insbesondere deshalb notwendig ge-
    worden, weil es – das ist schon angesprochen worden –
    mittlerweile aufgrund der digitalen Technologie völlig
    unproblematisch geworden ist, urheberrechtlich ge-
    schützte Inhalte über ein weltumfassendes Netz binnen
    kürzester Zeit zu übermitteln und zu verbreiten.

    Als Grundlage für den Gesetzentwurf diente die bereits
    angesprochene EU-Richtlinie, die bestimmte Aspekte
    des Urheberrechts sowie der verwandten Schutzrechte in
    der Informationsgesellschaft unter den Mitgliedstaaten
    harmonisieren will und die wir in deutsches Recht umzu-
    setzen haben.


    (Beifall des Abg. Jörg Tauss [SPD])

    Dabei geht es zum einen darum, den Schutz der Rechts-
    inhaber zu gewährleisten, und zum anderen darum, den
    Verwertern und Nutzern einen angemessenen Rechtsrah-
    men vorzugeben, der den Einsatz der neuen Technologien
    zulässt und die Entwicklungen in der Informationsgesell-
    schaft fördert.

    Meiner Auffassung nach – sie unterscheidet sich von
    der der Kollegen Funke und Krings – wird der Regie-
    rungsentwurf dem gerecht.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    So enthält er klare Regelungen für die Verwertung von ge-
    schützten Leistungen im digitalen Umfeld. Zugunsten der
    Urheber und Leistungsberechtigten wird das so genannte
    Recht der öffentlichen Zugänglichmachung einge-
    führt. Damit werden wir verdeutlichen, dass Werke in den
    elektronischen Medien wie dem Internet nur mit Zustim-
    mung der Urheber verwertet werden dürfen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)



    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    630


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    Andererseits werden die so genannten Schranken-
    regelungen den Erfordernissen des digitalen Zeitalters
    angepasst und wird genau bestimmt, in welchen Fällen es
    Urheber hinnehmen müssen, dass ihre Werke auch ohne
    ihre Zustimmung genutzt werden können. Dies soll ins-
    besondere da erfolgen, wo die Bundesregierung ohnehin
    einen Schwerpunkt ihrer Politik legt, nämlich in den Be-
    reichen Unterricht und Forschung.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Hier können urheberrechtlich geschützte Werke künftig
    ohne Zustimmung der Urheber einem bestimmten, abge-
    grenzten Bereich von Personen, etwa zur Veranschau-
    lichung im Unterricht oder zur eigenen wissenschaftli-
    chen Forschung, zugänglich gemacht werden, wenn
    – insoweit teile ich die Kritik – dieses am Ende auch et-
    was enger


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Hört! Hört!)

    als noch im Gesetzentwurf vorgesehen umgesetzt wer-
    den sollte. Darüber werden wir sicherlich noch reden
    müssen.

    Klargestellt wird zudem – das ist sehr wichtig –, dass
    auch digitale Privatkopien zulässig sein sollen. Ich halte
    das für vernünftig, weil dies der Systematik der Vergan-
    genheit entspricht. Wer also – die Ministerin hat das Bei-
    spiel angesprochen – von seiner Lieblings-CD eine Kopie
    für den CD-Player im Auto brennen möchte, wird dies
    auch in Zukunft tun dürfen. Ich weise jedoch darauf hin,
    dass auch ich hier noch ein wenig Diskussionsbedarf
    habe.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Was ist denn eine Privatkopie? Das muss konkretisiert werden!)


    Es stellt sich nämlich die Frage, inwieweit in diesem Zu-
    sammenhang eine Regelung sinnvoll wäre, die solche Pri-
    vatkopien aus legalen Quellen, also vom eigenen Origi-
    nal, zulässt. Die Bundesregierung weist zwar zu Recht
    darauf hin, dass dies schwer zu kontrollieren wäre, aber
    ich meine, dass wir darüber noch einmal reden müssen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr guter Vorschlag!)


    Meine Damen und Herren, die grundsätzliche Zuläs-
    sigkeit von Privatkopien einerseits darf jedoch nicht da-
    rüber hinwegtäuschen, dass den Rechtsinhabern anderer-
    seits ebenso zugestanden werden muss – wenn sie dies
    eben nicht wollen –, sich davor durch technische Maß-
    nahmen zu schützen. Der Gesetzentwurf ist nicht zuletzt
    deshalb notwendig geworden, weil es immer häufiger zu
    einer Verletzung der Urheberrechte gekommen ist, und
    zwar mit zum Teil erheblichen wirtschaftlichen Nachtei-
    len für die Betroffenen. Um dies zu verhindern, sind von
    den Rechtsinhabern in der Vergangenheit immer wieder
    neue technische Schutzmaßnahmen getroffen worden.
    Leider haben diese nicht vor illegaler Umgehung schüt-
    zen können.


    (Jörg Tauss [SPD]: Die waren auch nicht gut!)


    Die Umgehung der zulässigen und wirksamen techni-
    schen Schutzmaßnahmen soll daher verboten werden.
    Verstöße hiergegen werden mit einem Bußgeld oder,
    wenn dies gewerblich erfolgt, sogar mit einer Geld- oder
    Freiheitsstrafe geahndet werden können.

    Ich halte es allerdings für richtig – insoweit teile ich die
    Auffassung der Ministerin –, den Rechtsinhabern aufzu-
    geben, dies auf den Produkten deutlich zu kennzeichnen.
    Der Verbraucher muss wissen, ob er sich von einer ge-
    kauften CD eine Privatkopie ziehen darf oder nicht, mit
    all den wirtschaftlichen Konsequenzen, die das für beide
    Beteiligten bedeuten kann.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das ist ja auch in Ordnung!)


    Dass durch den Gesetzentwurf ausübende Künstler wie
    Musiker oder Schauspieler hinsichtlich ihrer Rechtsstel-
    lung endlich den Urhebern angenähert werden, wird von
    mir ebenfalls begrüßt.

    Lieber Herr Kollege Krings, die Bundesregierung hat
    die in diesem Zusammenhang betroffenen Kreise schon
    frühzeitig in das Gesetzgebungsverfahren eingebunden.
    Sie wissen das, wenn Sie die letzte Legislaturperiode ver-
    folgt haben.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Da ist der Gesetzentwurf versandet!)


    Herr Kollege Funke wird, auch wenn er in anderen Berei-
    chen anderer Meinung ist, bestätigen, dass das Urheber-
    recht der Ministerin sehr wichtig war.


    (Rainer Funke [FDP]: Sie hat es nur nicht umgesetzt!)


    Der Gesetzentwurf hat deshalb auch Empfehlungen einer
    bereits in der vorletzten Legislaturperiode vom Bundes-
    tag zu diesem Themenbereich eingesetzten Enquete-
    Kommission sowie ein vom Max-Planck-Institut einge-
    holtes Gutachten aufgegriffen. Dies gilt ebenso – das
    halte ich für wichtig – für die Empfehlungen, die in zwei
    Sachverständigenanhörungen zum Referentenentwurf,
    im Herbst 2001 und im Frühjahr dieses Jahres, gemacht
    wurden.

    Ich beurteile auch die Situation ein wenig anders als
    Sie: Ich meine, dass von den Verbänden und Institutionen
    im Großen und Ganzen Zustimmung zu dem Gesetzent-
    wurf signalisiert wird.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Günter Krings [CDU/CSU]: Haben Sie die Gutachten überhaupt gelesen, Herr Kollege?)


    Ähnliches gilt für die Stellungnahme des Bundesrates. Zu
    Detailfragen habe ich selten eine so politische Stellung-
    nahme gelesen, die im Grunde genommen wenig von dem
    aufgreift, was man sachlich und fachlich zu dem Gesetz-
    entwurf sagen könnte.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sie brauchen aber die Zustimmung!)


    Ich gehe mit Ihnen insoweit konform, dass wir über
    Detailfragen sicherlich noch zu diskutieren haben. Ich
    halte es aber für richtig, dass die Bundesregierung nicht

    Dirk Manzewski




    Dirk Manzewski
    allen Empfehlungen folgt und keine weit über die EU-
    Richtlinie hinausgehende Veränderung des Urheberrechts
    vornehmen will. Dafür gibt es zwei Gründe: Zum einen
    sind einige der gemachten Vorschläge, zum Beispiel zur
    Behandlung von Archivbeständen, auf EU-Ebene noch
    nicht abschließend diskutiert worden; dem sollte meiner
    Ansicht nach nicht vorgegriffen werden. Zum anderen
    wäre es unter Berücksichtigung der vorgesehenen Umset-
    zungsfrist unsinnig – selbst wenn wir es nicht bis zum Jah-
    resende schaffen sollten –, bei insoweit noch bestehenden
    Kontroversen im Detail möglicherweise fehlerhafte Ent-
    scheidungen zu treffen.

    Nach meiner Auffassung kann die Diskussion über
    diese noch strittigen und nicht umsetzungsbedürftigen
    Punkte auch noch im nächsten Jahr, also nach dem Ge-
    setzgebungsverfahren, erfolgen.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Wenn Sie so schnell arbeiten wie bisher, wird es auch im nächsten Jahrzehnt nichts!)


    – Das ist immer Ihr großes Problem: Manchmal sind wir
    – gerade in der Rechtspolitik – zu schnell, manchmal sind
    wir zu langsam. Je nachdem, wie es Ihnen gerade passt,
    Herr Kollege.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    In der Rechtspolitik habe ich in den letzten vier Jahren die
    Erfahrung gemacht, dass wir Sie mit schnellen und durch-
    dachten Gesetzgebungsverfahren in der Regel überfordert
    haben. Da muss man wohl durch.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das ist frech! – Zuruf des Abg. Rainer Funke [FDP])


    – Lieber Kollege Funke, der Untergang des Abendlandes,
    den Sie in so vielen Bereichen beschworen haben – ich
    denke beispielsweise an die Schuldrechtsreform und die
    Zivilrechtsreform –, ist nicht eingetreten.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sie haben wohl die Steuerdebatte heute Nachmittag nicht mitbekommen!)


    Man darf nicht zu viel Wert auf das legen, was Sie da so
    sagen.

    Soweit der Bundesrat in seiner Stellungnahme noch
    einmal für den Vorrang von Individualabrechnungen
    plädiert, bleibt mir nur, wie die Ministerin es getan hat,
    darauf hinzuweisen, dass die Technologien hierfür noch
    nicht ausgereift sind. Kollege Funke, ich folge Ihnen in
    der Tendenz; wir müssen uns auch darüber im Klaren sein,
    dass das Pauschalvergütungssystem zumindest nicht völ-
    lig abgeschafft werden kann.


    (Rainer Funke [FDP]: Dann müssen wir eine Öffnungsklausel machen!)


    Ich komme zum Schluss. Meine Fraktion wird sich an
    den anstehenden Beratungen konstruktiv beteiligen.
    Liebe Kolleginnen und Kollegen von der CDU/CSU, ich
    hoffe, dass Sie es genauso machen werden.

    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das hat Herr Krings durch seinen guten Redebeitrag deutlich gemacht!)




Rede von Dr. Antje Vollmer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Ich schließe die Aussprache.
Interfraktionell wird Überweisung der Gesetzentwürfe

auf den Drucksachen 15/38 und 15/15 an die in der Ta-
gesordnung aufgeführten Ausschüsse vorgeschlagen.
Gibt es dazu anderweitige Vorschläge? – Das ist nicht der
Fall. Dann sind die Überweisungen so beschlossen.

Ich rufe Tagesordnungspunkt 9 auf:
Beratung des Antrags der Abgeordneten
Dr. Werner Hoyer, Jörg van Essen, Günther
Friedrich Nolting, weiterer Abgeordneter und der
Fraktion der FDP
Rechtssicherheit für die bewaffneten Einsätze
deutscher Streitkräfte schaffen – ein Gesetz zur
Mitwirkung des Deutschen Bundestages bei
Auslandseinsätzen der Bundeswehr einbringen
– Drucksache 15/36 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Wahlprüfung, Immunität und
Geschäftsordnung (f)

Auswärtiger Ausschuss
Innenausschuss
Rechtsausschuss
Verteidigungsausschuss

Nach einer interfraktionellen Vereinbarung ist für die
Aussprache eine Stunde vorgesehen. – Ich höre keinen
Widerspruch. Dann ist so beschlossen.

Ich eröffne die Aussprache. Das Wort hat zunächst der
Abgeordnete van Essen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Jörg van Essen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Den Entwurf, den wir heute debattieren, haben wir bereits
    zum Schluss der vergangenen Legislaturperiode in den
    Deutschen Bundestag eingebracht. Wir sind damals nicht
    zum Ende der Beratungen gekommen. Man kann es auch
    deutlicher sagen: Wir konnten erst gar nicht so richtig da-
    mit anfangen. Trotzdem ist es sehr wichtig, dass wir die
    Fragen, die wir aufgeworfen haben, debattieren und dass
    wir zu einer Lösung kommen. Ich glaube, dass die Debatte
    insbesondere zeigen wird, dass wir noch eine Menge of-
    fene Fragen haben, auf die wir Antworten geben müssen.

    Ich will eine Position klar und deutlich an den Beginn
    stellen, weil ich mich über eine Bemerkung einer frak-
    tionslosen Abgeordneten heute Morgen ganz außeror-
    dentlich geärgert habe. Diese Abgeordnete hat gesagt, wir
    wollten die Beteiligung des Deutschen Bundestages an
    der Zustimmung zu den Auslandseinsätzen abschaffen.
    Das Gegenteil ist der Fall.


    (Beifall des Abg. Günther Friedrich Nolting [FDP])



    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    632


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    Wir wollen, dass es bei der konstitutiven Zustimmung des
    Deutschen Bundestages zu den Auslandseinsätzen bleibt.
    Das hat uns das Bundesverfassungsgericht übrigens aus
    guten Gründen aufgegeben,


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der SPD)


    und zwar deshalb, weil die Bundeswehr ganz bewusst als
    Parlamentsarmee gestaltet ist und es für die Soldaten
    ganz außerordentlich wichtig ist, dass sie ihre zum Teil
    sehr schwierigen Aufträge jeweils vor dem Hintergrund
    der Zustimmung des Parlaments – einer großen Mehrheit
    des Parlaments – durchführen. Ich will es noch einmal
    ausdrücklich betonen: Wir wollen daran nichts ändern.

    Trotzdem gehört zur Bestandsaufnahme, die wir jetzt,
    nach einiger Zeit der Notwendigkeit der Zustimmung zu
    Auslandseinsätzen durchführen können und müssen, dass
    wir feststellen, dass es Bereiche gibt, für die wir keine
    wirklichen Antworten haben. Ich will nur ein Beispiel an-
    führen: Das Bundesverfassungsgericht hat bestimmte
    Dinge vorgegeben für Einsätze, die ohne Verzug erfolgen
    müssen. Wir haben einen solchen Einsatz einmal gehabt,
    als Geiseln in Tirana befreit werden mussten. Da kann es
    nicht sein, dass der Deutsche Bundestag zusammenkom-
    men muss. Da muss es die Möglichkeit einer schnellen
    Entscheidung und der nachträglichen Zustimmung des
    Deutschen Bundestages geben.

    Ich will aber in diesem Zusammenhang nicht ver-
    schweigen, dass wir bislang keine Klarheit haben – auch
    nicht in der Geschäftsordnung der Bundesregierung –,
    wer eigentlich die Anordnung trifft: das Kabinett als
    Ganzes, der Verteidigungsminister, der Bundeskanzler?
    Ich fände hier Klarheit gut, weil das auch die Verantwor-
    tung deutlich macht. Das ist ein Bereich, über den wir uns
    sicherlich unterhalten sollten; denn ich glaube, dass das
    ein sehr wichtiger Punkt ist.

    Das genannte Beispiel ausgenommen, haben wir sol-
    che Einsätze bisher noch nicht gehabt; sie können aber auf
    uns zukommen. Die Geiselbefreiung in Tirana war ein ge-
    heimer Einsatz und war sofort und auf der Stelle not-
    wendig. Es wird aber irgendwann auch Einsätze geben,
    die geheim zu halten sind und die lange vorbereitet wer-
    den – eine Woche, 14 Tage –, sodass dann grundsätzlich
    eine Beteiligung des Deutschen Bundestages möglich
    wäre. Es kann aber nicht sein, dass wir hier im Deutschen
    Bundestag beispielsweise die Größe des Kontingents der
    Bundeswehr in aller Breite diskutieren, dass wir uns da-
    rüber auseinander setzen, dass die Bundesregierung dies
    alles in eine Vorlage schreibt und dass der, der möglicher-
    weise durch eine geheime Operation überrascht werden
    soll, das alles vorher nachlesen kann. Deshalb müssen wir
    uns Gedanken darüber machen, wie wir das regeln kön-
    nen.

    Wir als FDP machen einen Vorschlag und sagen: Wir
    haben ja einen Bereich, in dem es eine ähnliche Proble-
    matik gibt, nämlich den der Nachrichtendienste, der Ge-
    heimdienste. Wir schlagen Ihnen deshalb vor, ein ähnli-
    ches parlamentarisches Gremium einzurichten, das, zu
    Beginn einer Legislaturperiode gewählt, unter Leitung
    des Bundestagspräsidenten den Bundestag bei der notwen-
    digen Zustimmung ersetzt.

    Dieses geheime Gremium hat im Übrigen noch einen
    weiteren Vorteil: Dadurch könnte sichergestellt werden,
    dass das Parlament über fortlaufende geheime Einsätze
    unterrichtet werden kann. Ich nenne Ihnen nur ein Bei-
    spiel: Wir haben aus der Zeitung erfahren, dass es einen
    neuen Auftrag für das Kommando Spezialkräfte gegeben
    hat. Das kann natürlich nicht in der Öffentlichkeit ange-
    sprochen werden. Dieses Gremium wäre, wie ich finde,
    genau die richtige parlamentarische Grundlage für die
    Unterrichtung des Deutschen Bundestages.

    Wir haben auch keine Klarheit bezüglich der Frage
    – auch das möchte ich hier ansprechen –: Was ist eigent-
    lich ein bewaffneter Einsatz? Da gibt es durchaus unter-
    schiedliche Interpretationsmöglichkeiten. Ich nenne Ih-
    nen ein Beispiel: Nach einem Erdbeben in Afghanistan
    erfolgte der Einsatz von Sanitätskräften. Angesichts der
    Situation in Afghanistan konnten wir die Sanitätskräfte
    nicht ohne Bewaffnung – die so genannte Selbstschutz-
    komponente – in diesen Auftrag schicken. Ist eine solche
    humanitäre Hilfeleistung mit Selbstschutzkomponente
    schon ein bewaffneter Einsatz? – Dies hätte zur Konse-
    quenz, dass alle Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts
    erfüllt sein müssen. – Oder fallen solche Einsätze in den
    Bereich unterhalb dieser Schwelle? Wir möchten, dass
    klar geregelt wird, wann ein bewaffneter Einsatz beginnt.
    Dies dient der Sicherheit der Bundesregierung, der Si-
    cherheit des Parlaments, aber vor allem der Sicherheit un-
    serer Soldaten.


    (Beifall bei der FDP)

    Bei der Planung und Vorbereitung eines bewaffneten

    Einsatzes können wir meiner Meinung nach etwas fle-
    xibler sein, als wir dies in der Vergangenheit waren. Wir
    erleben immer wieder, dass die Bundesregierung erst
    dann Transportraum anmietet, dass sie erst dann be-
    stimmte Lokalitäten für die Bundeswehr oder Frachtraum
    anmietet, wenn die konstitutive Zustimmung des Deut-
    schen Bundestages im jeweiligen Fall erteilt ist. Ich finde,
    wir sollten dabei ein bisschen großzügiger sein und dem
    Bundesverteidigungsminister die Möglichkeit geben, be-
    stimmte Planungsschritte vorwegzunehmen, die sich
    zunächst noch nicht auswirken. Diese wirken sich erst
    dann aus, wenn die Zustimmung des Deutschen Bundes-
    tages tatsächlich erfolgt ist und damit Soldaten in den Ein-
    satz gehen.

    Gegenwärtig erleben wir es oft, dass beispielsweise
    Flugzeuge schon weg sind – diese gibt es nur begrenzt auf
    dem Weltmarkt – oder bestimmte Plätze wie etwa unzer-
    störte Gebäude, in denen unsere Soldaten untergebracht
    werden könnten, bereits von unseren Alliierten für ihre
    Zwecke in Anspruch genommen worden sind, sodass un-
    sere Soldaten in ein Feldlager müssen – und dies in einer
    schwierigen Umgebung. Es ist notwendig, darüber zu
    sprechen.

    Meine letzte Bemerkung betrifft die Geschäftsord-
    nung des Deutschen Bundestages. Das gegenwärtige Ver-
    fahren orientiert sich an einer parlamentarischen Übung,
    die dem Gesetzgebungsverfahren nachgebildet worden
    ist. Wir tun so, als ob es sich um so etwas wie eine erste
    Lesung handeln würde. Dies ist es aber nicht. Deshalb
    möchten wir, dass wir speziell für die Zustimmung zu

    Jörg van Essen




    Jörg van Essen
    Auslandseinsätzen der Bundeswehr einen Abschnitt in die
    Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages aufneh-
    men. In diesem könnten auch die Unterrichtungspflichten
    der Bundesregierung gegenüber dem Parlament näher
    dargelegt werden.

    Wir laden Sie ein, über unseren Vorschlag zu sprechen.
    Ich weiß, dass das eine oder andere durchaus unter-
    schiedlich gesehen werden kann. Meine Bitte aber ist,
    dass wir schnell zu einer Lösung kommen. Mich freut,
    dass uns der Bundesverteidigungsminister wegen unserer
    Ansätze gelobt hat. Daher glaube ich, dass es eine Ge-
    sprächsbasis quer durch dieses Parlament gibt.

    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)