Rede:
ID1501017300

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 24
    1. im: 2
    2. Herr: 1
    3. Kollege,: 1
    4. ich: 1
    5. gratuliere: 1
    6. Ihnen: 1
    7. Namen: 1
    8. desganzen: 1
    9. Hauses: 1
    10. zu: 1
    11. Ihrer: 1
    12. ersten: 1
    13. Rede: 1
    14. Plenum: 1
    15. des: 1
    16. Bun-destags.\n: 1
    17. Das: 1
    18. Wort: 1
    19. hat: 1
    20. jetzt: 1
    21. der: 1
    22. Abgeordnete: 1
    23. Bernd: 1
    24. Scheelen,SPD.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Begrüßung der Präsidenten der Nationalver- sammlung der Republik Korea, Herr Park Kwan Yong . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 531 A Verabschiedung des Abgeordneten Dr. Ingo Wolf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 531 B Begrüßung der neuen Abgeordneten Gisela Pilz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 531 B Wahl der Abgeordneten Eckhardt Barthel (Berlin), Monika Griefahn, Michael Roth (Heringen), Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg, Günter Nooke, Annette Widmann-Mauz, Volker Beck und Hans- Joachim Otto (Frankfurt) als Mitglieder des Kuratoriums der „Stiftung Denkmal für die er- mordeten Juden Europas“ . . . . . . . . . . . . . . . . 531 B Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 531 C Tagesordnungspunkt 3: a) Abgabe einer Regierungserklärung: NATO-Gipfel am 21./22. November 2002 in Prag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 532 B b) Antrag der Abgeordneten Dr. Friedbert Pflüger, Dr. Wolfgang Schäuble, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Die NATO auf die neuen Gefahren ausrichten (Drucksache 15/44) . . . . . . . . . . . . . . . 532 B Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 532 C Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . . . . 535 C Markus Meckel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 539 B Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . 540 B Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . 540 D Dr. Werner Hoyer FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 541 D Dr. Ludger Volmer BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 543 C Dr. Friedbert Pflüger CDU/CSU . . . . . . . 544 D Dr. Gerd Müller CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 545 D Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . 547 C Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) CDU/CSU 549 C Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 551 A Monika Heubaum SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 552 B Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . 553 C Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des von den Abgeordne- ten Wolfgang Bosbach, Dr. Norbert Röttgen, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zur Ver- besserung des Schutzes der Bevölke- rung vor Sexualverbrechen und anderen schweren Straftaten (Drucksache 15/29) . . . . . . . . . . . . . . . 554 C b) Antrag der Abgeordneten Wolfgang Bosbach, Dr. Norbert Röttgen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Sozialtherapeutische Maßnahmen für Sexualstraftäter auf den Prüfstand stellen (Drucksache 15/31) . . . . . . . . . . . . . . . 554 C Wolfgang Bosbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . 554 D Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 556 D Sibylle Laurischk FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 559 A Plenarprotokoll 15/10 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 10. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 I n h a l t : Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 560 B Dr. Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . 561 B Christine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 564 B Dr. Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . 565 D Christine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 566 A Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 566 B Jerzy Montag BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 567 A Dr. Jürgen Gehb CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 568 B Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 570 B Zusatztagesordnungspunkt 2: Überweisung im vereinfachten Verfah- ren Antrag der Abgeordneten Eckhardt Barthel (Berlin), Ernst Bahr (Neuruppin), weiterer Abgeordneter der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Dr. Antje Vollmer, Grietje Bettin, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Den Deutschen Musikrat stärken (Drucksache 15/48) . . . . . . . . . . . . . . . . . 572 D Zusatztagesordnungspunkt 8: Abschließende Beratung ohne Aus- sprache Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses zu der Streitsa- che vor dem Bundesverfassungsgericht 2 BVerfGE 3/02 (Drucksache 15/69) . . . . . . . . . . . . . . . . . 573 A Tagesordnungspunkt 5: Wahlen zu Gremien 5 a) Schriftführer gemäß § 3 der Ge- schäftsordnung (Drucksache 15/50) . . . . . . . . . . . . . 573 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Fraktion der CDU/CSU: Be- stimmung des Verfahrens für die Be- rechnung der Stellenanteile der Fraktio- nen im Ausschuss nach Art. 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuss) (Drucksache 15/47) . . . . . . . . . . . . . . . . . 573 B in Verbindung mit 5 b) Ausschuss nach Art. 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungsaus- schuss) (Drucksachen 15/51, 15/52, 15/53, 15/54) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 573 B Volker Kauder CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 573 C Wilhelm Schmidt (Salzgitter) SPD . . . . . . . . 574 B Zusatztagesordnungspunkt 4: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion der FDP: Haltung der Bundesregierung zur Situation der öffentlichen Haushalte unter Berücksichtigung der zu erwar- tenden aktuellen Steuerschätzung und der damit möglichen Notwendigkeit ei- nes Haushaltssicherungsgesetzes . . . . . . 575 A Dr. Günter Rexrodt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 575 A Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . 576 C Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 578 A Christine Scheel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 579 B Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 580 B Joachim Poß SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 581 D Carl-Ludwig Thiele FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 583 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 584 A Ilse Aigner CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 585 C Ortwin Runde SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 586 D Otto Bernhardt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 588 A Walter Schöler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 588 D Norbert Schindler CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 590 B Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 591 C Dr. Rainer Wend SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 592 B Tagesordnungspunkt 6: Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Fortentwick- lung der ökologischen Steuerreform (Drucksachen 15/21, 15/71, 15/72) . . . . . 593 B Reinhard Schultz (Everswinkel) SPD . . . . . . 593 D Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . 595 B Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 597 A Carl-Ludwig Thiele FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 598 A Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . . . . . . 599 A Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 601 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002II Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 603 A Dr. Christian Eberl FDP . . . . . . . . . . . . . 603 D Hans Michelbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 604 B Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 605 D Rolf Hempelmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 606 B Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 607 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 612 C Tagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von den Abgeordneten Peter Götz, Dr. Michael Meister, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Neuordnung der Gemeindefinanzen (Gemeindefinanzreformgesetz) (Drucksache 15/30) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 608 A Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 608 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 609 B Horst Schild SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 610 C Dr. Andreas Pinkwart FDP . . . . . . . . . . . . . . 614 B Christine Scheel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 615 D Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 616 B Jochen-Konrad Fromme CDU/CSU . . . . 617 B Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 618 D Dr. Andreas Pinkwart FDP . . . . . . . . . . . 619 D Georg Fahrenschon CDU/CSU . . . . . . . . . . . 620 C Bernd Scheelen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 622 D Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 623 D Tagesordnungspunkt 8: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung des Urheber- rechts in der Informationsgesell- schaft (Drucksache 15/38) . . . . . . . . . . . . . . 625 A b) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den WIPO-Verträgen vom 20. Dezember 1996 über Urhe- berrecht sowie über Darbietungen und Tonträger (Drucksache 15/15) . . . . . . . . . . . . . . 625 B Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 625 B Günter Krings CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 626 C Grietje Bettin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 629 A Rainer Funke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 629 D Dirk Manzewski SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 630 C Tagesordnungspunkt 9: Antrag der Abgeordneten Dr. Werner Hoyer, Jörg van Essen, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der FDP: Rechtssi- cherheit für die bewaffneten Einsätze deutscher Streitkräfte schaffen – ein Ge- setz zurMitwirkung des Deutschen Bun- destages bei Auslandseinsätzen der Bun- deswehr einbringen (Drucksache 15/36) . . . . . . . . . . . . . . . . . 632 C Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 632 D Christine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 634 A Thomas Kossendey CDU/CSU . . . . . . . . . . . 635 B Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 636 D Dr. Andreas Schockenhoff CDU/CSU . . . . . 638 B Ulrike Merten SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 639 B Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 640 A Dr. Christoph Zöpel SPD . . . . . . . . . . . . . . . 641 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 643 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 645 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 531 10. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Dr. Christoph Zöpel Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 645 (C)(A) Daub, Helga FDP 14.11.2002* Dr. Däubler-Gmelin, SPD 14.11.2002 Herta Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 14.11.2002 Fritz, Erich G. CDU/CSU 14.11.2002 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 14.11.2002 Gradistanac, Renate SPD 14.11.2002 Freiherr von und zu CDU/CSU 14.11.2002 Guttenberg, Karl-Theodor entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht Hoffmann (Chemnitz), SPD 14.11.2002 Jelena Kubicki, Wolfgang FDP 14.11.2002 Lietz, Ursula CDU/CSU 14.11.2002 Möllemann, Jürgen W. FDP 14.11.2002 Nitzsche, Henry CDU/CSU 14.11.2002 Rossmanith, Kurt J. CDU/CSU 14.11.2002* * für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Georg Fahrenschon


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Kolleginnen und

    Kollegen! Sehr verehrte Frau Staatssekretärin! Ich hätte
    nicht gedacht, dass wir heute über Verfahrensspielereien
    diskutieren – das ist mein Eindruck –, sondern hätte ei-
    gentlich erwartet, dass Sie am Tag nach der Übergabe der
    Steuerschätzung diesen Antrag mit einem großen Strauß
    von Argumenten fachlich und sachlich entkräften.


    (Jörg Tauss [SPD]: Das hat sie gerade getan!)

    Dazu haben Sie aber nichts gesagt. Sie haben zur Frage
    der aktuellen finanziellen Lage der Kommunen kein ein-
    ziges Wort verloren, sondern sind nur auf Verfahrensspie-
    lereien eingegangen. Diese interessieren uns heute nicht.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP– Jörg Tauss [SPD]: Ja, Seriosität ist nicht gefragt!)


    Es geht heute um einen Antrag der CDU/CSU-Fraktion,
    der sich mit der aktuellen Notlage der Kommunen in
    Deutschland beschäftigt und nicht damit, wer wann wo
    welchen Antrag gestellt hat. Es ist richtig, heute über ihn
    zu sprechen; denn die Lage der Kommunen war noch nie
    so dramatisch. Das haben wir gestern schriftlich bekom-
    men.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Zuruf des Abg. Jörg Tauss [SPD])


    Mich wundert, angesichts der anfänglich guten Zu-
    sammenarbeit im Finanzausschuss, die ich als Neuling
    konstatieren darf, dass die Vorsitzende des Finanzaus-
    schusses nach ihrem Beitrag den Saal schon wieder ver-
    lassen hat. Sie zeigt damit, dass sie sich der Diskussion
    nicht wirklich stellt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Michael Glos [CDU/CSU]: Seid froh drum!)


    Ich komme auf einen wesentlichen Punkt in unserem
    Antrag zu sprechen. Die Aussage, die Spitzenverbände
    hätten die damalige Steueränderung uneingeschränkt un-
    terstützt, ist falsch. Die deutschen Spitzenverbände haben
    gerade die Gewerbesteuerumlageerhöhung ganz expli-
    zit abgelehnt. Deshalb darf man hier nicht den Eindruck
    erwecken, sie wären mit fliegenden Fahnen für diese Ge-
    setzesänderung gewesen, sondern an dem Punkt, um den
    es im Antrag der CDU/CSU geht, haben sie Ihre Politik
    mit deutlichen Worten abgelehnt.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Zurufe von der SPD: Nein!)


    – Dann lesen Sie die Unterlagen des Deutschen Städteta-
    ges.


    (Zuruf von der SPD: Er hat eine bayerische Ausgabe gelesen!)



    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    620


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    Da finden Sie es in der Dokumentation zu der Änderung
    im Jahr 2000 schon im Vorwort. Darüber hinaus können
    Sie auch in den Protokollen des Finanzausschusses nach-
    lesen; denn der Finanzausschuss hat eine Überprüfung
    protokollarisch festgehalten. Das Problem der Kompensa-
    tion, die in dieser Gewerbesteuerumlageerhöhung steckt,
    wurde also schon im Finanzausschuss der 14. Wahlperiode
    diskutiert. Man hat damals gesagt – Sie nicken –, man
    müsse sich erst die Zahlen anschauen, um über eine Kom-
    pensation nachzudenken.


    (Hans Michelbach [CDU/CSU]: Genau so war es!)


    Man muss sich mit dieser Frage also sehr wohl beschäfti-
    gen. Der Antrag der CDU/CSU-Fraktion ist der Auftakt
    für diese Auseinandersetzung.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Meine Damen und Herren, in der Vorbereitung auf
    diese Rede habe ich mich in der kommunalen Landschaft
    umgeschaut und bin auf Harald Schröder gestoßen. Keine
    Angst, es handelt sich nicht um einen verschollenen Bru-
    der oder einen neuen Cousin des Bundeskanzlers, nein,
    Harald Schröder teilt mit dem Bundeskanzler nur seinen
    Familiennamen und trägt dasselbe Parteibuch. Er ist Bür-
    germeister der Gemeinde Elsdorf im Erftkreis, einer Ge-
    meinde mit 21 500 Einwohnern und einem Gewerbe-
    steueraufkommen von rund 7 Millionen Euro im Jahr
    2000. Dank der Politik seines Parteifreundes teilt Herr
    Schröder jetzt nicht nur den Nachnamen mit dem Kanz-
    ler, sondern auch die Sorgen; denn das Aufkommen aus
    der Gewerbesteuer ist von 7 Millionen Euro im Jahr 2000
    auf nur noch 600 000 Euro zusammengeschmolzen. Das
    Problem muss man vor Augen haben, wenn man sich den
    Antrag der CDU/CSU-Fraktion anschaut.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Der jährliche Ausfall bei dieser Gemeinde mit 21 500 Ein-
    wohnern schlägt also mit 6,4 Millionen Euro zu Buche.

    Es erschrecken aber nicht nur die nackten Zahlen, son-
    dern auch die konkreten Beispiele. Die Gemeinde Elsdorf
    hat vor wenigen Monaten, finanziert aus Spenden der Bür-
    gerschaft, eine neue Jugendeinrichtung eingeweiht. Aller-
    dings können die jungen Männer und Frauen diese Jugend-
    einrichtung in den Wintermonaten höchstwahrscheinlich
    nicht nutzen, da der Zuschuss der Gemeinde zu den Heiz-
    kosten dieser Jugendeinrichtung gestrichen wurde, weil
    kein Geld mehr da ist. Sie muss zumachen; ab November
    ist sie geschlossen. Die Jugendeinrichtung – das tolle Pro-
    jekt – in der Gemeinde Elsdorf ist aufgrund Ihrer verfehl-
    ten Finanzpolitik in den Wintermonaten geschlossen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Jörg Tauss [SPD]: Na ja! Da bringen wir mal Kohlen hin!)


    Wenn Ihnen das Beispiel nicht genügt, nenne ich Ihnen
    ein weiteres: Der Finanzdezernent der Stadt Saarbrücken
    – Sie dürften die politischen Verhältnisse in der saarländi-
    schen Landeshauptstadt besser kennen als ich –, Frank
    Oran, hat seine Einbringungsrede zum Haushalt 2002 un-
    ter das Motto „Appell an die Vernunft“ gestellt. Im Zen-

    trum seines Appells steht zur Überraschung des Betracht-
    ers aber nicht der Stadtrat von Saarbrücken, sondern die
    Bundesregierung.


    (Ina Lenke [FDP]: Na so was!)

    Unter der Überschrift „Appell an die Vernunft“

    schreibt er der Bundesregierung ins Stammbuch:
    Der Einbruch bei der Gewerbesteuer wird uns laut un-
    serer aktuellen Finanzplanung bis 2004 rund 107 Mil-
    lionen Euro kosten. Das ist ein Betrag, den wir nicht
    alleine durch Sparen an Papier oder Telefonkosten
    wieder reinholen können.

    Herr Oran fährt fort:
    Ich frage mich, ob die Damen und Herren, die am
    Steuersenkungsgesetz gearbeitet haben, sich dieser
    Konsequenz bewusst waren.

    Das ist die einzig richtige Frage, die ein Finanzdezernent
    heutzutage stellen kann.

    Um diesen Punkt geht es in der Debatte heute Abend.
    Erstens geht es darum, welcher Fehler der Regierung im
    Jahr 2000 beim Steuersenkungsgesetz unterlaufen ist, und
    zweitens, was zu tun ist, um diesen Fehler schnellstmög-
    lich zu beheben. Geschäftsgrundlage der Beteiligung der
    Städte und Gemeinden an der Finanzierung der rot-grünen
    Steuerreform vom 23. Oktober 2000 war, dass sich die
    Finanzpositionen der Gemeinden im Vergleich zu denen
    des Bundes und der Länder nicht verschlechtern sollten.
    Das war das erklärte Ziel dieser Reform.


    (Bernd Scheelen [SPD]: Haben wir auch erreicht!)


    Vor diesem Hintergrund schrieb Rot-Grün eine stufen-
    weise Erhöhung der Gewerbesteuer fest. Die Gegenfi-
    nanzierung wurde mit blumigen Prognosen schönge-
    rechnet. Ich nenne nur ein Beispiel: Die Prognose einer
    jährlichen gesamtwirtschaftlichen Investitionszuwachs-
    rate von 5 Prozent war zentraler Punkt der Gegenfinan-
    zierung. Diese gesamtwirtschaftliche Investitionszu-
    wachsrate von 5 Prozent wurde in keinem einzigen Jahr
    erreicht. Die gesamte Gegenfinanzierung ist Lug und
    Trug. Deshalb haben die Kommunen jetzt das Problem
    mit ihren Haushaltszahlen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Meine Damen und Herren, es überrascht uns nicht. Den

    Kommunen geht es wie vielen Bürgerinnen und Bürgern.
    Mit den Versprechen, die Rot-Grün damals verkündet hat,
    geht es ihnen so wie mit den Versprechen von Gerhard
    Schröder im Bundestag: Heute versprochen und schon
    morgen gebrochen.


    (Dr. Andreas Schockenhoff [CDU/CSU]: Am gleichen Tag!)


    An dieser Stelle will ich nicht vertiefen, dass es auch
    sachliche, fachliche und grundsätzliche Fehler bei der
    Gegenfinanzierung gibt. Ich nenne ein Beispiel: Bei der
    Gegenfinanzierung gibt es eine vollkommen überpropor-
    tionale Belastung der Kommunen. Im Gegensatz zum
    Steueraufkommen der Städte und Gemeinden, das im
    Jahr 2001 um circa 5,5 Prozent gesunken ist, haben sich

    Georg Fahrenschon




    Georg Fahrenschon
    die Einnahmen des Bundes um lediglich 2,5 Prozent re-
    duziert. Das ist eine klare Schieflage zulasten der Kom-
    munen.

    Wenn Sie sich die Struktur, die Sie gewählt haben, an-
    schauen, erkennen Sie, dass die Ursache auf der Hand
    liegt: Rot-Grün ist es im damaligen Verfahren gelungen,
    die Entlastungen der Steuerpflichtigen vornehmlich auf
    dem Rücken der Gemeinschaftssteuern zu gewähren.
    Gleichzeitig wurden die reinen Bundessteuern – nament-
    lich die Mineralölsteuer und die so genannte Ökosteuer –
    erhöht. Deshalb ist es kein Wunder, dass die Ausfälle zu-
    lasten der Kommunen und nicht zulasten des Bundes ge-
    hen. Er hat seine Bundessteuern nämlich im Trockenen.

    Sie haben einen zweiten wesentlichen Fehler gemacht;
    denn Sie haben in der Systematik etwas geändert. Sie ha-
    ben den Interessenzusammenhang zwischen der Wirt-
    schaft und der Standortgemeinde entscheidend ge-
    schwächt. Wenn Sie diesen Weg weitergehen, laufen Sie
    Gefahr, dass die örtliche Wirtschaft von der Lokal- und
    Kommunalpolitik nicht mehr gebraucht wird, weil diese
    nichts mehr davon hat, dass sich erfolgreiche Unterneh-
    men in einem Gewerbe- und Industriegebiet neu ansie-
    deln.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Meine Damen und Herren, wenn Sie sich mit diesen
    Strukturdefiziten auseinander setzen, werden Sie erken-
    nen: Wer ein Interesse an einer gesunden Mischung von
    Wohnen und Arbeiten am Platz hat, wer ein Interesse an
    kurzen Wegen zwischen den Wohnstätten und dem Ar-
    beitsplatz hat und wer ein Interesse an flexiblen Konzep-
    tionen – gemeinsam mit den örtlichen Betrieben – zur Be-
    treuung von Kindern hat, muss dieses Gesetz wieder
    ändern. Durch dieses Gesetz geht die Schere nämlich ganz
    eindeutig auseinander, sodass die Kommune kein Inte-
    resse mehr daran hat, Wirtschaftsunternehmen vor Ort an-
    zusiedeln. Sie kann nicht mehr davon profitieren und wird
    sich für eine Villengegend bzw. eine ruhige Gegend ent-
    schließen; denn Standorte für neue Betriebe werden nicht
    mehr belohnt.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Angesichts der aktuellen Haushaltslage klingt es auch
    zynisch, wenn das Bundesfinanzministerium in seinem
    Monatsbericht von Mai 2002 wie folgt auf die Handha-
    bung von Kassen- und Kassenverstärkungskrediten
    hinweist:

    Bei zahlreichen Kommunen scheinen sich die Kas-
    senkredite aber mehr und mehr zu einem dauerhaften
    Finanzierungsinstrument der laufenden Ausgaben im
    Verwaltungshaushalt zu entwickeln. Hierin dürfte
    sich auch die prekäre finanzielle Situation zahlrei-
    cher Städte und Gemeinden widerspiegeln.

    Es ist in hohem Maße zynisch, wenn das Finanzminis-
    terium den Kommunen vorwirft, sie spielten mit Kassen-
    und Kassenverstärkungskrediten. Sie sind nämlich gar
    nicht mehr in der Lage, anders zu reagieren. Ich kann mit
    meinem Heimatlandkreis München, der der an Umlage-
    kraft stärkste Landkreis in Bayern ist, ein Beispiel nen-

    nen, das die gesamte Dramatik darstellt: Der Landkreis
    München musste am Montag einen Nachtragshaushalt be-
    schließen, um die Kassenkredite um 20 Millionen Euro zu
    erhöhen, und zwar allein deswegen, damit der Landkreis
    das Weihnachtsgeld auszahlen kann. Die Gründe dafür
    sind Nachforderungen gegenüber Sozialleistungsträgern
    aufgrund von Budgetvereinbarungen im Jahr 2002 und
    verzögerte Auszahlungen von Fördermitteln des Bundes
    und des Landes.

    Wenn Sie uns schon nicht glauben dürfen oder wollen,
    dann darf ich noch einen Kronzeugen anführen. Am 15. Ok-
    tober, also vor knapp einem Monat, trafen sich erstmals in
    der Geschichte Münchens alle Arbeiter und Angestellten
    der Stadt. 15 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter trafen
    sich unter dem Motto „München ist pleite“.


    (Jörg Tauss [SPD]: Kirch! Bertelsmann!)

    Ich darf den Oberbürgermeister, Christian Ude, der
    schließlich das Aushängeschild der bayerischen SPD ist,
    zitieren:


    (Ute Kumpf [SPD]: Ein guter Mann!)

    Bei der Gewerbesteuer haben wir dramatische Ein-
    brüche zu verzeichnen. Wir müssen sogar Rückzah-
    lungen in bisher unvorstellbarem Ausmaß leisten.

    Jetzt kommt es:
    Das hat mit Fehlern der Steuergesetzgebung in Berlin
    zu tun.

    Wo der Mann Recht hat, hat er Recht!

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Deshalb will ich Ihnen zum Schluss meines Beitrags die
    Resolution der 15 000 Beschäftigten der Stadt München
    nicht vorenthalten.


    (Vorsitz: Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer)

    Der erste von insgesamt vier Punkten, die sich an die Bun-
    desregierung richten, lautet:

    Die ab 1. Januar 2001 von 20 auf 30 Prozent erhöhte
    Abschöpfung der Gewerbesteuereinnahmen ist so-
    fort zurückzunehmen.

    Dem ist nichts hinzuzufügen.

    (Lebhafter Beifall bei der CDU/CSU – Beifall bei der FDP)




Rede von Dr. Antje Vollmer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Herr Kollege, ich gratuliere Ihnen im Namen des

ganzen Hauses zu Ihrer ersten Rede im Plenum des Bun-
destags.


(Beifall)

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Bernd Scheelen,

SPD.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Bernd Scheelen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Her-

    ren! Herr Kollege Fahrenschon, wir sind uns sicherlich darin


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    622


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    einig, dass die Lage in vielen Kommunen durchaus ernst ist.
    Aber Ihr Antrag hilft den Kommunen in keiner Weise,


    (Beifall bei der SPD)

    schon gar nicht dem von Ihnen hier zitierten Bürgermeis-
    ter von Elsdorf, Harald Schröder. Denn wenn Sie vor-
    tragen, dass die Gewerbesteuereinnahmen in Elsdorf von
    7 Millionen Euro auf 600 000 Euro abgestürzt sind, dann
    können Sie sich nach Ihrer Systematik leicht ausrechnen,
    dass die Gemeinde fast nichts zurückbekäme, wenn Ihr
    Antrag beschlossen würde. Das würde ihr nicht helfen.
    Das Einzige, was ihr wirklich hilft, ist eine grundlegende
    Gemeindefinanzreform, und die führen wir durch.


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Irmingard Schewe-Gerigk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Lassen Sie mich etwas zu dem Verhalten der kommu-
    nalen Spitzenverbände im Zusammenhang mit der Be-
    ratung der Unternehmensteuerreform anmerken. Sie ha-
    ben behauptet, die Spitzenverbände hätten der Erhöhung
    der Gewerbesteuerumlage nicht zugestimmt. Das ist so
    nicht richtig. Ich war an den Gesprächen beteiligt. Die
    kommunalen Spitzenverbände haben akzeptiert, dass die
    Gewerbesteuerumlage ein Ausgleichsmechanismus ist,
    um zwischen verschiedenen Steuerarten und den ver-
    schiedenen staatlichen Ebenen einen Ausgleich herzustel-
    len. Sie haben sich dafür eingesetzt, dass die vorgesehene
    Erhöhung bis zum Jahr 2004 befristet wird. Unter dieser
    Voraussetzung waren sie einverstanden.

    Deswegen haben wir in den Gesetzestext hineinge-
    schrieben, im Jahr 2004 eine Revision vorzunehmen, um
    im Lichte dessen, was die Unternehmensteuerreform be-
    wirkt hat, zu sehen, ob die Prognose richtig war oder ob
    man steuernd eingreifen muss. Aber jetzt haben wir erst
    das Jahr 2002, nicht 2004. Erst im Jahr 2004 werden wir
    in diesem Bereich aktiv werden.

    Zum Kollegen Pinkwart. Sie plädieren für die Abschaf-
    fung der Gewerbesteuer. Deswegen ist die FDP mögli-
    cherweise von vielen Kommunalpolitikern nicht gewählt
    worden. Diese wissen genau, wen sie wählen müssen. Sie
    erkennen nämlich, dass SPD und Grüne für sie etwas tun,
    nicht andere.


    (Beifall bei der SPD – Lachen bei der CDU/CSU und der FDP)


    Sie verkaufen das unter dem Stichwort Vereinfachung, die
    Sie für Bürger und Unternehmen fordern. Es ist eine tolle
    Vereinfachung, die Unternehmen keine Steuern mehr be-
    zahlen zu lassen und die Belastungen auf die Bürger zu
    verlagern. Das ist sehr einfach, aber diese Politik machen
    wir nicht mit.

    Bei der Ich-AG liegen die Freibeträge oberhalb des-
    sen, was als Einkommen vorgesehen ist. Deswegen gibt
    es im Zusammenhang mit der Ich-AG keine Probleme mit
    der Gewerbesteuer.


    (Dr. Michael Meister [CDU/CSU]: Wie werden die denn versteuert, Herr Kollege?)


    Der Kollege Götz hat hier sehr starke Worte gebraucht.
    Unter anderem hat er uns vorgeworfen, wir würden immer

    neue Aufgaben auf die Kommunen verlagern, aber kein
    Geld bereitstellen. Das, Herr Kollege Götz, haben Sie jah-
    relang, sogar jahrzehntelang gemacht. Ich weiß gar nicht,
    mit welcher moralischen Berechtigung Sie solche Vor-
    würfe erheben. Sie haben während der 16 Jahre von
    Helmut Kohl einiges mitzuverantworten.

    Wir zum Beispiel haben bei den Themen Grundsiche-
    rung, Ganztagsbetreuung und Krippe das Geld gegen
    Ihren erbitterten Widerstand gleich mitgeliefert. Wir ha-
    ben uns in der letzten Legislaturperiode über die Grund-
    sicherung unterhalten und sie beschlossen. Sie wissen,
    dass der Bund den Kommunen über die Länder dafür pro
    Jahr 409 Millionen Euro zur Verfügung stellt. Nach zwei
    Jahren werden wir überprüfen, ob das Geld reicht. Wenn
    es nicht reicht, wird der Bund seinen Verpflichtungen
    nachkommen und entsprechend mehr zahlen. Wenn es
    aber zu viel ist, wird sich der Bund vorbehalten, dem-
    nächst weniger zu zahlen. Das ist gelebte Konnexität. Das
    ist die Politik dieser Regierung.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Dasselbe gilt für den zweiten Punkt, die Ganztagsbe-
    treuung. Wir sehen für die kommende Legislaturperiode
    vor, den Ländern jedes Jahr 1 Milliarde Euro zur Verfügung
    zu stellen, um 10 000 neue Plätze in Ganztagsschulen be-
    reitzustellen.

    Der dritte Punkt: Wir stellen 1,5 Milliarden Euro für
    die Krippenbetreuung bereit. Das steht in unserer Ko-
    alitionsvereinbarung. Wir wollen die Ersparnisse von
    mindestens 1,5 Milliarden Euro, die die Hartz-Pläne bei
    den Kommunen bewirken, den Gemeinden zur Verfügung
    stellen, damit sie eine Betreuung für Kinder unter drei Jah-
    ren organisieren können.