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ID1501010900

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Begrüßung der Präsidenten der Nationalver- sammlung der Republik Korea, Herr Park Kwan Yong . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 531 A Verabschiedung des Abgeordneten Dr. Ingo Wolf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 531 B Begrüßung der neuen Abgeordneten Gisela Pilz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 531 B Wahl der Abgeordneten Eckhardt Barthel (Berlin), Monika Griefahn, Michael Roth (Heringen), Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg, Günter Nooke, Annette Widmann-Mauz, Volker Beck und Hans- Joachim Otto (Frankfurt) als Mitglieder des Kuratoriums der „Stiftung Denkmal für die er- mordeten Juden Europas“ . . . . . . . . . . . . . . . . 531 B Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 531 C Tagesordnungspunkt 3: a) Abgabe einer Regierungserklärung: NATO-Gipfel am 21./22. November 2002 in Prag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 532 B b) Antrag der Abgeordneten Dr. Friedbert Pflüger, Dr. Wolfgang Schäuble, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Die NATO auf die neuen Gefahren ausrichten (Drucksache 15/44) . . . . . . . . . . . . . . . 532 B Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 532 C Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . . . . 535 C Markus Meckel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 539 B Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . 540 B Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . 540 D Dr. Werner Hoyer FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 541 D Dr. Ludger Volmer BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 543 C Dr. Friedbert Pflüger CDU/CSU . . . . . . . 544 D Dr. Gerd Müller CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 545 D Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . 547 C Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) CDU/CSU 549 C Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 551 A Monika Heubaum SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 552 B Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . 553 C Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des von den Abgeordne- ten Wolfgang Bosbach, Dr. Norbert Röttgen, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zur Ver- besserung des Schutzes der Bevölke- rung vor Sexualverbrechen und anderen schweren Straftaten (Drucksache 15/29) . . . . . . . . . . . . . . . 554 C b) Antrag der Abgeordneten Wolfgang Bosbach, Dr. Norbert Röttgen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Sozialtherapeutische Maßnahmen für Sexualstraftäter auf den Prüfstand stellen (Drucksache 15/31) . . . . . . . . . . . . . . . 554 C Wolfgang Bosbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . 554 D Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 556 D Sibylle Laurischk FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 559 A Plenarprotokoll 15/10 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 10. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 I n h a l t : Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 560 B Dr. Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . 561 B Christine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 564 B Dr. Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . 565 D Christine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 566 A Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 566 B Jerzy Montag BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 567 A Dr. Jürgen Gehb CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 568 B Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 570 B Zusatztagesordnungspunkt 2: Überweisung im vereinfachten Verfah- ren Antrag der Abgeordneten Eckhardt Barthel (Berlin), Ernst Bahr (Neuruppin), weiterer Abgeordneter der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Dr. Antje Vollmer, Grietje Bettin, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Den Deutschen Musikrat stärken (Drucksache 15/48) . . . . . . . . . . . . . . . . . 572 D Zusatztagesordnungspunkt 8: Abschließende Beratung ohne Aus- sprache Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses zu der Streitsa- che vor dem Bundesverfassungsgericht 2 BVerfGE 3/02 (Drucksache 15/69) . . . . . . . . . . . . . . . . . 573 A Tagesordnungspunkt 5: Wahlen zu Gremien 5 a) Schriftführer gemäß § 3 der Ge- schäftsordnung (Drucksache 15/50) . . . . . . . . . . . . . 573 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Fraktion der CDU/CSU: Be- stimmung des Verfahrens für die Be- rechnung der Stellenanteile der Fraktio- nen im Ausschuss nach Art. 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuss) (Drucksache 15/47) . . . . . . . . . . . . . . . . . 573 B in Verbindung mit 5 b) Ausschuss nach Art. 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungsaus- schuss) (Drucksachen 15/51, 15/52, 15/53, 15/54) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 573 B Volker Kauder CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 573 C Wilhelm Schmidt (Salzgitter) SPD . . . . . . . . 574 B Zusatztagesordnungspunkt 4: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion der FDP: Haltung der Bundesregierung zur Situation der öffentlichen Haushalte unter Berücksichtigung der zu erwar- tenden aktuellen Steuerschätzung und der damit möglichen Notwendigkeit ei- nes Haushaltssicherungsgesetzes . . . . . . 575 A Dr. Günter Rexrodt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 575 A Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . 576 C Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 578 A Christine Scheel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 579 B Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 580 B Joachim Poß SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 581 D Carl-Ludwig Thiele FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 583 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 584 A Ilse Aigner CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 585 C Ortwin Runde SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 586 D Otto Bernhardt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 588 A Walter Schöler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 588 D Norbert Schindler CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 590 B Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 591 C Dr. Rainer Wend SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 592 B Tagesordnungspunkt 6: Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Fortentwick- lung der ökologischen Steuerreform (Drucksachen 15/21, 15/71, 15/72) . . . . . 593 B Reinhard Schultz (Everswinkel) SPD . . . . . . 593 D Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . 595 B Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 597 A Carl-Ludwig Thiele FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 598 A Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . . . . . . 599 A Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 601 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002II Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 603 A Dr. Christian Eberl FDP . . . . . . . . . . . . . 603 D Hans Michelbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 604 B Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 605 D Rolf Hempelmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 606 B Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 607 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 612 C Tagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von den Abgeordneten Peter Götz, Dr. Michael Meister, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Neuordnung der Gemeindefinanzen (Gemeindefinanzreformgesetz) (Drucksache 15/30) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 608 A Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 608 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 609 B Horst Schild SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 610 C Dr. Andreas Pinkwart FDP . . . . . . . . . . . . . . 614 B Christine Scheel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 615 D Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 616 B Jochen-Konrad Fromme CDU/CSU . . . . 617 B Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 618 D Dr. Andreas Pinkwart FDP . . . . . . . . . . . 619 D Georg Fahrenschon CDU/CSU . . . . . . . . . . . 620 C Bernd Scheelen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 622 D Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 623 D Tagesordnungspunkt 8: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung des Urheber- rechts in der Informationsgesell- schaft (Drucksache 15/38) . . . . . . . . . . . . . . 625 A b) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den WIPO-Verträgen vom 20. Dezember 1996 über Urhe- berrecht sowie über Darbietungen und Tonträger (Drucksache 15/15) . . . . . . . . . . . . . . 625 B Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 625 B Günter Krings CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 626 C Grietje Bettin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 629 A Rainer Funke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 629 D Dirk Manzewski SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 630 C Tagesordnungspunkt 9: Antrag der Abgeordneten Dr. Werner Hoyer, Jörg van Essen, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der FDP: Rechtssi- cherheit für die bewaffneten Einsätze deutscher Streitkräfte schaffen – ein Ge- setz zurMitwirkung des Deutschen Bun- destages bei Auslandseinsätzen der Bun- deswehr einbringen (Drucksache 15/36) . . . . . . . . . . . . . . . . . 632 C Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 632 D Christine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 634 A Thomas Kossendey CDU/CSU . . . . . . . . . . . 635 B Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 636 D Dr. Andreas Schockenhoff CDU/CSU . . . . . 638 B Ulrike Merten SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 639 B Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 640 A Dr. Christoph Zöpel SPD . . . . . . . . . . . . . . . 641 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 643 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 645 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 531 10. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 Beginn: 9.00 Uhr
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    Dr. Christoph Zöpel Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 645 (C)(A) Daub, Helga FDP 14.11.2002* Dr. Däubler-Gmelin, SPD 14.11.2002 Herta Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 14.11.2002 Fritz, Erich G. CDU/CSU 14.11.2002 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 14.11.2002 Gradistanac, Renate SPD 14.11.2002 Freiherr von und zu CDU/CSU 14.11.2002 Guttenberg, Karl-Theodor entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht Hoffmann (Chemnitz), SPD 14.11.2002 Jelena Kubicki, Wolfgang FDP 14.11.2002 Lietz, Ursula CDU/CSU 14.11.2002 Möllemann, Jürgen W. FDP 14.11.2002 Nitzsche, Henry CDU/CSU 14.11.2002 Rossmanith, Kurt J. CDU/CSU 14.11.2002* * für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Norbert Schindler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Herr
    Schöler, glauben Sie das, was Sie heute gesagt haben, ei-
    gentlich selber?


    (Heiterkeit bei der CDU/CSU – Krista Sager [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ja ein toller Einstieg! – Dr. Uwe Küster [SPD]: Herr Oberlehrer, das war bombig!)


    Schön, dass Herr Diller noch im Saal ist. Wird er deshalb
    geschickt, weil Herr Eichel seit einigen Tagen der Lügen
    und des Betrugs überführt ist?


    (Widerspruch bei der SPD – Walter Schöler [SPD]: Rexrodt her! Der Aufklärer her!)


    Herr Diller, sind Sie damit beauftragt worden, mitzutei-
    len, dass Sie an Steuererhöhungen festhalten?

    Wenn sie an das Vertrauen appelliert, muss ich die Kol-
    legin Hermenau fragen: Was haben Sie der deutschen Be-
    völkerung vor der Wahl alles versprochen?


    (Widerspruch bei der SPD – Dr. Reinhard Loske [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie haben das Blaue vom Himmel versprochen! – Joachim Poß [SPD]: Sie! Sie haben Versprechungen gemacht!)


    Herr Metzger hat – Herr Thiele hat zu Recht darauf hin-
    gewiesen – vorgestern in der Sendung „Frontal 21“ fest-
    gestellt:

    In einem Abwägungsprozess, wollen wir weiter re-
    gieren, hat sich die SPD und die Bundesregierung
    und auch der Bundesfinanzminister fürs Weiterre-
    gieren entschieden und gegen die Ehrlichkeit.

    Herr Metzger hat Ihnen selbst gesagt: Sie haben Deutsch-
    lands Bevölkerung bewusst angelogen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Joachim Poß [SPD]: Das ist glatt gelogen!)


    – Herr Poß, wenn es glatt gelogen ist, dann fordern Sie
    ihn gerichtlich auf, diese Bemerkung zurückzunehmen.
    Das können Sie innerhalb Ihrer Koalition klären. Brin-
    gen Sie das auf die Reihe! Es steht Aussage gegen Aus-
    sage. Wenn ich Sie wäre, würde ich mir das nicht bieten
    lassen.

    Auch die Kollegin Scheel ist nicht mehr da. In einer Fi-
    nanzdebatte hat sie genauso wie der Finanzminister an-
    wesend zu sein.


    (Krista Lager [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo ist denn Ihre Fraktionsvorsitzende?)


    Das gehört zum guten Ton. Wahrscheinlich verkündet sie
    gerade draußen – das macht sie öfter –: Wir brauchen doch
    eine Erhöhung der Mehrwertsteuer. Gleiches gilt bei der
    Erbschaftsteuer und der Vermögensteuer.

    Vorhin wurde gesagt, es gebe keine Steuererhöhungen.
    Ich bin gespannt, was Sie in Ihrem Giftschrank für
    Deutschland noch alles auf Lager haben, Stichwort Öko-
    steuer. Sie machen Ankündigungen in der Hoffnung,
    Deutschlands Wirtschaft anzukurbeln. Man glaubt Ihnen
    schlicht und ergreifend nicht mehr. Haben Sie denn das
    nicht begriffen? Wenn das so weitergeht, liegen Ihre Um-
    fragewerte bald bei null.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Ich komme zur Hartz-Kommission. Wir werden noch
    darüber reden, wie man versucht, damit eine positive
    Stimmung zu erzielen. Folgendes Motto ist bei Ihnen an-
    scheinend Methode geworden: links gewählt, grün ge-


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    590


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    lebt, schwarz gearbeitet und sich dann blau-gelb geär-
    gert.


    (Dr. Rainer Wend [SPD]: Das ist etwas durcheinander!)


    In dieser Verantwortungslosigkeit setzen Sie den
    Standort Deutschland in Europa aufs Spiel und untergra-
    ben die Stabilität des Euro. Wir sind die führende Wirt-
    schaftsnation in Europa. Ich erinnere an die Stabilitätskri-
    terien, die wir damals mit Theo Waigel unter dem
    Wortschwall Ihrer Ministerpräsidenten, die heute zum
    Teil hier sitzen oder sitzen müssten, gefordert haben.
    Diese haben wir eingehalten.
    Die damalige CDU/CSU- und FDP-Regierung hat die
    deutsche Einheit geschultert und gemeistert. Wir haben
    sie gewollt; wir haben sie auch mit Schulden finanziert.
    Auf diese Schulden bin ich stolz.

    Herr Runde, Ihnen kann ich nur sagen: Gehen Sie nicht
    in Hamburg in der Hafenstraße spazieren. Schauen Sie
    sich die Zahlen der deutschen Entwicklung der letzten
    zehn bis zwölf Jahre an.


    (Joachim Poß [SPD]: Im Gegensatz zu Ihnen kennt er sich mit Zahlen aus!)


    Wir haben in den 16 Jahren unserer Regierung verant-
    wortungsvolle Finanzpolitik gemacht. Hamburg lässt
    grüßen. Warum sind Sie dann abgewählt worden? Diese
    Frage müssen Sie erst einmal beantworten.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Weil ich nur fünf Minuten Redezeit habe, stelle ich ab-

    schließend fest: Sie verhalten sich wie Lemminge, die auf
    den Abgrund zusteuern. Sie sind sich dessen bewusst,
    aber tun es trotzdem. Anders ausgedrückt: Vor der Wahl
    waren wir in Deutschland vor dem Abgrund. Heute sind
    wir einen großen Schritt weiter. Deutschland kennt nun
    den Unterschied zwischen Rot-Grün und einem Telefon-
    häuschen: Wenn man in ein Telefonhäuschen hineingeht,
    muss man erst zahlen und darf dann wählen. Das haben
    die Leute begriffen. Bei Ihnen wird erst gewählt und dann
    abgezockt. Sie verfahren in einer Art und Weise, dass wir
    weiterhin das Schlusslicht bleiben werden. Herr Staatsse-
    kretär Diller, wir sind nicht mehr Klassenletzter; wir sind
    sitzen geblieben. Diese Aussage hätten Sie heute machen
    sollen.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Walter Schöler [SPD]: Wo ist Ihr Konzept?)


    – Wer ist denn an der Regierung? Sie oder wir? Sie fra-
    gen vier Wochen nach Regierungsantritt nach Konzep-
    ten. Ihre kennen wir. Sie bedeuten Deutschlands Unter-
    gang.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Lachen bei der SPD)




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Nächste Rednerin ist die Kollegin Dr. Gesine Lötzsch,

fraktionslos.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Gesine Lötzsch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Für die

    Zuschauerinnen und Zuschauer darf ich sagen: Ich bin
    Mitglied der PDS.

    Ich bin zwar noch neu im Deutschen Bundestag, aber
    ich bin schon etwas verwundert, dass es der Finanzminis-
    ter einen Tag nach der Steuerschätzung nicht für nötig be-
    findet, während einer Debatte über die Haushaltssituation
    eine Stunde im Deutschen Bundestag zu verbringen. Das
    befremdet mich doch sehr.

    Herr Eichel hat für das laufende Jahr eine Neuver-
    schuldung des Bundes in Höhe von 35 Milliarden Euro
    angekündigt. Das bedeutet: 35 Milliarden Euro Nettokre-
    ditaufnahme. Geplant war ursprünglich eine Nettokredit-
    aufnahme des Bundes in Höhe von 21,1 Milliarden Euro.
    Da haben Sie sich also locker um 13,9 Milliarden Euro
    verschätzt, einfach so!

    Sie erklären das Finanzloch – so haben auch die Red-
    ner der Koalitionsfraktionen argumentiert – mit dem viel
    zu geringen Wachstum, mit dem Anstieg der Arbeits-
    losigkeit und damit, dass man die konjunkturelle Ent-
    wicklung so nicht habe voraussehen können. Ich denke
    aber, dass man die gigantischen Haushaltslöcher nicht
    ausschließlich mit der Konjunktur erklären und entschul-
    digen kann. Das stimmt nicht. Das ist selbst verschulde-
    tes Elend.

    Die Steuerschätzung ist ein niederschmetterndes Zeug-
    nis für den Finanzminister – er ist nicht anwesend – und
    die gesamte Bundesregierung. Sie ist ein Zeugnis für die
    verfehlte Steuerpolitik der Bundesregierung in der letzten
    Wahlperiode. Die großen Aktiengesellschaften wurden
    von Rot-Grün massiv steuerlich entlastet und bekamen
    – oh Wunder; es wurde beklagt bzw. erstaunt zur Kennt-
    nis genommen – von den Finanzämtern sogar Geld zu-
    rück. Das hätte man vorher berechnen können!

    Ihre Jahrhundertsteuerreform, meine Damen und Her-
    ren von Rot-Grün, sollte die Konjunktur ankurbeln. Doch
    offensichtlich tun die großen Unternehmen nicht das, was
    Sie von ihnen erwartet haben. Sie kurbeln nicht an. Sie in-
    vestieren einfach nicht in neue Jobs. Die, die bisher in
    neue Jobs investiert haben, die kleinen und die mittleren
    Unternehmen, können weiter auf Steuererleichterungen
    warten.


    (Joachim Poß [SPD]: So ein Quatsch! Sie wurden dreimal steuerlich entlastet!)


    Um es einmal bildlich auszudrücken: Ihre Steuerreform
    schlachtet die Kuh und versucht, den Bullen zu melken.
    Jetzt wundern Sie sich, dass der Bulle keine Milch gibt.


    (Beifall der Abg. Petra Pau [fraktionslos])

    Die Zeche für die verfehlte Steuerpolitik zahlen jetzt

    die Länder und Kommunen, letztlich der normale Steuer-
    zahler. Heute habe ich in der Zeitung gelesen, dass Herr
    Eichel die Länder auffordert, endlich zu sparen. Ange-
    sichts der Situation finde ich das etwas daneben. Viele der
    steuerlichen Veränderungen zulasten der Länder und
    Kommunen wurden im Deutschen Bundestag beschlos-
    sen, ohne dass eine Kompensation vorgenommen wurde.

    Norbert Schindler




    Dr. Gesine Lötzsch

    Die Bundesregierung kommt nicht länger umhin, eine
    Störung des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts of-
    fiziell festzustellen. Nach Einschätzung des Arbeitskrei-
    ses Steuerschätzung werden die Steuereinnahmen der
    Gebietskörperschaften in diesem Jahr um insgesamt
    15,4 Milliarden Euro geringer ausfallen, als noch im Mai
    angenommen wurde. Davon entfallen 5,7Milliarden Euro
    auf den Bund. Da das Grundgesetz bestimmt, dass in
    normalen Zeiten die Neuverschuldung des Bundes die
    Summe der Investitionen nicht überschreiten darf, zwingt
    der notwendige Nachtragshaushalt die Bundesregierung
    dazu, die Störung des gesamtwirtschaftlichen Gleichge-
    wichts festzustellen. Über das Ausmaß des geplanten
    Nachtragshaushalts wissen wir noch nichts, aber schon
    jetzt ist klar: Es wird die hart treffen, die schon jetzt we-
    nig haben, und es wird die schonen, die schmerzlos auf
    etwas verzichten könnten.

    Frau Präsidentin, ich komme zum Schluss.