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ID1501009300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Begrüßung der Präsidenten der Nationalver- sammlung der Republik Korea, Herr Park Kwan Yong . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 531 A Verabschiedung des Abgeordneten Dr. Ingo Wolf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 531 B Begrüßung der neuen Abgeordneten Gisela Pilz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 531 B Wahl der Abgeordneten Eckhardt Barthel (Berlin), Monika Griefahn, Michael Roth (Heringen), Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg, Günter Nooke, Annette Widmann-Mauz, Volker Beck und Hans- Joachim Otto (Frankfurt) als Mitglieder des Kuratoriums der „Stiftung Denkmal für die er- mordeten Juden Europas“ . . . . . . . . . . . . . . . . 531 B Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 531 C Tagesordnungspunkt 3: a) Abgabe einer Regierungserklärung: NATO-Gipfel am 21./22. November 2002 in Prag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 532 B b) Antrag der Abgeordneten Dr. Friedbert Pflüger, Dr. Wolfgang Schäuble, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Die NATO auf die neuen Gefahren ausrichten (Drucksache 15/44) . . . . . . . . . . . . . . . 532 B Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 532 C Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . . . . 535 C Markus Meckel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 539 B Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . 540 B Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . 540 D Dr. Werner Hoyer FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 541 D Dr. Ludger Volmer BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 543 C Dr. Friedbert Pflüger CDU/CSU . . . . . . . 544 D Dr. Gerd Müller CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 545 D Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . 547 C Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) CDU/CSU 549 C Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 551 A Monika Heubaum SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 552 B Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . 553 C Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des von den Abgeordne- ten Wolfgang Bosbach, Dr. Norbert Röttgen, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zur Ver- besserung des Schutzes der Bevölke- rung vor Sexualverbrechen und anderen schweren Straftaten (Drucksache 15/29) . . . . . . . . . . . . . . . 554 C b) Antrag der Abgeordneten Wolfgang Bosbach, Dr. Norbert Röttgen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Sozialtherapeutische Maßnahmen für Sexualstraftäter auf den Prüfstand stellen (Drucksache 15/31) . . . . . . . . . . . . . . . 554 C Wolfgang Bosbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . 554 D Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 556 D Sibylle Laurischk FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 559 A Plenarprotokoll 15/10 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 10. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 I n h a l t : Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 560 B Dr. Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . 561 B Christine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 564 B Dr. Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . 565 D Christine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 566 A Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 566 B Jerzy Montag BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 567 A Dr. Jürgen Gehb CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 568 B Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 570 B Zusatztagesordnungspunkt 2: Überweisung im vereinfachten Verfah- ren Antrag der Abgeordneten Eckhardt Barthel (Berlin), Ernst Bahr (Neuruppin), weiterer Abgeordneter der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Dr. Antje Vollmer, Grietje Bettin, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Den Deutschen Musikrat stärken (Drucksache 15/48) . . . . . . . . . . . . . . . . . 572 D Zusatztagesordnungspunkt 8: Abschließende Beratung ohne Aus- sprache Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses zu der Streitsa- che vor dem Bundesverfassungsgericht 2 BVerfGE 3/02 (Drucksache 15/69) . . . . . . . . . . . . . . . . . 573 A Tagesordnungspunkt 5: Wahlen zu Gremien 5 a) Schriftführer gemäß § 3 der Ge- schäftsordnung (Drucksache 15/50) . . . . . . . . . . . . . 573 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Fraktion der CDU/CSU: Be- stimmung des Verfahrens für die Be- rechnung der Stellenanteile der Fraktio- nen im Ausschuss nach Art. 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuss) (Drucksache 15/47) . . . . . . . . . . . . . . . . . 573 B in Verbindung mit 5 b) Ausschuss nach Art. 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungsaus- schuss) (Drucksachen 15/51, 15/52, 15/53, 15/54) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 573 B Volker Kauder CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 573 C Wilhelm Schmidt (Salzgitter) SPD . . . . . . . . 574 B Zusatztagesordnungspunkt 4: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion der FDP: Haltung der Bundesregierung zur Situation der öffentlichen Haushalte unter Berücksichtigung der zu erwar- tenden aktuellen Steuerschätzung und der damit möglichen Notwendigkeit ei- nes Haushaltssicherungsgesetzes . . . . . . 575 A Dr. Günter Rexrodt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 575 A Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . 576 C Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 578 A Christine Scheel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 579 B Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 580 B Joachim Poß SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 581 D Carl-Ludwig Thiele FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 583 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 584 A Ilse Aigner CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 585 C Ortwin Runde SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 586 D Otto Bernhardt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 588 A Walter Schöler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 588 D Norbert Schindler CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 590 B Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 591 C Dr. Rainer Wend SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 592 B Tagesordnungspunkt 6: Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Fortentwick- lung der ökologischen Steuerreform (Drucksachen 15/21, 15/71, 15/72) . . . . . 593 B Reinhard Schultz (Everswinkel) SPD . . . . . . 593 D Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . 595 B Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 597 A Carl-Ludwig Thiele FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 598 A Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . . . . . . 599 A Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 601 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002II Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 603 A Dr. Christian Eberl FDP . . . . . . . . . . . . . 603 D Hans Michelbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 604 B Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 605 D Rolf Hempelmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 606 B Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 607 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 612 C Tagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von den Abgeordneten Peter Götz, Dr. Michael Meister, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Neuordnung der Gemeindefinanzen (Gemeindefinanzreformgesetz) (Drucksache 15/30) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 608 A Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 608 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 609 B Horst Schild SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 610 C Dr. Andreas Pinkwart FDP . . . . . . . . . . . . . . 614 B Christine Scheel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 615 D Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 616 B Jochen-Konrad Fromme CDU/CSU . . . . 617 B Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 618 D Dr. Andreas Pinkwart FDP . . . . . . . . . . . 619 D Georg Fahrenschon CDU/CSU . . . . . . . . . . . 620 C Bernd Scheelen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 622 D Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 623 D Tagesordnungspunkt 8: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung des Urheber- rechts in der Informationsgesell- schaft (Drucksache 15/38) . . . . . . . . . . . . . . 625 A b) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den WIPO-Verträgen vom 20. Dezember 1996 über Urhe- berrecht sowie über Darbietungen und Tonträger (Drucksache 15/15) . . . . . . . . . . . . . . 625 B Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 625 B Günter Krings CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 626 C Grietje Bettin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 629 A Rainer Funke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 629 D Dirk Manzewski SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 630 C Tagesordnungspunkt 9: Antrag der Abgeordneten Dr. Werner Hoyer, Jörg van Essen, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der FDP: Rechtssi- cherheit für die bewaffneten Einsätze deutscher Streitkräfte schaffen – ein Ge- setz zurMitwirkung des Deutschen Bun- destages bei Auslandseinsätzen der Bun- deswehr einbringen (Drucksache 15/36) . . . . . . . . . . . . . . . . . 632 C Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 632 D Christine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 634 A Thomas Kossendey CDU/CSU . . . . . . . . . . . 635 B Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 636 D Dr. Andreas Schockenhoff CDU/CSU . . . . . 638 B Ulrike Merten SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 639 B Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 640 A Dr. Christoph Zöpel SPD . . . . . . . . . . . . . . . 641 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 643 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 645 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 531 10. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 Beginn: 9.00 Uhr
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    Dr. Christoph Zöpel Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 645 (C)(A) Daub, Helga FDP 14.11.2002* Dr. Däubler-Gmelin, SPD 14.11.2002 Herta Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 14.11.2002 Fritz, Erich G. CDU/CSU 14.11.2002 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 14.11.2002 Gradistanac, Renate SPD 14.11.2002 Freiherr von und zu CDU/CSU 14.11.2002 Guttenberg, Karl-Theodor entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht Hoffmann (Chemnitz), SPD 14.11.2002 Jelena Kubicki, Wolfgang FDP 14.11.2002 Lietz, Ursula CDU/CSU 14.11.2002 Möllemann, Jürgen W. FDP 14.11.2002 Nitzsche, Henry CDU/CSU 14.11.2002 Rossmanith, Kurt J. CDU/CSU 14.11.2002* * für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Carl-Ludwig Thiele


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Wenn Sie noch etwas Glaubwürdigkeit hätten, dann

    müssten Sie die Wahrheit eingestehen, dann muss der Fi-
    nanzminister von seinem Posten zurücktreten und dann
    müssen Sie hier einen Haushalt mit einer Finanzplanung
    vorlegen, die tatsächlich in der Lage ist, das wirtschaft-
    liche Wachstum in Europa und vor allem in Deutschland
    zu befördern, und sie nicht abwürgt.

    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Nächste Rednerin ist die Kollegin Antje Hermenau,

Bündnis 90/Die Grünen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Antje Hermenau


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Wissen

    Sie, Herr Thiele, mir geht es wie Ihnen: Auch ich wünsche
    mir einen ehemaligen Abgeordneten zurück, aber nicht
    Herrn Metzger, sondern Herrn Lambsdorff.


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Den wünsche ich mir auch zurück!)


    Dessen Kurzintervention von vor über sechs Jahren habe
    ich noch gut im Ohr. Damals meinte er, die fetten Jahre
    seien vorbei, man müsse umsteuern. Dies haben Sie ver-
    säumt, als Sie noch an der Regierung waren.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Die Misere, die wir auch hier in Deutschland haben, ist
    tatsächlich hausgemacht. Deren Geschichte aber ist über
    30 Jahre alt. Wir haben uns diese sozialen Sicherungs-
    systeme mit ihrer Konjunkturanfälligkeit geleistet, die
    jetzt unter der schwachen Konjunktur leiden. Wer hat
    denn geahnt, dass die Weltkonjunktur so stark einbrechen
    würde, wie es nach den Attentaten im September letzten
    Jahres geschehen ist?


    (Zurufe von der CDU/CSU und FDP)

    – Erzählen Sie doch nichts! Das haben Sie nicht geahnt.

    Das Problem ist doch, dass Deutschland in den letzten
    Jahrzehnten zu behäbig geworden ist und als schwerfäl-
    liger Tanker nicht mehr in der Lage ist, diese Konjunk-
    turanfälligkeit wirklich auszugleichen. Das ist das Kern-
    problem, über das wir alle reden. Theoretisch könnten wir
    es auch mit Ehrlichkeit versuchen, aber dazu haben Sie in
    der Aktuellen Stunde natürlich keine Lust. Dies interes-
    siert Sie auch überhaupt nicht.


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Sie doch nicht!)


    Alle, die sich gestern zur Steuerschätzung geäußert
    haben, haben gesagt: Wir müssen die Reform der sozia-
    len Sicherungssysteme angehen. Sie können schauen,
    wohin Sie wollen, nach links oder nach rechts: Alle
    stimmen dieser Analyse zu. Nur über das Wie wird ge-
    stritten.

    Erst einmal melden sich die üblichen verdächtigen
    Grabenkämpfer, und zwar Herr Rogowski für den BDI
    und Herr Putzhammer für den DGB. Beide erzählen erst
    einmal, was nicht geht. Dies symbolisiert genau das Pro-
    blem, welches ich beschreibe. Es gibt in dieser Angele-
    genheit nur noch Grabenkämpfe. Es wird nicht wirklich
    darüber nachgedacht, wie man diese Umstrukturierung
    erreichen kann.

    Jetzt kommen wir zu den Mehrheiten: Irgendjemand
    hat versucht, intelligent zu sein, und den Zwischenruf ge-
    macht, wir hätten ein Einnahmeproblem, weil Steueraus-
    fälle aufgetreten seien. Wenn es aber ein Einnahmepro-
    blem ist, frage ich Sie: Wie kommen Sie eigentlich im
    Wahlkampf auf die Idee, von Steuersenkungen zu spre-
    chen? Können Sie mir das einmal erklären?


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Dr. Günter Rexrodt [FDP]: Weil wir die Einnahmen erhöhen wollen! – Dr. Hans-Peter Friedrich [Hof] [CDU/CSU]: Sie haben es noch nicht begriffen und Sie werden es auch nicht begreifen!)


    Jede Oma kann sich während des Strickens zusammen-
    puzzeln, dass man, wenn Deutschland ein Einnahmepro-
    blem hat, wie Sie feststellen, nicht noch die Steuern sen-
    ken kann. Das wissen Sie so gut wie ich.

    Wer hat denn im letzten Jahr hier gestanden und An-
    träge zur Erhöhung des laufenden Haushalts gestellt, weil
    er meinte, wir müssten noch irgendwo etwas drauf-
    packen? Die CDU/CSU-Fraktion kam mit einem Wust
    von Haushaltserhöhungsanträgen an, die niemals finan-
    zierbar gewesen wären.

    Wie lautet denn die Bilanz der letzten drei oder vier
    Jahre? – Die Neuverschuldung wurde massiv reduziert;
    das wissen Sie so gut wie wir. Sie machen hier nur ein
    bisschen Stimmung.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Stimmung?)

    Sie haben Angst. Sie haben ein Problem: Sie haben in der
    letzten Legislaturperiode und im Wahlkampf gemerkt,
    dass die Menschen eigentlich ein großes Vertrauen in die
    Finanzpolitik von Finanzminister Eichel und der rot-grü-
    nen Koalition haben.


    (Lachen bei der CDU/CSU)

    Sie versuchen jetzt, dies zu erschüttern, weil auch in

    schwieriger Zeit der Kurs gehalten wird.

    (Dr. Hans-Peter Friedrich [Hof] [CDU/CSU]: Das ist Bewusstseinstrübung!)

    Wir hätten es uns leicht machen können; das haben wir
    aber nicht getan. Sie weiden sich mit Häme an der Situa-
    tion, weil Sie froh sind, endlich die Gelegenheit zu haben,
    uns anzugreifen. Die ganzen vier Jahre hat es Sie ge-


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    584


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    wurmt, dass wir eine bessere Finanzpolitik gemacht ha-
    ben als Sie.


    (Lachen bei der CDU/CSU)

    – Natürlich ist das der Fall. Die Zahlen sind eindeutig.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Jetzt nutzen Sie die schwierige Situation – das ist Ihre
    Rolle als Opposition –, um mit Häme darüber hinwegzu-
    gehen.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Karneval hat zwar angefangen, wir brauchen aber keine Büttenrede zur Finanzpolitik!)


    – Herr Kampeter, ich kenne diese laute Stimme und die-
    ses Gebrüll.

    Der Versuch, das Vertrauen zu erschüttern, das wir er-
    worben haben, ist jetzt, da wir uns in einer solch schwie-
    rigen Lage befinden, möglicherweise erfolgreich. Aber
    auch Frankreich bekommt im nächsten Jahr einen blauen
    Brief aus Brüssel.


    (Hans Michelbach [CDU/CSU]: Ihr Realitätsverlust ist groß!)


    Frankreich wird übrigens konservativ regiert, wenn ich
    daran erinnern darf. Auch Frankreich hat die Konjunktur-
    prognosen für das nächste Jahr nach unten korrigiert.

    Wenn Sie sich das alles auf der Zunge zergehen lassen,
    werden Sie erkennen, dass Sie sich an die eigentliche
    Kerndiskussion nicht herantrauen. Sie plustern sich auf,
    erzählen etwas von einem Haushaltssicherungsgesetz und
    denken, damit könnten Sie die Menschen beeindrucken.
    Damit ist aber gemeint, dass Sie in die sozialen Siche-
    rungssysteme eingreifen wollen, statt sie zu reformieren.
    Sie wollen einfach nur Einschneidungen vornehmen.

    Diese Fraktion macht es sich besonders schwer, ihre
    soziale Verantwortung wahrzunehmen, und versucht
    wirklich, dies auszubalancieren. Das heißt: Wir brauchen
    Zeit. Es muss eine Differenzierung vorgenommen wer-
    den. Alle großen und wichtigen Bevölkerungsgruppen
    sollen berücksichtigt werden.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Deswegen Eiltempo! Deswegen Gesetze im Eilverfahren!)


    Der Zeitfaktor spielt eine Rolle. Wir haben mit den Re-
    formen noch nicht begonnen. Es gibt aber eine Kommis-
    sion und im nächsten Jahr wird es auch Reformen geben.


    (Dr. Günter Rexrodt [FDP]: Kommission ist gut! Wir brauchen eine Kommission!)


    Wir müssen durchhalten. Das ist zu schaffen, auch mit
    diesem Haushalt. Sie kennen die Zahlen so gut wie ich.
    Also denke ich: Wir machen so weiter,


    (Zuruf von der FDP: Sie machen so weiter? Um Gottes Willen!)


    denn das ist die richtige Politik: erst konsolidieren und
    dann modernisieren. Es müssen alle zusammen stehen.


    (Dr. Günter Rexrodt [FDP]: Wir brauchen eine Kommission!)


    Lassen Sie sich von den Vertretern der Opposition bloß
    nichts erzählen. Die haben es wirklich nicht besser ge-
    macht.


    (Zuruf von der SPD: Das Gegenteil ist der Fall!)


    Wir kriegen das hin.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)