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ID1501008900

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    6. Carl-Ludwig: 1
    7. Thiele,: 1
    8. FDP-Fraktion.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Begrüßung der Präsidenten der Nationalver- sammlung der Republik Korea, Herr Park Kwan Yong . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 531 A Verabschiedung des Abgeordneten Dr. Ingo Wolf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 531 B Begrüßung der neuen Abgeordneten Gisela Pilz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 531 B Wahl der Abgeordneten Eckhardt Barthel (Berlin), Monika Griefahn, Michael Roth (Heringen), Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg, Günter Nooke, Annette Widmann-Mauz, Volker Beck und Hans- Joachim Otto (Frankfurt) als Mitglieder des Kuratoriums der „Stiftung Denkmal für die er- mordeten Juden Europas“ . . . . . . . . . . . . . . . . 531 B Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 531 C Tagesordnungspunkt 3: a) Abgabe einer Regierungserklärung: NATO-Gipfel am 21./22. November 2002 in Prag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 532 B b) Antrag der Abgeordneten Dr. Friedbert Pflüger, Dr. Wolfgang Schäuble, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Die NATO auf die neuen Gefahren ausrichten (Drucksache 15/44) . . . . . . . . . . . . . . . 532 B Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 532 C Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . . . . 535 C Markus Meckel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 539 B Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . 540 B Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . 540 D Dr. Werner Hoyer FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 541 D Dr. Ludger Volmer BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 543 C Dr. Friedbert Pflüger CDU/CSU . . . . . . . 544 D Dr. Gerd Müller CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 545 D Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . 547 C Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) CDU/CSU 549 C Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 551 A Monika Heubaum SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 552 B Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . 553 C Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des von den Abgeordne- ten Wolfgang Bosbach, Dr. Norbert Röttgen, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zur Ver- besserung des Schutzes der Bevölke- rung vor Sexualverbrechen und anderen schweren Straftaten (Drucksache 15/29) . . . . . . . . . . . . . . . 554 C b) Antrag der Abgeordneten Wolfgang Bosbach, Dr. Norbert Röttgen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Sozialtherapeutische Maßnahmen für Sexualstraftäter auf den Prüfstand stellen (Drucksache 15/31) . . . . . . . . . . . . . . . 554 C Wolfgang Bosbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . 554 D Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 556 D Sibylle Laurischk FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 559 A Plenarprotokoll 15/10 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 10. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 I n h a l t : Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 560 B Dr. Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . 561 B Christine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 564 B Dr. Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . 565 D Christine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 566 A Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 566 B Jerzy Montag BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 567 A Dr. Jürgen Gehb CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 568 B Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 570 B Zusatztagesordnungspunkt 2: Überweisung im vereinfachten Verfah- ren Antrag der Abgeordneten Eckhardt Barthel (Berlin), Ernst Bahr (Neuruppin), weiterer Abgeordneter der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Dr. Antje Vollmer, Grietje Bettin, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Den Deutschen Musikrat stärken (Drucksache 15/48) . . . . . . . . . . . . . . . . . 572 D Zusatztagesordnungspunkt 8: Abschließende Beratung ohne Aus- sprache Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses zu der Streitsa- che vor dem Bundesverfassungsgericht 2 BVerfGE 3/02 (Drucksache 15/69) . . . . . . . . . . . . . . . . . 573 A Tagesordnungspunkt 5: Wahlen zu Gremien 5 a) Schriftführer gemäß § 3 der Ge- schäftsordnung (Drucksache 15/50) . . . . . . . . . . . . . 573 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Fraktion der CDU/CSU: Be- stimmung des Verfahrens für die Be- rechnung der Stellenanteile der Fraktio- nen im Ausschuss nach Art. 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuss) (Drucksache 15/47) . . . . . . . . . . . . . . . . . 573 B in Verbindung mit 5 b) Ausschuss nach Art. 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungsaus- schuss) (Drucksachen 15/51, 15/52, 15/53, 15/54) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 573 B Volker Kauder CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 573 C Wilhelm Schmidt (Salzgitter) SPD . . . . . . . . 574 B Zusatztagesordnungspunkt 4: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion der FDP: Haltung der Bundesregierung zur Situation der öffentlichen Haushalte unter Berücksichtigung der zu erwar- tenden aktuellen Steuerschätzung und der damit möglichen Notwendigkeit ei- nes Haushaltssicherungsgesetzes . . . . . . 575 A Dr. Günter Rexrodt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 575 A Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . 576 C Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 578 A Christine Scheel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 579 B Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 580 B Joachim Poß SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 581 D Carl-Ludwig Thiele FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 583 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 584 A Ilse Aigner CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 585 C Ortwin Runde SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 586 D Otto Bernhardt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 588 A Walter Schöler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 588 D Norbert Schindler CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 590 B Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 591 C Dr. Rainer Wend SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 592 B Tagesordnungspunkt 6: Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Fortentwick- lung der ökologischen Steuerreform (Drucksachen 15/21, 15/71, 15/72) . . . . . 593 B Reinhard Schultz (Everswinkel) SPD . . . . . . 593 D Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . 595 B Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 597 A Carl-Ludwig Thiele FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 598 A Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . . . . . . 599 A Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 601 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002II Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 603 A Dr. Christian Eberl FDP . . . . . . . . . . . . . 603 D Hans Michelbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 604 B Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 605 D Rolf Hempelmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 606 B Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 607 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 612 C Tagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von den Abgeordneten Peter Götz, Dr. Michael Meister, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Neuordnung der Gemeindefinanzen (Gemeindefinanzreformgesetz) (Drucksache 15/30) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 608 A Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 608 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 609 B Horst Schild SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 610 C Dr. Andreas Pinkwart FDP . . . . . . . . . . . . . . 614 B Christine Scheel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 615 D Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 616 B Jochen-Konrad Fromme CDU/CSU . . . . 617 B Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 618 D Dr. Andreas Pinkwart FDP . . . . . . . . . . . 619 D Georg Fahrenschon CDU/CSU . . . . . . . . . . . 620 C Bernd Scheelen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 622 D Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 623 D Tagesordnungspunkt 8: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung des Urheber- rechts in der Informationsgesell- schaft (Drucksache 15/38) . . . . . . . . . . . . . . 625 A b) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den WIPO-Verträgen vom 20. Dezember 1996 über Urhe- berrecht sowie über Darbietungen und Tonträger (Drucksache 15/15) . . . . . . . . . . . . . . 625 B Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 625 B Günter Krings CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 626 C Grietje Bettin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 629 A Rainer Funke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 629 D Dirk Manzewski SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 630 C Tagesordnungspunkt 9: Antrag der Abgeordneten Dr. Werner Hoyer, Jörg van Essen, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der FDP: Rechtssi- cherheit für die bewaffneten Einsätze deutscher Streitkräfte schaffen – ein Ge- setz zurMitwirkung des Deutschen Bun- destages bei Auslandseinsätzen der Bun- deswehr einbringen (Drucksache 15/36) . . . . . . . . . . . . . . . . . 632 C Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 632 D Christine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 634 A Thomas Kossendey CDU/CSU . . . . . . . . . . . 635 B Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 636 D Dr. Andreas Schockenhoff CDU/CSU . . . . . 638 B Ulrike Merten SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 639 B Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 640 A Dr. Christoph Zöpel SPD . . . . . . . . . . . . . . . 641 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 643 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 645 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 531 10. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 Beginn: 9.00 Uhr
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    Dr. Christoph Zöpel Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 645 (C)(A) Daub, Helga FDP 14.11.2002* Dr. Däubler-Gmelin, SPD 14.11.2002 Herta Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 14.11.2002 Fritz, Erich G. CDU/CSU 14.11.2002 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 14.11.2002 Gradistanac, Renate SPD 14.11.2002 Freiherr von und zu CDU/CSU 14.11.2002 Guttenberg, Karl-Theodor entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht Hoffmann (Chemnitz), SPD 14.11.2002 Jelena Kubicki, Wolfgang FDP 14.11.2002 Lietz, Ursula CDU/CSU 14.11.2002 Möllemann, Jürgen W. FDP 14.11.2002 Nitzsche, Henry CDU/CSU 14.11.2002 Rossmanith, Kurt J. CDU/CSU 14.11.2002* * für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Joachim Poß


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Herr Kol-

    lege Kampeter, ich würde Ihnen empfehlen, sich noch ein-
    mal die Pressekonferenz der Sachverständigen anzu-
    schauen. Dort hat sich Professor Siebert zu Ihrem
    Minijobkonzept geäußert und es ausdrücklich abgelehnt.
    So viel möchte ich zu den Ergebnissen des Sachverstän-
    digenrates und der Bewertung Ihrer Vorschläge sagen.


    (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Hört! Hört!)


    Wenn Sie die Chuzpe haben, über Gemeindefinanzen
    zu reden, dann muss ich an etwas erinnern: In Ihrer Ver-
    antwortung wurde die Gewerbesteuer permanent aus-
    gehöhlt; wir sind diejenigen, die das Problem zum ersten
    Mal seit 30 Jahren grundsätzlich aufgreifen und im nächs-
    ten Jahr eine umfassende Gemeindefinanzreform durch-
    setzen werden. Das ist der Unterschied zwischen Reden
    und Handeln.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Zu den Prognosen: Noch im August und September
    gingen verschiedene Institute davon aus, dass es zu einer
    kräftigen wirtschaftlichen Erholung im zweiten Halbjahr
    kommen würde. Wenn Herr Metzger aus irgendwelchen
    menschlichen Verletzungen heraus plötzlich all seine

    Steffen Kampeter




    Joachim Poß
    Erkenntnisse, die er am 12. September in einer 20-minüti-
    gen Rede hier im Deutschen Bundestag noch zum Besten
    gegeben hat – dabei hat er sich der Analyse von Bundes-
    finanzminister Eichel voll angeschlossen –,


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sagen Sie doch mal was zu Schartau!)


    heute vergessen hat, ist das das Problem von Herrn
    Metzger und nicht das Problem dieser Koalition.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Die Einzigen, die die Wählerinnen und Wähler ge-
    täuscht haben, sind Sie von der Opposition, und zwar mit
    unfinanzierbaren Vorschlägen; Stichworte: dreimal 40,
    dreimal 35.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Lachen bei der CDU/CSU und der FDP)


    Wo leben Sie denn? Finanzpolitisch leben Sie in Wolken-
    kuckucksheim.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dietrich Austermann [CDU/ CSU]: Possenspiel! – Friedrich Merz [CDU/ CSU]: Sie unerträglicher Schwätzer! – Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Setzen Sie sich wieder hin!)


    Wir haben keine unfinanzierbaren Vorschläge und Ver-
    sprechungen gemacht. Herr Merz, das unterscheidet uns.
    Sie schwätzen wirklich und wissen oft nicht, worüber Sie
    schwätzen. Wir wissen, worüber wir reden, handeln ver-
    antwortungsbewusst und stellen uns der Situation.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Friedrich Merz [CDU/CSU]: Ja, ja!)


    Sie werden nach der Steuerschätzung nicht mehr darum
    herumkommen, sich der Situation zu stellen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Eigentlich müsste jedem in diesem Hause klar gewor-
    den sein: Die Lage der öffentlichen Haushalte ist so ernst,


    (Friedrich Merz [CDU/CSU]: Aha!)

    dass mit rein parteitaktischen Überlegungen und mit den
    Aufführungen einer Opposition, die ihre Wahlniederlage
    immer noch nicht verdaut hat, endlich Schluss sein
    muss.


    (Dr. Günter Rexrodt [FDP]: Wo ist denn die Botschaft? – Friedrich Merz [CDU/CSU]: Die Opposition ist schuld!)


    Das ist die Realität, mit der wir es zu tun haben.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Widerspruch bei der CDU/ CSU)


    – So ist das! Das gilt auch für einige Medien, die heute
    quasi mit einem schwarzen Rand aufmachen. Sie haben
    die Wahl verloren, weil Sie diese Koalition ablösen woll-

    ten. Das ist Ihnen misslungen und das haben Sie nicht ver-
    schmerzt.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dietrich Austermann [CDU/ CSU]: Lug und Betrug! – Dr. Günter Rexrodt [FDP]: Nun zur Sache!)


    Weil, wie jetzt deutlich geworden ist, allen öffentlichen
    Gebietskörperschaften die geplanten Einnahmen wegge-
    brochen sind, werden beim Bund, aber auch bei den Län-
    dern und Kommunen die Haushaltsdefizite und damit
    auch das gesamtstaatliche Defizit in diesem und im kom-
    menden Jahr größer ausfallen als bisher erwartet. Wenn
    diese Entwicklung nicht schnell und aktiv gebremst wird,
    und zwar mit kurzfristiger Wirkung, werden eine Reihe
    von Länderhaushalten 2003 an die Grenze der Verfas-
    sungsmäßigkeit stoßen. Das ist die Lage, für die beide Ge-
    setzgebungsorgane, Bundestag und Bundesrat, in ihrer je-
    weiligen Verantwortung eine Lösung finden müssen.

    Die Unionsfraktion im Deutschen Bundestag würde
    ihren Einfluss und ihre Bedeutung überschätzen, wenn sie
    meinte, die unionsgeführten Bundesländer aus purer Par-
    teitaktik und wohl auch aus der nachhaltigen Wut über die
    verlorene Bundestagswahl, die bei ihren Reaktionen im-
    mer zu spüren ist, zu einer kompromisslosen Ablehnung
    der steuerpolitischen Vorschläge der Regierungskoalition
    drängen zu können. Auch die unionsgeführten Bundeslän-
    der kennen ihre eigenen Interessen sehr genau. Diese wer-
    den sie natürlich weiterverfolgen und gegen die taktischen
    Spielchen von Merz, Merkel und anderen durchsetzen.


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Auch Stoiber und Koch können nicht untätig bleiben. Sie
    müssen dafür Sorge tragen, dass die Einnahmebasis ihrer
    Länder gesichert wird und die Defizite ihrer Haushalte
    nicht unbegrenzt nach oben schnellen.

    Deshalb sage ich: Wir haben ein Konzept.

    (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: So ist es!)

    Unsere Vorschläge zur Verbreiterung der Steuerbemes-
    sungsgrundlage und zum Abbau von nicht mehr finan-
    zierbaren Steuervorteilen bieten eine Verbesserung der Fi-
    nanzsituation, und zwar nicht nur des Bundes, sondern
    auch der Länder und Kommunen. Daher sind sie eine
    ernsthafte Verhandlungsgrundlage für den Bundesrat. Ar-
    beiten Sie – auch im Interesse der unionsgeführten Län-
    der und Kommunen – bereits hier im Bundestag kon-
    struktiv an unserem Politikangebot mit oder legen Sie
    endlich eine konkrete und detaillierte Alternative vor! So
    können Sie nicht weiterwursteln! Im Grunde wissen Sie
    das auch ganz genau.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Lachen bei der CDU/CSU – Elke Wülfing [CDU/CSU]: Sie sind an der Regierung, nicht mehr in der Opposition! – Dr. Günter Rexrodt [FDP]: Der Poß, der macht nur Possen! – Gegenruf des Abg. Joachim Poß [SPD]: Herr Rexrodt, ich war heute sachlich! Ich habe keine Lust, auf dieses Niveau abzugleiten!)



    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    582


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)








Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat der Kollege Carl-Ludwig Thiele, FDP-

Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Carl-Ludwig Thiele


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten

    Kolleginnen und Kollegen! Der gestrige Tag war der Of-
    fenbarungseid einer gescheiterten Politik von vier Jahren
    Rot-Grün:


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Die Wirtschaftsweisen gehen von einem noch niedrigeren
    Wirtschaftswachstum und einer steigenden Anzahl der
    Arbeitslosen aus. Brüssel leitet ein Defizitverfahren ge-
    gen die Bundesrepublik Deutschland ein und die Steuer-
    schätzung stellt Mindereinnahmen von über 30 Milli-
    arden Euro für die nächsten beiden Jahre fest. – Ein
    ordentlicher Kaufmann müsste bei dieser Bilanz den
    Gang zum Konkursrichter antreten und den Offenba-
    rungseid ablegen. Finanzminister Eichel hat aber nicht
    einmal den Mumm, bei dieser Debatte hier im Bundestag
    zu erscheinen und seine Politik zu vertreten.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Gäbe es ein Delikt „Wahlbetrug“, dann müssten Bun-

    deskanzler Schröder und Finanzminister Eichel heute vor
    ein Strafgericht treten. Was aber macht der Bundesfinanz-
    minister? – Er sucht Sündenböcke: Die Weltwirtschaft sei
    schuld, das Wachstum habe sich nicht entwickelt wie er-
    wartet, die Zahl der Arbeitslosen sei nicht wie erwartet ge-
    sunken. Die Glaubwürdigkeit von Finanzminister Eichel
    hat sich, wie die „Börsen-Zeitung“ heute schrieb, von
    Triple A zum Junk Bond entwickelt. Sie ist implodiert. Es
    ist überhaupt keine Glaubwürdigkeit des Finanzministers
    mehr vorhanden.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Immer werden die Fehler bei anderen gesucht, statt end-
    lich selbst die Verantwortung für eine gescheiterte Politik
    zu übernehmen.


    (Jörg Tauss [SPD]: Tun Sie mal!)

    Die ganze Finanzpolitik von Minister Eichel hat nur eine
    einzige Konstante: Seine Prognosen lagen immer daneben.

    Durch die Regierung wird den Bürgern ein angebliches
    Sparpaket vorgelegt, welches im Wesentlichen darin be-
    steht, durch Streichen von steuerlichen Regelungen ohne
    gleichzeitige Entlastung der Bürger die Steuereinnahmen
    des Staates weiter zu erhöhen. Diese Bundesregierung
    greift den Bürgern schamlos in die Tasche: Die Sozial-
    versicherungsbeiträge werden erhöht, die Ökosteuern
    werden erhöht, die Beitragsbemessungsgrenze wird er-
    höht, eine Wertzuwachssteuer wird eingeführt und steuer-
    liche Ausnahmetatbestände werden gestrichen. Diese
    Bundesregierung belastet die Wirtschaft in unverantwort-
    licher Weise und setzt steuerliche Regelungen außer
    Kraft, die systembedingt sind und daher zu Recht seit je-
    her Bestandteil des Steuerrechts sind. Der Höhepunkt die-
    ser schamlosen Politik besteht darin, dies auch noch als
    Sparpaket auszugeben.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Unglaublich!)


    Herr Schäfers von der „FAZ“ brachte es heute auf den
    Punkt:

    Steuerschätzer, Sachverständige und EU-Kommis-
    sion erinnern mit all ihren Zahlen letztlich an einen
    einfachen Zusammenhang: Nur eine dynamische
    Wirtschaft verschafft dem Staat die Einnahmen, die
    er braucht, um über die Runden zu kommen. Doch
    nahezu alles, was Rot-Grün tut, schadet diesem Ziel.
    Wie will man mit Steuererhöhungen Wachstum er-
    zeugen? Wie will man mit höheren Lohnnebenkosten
    die Arbeitslosigkeit senken?

    Wie will man mit täglich neuen Gesetzesvorhaben Bür-
    gern und Betrieben Planungssicherheit für größere Pro-
    jekte geben? Die Spitzenverbände der Wirtschaft warnen
    schon, dass infolge der zusätzlichen Steuerbelastungen
    35 Milliarden Euro Mehrbelastung auf die Unternehmen
    zukommen. Die Lohnnebenkosten steigen dramatisch an
    und liegen im nächsten Jahr trotz eingenommener 63Mil-
    liarden Euro Ökosteuer auf dem Niveau von 1998, bei
    42,2 Prozent. Und das soll eine nachhaltige Finanzpolitik
    sein?

    Herr Finanzminister, tun Sie endlich das, was jeder
    normale Bürger tun würde, der aufgrund Ihrer falschen
    Politik weniger Einnahmen hat: Sie müssen endlich bei
    den Ausgaben ansetzen und sparen.


    (Beifall bei der FDP – Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Wenn wir es tun, kritisieren Sie es! Das ist doch Unsinn, was Sie da erzählen!)


    Deshalb kann ich Ihnen nur empfehlen: Halten Sie es mit
    den Empfehlungen der Wirtschaftsweisen und der FDP!
    Senken Sie die Steuersätze! Führen Sie Staatsaufgaben
    zugunsten privater Aktivitäten zurück! Senken Sie die
    Neuverschuldung! Senken Sie die Lohnnebenkosten! Be-
    fristen Sie auch das Arbeitslosengeld!

    Die Staatsquote liegt bei fast 50 Prozent. Die Abga-
    benquote liegt bei 42 Prozent. Die Neuverschuldung des
    Bundes wird sich in den vier Jahren Rot-Grün um mehr
    als 100 Milliarden Euro erhöht haben. Dies ist keine Po-
    litik der Konsolidierung, dies ist eine Steuererhöhungs-
    politik, eine Abgabenerhöhungspolitik, eine Neuver-
    schuldungspolitik. Diese Regierung unter Bundeskanzler
    Schröder hat vor der Wahl vieles versprochen – nach der
    Wahl wurde es gebrochen. Deshalb ist es gut, dass nach
    der Wahl der ehemalige Abgeordnete Metzger erklärt hat,


    (Lachen bei der SPD)

    dass das „desaströse Finanzloch im Bundesetat bewusst
    verschwiegen“ worden sei, weil ansonsten „der Nimbus
    der Finanzpolitik dieser Koalition im Bereich Sparen
    natürlich schon vor der Wahl kaputt gewesen wäre“.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Weiter hat er erklärt:
    In einem Abwägungsprozess, wollen wir weiter re-
    gieren, hat sich die SPD und die Bundesregierung
    und auch der Bundesfinanzminister fürs Weiterregie-
    ren entschieden und gegen die Ehrlichkeit.




    Carl-Ludwig Thiele
    Gegen die Ehrlichkeit, meine Damen und Herren!