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  • tocInhaltsverzeichnis
    Begrüßung der Präsidenten der Nationalver- sammlung der Republik Korea, Herr Park Kwan Yong . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 531 A Verabschiedung des Abgeordneten Dr. Ingo Wolf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 531 B Begrüßung der neuen Abgeordneten Gisela Pilz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 531 B Wahl der Abgeordneten Eckhardt Barthel (Berlin), Monika Griefahn, Michael Roth (Heringen), Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg, Günter Nooke, Annette Widmann-Mauz, Volker Beck und Hans- Joachim Otto (Frankfurt) als Mitglieder des Kuratoriums der „Stiftung Denkmal für die er- mordeten Juden Europas“ . . . . . . . . . . . . . . . . 531 B Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 531 C Tagesordnungspunkt 3: a) Abgabe einer Regierungserklärung: NATO-Gipfel am 21./22. November 2002 in Prag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 532 B b) Antrag der Abgeordneten Dr. Friedbert Pflüger, Dr. Wolfgang Schäuble, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Die NATO auf die neuen Gefahren ausrichten (Drucksache 15/44) . . . . . . . . . . . . . . . 532 B Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 532 C Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . . . . 535 C Markus Meckel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 539 B Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . 540 B Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . 540 D Dr. Werner Hoyer FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 541 D Dr. Ludger Volmer BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 543 C Dr. Friedbert Pflüger CDU/CSU . . . . . . . 544 D Dr. Gerd Müller CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 545 D Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . 547 C Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) CDU/CSU 549 C Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 551 A Monika Heubaum SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 552 B Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . 553 C Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des von den Abgeordne- ten Wolfgang Bosbach, Dr. Norbert Röttgen, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zur Ver- besserung des Schutzes der Bevölke- rung vor Sexualverbrechen und anderen schweren Straftaten (Drucksache 15/29) . . . . . . . . . . . . . . . 554 C b) Antrag der Abgeordneten Wolfgang Bosbach, Dr. Norbert Röttgen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Sozialtherapeutische Maßnahmen für Sexualstraftäter auf den Prüfstand stellen (Drucksache 15/31) . . . . . . . . . . . . . . . 554 C Wolfgang Bosbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . 554 D Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 556 D Sibylle Laurischk FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 559 A Plenarprotokoll 15/10 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 10. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 I n h a l t : Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 560 B Dr. Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . 561 B Christine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 564 B Dr. Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . 565 D Christine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 566 A Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 566 B Jerzy Montag BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 567 A Dr. Jürgen Gehb CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 568 B Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 570 B Zusatztagesordnungspunkt 2: Überweisung im vereinfachten Verfah- ren Antrag der Abgeordneten Eckhardt Barthel (Berlin), Ernst Bahr (Neuruppin), weiterer Abgeordneter der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Dr. Antje Vollmer, Grietje Bettin, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Den Deutschen Musikrat stärken (Drucksache 15/48) . . . . . . . . . . . . . . . . . 572 D Zusatztagesordnungspunkt 8: Abschließende Beratung ohne Aus- sprache Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses zu der Streitsa- che vor dem Bundesverfassungsgericht 2 BVerfGE 3/02 (Drucksache 15/69) . . . . . . . . . . . . . . . . . 573 A Tagesordnungspunkt 5: Wahlen zu Gremien 5 a) Schriftführer gemäß § 3 der Ge- schäftsordnung (Drucksache 15/50) . . . . . . . . . . . . . 573 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Fraktion der CDU/CSU: Be- stimmung des Verfahrens für die Be- rechnung der Stellenanteile der Fraktio- nen im Ausschuss nach Art. 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuss) (Drucksache 15/47) . . . . . . . . . . . . . . . . . 573 B in Verbindung mit 5 b) Ausschuss nach Art. 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungsaus- schuss) (Drucksachen 15/51, 15/52, 15/53, 15/54) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 573 B Volker Kauder CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 573 C Wilhelm Schmidt (Salzgitter) SPD . . . . . . . . 574 B Zusatztagesordnungspunkt 4: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion der FDP: Haltung der Bundesregierung zur Situation der öffentlichen Haushalte unter Berücksichtigung der zu erwar- tenden aktuellen Steuerschätzung und der damit möglichen Notwendigkeit ei- nes Haushaltssicherungsgesetzes . . . . . . 575 A Dr. Günter Rexrodt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 575 A Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . 576 C Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 578 A Christine Scheel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 579 B Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 580 B Joachim Poß SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 581 D Carl-Ludwig Thiele FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 583 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 584 A Ilse Aigner CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 585 C Ortwin Runde SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 586 D Otto Bernhardt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 588 A Walter Schöler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 588 D Norbert Schindler CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 590 B Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 591 C Dr. Rainer Wend SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 592 B Tagesordnungspunkt 6: Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Fortentwick- lung der ökologischen Steuerreform (Drucksachen 15/21, 15/71, 15/72) . . . . . 593 B Reinhard Schultz (Everswinkel) SPD . . . . . . 593 D Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . 595 B Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 597 A Carl-Ludwig Thiele FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 598 A Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . . . . . . 599 A Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 601 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002II Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 603 A Dr. Christian Eberl FDP . . . . . . . . . . . . . 603 D Hans Michelbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 604 B Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 605 D Rolf Hempelmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 606 B Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 607 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 612 C Tagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von den Abgeordneten Peter Götz, Dr. Michael Meister, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Neuordnung der Gemeindefinanzen (Gemeindefinanzreformgesetz) (Drucksache 15/30) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 608 A Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 608 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 609 B Horst Schild SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 610 C Dr. Andreas Pinkwart FDP . . . . . . . . . . . . . . 614 B Christine Scheel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 615 D Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 616 B Jochen-Konrad Fromme CDU/CSU . . . . 617 B Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 618 D Dr. Andreas Pinkwart FDP . . . . . . . . . . . 619 D Georg Fahrenschon CDU/CSU . . . . . . . . . . . 620 C Bernd Scheelen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 622 D Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 623 D Tagesordnungspunkt 8: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung des Urheber- rechts in der Informationsgesell- schaft (Drucksache 15/38) . . . . . . . . . . . . . . 625 A b) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den WIPO-Verträgen vom 20. Dezember 1996 über Urhe- berrecht sowie über Darbietungen und Tonträger (Drucksache 15/15) . . . . . . . . . . . . . . 625 B Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 625 B Günter Krings CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 626 C Grietje Bettin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 629 A Rainer Funke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 629 D Dirk Manzewski SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 630 C Tagesordnungspunkt 9: Antrag der Abgeordneten Dr. Werner Hoyer, Jörg van Essen, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der FDP: Rechtssi- cherheit für die bewaffneten Einsätze deutscher Streitkräfte schaffen – ein Ge- setz zurMitwirkung des Deutschen Bun- destages bei Auslandseinsätzen der Bun- deswehr einbringen (Drucksache 15/36) . . . . . . . . . . . . . . . . . 632 C Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 632 D Christine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 634 A Thomas Kossendey CDU/CSU . . . . . . . . . . . 635 B Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 636 D Dr. Andreas Schockenhoff CDU/CSU . . . . . 638 B Ulrike Merten SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 639 B Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 640 A Dr. Christoph Zöpel SPD . . . . . . . . . . . . . . . 641 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 643 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 645 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 531 10. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 Beginn: 9.00 Uhr
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    Dr. Christoph Zöpel Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 645 (C)(A) Daub, Helga FDP 14.11.2002* Dr. Däubler-Gmelin, SPD 14.11.2002 Herta Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 14.11.2002 Fritz, Erich G. CDU/CSU 14.11.2002 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 14.11.2002 Gradistanac, Renate SPD 14.11.2002 Freiherr von und zu CDU/CSU 14.11.2002 Guttenberg, Karl-Theodor entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht Hoffmann (Chemnitz), SPD 14.11.2002 Jelena Kubicki, Wolfgang FDP 14.11.2002 Lietz, Ursula CDU/CSU 14.11.2002 Möllemann, Jürgen W. FDP 14.11.2002 Nitzsche, Henry CDU/CSU 14.11.2002 Rossmanith, Kurt J. CDU/CSU 14.11.2002* * für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Christine Scheel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Herr Rexrodt, Sie haben hier wieder einmal gnadenlos
    übertrieben.


    (Dr. Günter Rexrodt [FDP]: Auf den Punkt war das!)


    In meiner vorherigen Rede habe ich gesagt, dass Meckern
    kein Konzept ist. Aber ich muss sagen, dass gnadenlose
    Übertreibungen ebenfalls kein Konzept sind, Herr Rexrodt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Dr. Günter Rexrodt [FDP]: Das war eine Beschönigung meinerseits!)


    Die FDP hat sich in der Finanz- und Haushaltspolitik
    nicht gerade mit Ruhm bekleckert, was die 29 Jahre ihrer
    Regierungsbeteiligung betrifft.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Wenn man die gegenwärtige Situation Ihrer Partei be-
    trachtet, dann muss man sagen, dass sie das auch in der
    Gegenwart nicht tut.


    (Dr. Hans-Peter Friedrich [Hof] [CDU/CSU]: Das ist billig! – Dr. Günter Rexrodt [FDP]: Kleines Karo! Frau Scheel, das ist doch gar nicht Ihre Art!)


    Herr Austermann, ich finde, wir sollten sachlich mitei-
    nander reden.


    (Otto Bernhardt [CDU/CSU]: Mit wem?)

    Sie sollten nicht immer behaupten, dass wir die Höhe der
    Steuereinnahmen des Septembers vorher wissen konnten.
    Als guter Haushaltspolitiker müssten Sie doch eigentlich
    wissen, dass der September seit Jahren der Monat mit den
    größten Steuereinnahmen ist. Die Prognosen, die wir im
    Frühjahr bezüglich der Einnahmen im September bekom-
    menhaben,habensichabernichterfüllt.Deshalbmüssenwir
    als Konsequenz der letzten Steuerschätzung einen Nach-
    tragshaushalt einbringen. Dass dies geschieht, liegt aber
    nicht daran, dass es falsche Einschätzungen vonseiten der
    Koalitionsfraktionen oder des Finanzministers gegeben hat.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD)


    Es ist unbestritten, dass die wirtschaftliche Situation
    äußerst schwierig ist und dass wir konsolidieren müssen.
    Wir müssen aber gleichzeitig dafür sorgen, dass in diesem
    Land ausreichend investiert wird und dass wir es schaffen,
    strukturelle Maßnahmen zu ergreifen, um die sozialen Si-
    cherungssysteme zukunftsfest zu machen. Ich hoffe, dass
    wir uns darin einig sind.

    Der Unterschied zwischen CDU/CSU und FDP auf der
    einen Seite und den Regierungsfraktionen auf der anderen
    Seite ist jedoch der, dass die Regierungsfraktionen Vor-
    schläge machen, wie wir aus dieser schwierigen Situation
    herauskommen können.


    (Manfred Grund [CDU/CSU]: Ihr könnt sogar Gesetze machen, wenn ihr wollt!)


    Aber Sie mäkeln in allen Debatten, die wir in diesem Hause
    zu diesem Thema führen, nur herum, ohne zu sagen, was
    Sie tun wollen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Dr. Günter Rexrodt [FDP]: Das stimmt nicht!)


    Sagen Sie doch bitte einmal, wie man es ohne eine wei-
    tere Neuverschuldung schaffen kann, die Steuern, die So-
    zialversicherungsbeiträge und die Staatsquote zu senken!
    Sagen Sie den Menschen draußen im Land, was Ihre For-
    derungen für die soziale Absicherung bedeuten und wel-
    che Einbußen die Menschen hinzunehmen haben! Dazu
    sind Sie zu feige.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Dr. Günter Rexrodt [FDP]: Sie sind zu feige!)


    Die Prognosen sowohl der Wirtschaftsforschungsinsti-
    tute als auch des Sachverständigenrates waren schon im-
    mer unsicher.


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Aber nicht so viel wie bei Ihnen!)


    Das ist leider so; daran kann man nichts ändern. Wir konn-
    ten immer wieder erleben, dass Institute innerhalb weni-
    ger Tage ihre Prognosen verändert haben


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Das stimmt doch gar nicht! – Steffen Kampeter [CDU/ CSU]: Sie erzählen doch dummes Zeug!)


    Dietrich Austermann




    Christine Scheel
    und dass wir anpassen mussten. Denn die Forschungsinsti-
    tute, die Wirtschaftsinstitute, der Sachverständigenrat und
    die Wirtschaftsweisen sind die Gremien, die die Grund-
    daten vorlegen, auf denen die Regierung ihre Perspektiven
    in der Finanz- und Haushaltspolitik aufbaut. Das ging Ih-
    nen so und das geht uns so.

    Ich finde, man sollte an dieser Stelle die Kirche im
    Dorf lassen. Als der Finanzminister noch Theo Waigel
    hieß, hatten wir dreimal die Situation, dass die Neuver-
    schuldung höher war als die Investitionen. Dies hatte ge-
    nau die gleiche Konsequenz, vor der wir heute stehen.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: In dieser Dimension?)


    Auch damals ist Gott sei Dank kein Staatsbankrott einge-
    treten. Das wird auch diesmal nicht der Fall sein. Denn
    wir haben Vorsorge getroffen, wir werden im Hinblick auf
    das Jahr 2003 konkrete Vorschläge machen und Sie darum
    bitten, dem zuzustimmen.

    Dazu kommt, dass etwa 55 Prozent des Defizits, über
    das wir jetzt sprechen und das wir nach Brüssel melden
    müssen, in der Verantwortung der Bundesländer liegen.


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Scheint aber ein Einnahmeproblem zu sein! – Manfred Grund [CDU/CSU]: Schleswig-Holstein zum Beispiel!)


    Ich würde bitten, dass nicht nur oppositionsseitig, also
    vonseiten der CDU/CSU und der FDP, diesbezügliche
    Vorschläge kommen. Es geht nämlich nicht an, dass bei-
    spielsweise der bayerische Ministerpräsident oder ein
    Herr Koch sagen: „Liebe Leute, all das, was die Regie-
    rung macht, wollen wir nicht haben; wir machen das alles
    besser“, ohne ehrlich zu sagen, was sie tun wollen. Auch
    Herr Koch wird einen nicht verfassungskonformen Haus-
    halt haben. Das bitte ich zu berücksichtigen. Hier müssen
    alle helfen. Dazu gehören die Länder, aber auch die Op-
    position.

    Danke schön.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Nächster Redner ist der Kollege Steffen Kampeter,

CDU/CSU-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Steffen Kampeter


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Die Kollegin Scheel hat wesentliche Teile ihrer
    Rede darauf verwendet, den Eindruck zu erwecken, als
    habe die rot-grüne Regierungskoalition gerade in den
    letzten Minuten, Stunden oder Tagen erfahren, dass die
    wirtschaftliche Lage in Deutschland schlecht und die
    Steuerbasis erodierend ist, die Zukunftsperspektiven
    schlimm sind und sie regelrecht überrascht worden sei.

    Wer heute Morgen die „Welt“ gelesen hat, der konnte
    zur Kenntnis nehmen, dass interessanterweise jemand,
    der auch im Deutschen Bundestag immer offen war, näm-
    lich Oswald Metzger, Ihr langjähriger haushalts- und fi-
    nanzpolitischer Sprecher, festgestellt hat:

    ... die Koalitionäre
    – das sind Sie, meine sehr verehrten Damen und Herren –

    hätten vor der Bundestagswahl
    – so Metzger wörtlich –

    ‚ein desaströses Finanzloch im Bundeshaushalt‘ be-
    wusst verschwiegen.

    (Dr. Günter Rexrodt [FDP]: Guter Mann!)


    Es sei Stillschweigen vereinbart worden, weil sonst
    ‚der Nimbus der Finanzpolitik dieser Koalition im
    Bereich Sparen natürlich schon vor der Wahl kaputt
    gewesen wäre‘.

    So weit Ihr ehemaliger finanzpolitischer Sprecher. Es
    gibt jetzt also auch bei den Grünen welche, die die Wahr-
    heit sagen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Vor diesem Hintergrund möchte ich einen anderen Ex-
    perten hinzuziehen. In den letzten Tagen hat der SPD-
    Wirtschafts- und Arbeitsminister von Nordrhein-West-
    falen auf die Frage, ob er nicht schon lange wisse, dass die
    wirtschaftliche Lage und die Steuerlage so seien, wie sie
    seien, geantwortet:

    Das war für jemanden, der jeden Tag vor Ort ist und
    im Land die Augen offen hält, überhaupt keine Neu-
    igkeit. Dass beispielsweise der Möbelindustrie große
    Probleme ins Haus stehen, das war vor der Wahl so
    und das ist nach der Wahl so. Wir haben eine Reihe
    von Handwerksbereichen, die aufgrund der schlech-
    ten Baukonjunktur in erheblichen Schwierigkeiten
    sind und Arbeitsplätze abbauen. Das war vor der
    Wahl so und das ist nach der Wahl so.

    Auf die Frage: „Sie haben also alles gewusst?“, antwor-
    tete Schartau:

    Ja, das wusste jeder, der in diesen Bereichen die Au-
    gen offen hat und sie nicht zumacht.

    Das ist die Wahrheit über die großartige Lüge, die heute
    Gegenstand Ihrer Redebeiträge ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Dr. Günter Rexrodt [FDP]: Guter Mann, der Herr Schartau!)


    Es bleibt Tatsache: Die Steuerausfälle, die die Steuer-
    schätzer gestern diagnostiziert haben, sind Ausweis einer
    völlig verfehlten Wirtschafts- und Finanzpolitik. Dabei
    geht es nicht nur um Haushaltslöcher. Sie stehen am Ab-
    grund einer völlig falschen Wirtschafts- und Finanzpolitik.
    Wer sich heute noch einmal die Rede vornimmt, die der
    Bundesfinanzminister kurz vor der Wahl am 12. Septem-
    ber hier gehalten hat, und eine unwahre Behauptung nach
    der anderen liest, der muss die Forderung des Kollegen
    Austermann aufgreifen: Wer so unverschämt, so schamlos
    lügt, der sollte seinen Hut nehmen. Zumindest hätte ich
    heute aber erwartet, dass er nicht den Motivationskünstler
    Diller vorschickt, sondern selbst zur Lage der Wirtschaft
    und der Finanzen in Deutschland Stellung nimmt.


    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    580


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    Herr Diller hat vor dem Deutschen Bundestag gesagt,
    das Wachstum komme in Fahrt. Wenn es so lethargisch in
    Fahrt kommt, wie der Kollege Diller bei seiner Rede in
    Fahrt kam, dann werden wir sehr große Wachstumspro-
    bleme haben.

    Wir dürfen uns keine Illusionen über die Ursachen ma-
    chen. Wir haben doch nicht, wie die Redner der Koalition
    dauernd behaupten, ausschließlich konjunkturelle Pro-
    bleme. Natürlich haben wir eine miese Konjunktur, aber
    die hohe Arbeitslosigkeit und die wirtschaftliche Lage in
    unserem Land haben vor allem die Ursache, dass die
    strukturellen Reformen in Deutschland nicht angegangen
    worden sind.

    Kollegin Scheel, Sie haben gefragt, was wir dagegen
    machen. Vielleicht schauen Sie einmal in Ihr Büro. Dort
    liegt unser Entwurf über ein Minijobgesetz, in dem wir
    wesentliche Vorschläge zur Entriegelung des Arbeits-
    marktes in Deutschland machen, um zu Wirtschafts-
    wachstum zu kommen. Das ist ein ganz zentraler Vor-
    schlag. Es geht nämlich nicht um die Verwaltung des
    Mangels, sondern um die Gestaltung zukunftsfähiger Lö-
    sungen.

    Wir müssen die Sozialversicherung auf neue Füße stel-
    len. Das, was Sie machen, ist ein Alternativprogramm, das
    ausschließlich auf dem Instrument der Steuererhöhungen
    beruht. Der Entwurf des Steuererhöhungsgesetzes, das
    von Ihnen in der nächsten Woche vorgelegt werden soll,
    beinhaltet die umfassendste Steuererhöhung – wahr-
    scheinlich in einem Volumen von 35 Milliarden Euro –,
    die in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland je-
    mals durch ein Gesetz umgesetzt wurde.

    Sie werden wesentliche Strukturfragen der deutschen
    Wirtschaft streitig stellen, beispielsweise durch die von
    Ihnen beabsichtigte Einführung des Ausgabenabzugsver-
    bots bei Dividendeneinnahmen für Kapitalgesellschaften.
    Das ist eine Aufforderung an die Kapitalgesellschaften,
    aus dem Standort Deutschland zu flüchten. Es fördert
    Attentismus und die Benachteiligung des Standorts
    Deutschland. Durch diese Maßnahme werden Sie eher
    weniger als mehr Steuern erhalten.

    Es wäre auch fatal, wenn Sie Ihren Vorschlag umsetz-
    ten, die gewerbesteuerliche Organschaft abzuschaffen.
    Nachdem Sie schon die Gewerbesteuerreform auf die
    lange Bank geschoben haben, würden Sie mit dieser Maß-
    nahme die Finanzen der Gemeinden vollends ruinieren.

    Der Finanzminister hat vor wenigen Monaten in einer
    Rede an der Humboldt-Universität gesagt: Wir müssen,
    um Wachstum und Beschäftigung zu fördern, die Steuer-
    und Abgabenlast senken. Meine sehr verehrten Damen
    und Herren, tun Sie bitte das, was der Finanzminister noch
    vor wenigen Monaten gefordert hat, anstatt die Steuerlast
    in dieser unverschämten Art und Weise anzuheben.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)