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ID1501007900

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    Vokabeln: 10
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    10. Grünen.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Begrüßung der Präsidenten der Nationalver- sammlung der Republik Korea, Herr Park Kwan Yong . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 531 A Verabschiedung des Abgeordneten Dr. Ingo Wolf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 531 B Begrüßung der neuen Abgeordneten Gisela Pilz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 531 B Wahl der Abgeordneten Eckhardt Barthel (Berlin), Monika Griefahn, Michael Roth (Heringen), Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg, Günter Nooke, Annette Widmann-Mauz, Volker Beck und Hans- Joachim Otto (Frankfurt) als Mitglieder des Kuratoriums der „Stiftung Denkmal für die er- mordeten Juden Europas“ . . . . . . . . . . . . . . . . 531 B Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 531 C Tagesordnungspunkt 3: a) Abgabe einer Regierungserklärung: NATO-Gipfel am 21./22. November 2002 in Prag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 532 B b) Antrag der Abgeordneten Dr. Friedbert Pflüger, Dr. Wolfgang Schäuble, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Die NATO auf die neuen Gefahren ausrichten (Drucksache 15/44) . . . . . . . . . . . . . . . 532 B Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 532 C Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . . . . 535 C Markus Meckel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 539 B Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . 540 B Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . 540 D Dr. Werner Hoyer FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 541 D Dr. Ludger Volmer BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 543 C Dr. Friedbert Pflüger CDU/CSU . . . . . . . 544 D Dr. Gerd Müller CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 545 D Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . 547 C Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) CDU/CSU 549 C Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 551 A Monika Heubaum SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 552 B Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . 553 C Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des von den Abgeordne- ten Wolfgang Bosbach, Dr. Norbert Röttgen, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zur Ver- besserung des Schutzes der Bevölke- rung vor Sexualverbrechen und anderen schweren Straftaten (Drucksache 15/29) . . . . . . . . . . . . . . . 554 C b) Antrag der Abgeordneten Wolfgang Bosbach, Dr. Norbert Röttgen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Sozialtherapeutische Maßnahmen für Sexualstraftäter auf den Prüfstand stellen (Drucksache 15/31) . . . . . . . . . . . . . . . 554 C Wolfgang Bosbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . 554 D Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 556 D Sibylle Laurischk FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 559 A Plenarprotokoll 15/10 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 10. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 I n h a l t : Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 560 B Dr. Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . 561 B Christine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 564 B Dr. Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . 565 D Christine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 566 A Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 566 B Jerzy Montag BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 567 A Dr. Jürgen Gehb CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 568 B Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 570 B Zusatztagesordnungspunkt 2: Überweisung im vereinfachten Verfah- ren Antrag der Abgeordneten Eckhardt Barthel (Berlin), Ernst Bahr (Neuruppin), weiterer Abgeordneter der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Dr. Antje Vollmer, Grietje Bettin, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Den Deutschen Musikrat stärken (Drucksache 15/48) . . . . . . . . . . . . . . . . . 572 D Zusatztagesordnungspunkt 8: Abschließende Beratung ohne Aus- sprache Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses zu der Streitsa- che vor dem Bundesverfassungsgericht 2 BVerfGE 3/02 (Drucksache 15/69) . . . . . . . . . . . . . . . . . 573 A Tagesordnungspunkt 5: Wahlen zu Gremien 5 a) Schriftführer gemäß § 3 der Ge- schäftsordnung (Drucksache 15/50) . . . . . . . . . . . . . 573 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Fraktion der CDU/CSU: Be- stimmung des Verfahrens für die Be- rechnung der Stellenanteile der Fraktio- nen im Ausschuss nach Art. 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuss) (Drucksache 15/47) . . . . . . . . . . . . . . . . . 573 B in Verbindung mit 5 b) Ausschuss nach Art. 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungsaus- schuss) (Drucksachen 15/51, 15/52, 15/53, 15/54) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 573 B Volker Kauder CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 573 C Wilhelm Schmidt (Salzgitter) SPD . . . . . . . . 574 B Zusatztagesordnungspunkt 4: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion der FDP: Haltung der Bundesregierung zur Situation der öffentlichen Haushalte unter Berücksichtigung der zu erwar- tenden aktuellen Steuerschätzung und der damit möglichen Notwendigkeit ei- nes Haushaltssicherungsgesetzes . . . . . . 575 A Dr. Günter Rexrodt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 575 A Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . 576 C Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 578 A Christine Scheel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 579 B Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 580 B Joachim Poß SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 581 D Carl-Ludwig Thiele FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 583 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 584 A Ilse Aigner CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 585 C Ortwin Runde SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 586 D Otto Bernhardt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 588 A Walter Schöler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 588 D Norbert Schindler CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 590 B Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 591 C Dr. Rainer Wend SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 592 B Tagesordnungspunkt 6: Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Fortentwick- lung der ökologischen Steuerreform (Drucksachen 15/21, 15/71, 15/72) . . . . . 593 B Reinhard Schultz (Everswinkel) SPD . . . . . . 593 D Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . 595 B Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 597 A Carl-Ludwig Thiele FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 598 A Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . . . . . . 599 A Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 601 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002II Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 603 A Dr. Christian Eberl FDP . . . . . . . . . . . . . 603 D Hans Michelbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 604 B Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 605 D Rolf Hempelmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 606 B Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 607 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 612 C Tagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von den Abgeordneten Peter Götz, Dr. Michael Meister, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Neuordnung der Gemeindefinanzen (Gemeindefinanzreformgesetz) (Drucksache 15/30) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 608 A Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 608 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 609 B Horst Schild SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 610 C Dr. Andreas Pinkwart FDP . . . . . . . . . . . . . . 614 B Christine Scheel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 615 D Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 616 B Jochen-Konrad Fromme CDU/CSU . . . . 617 B Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 618 D Dr. Andreas Pinkwart FDP . . . . . . . . . . . 619 D Georg Fahrenschon CDU/CSU . . . . . . . . . . . 620 C Bernd Scheelen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 622 D Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 623 D Tagesordnungspunkt 8: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung des Urheber- rechts in der Informationsgesell- schaft (Drucksache 15/38) . . . . . . . . . . . . . . 625 A b) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den WIPO-Verträgen vom 20. Dezember 1996 über Urhe- berrecht sowie über Darbietungen und Tonträger (Drucksache 15/15) . . . . . . . . . . . . . . 625 B Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 625 B Günter Krings CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 626 C Grietje Bettin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 629 A Rainer Funke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 629 D Dirk Manzewski SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 630 C Tagesordnungspunkt 9: Antrag der Abgeordneten Dr. Werner Hoyer, Jörg van Essen, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der FDP: Rechtssi- cherheit für die bewaffneten Einsätze deutscher Streitkräfte schaffen – ein Ge- setz zurMitwirkung des Deutschen Bun- destages bei Auslandseinsätzen der Bun- deswehr einbringen (Drucksache 15/36) . . . . . . . . . . . . . . . . . 632 C Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 632 D Christine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 634 A Thomas Kossendey CDU/CSU . . . . . . . . . . . 635 B Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 636 D Dr. Andreas Schockenhoff CDU/CSU . . . . . 638 B Ulrike Merten SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 639 B Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 640 A Dr. Christoph Zöpel SPD . . . . . . . . . . . . . . . 641 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 643 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 645 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 531 10. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 Beginn: 9.00 Uhr
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    Dr. Christoph Zöpel Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 645 (C)(A) Daub, Helga FDP 14.11.2002* Dr. Däubler-Gmelin, SPD 14.11.2002 Herta Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 14.11.2002 Fritz, Erich G. CDU/CSU 14.11.2002 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 14.11.2002 Gradistanac, Renate SPD 14.11.2002 Freiherr von und zu CDU/CSU 14.11.2002 Guttenberg, Karl-Theodor entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht Hoffmann (Chemnitz), SPD 14.11.2002 Jelena Kubicki, Wolfgang FDP 14.11.2002 Lietz, Ursula CDU/CSU 14.11.2002 Möllemann, Jürgen W. FDP 14.11.2002 Nitzsche, Henry CDU/CSU 14.11.2002 Rossmanith, Kurt J. CDU/CSU 14.11.2002* * für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dietrich Austermann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Unser

    Land befindet sich in einer Finanzkrise. Aber anstatt dem
    Parlament Rede und Antwort zu stehen, schickt der knei-
    fende Finanzminister Herrn Diller her, um die Lage schön-
    zureden.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Ich halte das für einen unglaublichen Vorgang. Das Parla-
    ment hat Anspruch darauf, dass der Bundesfinanzminister
    Auskunft über die tatsächliche Situation gibt und nicht
    versucht, weiterhin Dinge zu vernebeln.

    Wir haben eine Situation, in der eigentlich jeder der
    Überzeugung ist: Der Finanzminister hat versagt wie kei-
    ner vor ihm und keiner neben ihm, keiner der anderen
    zwölf im Regierungsteam,


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    und er müsste, wenn er dem Land von sich aus etwas
    Gutes tun wollte, sofort seinen Hut nehmen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Da es eigentlich keines Beweises mehr bedarf, dass

    das, was gestern an Zahlen und Entwicklungen offen ge-
    legt worden ist, im Grunde genommen seit anderthalb
    Jahren in der Tendenz bekannt ist,


    (Zurufe von der SPD: Was? – Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Fragen Sie doch mal die Wirtschaftsweisen!)


    aber mit Vorsatz vernebelt worden ist – fragen Sie Herrn
    Metzger zu diesem Punkt -,


    (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Wer ist denn Herr Metzger?)


    ist es meines Erachtens angezeigt, darüber nachzudenken,
    ob die Regierung wegen dieses Betruges nicht eigentlich
    vor einen Untersuchungsausschuss gestellt werden müsste.
    So viel Betrug vor der Wahl in konkreten Dingen wie jetzt
    hat es noch nicht gegeben.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Dann machen Sie es doch!)


    Ich will etwas zu der Frage sagen, ob das nicht abseh-
    bar war. Hat nicht die EU-Kommission bereits im Januar

    deutlich gemacht, dass der blaue Brief fällig ist? Und ist
    der blaue Brief nicht bloß dadurch abgewendet worden, dass
    man versucht hat, die Dinge schönzureden? Es war doch
    für jeden klar, dass die Steuereinnahmen zurückgehen.

    Der Rückgang der Steuereinnahmen hat sich nicht erst
    im letzten September ergeben. Wenn Sie sich die Steuer-
    einnahmen der letzten Monate anschauen, dann werden
    Sie feststellen, dass sie im September gestiegen sind.


    (Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber nicht so, wie prognostiziert! Sie sind im September immer besser als im Jahresdurchschnitt!)


    Allein auf der Berechnung vom September basiert ja Ihre
    hoffnungsvolle Kunde, dass uns bis Ende des Jahres nur
    8,5 Milliarden Euro beim Bund fehlen. Wenn Sie von der
    Tendenz zu Beginn des Jahres ausgehen, ist ziemlich klar,
    dass auch diese 8,5 Milliarden Euro wieder schöngeredet
    sind und dass deutlich erkennbar war, in welche Richtung
    die Entwicklung geht.

    Nein, es stimmt keine einzige Zahl mehr, die das Fi-
    nanzministerium in diesem Jahr genannt hat. Deswegen
    stimmen auch die Perspektive und die Maßnahmen, die
    getroffen werden, nicht.

    Lassen Sie mich einmal darstellen, was zum 1. Januar
    nächsten Jahres kommen soll – Sie haben ja gesagt, Sie
    machten eine Regierungspolitik, die dazu beitrage, die Si-
    tuation zu verbessern –: Erhöhung der Ökosteuer, Er-
    höhung der Tabaksteuer, Erhöhung der Körperschaftsteuer,
    Neueinführung der Maut, Verschiebung der zweiten Stufe
    der Steuerreform, Erhöhung der Stromsteuer, Erhöhung der
    Gassteuer, Erhöhung der Mehrwertsteuer in Teilbereichen,
    Abbau von so genannten Subventionen, Änderungen
    bei der Eigenheimzulage, Änderungen bei der Spekula-
    tionsteuer und Erhöhung der Beiträge zur Renten-, Kran-
    ken- und Arbeitslosenversicherung.

    Das alles soll der Entwicklung der Wirtschaft im
    nächsten Jahr nicht schaden? Es ist doch ziemlich klar
    und offenkundig, dass diese Fülle von Steuer- und Ab-
    gabenerhöhungen geeignet ist, auch noch den letzten Rest
    Wachstum von 0,2 Prozent totzutreten. Sie machen die
    falsche Politik in der falschen Zeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Ich finde, dass man sich auch deutlich darüber unter-
    halten muss, dass es nun endlich an der Zeit ist, mit der
    Mär aufzuhören, Sie machten Konsolidierungspolitik.
    Unter Konsolidierung versteht jeder kundige Thebaner
    Ausgabenbegrenzung und den Versuch, die Dinge auch an
    anderer Stelle in den Griff zu bekommen. Aber die Aus-
    gaben steigen und sie werden auch im nächsten Jahr stei-
    gen, weil Sie das Problem haben, dass es Ihnen bisher
    nicht gelungen ist, an dieser Stelle anzusetzen. Sie er-
    höhen die Einnahmen durch Steuern und Abgaben, aber
    Sie senken nicht die Ausgaben.


    (Beifall des Abg. Carl-Ludwig Thiele [FDP])

    Von Konsolidierung kann, seit Eichel im Amt ist, über-
    haupt keine Rede sein.


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    578


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    Sie können auch nicht vom Sparen reden oder davon,
    dass sich die Dinge in absehbarer Zeit bessern würden.
    Das Wachstum ist eingebrochen, wir haben eine Pleite-
    welle in Rekordhöhe, die Arbeitslosigkeit steigt, die Sozi-
    alsysteme stehen auf schwankendem Grund, das Staats-
    defizit hat sich mehr als verdoppelt und das Ergebnis ist,
    dass wir in diesem Jahr einen verfassungswidrigen Haus-
    halt haben und auch im nächsten Jahr einen verfassungs-
    widrigen Haushalt haben werden.

    Reden Sie sich nicht damit heraus, dass die wirtschaft-
    liche Entwicklung gestärkt werden müsse, es läge eine
    Störung des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts vor.
    Dazu passt nicht, dass Sie behaupten, es gebe noch Wachs-
    tum; denn in diesem Fall kann das gesamtwirtschaftliche
    Gleichgewicht nicht gestört sein. Dazu passt ebenfalls
    nicht die Maßnahme, neue Kredite aufzunehmen; denn
    die wesentlich erhöhte Kreditaufnahme ist nicht geeignet,
    die Störung des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts
    zu beseitigen. Sie soll lediglich die vorhandenen und von
    Ihnen verursachten Haushaltslöcher stopfen.

    Ich sage es noch einmal: Dieser Minister hat es nicht
    verdient, länger im Amt zu sein. Er hat die Finanzen, den
    Haushalt des Bundes, an den Abgrund geführt. Die Poli-
    tik, die zurzeit gemacht wird, ist nicht geeignet, die wirt-
    schaftliche Situation in Deutschland zu verbessern. Sie
    stehen vor einem Scherbenhaufen Ihrer Politik.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat die Kollegin Christine Scheel, Bünd-

nis 90/Die Grünen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Christine Scheel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Herr Rexrodt, Sie haben hier wieder einmal gnadenlos
    übertrieben.


    (Dr. Günter Rexrodt [FDP]: Auf den Punkt war das!)


    In meiner vorherigen Rede habe ich gesagt, dass Meckern
    kein Konzept ist. Aber ich muss sagen, dass gnadenlose
    Übertreibungen ebenfalls kein Konzept sind, Herr Rexrodt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Dr. Günter Rexrodt [FDP]: Das war eine Beschönigung meinerseits!)


    Die FDP hat sich in der Finanz- und Haushaltspolitik
    nicht gerade mit Ruhm bekleckert, was die 29 Jahre ihrer
    Regierungsbeteiligung betrifft.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Wenn man die gegenwärtige Situation Ihrer Partei be-
    trachtet, dann muss man sagen, dass sie das auch in der
    Gegenwart nicht tut.


    (Dr. Hans-Peter Friedrich [Hof] [CDU/CSU]: Das ist billig! – Dr. Günter Rexrodt [FDP]: Kleines Karo! Frau Scheel, das ist doch gar nicht Ihre Art!)


    Herr Austermann, ich finde, wir sollten sachlich mitei-
    nander reden.


    (Otto Bernhardt [CDU/CSU]: Mit wem?)

    Sie sollten nicht immer behaupten, dass wir die Höhe der
    Steuereinnahmen des Septembers vorher wissen konnten.
    Als guter Haushaltspolitiker müssten Sie doch eigentlich
    wissen, dass der September seit Jahren der Monat mit den
    größten Steuereinnahmen ist. Die Prognosen, die wir im
    Frühjahr bezüglich der Einnahmen im September bekom-
    menhaben,habensichabernichterfüllt.Deshalbmüssenwir
    als Konsequenz der letzten Steuerschätzung einen Nach-
    tragshaushalt einbringen. Dass dies geschieht, liegt aber
    nicht daran, dass es falsche Einschätzungen vonseiten der
    Koalitionsfraktionen oder des Finanzministers gegeben hat.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD)


    Es ist unbestritten, dass die wirtschaftliche Situation
    äußerst schwierig ist und dass wir konsolidieren müssen.
    Wir müssen aber gleichzeitig dafür sorgen, dass in diesem
    Land ausreichend investiert wird und dass wir es schaffen,
    strukturelle Maßnahmen zu ergreifen, um die sozialen Si-
    cherungssysteme zukunftsfest zu machen. Ich hoffe, dass
    wir uns darin einig sind.

    Der Unterschied zwischen CDU/CSU und FDP auf der
    einen Seite und den Regierungsfraktionen auf der anderen
    Seite ist jedoch der, dass die Regierungsfraktionen Vor-
    schläge machen, wie wir aus dieser schwierigen Situation
    herauskommen können.


    (Manfred Grund [CDU/CSU]: Ihr könnt sogar Gesetze machen, wenn ihr wollt!)


    Aber Sie mäkeln in allen Debatten, die wir in diesem Hause
    zu diesem Thema führen, nur herum, ohne zu sagen, was
    Sie tun wollen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Dr. Günter Rexrodt [FDP]: Das stimmt nicht!)


    Sagen Sie doch bitte einmal, wie man es ohne eine wei-
    tere Neuverschuldung schaffen kann, die Steuern, die So-
    zialversicherungsbeiträge und die Staatsquote zu senken!
    Sagen Sie den Menschen draußen im Land, was Ihre For-
    derungen für die soziale Absicherung bedeuten und wel-
    che Einbußen die Menschen hinzunehmen haben! Dazu
    sind Sie zu feige.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Dr. Günter Rexrodt [FDP]: Sie sind zu feige!)


    Die Prognosen sowohl der Wirtschaftsforschungsinsti-
    tute als auch des Sachverständigenrates waren schon im-
    mer unsicher.


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Aber nicht so viel wie bei Ihnen!)


    Das ist leider so; daran kann man nichts ändern. Wir konn-
    ten immer wieder erleben, dass Institute innerhalb weni-
    ger Tage ihre Prognosen verändert haben


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Das stimmt doch gar nicht! – Steffen Kampeter [CDU/ CSU]: Sie erzählen doch dummes Zeug!)


    Dietrich Austermann




    Christine Scheel
    und dass wir anpassen mussten. Denn die Forschungsinsti-
    tute, die Wirtschaftsinstitute, der Sachverständigenrat und
    die Wirtschaftsweisen sind die Gremien, die die Grund-
    daten vorlegen, auf denen die Regierung ihre Perspektiven
    in der Finanz- und Haushaltspolitik aufbaut. Das ging Ih-
    nen so und das geht uns so.

    Ich finde, man sollte an dieser Stelle die Kirche im
    Dorf lassen. Als der Finanzminister noch Theo Waigel
    hieß, hatten wir dreimal die Situation, dass die Neuver-
    schuldung höher war als die Investitionen. Dies hatte ge-
    nau die gleiche Konsequenz, vor der wir heute stehen.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: In dieser Dimension?)


    Auch damals ist Gott sei Dank kein Staatsbankrott einge-
    treten. Das wird auch diesmal nicht der Fall sein. Denn
    wir haben Vorsorge getroffen, wir werden im Hinblick auf
    das Jahr 2003 konkrete Vorschläge machen und Sie darum
    bitten, dem zuzustimmen.

    Dazu kommt, dass etwa 55 Prozent des Defizits, über
    das wir jetzt sprechen und das wir nach Brüssel melden
    müssen, in der Verantwortung der Bundesländer liegen.


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Scheint aber ein Einnahmeproblem zu sein! – Manfred Grund [CDU/CSU]: Schleswig-Holstein zum Beispiel!)


    Ich würde bitten, dass nicht nur oppositionsseitig, also
    vonseiten der CDU/CSU und der FDP, diesbezügliche
    Vorschläge kommen. Es geht nämlich nicht an, dass bei-
    spielsweise der bayerische Ministerpräsident oder ein
    Herr Koch sagen: „Liebe Leute, all das, was die Regie-
    rung macht, wollen wir nicht haben; wir machen das alles
    besser“, ohne ehrlich zu sagen, was sie tun wollen. Auch
    Herr Koch wird einen nicht verfassungskonformen Haus-
    halt haben. Das bitte ich zu berücksichtigen. Hier müssen
    alle helfen. Dazu gehören die Länder, aber auch die Op-
    position.

    Danke schön.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)