Rede:
ID1501007700

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 7
    1. Nächster: 1
    2. Redner: 1
    3. ist: 1
    4. der: 1
    5. Kollege: 1
    6. Dietrich: 1
    7. Austermann,CDU/CSU-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Begrüßung der Präsidenten der Nationalver- sammlung der Republik Korea, Herr Park Kwan Yong . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 531 A Verabschiedung des Abgeordneten Dr. Ingo Wolf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 531 B Begrüßung der neuen Abgeordneten Gisela Pilz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 531 B Wahl der Abgeordneten Eckhardt Barthel (Berlin), Monika Griefahn, Michael Roth (Heringen), Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg, Günter Nooke, Annette Widmann-Mauz, Volker Beck und Hans- Joachim Otto (Frankfurt) als Mitglieder des Kuratoriums der „Stiftung Denkmal für die er- mordeten Juden Europas“ . . . . . . . . . . . . . . . . 531 B Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 531 C Tagesordnungspunkt 3: a) Abgabe einer Regierungserklärung: NATO-Gipfel am 21./22. November 2002 in Prag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 532 B b) Antrag der Abgeordneten Dr. Friedbert Pflüger, Dr. Wolfgang Schäuble, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Die NATO auf die neuen Gefahren ausrichten (Drucksache 15/44) . . . . . . . . . . . . . . . 532 B Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 532 C Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . . . . 535 C Markus Meckel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 539 B Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . 540 B Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . 540 D Dr. Werner Hoyer FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 541 D Dr. Ludger Volmer BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 543 C Dr. Friedbert Pflüger CDU/CSU . . . . . . . 544 D Dr. Gerd Müller CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 545 D Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . 547 C Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) CDU/CSU 549 C Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 551 A Monika Heubaum SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 552 B Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . 553 C Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des von den Abgeordne- ten Wolfgang Bosbach, Dr. Norbert Röttgen, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zur Ver- besserung des Schutzes der Bevölke- rung vor Sexualverbrechen und anderen schweren Straftaten (Drucksache 15/29) . . . . . . . . . . . . . . . 554 C b) Antrag der Abgeordneten Wolfgang Bosbach, Dr. Norbert Röttgen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Sozialtherapeutische Maßnahmen für Sexualstraftäter auf den Prüfstand stellen (Drucksache 15/31) . . . . . . . . . . . . . . . 554 C Wolfgang Bosbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . 554 D Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 556 D Sibylle Laurischk FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 559 A Plenarprotokoll 15/10 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 10. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 I n h a l t : Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 560 B Dr. Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . 561 B Christine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 564 B Dr. Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . 565 D Christine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 566 A Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 566 B Jerzy Montag BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 567 A Dr. Jürgen Gehb CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 568 B Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 570 B Zusatztagesordnungspunkt 2: Überweisung im vereinfachten Verfah- ren Antrag der Abgeordneten Eckhardt Barthel (Berlin), Ernst Bahr (Neuruppin), weiterer Abgeordneter der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Dr. Antje Vollmer, Grietje Bettin, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Den Deutschen Musikrat stärken (Drucksache 15/48) . . . . . . . . . . . . . . . . . 572 D Zusatztagesordnungspunkt 8: Abschließende Beratung ohne Aus- sprache Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses zu der Streitsa- che vor dem Bundesverfassungsgericht 2 BVerfGE 3/02 (Drucksache 15/69) . . . . . . . . . . . . . . . . . 573 A Tagesordnungspunkt 5: Wahlen zu Gremien 5 a) Schriftführer gemäß § 3 der Ge- schäftsordnung (Drucksache 15/50) . . . . . . . . . . . . . 573 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Fraktion der CDU/CSU: Be- stimmung des Verfahrens für die Be- rechnung der Stellenanteile der Fraktio- nen im Ausschuss nach Art. 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuss) (Drucksache 15/47) . . . . . . . . . . . . . . . . . 573 B in Verbindung mit 5 b) Ausschuss nach Art. 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungsaus- schuss) (Drucksachen 15/51, 15/52, 15/53, 15/54) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 573 B Volker Kauder CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 573 C Wilhelm Schmidt (Salzgitter) SPD . . . . . . . . 574 B Zusatztagesordnungspunkt 4: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion der FDP: Haltung der Bundesregierung zur Situation der öffentlichen Haushalte unter Berücksichtigung der zu erwar- tenden aktuellen Steuerschätzung und der damit möglichen Notwendigkeit ei- nes Haushaltssicherungsgesetzes . . . . . . 575 A Dr. Günter Rexrodt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 575 A Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . 576 C Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 578 A Christine Scheel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 579 B Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 580 B Joachim Poß SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 581 D Carl-Ludwig Thiele FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 583 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 584 A Ilse Aigner CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 585 C Ortwin Runde SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 586 D Otto Bernhardt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 588 A Walter Schöler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 588 D Norbert Schindler CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 590 B Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 591 C Dr. Rainer Wend SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 592 B Tagesordnungspunkt 6: Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Fortentwick- lung der ökologischen Steuerreform (Drucksachen 15/21, 15/71, 15/72) . . . . . 593 B Reinhard Schultz (Everswinkel) SPD . . . . . . 593 D Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . 595 B Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 597 A Carl-Ludwig Thiele FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 598 A Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . . . . . . 599 A Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 601 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002II Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 603 A Dr. Christian Eberl FDP . . . . . . . . . . . . . 603 D Hans Michelbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 604 B Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 605 D Rolf Hempelmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 606 B Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 607 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 612 C Tagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von den Abgeordneten Peter Götz, Dr. Michael Meister, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Neuordnung der Gemeindefinanzen (Gemeindefinanzreformgesetz) (Drucksache 15/30) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 608 A Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 608 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 609 B Horst Schild SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 610 C Dr. Andreas Pinkwart FDP . . . . . . . . . . . . . . 614 B Christine Scheel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 615 D Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 616 B Jochen-Konrad Fromme CDU/CSU . . . . 617 B Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 618 D Dr. Andreas Pinkwart FDP . . . . . . . . . . . 619 D Georg Fahrenschon CDU/CSU . . . . . . . . . . . 620 C Bernd Scheelen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 622 D Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 623 D Tagesordnungspunkt 8: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung des Urheber- rechts in der Informationsgesell- schaft (Drucksache 15/38) . . . . . . . . . . . . . . 625 A b) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den WIPO-Verträgen vom 20. Dezember 1996 über Urhe- berrecht sowie über Darbietungen und Tonträger (Drucksache 15/15) . . . . . . . . . . . . . . 625 B Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 625 B Günter Krings CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 626 C Grietje Bettin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 629 A Rainer Funke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 629 D Dirk Manzewski SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 630 C Tagesordnungspunkt 9: Antrag der Abgeordneten Dr. Werner Hoyer, Jörg van Essen, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der FDP: Rechtssi- cherheit für die bewaffneten Einsätze deutscher Streitkräfte schaffen – ein Ge- setz zurMitwirkung des Deutschen Bun- destages bei Auslandseinsätzen der Bun- deswehr einbringen (Drucksache 15/36) . . . . . . . . . . . . . . . . . 632 C Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 632 D Christine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 634 A Thomas Kossendey CDU/CSU . . . . . . . . . . . 635 B Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 636 D Dr. Andreas Schockenhoff CDU/CSU . . . . . 638 B Ulrike Merten SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 639 B Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 640 A Dr. Christoph Zöpel SPD . . . . . . . . . . . . . . . 641 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 643 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 645 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 531 10. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Dr. Christoph Zöpel Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 645 (C)(A) Daub, Helga FDP 14.11.2002* Dr. Däubler-Gmelin, SPD 14.11.2002 Herta Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 14.11.2002 Fritz, Erich G. CDU/CSU 14.11.2002 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 14.11.2002 Gradistanac, Renate SPD 14.11.2002 Freiherr von und zu CDU/CSU 14.11.2002 Guttenberg, Karl-Theodor entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht Hoffmann (Chemnitz), SPD 14.11.2002 Jelena Kubicki, Wolfgang FDP 14.11.2002 Lietz, Ursula CDU/CSU 14.11.2002 Möllemann, Jürgen W. FDP 14.11.2002 Nitzsche, Henry CDU/CSU 14.11.2002 Rossmanith, Kurt J. CDU/CSU 14.11.2002* * für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Karl Diller


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)



    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Gegen-
    über der Steuerschätzung von Mai haben Bund, Länder
    und Gemeinden für dieses Jahr 15,4 Milliarden Euro und
    für nächstes Jahr 16 Milliarden Euro weniger Steuerein-
    nahmen zu erwarten.


    (Elke Wülfing [CDU/CSU]: Reden Sie doch ein bisschen lauter, damit es die ganze Bundesrepublik hört!)


    Der Bund ist davon in einer Größenordnung von 5,7 Mil-
    liarden Euro bzw. 5,5 Milliarden Euro betroffen.

    Der Grund dafür ist die schlechte konjunkturelle Ent-
    wicklung. Bis in den September hinein, meine sehr ver-
    ehrten Damen und Herren von der Opposition, hatten alle
    Fachleute ein kräftiges Anspringen des Konjunkturmotors
    für die zweite Jahreshälfte vorausgesagt. Ich habe dem
    Haushaltsausschuss gestern eine Auflistung der monatli-
    chen Prognosen der Institute übergeben. Die Prognosen
    des Internationalen Währungsfonds und des Ifo-Instituts
    lagen noch im August bei 0,7 Prozent. Das entspricht ge-
    nau dem Wert, den wir dem Haushaltsplan zugrunde ge-
    legt haben. Würde er Wirklichkeit, stiege das Wachstum
    in den restlichen Monaten dieses Jahres sprunghaft an.


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Wo ist denn der Minister?)


    Die Entwicklung war jedoch schlechter als vorherge-
    sehen. Unsere Projektion sieht für dieses Jahr nur noch
    eine Steigerung des realen Bruttoinlandsprodukts von
    0,5 Prozent und für nächstes Jahr von 1,5 Prozent vor.
    Dies entspricht den konjunkturellen Prognosen der vor-
    herrschenden Institute und im Übrigen auch der Europä-
    ischen Kommission für 2003. Der Internationale
    Währungsfonds hat uns für das nächste Jahr sogar eine
    Steigerung des Wirtschaftswachstums von 2 Prozent in
    Aussicht gestellt.

    Die Botschaft dieser Projektionen ist klar: Das Wachs-
    tum in 2003 wird in Fahrt kommen, aber leider nicht in
    dem Tempo, das wir mit Blick auf die Steuereinnahmen
    und den Arbeitsmarkt brauchten.


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Das ist eine Katastrophe!)


    Wir müssen daher die Rahmenbedingungen für mehr Be-
    schäftigung schnell verbessern. Wir werden die Vor-
    schläge der Hartz-Kommission zügig umsetzen und dies
    wird auch die Schwelle absenken, ab der Wachstum in
    Deutschland automatisch zu mehr Beschäftigung führt.

    Unsere Finanzpolitik stellt sich den Herausforderungen.

    (Lachen des Abg. Steffen Kampeter [CDU/CSU])

    Erstens. Wir begrenzen nicht nur die Ausgaben, son-

    dern wir führen sie in 2003 sogar zurück. Gleichzeitig


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    576


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    bauen wir den Umfang der Steuersubventionen ab. Dies
    entspricht unserer Verantwortung für die langfristige
    Tragfähigkeit der Finanzpolitik.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Zweitens. Wir lassen zugleich die automatischen Stabili-
    satoren teilweise wirken. Dies entspricht unserer Verant-
    wortung für die konjunkturelle Entwicklung.


    (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Ein Referententext! – Jürgen Koppelin [FDP]: Wer hat das aufgeschrieben?)


    Beides zusammen ergibt einen klaren Rahmen für eine
    an die Situation angepasste Finanzpolitik. Das ist kein
    einfacher Weg; das bedeutet auch Einschnitte in gewohnte
    Vergünstigungen. Aber es gibt dazu keine sinnvolle Alter-
    native. Diese Zielvorstellungen setzen wir im Nachtrags-
    haushalt für 2002 und im Haushalt 2003 um.

    2002 ist ein Nachtragshaushalt geboten. Damit reagie-
    ren wir auf die konjunkturell bedingten Steuerminderein-
    nahmen und auf die Mehrausgaben, die wir im Bereich
    der Arbeitsmarktpolitik zu schultern haben. Das viel zu
    geringe Wachstum im Jahre 2002 und die gestiegene und
    zu hohe Arbeitslosigkeit belegen, dass das gesamtwirt-
    schaftliche Gleichgewicht in diesem Jahr gestört ist. Ich
    teile nicht die Mehrheitsmeinung des Sachverständigen-
    rates, dass eine gesamtwirtschaftliche Störung für das
    Jahr 2002 nur dann vorliegt, wenn wesentlich größere
    Verfehlungen gesamtwirtschaftlicher Ziele gegenüber
    den Vorgaben von 2001 festzustellen sind.

    In der aktuellen Situation ist eine einmalige Erhöhung
    der Kreditaufnahme der geeignete Weg zur Überwindung
    der konjunkturellen Schwächephase,


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Was für eine traurige Vorstellung!)


    weil wir – und das ist das Entscheidende – an unserer
    langfristig angelegten Wachstums- und Beschäftigungs-
    strategie und am Konsolidierungskurs festhalten. Die Al-
    ternative wäre, kurzfristig ganz massiv auf der Ausgaben-
    seite zu kürzen, was die Konjunktur nur weiter schwächen
    würde. Deswegen ist das keine machbare Alternative.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Birgit Homburger [FDP]: Gescheite Wirtschaftspolitik wäre die Alternative!)


    Die genauen Zahlen des Nachtragshaushalts werden in
    der kommenden Woche von der Bundesregierung festge-
    legt; ebenfalls wird der Regierungsentwurf für den Haus-
    halt 2003 beschlossen.


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Was für ein Trauerspiel!)


    Insgesamt zeichnet sich gegenüber dem Entwurf vom
    Sommer eine sehr begrenzte Erhöhung der Nettokredit-
    aufnahme ab.


    (Friedrich Merz [CDU/CSU]: Traurige Veranstaltung!)


    Dafür haben wir in den Koalitionsverhandlungen bereits
    einen Rahmen vorgegeben.

    Das Entscheidende ist: Trotz dieser begrenzten Er-
    höhung gegenüber dem Regierungsentwurf vom Sommer
    wird die Neuverschuldung im nächsten Jahr die geringste
    seit der Wiedervereinigung sein. Das ist ein wichtiger Wert.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Friedrich Merz [CDU/CSU]: Das haben Sie in diesem Jahr auch gesagt! – Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Glaube! Hoffnung!)


    Mit dem Bundeshaushalt 2003 werden wir die begonne-
    nen Vorhaben verstetigen und neue solide finanzieren.
    Das gilt insbesondere für die zukunftssichernden Ausga-
    ben in den Bereichen Familie, Bildung, Forschung und In-
    frastruktur.

    Auch die Haushalte der Länder sind durch die deutlich
    geringeren Steuereinnahmen betroffen. Viele haben be-
    reits mit Sparmaßnahmen, mit Haushaltssicherungskon-
    zepten und mit Haushaltssperren gearbeitet. Aber diese
    Maßnahmen haben nicht ausgereicht, den Anstieg des De-
    fizits aufgrund der Steuerausfälle aufzufangen. Deswegen
    sind weitere Konsolidierungsmaßnahmen für das Jahr
    2003 – insbesondere vor dem Hintergrund unserer Ver-
    pflichtungen gegenüber dem europäischen Stabilitäts-
    pakt – erforderlich. Im Übrigen werden die steuerlichen
    Maßnahmen, für die wir die Gesetzgebungsverfahren ein-
    leiten, auch zur nachhaltigen Verbesserung der Einnah-
    mesituation von Ländern und Gemeinden beitragen.

    In Deutschland wird das Staatsdefizit in diesem Jahr
    deutlich über 3 Prozent steigen. Gegenwärtig berechnen
    wir es auf der Basis der Steuerschätzung für den Finanz-
    planungsrat, der demnächst tagt, neu. Das Defizit dürfte
    sich aber in der Größenordnung bewegen, die auch von
    der EU-Kommission ermittelt wurde. An einer Fortset-
    zung der Politik der Haushaltskonsolidierung führt also
    kein Weg vorbei. 2003 wird durch die Maßnahmen, für
    die wir jetzt die Gesetze auf den Weg bringen, das Defizit
    wieder unter 3 Prozent sinken, wenn alle staatlichen Ebe-
    nen ihren Beitrag dazu leisten.


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Und die Wirtschaft und die Bürger und alle Länder auch!)


    Unser Ziel ist es, das Defizit des Gesamtstaates – Bund,
    Länder, Gemeinden – im Jahre 2006 nahezu auf null zurück-
    zuführen. Die Bundesregierung wird mit allen Beteiligten
    zusammenarbeiten, um die Verpflichtungen Deutschlands
    gegenüber der Europäischen Union zu erfüllen.


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Die SPD-Fraktion ist schon eingeschlafen!)


    – Unser Beitrag dazu besteht erstens im Abbau von Steu-
    ervergünstigungen bei gleichzeitiger Absenkung der
    Steuersätze in den Jahren 2004 und 2005 – an den Steuer-
    senkungen halten wir fest –,


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Jürgen Koppelin [FDP]: Wie Telefonbuch vorlesen!)


    zweitens in der Begrenzung der Bundesausgaben und
    drittens in Reformen in Bezug auf den Arbeitsmarkt und
    die sozialen Sicherungssysteme.

    Parl. Staatssekretär Karl Diller




    Parl. Staatssekretär Karl Diller

    Meine Damen und Herren, wenn uns in diesen Tagen
    ein deutlicher Modernisierungsschub in Deutschland ge-
    lingt, dann haben wir die richtigen Schlussfolgerungen
    aus der Steuerschätzung von gestern gezogen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dr. Günter Rexrodt [FDP]: Das war aber ein schlechter Referent, der das aufgeschrieben hat!)




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Nächster Redner ist der Kollege Dietrich Austermann,

CDU/CSU-Fraktion.

(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dietrich Austermann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Unser

    Land befindet sich in einer Finanzkrise. Aber anstatt dem
    Parlament Rede und Antwort zu stehen, schickt der knei-
    fende Finanzminister Herrn Diller her, um die Lage schön-
    zureden.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Ich halte das für einen unglaublichen Vorgang. Das Parla-
    ment hat Anspruch darauf, dass der Bundesfinanzminister
    Auskunft über die tatsächliche Situation gibt und nicht
    versucht, weiterhin Dinge zu vernebeln.

    Wir haben eine Situation, in der eigentlich jeder der
    Überzeugung ist: Der Finanzminister hat versagt wie kei-
    ner vor ihm und keiner neben ihm, keiner der anderen
    zwölf im Regierungsteam,


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    und er müsste, wenn er dem Land von sich aus etwas
    Gutes tun wollte, sofort seinen Hut nehmen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Da es eigentlich keines Beweises mehr bedarf, dass

    das, was gestern an Zahlen und Entwicklungen offen ge-
    legt worden ist, im Grunde genommen seit anderthalb
    Jahren in der Tendenz bekannt ist,


    (Zurufe von der SPD: Was? – Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Fragen Sie doch mal die Wirtschaftsweisen!)


    aber mit Vorsatz vernebelt worden ist – fragen Sie Herrn
    Metzger zu diesem Punkt -,


    (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Wer ist denn Herr Metzger?)


    ist es meines Erachtens angezeigt, darüber nachzudenken,
    ob die Regierung wegen dieses Betruges nicht eigentlich
    vor einen Untersuchungsausschuss gestellt werden müsste.
    So viel Betrug vor der Wahl in konkreten Dingen wie jetzt
    hat es noch nicht gegeben.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Dann machen Sie es doch!)


    Ich will etwas zu der Frage sagen, ob das nicht abseh-
    bar war. Hat nicht die EU-Kommission bereits im Januar

    deutlich gemacht, dass der blaue Brief fällig ist? Und ist
    der blaue Brief nicht bloß dadurch abgewendet worden, dass
    man versucht hat, die Dinge schönzureden? Es war doch
    für jeden klar, dass die Steuereinnahmen zurückgehen.

    Der Rückgang der Steuereinnahmen hat sich nicht erst
    im letzten September ergeben. Wenn Sie sich die Steuer-
    einnahmen der letzten Monate anschauen, dann werden
    Sie feststellen, dass sie im September gestiegen sind.


    (Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber nicht so, wie prognostiziert! Sie sind im September immer besser als im Jahresdurchschnitt!)


    Allein auf der Berechnung vom September basiert ja Ihre
    hoffnungsvolle Kunde, dass uns bis Ende des Jahres nur
    8,5 Milliarden Euro beim Bund fehlen. Wenn Sie von der
    Tendenz zu Beginn des Jahres ausgehen, ist ziemlich klar,
    dass auch diese 8,5 Milliarden Euro wieder schöngeredet
    sind und dass deutlich erkennbar war, in welche Richtung
    die Entwicklung geht.

    Nein, es stimmt keine einzige Zahl mehr, die das Fi-
    nanzministerium in diesem Jahr genannt hat. Deswegen
    stimmen auch die Perspektive und die Maßnahmen, die
    getroffen werden, nicht.

    Lassen Sie mich einmal darstellen, was zum 1. Januar
    nächsten Jahres kommen soll – Sie haben ja gesagt, Sie
    machten eine Regierungspolitik, die dazu beitrage, die Si-
    tuation zu verbessern –: Erhöhung der Ökosteuer, Er-
    höhung der Tabaksteuer, Erhöhung der Körperschaftsteuer,
    Neueinführung der Maut, Verschiebung der zweiten Stufe
    der Steuerreform, Erhöhung der Stromsteuer, Erhöhung der
    Gassteuer, Erhöhung der Mehrwertsteuer in Teilbereichen,
    Abbau von so genannten Subventionen, Änderungen
    bei der Eigenheimzulage, Änderungen bei der Spekula-
    tionsteuer und Erhöhung der Beiträge zur Renten-, Kran-
    ken- und Arbeitslosenversicherung.

    Das alles soll der Entwicklung der Wirtschaft im
    nächsten Jahr nicht schaden? Es ist doch ziemlich klar
    und offenkundig, dass diese Fülle von Steuer- und Ab-
    gabenerhöhungen geeignet ist, auch noch den letzten Rest
    Wachstum von 0,2 Prozent totzutreten. Sie machen die
    falsche Politik in der falschen Zeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Ich finde, dass man sich auch deutlich darüber unter-
    halten muss, dass es nun endlich an der Zeit ist, mit der
    Mär aufzuhören, Sie machten Konsolidierungspolitik.
    Unter Konsolidierung versteht jeder kundige Thebaner
    Ausgabenbegrenzung und den Versuch, die Dinge auch an
    anderer Stelle in den Griff zu bekommen. Aber die Aus-
    gaben steigen und sie werden auch im nächsten Jahr stei-
    gen, weil Sie das Problem haben, dass es Ihnen bisher
    nicht gelungen ist, an dieser Stelle anzusetzen. Sie er-
    höhen die Einnahmen durch Steuern und Abgaben, aber
    Sie senken nicht die Ausgaben.


    (Beifall des Abg. Carl-Ludwig Thiele [FDP])

    Von Konsolidierung kann, seit Eichel im Amt ist, über-
    haupt keine Rede sein.


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    578


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    Sie können auch nicht vom Sparen reden oder davon,
    dass sich die Dinge in absehbarer Zeit bessern würden.
    Das Wachstum ist eingebrochen, wir haben eine Pleite-
    welle in Rekordhöhe, die Arbeitslosigkeit steigt, die Sozi-
    alsysteme stehen auf schwankendem Grund, das Staats-
    defizit hat sich mehr als verdoppelt und das Ergebnis ist,
    dass wir in diesem Jahr einen verfassungswidrigen Haus-
    halt haben und auch im nächsten Jahr einen verfassungs-
    widrigen Haushalt haben werden.

    Reden Sie sich nicht damit heraus, dass die wirtschaft-
    liche Entwicklung gestärkt werden müsse, es läge eine
    Störung des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts vor.
    Dazu passt nicht, dass Sie behaupten, es gebe noch Wachs-
    tum; denn in diesem Fall kann das gesamtwirtschaftliche
    Gleichgewicht nicht gestört sein. Dazu passt ebenfalls
    nicht die Maßnahme, neue Kredite aufzunehmen; denn
    die wesentlich erhöhte Kreditaufnahme ist nicht geeignet,
    die Störung des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts
    zu beseitigen. Sie soll lediglich die vorhandenen und von
    Ihnen verursachten Haushaltslöcher stopfen.

    Ich sage es noch einmal: Dieser Minister hat es nicht
    verdient, länger im Amt zu sein. Er hat die Finanzen, den
    Haushalt des Bundes, an den Abgrund geführt. Die Poli-
    tik, die zurzeit gemacht wird, ist nicht geeignet, die wirt-
    schaftliche Situation in Deutschland zu verbessern. Sie
    stehen vor einem Scherbenhaufen Ihrer Politik.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)