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ID1501002800

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Begrüßung der Präsidenten der Nationalver- sammlung der Republik Korea, Herr Park Kwan Yong . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 531 A Verabschiedung des Abgeordneten Dr. Ingo Wolf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 531 B Begrüßung der neuen Abgeordneten Gisela Pilz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 531 B Wahl der Abgeordneten Eckhardt Barthel (Berlin), Monika Griefahn, Michael Roth (Heringen), Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg, Günter Nooke, Annette Widmann-Mauz, Volker Beck und Hans- Joachim Otto (Frankfurt) als Mitglieder des Kuratoriums der „Stiftung Denkmal für die er- mordeten Juden Europas“ . . . . . . . . . . . . . . . . 531 B Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 531 C Tagesordnungspunkt 3: a) Abgabe einer Regierungserklärung: NATO-Gipfel am 21./22. November 2002 in Prag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 532 B b) Antrag der Abgeordneten Dr. Friedbert Pflüger, Dr. Wolfgang Schäuble, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Die NATO auf die neuen Gefahren ausrichten (Drucksache 15/44) . . . . . . . . . . . . . . . 532 B Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 532 C Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . . . . 535 C Markus Meckel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 539 B Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . 540 B Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . 540 D Dr. Werner Hoyer FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 541 D Dr. Ludger Volmer BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 543 C Dr. Friedbert Pflüger CDU/CSU . . . . . . . 544 D Dr. Gerd Müller CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 545 D Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . 547 C Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) CDU/CSU 549 C Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 551 A Monika Heubaum SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 552 B Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . 553 C Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des von den Abgeordne- ten Wolfgang Bosbach, Dr. Norbert Röttgen, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zur Ver- besserung des Schutzes der Bevölke- rung vor Sexualverbrechen und anderen schweren Straftaten (Drucksache 15/29) . . . . . . . . . . . . . . . 554 C b) Antrag der Abgeordneten Wolfgang Bosbach, Dr. Norbert Röttgen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Sozialtherapeutische Maßnahmen für Sexualstraftäter auf den Prüfstand stellen (Drucksache 15/31) . . . . . . . . . . . . . . . 554 C Wolfgang Bosbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . 554 D Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 556 D Sibylle Laurischk FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 559 A Plenarprotokoll 15/10 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 10. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 I n h a l t : Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 560 B Dr. Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . 561 B Christine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 564 B Dr. Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . 565 D Christine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 566 A Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 566 B Jerzy Montag BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 567 A Dr. Jürgen Gehb CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 568 B Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 570 B Zusatztagesordnungspunkt 2: Überweisung im vereinfachten Verfah- ren Antrag der Abgeordneten Eckhardt Barthel (Berlin), Ernst Bahr (Neuruppin), weiterer Abgeordneter der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Dr. Antje Vollmer, Grietje Bettin, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Den Deutschen Musikrat stärken (Drucksache 15/48) . . . . . . . . . . . . . . . . . 572 D Zusatztagesordnungspunkt 8: Abschließende Beratung ohne Aus- sprache Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses zu der Streitsa- che vor dem Bundesverfassungsgericht 2 BVerfGE 3/02 (Drucksache 15/69) . . . . . . . . . . . . . . . . . 573 A Tagesordnungspunkt 5: Wahlen zu Gremien 5 a) Schriftführer gemäß § 3 der Ge- schäftsordnung (Drucksache 15/50) . . . . . . . . . . . . . 573 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Fraktion der CDU/CSU: Be- stimmung des Verfahrens für die Be- rechnung der Stellenanteile der Fraktio- nen im Ausschuss nach Art. 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuss) (Drucksache 15/47) . . . . . . . . . . . . . . . . . 573 B in Verbindung mit 5 b) Ausschuss nach Art. 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungsaus- schuss) (Drucksachen 15/51, 15/52, 15/53, 15/54) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 573 B Volker Kauder CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 573 C Wilhelm Schmidt (Salzgitter) SPD . . . . . . . . 574 B Zusatztagesordnungspunkt 4: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion der FDP: Haltung der Bundesregierung zur Situation der öffentlichen Haushalte unter Berücksichtigung der zu erwar- tenden aktuellen Steuerschätzung und der damit möglichen Notwendigkeit ei- nes Haushaltssicherungsgesetzes . . . . . . 575 A Dr. Günter Rexrodt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 575 A Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . 576 C Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 578 A Christine Scheel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 579 B Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 580 B Joachim Poß SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 581 D Carl-Ludwig Thiele FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 583 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 584 A Ilse Aigner CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 585 C Ortwin Runde SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 586 D Otto Bernhardt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 588 A Walter Schöler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 588 D Norbert Schindler CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 590 B Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 591 C Dr. Rainer Wend SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 592 B Tagesordnungspunkt 6: Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Fortentwick- lung der ökologischen Steuerreform (Drucksachen 15/21, 15/71, 15/72) . . . . . 593 B Reinhard Schultz (Everswinkel) SPD . . . . . . 593 D Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . 595 B Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 597 A Carl-Ludwig Thiele FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 598 A Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . . . . . . 599 A Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 601 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002II Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 603 A Dr. Christian Eberl FDP . . . . . . . . . . . . . 603 D Hans Michelbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 604 B Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 605 D Rolf Hempelmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 606 B Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 607 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 612 C Tagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von den Abgeordneten Peter Götz, Dr. Michael Meister, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Neuordnung der Gemeindefinanzen (Gemeindefinanzreformgesetz) (Drucksache 15/30) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 608 A Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 608 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 609 B Horst Schild SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 610 C Dr. Andreas Pinkwart FDP . . . . . . . . . . . . . . 614 B Christine Scheel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 615 D Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 616 B Jochen-Konrad Fromme CDU/CSU . . . . 617 B Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 618 D Dr. Andreas Pinkwart FDP . . . . . . . . . . . 619 D Georg Fahrenschon CDU/CSU . . . . . . . . . . . 620 C Bernd Scheelen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 622 D Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 623 D Tagesordnungspunkt 8: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung des Urheber- rechts in der Informationsgesell- schaft (Drucksache 15/38) . . . . . . . . . . . . . . 625 A b) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den WIPO-Verträgen vom 20. Dezember 1996 über Urhe- berrecht sowie über Darbietungen und Tonträger (Drucksache 15/15) . . . . . . . . . . . . . . 625 B Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 625 B Günter Krings CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 626 C Grietje Bettin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 629 A Rainer Funke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 629 D Dirk Manzewski SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 630 C Tagesordnungspunkt 9: Antrag der Abgeordneten Dr. Werner Hoyer, Jörg van Essen, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der FDP: Rechtssi- cherheit für die bewaffneten Einsätze deutscher Streitkräfte schaffen – ein Ge- setz zurMitwirkung des Deutschen Bun- destages bei Auslandseinsätzen der Bun- deswehr einbringen (Drucksache 15/36) . . . . . . . . . . . . . . . . . 632 C Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 632 D Christine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 634 A Thomas Kossendey CDU/CSU . . . . . . . . . . . 635 B Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 636 D Dr. Andreas Schockenhoff CDU/CSU . . . . . 638 B Ulrike Merten SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 639 B Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 640 A Dr. Christoph Zöpel SPD . . . . . . . . . . . . . . . 641 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 643 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 645 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 531 10. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 Beginn: 9.00 Uhr
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    Dr. Christoph Zöpel Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. November 2002 645 (C)(A) Daub, Helga FDP 14.11.2002* Dr. Däubler-Gmelin, SPD 14.11.2002 Herta Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 14.11.2002 Fritz, Erich G. CDU/CSU 14.11.2002 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 14.11.2002 Gradistanac, Renate SPD 14.11.2002 Freiherr von und zu CDU/CSU 14.11.2002 Guttenberg, Karl-Theodor entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht Hoffmann (Chemnitz), SPD 14.11.2002 Jelena Kubicki, Wolfgang FDP 14.11.2002 Lietz, Ursula CDU/CSU 14.11.2002 Möllemann, Jürgen W. FDP 14.11.2002 Nitzsche, Henry CDU/CSU 14.11.2002 Rossmanith, Kurt J. CDU/CSU 14.11.2002* * für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Peter Struck


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Her-

    ren! Nach den Beiträgen der Oppositionsredner zum Prager
    Gipfel fragt man sich: In welcher Welt leben Sie eigentlich?


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Was glauben Sie denn, was wir in den Ausschusssitzun-
    gen über die internationale Bedrohung vorgetragen ha-
    ben? Ich kann mir Ihren Beitrag, Herr Schäuble, nur da-
    durch erklären, dass Sie bei den Ausschusssitzungen nicht
    anwesend gewesen sind.


    (Franz Müntefering [SPD]: Der weiß schon alles vorher!)


    Wir informieren die Abgeordneten in den Ausschüssen
    über die Bedrohungslage und wir diskutieren sogar hier
    im Parlament darüber. Angesichts dessen lasse ich mir
    von Ihnen nicht den Vorwurf gefallen, wir ließen die
    Deutschen in Unsicherheit. Das ist ein unredlicher Vor-
    wurf, aber bei Ihnen nicht neu.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Nun will ich etwas zu dem Prager Gipfel sagen.
    Erstens. Es muss völlig klar sein, dass wir in einer his-

    torischen Situation sind und dass neue Aufgaben auf uns
    zukommen, übrigens auch auf diejenigen Länder, die wir
    zu Beitrittsverhandlungen auffordern. Das ist nicht ein-
    fach. Ich habe darüber in der letzten Woche mit dem bul-
    garischen Präsidenten gesprochen. Was die Verbesserung
    ihrer militärischen Fähigkeiten und ihrer Infrastrukturein-
    richtungen angeht, kommt einiges auf diese Länder zu. Es
    wird ein langer Weg für diese Länder sein. Trotzdem sind
    wir froh, dass dieser Schritt gelingt. Es ist eine konse-
    quente Fortsetzung des begonnenen Weges und ich hoffe,
    dass noch weitere Länder Mitglieder der NATO werden.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Dr. Gerd Müller




    Bundesminister Dr. Peter Struck

    Auf dem Prager Gipfel geht es natürlich auch um die
    Verbesserung unserer militärischen Fähigkeiten. Die
    Bundesregierung klärt im Moment mit ihren NATO-Part-
    nern ganz intensiv ab, an welcher Stelle die militärischen
    Fähigkeiten verbessert werden können. Deutschland hat
    in vielen Bereichen sogar die Federführung bei der Ver-
    besserung dieser Fähigkeiten übernommen, zum Beispiel
    – um nur einen Fall zu nennen – bei Medical Care. Wir
    diskutieren zurzeit darüber, ob wir zwischenzeitlich über
    Interimslösungen eine Lufttransportkapazität schaffen
    können, bevor die A400M geliefert werden, was auch un-
    ter Federführung der Bundesregierung geschieht. Das
    heißt, in vielen einzelnen Panels – so werden diese Berei-
    che in NATO-Kreisen genannt – gibt es eine Verbesserung
    der militärischen Fähigkeiten.

    Wir müssen natürlich auch bündeln und Konzentratio-
    nen vornehmen. Ich sage Ihnen, Herr Kollege, der Sie vor
    mir gesprochen haben: Ich handele natürlich auch im Hin-
    blick auf die Haushaltssituation in der Bundesrepublik
    Deutschland. Ich mache das, was wir dort angemeldet ha-
    ben und was nachher umgesetzt wird, selbstverständlich
    auch von meinen finanziellen Möglichkeiten abhängig.
    Ich verspreche der NATO in Prag keinerlei Luftschlösser.
    Diese kann und will ich nicht verantworten.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich verstehe allerdings überhaupt nicht, wie Sie zu dem
    Schluss kommen, ich sorgte nicht dafür, dass unsere Sol-
    daten ordentlich ausgestattet sind. Ich will Ihnen hier noch
    einmal sagen – wir werden morgen im Zusammenhang
    mit Enduring Freedom und vor allen Dingen im Dezem-
    ber, wenn es um die Fortsetzung des ISAF-Mandats geht,
    darüber reden –: Unsere 9 500 Soldaten, die im Ausland,
    auf dem Balkan und vor allen Dingen in Afghanistan,
    sind, sind so ausgestattet, wie es erforderlich ist. Sie ha-
    ben den Schutz, auf den sie zur Erfüllung dieses schwie-
    rigen Mandats einen Anspruch haben. Die Bundeswehr
    verfügt dafür über eine gute Ausstattung. Was diese Aus-
    sage angeht, machen wir keine Abstriche, Herr Kollege.

    Ich will gar nicht bestreiten, dass wir im Zusammen-
    hang mit den Finanzproblemen, die sich aufgrund der
    wirtschaftlichen Entwicklung ergeben haben, natürlich
    auch über den Verteidigungshaushalt nachdenken. Wer
    wäre ich denn, wenn ich bestreiten würde, dass auch das
    Verteidigungsministerium einen Beitrag zum Konsolidie-
    rungskurs leisten muss. Aber tun Sie doch nicht so, als
    stellten wir unser Land damit schutzlos! Diesen Eindruck
    hat Herr Schäuble zu erwecken versucht. Das ist typisch
    Schäuble und das ist typisch falsch.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich komme auf die NATO-Response-Force zu spre-
    chen. Die Vorschläge, die die Amerikaner zunächst in
    Warschau unterbreitet haben und die vor kurzem konkre-
    tisiert worden sind, begrüßen wir. Es gibt natürlich die
    Gefahr – das haben die Redner der Opposition und der
    Kollege Markus Meckel völlig zu Recht angesprochen –,
    dass es Kollisionen mit der EU-Truppe – wir sind dabei,
    sie aufzubauen – gibt. Ich kann Ihnen nur sagen: Wir wer-
    den kein Konkurrenzverhältnis zulassen, das daraus er-
    wächst, dass man dem Motto „Es gibt jetzt nur noch die

    NATO-Response-Force; die europäische Sicherheits- und
    Verteidigungspolitik vergessen wir“ folgt. Wir setzen zu-
    sammen mit Javier Solana auf die Weiterentwicklung der
    europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Das ist unsere Aufgabe. Ich denke, darüber besteht zwi-
    schen der Opposition und uns Konsens. Es ist gut, dass
    wir diesen Konsens haben. Man muss die weiteren Ent-
    wicklungen dann im Einzelnen abklären.

    Es gibt Vorschläge der Amerikaner, die von einer
    Truppe von 21 000 Soldaten ausgehen. Wir haben in den
    internen Vorbesprechungen dazu erklärt, dass wir uns vor-
    stellen können, Einheiten der Marine, der Luftwaffe und
    des Heeres für eine solche Truppe bereitzustellen. Aber
    das muss noch abgeklärt werden. Mir sind in diesem Zu-
    sammenhang zwei Dinge wichtig.

    Erstens. Auch wenn es zu einer NATO-Response-
    Force kommt, gilt das Konsensprinzip. Das heißt nicht:
    Einer bestimmt und die anderen müssen mitmachen. Viel-
    mehr müssen alle 19 NATO-Mitglieder – später werden es
    26 sein – entscheiden.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Zweitens. In diesem Zusammenhang muss man die be-
    sondere verfassungsrechtliche Situation in unserem Land
    bedenken. Das heißt, es wird vor jedem Einsatz einer sol-
    chen NATO-Response-Force mit deutscher Beteiligung
    einen Bundestagsbeschluss geben müssen. Das muss man
    wissen. Wir lassen den Parlamentsvorbehalt nicht ein-
    fach fallen; das dürfen und wollen wir nicht.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dr. Werner Hoyer [FDP]: Dann müsst ihr das ordentlich organisieren!)


    – Darüber kann man dann reden, wenn es so weit ist. – Bei
    der NATO-Response-Force sind wir noch gar nicht so
    weit. Nehmen wir einmal an, diese würde tatsächlich in
    die Tat umgesetzt: Nach den bisherigen Planungen ist
    dann davon auszugehen, dass diese Truppe nicht vor dem
    Jahr 2004 bereit wäre, die entsprechenden Aufgaben zu
    übernehmen. Wir werden uns das alles genau und in Ruhe
    überlegen und darüber auch in den Ausschüssen diskutie-
    ren. Aber dass unser Verfassungsrecht gilt, daran will
    wohl keiner rütteln, auch Sie nicht.

    Lassen Sie mich noch etwas zum Verhältnis zwischen
    den Vereinigten Staaten von Amerika und unserem Land
    sagen: Sie haben hier ein Zerrbild gezeichnet. Ich kann ab-
    solut nicht bestätigen, dass alles ganz katastrophal sei. Ich
    habe ein angenehmes und freundliches Gespräch mit mei-
    nem Kollegen Donald Rumsfeld geführt. Ich habe aller-
    dings den Eindruck, dass es Ihnen von der CDU lieber ge-
    wesen wäre, wenn wir uns geprügelt hätten. Diesen Gefallen
    wollte ich Ihnen aber nicht tun, meine Damen und Herren.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Michael Glos [CDU/CSU]: Weil Sie den Kürzeren gezogen hätten! – Volker Kauder [CDU/CSU]: Dafür sind andere zuständig auf der Regierungsbank!)



    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    548


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    – Nein, ich hätte nicht den Kürzeren gezogen. – Wir ar-
    beiten eng zusammen und diese enge Zusammenarbeit
    wird natürlich fortgesetzt werden. Rumsfeld und ich ha-
    ben vereinbart, dass wir uns auch am Rande des Gipfels
    von Prag noch über verschiedene bilaterale Fragen unter-
    halten.

    Der Kollege Donald Rumsfeld hat gesagt – lassen Sie
    mich das hier auch noch darstellen –, dass er dankbar für
    den Beitrag ist, den Deutschland im Kampf gegen den in-
    ternationalen Terrorismus leistet. Zu Recht ist er dafür
    dankbar.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wir sind nach den Vereinigten Staaten von Amerika das
    Land, das das größte Kontingent stellt. Andere, die Sie
    hier lobend erwähnen, stehlen sich langsam aber sicher
    schon wieder durch die Hintertür heraus: So reduzieren
    einerseits Staaten bei ISAF in Afghanistan oder auf dem
    Balkan ihre Kontingente, beschwören aber andererseits in
    mächtigen Worten die internationale Solidarität. Wir
    brauchen uns nichts vorwerfen zu lassen. Es ist gut, dass
    die amerikanische Administration das auch im Rahmen
    meiner Gespräche mit Donald Rumsfeld anerkannt hat.
    Unsere Zusammenarbeit wird sich weiterhin gut ent-
    wickeln.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Nun haben sich gestern die Amerika-Experten,
    Herr Pflüger und andere, darüber aufgeregt, dass Herr
    Rumsfeld auf die Frage, wie er heute die Beziehungen be-
    urteile, gesagt hat, sie seien „unpoisoned“. Ich habe ihm
    gesagt, er habe eine sehr gute Antwort gegeben. Das Wort
    von den vergifteten Beziehungen traf nämlich nicht die
    Realität der deutsch-amerikanischen Beziehungen und
    stammte nicht von Rumsfeld, sondern, wie wir wissen,
    anderswoher.


    (Dr. Wolfgang Schäuble [CDU/CSU]: Sie machen sich doch lächerlich!)


    Wir Verteidigungsminister untereinander haben gute Ar-
    beitsbeziehungen. Manche sagen, dass die Persönlich-
    keitsstrukturen von Rumsfeld und mir in etwa gleich
    gelagert seien und uns das helfen würde. Das gilt für
    die Arbeitsebene ohnehin. Es hat zwischen Deutschland
    und Amerika bei der Vorbereitung der „Prague Capabili-
    ties Commitment“-Gespräche nie Probleme gegeben.
    Das haben Sie allerdings nicht mitbekommen, weil Sie
    an solchen Gesprächen als Opposition nicht beteiligt
    sind; Sie können kritisieren, die Regierung muss arbei-
    ten.

    Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Volker Kauder [CDU/CSU]: Sie sind eine Memme!)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich erteile das Wort Kollegen Karl Lamers, CDU/CSU-

Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Karl A. Lamers


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Her-

    ren! Herr Minister Struck, wenn überhaupt jemand in die-
    sem Haus in einer Traum- und Scheinwelt lebt, dann ist es
    die rot-grüne Bundesregierung und insbesondere deren
    Verteidigungsminister, der hier den Eindruck zu erwecken
    versucht, als befinde sich die Bundeswehr in einem Top-
    zustand, als sei sie top ausgerüstet, finanziell gut ausge-
    stattet und in der Lage, glaubwürdig ihren Beitrag in der
    NATO zu leisten. Das Gegenteil ist der Fall. Sie, meine
    Damen und Herren, tragen für diesen Zustand die Verant-
    wortung.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Der NATO-Gipfel in Prag stellt eine historische Weg-

    marke dar. Wir freuen uns, dass nach der ersten Öffnung
    im Jahre 1999 nun weitere Länder die Chance bekommen,
    Mitglied der NATO zu werden. Dies stärkt die Stabilität
    in Europa.

    Aber eines muss an diesem Tag auch gesagt werden:
    Das Tor der Allianz muss auch in Zukunft für neue Mit-
    glieder offen bleiben. Der Wappenspruch der NATO,
    „Wachsamkeit ist der Preis der Freiheit“, ist unverändert
    gültig. Verändert aber hat sich die Welt, in der wir leben.
    Grundlegend verändert haben sich die Gefahren, denen
    wir uns heute, 53 Jahre nach Gründung der NATO, aus-
    gesetzt sehen. Bedroht sind wir von der unheiligen Alli-
    anz des internationalen Terrorismus und von Massenver-
    nichtungswaffen.

    Deshalb stellt sich für mich die zentrale Frage so: Ist
    die NATO heute ausgerichtet auf die neuen Gefahren? Ist
    sie in der Lage, unsere Bürger so zu schützen, wie sie das
    zu Zeiten des Kalten Krieges über viele Jahrzehnte erfolg-
    reich getan hat? Haben wir gegenüber diesen globalen Be-
    drohungen eine gemeinsame Strategie im Bündnis? Und,
    Herr Minister Struck, haben wir wirklich die notwendigen
    modernen militärischen Fähigkeiten?


    (Lothar Mark [SPD]: Jawohl!)

    Was tut eigentlich diese Bundesregierung, um als

    zweitgrößtes NATO-Land einen wesentlichen Beitrag zur
    Sicherheit in Europa und in der Welt zu leisten?


    (Dr. Gerd Müller [CDU/CSU]: Nichts! – Gernot Erler [SPD]: Sie arbeitet!)


    Diese Bundesregierung, der Bundeskanzler, der Außen-
    minister und weite Teile von Rot-Grün haben im Wahl-
    kampf unserem Land und der NATO schwersten Schaden
    zugefügt.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Lothar Mark [SPD]: Das stimmt doch nicht!)


    In einer Art spontaner Wahlkampfeinlage mit Ihrer Total-
    verweigerung, die quasi in dem Spruch gipfelte: „Nur wer
    Schröder wählt, wählt den Frieden“, haben Sie Deutsch-
    land als Bündnispartner isoliert und so einen dramati-
    schen Vertrauensverlust heraufbeschworen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Das Gewicht unseres Landes als zuverlässiger Bünd-
    nispartner wurde minimalisiert. Das war Ihnen egal. Die

    Bundesminister Dr. Peter Struck




    Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg)

    Drohkulisse gegenüber dem Irak wurde durch die Haltung
    der deutschen Regierung geschwächt. Auch das hat Sie
    nicht gestört. In der deutschen Öffentlichkeit entstand gar
    der Eindruck, die USA seien gefährlicher als die Massen-
    vernichtungswaffen des irakischen Diktators Saddam
    Hussein. Wundern Sie sich da, dass die Medien im Irak über
    diese unvermutete Schützenhilfe aus Deutschland jubelten?

    Die lange Geschichte der NATO zeigt eines deutlich:
    Die Stärke unseres transatlantischen Bündnisses lag und
    liegt in der Solidarität seiner Mitglieder, im Konsens und
    in der Geschlossenheit des Handelns.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Darum haben Sie sich keinen Deut geschert, ganz nach
    dem Motto: Lieber ohne Skrupel wieder ins Amt als se-
    riös in die Opposition.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Volker Kauder [CDU/CSU]: Das kann man auch anders formulieren: Lieber mit der Lüge ins Amt! – Winfried Nachtwei [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie sind nicht einmal seriös in die Opposition gekommen!)


    – Bleiben Sie ruhig und hören Sie zu, da können Sie noch
    etwas lernen!

    Ihnen ging es um Wahlkampf pur. Für die Operation
    „Wiederwahl“ waren Sie bereit, jeden Preis zu zahlen.
    Jetzt muss Schluss sein mit einem deutschen Sonderweg!


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Gehen Sie heraus aus Ihrer selbst verursachten Isolierung!
    Beseitigen Sie durch glaubwürdiges Handeln allen Zweifel
    an der bündnispolitischen Verlässlichkeit Deutschlands!

    Um es hier einmal auf den Punkt zu bringen: Die Ver-
    einigten Staaten von Amerika sind nicht nur unsere Ver-
    bündeten, sie sind auch unsere Freunde.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Seit Konrad Adenauer bis hin zu Helmut Kohl sind wir
    stets vertrauensvolle Freunde Amerikas gewesen. Das
    muss wieder so werden. Jeder weiß, was wir Amerika ver-
    danken. Jeder weiß aber auch, dass dies im ureigensten
    deutschen Sicherheitsinteresse liegt. Allein sind wir auf
    verlorenem Posten.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Nur so gewinnt Deutschland Einfluss und die Chance, Po-
    litik auf internationaler Ebene wieder entscheidend mit-
    zugestalten, zurück. Frankreich und Großbritannien ha-
    ben Ihnen gezeigt, wie man es macht.

    Im Bundesrat hat der Bundeskanzler den netten Satz
    gesagt: Erst das Land, dann die Partei.– Ja, Herr Bundes-
    kanzler, das gilt auch international: Erst das Land und das
    Bündnis, dann lange gar nichts und dann, wenn über-
    haupt, die Partei. Halten Sie sich daran im Interesse unse-
    res Landes und des Bündnisses!


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich möchte einen weiteren Punkt ansprechen, Herr

    Minister Struck. Als Verteidigungspolitiker treiben mich

    unsere militärischen Fähigkeiten um. Sie übernehmen
    seit Jahren immer wieder neue Verpflichtungen in der
    NATO, in der Europäischen Union und in den Vereinten
    Nationen. Sie verpflichten sich, im Rahmen der Defense
    Capability Initiative der NATO wichtige Beiträge zu leis-
    ten. Sie geben Erklärungen ab und Ihre Pläne füllen Tau-
    sende von Seiten. Nur eines haben Sie vergessen, nämlich
    Ihren Erklärungen auch Taten folgen zu lassen.


    (Gernot Erler [SPD]: Wieso? Wir machen es doch! – Dr. Gerd Müller [CDU/CSU]: Papiertiger!)


    Seit Jahren ist die Misere im Bereich des Verteidi-
    gungshaushaltes offensichtlich. Es gibt nicht mehr, son-
    dern immer weniger Geld für immer mehr Aufgaben. Um
    schöne Worte sind Sie nie verlegen. Reales Minus heißt
    bei Ihnen „Verstetigung“. Aber die Bundeswehr braucht
    keine Lyrik, sondern sie braucht Zuwendung und mehr
    Geld


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    sowie eine bessere Ausrüstung und eine bessere Ausstat-
    tung. Nach der Wahl folgt nun die Krönung des Ganzen:
    nochmals eine halbe Milliarde Euro weniger für den Ver-
    teidigungshaushalt.

    Ich frage Rot-Grün und den Minister: Wo sind denn die
    Haushaltsmittel, mit denen die Bundeswehr modernisiert
    werden soll und Fähigkeiten wie strategische Aufklärung
    und Lufttransport ausgebaut und gesteigert werden sol-
    len? Wie wollen Sie, Herr Minister Struck, sicherstellen,
    dass Europa technologisch nicht noch weiter von Amerika
    abgehängt wird?

    Eine dritte Anmerkung. Auf der Tagesordnung in Prag
    steht das Projekt einer schnellen Eingreiftruppe, NATO-
    Response-Force, mit der das Bündnis auf Bedrohungen
    durch Terrorismus und Massenvernichtungswaffen rea-
    gieren soll. Alle spüren, dass wir bedroht sind. Deswegen
    müssen wir etwas tun. Um keinen Zweifel aufkommen zu
    lassen: Wir unterstützen dieses Vorhaben; es dient unserer
    Sicherheit.


    (Gernot Erler [SPD]: Schön, dass Sie dabei sind!)


    Aber auch hier gilt das, was ich zuvor gesagt habe: Es
    reicht nicht aus, dass die Bundesregierung auf Gipfelkon-
    ferenzen den „strammen Max“ spielt, aber anschließend
    in Deutschland den Geldhahn zudreht. So kann es in der
    Sicherheitspolitik nicht weitergehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wachsamkeit ist der Preis der Freiheit. Geschlossen-

    heit und mehr Geld für Verteidigung ist der Preis für un-
    sere Sicherheit. Deshalb unsere Forderung an Sie: Stellen
    Sie sicher, dass Deutschland tatsächlich einen substan-
    ziellen Beitrag leisten kann und achten Sie darauf, dass es
    zu sinnvollen Ergänzungen und nicht zu doppelten Struk-
    turen und zu Konkurrenz zu den ebenfalls wichtigen und
    dringend erforderlichen europäischen Krisenreaktions-
    kräften kommt! Unsere Sicherheit kann heute an jedem
    Punkt der Erde herausgefordert werden. Dieser Heraus-
    forderung muss sich die NATO als Ganzes stellen. Die


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    (D)






    NATO-Response-Force wird auch für uns Deutsche in
    Zukunft ein wesentlicher Garant unserer Sicherheit sein.

    Die Botschaft lautet: Deutschland muss wieder ein be-
    rechenbarer Partner im Bündnis werden, auf den man sich
    auch in Krisenzeiten verlassen kann. Dazu wollen und
    müssen wir alle einen glaubwürdigen Beitrag leisten, ins-
    besondere aber die Damen und Herren der Bundesregie-
    rung und von Rot-Grün.

    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Gernot Erler [SPD]: Das machen wir doch!)