Tagesordnungspunkt 1:
Befragung der Bundesregierung:Deutsche
Beiträge zu Frieden und Wiederaufbau
in Afghanistan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 473 A
Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesminis-
terin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 473 B
Dr. Ralf Brauksiepe CDU/CSU . . . . . . . . . . . 474 C
Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesminis-
terin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 474 C
Dr. Christian Ruck CDU/CSU . . . . . . . . . . . 474 D
Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesminis-
terin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 475 A
Helga Daub FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 475 B
Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesminis-
terin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 475 C
Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU . . . . 475 D
Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesminis-
terin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 476 A
Christa Reichard (Dresden) CDU/CSU . . . . 476 B
Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesminis-
terin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 476 C
Siegfried Helias CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 476 D
Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesminis-
terin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 476 D
Sibylle Pfeiffer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 477 A
Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesminis-
terin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 477 B
Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . . . . 477 B
Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesminis-
terin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 477 C
Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU . . . . 477 D
Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesminis-
terin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 478 A
Tagesordnungspunkt 2:
Fragestunde
(Drucksache 15/42) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 478 B
Geschätzte Auswirkungen der Gesetze für mo-
derne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt auf
die Länder und Gemeinden
MdlAnfr 1
Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos
Antw PStSekr Rezzo Schlauch BMWA . . . . . 478 C
ZusFr Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . 478 C
Elemente des so genannten Acrylamid-Mini-
mierungsprogramms der Bundesregierung
MdlAnfr 2
Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU
Antw PStSekr Matthias Berninger BMVEL 479 A
ZusFr Peter H. Carstensen (Nordstrand)
CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 479 C
ZusFr Ursula Heinen CDU/CSU . . . . . . . . . . 480 A
Maßnahmen zur Minimierung des Acrylamid-
gehalts bestimmter Lebensmittel auf nationaler
Ebene und auf EU-Ebene
MdlAnfr 3
Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU
Antw PStSekr Matthias Berninger BMVEL 480 C
Plenarprotokoll 15/9
Deutscher Bundestag
Stenografischer Bericht
9. Sitzung
Berlin, Mittwoch, den 13. November 2002
I n h a l t :
ZusFr Peter H. Carstensen (Nordstrand)
CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 480 D
ZusFr Gitta Connemann CDU/CSU . . . . . . . 481 C
Bewertung des Acrylamidproblems
MdlAnfr 4
Ursula Heinen CDU/CSU
Antw PStSekr Matthias Berninger BMVEL 482 A
ZusFr Ursula Heinen CDU/CSU . . . . . . . . . . 482 B
Untersuchung von Lebensmittelproben auf
Acrylamid
MdlAnfr 5
Ursula Heinen CDU/CSU
Antw PStSekr Matthias Berninger BMVEL 483 A
ZusFr Ursula Heinen CDU/CSU . . . . . . . . . . 483 A
Analyseergebnisse des Bundesinstituts für
Risikobewertung bei Acrylamid
MdlAnfr 6
Marlene Mortler CDU/CSU
Antw PStSekr Matthias Berninger BMVEL 483 C
Ergebnisse des Expertengesprächs von WHO
und FAO zu Acrylamid
MdlAnfr 7
Marlene Mortler CDU/CSU
Antw PStSekr Matthias Berninger BMVEL 483 C
ZusFr Peter H. Carstensen (Nordstrand)
CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 483 D
Absprachen mit den Bundesländern und in der
EU wegen Acrylamid
MdlAnfr 10
Gitta Connemann CDU/CSU
Antw PStSekr Matthias Berninger BMVEL 484 B
ZusFr Gitta Connemann CDU/CSU . . . . . . . 484 C
ZusFr Ursula Heinen CDU/CSU . . . . . . . . . . 485 A
Europäische Regelungen betreffend Acrylamid
MdlAnfr 11
Gitta Connemann CDU/CSU
Antw PStSekr Matthias Berninger BMVEL 485 B
ZusFr Gitta Connemann CDU/CSU . . . . . . . 485 C
ZusFr Peter H. Carstensen (Nordstrand)
CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 486 B
ZusFr Peter Bleser CDU/CSU . . . . . . . . . . . 487 A
Studien über gesundheitsgefährdende
Risiken von Acrylamid
MdlAnfr 12
Helmut Heiderich CDU/CSU
Antw PStSekr Matthias Berninger BMVEL 487 C
ZusFr Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . . . 487 D
ZusFr Ursula Heinen CDU/CSU . . . . . . . . . . 488 C
ZusFr Gitta Connemann CDU/CSU . . . . . . . 488 D
Erste Ergebnisse der Forschungen und Ana-
lysen zu Acrylamid
MdlAnfr 13
Helmut Heiderich CDU/CSU
Antw PStSekr Matthias Berninger BMVEL 489 A
ZusFr Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . . . 489 B
ZusFr Peter H. Carstensen (Nordstrand)
CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 489 D
ZusFr Bernhard Schulte-Drüggelte
CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 490 A
Wissenschaftliche Begründung des Richtwer-
tes von Acrylamid und Maßnahmen bei dessen
Überschreitung
MdlAnfr 14
Julia Klöckner CDU/CSU
Antw PStSekr Matthias Berninger BMVEL 490 D
ZusFr Julia Klöckner CDU/CSU . . . . . . . . . 491 A
ZusFr Gitta Connemann CDU/CSU . . . . . . . 491 D
ZusFr Hartwig Fischer (Göttingen) CDU/CSU 492 B
ZusFr Peter H. Carstensen (Nordstrand)
CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 492 C
Standardisierung der Analysemethoden bei
Acrylamid
MdlAnfr 15
Julia Klöckner CDU/CSU
Antw PStSekr Matthias Berninger BMVEL 492 D
ZusFr Julia Klöckner CDU/CSU . . . . . . . . . 493 A
ZusFr Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . . . 493 C
Daten über den Acrylamidgehalt in betroffenen
Produkten
MdlAnfr 16
Peter Bleser CDU/CSU
Antw PStSekr Matthias Berninger BMVEL 494 A
ZusFr Peter Bleser CDU/CSU . . . . . . . . . . . 494 A
Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 13. November 2002II
Anzahl der von Acrylamid betroffenen Unter-
nehmen und Produkte
MdlAnfr 17
Peter Bleser CDU/CSU
Antw PStSekr Matthias Berninger BMVEL 494 C
ZusFr Peter Bleser CDU/CSU . . . . . . . . . . . 494 D
ZusFr Peter H. Carstensen (Nordstrand)
CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 495 A
Umsetzung der gesetzlich vorgeschriebenen
Veräußerung der GAGFAH durch die BfA
MdlAnfr 21
Albrecht Feibel CDU/CSU
Antw PStSekr Franz Thönnes BMGS . . . . . . . 495 B
ZusFr Albrecht Feibel CDU/CSU . . . . . . . . . 495 C
Auswirkungen der Veräußerung der GAGFAH
auf den Beitragssatz in der gesetzlichen Ren-
tenversicherung
MdlAnfr 22
Albrecht Feibel CDU/CSU
Antw PStSekr Franz Thönnes BMGS . . . . . . . 496 B
ZusFr Albrecht Feibel CDU/CSU . . . . . . . . . 496 C
Menge des straffreien Besitzes von Cannabis
MdlAnfr 24
Detlef Parr FDP
Antw PStSekr’in Marion Caspers-Merk BMGS 496 D
ZusFr Detlef Parr FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 497 B
ZusFr Jörg van Essen FDP . . . . . . . . . . . . . . 497 D
Unterzeichnung der Finanzierungsvereinba-
rung mit der Deutschen Bahn AG zum Weiter-
bau der Verkehrsprojekte „Deutsche Einheit“,
Projekt der ICE-Trasse Nürnberg–Erfurt–
Berlin
MdlAnfr 25
Manfred Grund CDU/CSU
Antw PStSekr’in Iris Gleicke BMVBW . . . . . 498 B
ZusFr Manfred Grund CDU/CSU . . . . . . . . 498 C
ZusFr Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . 498 D
ZusFr Hartwig Fischer (Göttingen) CDU/CSU 499 B
ZusFr Claudia Nolte CDU/CSU . . . . . . . . . . 499 B
Voraussichtlicher Zeitpunkt der Inbetriebnahme
der ICE-Trasse Nürnberg–Erfurt–Berlin
MdlAnfr 26
Manfred Grund CDU/CSU
Antw PStSekr’in Iris Gleicke BMVBW . . . . . 499 D
ZusFr Manfred Grund CDU/CSU . . . . . . . . 500 B
ZusFr Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . 500 B
ZusFr Claudia Nolte CDU/CSU . . . . . . . . . . 500 C
Finanzmittel in den Jahren 2003 und 2004 für
den Bau der ICE-Trasse Nürnberg–Erfurt–
Berlin
MdlAnfr 29
Volkmar Uwe Vogel CDU/CSU
Antw PStSekr’in Iris Gleicke BMVBW . . . . 500 D
ZusFr Volkmar Uwe Vogel CDU/CSU . . . . . 501 A
ZusFr Manfred Grund CDU/CSU . . . . . . . . 501 B
ZusFr Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . 501 C
Baumaßnahmen in den Jahren 2003 und 2004
für die ICE-Trasse Nürnberg–Erfurt–Berlin
MdlAnfr 30
Volkmar Uwe Vogel CDU/CSU
Antw PStSekr’in Iris Gleicke BMVBW . . . . 501 D
ZusFr Volkmar Uwe Vogel CDU/CSU . . . . . 502 A
ZusFr Ernst Kranz SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 502 B
ZusFr Manfred Grund CDU/CSU . . . . . . . . 502 C
ZusFr Claudia Nolte CDU/CSU . . . . . . . . . . 502 D
Steigerung des Anteils der deutschen Entwick-
lungshilfeausgaben am Bruttonationaleinkom-
men bis 2006 auf 0,33 Prozent
MdlAnfr 31
Cornelia Mayer (Baiersbronn) CDU/CSU
Antw StSekr Erich Stather BMZ . . . . . . . . . . 503 A
ZusFr Cornelia Mayer (Baiersbronn)
CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 503 B
Eventuelle Erhöhung des Mittelansatzes für
den Einzelplan 23 (BMZ) im Nachtragshaus-
halt 2002: Steigerung des Anteils der deut-
schen Entwicklungshilfeausgaben am Brutto-
nationaleinkommen bis 2006 auf 0,33 Prozent
MdlAnfr 32, 33
PeterWeiß (Emmendingen) CDU/CSU
Antw StSekr Erich Stather BMZ . . . . . . . . . . 503 C
ZusFr Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU 503 D
Eventuelle Haftung der Bundes bei einer mög-
lichen Insolvenz des Deutschen Musikrats
MdlAnfr 38
Christian Freiherr von Stetten CDU/CSU
Antw StMin’in Dr. Christina Weiss BK . . . . . 505 A
Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 13. November 2002 III
Verantwortlichkeit des Bundes für den Erhalt
des Deutschen Musikrats
MdlAnfr 39
Christian Freiherr von Stetten CDU/CSU
Antw StMin’in Dr. Christina Weiss BK . . . . . 505 B
ZusFr Christian Freiherr von Stetten
CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 505 C
Zusatztagesordnungspunkt 1:
Aktuelle Stunde auf Verlangen der Frak-
tionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/
DIE GRÜNEN: Aktuelle Vorwürfe von
Verstößen gegen das Parteiengesetz
durch mögliche illegale Finanzzuflüsse
bei der FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 505 D
Frank Hofmann (Volkach) SPD . . . . . . . . . . 506 A
Dr. Max Stadler FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 507 B
Volker Beck (Köln) BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
NEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 508 A
Dr. Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . 509 B
Sebastian Edathy SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 510 C
Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) CDU/CSU 512 B
Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 513 C
Thomas Strobl (Heilbronn) CDU/CSU . . . . . 515 A
Gabriele Fograscher SPD . . . . . . . . . . . . . . . 516 B
Dr. Günter Rexrodt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 517 C
Jerzy Montag BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 519 A
Dorothee Mantel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 520 A
Dr. Rainer Wend SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 521 C
Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 523 C
Anlage 1
Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 525 A
Anlage 2
Herstellung von Pommes frites, Kartoffel-
chips, Keksen und Brot ohne Acrylamid
MdlAnfr 8, 9
Albert Deß CDU/CSU
Antw PStSekr Matthias Berninger BMVEL 525 B
Anlage 3
Sozialversicherungspflicht bei dreimaligem
Überschreiten der Geringfügigkeitsgrenze (§ 8
Abs. 1 SGB IV) bis zum Ablauf eines Zeitjahres
MdlAnfr 18, 19
Dr. Heinrich L. Kolb FDP
Antw PStSekr Franz Thönnes BMGS . . . . . . . 525 C
Anlage 4
Impfstoffvorräte im Fall eines terroristischen
Angriffs mit Viren
MdlAnfr 20
Hartmut Koschyk CDU/CSU
Antw PStSekr Franz Thönnes BMGS . . . . . . . 526 A
Anlage 5
Geschätzte Auswirkungen der Gesetze für mo-
derne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt auf
die Träger der gesetzlichen Kranken- und Ren-
tenversicherung
MdlAnfr 23
Dr. Gesine Lötzsch franktionslos
Antw PStSekr Franz Thönnes BMGS . . . . . . . 526 D
Anlage 6
Finanzierungsvereinbarung mit der Deutschen
Bahn AG zum Um- und Ausbau des Erfurter
Hauptbahnhofs im Zusammenhang mit dem
Ausbau der ICE-Trasse Berlin–Erfurt–Nürn-
berg
MdlAnfr 27, 28
Antje Tillmann CDU/CSU
Antw PStSekr’in Iris Gleicke BMVBW . . . . . 527 A
Anlage 7
Finanzielle Schwierigkeiten beim Deutschen
Musikrat
MdlAnfr 34, 35
Norbert Barthle CDU/CSU
Antw StMin’in Dr. Christina Weiss BK . . . . . 527 B
Anlage 8
Insolvenz des Deutschen Musikrates; eventuelle
Gewährung eines fehlbedarfsunabhängigen
Zuschusses
MdlAnfr 36, 37
Hans-Joachim Otto (Frankfurt) FDP
Antw StMin’in Dr. Christina Weiss . . . . . . . . 527 D
Anlage 9
Finanzielle Einsparungen bzw. Mehrkosten
beim Umzug der Deutschen Welle in die ehe-
malige Berliner Landesvertretung in der Wil-
helmstraße
MdlAnfr 40
Günter Nooke CDU/CSU
Antw StMin’in Dr. Christina Weiss BK . . . . . 528 A
Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 13. November 2002IV
Anlage 10
Stand der europaweiten elektronischen Raster-
fahndung
MdlAnfr 42
Petra Pau fraktionslos
Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . 528 C
Anlage 11
Reform des Bundessicherheitsrats hinsichtlich
Transparenz und Kontrollmöglichkeiten
MdlAnfr 41
Petra Pau fraktionslos
Antw StMin Rolf Schwanitz BK . . . . . . . . . . 528 D
Anlage 12
Nichtteilnahme Deutschlands an der Antiter-
rorübung der EU auf dem Militärstützpunkt
Canjuers in Südfrankreich Ende Oktober 2002
MdlAnfr 43
Hartmut Koschyk CDU/CSU
Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . 528 D
Anlage 13
Strafanzeigen und Schadenersatzforderungen
im Zusammenhang mit Protesten gegen Cas-
tortransporte
MdlAnfr 44
Wolfgang Zeitlmann CDU/CSU
Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . 529 C
Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 13. November 2002 V
(A)
(B)
(C)
(D)
Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 13. November 2002 473
9. Sitzung
Berlin, Mittwoch, den 13. November 2002
Beginn: 13.00 Uhr
Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 13. November 2002 525
(C)
(D)
(A)
(B)
Bury, Hans Martin SPD 13.11.2002
Dr. Däubler-Gmelin, SPD 13.11.2002
Herta
Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 13.11.2002
Gradistanac, Renate SPD 13.11.2002
Grasedieck, Dieter SPD 13.11.2002
Freiherr von und zu CDU/CSU 13.11.2002
Guttenberg, Karl-
Theodor
Heynemann, Bernd CDU/CSU 13.11.2002
Hoffmann (Chemnitz), SPD 13.11.2002
Jelena
Kubicki, Wolfgang FDP 13.11.2002
Lietz, Ursula CDU/CSU 13.11.2002
Möllemann, Jürgen W. FDP 13.11.2002
Dr. Vollmer, Antje BÜNDNIS 90/ 13.11.2002
DIE GRÜNEN
Welt, Jochen SPD 13.11.2002
Zapf, Uta SPD 13.11.2002
Anlage 2
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Matthias Berninger auf die Fra-
gen des Abgeordneten Albert Deß (CDU/CSU) (Druck-
sache 15/42, Fragen 8 und 9):
Haben die Bundesregierung und/oder die Lebensmittelbehör-
den im Hinblick auf mögliche gesundheitsgefährdende Risiken
von Acrylamid bereits mit Herstellern von Pommes frites, Kartof-
felchips, Keksen und Brot über eine Änderung der Herstellungs-
methoden gesprochen?
Welche Möglichkeiten zur Änderung der Herstellung gibt es,
sodass die Produkte kein Acrylamid enthalten?
Zu Frage 8:
Ja. Weit reichende Empfehlungen lassen sich für die
Industrie zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht geben, aber
die Senkung der Frittiertemperatur hat bereits jetzt zu ei-
ner deutlichen Reduzierung des Acrylamidgehaltes bei
Pommes frites und Kartoffelchips geführt. Bei Getreide-
produkten wird eine deutliche Reduzierung des Acryl-
amidgehaltes schwieriger und vor allem zeitaufwendiger,
entschuldigt bis
Abgeordnete(r) einschließlich
Anlage 1
Liste der entschuldigten Abgeordneten
Anlagen zum Stenografischen Bericht
da in den komplexen Rezepturen die Auswirkung der ein-
zelnen Komponenten auf den Acrylamidgehalt überprüft
werden muss.
Zu Frage 9:
Im Augenblick scheint es wenig wahrscheinlich, die
Herstellungsverfahren so ändern zu können, dass die
Acrylamidbildung vollständig unterbleibt, weil nach
heutigem Kenntnisstand Acrylamid aus Zuckern und
Aminosäuren gebildet wird, zwei elementaren Bestand-
teilen dieser Lebensmittel und der menschlichen Er-
nährung. Die Forschung wird sich daher zunächst darauf
konzentrieren müssen, die Gehalte an Acrylamid in den
Lebensmitteln durch geeignete Maßnahmen deutlich zu
reduzieren.
Zur Reduzierung von Acrylamidgehalten kommen
nach derzeitigem Kenntnisstand insbesondere Änderun-
gen der Temperatur, der Feuchtigkeit und der Erhitzungs-
dauer infrage.
Anlage 3
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Franz Thönnes auf die Fragen
des Abgeordneten Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) (Druck-
sache 15/42, Fragen 18 und 19):
Vertritt die Bundesregierung die Auffassung, dass ab dem drit-
ten Überschreiten der Geringfügigkeitsgrenze (§ 8 Abs. 1 Nr. 1
Viertes Buch Sozialgesetzbuch) im Sinne eines „gelegentlichen
und nicht vorhersehbaren Überschreitens“ gemäß der Ziffer 3.1
der Richtlinien für die versicherungsrechtliche Beurteilung von
geringfügig Beschäftigten der Sozialversicherungsträger vom
21. November 2001 die Sozialversicherungspflicht bis zum Ab-
lauf eines Zeitjahres, unabhängig von der Höhe des Verdienstes,
besteht?
Wenn ja, aufgrund welcher Rechtsgrundlage oder rechtskräf-
tiger Urteile vertritt die Bundesregierung diese Rechtsauf-
fassung?
Zu Frage 18:
Die gesetzliche Regelung des § 8 Abs. 1 Nr. 1 des Vier-
ten Buches Sozialgesetzbuch (SGB IV) bestimmt, dass
geringfügig Beschäftigte maximal 325 Euro monatlich
sozialversicherungsfrei verdienen können und die Be-
schäftigung weniger als 15 Stunden in der Woche aus-
geübt werden darf; bei Überschreiten dieser Grenzen tritt
Sozialversicherungspflicht ein.
Bei den in der Frage genannten Richtlinien der Spitzen-
organisationen der Sozialversicherung vom 21. Novem-
ber 2001 handelt es sich um eine Rechtsauslegung, die den
Spitzenorganisationen der Sozialversicherung aufgrund
der verfassungsrechtlichen Vorgaben für die Sozial-
gesetze obliegt. In dieser Auslegung haben sich die Spit-
zenorganisationen der Sozialversicherung darauf verstän-
digt, dass ein- bis zu zweimaliges und gelegentliches,
nicht vorhersehbares Überschreiten der Zeit- oder Arbeits-
entgeltgrenzen nicht zur generellen Versicherungspflicht
führt; als gelegentlich ist dabei ein Zeitraum bis zu zwei
Monaten innerhalb eines Jahres anzusehen.
Mit dieser Auslegung sind die Spitzenverbände der So-
zialversicherung den Bedürfnissen der Praxis entgegen-
gekommen.
Zu Frage 19:
Aus dem Gesetz selbst lässt sich die in der Antwort zu
Frage 18 dargestellte praxisorientierte Handhabung nicht
unmittelbar entnehmen. Es ist auch nicht bekannt, dass
die Rechtsprechung bisher die Auslegung der Spitzen-
organisationen der Sozialversicherung kritisiert hätte.
Anlage 4
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Franz Thönnes auf die Frage des
Abgeordneten Hartmut Koschyk (CDU/ CSU) (Druck-
sache 15/432, Frage 20):
Ist nach dem Kenntnisstand der Bundesregierung in Deutsch-
land für den Fall eines terroristischen Angriffs mit Viren (insbe-
sondere mit Pocken-Viren, aber auch Anthrax, Botulinustoxin,
Aflatoxin, Mykotoxinen und Rotaviren) die Vollversorgung der
Bevölkerung mit Impfstoff sichergestellt, und wenn nein, wann
genau wird die Bundesregierung alles diesbezüglich zum Schutze
der Bevölkerung fachlich Notwendige getan haben, also die Voll-
versorgung sichergestellt sein?
Finanzielle Aufwendungen zur Notfallvorsorge sind
vom Bund im Rahmen seiner verfassungsrechtlichen Zu-
ständigkeit nach Art. 73 Nr. 1 Grundgesetz, von den Län-
dern im Rahmen des vorbeugenden Gesundheits- und des
Katastrophenschutzes zu tragen. Die Bundesregierung hat
die Länder schriftlich und mündlich mehrmals auf die
Notwendigkeit einer Impfstoffbevorratung für Krisen-
fälle, insbesondere zur Abwehr der Folgen nicht auszu-
schließender bioterroristischer Gefährdungen mit dem
Ziel einer gemeinsamen Reaktion, hingewiesen. Von den
Bundesländern liegen der Bundesregierung Signale vor,
dass die Problematik derzeit auf hochrangiger Ebene dis-
kutiert werden soll.
Die Pockenimpfung stellt die einzige realistische Maß-
nahme zur Verhinderung der Pockenerkrankung bzw. zur
Eindämmung einer Pockenausbreitung dar; eine andere
Behandlungsform ist derzeit nicht möglich. Die Pocken-
impfung kann nicht nur die Infektion verhindern, sondern
auch bei Exponierten bis zum 4. Tag eine Erkrankung ver-
meiden.
Der Bund hat zu Beginn des letzten Quartals 2002 ei-
nen Vertrag über die Beschaffung von 11,34 Millionen
Pocken-Impfstoffdosen abgeschlossen. Die letzte Teillie-
ferung des neu bestellten Impfstoffs soll im Frühjahr 2003
erfolgen. Weiterhin wurden spezielle Impfnadeln be-
schafft. Diese so genannten Bifurkationsnadeln zeichnen
sich nicht nur durch eine einfache Handhabung und die
höchste Erfolgsrate aller bekannten Verfahren der
Pockenimpfung aus, sie benötigen auch eine wesentlich
geringere Impfstoffmenge (etwa 4fach). Daher kann der
als erste Notfallreserve bereits 2001 gekaufte Pocken-
impfstoffvorrat von 6 Millionen Dosen auf 24 Millionen
Dosen vervierfacht werden. Unter Einbeziehung des neu
bestellten Impfstoffs werden dem Bund im Frühjahr 2003
somit etwa 35 Millionen Einzeldosen Pockenimpfstoff
zur Verfügung stehen. Die Bundesregierung hat im Wege
der Anschubfinanzierung diesen Vorrat angelegt. Zum
Schutz der Bevölkerung können damit Riegelungsimp-
fungen zur Eindämmung der Ausbreitung durchgeführt
werden.
Ohne Auftreten eines ersten Pockenfalls ist aufgrund
der relativ hohen Komplikationsrate eine Massenimpfung
nicht vertretbar.
Von dem Fortgang der Gespräche der Länder wird es
unter anderem abhängig sein, wann in den einzelnen Län-
dern eine Vollbevorratung von Pockenimpfstoff erreicht
sein wird.
Im Gegensatz zu Pocken können die genannten Toxine
nicht von Mensch zu Mensch übertragen werden. Eine
fortschreitende epidemische Ausbreitung wie im Falle der
Pocken ist demnach nicht zu befürchten. Rotaviren kön-
nen zwar übertragen werden, das durch sie ausgelöste
Krankheitsbild ist jedoch weit weniger schwerwiegend.
Das durch Anthrax-Bakterien ausgelöste Krankheitsbild
kann schwerwiegend sein, ist aber bei frühzeitiger Erken-
nung im Wesentlichen durch Antibiotika behandelbar.
Für Mykotoxine und Aflatoxin (beides Pilzgifte) gibt
es derzeit keine Impfstoffe. In den USA gab es einen
Impfstoff gegen Rotavieren, der jedoch wieder zurückge-
zogen wurde. Ein Anthrax-Impfstoff ist in Deutschland
nicht zugelassen. Anthrax ist jedoch – wie gesagt – anti-
biotisch behandelbar. Auch für das Botulinumtoxin ist
eine Prophylaxe nicht verfügbar. Vor diesem Hintergrund
wird deutlich, dass es differenzierter Strategien bedarf,
die die Bundesregierung einzuschlagen hat.
Anlage 5
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Franz Thönnes auf die Frage der
Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos) (Druck-
sache 15/42, Frage 23):
Wie werden von der Bundesregierung die finanziellen Aus-
wirkungen des Ersten und Zweiten Gesetzes für moderne Dienst-
leistungen am Arbeitsmarkt auf die Träger der gesetzlichen Kran-
ken- und Rentenversicherung und die Sozialversicherung
prognostiziert?
Die Bundesregierung erwartet, dass die Umsetzung der
Vorschläge der Kommission für moderne Dienstleistun-
gen am Arbeitsmarkt zu einem nachhaltigen Abbau der
Arbeitslosigkeit und einem Anstieg der Beschäftigung
führt. Dies wird sich für die Sozialversicherung positiv
auswirken. Daneben ergeben sich die folgenden quantifi-
zierbaren finanziellen Auswirkungen: Die Gesetzliche
Rentenversicherung hat im Jahr 2003 Beitragsminderein-
nahmen in Höhe von circa 0,3 Milliarden Euro und im
Jahr 2004 in Höhe von circa 0,6 Milliarden Euro.
Die Gesetzliche Krankenversicherung hat im Jahr
2002 Beitragsmindereinnahmen in Höhe von circa
0,9 Milliarden Euro und im Jahr 2004 in Höhe von circa
1,1 Milliarden Euro. Die Soziale Pflegeversicherung hat
Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 13. November 2002526
(C)
(D)
(A)
(B)
im Jahr 2003 Beitragsmindereinnahmen von weniger als
30 Millionen Euro und im Jahr 2004 in Höhe von circa
50 Millionen Euro. Für die Unfallversicherung ergeben
sich Mehreinnahmen in nicht quantifizierbarer Höhe.
Für einen Teil der Maßnahmen können die finanziellen
Auswirkungen nicht quantifiziert werden, da über den
Personenkreis, welcher diese Maßnahmen in Anspruch
nehmen wird, nur spekuliert werden kann. Dazu gehören
die Entgeltsicherung für ältere Arbeitslose, das Brücken-
geld, die Zuschüsse zur Ich-AG und die Neuregelung der
geringfügigen Beschäftigung in Privathaushalten. Es ist
aber davon auszugehen, dass diese Maßnahmen insge-
samt eher zu Beitragsmehreinnahmen in der Sozialversi-
cherung führen. So erhält die Sozialversicherung für
100 000 geringfügige Beschäftigungsverhältnisse in Pri-
vathaushalten, die aus der Grauzone in legale Beschäfti-
gung geholt werden, jährlich circa 50 Millionen Euro an
zusätzlichen Einnahmen.
Anlage 6
Antwort
der Parl. Staatssekretärin Iris Gleicke auf die Fragen der
Abgeordneten Antje Tillmann (CDU/CSU) (Drucksache
15/42, Fragen 27 und 28):
Hat die Bundesregierung eine fortschreibende Finanzierungs-
vereinbarung mit der DB AG im Zuge des Ausbaus der ICE-Trasse
Berlin–Nürnberg (über Erfurt) zum Um- und Ausbau des Erfurter
Hauptbahnhofs getroffen?
Wenn nicht, wann ist mit dieser Finanzierungsvereinbarung zu
rechnen, und welche Maßnahmen können vor dieser Unterzeich-
nung durchgeführt werden?
Zu Frage 27:
Um- und Ausbau des Erfurter Hauptbahnhofs sind
nicht Gegenstand des Projekts VDE 8.1. Vielmehr wird
hierfür eine gesonderte Finanzierungsvereinbarung zum
„Knoten Erfurt“ abgeschlossen.
Zu Frage 28:
Die Finanzierungsvereinbarung zur zweiten Baustufe
im „Knoten Erfurt“ wird voraussichtlich im nächsten Jahr
abgeschlossen werden. Die Bauarbeiten am Bahnhofsge-
bäude haben bereits begonnen, um den verschiedenen Ab-
hängigkeiten, die durch das Bauen unter Betrieb entste-
hen, ohne größere Verzögerungen gerecht zu werden.
Seitens des Bundes wurde der Baubeginn vor Abschluss
der Finanzierungsvereinbarung durch eine Unbedenklich-
keitserklärung zur Erhalt der Förderfähigkeit ermöglicht.
Anlage 7
Antwort
der Staatsministerin Dr. Christina Weiss auf die Fragen
des Abgeordneten Norbert Barthle (CDU/CSU) (Druck-
sache 15/42, Fragen 34 und 35):
Seit wann sind der Bundesregierung Schwierigkeiten in der
Haushaltsführung beim Deutschen Musikrat bekannt, und wel-
che Maßnahmen hat sie ergriffen, um zu einer neuen Struktu-
rierung beizutragen, die eine dauerhafte ordnungsgemäße Be-
wirtschaftung der aus dem Bundeshaushalt zur Verfügung ge-
stellten institutionellen Mittel und Projektmittel gewährleisten
würde?
Welche Maßnahmen hat die Bundesregierung ergriffen, um
nach Bekanntwerden der grundsätzlichen Probleme beim Deut-
schen Musikrat Vorsorge für eine zweckentsprechende Durch-
führung von Programmen zur Förderung des deutschen Musik-
lebens zu treffen, für die im Bundeshaushalt 2002 Mittel
bereitgestellt worden waren?
Zu Frage 34:
Kenntnis vom tatsächlichen Ausmaß der Probleme,
insbesondere der Überschuldung, hat die Bundesregie-
rung erst Anfang Oktober 2002 erlangt. Allerdings ist
seit längerem bekannt, dass die Haushaltsführung des
Deutschen Musikrates (DMR) nicht problemlos war. Ein
Grund hierfür ist die komplexe Förderstruktur. So werden
die Mittel der Beauftragten für Kultur und Medien (BKM)
nahezu vollständig (sämtliche Projektmittel) von der Kul-
turstiftung der Länder (KSL) als eigene Angelegenheit, zu
einem geringen Teil vom Bundesverwaltungsamt (BVA)
zugewendet und geprüft. Weitere Zuwendungsgeber sind
das Auswärtige Amt, das Bundesministerium für Familie,
Senioren, Frauen und Jugend sowie des Sekretariat der
Kultusministerkonferenz der Länder. Um die hieraus re-
sultierenden Probleme zu beheben, wurde für das Haus-
haltsjahr 2003 zusammen mit dem DMR unter Beteili-
gung des BVAund der KSL ein Gesamtfinanzierungsplan
entwickelt, der die notwendige Transparenz und Flexibi-
lität für eine effiziente Mittelverwendung ermöglichen
sollte. Darüber hinaus hat die BKM bereits vor einiger
Zeit eine Untersuchung der Organisations- und Personal-
struktur des gesamten DMR veranlasst. Das Ergebnis
steht noch aus.
Zu Frage 35:
Da die zweckentsprechende Durchführung der Pro-
jekte allein Aufgabe des Deutschen Musikrates ist, hat die
Bundesregierung stets versucht, die Handlungsfähigkeit
des Deutschen Musikrates in einer neuen Organisations-
form (zum Beispiel einer GmbH) möglichst rasch wieder
herzustellen. Sollte dies in den nächsten Wochen nicht ge-
lingen, müsste ein neuer Träger gesucht und mit der
Durchführung der Projekte zumindest vorübergehend be-
auftragt werden.
Anlage 8
Antwort
der Staatsministerin Dr. Christina Weiss auf die Fragen
des Abgeordneten Hans-Joachim Otto (Frankfurt)
(FDP) (Drucksache 15/42, Fragen 36 und 37):
Welche Maßnahmen gedenkt die Bundesregierung zu ergrei-
fen, um die Insolvenz des Deutschen Musikrates zu beenden und
dessen Existenz zu sichern?
Wie beurteilt die Bundesregierung den vom Generalsekretär
des Deutschen Musikrates, Thomas Rietschel, unterbreiteten Vor-
schlag, die Zuwendungen des Bundes und der Länder um 10 Pro-
zent zu kürzen, dafür aber als festen, also nicht mehr fehlbedarfs-
abhängigen Zuschuss zu gewähren (Neue Musikzeitung vom
4. November 2002)?
Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 13. November 2002 527
(C)
(D)
(A)
(B)
Zu Frage 36:
Maßnahmen zur Beseitigung der Insolvenzgründe zu
ergreifen ist nicht Aufgabe der Bundesregierung, sondern
des rechtsfähigen Vereins „Deutscher Musikrat“ (DMR).
Die Bundesregierung hat aber engen Kontakt zur Ver-
einsführung und steht konstruktiven Vorschlägen zur
Existenzsicherung des DMR aufgeschlossen gegenüber.
Zu Frage 37:
Dieser Vorschlag kann Teil einer möglichen Lösung
sein, die aber darüber hinaus noch wesentlich weiter ge-
henden Veränderen bedarf unter anderem in der Vereins-
und Förderstruktur berücksichtigen muss. Eine absch-
ließende Bewertung dieser beiden Aspekte ist daher der-
zeit noch nicht möglich.
Anlage 9
Antwort
der Staatsministerin Dr. Christina Weiss auf die Frage
des Abgeordneten Günter Nooke (CDU/CSU) (Druck-
sache 15/42, Frage 40):
Welche Gründe sprechen aus Sicht der Bundesregierung (der
Deutschen Welle) für den Umzug der Deutschen Welle aus den vor
zwei Jahren angemieteten Räumen für Studios und Mitarbeiter im
Haus der Bundespressekonferenz in die ehemalige Berliner Lan-
desvertretung in der Wilhelmstraße, und welche finanziellen Ein-
sparungen beziehungsweise Mehrkosten sind damit verbunden?
Die Deutsche Welle ist eine autonome Rundfunkan-
stalt. Sie hat nach § 1 Abs. 2 Deutsche-Welle-Gesetz das
Recht der Selbstverwaltung und unterliegt nach § 61 des
Gesetzes ausdrücklich keiner staatlichen Fachaufsicht.
Die Bundesregierung hat daher weder Kenntnis im Ein-
zelnen noch Einfluss auf das Verwaltungshandeln der
Deutschen Welle. Die Prüfungskompetenz liegt beim
Bundesrechnungshof.
Die Deutsche Welle hat zu dem der Anfrage zugrunde
liegenden Sachverhalt wie folgt Stellung genommen:
„Die Anmietung der Flächen im Haus der Bundespresse-
konferenz in Berlin war mit den Erwartungen verbunden,
dass sich das Gebäude – ähnlich wie das Haus der Bun-
despressekonferenz in Bonn – zu einem Zentrum der
Pressearbeit entwickelt und die Pflege enger und fußläu-
figer Kontakte zu Politikern ermöglicht. Diese Erwartun-
gen haben sich bis heute nicht erfüllt; bereits andere
Medienvertreter sind aus dem Haus der Bundespresse-
konferenz ausgezogen beziehungsweise werden in Kürze
ausziehen.
Überraschend und kurzfristig wurde mit der Wilhelm-
straße 67 ein Objekt angeboten, mit dem die Deutsche
Welle eine Verbesserung ihrer Situation durch Zusam-
menlegung des Hörfunkstudios anstrebt und optimale
Möglichkeiten einer Öffentlichkeitsarbeit hätte. Darüber
hinaus beabsichtigt die Deutsche Welle, an dieser Stelle
mit anderen Medienpartnern zu kooperieren und führt
hierzu bereits entsprechende Gespräche. Eine abschlie-
ßende Aussage zur Wirtschaftlichkeit des geplanten Um-
zuges kann zurzeit noch nicht gemacht werden, weil die
Konditionen noch nicht endgültig verhandelt sind und der
Erfolg auch abhängig ist von den angestrebten Kooperatio-
nen über die Nutzung von Raum- und Studiokapazitäten
gegen Kostenerstattung. Auch die Höhe der erforderlichen
Investitionen in der Wilhelmstraße steht noch nicht fest.“
Anlage 10
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Frage
der Abgeordneten Petra Pau (fraktionslos) (Drucksache
15/42, Frage 42):
In welchem genauen Stadium befindet sich derzeit die Planung
und Entwicklung der europaweiten elektronischen Rasterfahn-
dung?
Die Bundesregierung hat eine Initiative zur Einführung
einer europaweiten elektronischen Rasterfahndung im
Rahmen der Europäischen Union eingebracht. Durch die
computergestützte präventive Recherche der einzelnen
Mitgliedstaaten auf der Grundlage abgestimmter Täter-
profile wird sie der Auffindung potenzieller Terroristen
(insbesondere so genannte Schläfer) dienen.
Der Ausschuss nach Art. 36 EUV, ein Koordinations-
ausschuss der polizeilichen und justiziellen Zusammenar-
beit (3. Säule der Europäischen Union), hat sich am 7. No-
vember 2002 mit der deutschen Initiative befasst.
Auf die Bitte der dänischen Präsidentschaft wird die
deutsche Delegation in den nächsten Tagen einen schrift-
lichen Vorschlag für ein Ratsdokument vorlegen.
Anlage 11
Antwort
des Staatsministers Rolf Schwanitz auf die Frage der Ab-
geordneten Petra Pau (fraktionslos) (Drucksache 15/42,
Frage 41):
Sieht die neue Bundesregierung Handlungsbedarf, den Bun-
dessicherheitsrat im Sinne von mehr Transparenz und Kontroll-
möglichkeiten zu reformieren, und wenn ja, welche Vorstellungen
hat die Bundesregierung dazu entwickelt?
Die Bundesregierung sieht keinen Handlungsbedarf in
dieser Hinsicht.
Anlage 12
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Frage
des Abgeordneten Hartmut Koschyk (CDU/CSU)
(Drucksache 15/42, Frage 43):
Aus welchen ganz konkreten Gründen hat nach Kenntnis der
Bundesregierung Deutschland nicht an der Antiterrorübung der
Europäischen Union auf dem Militärstützpunkt in Canjuers in
Südfrankreich Ende Oktober 2002 teilgenommen, auf der mehr
als 800 Polizisten, Soldaten und Zivilschützer aus sechs Ländern
zwei Tage lang den Ernstfall probten?
Am 27. Oktober und 28. Oktober 2002 fand in Süd-
frankreich mit Blick auf den 11. September 2001 im Rah-
men des EU-Programms „Generic CBRN lessons learned –
one year after“ eine Großübung von 800 Rettungskräften
Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 13. November 2002528
(C)
(D)
(A)
(B)
aus dem B/C-Bereich statt. Übungsszenario war eine ter-
roristische Attacke mit B- und C-Waffen (unter anderem
so genannte „dirty bombs“) auf öffentliche Einrichtungen
mit der Folge zahlreicher Opfer. Übungsziel war die
Überprüfung von Reaktionsmöglichkeiten eines von ei-
nem Terrorangriff betroffenen Staates und dessen Kom-
mandostränge bei den Rettungseinsätzen im Rahmen des
am 1. Januar 2002 in Kraft getretenen EU-Gemein-
schaftsverfahrens zur verstärkten Zusammenarbeit bei
Katastrophenschutzeinsätzen. Das Gemeinschaftsverfah-
ren sieht ein Zusammenwirken der MS durch Entsendung
von vordefinierten und vorbereiteten Einsatzmodulen sowie
ein eng abgestimmtes Informationsverfahren vor.
Die Übung war von der Europäischen Kommission, fi-
nanziert aus den für Training und Ausbildung bereitge-
stellten Haushaltsmitteln zum Gemeinschaftsverfahren,
öffentlich ausgeschrieben worden (Ausschreibung
2002/C 75/06 vom 26. März 2002). Den Zuschlag hat
Frankreich erhalten. Mit Rücksicht auf das Budget war
eine Beteiligung von 5 europäischen Teams vorgesehen.
Neben Frankreich – als Ausrichter –, haben Österreich,
Spanien, Italien, Griechenland und Schweden teilgenom-
men. Deutschland hat sich mit 3 Beobachtern (Feuerwehr
Hamburg, Technisches Hilfswerk, Zentralstelle für Zivil-
schutz) beteiligt, die eng in den Übungsablauf integriert
waren. Angesichts der hohen Beteiligung aus fünf Län-
dern war die Einbeziehung weiterer übender Kräfte nicht
möglich. Die Entsendung von Experten als Beobachter ist
mit Blick auf die Vielzahl von Übungen, Workshops und
Seminaren auf nationaler und internationaler Ebene ein
eingespieltes und bewährtes Verfahren. So wurde auch bei
dieser Übung verfahren. Die Entsendung der Beobachter
und die Teilnahme an dem Auswertungsworkshop vom
19. November bis 21. November 2002 in Dänemark stellt
sicher, dass aus der Übung gewonnene praktische Er-
kenntnisse auch in Deutschland umgesetzt werden.
Deutschland wirkt an der Umsetzung des EU-Gemein-
schaftsverfahrens zum Katastrophenschutz intensiv mit
und hat zum Beispiel mehrere Seminare an der Akademie
für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz
durchgeführt. Hinzu kommt, dass die EUROTOX-Übung
in Frankreich sich mit der Vorbereitung einer nationalen
Großübung an der AKNZ vom 27. bis 29. November 2002
überschnitten hat. Ziel dieser Großübung, an der die Bun-
desländer, betroffene Bundesressorts und ein Experte der
EU-Kommission teilnehmen werden, ist ein möglichst
realistischer Test der Abläufe und Koordinierungsmecha-
nismen im Rahmen eines gemeinsamen Krisenmanage-
ments von Bund und Ländern. Übungsszenarien sind der
Absturz eines Aufklärungssatelliten mit Kernreaktor und
der Absturz einer Passagiermaschine auf einen Chemie-
park. Diese Übung hat für Deutschland auch deshalb hohe
Priorität, weil erstmalig die Bund-Länder-Koordinie-
rungsrunde für großflächige Gefahrenlagen zusammen-
tritt. Diese Übung bildet den Startschuss für einen künftig
festen Übungszyklus von Bund und Ländern.
Anlage 13
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Frage
des Abgeordneten Wolfgang Zeitlmann (CDU/CSU)
(Drucksache 15/42, Frage 44):
Wurden – wie vom Bundesminister des Innern, Otto Schily,
im „ARD-Morgenmagazin“ am 29. März 2001 angekündigt – im
Zusammenhang mit Protesten gegen Castortransporte Straf-
anzeigen/Strafanträge erstattet und Schadensersatzforderungen
erhoben?
Die Generalstaatsanwaltschaft Niedersachsen hat im
Vorfeld der Castortransporte im Jahr 2001 entschieden,
dass schienenbezogene Anschläge in zeitlichem Zusam-
menhang mit den Transporten nach Gorleben wie Staats-
schutzdelikte zu bearbeiten sind. Die Ermittlungszustän-
digkeit für die Verfolgung dieser Delikte liegt bei dem
Land Niedersachsen. Insofern können zum Stand der Ver-
fahren keine Aussagen getroffen werden.
Soweit dem Bundesgrenzschutz für die unmittelbare
Ausführung zur Beseitigung einer Störung sowie für Sach-
und Personenschäden Kosten entstanden sind, wurden
die jeweiligen Verursacher zum Ersatz herangezogen. Es
sind 8 Leistungsbescheide in Gesamthöhe von 9 255 Euro
erlassen worden. Dies sind im Einzelnen: 5 Personen ge-
samtschuldnerisch: 7 312 Euro; 2 Personen gesamtschuld-
nerisch: 1 664 Euro; 1 Person: 279 Euro. Gegen alle
Bescheide sind Rechtsmittel eingelegt worden, deren Ent-
scheidung durch das Verwaltungsgericht Schleswig noch
aussteht.
Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 13. November 2002 529
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Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin