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  • tocInhaltsverzeichnis
    Tagesordnungspunkt 3: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung des Einsatzes bewaffneter deutscher Streitkräfte bei der Unterstützung der gemeinsamen Reaktion auf terroris- tische Angriffe gegen die USA auf Grundlage des Art. 51 der Satzung der Vereinten Nationen und des Art. 5 des Nordatlantikvertrags sowie der Resolu- tionen 1368 (2001) und 1373 (2001) des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Drucksache 15/37) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 379 A Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVG . . . . 379 B Dr. Friedbert Pflüger CDU/CSU . . . . . . . . . . 380 C Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 383 C Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . . . . 385 C Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . . . . . . 386 C Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 388 D Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . 390 C Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt (Drucksache 15/25) . . . . . . . . . . . . . . . 391 A b) Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt (Drucksache 15/26) . . . . . . . . . . . . . . . 391 B c) Erste Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aktivierung kleiner Jobs (Kleine-Jobs-Gesetz) (Drucksache 15/23) . . . . . . . . . . . . . . . 391 B d) Erste Beratung des von den Abgeord- neten Karl-Josef Laumann, Dagmar Wöhrl, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum optima- len Fördern und Fordern in Vermitt- lungsagenturen (OFFENSIV-Gesetz) (Drucksache 15/24) . . . . . . . . . . . . . . . 391 C e) Antrag der Abgeordneten Rainer Brüderle, Dirk Niebel, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der FDP: Handeln für mehrArbeit (Drucksache 15/32) . . . . . . . . . . . . . . . 391 C Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 391 D Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . . . 397 D Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 400 B Rainer Brüderle FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 402 B Klaus Brandner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 403 D Peter Dreßen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 404 D Dagmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 406 C Werner Schulz (Berlin) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 408 D Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 410 A Johannes Singhammer CDU/CSU . . . . . . . . 411 C Karin Roth (Esslingen) SPD . . . . . . . . . . . . . 413 B Robert Hochbaum CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 415 A Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 417 B Plenarprotokoll 15/8 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 8. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 7. November 2002 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 7: Abschließende Beratungen ohne Aus- sprache: Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Erhöhung der Anzahl von Ausschussmitgliedern (Drucksache 15/22) . . . . . . . . . . . . . . . . . 418 B weitere Beratungen mit Aussprache Zusatztagesordnungspunkt 2: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion der FDP: Hal- tung der Bundesregierung zur Eigen- heimzulage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 418 C Joachim Günther (Plauen) FDP . . . . . . . . . . . 418 C Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 419 D Eduard Oswald CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 421 C Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 422 C Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 423 D Horst Schild SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 425 A Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . . . . 425 D Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 427 C Klaus-Peter Flosbach CDU/CSU . . . . . . . . . 428 C Gabriele Frechen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 430 A Willi Zylajew CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 431 B Wolfgang Spanier SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 432 C Stefan Müller (Erlangen) CDU/CSU . . . . . . 433 C Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . 434 D Tagesordnungspunkt 5: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Sicherung der Beitragssätze in der gesetzlichen Kran- kenversicherung und in der gesetz- lichen Rentenversicherung (Beitrags- satzsicherungsgesetz – BSSichG) (Drucksache 15/28) . . . . . . . . . . . . . . . 435 B b) Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Zwölften Gesetzes zur Ände- rung des Fünften Buches Sozialge- setzbuch (Zwölftes SGB V-Ände- rungsgesetz – 12. SGB V ÄndG) (Drucksache 15/27) . . . . . . . . . . . . . . . 435 B Helga Kühn-Mengel SPD . . . . . . . . . . . . . . . 435 C Andreas Storm CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 437 D Birgitt Bender BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 440 C Dr. Dieter Thomae FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 442 B Erika Lotz SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 443 B Wolfgang Zöller CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 445 A Bernd Schmidbauer CDU/CSU . . . . . . . . . . . 446 D Daniel Bahr (Münster) FDP . . . . . . . . . . . . . 448 C Franz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMGS . . 450 A Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 452 C Dr. Hans Georg Faust CDU/CSU . . . . . . . . . 453 B Tagesordnungspunkt 6: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Fortentwicklung der ökologi- schen Steuerreform (Drucksache 15/21) . . . . . . . . . . . . . . . . . 455 A Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . . 455 B Heinz Seiffert CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 457 A Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 458 D Heinz Seiffert CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 459 B Carl-Ludwig Thiele FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 460 B Reinhard Schultz (Everswinkel) SPD . . . . . . 461 D Stefan Müller (Erlangen) CDU/CSU . . . . . . 463 C Margareta Wolf, Parl. Staatssekretärin BMU . 464 C Norbert Schindler CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 466 A Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . . . . . . 467 A Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . 468 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 470 C Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 470 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 471 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 7. November 2002II (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 7. November 2002 379 8. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 7. November 2002 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (A) (B) (C) (D) 470 Berichtigungen 4. Sitzung, Seite 109 (B), zweiter Absatz, der erste Satz ist wie folgt zu lesen: „Der Tschet- schenien-Konflikt reicht in seinen Ursachen Jahrhunderte zurück und ist nach dem Zerfall der Sowjetunion und dem Entstehen der Russischen Föderation durch das Streben der Tschetsche- nen nach Unabhängigkeit in eine neue Dimension eingetreten. Es ist in erster Linie ein lokaler bzw. regionaler Konflikt, den es schon lange vor dem Entstehen des internationalen Terrorismus islamisch-fundamentalistischer Ausprägung gab.“ Seite 109 (C), zweiter Absatz, der zweite Satz ist wie folgt zu lesen: „Aus meiner Erfahrung im Rahmen des Europarates und aus vielen Gesprächen komme ich zu dem Schluss, dass der ge- wählte Präsident Tschetscheniens, Aslan Maschadow, eine so einflussreiche Person in der Re- gion ist, dass es ohne Verhandlungen mit ihm keine politische Lösung geben wird.“ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 7. November 2002 471 (C)(A) Altmaier, Peter CDU/CSU 07.11.2002 Bury, Hans Martin SPD 07.11.2002 * Feibel, Albrecht CDU/CSU 07.11.2002 Gröhe, Hermann CDU/CSU 07.11.2002 Hoffmann (Chemnitz), SPD 07.11.2002 Jelena Lengsfeld, Vera CDU/CSU 07.11.2002 Lietz, Ursula CDU/CSU 07.11.2002 entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht Möllemann, Jürgen W. FDP 07.11.2002 Dr. Pinkwart, Andreas FDP 07.11.2002 Roth (Heringen), SPD 07.11.2002 Michael Dr. Vollmer, Antje BÜNDNIS 90/ 07.11.2002 DIE GRÜNEN Volquartz, Angelika CDU/CSU 07.11.2002 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hans Georg Faust


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Meine sehr verehrten Damen und Herren von Rot-Grün,
    Verschleiern und Schönreden, gebrochene Versprechen,
    vollkommen unangemessene Hektik und ein heilloses
    Durcheinander sind inzwischen die Markenzeichen Ihrer
    Gesundheitspolitik.

    Herr Staatssekretär, Sie haben mit Blick auf den
    Sicherheitsgedanken unsere Hose als Gummizughose mit
    Hosenträgern und Gürtel beschrieben. Sie brauchen diese

    Hilfsmittel natürlich nicht mehr; denn Sie stehen inzwi-
    schen bezüglich der Gesundheits- und Rentenpolitik voll-
    kommen ohne Hose da.


    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Selten hat sich die Wahrnehmung so geändert wie in
    den letzten sechs Wochen. Vor der Wahl war alles in Ord-
    nung, alle Bedenken waren Panikmache und es hieß: Die
    Krankenversicherung wird am Ende des Jahres einen aus-
    geglichenen Haushalt haben. Heute befindet sich die deut-
    sche Krankenversicherung – ich sage es medizinisch – im
    Reanimationsstadium: schnelle Beatmung und Herzmas-
    sage, sonst stirbt der Patient. Das deutsche Parlament wird
    zum Emergency Room.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Sie von Rot-Grün hoffen, den Patienten Krankenversi-

    cherung mit Ihren verzweifelten Notfallmaßnahmen so
    lange am Leben erhalten zu können, bis er die eigentliche
    Therapie – die immer wieder versprochene, aber nie ein-
    getretene Gesundheitsreform – noch erlebt. Winterfest
    machen habe ich dazu eben gehört.

    Aber den Kollegen, insbesondere den ärztlichen Kol-
    legen in der Regierungsfraktion ist klar, dass die Götter
    vor die Therapie die Diagnose gesetzt haben. Die Dia-
    gnose, die dem deutschen Gesundheitssystem die kata-
    strophale Situation beschert, sind die demographische
    Entwicklung und der medizinisch-technische Fortschritt.
    Beides haben Sie bei Ihren Therapieüberlegungen voll-
    kommen ausgeblendet.

    Nun zu dem so genannten Vorschaltgesetz. Wenn
    schon die rot-grüne Politik der Vergangenheit mit Ein-
    führung eines neuen Preissystems in den Krankenhäu-
    sern, mit Einführung von integrierten Versorgungssyste-
    men, mit Überlegungen zu Leitlinien gestützter Medizin
    und Krankheitsfallmanagement richtig gewesen sein soll,
    wenn weitere Reformschritte auf diesem Weg Elemente
    einer modernen Gesundheitspolitik sein sollen, dann ist
    dieses Gesetz geradezu der Todesstoß für diese moderne
    Entwicklung.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    In einer Zeit, in der Leistungserbringer, Ärzte und
    Krankenhäuser, die Arzneimittelindustrie, Patienten-
    selbsthilfegruppen und Krankenkassen auf Veränderun-
    gen warten, müssten Sie, wenn Sie Ihre eigenen bisheri-
    gen Vorschläge ernst nehmen, Geld in die Hand nehmen,
    damit über Investitionen die zukunftsweisenden Verände-
    rungen durchgeführt werden können. Was tun Sie? – Sie
    würgen mit Nullrunden jede Veränderung ab und ver-
    schlechtern für alle, insbesondere für die Patienten, die
    Bedingungen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Beispiel: Im letzten Moment, Frau Ministerin Schmidt,
    fällt Ihnen ein, dass Sie mit den Nullrunden für Kranken-
    häuser die DRG-Optionen für 2003 torpedieren. Erst als
    die Krankenkassen – wie ich es im eigenen Haus erlebt

    Dr. Gesine Lötzsch




    Dr. Hans Georg Faust
    habe – die Budgetverhandlungen für 2003 beim Stichwort
    Nullrunde sofort abbrechen, wird Ihnen der deutliche
    Nachbesserungsbedarf an einem hektisch gemachten Ge-
    setz klar.


    (Detlef Parr [FDP]: Wie vor vier Jahren!)

    Im letzten Moment werden die umsteigewilligen – in-

    zwischen sind es 437 – Krankenhäuser mit einer Steige-
    rung von sage und schreibe 0,81 Prozent auf die Leimrute
    geführt, wodurch sich natürlich der ja so notwendige
    Einsparungsbetrag des Vorschaltgesetzes weiter redu-
    ziert. Das, Frau Ministerin Schmidt, ist keine solide Ge-
    sundheitspolitik. Das ist unkontrolliertes und panikartiges
    Handeln in einer Notfallsituation, was nicht hätte sein
    müssen, wenn die deutsche Öffentlichkeit vor der Wahl
    nicht so schamlos in die Irre geführt worden wäre.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Gestern im Ausschuss: Irreführung oder neuer Streit-

    punkt zwischen Rot-Grün auch bei der Frage einer Nach-
    frist für die vom Köder 0,81 Prozent angelockten Kran-
    kenhäuser. Gestern erklärte uns die Kollegin Bender von
    den Grünen im Ausschuss, dass eine Nachfrist vereinbart
    sei.


    (Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die kommt! Keine Sorge!)


    Die SPD, Frau Kühn-Mengel, spricht dagegen von Ab-
    sichtserklärungen, die im weiteren Gesetzgebungsverfah-
    ren umgesetzt werden können. Was ist denn nun Sache
    hier?


    (Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wundert mich nicht, dass Sie das nicht wissen!)


    Dieses Gesetzgebungsverfahren dauert gerade noch
    eine Woche; das ist hektisch. Eine Anhörung sowie die
    zweite und dritte Lesung finden nächste Woche statt.


    (Erika Lotz [SPD]: Wir hätten heute und morgen miteinander beraten können! Sie wollten es doch nicht!)


    Wann erhalten wir Klarheit über die letzten Chancen für
    die Krankenhäuser, insbesondere für die vielen kleinen
    Krankenhäuser, die sich mit der zusätzlichen Umstel-
    lungsbürokratie auf das neue Preissystem einstellen müs-
    sen? Geben Sie den Krankenhäusern Klarheit, Frau Mi-
    nisterin! 40 000 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel.

    Katastrophale Auswirkungen gibt es nicht nur im
    Krankenhausbereich. Es gibt sie ebenso für die niederge-
    lassenen Ärzte, die nach Jahren der Budgetierung, nach
    Jahren der Regressangst und der existenziellen Nöte für
    ihre Praxen und Mitarbeiter, insbesondere auch in den
    neuen Bundesländern, eine weitere Belastung in Form ei-
    ner so genannten Nullrunde erfahren. Denn diese Null-
    runde führt in Wahrheit zu einer 8-prozentigen Minderung
    des verfügbaren Nettoeinkommens. Die Personal- und
    Sachkosten in den ärztlichen Praxen steigen ja weiter.

    Sie, Frau Ministerin, und Sie, Frau Kühn-Mengel, hal-
    ten das für zumutbar. Wir sagen Ihnen: Das ist nicht zu-
    mutbar. Denn damit sind Sie auf dem besten Weg, die am-

    bulante Versorgung der Bevölkerung zu gefährden. Auch
    das werden wir der Öffentlichkeit klar sagen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Da hilft es wenig – wie auch gestern geschehen –, auf die
    Verpflichtung von Krankenhäusern und Ärzten hinzuwei-
    sen, dass kein Patient abgewiesen werden und dass kei-
    nem Patienten die notwendige Behandlung vorenthalten
    werden darf. Die Wirklichkeit ist anders und das wissen
    Sie auch ganz genau.

    Noch ein Wort zu einer weiteren Nullrunde: eine Null-
    runde für die Krankenkassenbeiträge, aber auch für die
    Verwaltungsausgaben der Krankenkassen. Ich weiß, das
    sehen die Leistungserbringer, die Ärzte und Krankenhäu-
    ser, gern. Ich denke aber, wer um die immense Bürokra-
    tie, wer um die Verbesserung der EDV-Ausstattung und
    um die Schulung von Mitarbeitern im Rahmen der Ein-
    führung von Fallpauschalen weiß – in den Krankenhäu-
    sern, aber auch bei den Krankenkassen –, der muss auch
    den Krankenkassen in solchen Umstellungszeiten den fi-
    nanziellen Spielraum geben, den sie für die Bewältigung
    der von Ihnen gestellten Aufgaben benötigen. Pauschale
    Kürzungen nach der Methode Rasenmäher werden einer
    verantwortungsvollen Gesundheitspolitik nicht gerecht.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Nicht zuletzt aus diesem Grund und angesichts der insge-
    samt verzweifelten Finanzlage erhöhen Dutzende von
    Krankenkassen panikartig in letzter Minute ihre Beiträge.

    Nun zur Arzneimittelversorgung. Die Apotheker
    werden, da sie ein Drittel der Gesamtlast tragen müssen,
    zu den Hauptleidtragenden des Gesetzes. Durch die Er-
    höhung der GKV-Rabatte und die Abwälzung der
    Großhandelsrabatte allein wäre die Situation schon deso-
    lat. Aber die teuren Inkassodienste am Ende der Kette
    werden viele Apotheker ruinieren. Der Weg zur nächsten
    Apotheke wird für viele Bürger in Zukunft weit, sehr weit.


    (Detlef Parr [FDP]: Sehr sozial, diese Politik!)

    Wir haben damals den Ablasshandel der Regierung mit

    den Pharmaunternehmen zur Vermeidung einer gesetzlich
    verordneten Preisregulierung für festbetragsfreie ver-
    schreibungspflichtige Arzneimittel aus ordnungspoliti-
    schen Gründen kritisiert. Festzuhalten aber bleibt, dass
    ausweislich einer Pressemitteilung der Bundesregierung
    aus dem Jahr 2001 die Bundesregierung versprochen hat,
    für die Jahre 2002 und 2003 auf Preisregulierungen zu
    verzichten.


    (Detlef Parr [FDP]: Jetzt bricht sie wieder ein Versprechen!)


    Dieses Wort, gegeben von Bundeskanzler Gerhard
    Schröder und der Bundesministerin für Gesundheit, Ulla
    Schmidt, ist nach weniger als einem Jahr gebrochen. Auch
    hier zeigt sich: Noch nie hat eine Regierung die Wähle-
    rinnen und Wähler, die Krankenhäuser, die niedergelasse-
    nen Ärzte, die Patienten, die Versicherten, die privaten
    und gesetzlichen Krankenkassen, die Apotheker und die
    Arzneimittelhersteller so hinters Licht geführt und damit


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    454


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    innerhalb kürzester Zeit das Vertrauen von allen im Ge-
    sundheitswesen missbraucht wie diese neue rot-grüne
    Bundesregierung.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Würde ich als Arzt einen Patienten so behandeln wie

    Sie unser Gesundheitssystem, ein Prozess wegen Auf-
    klärungsmängeln und Kunstfehlern wäre mir so sicher
    wie das Amen in der Kirche.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Ich schließe die Aussprache.
Interfraktionell wird Überweisung der Gesetzentwürfe

auf den Drucksachen 15/27 und 15/28 an die in der Ta-
gesordnung aufgeführten Ausschüsse vorgeschlagen.
Sind Sie damit einverstanden? – Das ist der Fall. Dann
sind die Überweisungen so beschlossen.

Ich rufe Tagesordnungspunkt 6 auf:
Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD
und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN einge-
brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Fortent-
wicklung der ökologischen Steuerreform
– Drucksache 15/21 –
Überweisungsvorschlag:
Finanzausschuss (f)

Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit
Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirt-
schaft
Ausschuss für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen
Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Haushaltsausschuss mitberatend und gemäß § 96 GO

Nach einer interfraktionellen Vereinbarung ist für die
Aussprache eine Stunde vorgesehen. – Ich höre keinen
Widerspruch. Dann ist so beschlossen.

Ich eröffne die Aussprache und gebe als erstem Redner
Bundesfinanzminister Hans Eichel das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hans Eichel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Her-

    ren! Nachhaltigkeit ist einer unserer zentralen Grund-
    werte. Nachhaltigkeit bedeutet, dass wir die ökologischen
    Grundlagen unseres Gemeinwesens stärken. Aus finanz-
    politischer Sicht bedeutet Nachhaltigkeit, dass wir ange-
    sichts großer konjunktureller Herausforderungen auf dem
    Weg der Konsolidierung des Staatshaushalts bleiben.
    Beide Aspekte ergänzen sich. Beide vergrößern, wenn
    wir sie erfüllen, die Handlungsspielräume für die nach-
    folgenden Generationen. Einfacher ausgedrückt heißt
    das: Wir dürfen nicht auf Kosten unserer Kinder und En-
    kel leben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Der vorliegende Gesetzentwurf wird genau diesem
    Anspruch gerecht. Mit ihm wird die ökologische Zielge-

    nauigkeit erhöht, indem Subventionstatbestände abgebaut
    werden.


    (Elke Wülfing [CDU/CSU]: Quatsch! – CarlLudwig Thiele [FDP]: Wer hat die denn eingeführt?)


    Gleichzeitig werden die Spielräume für den Haushalt er-
    höht. Dabei greifen wir auch Kritikpunkte der Umwelt-
    verbände und der Opposition gegenüber der bisherigen
    Ausgestaltung auf. Aber ich befürchte, die Opposition
    wird sich auch in dieser Frage nicht an ihre früheren Po-
    sitionen erinnern – es ist gut, dass Sie sich umdrehen Frau
    Merkel; ich werde Sie gleich zitieren –, sondern in einer
    unverantwortlichen Verweigerungshaltung verharren.


    (Elke Wülfing [CDU/CSU]: Ein unverantwortlicher Gesetzentwurf ist das!)


    Das ist bisher auch in der gesamten Diskussion zur Öko-
    steuer so gewesen.

    Dazu nun ein Zitat:
    Energie ist heute zu billig. Es müssen aus meiner
    Sicht die Steuern auf Energie angehoben werden, sei
    es für Mineralöl, Heizgas oder Strom. Der ge-
    wünschte Lerneffekt tritt freilich nur dann ein, wenn
    klar ist, dass die Steuersätze über Jahre allmählich
    angehoben werden.

    Diese Originalaussage stammt nicht von Vertretern von
    Rot-Grün, sondern von Frau Merkel. Sie steht in der
    „Frankfurter Rundschau“ vom 17. Juni 1997.


    (Beifall des Abg. Albert Schmidt [Hitzhofen] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] – Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Lesen Sie einmal weiter!)


    Für die Union ist das alles inzwischen Schnee von ges-
    tern.


    (Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Nein, Sie lesen nur die Hälfte vor!)


    – Sie müssen vorsichtig sein, sonst zitiere ich auch noch
    Herrn Töpfer; lassen Sie das lieber.


    (Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Es reicht, wenn Sie Frau Merkel vollständig zitieren!)


    Die Regierung Schröder hat mit der ökologischen
    Steuerreform den auch von der Union als richtig aner-
    kannten Ansatz umgesetzt. Wir haben im Interesse unse-
    rer Kinder und Enkel für die Nachhaltigkeit gehandelt.
    Die Union hat sich gegen ihre bessere Einsicht von ges-
    tern in die Neinsageecke zurückgezogen.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Albert Schmidt [Hitzhofen] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] – Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Sie haben die Versprechen gebrochen und die Arbeitslosigkeit nachhaltig erhöht!)


    Das ist gegenwärtig Ihre Gesamtlinie: Mäkeln, aber kei-
    nen eigenen Vorschlag unterbreiten.


    (Albert Schmidt [Hitzhofen] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: So ist es!)


    Dr. Hans Georg Faust




    Bundesminister Hans Eichel

    Bereits die bisherige Ökosteuer hat zu einem effizien-
    teren Umgang mit Energie geführt. Mit Blick auf das Kli-
    maschutziel ist Deutschland verglichen mit anderen Staa-
    ten auf einem sehr guten Weg. Nach vier Jahren ist nun
    aber die Zeit da, bestehende Lücken Schritt für Schritt zu
    schließen; so steigern wir die ökologische Effizienz des
    Steuersystems. Die Besteuerung von Heizstoffen wird
    deshalb stärker als bisher an dem Energiegehalt ausge-
    richtet. Die Besteuerung von Erdgas wird entsprechend
    angepasst. Mögliche Verzerrungen auf den Energiemärk-
    ten werden so abgebaut.


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Keine Steuererhöhungen!)


    Ein zweiter wichtiger Bereich ist der Abbau der er-
    mäßigten Ökosteuersätze für die Landwirtschaft und für
    das produzierende Gewerbe.


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Steuererhöhungen waren immer ausgeschlossen!)


    Sie betragen in Zukunft 60 Prozent der Regelsätze. Ich bin
    mir sicher, dass die Unternehmen nach einer Anpassungs-
    zeit von vier Jahren in der Lage sind, diese Abschmelzung
    zu vertragen, ohne dass ihre internationale Wettbewerbs-
    fähigkeit leidet;


    (Elke Wülfing [CDU/CSU]: Ach, woher wissen Sie das denn? Ihr habt vielleicht eine Ahnung! – Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Was machen Sie denn mit der Kohle?)


    denn den Ökosteuerausgaben stehen ja – auch wenn das
    im Moment ein sehr schwieriges Kapitel ist – nach wie
    vor niedrigere Lohnnebenkosten im Vergleich zu 1998 ge-
    genüber. Der Spitzenausgleich für besonders energiein-
    tensive Betriebe wird beibehalten, aber so modifiziert,
    dass ein Anreiz zu einem effektiven Energieeinsatz für
    alle erhalten bleibt. Das ist ökonomisch verträglich und
    ökologisch sinnvoll.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Auch der Abbau der Subvention von Nachtspeicher-
    heizungen ist geboten. Hier wird eine ökologisch beson-
    ders bedenkliche Heizform aus sozial berechtigten Grün-
    den bisher noch gefördert. Es muss aber einen weiteren
    Modernisierungsschub geben. Deshalb wird diese Ver-
    günstigung schrittweise abgebaut und gleichzeitig ein
    Programm zum Umbau dieser Heizung aufgelegt.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Meine Damen und Herren, der vorliegende Gesetzent-
    wurf ist ein wichtiger Schritt hin zu mehr ökologischer
    Nachhaltigkeit. Auch die Mehreinnahmen dienen der
    Nachhaltigkeit; denn wir müssen auf dem Weg einer soli-
    den Finanzpolitik bleiben.


    (Elke Wülfing [CDU/CSU]: Sie verursachen mehr Kosten, sonst nichts!)


    Hierzu trägt einerseits der konsequente Kurs der Ausga-
    benbegrenzung bei.


    (Elke Wülfing [CDU/CSU]: Das ist Wettbewerbsverzerrung!)


    Genauso wichtig ist es aber, andererseits zu überprüfen,
    ob die Ausnahmen, die die steuerlichen Bemessungs-
    grundlagen wie einen Schweizer Käse durchlöchern, noch
    zeitgemäß sind. Damit brechen wir auch den Trend zu
    höheren Steuersubventionen, nachdem die Bundesregie-
    rung bei den Finanzhilfen – auf der Ausgabeseite – schon
    deutliche Erfolge erzielt hat.


    (Elke Wülfing [CDU/CSU]: Ganz einfach: Schafft die Ökosteuer wieder ab, dann braucht ihr auch keine Ausnahmen!)


    Wir haben den Kampf gegen die Subventionen nicht erst
    im Oktober 2002 begonnen. Er prägte die Regierungspo-
    litik bereits in der vergangenen Legislaturperiode. Hier
    werden wir weiter voranschreiten.


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Dauernde Steuererhöhungen!)


    Es gilt aber auch, dass wir nicht ohne Sinn und Ver-
    stand kürzen werden. Dies fordern ja viele, die generelle
    Kürzungen aller Subventionen um einen bestimmten Pro-
    zentsatz verlangen, ohne das Ergebnis dieser Pseudolö-
    sung zu bedenken. Dies hätte zum Beispiel deutliche Ein-
    schnitte beim Aufbau Ost zur Folge, was wiederum ein
    Verstoß gegen die innerdeutsche Solidarität und zudem
    volkswirtschaftlich langfristig sehr teuer wäre.

    Wir gehen den schwierigeren Weg und schauen ganz
    genau, was notwendig und was nicht mehr zeitgemäß ist.
    Deshalb werden wir auch eine Vielzahl einzelner Maß-
    nahmen treffen, die insgesamt aber einem gemeinsamen
    Zweck dienen: weniger Subventionen, mehr finanzieller
    Handlungsspielraum für eine solide Finanzpolitik und
    weniger Schulden.

    Meine Damen und Herren, dieser Ansatz ist nicht ein-
    fach umzusetzen. Das zeigen die Attacken der betroffenen
    Interessengruppen und Lobbyisten, die den Widerstand
    organisieren.


    (Vorsitz: Vizepräsident Dr. Norbert Lammert)

    Unser Ansatz wird aber erfolgreich umgesetzt werden und
    dazu beitragen, dass Deutschland mit moderneren und
    nachhaltigeren Strukturen aus der augenblicklichen wirt-
    schaftlichen Herausforderung hervorgeht.


    (Elke Wülfing [CDU/CSU]: Immer die Kosten erhöhen! Dann erhält man Arbeitsplätze!)


    Die Fortentwicklung der ökologischen Steuerreform ist
    ein wichtiger Schritt in diese Richtung.

    Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Der Lack ist wirklich ab, Herr Eichel! – Elke Wülfing [CDU/CSU]: Lustlos abgelesen!)