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ID1500808100

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    Tagesordnungspunkt 3: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung des Einsatzes bewaffneter deutscher Streitkräfte bei der Unterstützung der gemeinsamen Reaktion auf terroris- tische Angriffe gegen die USA auf Grundlage des Art. 51 der Satzung der Vereinten Nationen und des Art. 5 des Nordatlantikvertrags sowie der Resolu- tionen 1368 (2001) und 1373 (2001) des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Drucksache 15/37) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 379 A Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVG . . . . 379 B Dr. Friedbert Pflüger CDU/CSU . . . . . . . . . . 380 C Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 383 C Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . . . . 385 C Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . . . . . . 386 C Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 388 D Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . 390 C Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt (Drucksache 15/25) . . . . . . . . . . . . . . . 391 A b) Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt (Drucksache 15/26) . . . . . . . . . . . . . . . 391 B c) Erste Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aktivierung kleiner Jobs (Kleine-Jobs-Gesetz) (Drucksache 15/23) . . . . . . . . . . . . . . . 391 B d) Erste Beratung des von den Abgeord- neten Karl-Josef Laumann, Dagmar Wöhrl, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum optima- len Fördern und Fordern in Vermitt- lungsagenturen (OFFENSIV-Gesetz) (Drucksache 15/24) . . . . . . . . . . . . . . . 391 C e) Antrag der Abgeordneten Rainer Brüderle, Dirk Niebel, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der FDP: Handeln für mehrArbeit (Drucksache 15/32) . . . . . . . . . . . . . . . 391 C Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 391 D Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . . . 397 D Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 400 B Rainer Brüderle FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 402 B Klaus Brandner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 403 D Peter Dreßen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 404 D Dagmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 406 C Werner Schulz (Berlin) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 408 D Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 410 A Johannes Singhammer CDU/CSU . . . . . . . . 411 C Karin Roth (Esslingen) SPD . . . . . . . . . . . . . 413 B Robert Hochbaum CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 415 A Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 417 B Plenarprotokoll 15/8 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 8. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 7. November 2002 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 7: Abschließende Beratungen ohne Aus- sprache: Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Erhöhung der Anzahl von Ausschussmitgliedern (Drucksache 15/22) . . . . . . . . . . . . . . . . . 418 B weitere Beratungen mit Aussprache Zusatztagesordnungspunkt 2: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion der FDP: Hal- tung der Bundesregierung zur Eigen- heimzulage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 418 C Joachim Günther (Plauen) FDP . . . . . . . . . . . 418 C Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 419 D Eduard Oswald CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 421 C Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 422 C Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 423 D Horst Schild SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 425 A Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . . . . 425 D Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 427 C Klaus-Peter Flosbach CDU/CSU . . . . . . . . . 428 C Gabriele Frechen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 430 A Willi Zylajew CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 431 B Wolfgang Spanier SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 432 C Stefan Müller (Erlangen) CDU/CSU . . . . . . 433 C Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . 434 D Tagesordnungspunkt 5: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Sicherung der Beitragssätze in der gesetzlichen Kran- kenversicherung und in der gesetz- lichen Rentenversicherung (Beitrags- satzsicherungsgesetz – BSSichG) (Drucksache 15/28) . . . . . . . . . . . . . . . 435 B b) Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Zwölften Gesetzes zur Ände- rung des Fünften Buches Sozialge- setzbuch (Zwölftes SGB V-Ände- rungsgesetz – 12. SGB V ÄndG) (Drucksache 15/27) . . . . . . . . . . . . . . . 435 B Helga Kühn-Mengel SPD . . . . . . . . . . . . . . . 435 C Andreas Storm CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 437 D Birgitt Bender BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 440 C Dr. Dieter Thomae FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 442 B Erika Lotz SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 443 B Wolfgang Zöller CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 445 A Bernd Schmidbauer CDU/CSU . . . . . . . . . . . 446 D Daniel Bahr (Münster) FDP . . . . . . . . . . . . . 448 C Franz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMGS . . 450 A Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 452 C Dr. Hans Georg Faust CDU/CSU . . . . . . . . . 453 B Tagesordnungspunkt 6: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Fortentwicklung der ökologi- schen Steuerreform (Drucksache 15/21) . . . . . . . . . . . . . . . . . 455 A Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . . 455 B Heinz Seiffert CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 457 A Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 458 D Heinz Seiffert CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 459 B Carl-Ludwig Thiele FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 460 B Reinhard Schultz (Everswinkel) SPD . . . . . . 461 D Stefan Müller (Erlangen) CDU/CSU . . . . . . 463 C Margareta Wolf, Parl. Staatssekretärin BMU . 464 C Norbert Schindler CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 466 A Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . . . . . . 467 A Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . 468 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 470 C Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 470 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 471 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 7. November 2002II (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 7. November 2002 379 8. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 7. November 2002 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (A) (B) (C) (D) 470 Berichtigungen 4. Sitzung, Seite 109 (B), zweiter Absatz, der erste Satz ist wie folgt zu lesen: „Der Tschet- schenien-Konflikt reicht in seinen Ursachen Jahrhunderte zurück und ist nach dem Zerfall der Sowjetunion und dem Entstehen der Russischen Föderation durch das Streben der Tschetsche- nen nach Unabhängigkeit in eine neue Dimension eingetreten. Es ist in erster Linie ein lokaler bzw. regionaler Konflikt, den es schon lange vor dem Entstehen des internationalen Terrorismus islamisch-fundamentalistischer Ausprägung gab.“ Seite 109 (C), zweiter Absatz, der zweite Satz ist wie folgt zu lesen: „Aus meiner Erfahrung im Rahmen des Europarates und aus vielen Gesprächen komme ich zu dem Schluss, dass der ge- wählte Präsident Tschetscheniens, Aslan Maschadow, eine so einflussreiche Person in der Re- gion ist, dass es ohne Verhandlungen mit ihm keine politische Lösung geben wird.“ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 7. November 2002 471 (C)(A) Altmaier, Peter CDU/CSU 07.11.2002 Bury, Hans Martin SPD 07.11.2002 * Feibel, Albrecht CDU/CSU 07.11.2002 Gröhe, Hermann CDU/CSU 07.11.2002 Hoffmann (Chemnitz), SPD 07.11.2002 Jelena Lengsfeld, Vera CDU/CSU 07.11.2002 Lietz, Ursula CDU/CSU 07.11.2002 entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht Möllemann, Jürgen W. FDP 07.11.2002 Dr. Pinkwart, Andreas FDP 07.11.2002 Roth (Heringen), SPD 07.11.2002 Michael Dr. Vollmer, Antje BÜNDNIS 90/ 07.11.2002 DIE GRÜNEN Volquartz, Angelika CDU/CSU 07.11.2002 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Petra Pau


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Der

    Bundeskanzler meinte nach der Wahl, eine Mehrheit habe
    für den Erhalt des Sozialstaates gestimmt und damit ge-
    gen eine Regierung von CDU/CSU. Das mag so sein; aber
    das, was Sie in den letzten drei Wochen hier abgeliefert
    haben, das sind klaftertiefe Einschnitte in den Sozialstaat.
    Das hat mit der sozialdemokratischen Epoche, die der
    Bundeskanzler auch nach dieser Wahl wieder ausgerufen
    hat, nichts zu tun.


    (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos])


    Damit wir uns nicht falsch verstehen, Frau Staats-
    sekretärin: Auch ich meine, dass in der Bundesrepublik
    Subventionen abgebaut werden können. Aber Subvention
    ist nicht gleich Subvention. Man muss sehr genau hin-
    schauen, wo etwas gestrichen wird.

    Ich denke, Ihre Reihenfolge ist schlicht falsch. Erfor-
    derlich ist zuallererst einmal die Verbesserung der Situa-
    tion in den Ballungszentren. Diese Situation treibt viele
    Familien nicht nur aus den Städten, sondern in die einzig
    bestehende Alternative. Wenn Sie schnell die Altschul-
    denfrage zugunsten von Wohnungsgenossenschaften und
    den verbliebenen Wohnungsgesellschaften lösen, dann
    können Sie auch an die Überprüfung der Subventionen
    des Eigenheimbaues gehen,


    (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos])



    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    434


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    und zwar nicht im Sinne von ersatzloser Streichung, son-
    dern im Sinne der Förderung sowohl des privat und selbst
    genutzten Wohneigentums als auch des genossenschaft-
    lichen Wohnungserwerbs bzw. Wohnungsbaus.

    In der Koalitionsvereinbarung ist nicht zu ersehen, was
    Sie mit den eingesparten Mitteln durch den Wegfall der
    Grundförderung tun wollen. Wollen Sie den sozialen
    Wohnungsbau dort, wo noch notwendig, stärken? Wollen
    Sie einen attraktiveren Stadtumbau Ost bewerkstelligen,
    um die Flucht aus den Städten im Osten zu verhindern, in-
    dem Sie den Menschen dort eine lebenswerte Perspektive
    geben? Oder sollen diese Gelder dem mittelständischen
    Bausektor zugute kommen, zum Beispiel durch die Stadt-
    erneuerung und die Schaffung rechtsklarer Verhältnisse?
    Selbst in dieser Stadt müssen für einige Straßenzüge
    zunächst klare Rechtsverhältnisse geschaffen werden, be-
    vor entsprechend investiert werden kann.

    Ich habe noch einen Vorschlag, wie die Regierung spa-
    ren könnte,


    (Erika Lotz [SPD]: Ja, ja!)

    nämlich durch die Abschaffung der steuerlichen Begüns-
    tigung nicht selbstgenutzten privaten Wohneigentums.
    Sie könnten Abschreibungsmöglichkeiten streichen und
    die dadurch eingesparten Gelder für die Verbesserung des
    Lebens in den Stadtzentren einsetzen.

    Danke schön.

    (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [frak tionslos])




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Die Aktuelle Stunde ist beendet.
Ich rufe die Tagesordnungspunkte 5 a und 5 b auf:
a) Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD

und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN einge-
brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Sicherung
der Beitragssätze in der gesetzlichen Krankenver-
sicherung und in der gesetzlichen Rentenversiche-
rung (Beitragssatzsicherungsgesetz – BSSichG)

– Drucksache 15/28 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Gesundheit und soziale Sicherung (f)

Innenausschuss
Rechtsausschuss
Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit
Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und
Landwirtschaft

b) Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD
und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN einge-
brachten Entwurfs eines Zwölften Gesetzes zur
Änderung des Fünften Buches Sozialgesetz-

(Zwölftes SGB V-Änderungsgesetz – 12. SGB V ÄndG)

– Drucksache 15/27 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Gesundheit und soziale Sicherung (f)

Rechtsausschuss

Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit
Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und
Landwirtschaft

Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für die
Aussprache anderthalb Stunden vorgesehen. – Ich höre
keinen Widerspruch. Dann ist so beschlossen.

Ich eröffne die Aussprache. Als erste Rednerin hat das
Wort die Kollegin Helga Kühn-Mengel von der SPD-
Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Helga Kühn-Mengel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe

    Kolleginnen und Kollegen! Die Opposition spricht nur
    allzu gerne von einer hausgemachten wirtschaftlichen
    Krise. Sie irrt auch in diesem Punkt.


    (Lachen bei der CDU/CSU)

    Die Ökonomen sind sich einig: Wir haben es mit einer
    globalen Konjunkturabkühlung zu tun.


    (Andreas Storm [CDU/CSU]: Märchenstunde!)


    Der weltwirtschaftliche Abschwung hat Spuren hinterlas-
    sen, sowohl auf dem Arbeitsmarkt als auch bei den sozia-
    len Sicherungssystemen. In der gesetzlichen Krankenver-
    sicherung haben wir ein Einnahmeproblem. Zudem sind
    die Ausgaben deutlich zu hoch; dies gilt insbesondere für
    den Arzneimittelbereich. Auch die Einnahmen in der Ren-
    tenversicherung sind wegen der schwachen Konjunktur
    unter dem erwarteten Niveau geblieben.

    In ihrem Frühjahrsgutachten 2002 hatten die Wirt-
    schaftsweisen für den Herbst eine wirtschaftliche Bele-
    bung prognostiziert. Wir durften deshalb mit Fug und
    Recht hoffen, dass die aufgelaufenen Defizite in Höhe
    von etwa 2,5 Milliarden Euro im zweiten Halbjahr weit-
    gehend abgebaut werden können. Die weltweite Kon-
    junkturabkühlung hat auch starke Auswirkungen auf die
    deutsche Wirtschaft. Hier musste die Prognose ebenfalls
    nach unten korrigiert werden. Deshalb, liebe Kolleginnen
    und Kollegen, müssen wir feststellen, dass das Einnah-
    medefizit in der gesetzlichen Krankenversicherung zum
    Jahresende 2002 etwa 1,5 Milliarden Euro betragen wird.

    Aber wir handeln,

    (Lachen bei der CDU/CSU – Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Das ist ja das Schlimme daran!)


    und zwar sowohl im Bereich der GKV als auch im Be-
    reich der Rentenversicherung.


    (Beifall bei der SPD)

    Ich möchte daran erinnern, dass uns die heutige Oppo-

    sition einen Beitragssatz in der Rentenversicherung von
    20,3 Prozent hinterlassen hat.


    (Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Einen Überschuss in der Krankenversicherung von Milliarden!)


    – Den Überschuss, von dem Sie reden, haben Sie auf dem
    Rücken der Patientinnen und Patienten durch Zuzahlungen,

    Petra Pau




    Helga Kühn-Mengel
    die Benachteiligung chronisch Kranker, Krankenhaus-
    notopfer und andere Maßnahmen erwirtschaftet.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Wer bezahlt jetzt die Beiträge?)


    Wir haben inzwischen dafür gesorgt, dass die Rente für
    ältere Menschen sicher ist und dass sie auch für die jün-
    geren bezahlbar bleibt.


    (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Das glauben die aber nicht!)


    Wir fördern die private Altersvorsorge mit fast 13 Mil-
    liarden Euro. Das hat noch nie eine Regierung getan.

    Bitte erinnern Sie sich: Wir haben die Patientinnen und
    Patienten von Zuzahlungen befreit,


    (Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Befreit? Das darf ja nicht wahr sein! – Manfred Grund [CDU/CSU]: Was? Da waren Sie lange nicht in der Apotheke!)


    die Arzneimittelzuzahlungen reduziert, chronisch Kranke
    entlastet, die Zuzahlungen für Psychotherapie abgeschafft
    und das Krankenhausnotopfer rückgängig gemacht. Wir
    haben die Prävention, die Sie abgeschafft haben, wieder
    eingeführt.


    (Dr. Dieter Thomae [FDP]: Wahnsinn!)

    Wir haben vor allem die Qualität in der Behandlung


    (Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Schlechter gemacht!)


    endlich erhöht und eine bessere Versorgung auf den Weg
    gebracht.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Sie haben ein Wahrnehmungsproblem! – Weiterer Zuruf von der CDU: Und Wartezeiten verlängert!)


    Das Gebot in der Gesundheits- und Sozialpolitik lautet
    im Moment: Beitragssatzsteigerungen nach Möglich-
    keit vermeiden. Jetzt steht die Politik


    (Manfred Grund [CDU/CSU]: Vor einem Scherbenhaufen!)


    vor einer schwierigen und verantwortungsvollen Ent-
    scheidung. Sie kann, wie Sie es gemacht haben, die Hände
    in den Schoß legen und Beitragssatzerhöhungen in Kauf
    nehmen – oder sie gestaltet und ergreift kurzfristig Maß-
    nahmen zur Gegensteuerung.


    (Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: So einen Schwachsinn habe ich schon lange nicht mehr gehört! – Zuruf von der FDP: Planwirtschaft!)


    Für den letzteren Weg haben wir uns entschieden.
    Die anstehenden Reformen entsprechend den Vor-

    schlägen der Hartz-Kommission werden mittelfristig
    dazu beitragen, die wirtschaftliche Situation und damit
    auch die Situation auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.

    Sie werden die Einnahmebasis der Kranken- und Renten-
    versicherung verbreitern und verstärken. Steigende Lohn-
    nebenkosten erschweren natürlich die Belebung des Ar-
    beitsmarkts. In der Ära Seehofer ist die schwarz-gelbe
    Koalition in derselben Situation auf den Dreh verfallen,
    den Patientinnen und Patienten tiefer in die Tasche zu
    greifen und Leistungen auszugrenzen. Das haben Sie ge-
    macht! Diesen unsozialen Fehler wollen wir vermeiden.


    (Beifall bei der SPD – Dr. Dieter Thomae [FDP]: Jetzt müssen sie 100 Prozent zuzahlen!)


    Wir setzen weiter auf Qualität, auf Transparenz und
    auf Solidarität. Unser Kostendämpfungskonzept


    (Dr. Dieter Thomae [FDP]: Tolles Konzept!)

    sieht vor, allen Hauptakteuren im Gesundheitswesen fi-
    nanzielle Opfer abzuverlangen,


    (Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Besonders bei den Zahntechnikern!)


    und wir meinen, dass dies gerechtfertigt ist. Sie sollen
    ihren Beitrag zur Konsolidierung der Finanzen der Kran-
    kenkassen beisteuern.


    (Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Die müssen Ihren Murks bezahlen! Das ist das Problem!)


    Die Belastungen fallen unterschiedlich aus. Den größ-
    ten Konsolidierungsbeitrag fordern wir denjenigen ab, die
    in den letzten Jahren von den Ausgabensteigerungen der
    gesetzlichen, solidarisch finanzierten Krankenversiche-
    rung am meisten profitiert haben: pharmazeutische Indus-
    trie, Pharmagroßhandel und Apotheken.


    (Annette Widmann-Mauz [CDU/CSU]: Und die Zahntechniker!)


    In der Wertschöpfungskette Arzneimittel wollen wir im
    Jahr 2003 über Großkundenrabatte 1,4 Milliarden Euro
    einsparen.

    Neben der Einführung von Rabatten auf der Hersteller-
    und Verteilebene wollen wir auch das Problem der
    Arzneimittel angehen, bei denen das Preis-Leistungs-
    Verhältnis nicht stimmt. Hier unternehmen wir einen wei-
    teren Schritt zur Kosten-Nutzen-Analyse von Medika-
    menten. Die Positivliste wird folgen.

    Bei der Vergütung von Ärzten und Zahnärzten wird es
    im Jahr 2003 keine Steigerung geben, es sei denn, wir fin-
    den Unterstützung in unserem Bemühen, mehr Qualität
    und Effizienz ins System zu bringen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Wenn sie den Leuten Leistungen vorenthalten, dann kriegen sie mehr Geld!)


    Ich will in diesem Zusammenhang die strukturierten Be-
    handlungsprogramme erwähnen, die wir auf den Weg ge-
    bracht haben und die endlich einmal den Patienten, die Pa-
    tientin in den Mittelpunkt stellen, Transparenz schaffen,
    Leitlinien geben, das System besser vernetzen und durch-
    sichtiger machen. Das ist ganz entscheidend und soll be-
    lohnt werden.


    (Beifall bei der SPD)



    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    436


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)






    Ärzte und Zahnärzte erleiden gegenüber dem Jahr
    2002 also keine finanziellen Einbußen; Vertragsärzte
    müssen lediglich auf eine Vergütungssteigerung von im
    Durchschnitt 158 Euro im Monat verzichten.


    (Dr. Dieter Thomae [FDP]: Das stimmt doch gar nicht! – Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Sie haben null Ahnung; Entschuldigung!)


    Wir meinen: Das ist zumutbar.
    Auch die Krankenhäuser werden im Jahr 2003 haus-

    halten und mit den Budgets des Jahres 2002 auskommen
    müssen.


    (Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Aber sie müssen höhere Leistungen bezahlen! Haben Sie das kapiert? Das ist ja nicht zu glauben! – Manfred Grund [CDU/CSU]: Energie wird teurer, Löhne werden teurer!)


    Aber es gibt eine Reihe von Ausnahmen für die Kliniken.
    Damit wollen wir diejenigen ermutigen und belohnen, die
    Strukturveränderungen vorantreiben, eine mutige Reform-
    politik unterstützen sowie Qualität und Wirtschaftlichkeit
    stärken. Erste Ausnahmen gibt es für diejenigen, die das
    Fallpauschalensystem für das Jahr 2003 eingeführt haben.
    Sie werden also unterstützt. Sie können Budgets verein-
    baren, bei denen die Steigerungsrate der Grundlohn-
    summe bis zur Obergrenze von 0,81 Prozent im Westen
    und 2,09 Prozent im Osten ausgeschöpft wird.

    Wir öffnen noch einen weiteren Korridor: Wir geben
    den Krankenhäusern, die sich bisher noch nicht entschei-
    den konnten, dieses Entgeltsystem einzuführen, die Mög-
    lichkeit, bis zum Jahresende ihre Entscheidung zu über-
    denken, zu korrigieren und dieses neue System zu
    unterstützen. Auch sie werden also belohnt werden.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Es sind inzwischen – auch dies soll einmal Erwähnung
    finden; schließlich ist das wichtig – 470 von rund 2 000
    Krankenhäusern, die sich für dieses System entschieden
    haben.

    Eine weitere Ausnahme sind Arbeitszeitmodelle, die
    – genauso wie Rationalisierungsmaßnahmen – von uns
    unterstützt werden. Nach geltendem Recht können auch
    Krankenhäuser überbudgetäre Zahlungen von den Kran-
    kenkassen erhalten, wenn sie nicht in der Lage sind, BAT-
    Steigerungen aus ihrem Budget zu finanzieren.

    Das alles zeigt, dass wir uns um diesen Bereich küm-
    mern. Wir stärken diejenigen, die den Reformweg mitge-
    hen, und halten es daher für völlig kontraindiziert, wenn
    die Deutsche Krankenhausgesellschaft mit Plakaten und
    in großen Anzeigen gegen unsere Politik vorgeht. Das
    dafür verwendete Geld hätte sie besser gespart.


    (Beifall bei der SPD)

    Die Höchstpreise für Zahnersatzwerden um 5 Prozent

    gesenkt. Dadurch sparen die Krankenkassen Ausgaben in
    Höhe von 100 Millionen Euro. Wir haben uns des Weite-
    ren auch an ein schwieriges Thema herangewagt: Das
    Sterbegeld wird halbiert. Es ist nicht einfach, diesen Weg

    zu gehen. Aber ich darf Sie daran erinnern, dass viele das
    Sterbegeld für eine so genannte versicherungsfremde
    Leistung halten. Wir erhalten immerhin noch die Hälfte
    dieser Leistung.

    Den Konflikt mit der privaten Krankenversicherung
    um die Versicherungspflichtgrenze entschärfen wir. Wir
    belassen es bei der jetzigen Gesetzesmechanik, wonach
    die Versicherungspflichtgrenze in der gesetzlichen
    Krankenversicherung 75 Prozent der Beitragsbemes-
    sungsgrenze der Rentenversicherung beträgt. Nach der
    Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze auf 5 100 Euro
    liegt die Versicherungspflichtgrenze demnach bei 3 825
    Euro. Sie gilt nicht mehr nur für Berufsanfänger, sondern
    für alle Mitglieder der Krankenkassen. Wir erreichen mit
    der Erhöhung der Versicherungspflichtgrenze, dass auch
    junge, gut verdienende Arbeitnehmer mehr und länger als
    bisher ihren solidarischen Beitrag leisten. Diesen brau-
    chen wir, damit wir den Rücken freihaben und ohne Kos-
    ten- und Zeitdruck über eine Strukturreform – diese be-
    reiten wir vor – diskutieren können. Wir wollen eine
    Reformpolitik machen, die die Qualität weiter stärkt, die
    Transparenz im Gesundheitswesen herstellt und die eine
    optimale Versorgung für jeden Mann und für jede Frau
    möglich macht.


    (Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Ich weiß nicht, wovon Sie reden!)


    Unterstützen Sie uns auf diesem Weg;

    (Manfred Grund [CDU/CSU]: Was? Nein, nein! –Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Da müssten wir ja krank sein!)


    denn dieser ist gut für die Patientinnen und Patienten in
    Deutschland.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)