Rede:
ID1500804900

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 66
    1. die: 4
    2. der: 3
    3. 4: 2
    4. wird: 2
    5. ist: 2
    6. Ich: 1
    7. schließe: 1
    8. Aussprache.: 1
    9. Wir: 1
    10. kommen: 1
    11. zur: 1
    12. Abstim-mung: 1
    13. über: 1
    14. Tagesordnungspunkte: 1
    15. a: 1
    16. bis: 1
    17. e.: 1
    18. Inter-fraktionell: 1
    19. Überweisung: 1
    20. Vorlagen: 1
    21. auf: 1
    22. denDrucksachen: 1
    23. 15/25,: 1
    24. 15/26,: 1
    25. 15/23,: 1
    26. 15/24: 1
    27. und: 1
    28. 15/32: 1
    29. an: 1
    30. diein: 1
    31. Tagesordnung: 1
    32. aufgeführten: 1
    33. Ausschüsse: 1
    34. vorge-schlagen.: 1
    35. Sind: 1
    36. Sie: 1
    37. damit: 1
    38. einverstanden?: 1
    39. –: 1
    40. Das: 1
    41. Fall.Dann: 1
    42. sind: 1
    43. Überweisungen: 1
    44. so: 1
    45. beschlossen.Wie: 1
    46. mir: 1
    47. von: 1
    48. den: 1
    49. Fraktionen: 1
    50. mitgeteilt: 1
    51. wurde,: 1
    52. soll: 1
    53. dieSitzung: 1
    54. jetzt: 1
    55. für: 1
    56. circa: 1
    57. eine: 1
    58. Stunde: 1
    59. unterbrochen: 1
    60. werden.Der: 1
    61. Wiederbeginn: 1
    62. rechtzeitig: 1
    63. durch: 1
    64. Klingelsignalangekündigt.Die: 1
    65. Sitzung: 1
    66. unterbrochen.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Tagesordnungspunkt 3: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung des Einsatzes bewaffneter deutscher Streitkräfte bei der Unterstützung der gemeinsamen Reaktion auf terroris- tische Angriffe gegen die USA auf Grundlage des Art. 51 der Satzung der Vereinten Nationen und des Art. 5 des Nordatlantikvertrags sowie der Resolu- tionen 1368 (2001) und 1373 (2001) des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Drucksache 15/37) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 379 A Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVG . . . . 379 B Dr. Friedbert Pflüger CDU/CSU . . . . . . . . . . 380 C Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 383 C Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . . . . 385 C Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . . . . . . 386 C Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 388 D Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . 390 C Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt (Drucksache 15/25) . . . . . . . . . . . . . . . 391 A b) Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt (Drucksache 15/26) . . . . . . . . . . . . . . . 391 B c) Erste Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aktivierung kleiner Jobs (Kleine-Jobs-Gesetz) (Drucksache 15/23) . . . . . . . . . . . . . . . 391 B d) Erste Beratung des von den Abgeord- neten Karl-Josef Laumann, Dagmar Wöhrl, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum optima- len Fördern und Fordern in Vermitt- lungsagenturen (OFFENSIV-Gesetz) (Drucksache 15/24) . . . . . . . . . . . . . . . 391 C e) Antrag der Abgeordneten Rainer Brüderle, Dirk Niebel, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der FDP: Handeln für mehrArbeit (Drucksache 15/32) . . . . . . . . . . . . . . . 391 C Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA 391 D Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . . . 397 D Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 400 B Rainer Brüderle FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 402 B Klaus Brandner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 403 D Peter Dreßen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 404 D Dagmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 406 C Werner Schulz (Berlin) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 408 D Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 410 A Johannes Singhammer CDU/CSU . . . . . . . . 411 C Karin Roth (Esslingen) SPD . . . . . . . . . . . . . 413 B Robert Hochbaum CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 415 A Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 417 B Plenarprotokoll 15/8 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 8. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 7. November 2002 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 7: Abschließende Beratungen ohne Aus- sprache: Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Erhöhung der Anzahl von Ausschussmitgliedern (Drucksache 15/22) . . . . . . . . . . . . . . . . . 418 B weitere Beratungen mit Aussprache Zusatztagesordnungspunkt 2: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion der FDP: Hal- tung der Bundesregierung zur Eigen- heimzulage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 418 C Joachim Günther (Plauen) FDP . . . . . . . . . . . 418 C Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 419 D Eduard Oswald CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 421 C Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 422 C Peter Götz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 423 D Horst Schild SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 425 A Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . . . . 425 D Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 427 C Klaus-Peter Flosbach CDU/CSU . . . . . . . . . 428 C Gabriele Frechen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 430 A Willi Zylajew CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 431 B Wolfgang Spanier SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 432 C Stefan Müller (Erlangen) CDU/CSU . . . . . . 433 C Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . 434 D Tagesordnungspunkt 5: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Sicherung der Beitragssätze in der gesetzlichen Kran- kenversicherung und in der gesetz- lichen Rentenversicherung (Beitrags- satzsicherungsgesetz – BSSichG) (Drucksache 15/28) . . . . . . . . . . . . . . . 435 B b) Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Zwölften Gesetzes zur Ände- rung des Fünften Buches Sozialge- setzbuch (Zwölftes SGB V-Ände- rungsgesetz – 12. SGB V ÄndG) (Drucksache 15/27) . . . . . . . . . . . . . . . 435 B Helga Kühn-Mengel SPD . . . . . . . . . . . . . . . 435 C Andreas Storm CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 437 D Birgitt Bender BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 440 C Dr. Dieter Thomae FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 442 B Erika Lotz SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 443 B Wolfgang Zöller CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 445 A Bernd Schmidbauer CDU/CSU . . . . . . . . . . . 446 D Daniel Bahr (Münster) FDP . . . . . . . . . . . . . 448 C Franz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMGS . . 450 A Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 452 C Dr. Hans Georg Faust CDU/CSU . . . . . . . . . 453 B Tagesordnungspunkt 6: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Fortentwicklung der ökologi- schen Steuerreform (Drucksache 15/21) . . . . . . . . . . . . . . . . . 455 A Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . . 455 B Heinz Seiffert CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 457 A Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 458 D Heinz Seiffert CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 459 B Carl-Ludwig Thiele FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 460 B Reinhard Schultz (Everswinkel) SPD . . . . . . 461 D Stefan Müller (Erlangen) CDU/CSU . . . . . . 463 C Margareta Wolf, Parl. Staatssekretärin BMU . 464 C Norbert Schindler CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 466 A Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . . . . . . 467 A Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . 468 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 470 C Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 470 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 471 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 7. November 2002II (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 7. November 2002 379 8. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 7. November 2002 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (A) (B) (C) (D) 470 Berichtigungen 4. Sitzung, Seite 109 (B), zweiter Absatz, der erste Satz ist wie folgt zu lesen: „Der Tschet- schenien-Konflikt reicht in seinen Ursachen Jahrhunderte zurück und ist nach dem Zerfall der Sowjetunion und dem Entstehen der Russischen Föderation durch das Streben der Tschetsche- nen nach Unabhängigkeit in eine neue Dimension eingetreten. Es ist in erster Linie ein lokaler bzw. regionaler Konflikt, den es schon lange vor dem Entstehen des internationalen Terrorismus islamisch-fundamentalistischer Ausprägung gab.“ Seite 109 (C), zweiter Absatz, der zweite Satz ist wie folgt zu lesen: „Aus meiner Erfahrung im Rahmen des Europarates und aus vielen Gesprächen komme ich zu dem Schluss, dass der ge- wählte Präsident Tschetscheniens, Aslan Maschadow, eine so einflussreiche Person in der Re- gion ist, dass es ohne Verhandlungen mit ihm keine politische Lösung geben wird.“ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 7. November 2002 471 (C)(A) Altmaier, Peter CDU/CSU 07.11.2002 Bury, Hans Martin SPD 07.11.2002 * Feibel, Albrecht CDU/CSU 07.11.2002 Gröhe, Hermann CDU/CSU 07.11.2002 Hoffmann (Chemnitz), SPD 07.11.2002 Jelena Lengsfeld, Vera CDU/CSU 07.11.2002 Lietz, Ursula CDU/CSU 07.11.2002 entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht Möllemann, Jürgen W. FDP 07.11.2002 Dr. Pinkwart, Andreas FDP 07.11.2002 Roth (Heringen), SPD 07.11.2002 Michael Dr. Vollmer, Antje BÜNDNIS 90/ 07.11.2002 DIE GRÜNEN Volquartz, Angelika CDU/CSU 07.11.2002 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Gesine Lötzsch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Für die

    Zuschauerinnen und Zuschauer möchte ich vorweg-
    schicken: Ich bin Abgeordnete der PDS. – Gegen Kom-
    missionen ist eigentlich nichts einzuwenden, wenn nicht,
    wie in diesem Fall, der Eindruck entstehen würde, dass
    die Kommissionen den Bundestag ersetzen sollen. An-
    ders ist das Verfahren nicht zu verstehen: Wir bekommen
    einen Tag vor der ersten Beratung dicke Gesetzespakete
    auf den Tisch gelegt. Ich möchte bezweifeln, liebe Vor-
    rednerinnen und Vorredner, dass jeder Gelegenheit hatte,
    die Gesetzentwürfe im Detail zu studieren.

    Diese Regierung hat hektisch die Koalitionsvereinba-
    rung erarbeitet und schon wieder nachbessern müssen.
    Jetzt versuchen die Regierungsfraktionen, diese unpro-
    duktive Hektik in den Bundestag zu tragen. Herr Minister
    Clement hat zwar mehrmals davon gesprochen, dass das
    in aller Ruhe diskutiert werden solle; aber das Verfahren
    zeugt keineswegs von Ruhe. Wenn die Rolle des Parla-
    ments nur noch auf die Abstimmung von Kommissions-
    berichten reduziert werden soll, dann ist wahrscheinlich
    unsere zweiköpfige PDS-Gruppe für die Bundesregierung
    in Zukunft die Wunschgröße für alle Fraktionen.


    (Beifall der Abg. Petra Pau [fraktionslos])

    Das würde zwar den Steuerzahlern viel Geld ersparen;
    aber ich hoffe, dass das nicht dem Selbstverständnis der
    vom Volk gewählten Abgeordneten entspricht.

    Meine Damen und Herren, das Hartz-Konzept hat
    mehrere schwere Geburtsfehler. Alle sollen sich mehr be-
    wegen; alle sollen auf der Suche nach Arbeitsplätzen mo-
    biler werden. Bloß geht aus dem Konzept nicht hervor, wo
    die Arbeitsplätze herkommen sollen. Das Gesetz sieht
    vor, dass die, die bei der Jagd auf einen Arbeitsplatz auf
    der Strecke bleiben, mit Leistungskürzungen rechnen
    müssen. Insbesondere die Verbindung von Sozial- und
    Arbeitslosenhilfe ist mit deutlichen Leistungsver-
    schlechterungen verbunden.

    In der Koalitionsvereinbarung werden die 1,7 Millio-
    nen Arbeitslosenhilfeempfänger schon auf den neuen
    Kurs eingestimmt. Ich darf mit Genehmigung der Präsi-
    dentin aus der Koalitionsvereinbarung zitieren:

    In einem ersten Schritt zur Umsetzung des Hartz-
    Konzepts für die Zusammenführung von Arbeits-
    losenhilfe und Sozialhilfe werden wir

    – also die Regierung –
    bei den Leistungen der Arbeitslosenhilfe Einkom-
    men und Vermögen stärker berücksichtigen.

    Statt zum Beispiel durch die Kappung des Ehegattensplit-
    tings oder die Wiedereinführung der Vermögensteuer soll
    ein Sparvolumen von 2,3 Milliarden Euro durch die Sen-
    kung des Einkommens von arbeitslosen Ehegatten er-
    bracht werden. Hier ist der Ost-Beauftragte der Bundes-
    regierung, Herr Stolpe, der leider zurzeit nicht im Saal ist,
    gefragt; denn fast die Hälfte der Arbeitslosenhilfeemp-
    fänger lebt in Ostdeutschland. Das heißt also: Diese so-
    zialen Kürzungen treffen in erster Linie die Menschen im
    Osten.

    Meine Damen und Herren, wer nicht so flink ist wie ein
    Wiesel, hat persönlich Pech gehabt. Es wird der Eindruck
    vermittelt, dass die Arbeitslosen schon Jobs bekommen
    könnten, wenn sie nur wollten. Doch gerade in den Re-
    gionen mit einer Arbeitslosigkeit von 20 Prozent und
    mehr wird diese Strategie von den Menschen als zynisch
    empfunden. Die Mobilmachung der Arbeitslosen und So-
    zialhilfeempfänger ist besonders hart für allein erziehende
    Mütter und Väter, für alte und für kranke Menschen. Was
    soll denn mit denen geschehen, die beim besten Willen
    nicht mehr fit zu machen sind? Fallen der Regierung da
    wirklich nur Leistungskürzungen ein?

    Zum zweiten Geburtsfehler, auf den mein Vorredner
    ausführlich eingegangen ist: Das Hartz-Konzept hat den

    Robert Hochbaum




    Dr. Gesine Lötzsch
    Osten bereits abgeschrieben. Höhere Mobilität heißt in
    diesem Fall doch, dass vor allem junge Menschen, die im
    Osten keine Arbeit finden, in den Westen gehen. Schon
    jetzt klagen potenzielle Investoren, die sich in Ostdeutsch-
    land niederlassen wollen, dass es in Ostdeutschland kaum
    noch junge Fachkräfte gibt, weil sie schon ausgewandert
    oder zwangsausgewandert sind.

    Meine Damen und Herren, die Orientierung des Hartz-
    Konzeptes auf den ersten Arbeitsmarkt ist ein dritter
    schwerer Geburtsfehler. Gerade in Anbetracht der
    Schwäche des ersten Arbeitsmarktes ist der zweite Ar-
    beitsmarkt leider unverzichtbar. Die Verkürzung von Ar-
    beitsbeschaffungsmaßnahmen würde wieder besonders
    die strukturschwachen Regionen hart treffen. Man muss
    einfach zur Kenntnis nehmen, dass ein großer Teil der so-
    zialen Infrastruktur im Osten über AB-Maßnahmen fi-
    nanziert wird. Viele Jugendprojekte basieren auf dem
    zweiten Arbeitsmarkt. Es ist einfach so, dass diese Berei-
    che keinen Profit abwerfen. Sie sind für den ersten Ar-
    beitsmarkt deshalb uninteressant.

    Meine Damen und Herren, das Hartz-Konzept hat eine
    horizontale und eine vertikale Schieflage. Es trifft beson-
    ders die Menschen, die schon arm sind und die durch das
    Konzept noch ärmer werden, und es ist ein Konzept, das
    den Osten nicht aus der Krise führt, sondern die Probleme
    noch verschärft, anstatt sie zu lösen. Das kann nicht der
    richtige Weg sein.

    Herzlichen Dank.

    (Beifall der Abg. Petra Pau [fraktionslos])




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich schließe die Aussprache. Wir kommen zur Abstim-

mung über die Tagesordnungspunkte 4 a bis 4 e. Inter-
fraktionell wird die Überweisung der Vorlagen auf den
Drucksachen 15/25, 15/26, 15/23, 15/24 und 15/32 an die
in der Tagesordnung aufgeführten Ausschüsse vorge-
schlagen. Sind Sie damit einverstanden? – Das ist der Fall.
Dann sind die Überweisungen so beschlossen.

Wie mir von den Fraktionen mitgeteilt wurde, soll die
Sitzung jetzt für circa eine Stunde unterbrochen werden.
Der Wiederbeginn wird rechtzeitig durch Klingelsignal
angekündigt.

Die Sitzung ist unterbrochen.

(Unterbrechung von 12.38 bis 13.46 Uhr)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Die unterbrochene Sitzung ist wieder eröffnet.
    Ich rufe den Tagesordnungspunkt 7 auf:

    Beratung des Antrags der Fraktionen der SPD,
    der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE
    GRÜNEN
    Erhöhung derAnzahl von Ausschussmitgliedern
    – Drucksache 15/22 –

    Zur Information: Es handelt sich um den Haushalts-
    ausschuss. Es soll einvernehmlich je ein weiteres Mitglied
    vonseiten der SPD und der CDU/CSU gestellt werden.

    Da keine Aussprache vorgesehen ist, kommen wir
    gleich zur Abstimmung. Wer stimmt für diesen Antrag? –
    Wer stimmt dagegen? – Enthaltungen? – Damit ist der An-
    trag einstimmig angenommen.

    Ich rufe den Zusatzpunkt 2 auf:
    Aktuelle Stunde
    auf Verlangen der Fraktion der FDP
    Haltung der Bundesregierung zur Eigenheim-
    zulage

    Ich eröffne die Aussprache. Das Wort hat Joachim
    Günther, FDP-Fraktion.