Rede von
Dr.
Norbert
Röttgen
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(CDU/CSU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Nein, es gibt nur ein Instrument: Geben Sie Ihren poli-
tischen, auch koalitionspolitisch bedingten und dort zum
Teil ideologischen Widerstand auf! Tun Sie etwas für den
Schutz der Bevölkerung vor gefährlichen, krankhaften
Sexualstraftätern!
Ich komme zu einer weiteren Leitlinie: die Wieder-
herstellung staatlicher Entscheidungsfähigkeit in un-
serem Land. Wir haben sie weitgehend eingebüßt. Ich
fange bei den Gemeinden an, die – egal ob rot, rot-grün-
oder CDU-geführt – finanziell ausgezehrt sind. Die Ge-
meinden in Deutschland haben nicht mehr die finanzielle
Basis, um ihre Aufgaben der gemeindlichen Selbstver-
waltung ausüben zu können. Darum brauchen wir eine
Gemeindefinanzreform, die aber nicht darin bestehen
kann, dass wir die Steuerlast erhöhen. Vielmehr müssen
wir über eine andere Verteilung des Rechts, Steuern zu er-
heben, reden. Dafür setzen wir uns ein.
Wir setzen uns für eine Reform des Föderalismus ein,
also der Kompetenzabgrenzung zwischen Bund und Län-
dern, die wir brauchen. Unser Föderalismus ist in schlechter
Verfassung. Nach unseren Vorstellungen sollen die Bundes-
länder Gestaltungsmacht zurückerhalten und Blockade-
macht abgeben. Wir brauchen neue Zuständigkeiten.
Die Erfahrungen mit dem Blockadeexzess, den Sie nach
dem Motto „zuerst das Parteiwohl, dann die Staatsräson“
betrieben haben,
sprechen sicherlich auch für diese Reform.
Auf Ihrer Seite hat es bewiesenermaßen die Bereitschaft
gegeben, den Föderalismus zu parteipolitischen Zwecken
zu missbrauchen.
Weil mir die Zeit wegläuft, komme ich zu einem letz-
ten Thema, der Europapolitik.